Gesundheitsstandort Zuhause: Zur Rolle der Sozialen Dienstleistungen am Beispiel von Servicezentrale und Quartiersmanagement
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- Carin Michaela Albrecht
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1 Gesundheitsstandort Zuhause: Zur Rolle der Sozialen Dienstleistungen am Beispiel von Servicezentrale und Quartiersmanagement Zukunft Lebensräume Jürgen Zerth Wilhelm Löhe Hochschule, Fürth International Dialog College and Research Institute (IDC) I. Herausforderung Gesundheit und Pflege II. Management der Pflege/Versorgung in der Zukunft III. Was bedeutet Gesundheitsstandort Zuhause
2 I. Gesundheitsstandort Zuhause: Leitmotive Quelle: Darstellung nach Heinze (2013), Basis Generali Altersstudie
3 Versorgung der Zukunft Chronifizierung der Versorgung als Trend früher jetzt morgen Sektorale Struktur der Versorgung und des Lebens Orientierung am Prinzip der Barrierefreiheit Überbrücken von Schnittstellen demand driven care and living Gesunderhaltung Souveränität Versorgung, Organisation Substitution stationär/ambulant Nachfrageorientierung im Management der Bedarfslagen Zeit Quelle: eigene Darstellung 3
4 Risiko Pflegebedürftigkeit als Spiegel der Chronifizierung Männer Frauen Alter 1,086 *** 1,113 *** Verheiratet 0,756 *** 0,805 *** Krebs 2,622 *** 2,589 *** Demenz 4,571 *** 4,795 *** Prim. Parkinson 2,312 *** 2,185 *** Schlaganfall 3,197 *** 3,103 *** Schenkelhalsfraktur 1,913 *** 1,867 *** Quelle: Rothgang et al. 201t, 2010 Referenz sind unverheiratete Menschen ohne Erkrankung 4
5 Die Akzeptanz von Pflegenotwendigkeit: Selbsteinschätzungen (n=5514) Quelle: Kuhlmey et. al
6 Ökonomische Einschätzung von Pflege Pflegemarkt 2011 (formelle Pflege): Beschäftigte Wertschöpfung ca. 27,3 Mrd. +weiter ca. 17,1 Mrd. bis 22,7 Mrd. zusätzliche Wertschöpfung Lebenszeitkosten der Pflege ca. 33 T (Median bei 16 T ) (GEK-Pflegereport 2012) Pflegemarkt (informelle Pflege): Monetarisierung des Zeitaufwandes: 30,7-59,6 Mrd. in Abhängigkeit vom angesetzten Stundenlohn (Schneider, 2000) Produktionswert informeller Pflege (inkl. Vorleistungen der Haushaltsproduktion): 52,2 Mrd. (Schneider, 2000) informelle Pflege senkt die Wahrscheinlichkeit von stationärer Pflege (van Houten et al., 2004/ Charles&Sevak, 2005) Bedeutungscharakter informeller Pflege Ansatzpunkte: Teamproduktion von Pflege Entlastung und Befähigung als Kernansatzpunkte 6
7 Herausforderung Pflegebedarf: Volkswirtschaftliche Perspektive Annahme 1: bei gleicher Prävalenzentwicklung mehr Pflegekräfte erforderlich Studie VZÄ 2010 VZÄ 2025 Atentakis/Meier ( Schnabel (2007) RWI (2011) Zahl der Erwerbstätigen 49,7 Mio. 45,3 Mio. Quelle: Darstellung nach BMWI (2012), S. 11 7
8 Herausforderung Pflegebedarf: Volkswirtschaftliche Perspektive Annahme 2: bei Verschiebung der Prävalenz ab dem 65. LJ um 5 Jahre, angepasster Anstieg an Pflegekräften ausreichend, Impuls von assistiven Systemen? Personal in ambulanten Pflegediensten * Pflegebedürftige Pflegebedürftige pro VZÄ Personal in Pflegeheimen 3, Pflegebedürftige Pflegebedürftige pro VZÄ 1,58 Quelle: Darstellung nach DIW
9 Gesundheitsstandort Zuhause wirft Blick auf veränderte Gesundheitsdefinition 9
10 II. Management der Pflege/Versorgung: Positionierung zwischen Sozial- und Gesundheitssystem Quelle: Eigene Darstellung nach Billings et. al. (2013): Adressing Long-Term Care as a System Objectives and Methods of Study, in: Leichsenring et. al. (eds.): Long-Term Care in Europe, 2013, pp. 19 ff. 10
11 II. Management der Pflege/Versorgung in der Zukunft Effektivität und Effizienz am Beispiel Barrierefreie Gesundheitsassistenz Ortung Aktivität Sturz Hilferuf Kommunikation Nutzbarkeit für eine Demenzbetreuung leichte Demenz: Sicherheitsgefühl des Gepflegten leichte u. mittlere Demenz: Sicherheitsoption bei Pflegenden Liegt ein Potenzial für Kosteneffektivität vor? 11
12 II. Management der Pflege/Versorgung in der Zukunft: Dimensionen der Pflegeproduktion Stationäre Angebote (partielle) vertikale Substitution Teilstationäre Angebote/ Betreutes Wohnen Ambulante Angebote Gesundheitsstandort zu Hause Institutionalisierung informell (partielle) horizontale Substitution formell Quelle: eigene Darstellung nach Schallermair (1999) 12
13 Pflege in der Einbettung der Bedarfslagen Medical Need Functional Need Social Need Acute hospital ***** Rehab hospital *** *** _ Nursing home * ***** ***** Skilled home care ***** *** * Personal home care * *** *** Family/community * * * Quelle: Getzen
14 Hilfsadressat Von wem erwarten Ältere Hilfe? Hilfe von Familie und Freunden - Beförderung (Arzt, Apotheke, Einkaufen) - Gesellschaft (regelmäßige Anrufe) - Haushaltshilfe (Hilfe beim Einkaufen) - Hilfe bei finanziellen Angelegenheiten Hilfe vom Staat - Haushaltshilfe (Einkaufen, Putzen) - Körperpflege (Waschen, Baden) - Hilfe bei finanziellen Angelegenheiten - Soziale Aktivitäten Technische Assistenzsysteme - Mobilitätshilfen - Umweltanpassungen - Gesundheitsüberwachung - Kommunikationsgeräte Hintergründe Reduzierte Verfügbarkeit (räumlich, zeitlich); Ansatzpunkt Befähigung und Lebensqualität Subsidiäre Hilfe, in Abhängigkeit von Solidaritätsdefinition und Haushaltsmitteln Ansatzpunkt Neuorientierung der Infrastrukturrolle Ansatzpunkte je nach Selbstverantwortungskontext Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an I-stay@home, tenant s survey, Habinteg, Jan
15 Zuständigkeiten im Kontinuum einer Versorgungskarriere Tele Health Remote Patient Management Ambient Assisted Living Tele-Konsulatation -Tele-Radiologie -Tele-Screening Tele Monitoring Vitalparameter TeleCare -Hilferuf -Servicezentrale Fokus Leistungserbringer- Leistungserbringer (Arzt-Arzt) Fokus Leistungserbringer- Patient (Arzt-Patient) Fokus Sozialer Dienstleister- Patient/Kunde (Pflege/Soziales) Quelle: Eigene Darstellung nach Baer 2013 Gesundheit ZUHAUSE 15
16 III. Was bedeutet Gesundheitsstandort Zuhause Management der (regionalen) Versorgungsstruktur als zentrale Herausforderung; unterschiedliche Orchestratoren Ansatzpunkt Gegenstand Nutzenversprechen Orchestratoren Home Automatisation Sicheres Wohnumfeld Gefühl der Sicherheit, Lebensqualität Assistive Technologien Direkte Hilfe bei Verrichtungen des täglichen Lebens Selbstmanagement, Gefühl der Unabhängigkeit, Lebensqualität Mensch; Nachfrager der eigenen Lebensumgebung Mensch als Gepflegter/Pflegender als komplementäre Nachfrage Serviceplattformen Match zwischen zeitlich/örtlich verteilten Angebot/Nachfrage Selbstmanagement, Gefühl der Unabhängigkeit und der Teilhabe, Lebensqualität Kommune als neue Infrastruktur/Wohnungsb augesellschaften/geringe re Roll für Sozialunternehmen TeleCare Form des Hilfe-/Notrufes als Ausdruck des Sicherheitsempfindens Sicherheitsgefühl und Lebensqualität, Teilhabeermöglichung Sozialunternehmen für Gepflegte/Pflegende TeleMed Integrative Sensoriken der Diagnose und/oder Therapie Management (chronischer) Erkrankungen Care-Management durch medizinisch-pflegerische Leistungserbringer 16
17 Selbstbestimmtes Wohnen: Perzeption der Akzeptanz Quelle: Darstellung nach Heinze (2013), Basis Generali Altersstudie
18 Zur Problematik der Refinanzierung von Quartiersarbeit Service-Zentrale mit zweiseitigem Markt Indirekte Erlöse I aus Vermittlung von Dienstleistungen externer Anbieter (DL-SZ), z.b. Vermittlungspauschale, Gebühr für das Anbieten der Leistung Indirekte Erlöse II aus erhöhter Kundenbindung einrichtungsinterne Erlösströme (z. B. höhere Kundenbindung) Direkte Erlöse aus Nutzung (Kunde-SZ), z.b. Bereitstellungsgebühr, Minutengebühr (Telefon) Risk-Sharing-Lösungen notwendig Was ist die Kernleistung von Sozialunternehmen? 18
19 Steuerungsoption: TeleCare und TeleMed-Lösungen als Care-Management-Ansatz Aufwand, Versorgungsbedarf Zuhause HA Integrierte Versorgung FA Ambulante LE Spezialfachärztliche Versorgung Hochschul ambulanz teilstationär vollstationär Niedergelassener Krankenhaus I Bereich Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Schulte 2007, S. 520 Krankenhaus II 19
20 Kernleistung Pflege im Angebotskontinuum Gesundheit-Sozialraum Bisheriger Markt Neuer Markt Bisherige Dienstleistung Kernleistungsbegriff ambulante und stationäre Pflege; Betreutes Wohnen Marktdifferenzierung Sicher Wohnen; assistierende Unterstützung Optionsgut (berufliche) Freiheit Neue Dienstleistung Produktdifferenzierung Quartiersmanagement und Servicezentrale Diversifikation Quartierskonzept im Lichte einer Infrastrukturumgebung 20
21 Resümee Gesundheitsstandort Zuhause impliziert Befähigung Unterstützung Wachsende Chronifizierung erfordert Denken in Versorgungsketten Institutionelle und marktökonomische Barrieren dominieren Vermischungen zwischen organisierter und freier Versorgung steigt Neue Märkte entstehen, Konsolidierungsdruck steigt Ausdruck des Wachstumsmarktes Gesundheit Differenzierung/Wettbewerb als Chance (bei Mitentwicklung der Regelversorgung) 21
22 Vielen Dank! Prof. Dr. Jürgen Zerth Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften International Dialog College and Research Institute Merkurstrasse Fürth 0911/
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