Mediation im Schulalltag
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- Marie Weber
- vor 6 Jahren
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1 Staatliche Schulberatungsstelle für Mittelfranken Glockenhofstraße 51, Nürnberg Tel / ; Fax 30 verwaltung@schulberatungmittelfranken.de Roland Storath Mediation im Schulalltag - bewusstes Handeln jenseits von Überreaktion und Lähmung -
2 Konflikte können bei aller Belastung positive Funktionen erfüllen Sie weisen auf Probleme hin, fördern Innovation Sie erfordern Kommunikation, verhindern Stagnation Sie regen Interesse an, lösen Veränderungen aus Sie stimulieren Kreativität, festigen Gruppen Sie führen zur Selbsterkenntnis, verlangen nach Lösungen Bei Erstarrung können sie aber auch vieles be- und verhindern
3 Gestörtes System Effektives System Macht Macht Recht Interessen Recht Interessen
4 1. Verhärtung Konfliktstufen (nach Glasl) Interne Moderation 2. Debatte, Polemik 3. Taten statt Worte Externe Prozessbe -gleitung Mediation 4. Images und Koalitionen 5. Gesichtsverlust 6. Drohstrategien Schiedsverfahren Machteingriff 7. Begrenzte Vernichtungsschläge 8. Zersplitterung 9. Gemeinsam zum Abgrund
5 Nicht Konflikte sind zu vermeiden, sondern unangemessene Lösungsversuche! Ungeklärte Konflikte kosten Kraft. Sie gefährden mit zunehmender Dauer bei allen Beteiligten das Wohlbefinden, die Zufriedenheit und damit über die klimatische Eintrübung das gemeinsame Lehren und Lernen in der Schule
6 Mediation begriffliche Annäherung (Hanke 2004) Mediation oder Streitschlichtung ist ein Verfahren zur Vermittlung bei Konflikten. Unparteiische Dritte (Mediatoren oder Streitschlichter), die von den Konfliktparteien akzeptiert werden, helfen den Streitenden (Erwachsenen oder Schülern), sich einvernehmlich zu einigen. Ziel ist kein Schiedsspruch, kein Urteil, sondern die Erarbeitung einer Lösung durch die Parteien selbst!
7 Grundprinzip: Jeder hat ein Recht auf seine eigene Sicht der Situation und auf seine eigenen Gefühle!
8 Regeln für die Konfliktparteien: Jeder hat das gleiche Rederecht keine Hierarchie! Wer spricht, wird nicht unterbrochen! Ich-Aussagen statt Du-Aussagen! Keine personbezogene Abwertung! Möglichst viel Lösungs- und Zukunftsorientierung!
9 Rolle des Mediators: Er ist weder Schiedsrichter noch Anwalt einer Konfliktpartei! Er ist verantwortlich für den Prozess, aber nicht für das Ergebnis (die meist erwartete Lösung )! Die Verantwortlichkeit bleibt bei den Konfliktparteien und den Personen, die hierarchisch im Schulsystem zuständig sind!
10 Die fünf Phasen der Mediation (nach Henke, 2006): 1. Einleitung Begrüßung: Vorstellung der Personen, Klärung der Zeitdauer und des Ablaufs Rolle des Mediators (der Mediatoren): Neutralität, Katalysatorfunktion Gesprächsregeln für die Konfliktparteien: Fairness, Freiwilligkeit, Vertraulichkeit Kontrakt: Akzeptanz des Mediators? Akzeptanz der Regeln? Bereitschaft, den Konflikt zu bearbeiten?
11 Die fünf Phasen der Mediation (nach Henke, 2006): 2. Sichtweisen der Konfliktparteien Was ist passiert? die Konfliktparteien nehmen Stellung Der Mediator fasst zusammen, spiegelt wider, verdeutlicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede, formuliert um (reframing), fragt nach, vergewissert sich: Habe ich das so richtig verstanden?
12 Die fünf Phasen der Mediation (nach Henke, 2006): 3. Konflikterhellung Verstehen (Eingehen auf Gefühle, Wünsche, Interessen): Was genau hat Sie so wütend gemacht? Warum ist das für Sie so wichtig? Was hätten Sie sich gewünscht? Was wäre dann anders gewesen? Gegen Ende der Phase Perspektivenwechsel: Was haben Sie vom anderen verstanden? Wie geht es Ihnen jetzt? Was hat sich verändert? Was würden Sie anders machen, wenn Sie den Film nochmal zurückdrehen könnten?
13 Die fünf Phasen der Mediation (nach Henke, 2006): 4. Problemlösung (Brainstorming) Was sind Sie bereit zur Deeskalation zu tun? Welche Schritte wünschen Sie sich von der Konfliktpartei? Vorschläge werden getrennt voneinander aufgeschrieben und in eine Rangreihe gebracht, danach ohne Unterbrechung durch die Gegenseite vorgelesen und schließlich verhandelt
14 Die fünf Phasen der Mediation (nach Henke, 2006): 5. Einigung Vereinbarung genau formulieren Vereinbarung vorlesen und unterschreiben lassen
15 Symbolischer Vergleich mit der Überbrückung : Übereinkunft Gefühle Konfliktpartei A Lösungsideen Lösungsideen Gefühle Konfliktpartei B
16 Zielvereinbarungen ähneln der Kunst, mit der Gans über den Weihnachtsbraten zu reden!
17 Der Handlungsrahmen einer effizienten und humanen Organisation:
18 Menschen in Konfliktsituationen suchen Akzeptanz, brauchen Ansprechpartner, die erst einmal zuhören. In der Schule bieten sich neben den Klassen- und Vertrauenslehrern sowie Schulleitern besonders an: Kollegen im Personalrat (für LehrerInnen) Beratungslehrer und Schulpsychologen vor Ort Kollegen der Staatlichen Schulberatungsstelle
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
20 Ausgewählte Literatur Bründel, Amhoff, Deister (1999). Schlichter-Schulung in der Schule. Borgmann publishing: Dortmund Glasl, F. (2000).Selbsthilfe in Konflikten. Bern: Paul Haupt Hagedorn, O. (1996). Konfliktlotsen. Stuttgart: Klett Hanke, O. (2004). Konflikte bearbeiten und lösen. Berlin: Cornelsen-Scriptor Henke, C. (2006). Peer-Mediation an Schulen. In: Ztschft Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. Heft 8. S Jefferys, K., Noack, U. (1995). Das Schüler-Streit-Schlichter-Programm. AOL-Verlag: Lichtenau Redlich, A. (1997). Konfliktmoderation. Hamburg: Windmühle
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