in der Gemarkung: Langenbek

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1 Freie und Hansestadt Hamburg B ez irksamt Harburg Bezirksamt Harburg - Bauprüfung Hamburg Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt Bauprüfung Harburger Rathausforum Hamburg Telefax wbz@harburg.hamburg.de Zimmer Telefon GZ.: H/WBZ/04004/2017 Hamburg, den 29. Januar 2018 Verfahren Vorbescheidsverfahren nach 63 HBauO Eingang Grundstück Belegenheit Baublock Flurstück in der Gemarkung: Langenbek Neubau von 2 Reihenhausanlagen mit je 3 Gebäuden VORBESCHEID Nach 63 der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) in der geltenden Fassung werden unbeschadet der Rechte Dritter die im Antrag gestellten Fragen beantwortet. Der Vorbescheid gilt zwei Jahre ( 73 Abs. 2 HBauO). Die Geltungsdauer kann auf Antrag jeweils bis zu einem Jahr verlängert werden ( 73 Abs. 3 HBauO). WC Sprechzeiten: nach telefonischer Vereinbarung Öffentliche Verkehrsmittel: S3, S31, 141, 241, 142, 242, 143, 243, 443, 144, 145, 245, 153, 157 Harburg Rathaus

2 Grundlage der Entscheidung Grundlage der Entscheidung ist bzw. sind - der Bebauungsplan Langenbek 1 mit den Festsetzungen: WR I, vordere Baulinie, hintere Baugrenze in Verbindung mit: der Baunutzungsverordnung vom die beigefügten Vorlagen Nummer 16 Schreiben mit Fragestellungen 10 / 13 Lageplan 10 / 14 Grundriss / DG und EG 10 / 15 Schnitt A-A 10 / 17 Baubeschreibung unter der Maßgabe der nachfolgenden Entscheidungen, Nebenbestimmungen, Hinweise und grünen Eintragungen in den Vorlagen Beantwortung der Einzelfragen 1. Ist es planungsrechtlich grundsätzlich zulässig, entlang der südlich angrenzenden Baulinie zwei Reihenhausanlagen mit je drei Reihenhäusern zu errichten? Es ist planungsrechtlich zulässig, wie in den o.g. Bauvorlagen dargestellt, entlang der südlich angrenzenden Baulinie und innerhalb der durch Baulinie und Baugrenze festgesetzten überbaubaren Fläche auf den beiden Grundstücken zwei Einzelhäuser mit jeweils drei Gebäuden in Reihenhausform zu errichten. Siehe hierzu jedoch auch ergänzender Hinweis auf Seite 3 dieses Vorbescheides 2. Ist es planungsrechtlich zulässig und genehmigungsfähig, außerhalb des Baufensters auf der nördlichen Grundstücksfläche gem. eingereichtem Lageplan eine Garagenanlage für die geplanten Reihenhäuser zu errichten? Die Errichtung von Garagenanlagen außerhalb der durch Baulinie und Baugrenze festgesetzten überbaubaren Fläche ist nicht zulässig, da diese Grundstücksteile im Bebauungsplan Langenbek 1 als private Grünflächen festgesetzt sind. Gemäß der Verordnung zum Bebauungsplan Langenbek 1 sind die als private Grünflächen festgesetzten Teile des Baugrundstücks mit Ausnahme der erforderlichen Fahr- und Gehwege gärtnerisch anzulegen und zu unterhalten. Lediglich Garagen unter Erdgleiche sind auf den nicht überbaubaren Grundstücksteilen zulässig, wenn Wohnruhe und Gartenanlagen nicht erheblich beeinträchtigt werden. Siehe hierzu auch Begründung der nicht erteilten Abweichung unter Ziffer 3.1. sowie ergänzender Hinweis auf Seite 3 dieses Vorbescheides. Nicht erteilte Abweichung von öffentlich-rechtlichen Vorschriften 3. Folgende planungsrechtliche Befreiung wird nach 31 Absatz 2 BauGB nicht erteilt 3.1. für Errichten von Garagenanlagen oberhalb der Erdgleiche auf nicht überbaubaren Grundstücksteilen abweichend von 2 Ziffer 5 (letzter Satz) des Gesetzes zum Bebauungsplan Langenbek 1 H/WBZ/04004/2017 Seite 2 von 5

3 Begründung Die Abweichung berührt die Grundzüge der Planung nicht, ist jedoch städtebaulich nicht vertretbar. Mit den Festsetzungen des Bebauungsplans verfolgte der Plangeber das Ziel des Erhalts zusammenhängender, gärtnerisch angelegter und durch Garagen und Stellplätze ungestörter Gartenbereiche. Gerade die rückwärtigen Gartenbereiche besitzen eine hohe Bedeutung als ungestörte Aufenthaltsbereiche im Freien für die Bewohner. Die im Vorbescheidsantrag dargestellte, tief in den Innenbereich des Baublocks hineinragende Garagenanlage kann die Qualität der privaten, rückwärtigen Freiflächen auf den Grundstücken Rönneburger Kirchweg 9 und 11, aber auch auf den benachbarten Grundstücken deutlich einschränken, z.b. durch die mit der Garagenanlage verbundenen Lärmemissionen (u.a. Fahr- und Bremsgeräusche, Öffnen und Schließen von Garagentoren). Eine planungsrechtliche Befreiung für die Errichtung der Garagenanlage kann nicht in Aussicht gestellt werden. Die Voraussetzung nach 31 (2) Satz 1 BauGB für die Erteilung einer Befreiung wird wie zuvor beschrieben nicht erfüllt. Weiterhin wäre die Befreiung auch städtebaulich nicht vertretbar, da sie eine präjudizierende Wirkung hätte und als Folge die heute weitgehend durch Anlagen für den ruhenden Verkehr ungestörten rückwärtigen Gartenbereiche ihre Qualität als grüngeprägter Rückzugsraum verlieren würden. Die Durchführung des Bebauungsplans führt zu keiner gem. 31 (2) Satz 1 Ziffer 3 BauGB offenbar nicht beabsichtigten Härte, da Garagen und Stellplätze innerhalb der festgesetzten überbaubaren Fläche angeordnet werden können. Es wird empfohlen die Baumasse der Hauptanlage in dem Umfang zu reduzieren, dass der ruhende Verkehr innerhalb des Baufeldes untergebracht werden kann. Das entspricht sowohl dem Willen des Plangebers als auch der Siedlungsstruktur der näheren Umgebung. Ergänzender Hinweis Auch wenn wie zuvor beschrieben die beantragten Reihenhauszeilen planungsrechtlich grundsätzlich zulässig sind, werden Reihenhauszeilen in giebelständiger Reihung und mit einem Achsmaß bis unter 5 m in einer intakten klassischen Einfamilienhausstruktur äußerst kritisch bewertet. Die Südausrichtung der Terrassen bei Reihenhäusern in Kombination mit der Organisation von PKW-Stellplätzen könnte zu einer schwer lösbaren Konfliktsituation hier insbesondere des Vorgartens im Sinne des 9 HBauO führen. Im Sinne einer qualitätsvollen sowie dem unmittelbaren Umfeld entsprechenden, städtebaulich positiven Konzeptlösung wird dem Antragsteller empfohlen, seinen Entwurfsansatz nochmals im Grundsatz neu zu überdenken. Hinweis Der Vorbescheid ersetzt nicht die Genehmigung für das Vorhaben und berechtigt nicht zum Beginn der entsprechenden Arbeiten ( 59 Abs. 1 HBauO i.v.m. 72 a Abs. 1 HBauO). H/WBZ/04004/2017 Seite 3 von 5

4 Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diesen Bescheid können Sie innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch bei der im Briefkopf bezeichneten Dienststelle einlegen ( 70 VwGO). Gebühr Über die Gebühr ergeht ein gesonderter Bescheid. Unterschrift Weitere Anlagen Anlage - Statistikangaben zur Umsetzung des HmbTG H/WBZ/04004/2017 Seite 4 von 5

5 Anlage STATISTIKANGABEN ZUR UMSETZUNG DES HmbTG Dieser Bescheid wird im Transparenzportal Hamburg veröffentlicht ( 3 Abs. 1 Nr. 13 HmbTG). Vor der Veröffentlichung werden persönliche Daten aus dem Dokument entfernt. Für das Transparenzportal wird der Bescheid um folgende Angaben ergänzt: Art der Baumaßnahme: Errichtung Art der beantragten Anlage: Gebäude, Gebäudeklasse 3 Art des Gebäudes nach künftiger Nutzung: Reines Wohngebäude Zahl der Vollgeschosse: 1 Vollgeschoss H/WBZ/04004/2017 Seite 5 von 5