Die Entzauberung des Euro schreitet voran

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1 Mai 2018

2 Mai 2018 Die Entzauberung des Euro schreitet voran Die Euro-Einheitswährung wird zu einem immer größer werdenden Problem, zu einer erdrückenden Zwangsjacke für die Teilnehmerländer. Die US-Zentralbank (Fed) hebt die Zinsen in kleinen Schritten an. Davon ist die Europäische Zentralbank (EZB) noch weit entfernt. Ihr Leitzins liegt nach wie vor auf der Nulllinie. Bis Ende September 2018 will sie weiter Schuldpapiere in Höhe von 30 Mrd. Euro pro Monat kaufen möglicherweise auch darüber hinaus, wenn der EZB-Rat das für nötig befindet. Die Öffentlichkeit scheint sich mit der anhaltenden Nullzinspolitik abgefunden zu haben. Dazu tragen vermutlich die vielen beschönigenden Kommentierungen von Politikern und systemhörigen Ökonomen bei, die einseitig angeblich positive Effekte der EZB-Geldpolitik wie Konjunkturanschub und Senkung der Zinskosten für die öffentlichen Haushalte herausstellen und loben. Doch die Negativeffekte der Nullzinspolitik sind gewaltig und unübersehbar. Der Sparer erhält keinen Zins mehr und sein Realzins ist sogar negativ. Seine Ersparnisse werden im Zeitablauf nicht mehr, sondern weniger wert. Das reißt tiefe Löcher in die Altersvorsorge; immer mehr Menschen werden zu staatlichen Almosenempfängern und leichte Beute für Demagogen. Der künstlich niedrige Zins senkt die Kapitalkosten künstlich ab, verleitet zu Fehlinvestitionen und hält unrentable Firmen und Banken am Leben. Das schläfert die Wettbewerbskräfte ein, lässt die Wachstumsdynamik schwinden. Der Nullzins treibt die Aktien-, Häuser- und Grundstückspreise in die Höhe. Wohnraum wird für viele unerschwinglich. Und nicht zuletzt verlockt der niedrige Zins Konsumenten, Unternehmen und Häuslebauer sich zu verschulden. Die Dauerschuldnerei wird befördert: Fällige Schulden werden nicht zurückgezahlt, sondern mit neuen Krediten, die einen noch niedrigeren Zins tragen, refinanziert. Das entlastet die Budgets der Schuldner vor allem auch bei den Staatsschuldnern. Die Wohl und Wehe aller wird zusehends abhängig davon, dass der Zins niedrig bleibt beziehungsweise auf ein noch geringeres Niveau heruntergeschleust wird. Politische Interessen bilden sich heraus, die eine einmal begonnene Nullzinspolitik nicht mehr rückgängig machen wollen weil sie die damit verbundenen Anpassungen in Wirtschaft und Gesellschaft ablehnen. Historisch gesehen ist das keine Überraschung: Der Kriegssozialismus in Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges hatte nie die Absicht, einmal getroffene Verstaatlichungsmaßnahmen später wieder fallen zu lassen. Seine Befürworter wollten auf diese Weise zur Vollendung des Sozialismus fortschreiten. Um den Widerstand gegen die Sozialisierung zu zerstreuen, beschwichtigten die Politiker mit dem Verweis auf Ausnahmeverfügungen. Wie sich die Bilder gleichen: Die sozialistischen Notmaßnahmen, die die Staaten im Euroraum auf den Weg bringen ob Europäischer Währungsfonds oder Einlagensicherung als Kernelement der Bankenunion, sollen natürlich dauerhaften Bestand haben. Die Schuldenvergemeinschaftung ist längst unumkehrbare ökonomische Realität. Unter der Führung der EZB ist eine Umverteilungsmaschinerie entstanden, bei der wohl kaum jemand noch den Überblick hat, wer eigentlich was gewinnt, und wer wieviel verliert. Das Vermögen der Bürger und Unternehmer wird innerhalb der Staaten umverteilt (Kreditnehmer werden auf Kosten der Sparer subventioniert) und auch über nationale Grenzen hinweg (von einem Land zum anderen). Deutschlands Target-2-Saldo erreichte 902,4 Mrd. Euro im April 2018 Ausgewählte Target-2-Salden in Mrd. Euro Griechenland Deutschland Irland Portugal Spanien Italien Quelle: Universität Osnabrück, Deutsche Bundesbank. Die berühmt berüchtigten Target-2-Salden zeigen, dass die EZB die Kapitalflucht aus Italien, Spanien, Griechenland und Portugal mit neu geschaffenem Geld finanziert. Dadurch hat die Deutsche Bundesbank nun Target-2-Forderungen von 902,4 Mrd. Euro (Stand Ende April 2018) das sind ungefähr 30 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Letztlich wird diese Zeche der deutsche Steuerzahler zahlen müssen. Die Target-2- Salden stehen damit für eine untrügliche Wahrheit: Die EZB-Geldpolitik entzieht den Euro-Ländern, die noch

3 Mai 2018 relativ gut dastehen, wirtschaftliche Substanz und verteilt sie um, an die Länder die schlecht dastehen. Genau das lief zwischen der damaligen Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten ab: Die noch halbwegs leidlich produzierenden Länder mussten Tribute an Moskau entrichten, die ihre Leistungsfähigkeit immer weiter ausbluten ließ. Dass aus einer solchen Politik ein wirtschaftlich gestärkter Euroraum hervorgehen wird, kann niemand, der nationalökonomische Grundkenntnisse hat, ernstlich behaupten. Doch sollte man nicht meinen, die immer größer werdenden Probleme im Euroraum werden notwendigerweise zum Umdenken und Umlenken bei den Regierten oder Regierenden führen. Aus bösen Erfahrungen lernt man nicht notwendigerweise. Entscheidend ist, wie erfahrene Missstände interpretiert, auf welche Ursache sie zurückgeführt werden. Die Serie von Problem- und Krisenherden im Euroraum wird nicht abreißen. Sie hat vielmehr System, erlaubt der Politik, die Schlinge um den Hals der Bürger und Unternehmer immer enger zu ziehen: mit Ge- und Verboten, mit Verlagerung ihrer Souveränitätsrechte nach Brüssel, auf eine supranationale Ebene, die die Bürger de facto gar nicht mehr kontrollieren können. Wie nahe man am Ende der Fahnenstange angelangt ist, zeigt sich daran, dass sich die Transfers von den einen Euro-Ländern in die anderen nicht mehr offen, sondern nur noch mehr oder weniger versteckt abwickeln lassen beispielsweise durch Target-2, Beistandsgarantien und vor allem Nullzinsen. Mit der neuen Koalitionsregierung in Rom könnte nun ein neuer, noch größerer Problemfall entstehen. Wenn Italien durch seine Politik Ängste auf den Euro-Anleihemärkten schürt und daraufhin die Zinsen steigen, wäre die EZB de facto gezwungen, die elektronische Notenpresse anzuwerfen: Anleihen würden gekauft gegen Ausgabe von neuen Euros, um politisch ungewollte Zinserhöhungen abzuwenden. Eine denkbar schlechte Nachricht für die Verbraucher, Sparer und Unternehmer im Euroraum: Denn das hieße, dass die Kaufkraft des Euro herabgesetzt würde. Für Euro- Anleger sind die Geschehnisse in Italien ein Weckruf, der da lautet: Gehe kein Euro-Klumpenrisiko ein. US- Dollar und Schweizer Franken, vor allem aber auch die Währung Gold bieten sich was die liquiden Mittel anbelangt als Ausweichmöglichkeiten an. Dieser Beitrag wurde in ähnlicher Form in eigentümlich frei, Mai 2018, veröffentlicht. Um dem Würgegriff entkommen zu können, ist vermutlich nichts wichtiger als das Euro-Einheitsgeld loszuwerden, idealerweise das Geld zu entstaatlichen. Wer sich nicht Wunschträumereien hingeben will, die Politik werde das aufgrund besserer Einsicht leisten, der kann immer noch hoffen, dass die technologische Disruption allen voran die Blockchain vielleicht das schafft, was ökonomischer Vernunft und ethischer Einsicht gelingt: den Euro, das staatliche Fiat-Geld überhaupt, durch ein Geld, das im freien Markt entsteht, zu ersetzen. So paradox es auch klingen mag: Der Nullzins-Schrecken, für den die EZB sorgt, unterstützt die Kräfte, die besseres Geld anbieten wollen. Denn steigen die Kosten der Euro- Haltung, steigt die Bereitschaft der Euro-Verwender, sich nach besserem Geld umzusehen. Das wird sich spätestens in der nächsten Krise schon zeigen.

4 Mai 2018 Gold in der Kunst Mosaik Leo VI, Haiga Sophia Das Mosaik zeigt Kaiser Leo VI ( n. Chr.), der auch als der Weise Kaiser von Byzanz bezeichnet wird. Es befindet sich über dem Kaiserlichen Eingangstür der Hagia Sophia, Istanbul, Türkei die Tür, durch die nur die Kaiser die Kirche betreten durften. Die Erschaffung des Mosaiks, das Kaiser Leo VI zu den Füßen von Jesus Christus zeigt, wird datiert auf das 9. bis 10. Jahrhundert. Der goldene Hintergrund ist Zeichen von Göttlichkeit und irdischer Macht. Mit freundlicher Unterstützung: Dr. Ruth Polleit Riechert, Kunsthistorikerin (

5 Mai 2018 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS) Mai. 17 Jun. 17 Jul. 17 Aug. 17 Sep. 17 Okt. 17 Nov. 17 Dez. 17 Jan. 18 Feb. 18 Mrz. 18 Apr. 18 Mai. 18 Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) , , ,0 610 Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS) ,5 Mai. 17 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2, ,25 2,20 2,15 2, , Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS) 2, Mai. 17 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 1, , ,6 1, , , , ,1 1,0 650 Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS) 0,9 550 Mai. 17 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Quelle: Thomson Financial.

6 Mai 2018 Edelmetallpreise In US-dollar Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben (1) IV. Jahresdurchschnitte In Euro Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch (1) IV. Jahresdurchschnitte Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen und Einschätzungen. (1) Geschätze Rendite gegenüber aktuellem Preis in Prozent.

7 Mai 2018 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen der Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar Quelle: Thomson Financial. Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,3-6,3 0,0-1,0-3,4-2,6-4,7-1,3-0,4-1,4-2,1-3,4-0,4-0,4-0,2-1,6-0,3-0,1-0,1 1,5 6,7 1,3 0,5 2,5 6,4 8,5 6,3 2,5 19,0 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,8-1,3-0,6-0,8-2,6-4,7-1,3-0,4-1,4-2,1-0,8-0,4-0,2-0,3 4,1 9,3 2,6 0,5 4,7 6,8 4,7 8,9 1,7 2,5 2,2 1,0 2,1 2,1 21,6 Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen.

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9 Mai 2018 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 25. Mai 2018 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, Frankfurt, Tel.: (069) , Fax: (069) Internet: Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: München (Ladengeschäft): Promenadeplatz München Telefon: München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz München Telefon: Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer Nürnberg Telefon: nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg Frankfurt Telefon: info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße Pforzheim Telefon: pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße Stuttgart Telefon: stuttgart@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen: Augsburg (Ladengeschäft): Maximiliansstraße Augsburg Telefon: augsburg@degussa-goldhandel.de Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße Berlin Telefon: berlin@degussa-goldhandel.de Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg Frankfurt Telefon: frankfurt@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm Hamburg Telefon: hamburg@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg Zürich Telefon: zuerich@degussa-goldhandel.ch Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc Genève Telefon: geneve@degussa-goldhandel.ch Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez Madrid Telefon: info@degussa-mp.es London Sharps Pixley Ltd (Mitglied der Degussa Gruppe) Telefon: info@sharpspixley.com Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße Hannover Telefon: hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße Köln Telefon: koeln@degussa-goldhandel.de

10 Marktreport Strategie 8. Juni Wirtschaft Finanzen Edelmetalle USD pro Feinunze Gold USD pro Feinunze Silber EURUSD 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 UNSER TOP- THEMA Nachfrage nach Gold-ETFs zieht an trotz steigender Zinsen Das World Gold Council vermeldete am 6. Juni 2018, dass im Monat Mai die weltweiten Goldbestände der Exchange Traded Funds (ETFs) einen Zuwachs von 14,6 Tonnen gegenüber dem Vormonat auf insgesamt Tonnen verzeichnet haben. Damit beläuft sich der Zugang der Gold-ETFs seit Jahresanfang auf 116,3 Tonnen. Während Gold-ETFs in Nordamerika einen Abzug von 29,6 Tonnen gegenüber dem Vormonat verzeichneten, kam es zu einem Zugang in Europa (+26,6 Tonnen) und Asien (+20,8 Tonnen), während es in anderen Regionen der Welt einen leichten Abgang gab (-2,3 Tonnen). 1 Gold-ETFs-Bestände, Zins und Goldpreis (a) Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) (b) Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) und US-Zins 2-Jahre in Prozent und Goldpreis (USD/oz) ,1 1, Quelle: Thomson Financial ETF-Bestände US-Zins (RS) Quelle: Thomson Financial ETF-Bestände Gold (RS) Edelmetallpreise Aktuell Veränderungen gegenüber (in Prozent): (Spot) 2 W 3 M 12 M I. In US-Dollar Gold Silber Platin Palladium II. In Euro Gold Silber Platin Palladium III. Goldpreis in anderen Währungen JPY CNY GBP INR RUB Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechungen. Die Entwicklung der ETF-Goldbestände ist aus zwei Gründen von großer Bedeutung für den Goldpreis. Erstens positionieren sich vor allem auch intentionelle Investoren (Hedge Funds, Pensionskassen etc.) über Gold-ETFs im Goldmarkt. Ihre Käufe und Verkäufe sind in der Regel mit beträchtlichen Volumina verbunden und haben dadurch unmittelbare Rückwirkungen auf die Angebots- und Nachfragelage im physischen Goldmarkt und damit auch auf den Goldpreis. Zweitens hat sich der Zuwachs der Gold-ETFs-Bestände in einem Umfeld steigender US-Zinsen vollzogen. Das ist zunächst einmal überraschend, denn steigende Zinsen sind üblicherweise negativ für die Goldnachfrage: Wer Gold hält, erzielt bekanntlich keine Zinsen die er einnehmen könnte, wenn er anstelle von Gold zinstragende Papiere hielte. Seit etwa Anfang 2016 zeigt sich jedoch genau das

11 2 8. Juni 2018 Gegenteil: Die kurzfristigen US-Zinsen haben angezogen, und gleichzeitig hat die Nachfrage nach Gold-ETFs zugenommen. Das lässt vermuten, dass für die Nachfrage nach Gold (über den Erwerb von Gold-ETFs) derzeit nicht nur der Zins, sondern auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Zu diesen Faktoren könnte beispielsweise das Versicherungsmotiv zählen. Steigende Zinsen bringen nämlich erhöhte Risiken für die Konjunkturen und die Finanzmärkte. Dazu muss man wissen, dass die Zentralbanken mit ihrer extremen Niedrigzinspolitik einen konjunkturellen Aufschwung in Gang gesetzt haben. Dieser Aufschwung gerät unter Druck, wenn die Zinsen steigen. Die US-Zentralbank die mit ihrer Politik maßgeblich die Kredit- und Liquiditätskonditionen auf den Weltfinanzmärkten (mit-)bestimmt hat nicht nur seit Ende 2015 den Leitzins angehoben (derzeit befindet er sich in einer Bandbreite von 1,50 bis 1,75 Prozent), sondern sie ist mittlerweile auch dabei, die US-Dollar- Basisgeldmenge zurückzuführen, die sie zuvor durch Wertpapierankäufe stark ausgeweitet hatte (Abb. 2 a). Es gibt derzeit also zwei restriktive Effekte: eine Zinserhöhung und einen Liquiditätsentzug. 2 Geldpolitische Straffung, Gold als Versicherung (a) US-Leitzins in Prozent und US-Dollar- (b) Goldpreis (USD/oz) und Preis von Basisgeldmenge (Mrd. US-Dollar) Kreditausfallversicherungen (1) US-Leitzins (LS) Basisgeld der US-Banken (RS) CDS (LS) Goldpreis (RS) Quelle: Thomson Financial. (1) Credit Default Swap (CDS) Spread für 5-jährige Schuldverschreibungen von US-Banken in Basispunkten. Interessanterweise verharren in diesem Umfeld die Kreditausfallsorgen auf den Finanzmärkten nahe ihren Rekordtiefständen und gleichzeitig steigt seit Anfang 2016 der Goldpreis wieder. Wie erklärt sich das? Vermutlich verbirgt sich dahinter das Folgende: Die Akteure auf den Finanzmärkten rechnen damit, dass die US-Geldpolitik keine Krise mit Zahlungsausfällen zulassen wird, und dass sie ihre Zinsstraffung und Geldmengenverknappung stoppen wird, sollte das aufgrund von Marktverwerfungen erforderlich werden. Wenn Kredit- und Zahlungsausfälle geldpolitisch verhindert werden, steigt zweifelsohne das Geldentwertungsrisiko. Das wiederum belebt das Interesse am Gold. Denn bekanntlich kann die Kaufkraft des gelben Metalls nicht durch eine Geldmengenvermehrung der Zentralbanken herabgesetzt werden. Das könnte auch erklären, warum im aktuellen Umfeld die Gold ETF-Nachfrage steigt: Gold stellt für Investoren eine effektive Portfolio-Versicherung gegen die Langfristfolgen der Geldpolitik dar, die zudem zu aktuellen Preisen gekauft auch noch die Chance auf Wertsteigerung bietet.

12 3 8. Juni 2018 Weltkonjunktur mit Gegenwind Bislang deuten die Indikatoren zwar darauf hin, dass der Aufschwung der Weltkonjunktur intakt ist. Jedoch lassen sich eine Reihe von möglichen Störfaktoren erkennen. Der weltweite Konjunkturaufschwung dauert nun schon mehr als neun Jahre an, und das ist für eine Aufschwungphase eine durchaus lange Zeitspanne. Der Welthandel hat sich merklich erholt, die Produktions- und Beschäftigungslage haben sich verbessert, und die Aktienmärkte signalisieren Zukunftsoptimismus (Abb. 1 a und b). Jüngst haben einige Konjunkturbarometer (wie zum Beispiel der IFO-Weltwirtschaftsklima-Index) etwas nachgegeben. Insgesamt betrachtet deuten die Wirtschaftsdaten auf eine leichte Verlangsamung des Aufschwungs hin, nicht aber auf sein unmittelbar bevorstehendes Ende. (Siehe hierzu einige ausgewählte Konjunktur- und Finanzmarktindikatoren auf den Seiten 4 bis 7). 1 Weltwirtschaft bislang im Aufwind (a) Weltweite Exporte (Volumen, indexiert) Welt insgesamt Entwickelte Volkswirtschaften Aufstrebende Volkswirtschaften (b) MSCI Welt-Aktienmarktindex (in US-Dollar) Quelle: Thomson Financial. Hemmnisse im internationalen Handel, steigende US-Zinsen und erneute Wolken über der Euro-Einheitswährung (Stichwort: Italien) tragen vermutlich zur Erwartung bei, die Volkswirtschaften werden fortan etwas weniger dynamisch wachsen. Dazu im Folgenden einige Überlegungen. Die US-Administration hat Zölle auf bestimmte US-Importe erlassen. Das nährt die Befürchtung, andere Länder und Regionen könnten mit Vergeltungsmaßnahmen antworten, und das wiederum könnte Firmen veranlassen, ihre Investitionsentscheidungen zurückzustellen. Folge einer solchen Investitionszurückhaltung wäre ein Dämpfer für die Konjunktur. Allerdings ist das Szenario nicht unwahrscheinlich, dass sich die befürchteten Handelskonflikte letztlich doch nicht einstellen, weil zum Beispiel China und Europa einlenken und ihre nachweislich unfairen Handelspraktiken bei Im- und Exporten korrigieren. 1 1 Siehe hierzu Degussa Marktreport, Welthandel am Scheideweg, 1. März 2018.

13 4 8. Juni 2018 Die Zinsentwicklung verdient besondere Aufmerksamkeit. Der Aufschwung wurde durch die extreme Niedrigzinspolitik der Zentralbanken in Gang gesetzt. Man muss davon ausgehen, dass steigende Zinsen die Konjunkturen auf verschiedene Weise bremsen. Insbesondere führt eine Verteuerung der Kredite zu einer Verschlechterung der Kreditqualitäten: Schuldnern fällt es schwerer, ihren Schuldendienst zu leisten. Es kommt zu Kreditausfällen. Wenn sich daraufhin das Kreditangebot verknappt, wird die Konjunktur abgebremst. Noch aber sind die Ausfälle bei US-Bankkrediten recht gering (Abb. 2) wenngleich sie den zyklischen Tiefpunkt hinter sich gelassen haben und insgesamt leicht angestiegen sind. 2 Kreditausfälle nach wie vor relativ niedrig Kreditausfälle in den USA in Prozent der Bankkredite Kredit und Leasing, gesamt Handel und Industrie Konsumenten, gesamt Kreditkarten Andere Konsumenten Leasing Quelle: Thomson Financial. Letzter Datenpunkt: Q Hebt die US-Zentralbank (Fed) die Zinsen zu stark an, dürfte es nicht nur vorbei sein mit dem US-Aufschwung, sondern auch die Weltwirtschaft könnte in eine neue Abschwungphase abgleiten. Auf den Finanzmärkten ist derzeit allerdings nicht zu beobachten, dass eine überzogen restriktive US-Zinspolitik befürchtet wird. Eher scheinen die Investoren zu erwarten, dass die Fed, sollte es Probleme in der Konjunktur und auf den Finanzmärkten geben, die Zinsen rasch wieder absenken wird. Das ist kein unwahrscheinliches Szenario: Denn die Fed hat spätestens Ende 2008 gezeigt, dass sie im Notfall nichts unversucht lässt, die Wirtschaft und Finanzmärkte im Notfall zu retten. Der Euroraum bleibt ein Unruheherd. Das hat Rückwirkungen nicht nur auf die Euro-Volkswirtschaften selbst, sondern möglicherweise auch auf die Weltkonjunktur: Der Euroraum repräsentiert immerhin 11,7 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung (zum Vergleich: USA 15,5 Prozent, China 17,7 Prozent und Japan 4,4 Prozent). 2 Und die meisten Euro-Volkswirtschaften, insbesondere Deutschland, sind überaus eng in das internationale Handels- und Finanzmarktgeflecht eingebunden. Die jüngsten politischen Veränderungen in Italien, der drittgrößten Euro- Volkswirtschaft, haben für neue Verunsicherung gesorgt. Die neue Regierungskoalition in Rom setzt sich aus EU- und Euro-kritischen Kräften zusammen und scheint gewillt zu sein, sich nicht länger an die Defizitregeln zu halten. Auch ist unklar, wie man in Rom künftig umzugehen gedenkt mit den ausstehenden Staatschulden und den Bilanzproblemen der heimischen Banken. Die damit ver- 2 Zahlen für 2017 auf Kaufkraft-Paritäten-Basis, Internationaler Währungsfonds.

14 5 8. Juni 2018 bundene Unsicherheit kann den Konjunkturgang im Euroraum beeinträchtigen und auf die Weltwirtschaftslage negativ abstrahlen. 3 Warnsignale aus dem Euroraum (a) Kurse der US- und Euroraum- Bankaktien (1) Euro Stoxx 600, Banken S&P 500, Banken (b) Bilanzsumme der Deutschen Bundesbank (Mrd. Euro) Bilanzsumme Bilanzsumme ohne Target-2-Saldo Quelle: Thomson Financial. (1) Januar 2006 = 100. Nicht zu übersehen sind die Probleme im Euro-Bankenapparat insgesamt wie sie beispielsweise in den Kursverlusten der Euro-Bankenaktien zum Ausdruck kommen (vor allem auch im Vergleich zur US-Konkurrenz). Zweifelsohne leiden viele Euro-Banken nach wie vor an geringer Ertragskraft und hohen Problemkrediten, die die Gewinn- und Rentabilitätslage beeinträchtigen. Bedenklich ist dabei, dass der Euro-Bankenapparat übergroß ist: Seine Bilanzsumme beläuft sich auf 30,6 Billionen oder 268 Prozent des Euroraum-Bruttoinlandsproduktes (der US-Bankenapparat beläuft sich auf nur 85 Prozent des US-BIPs). Das Zurückschrumpfen des Euro-Bankenapparates ist ein heikles Unterfangen. Eine Rückführung der Bankbilanzen bedeutet nämlich, dass es letztlich zu einer Verringerung der Kredit- und Geldmengen kommt. Das Kreditangebot verknappt sich, und das kann Dauerschuldnern und der Konjunktur Probleme bereiten. Zudem übt es einen deflatorischen Druck aus und bringt die Schuldner in Bedrängnis, weil ihre realen Schuldenlasten steigen und ihre nominalen Einnahmen sinken. Die nächste Schuldenkrise kann so schnell vor der Tür stehen. Die Teilnahme an der Einheitswährung sieht vor, dass ein Land, das wirtschaftlich zurückgefallen ist, seine Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnt durch Preis- und Lohnzurückhaltung oder Preis- und Lohnsenkungen. Eine solche Anpassung ist politisch meist nicht gewünscht, und geldpolitische Eingriffe wie Zinssenkungen und Geldmengenvermehrung werden als die Politiken des kleineren Übels bevorzugt. Sollten also Strukturreformen ausbleiben und das Wirtschaftswachstum enttäuschen, ist absehbar, dass der politische Druck auf die EZB zunimmt, eine noch lockerere Geldpolitik zu verfolgen was aber auf Widerstand in den Ländern stoßen würde, die wirtschaftlich noch vergleichsweise gut dastehen. Konflikte wären dann gewissermaßen vorprogrammiert. Auch wenn die aktuelle Konjunkturlage weltweit und im Euroraum nach wie vor relativ positiv ist, so verbleiben doch erhebliche Unsicherheiten. Vor allem der Euro bleibt nach innen und außen eine entwertungsgefährdete Währung, und er ist damit auch ein Risikofaktor für die Weltwirtschaft.

15 6 8. Juni 2018 Blick auf die Konjunkturlage (1) 1 Ausgewählte Konjunkturbarometer (a) Große Volkswirtschaften USA China Japan Euroraum (b) Aufstrebende Volkswirtschaften Brasilien Indien Russland Türkei 2 IFO-Konjunkturindex und US-Einkaufsmanager-Index IFO (LS) US NAPM (RS) 3 Deutsche Auftragseingänge der Industrie (1) Gesamt Inland Ausland Die wichtigen Konjunkturindikatoren in den USA und Deutschland NAPM und IFO befinden sich nach wie vor im Aufschwungbereich. Quelle: Thomson Financial. Die Auftragseingänge der deutschen Firmen sind in den letzten vier Monaten zurückgegangen. Das könnte den konjunkturellen Abschwung in Deutschland andeuten. Quelle: Thomson Financial. (1) Januar 2006 = 100.

16 7 8. Juni 2018 Blick auf die Konjunkturlage (2) 4 Investitionen in ausgewählten Ländern (1) Die Investitionstätigkeit der Unternehmen hat sich seit etwa 2010 sichtbar verbessert; Japan ist allerdings stark abgefallen USA Euroraum Japan Großbritannien Quelle: Thomson Financial. (1) Q = Arbeitslosenquote in ausgewählten Ländern in Prozent USA Deutschland Japan UK Der Konjunkturaufschwung hat die offiziellen Arbeitslosenquoten abgesenkt und damit auch unter Beweis gestellt, dass der positive Verbund zwischen Konjunktur und Beschäftigung nach wie vor intakt ist. Quelle: Thomson Financial. 6 Ausgewählte Rohstoffpreise in US-Dollar Gesamt Agrarrohstoffe Energie Industriemetalle Die internationalen Rohstoffpreise angetrieben vor allem von steigenden Energiepreisen haben seit Anfang 2016 merklich zugelegt. Quelle: Thomson Financial.

17 8 8. Juni 2018 Blick auf die Finanzmärkte (1) 1 Ausgewählte 10-Jahresrendite von Staatsanleihen in Prozent (1) USA Japan Deutschland Großbritannien China Schweiz Der Auftrieb der Langfristzinsen ist mit Ausnahme der US-Zinsen seit Mitte 2017 vielerorts ins Stocken geraten und die Italienkrise hat die Zinsen wieder merklich fallen lassen. Quelle: Thomson Financial. (1) Q = S&P 500 und Steilheit der US-Zinskurve in Basispunkten (1) Die Steilheit der US- Zinskurse hat abgenommen. Sie ist aber noch positiv und signalisiert damit noch keinen unmittelbar bevorstehenden Aktienmarkt-Crash Zinsunterschied (LS) S&P 500 (RS) 3 Ausgewählte Kurs-Gewinn-Verhältnisse in ausgewählten Aktienmärkten Quelle: Thomson Financial. (1) 10- minus 2-Jahre. Graue Fläche: Langfristzins ist gleich oder niedriger als Kurzfristzins Das Ansteigen der Bewertungsniveaus in einigen Aktienmärkten scheint jüngst zum Stillstand gekommen zu sein. Dafür mögen höhere Zinsen, aber auch steigende Risikosorgen der Investoren verantwortlich sein USA Euroraum UK Japan Quelle: Thomson Financial.

18 9 8. Juni 2018 Blick auf die Finanzmärkte (2) 4 Konsumentenpreise und Geldmengen in der OECD, Jahresveränderung in Prozent International hat sich das Geldmengenwachstum abgeschwächt vermutlich wegen leicht steigender Zinsen. Das spricht für einen verringerten Aufwärtsdruck auf die Güterpreise. Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. "Breite Geldmenge" Konsumentenpreise 5 EURUSD und Zinsunterschiede zwischen US-Dollar- und Euro-Anlagen 1,50 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1, EURUSD (LS) US- minus Euro-Zins (2 Jahre, Bp, invertiert, RS) US- minus Euro-Zins (10 Jahre, Bp, invertiert, RS) 6 Ausgewählte Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar (1) Russischer Rubel Indische Rupie Türkische Lira Argentinischer Peso Mexikanischer Peso Brasilianischer Real Südafrikanischer Rand Der Zinsabstand zwischen US-Dollar- und Euro-Anlagen steigt und spricht für einen deutlich niedrigen EURUSD. Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Eine Reihe von Währungen hat gegenüber dem US-Dollar deutlich abgewertet. Das kann für Länder, die eine hohe Auslandsverschuldung haben, zu Problemen führen. Quelle: Thomson Financial. (1) Januar 2012 = 100. Steigt (fällt) die Linie, wertet die Währung auf (ab) gegenüber dem US- Dollar.

19 10 8. Juni 2018 Vollgeld-Initiative richtige Diagnose, falsche Therapie Das Konzept des Vollgeldes stellt bei genauer Betrachtung keine überzeugende Verbesserung des bestehenden Geldsystems dar. Zudem würde es, in die Praxis umgesetzt, zusätzliche Probleme verursachen. Jeder Investor kennt die Entscheidung: Das Anlagekapital wird investiert, wenn es attraktive Gelegenheiten gibt. Gibt es keine, wartet man ab, sucht nach ihnen und hält bis auf weiteres liquide Mittel, also Cash. Eine beliebte Währung für die Kassenhaltung ist der Schweizer Franken. Denn das eidgenössische Geld sticht aus dem Kreis der ungedeckten Papierwährungen hervor: Der Franken ist relativ wertstabil, und seit den frühen 1970er Jahren wertet sein realer, effektiver Wechselkurs im Trendverlauf auf gegenüber den anderen ungedeckten Papierwährungen. Der Franken ist daher bis auf den heutigen Tag für viele Anleger und Investoren eine relativ attraktive Währung. Am 10. Juni 2018 werden die Schweizer nun aber eine wichtige Entscheidung über ihr Geld treffen. Sie stimmen über die Vollgeld-Initiative ab. Letztere stellt in Aussicht, das Schweizer Geldsystem zu revolutionieren, es gerechter, besser, sicherer zu machen. Eine zentrale Idee ist dabei, dass fortan nur noch die Schweizer Nationalbank (SNB) die Franken-Geldmenge produziert. Private Geschäftsbanken sollen von der Geldschöpfung ausgeschlossen werden. Dadurch fallen die Gewinne der Geldproduktion nur noch bei der SNB an und kommen vollumfänglich dem öffentlichen Haushalt zugute. Banken arbeiten nur noch als Verwahrstellen für Vollgeld und als Kreditvermittler, die das von der SNB produzierte Geld vom Sparer an den Kreditnehmer weiterleiten. Zudem sieht die Vollgeld-Initiative vor, dass die täglich fälligen Kundeneinlagen zu 100 Prozent mit dem Vollgeld zu decken sind. Dadurch sollen Banken krisensicher gemacht werden. Die Kundeneinlagen stehen nicht mehr im Feuer, können im Fall eines Bankkonkurses nicht mehr verloren gehen. Mit einer solchen 100- prozentigen Vollgeld-Reservehaltung würden die gefürchteten Bankenstürme (die sogenannten Bank Runs ) gebannt, die ein Bankensystem, in dem die Geldhäuser mit einer Teilreserve operieren, immer wieder ins Wanken bringen, und die dann eine Situation heraufbeschwören, in der die Steuerzahler in Haftung genommen werden für die Verluste im Bankgeschäft. Die entscheidende Frage ist nun: Kann das Vollgeldsystem seine angestrebten Ziele tatsächlich erreichen, kann es für besseres Geld, ein sicheres Bankensystem sorgen, und hat es verträgliche Nebenwirkungen? Schweizer Franken: eine aufwertende Währung Realer, effektiver Wechselkurs des Franken Quelle: Thomson Financial. Periode: Januar 1973 bis März Steigt (fällt) die Linie, wertet der Franken auf (ab) gegenüber den Handelspartnerwährungen. Ernste Bedenken sind hier anzumelden. Das deutet sich bereits an, wenn man die ideologische Herkunft der Vollgeldidee in Betracht zieht. Sie reicht zurück auf sozialistische Denker wie Pierre-Joseph Proudhon ( ), Karl Marx ( ) und Friedrich Engels ( ) sowie den nationalsozialistischen Agitator Gottfried Feder ( ). Ihnen zufolge soll allein die staatliche Zentralbank das Geld produzieren, und zwar am besten mittels zinsloser Kredite oder in Form von Geld-Geschenken an den Staat. Diese Vorschläge macht sich die Vollgeldidee zu Eigen. Man kann sich leicht vorstellen, welch ein politisches Hauen und Stechen es im Vollgeldsystem darüber geben wird, wer wann wieviel neues Vollgeld erhalten soll! Eine derartige Totalmonopolisierung der Geldproduktion, wie sie die Vollgeld-Initiative vorsieht, hätte also absehbar ein gewaltiges Missbrauchspotenzial das dem heutigen ungedeckten Papiergeldsystem sicherlich in nichts nachsteht. Es wäre naiv zu glauben, man könnte eine politisch unabhängige Institution schaffen, die gerade nur so viel neues Geld in Umlauf bringt, wie die Volkswirtschaft braucht. Denn woher soll die Vollgeld ausgebende Zentralbank wissen, wieviel Geld die Volkswirtschaft benötigen wird? Soll die Geldmenge um zwei, vier oder acht Prozent pro Jahr wachsen, damit die Volkswirtschaft prosperiert? Die Zentralbankräte wissen es nicht, sie können es nicht wissen.

20 11 8. Juni 2018 Vielmehr müssen sie nach dem Prinzip Versuch und Irrtum verfahren. Das dabei Fehler passieren, liegt auf der Hand und ist nur zu menschlich: Weiten die Zentralbankräte die Geldmenge zu stark aus, gibt es Inflation. Fällt die Geldmengenausweitung zu gering aus, stellt sich Deflation ein. Es ist nicht einsichtig, warum die Kaufkraft des Vollgeldes in Sinne seiner Kaufkraft besser sein sollte als die des heutigen ungedeckten Papiergeldes. Es kommt noch etwas erschwerend hinzu: Früher oder später wird jedes politisch geschaffene Monopol von Interessengruppen vereinnahmt und für deren Zwecke eingesetzt. Man darf an dieser Stelle an die staatlichen Zentralbanken verweisen, die ganz offensichtlich zuallererst im Dienste der Staaten und des Bankensektors stehen. Das zeigt sich meist dann ganz unumwunden, wenn die Entscheidung ansteht, entweder Banken oder Staaten zu retten oder den Geldwert zu bewahren. Die Gefolgschaft der Zentralbanken gilt in den Situationen, in denen es wirklich darauf ankommt, den Staaten und Banken, nicht dem Sparer (Die Geschehnisse in 2008/2009 haben das bereits angedeutet.). Es gibt keinen überzeugenden Grund, warum das in einem Vollgeldsystem anders sein sollte. Ein weiteres Problem des Vollgeldes ist, dass die Zentralbank das neue Geld nach politischen Erwägungen zuteilen muss. Doch wer soll es bekommen? Der Bund, die Kantone? Industrien, die das politisch Gewünschte erzeugen? Arbeitsintensive, nicht aber kapitalintensive Betriebe? Soll die Geldmengenvermehrung nur einmal im Jahr an einem bestimmten Stichtag stattfinden? Oder regelmäßig am Monatsende? Wie auch immer die Zuteilung erfolgt: Das Vollgeld befördert den Weg in eine staatliche Lenkungspolitik eine Wirtschaft, in der der Staat beziehungsweise die ihn beherrschenden Kräfte in ganz entscheidendem Maße die Weichen stellen, wer wann neues Vollgeld bekommt, und wer was wo und wann produziert. Zudem verhindert das Vollgeld nicht anders als es seine Befürworter in Aussicht stellen die gefürchteten Finanz- und Wirtschaftskrisen. Zumindest ein Teil des neuen, aus dem Nichts geschaffenen Vollgeldes wird nämlich den Weg auf den Kreditmarkt finden weil Sparer und Investoren Anleihen nachfragen. Dann aber sorgt die Vollgeldvermehrung für ein künstliches Absinken des Marktzinses, und es wird ein nicht nachhaltiger Aufschwung ( Boom ) losgetreten, der Spekulationsblasen und Fehlinvestitionen verursacht und früher oder später in eine Krise, einen Abschwung ( Bust ) umschlägt. Es kann also mit dem Vollgeld genau das geschehen, was im heutigen ungedeckten Papiergeldsystem, das die Vollgeld-Initiative richtigerweise kritisiert, ebenfalls abläuft. Zwar würden in einem Vollgeldsystem private Geschäftsbanken keine Gewinne mehr durch die Geldschöpfung erzielen, denn sie produzieren ja keines mehr. Allerdings wäre an dieser Stelle zu berücksichtigen, dass bereits heute die Gewinne der Geschäftsbanken besteuert werden. Die Allgemeinheit vereinnahmt also schon einen erheblichen Anteil an den Geldschöpfungsgewinnen der Banken. Wenn der Wunsch besteht, dass die Öffentlichkeit einen noch höheren Anteil an den Bankgewinnen haben soll, bräuchte man nur die Bankgewinne höher zu besteuern und damit wäre das letzte Argument, warum eine Umstellung auf Vollgeld erfolgen sollte, auch noch entkräftet. Wenngleich die Vollgeld-Initiative keine überzeugende Alternative zum heutigen ungedeckten Papiergeldsystem ist, so ist sie dennoch verdienstvoll: Ihre Kritik am herrschenden ungedeckten Papiergeldsystem und an den Missständen, die es verursacht, ist ökonomisch richtig. Das staatlich beherrschte Papiergeldsystem verursacht inakzeptable wirtschaftliche und politische Schäden. Es sorgt für Krisen und Konflikte, ungerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen, es untergräbt die freie Marktwirtschaft, schwächt die Wachstums- und Beschäftigungskräfte, treibt die Volkswirtschaften in die Überschuldung. Eine Besserung muss her. Das Vollgeld würde die Missstände nicht abstellen, es würde nicht die erhoffte Besserung bringen. Es gibt nur eine ökonomisch und auch ethisch überzeugende Lösung des Geldproblems : Das staatliche Geldproduktionsmonopol muss beendet werden und durch einen freien Markt für Geld ersetzt werden. Was für alle freien Gütermärkte gilt, gilt auch für einen freien Markt für Geld: Gutes Geld entsteht und setzt sich durch, wenn die Firmen und Verbraucher die volle Freiheit haben, das Geld nachzufragen, das ihren Bedürfnissen am besten entspricht und gleichzeitig Anbieter die volle Freiheit haben, die Geldnachfrager mit Angeboten bestmöglich zu bedienen. Solange aber der Staat die Hoheit über die Geldproduktion hat ob nun in Form des heutigen ungedeckten Papiergeldes oder in der Ausprägung des Vollgeldes wird es kein gutes Geld geben. Dieser Beitrag wurde am 6. Juni 2018 auf WirtschaftsWoche Online veröffentlicht..

21 12 8. Juni 2018 Gold in der Kunst Nicolas Poussin, Die Anbetung des goldenen Kalbes Nicolas Poussin ( ) war ein führender französischer Maler des klassizistischen Barocks. Das Bild zeigt Die Anbetung des goldenen Kalbes, laut biblischer Übersetzung ein Götzenbild, das die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten verehrten, während Moses auf dem Berg Sinai die zehn Gebote erhielt (Ex 32-34). Poussin erstellt das Werk in der Zeit Es hängt heute in der National Gallery, London. Mit freundlicher Unterstützung: Dr. Ruth Polleit Riechert, Kunsthistorikerin.

22 13 8. Juni 2018 Münchener Wirtschaftsgespräche Nullzins im Euroraum, Staatsschulden, Target-2-Salden und Bankenunion bereiten Ihnen Sorge? Zu Recht. Denn sie sind Symptome des Euro-Fiat-Geldsystems. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus, illustriert und erklärt in seinem Vortrag nicht nur in verständlicher Form die wirtschaftlich-politischen Probleme des Fiat-Euro-Geldes. Er skizziert auch die Bedingungen für eine praktikable-realistische Rückkehr zu gutem Geld in Europa zu einem Geld für eine bessere Welt. Bitte melden Sie sich per an: Anmeldeschluss ist der 7. Juni Sie erhalten nach dem Anmeldeschluss eine schriftliche Bestätigung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wegen begrenzter Plätze eine rechtzeitige Anmeldung zur Veranstaltung erforderlich ist.

23 14 8. Juni 2018

24 15 8. Juni 2018 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS) 52 Jun. 17 Jul. 17 Aug. 17 Sep. 17 Okt. 17 Nov. 17 Dez. 17 Jan. 18 Feb. 18 Mrz. 18 Apr. 18 Mai. 18 Jun. 18 Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) , , Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS) 595 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2,30 2,25 2,20 2,15 2,10 2,05 Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS) 2,00 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 1,8 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS) 0,9 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Quelle: Thomson Financial. 16,0 14,

25 16 8. Juni 2018 Edelmetallpreise In US-dollar Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben (1) IV. Jahresdurchschnitte In Euro Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch (1) IV. Jahresdurchschnitte Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen und Einschätzungen. (1) Geschätze Rendite gegenüber aktuellem Preis in Prozent.

26 17 8. Juni 2018 Edelmetallpreise (a) Gold (b) Silber (c) Platin (d) Palladium Quelle: Thomson Financial; eigene Einschätzungen. Die grauen Flächen markieren die geschätzten Bandbreiten für das Jahr Die rote gestrichelte Linie zeigt den Durchschnitt für die Einschätzung in 2018.

27 18 8. Juni 2018 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar Quelle: Thomson Financial. Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,6-0,8-8,9-5,2-0,4-1,6-1,6-4,2-1,0-1,0-0,6-2,6-2,9-0,2-0,1-1,1-0,1-0,1-0,1 0,2 3,4 10,2 2,0 5,3 8,5 2,9 3,2 0,2 13,1 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,1-3,6-0,8-7,9-1,6-4,2-1,0-1,0-0,6-2,6-1,4-0,1-0,1 1,2 5,0 11,8 6,2 8,5 1,9 4,4 1,2 0,1 3,2 1,3 0,2 0,9 2,6 2,6 14,6 Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen.

28 19 8. Juni 2018 Beiträge in bisher erschienen Ausgaben Ausgabe Inhalt 8. Juni 2018 Nachfrage nach Gold-ETFs zieht an trotz steigender Zinsen Weltkonjunktur mit etwas Gegenwind Vollgeld-Initiative richtige Diagnose, falsche Therapie Gold in der Kunst: NICOLAS POUSSIN, Die Anbetung des goldenen Kalbes 25. Mai 2018 Der Euroraum unter Zinsnarkose Die weltweite Verschuldung steigt Die Entzauberung des Euro schreitet voran Gold in der Kunst: MOSAIC OF LEO VI 11. Mai 2018 Risiken der US-Dollar-Aufwertung Folgen für den Goldpreis Die Goldnachfrage in Q war schwach Buffett und Gold - was man darüber denken kann Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Adele Blocher-Bauer I 27. April 2018 Edelmetallmärkte im Überblick Wie der niedrige Zins den Anreiz zur Inflationspolitik fördert Die Zentralbanken lassen keine Zinswende zu Gold in der Kunst: RONI HORN, Gold Field 13. April 2018 Das Bankenproblem des Euroraums Übertriebene Gerüchte über ein vorzeitiges Ende Die Spielregeln der Goldwährung Gold in der Kunst: MARKUSDOM (Basilica di San Marco), Venedig 28. März 2018 Die Fed, der Dollar, das Gold Trump setzt Europa unter Druck Gold in der Kunst: YVES KLEIN, Monogold "Gold ist das bessere Geld" - Interview 16. März 2018 Welthandel am Scheideweg Gold in der Kunst: JEFF KOONS, Michael Jackson and Bubbles Gold, Zins, Geldmenge "Chinamerika" ist ausgeträumt 2. März 2018 Gold in Zeiten von Boom und Bust Der gepumpte Boom Gold in der Kunst: DUCCIO DI BUONINSEGNA, Maesta-Altarbild Staatsanleihen - ein unmoralisches Angebot 16. Februar 2018 Die blockierte Zinswende Die Wirkungskraft ökonomischer Theorien Gold in der Kunst: TUTENCHAMUNS TOTENMASKE Im Rausch 2. Februar 2018 Boom auf Pump Gold in der Kunst: ROBERT RAUSCHENBERG, Gold painting Vorsicht vor Prognosen 19. Januar 2018 Die Weltwirtschaft in 2018: der Ikarus-Aufschwung geht weiter 21. Dezember 2017 Aufschwung mit Risiken 8. Dezember 2017 Der Inflations-Boom Gold in der Kunst: ANDY WARHOL, Gold Marilyn Monroe Der Bitcoin, das Gold und die Verlustrisiken Aktien werden noch teurer 24. November 2017 Die Zeit des Umbruchs Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Der Kuss Betäubte Risikosorgen auf den Finanzmärkten "Behavioral Finance" - viel Wind um wenig Wissen Angebots- und Nachfragemengen und der Goldpreis 10. November 2017 Die trügerische Ruhe auf den Finanzmärkten Aktien im Höhenrausch 27. Oktober 2017 "Crash Faktor" Zins Aktien und Gold Die Krise der EU - eine Chance für Europa 13. Oktober 2017 Das Wagnis der Sorglosigkeit Gefangen im Sicherheitsnetz Das Gold und die Blockchain Edelmetallmarkt-Bericht 29. September 2017 Die Rückabwicklung des Fed-Experiments. Eine Erklärung Nach der Bundestagswahl: Weitreichende Folgen für Euro und Gold Über die Möglichkeit, dass Kryptowährungen zu Geld werden Edelmetallmarkt-Bericht Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.

29 20 8. Juni 2018 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Die Degussa Goldhandel GmbH ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher nicht übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass in diesem Dokument genannte Prognosen aufgrund verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht werden. Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Degussa Goldhandel GmbH oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen. Weder die Degussa Goldhandel GmbH noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, soweit sie in diesem Dokument aufgenommen werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Degussa Goldhandel GmbH. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 8. Juni 2018 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, Frankfurt, Tel.: (069) , Fax: (069) Internet: Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: An- und Verkaufsniederlassungen: Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg Frankfurt Telefon: Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße Berlin Telefon: berlin@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm Hamburg Telefon: hamburg@degussa-goldhandel.de Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße Hannover Telefon: hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße Köln Telefon: koeln@degussa-goldhandel.de München (Ladengeschäft): Promenadeplatz München Telefon muenchen@degussa-goldhandel.de München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz München Telefon muenchen-altgold@degussa-goldhandel.de Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer Nürnberg Telefon: nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg Frankfurt Telefon: info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße Pforzheim Telefon: pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße Stuttgart Telefon: stuttgart@degussa-goldhandel.de Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg Zürich Telefon: zuerich@degussa-goldhandel.ch London Sharps Pixley Ltd (Mitglied der Degussa Gruppe) Telefon Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez Madrid Telefon: info@degussa-mp.es

30 Marktreport 22trategie 22. Juni Wirtschaft Finanzen Edelmetalle USD pro Feinunze Gold USD pro Feinunze Silber EURUSD 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1, Quelle: Thomson Financial. Edelmetallpreise I. In US-Dollar Aktuell (Spot) 2 W 3 M 12 M Gold Silber Platin Palladium II. In Euro Gold Silber Platin Palladium III. Goldpreis in anderen Währungen Veränderungen gegenüber (in Prozent): JPY CNY GBP INR RUB Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechungen. UNSER TOP- THEMA Sorglosigkeit auf den Finanzmärkten Die Zentralbanken haben ein Sicherheitsnetz unter die Konjunkturen und die Finanzmärkte gespannt, das die Investoren sorglos gegenüber den bestehenden Risiken macht. In diesem Umfeld bleibt das Gold attraktiv, vor allem für langfristig orientierte Anleger. Das Auf und Ab der Konjunkturen und Börsen kann viele und zuweilen höchst unterschiedliche Gründe haben. Es ist beispielsweise natürlich, dass Produktion und Beschäftigung im Zeitablauf nicht kontinuierlich zulegen, sondern schwanken. Zum Beispiel machen Unternehmer Fehler, über- oder unterschätzen die Nachfrage, und das lässt ihre Investitionstätigkeit mal nach oben, mal nach unten ausschlagen. Es gibt allerdings auch einen unnatürlichen Grund, der für Unruhe in den Volkswirtschaften und an den Börsen sorgt: die Zentralbankpolitik. 1 US-Zentralbank hebt Zinsen an, Aktienmärkte unbeeindruckt (a) Leitzinsen in ausgewählten Währungsräumen in Prozent Zentralbankzins (b) Welt-Aktienmarkt-Index und Welt- (1) USA Euroraum Großbritannien Japan Schweiz China Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) Ungewichteter Durchschnitt der Notenbankzinsen. Die Zentralbanken beeinflussen maßgeblich die Marktzinsen, indem sie in enger Kooperation mit den Geschäftsbanken neues Geld per Kredit (sprichwörtlich aus dem Nichts ) ausgeben. Der Marktzins wird dadurch unter das Niveau abgesenkt, das sich einstellen würde, wenn die Zentralbank das Kredit- und Geldangebot nicht künstlich ausweiten würden. Die Folge ist ein Anschub für die Konjunktur. Investitionen und Konsum nehmen zu. Doch ein solcher Aufschwung 900 MSCI Welt-Aktienmarkt-Index Zentralbankzins (RS) 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5

31 2 22. Juni 2018 steht und fällt mit der Fortdauer der künstlich niedrig gehaltenen Zinsen. Hebt die Zentralbank die Zinsen, die sie zuvor abgesenkt hat, wieder an, hat das weitreichende Folgen für das Wirtschafts- und Finanzmarktgefüge: Steigende Zinsen lassen zum Beispiel Investitionen, die in Zeiten niedriger Zinsen profitabel erschienen, unrentabel werden; für Kreditnehmer verteuert sich die Fremdfinanzierung; und die Vermögenspreise die Preise für zum Beispiel Aktien, Häuser und Grundstücke geraten unter Abwärtsdruck. Mit anderen Worten: Steigende Zinsen graben dem Konjunkturaufschwung das Wasser ab. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Es ist möglich, dass im Zuge der Niedrigzinspolitik die Produktivität der Volkswirtschaft zulegt und sie fortan mit etwas höheren Zinsen zurechtkommt. Steigende Zinsen würden dann die Konjunktur nicht abwürgen, sondern lediglich verlangsamen. Das wäre ein positives Szenario. Wenig erfreulich wäre es hingegen, wenn die Zentralbanken die Zinsen zu stark erhöhen und einen Abschwung einleiten. Die Wirkung steigender Zinsen auf die Konjunktur hängt also von den besonderen Umständen ab. 2 Zinsen steigen an, Kreditausfallsorgen sehr niedrig (a) Ausgewählte Renditen 10-jähriger (b) Goldpreis (USD/oz) und Banken-CDS Staatsanleihen in Prozent in Basispunkten (1) 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0-0,5-1,0 Jun-16 Jun-17 Jun USA Japan Schweiz Deutschland Großbritannien Italien Euroraum USA Asien Quelle: Thomson Financial. (1) Ungewichteter Durchschnitt der Notenbankzinsen. Derzeit ist es die US-Zentralbank (Fed), die ihren Leitzins erhöht und das internationale Zinsniveau mit sich zieht. Auf den Finanzmärkten hat das bislang keine Befürchtungen ausgelöst, es könne eine neue Krise geben. Die Marktakteure scheinen vielmehr zu erwarten, dass die Fed die Zinsschraube nicht zu fest anzieht, beziehungsweise dass die US- und Weltkonjunktur mit etwas höheren Zinsen zurechtkommen werden. Mit Blick auf die Fed-Zinspolitik setzen die Finanzmärkte folglich auf das (vorangehend erläuterte) positive Szenario. SICHERHEITSNETZ Es gibt einen Faktor, der den Optimismus der Finanzmarktakteure zu stützen scheint: das Sicherheitsnetz, das die Zentralbanken unter die Konjunkturen und Finanzmärkte gespannt haben. In den letzten Jahren haben die Geldbehörden den Investoren unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie im Fall der Fälle die Wirtschaft und das Geld- und Kreditsystem auffangen werden. Aus Sicht der Märkte ist daher das Absturzrisiko stark reduziert, das Risiko von sys-

32 3 22. Juni 2018 temgefährdenden Zahlungsausfällen mehr oder weniger gebannt. Denn Zentralbanken sind die Monopolproduzenten des Geldes. Sie können jederzeit die politisch gewünschte Geldmenge bereitstellen und sie an strauchelnde Schuldner weiterreichen in Form von Direktkrediten und/oder in Form von Anleihekäufen. Vor allem aber können sie auch die Marktzinsen auf das politisch gewünschte Niveau herunterdrücken, nicht nur die Kurzfristzinsen, sondern auch die Langfristzinsen. Zentralbanken können alle Zinsen steuern, zu denen sich Staaten, Banken, Unternehmen und Konsumenten verschulden. Damit wird einsichtig, warum es die Investoren nicht verunsichert, wenn die Fed die Zinsen erhöht (und andere Zentralbanken dem Beispiel folgen könnten). Die Investoren gehen davon aus, dass die Zinserhöhungen rasch gestoppt oder sogar rückgängig gemacht werden, sobald es im Wirtschafts- und Finanzsystem zu knirschen beginnt. Das ist eine Einschätzung, die nicht nur den Willen, sondern auch die Fähigkeit unterstellt, dass die Fed (in Kooperation mit anderen Zentralbanken) in der Lage ist, eine erneute Krise wirksam abwehren zu können. 3 Risikosorge der Investoren ist niedrig, Goldpreis steigt (a) Stress-Indikator für den Finanzmarkt (1) Zentralbankzins (b) Goldpreis (USD/oz) und weltweiter (2) , ,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1, Quelle: Thomson Financial. (1) Steigt (fällt) die Linie, so bedeutet das, dass der Stress im Finanzmarkt zunimmt (abnimmt). (2) Ungewichteter Durchschnitt der Notenbankzinsen. Doch haben die Zentralbanken diese Allmacht? Die Antwort lautet: Es hängt vom Typ der Krise ab. Die Krise 2008/2009 war im Kern eine Kreditkrise : Anleger hatten die Sorge, die Schuldner könnten ihren Schuldendienst nicht mehr leisten. Eine solche Kreditkrise konnten die Zentralbanken auflösen, indem sie die Zinsen gesenkt und als Kreditgeber in der Not aufgetreten sind. Eine neue Krise muss aber keine Kreditkrise sein, sie kann auch die Gestalt einer Währungskrise daherkommen. RISIKO WÄHRUNGSKRISE Gold (LS) Zentralbankzins (RS) In einer Währungskrise greift die Sorge um sich, dass die Kaufkraft des Geldes leiden wird. Der Grund: Die Zentralbank bekämpft drohende Zahlungsausfälle mit der Ausgabe von neuem Geld. Das verursacht Zweifel bei den Geldhaltern, ob es der Zentralbank ernst ist mit dem Erhalt des Geldwertes: Anleger befürchten, dass der Verhinderung von Zahlungsausfällen und der Stützung der Konjunktur ein höheres Gewicht beigemessen wird als dem Erhalt des Geldwertes. 0,5

33 4 22. Juni JAHRE BERLINER LUFTBRÜCKE IN GOLD UND SILBER. JETZT IN UNSEREN NIEDERLASSUNGEN ERHÄLTLICH. Eine Währungskrise führt in eine heikle Situation. Besonders dann, wenn Volkswirtschaften hoch verschuldet sind. Denn um eine Währungskrise zu entschärfen, muss die Zentralbank den geldpolitischen Kurs straffen. Sie muss die Zinsen erhöhen und die Kredit- und Geldmengenzunahme eindämmen. Das aber bringt das Schuldgeldsystem und die Wirtschaft, die sich im Zuge der Schuldenwirtschaft aufgebaut hat, in Bedrängnis. Es kommt zur Stabilisierungsrezession, die im Extremfall das Wirtschafts- und Finanzsystem existentiell bedrohen kann. Droht eine Währungskrise, stehen die Zentralbanken in der Tat vor der Frage: Währung retten oder Konjunktur und Finanzmärkte stützen? Wenn die Währungsgeschichte einen Hinweis zur Beantwortung dieser Frage bietet, dann diesen: Die Politik des Inflationierens, des Geldmengenausweitens zur Verhinderung von Zahlungsausfällen, ist die Politik des vergleichbar kleinsten Übels. Denn die Inflationspolitik sorgt zumindest in der kurzen Frist für positive Effekte wie die Verhinderung von Produktionsrückgang und hoher Arbeitslosigkeit. In der mittleren Frist jedoch treten die negativen Folgen der Inflationspolitik zutage: Inflation schadet den Volkswirtschaften, sorgt für große Verteilungsungerechtigkeiten, für eine Verarmung gerade der unteren und mittleren Einkommensverdiener. Und letztlich kann eine Inflationspolitik nicht dauerhaft fortgeführt werden. Sie würde irgendwann in den Ruin der Währung führen. Und wird die Inflationspolitik gestoppt, nachdem sie eine gewisse Zeit verfolgt wurde, gibt es eine umso heftigere Erschütterung der Wirtschaft und der Finanzmärkte, der man eigentlich durch die Inflationspolitik entkommen wollte. 4 Kurzfristige Realzinsen sind nach wie vor negativ (a) USA(1) (b) Euroraum(1) Fed-Leitzins EZB-Leitzins 2-Jahreszins, real* 2-Jahreszins, real* Quelle: Thomson Financial. (1) Nominalzins abzüglich Jahresanstieg der Konsumgüterpreise in Prozent. GOLD ALS PORTFOLIOVERSICHERUNG GOLDGESCHENKE.DE Augsburg I Berlin I Frankfurt Hamburg I Hannover Köln I München I Nürnberg Pforzheim I Stuttgar t Zürich I Genf Madrid I London Das Sicherheitsnetz, das die Zentralbanken aufgespannt haben, hat bislang nicht zu einem auffälligen Ansteigen der Inflationserwartungen geführt. So gesehen haben die Investoren nach wie vor großes Vertrauen in die Bereitschaft und Fähigkeit der Zentralbanken, das Wirtschafts- und Finanzsystem in Gang zu halten und dabei zugleich auch den Geldwert zu bewahren. Die Finanzmärkte glauben, dass den Zentralbanken die ja die eigentliche Ursache für Konjunktur- und Finanzmarktkrisen sind das Unmögliche, die Quadratur des Kreises, gelingt. Das Ansteigen der realen langfristigen US-Zinsen sie betragen derzeit etwa 0,8

34 5 22. Juni 2018 Prozentpunkte (nach minus 0,9 Prozentpunkten im Dezember 2012) hat sich als Belastung für den Goldpreis erwiesen. Das aber kann nicht überraschen: Ein steigender (positiver) Realzins verringert die Nachfrage nach Geld und Gold, aber auch nach Aktien und Häusern. Ein steigender Realzins übt preissenkende Effekte auf Aktien, Häuser und Gold (gegenüber den offiziellen Währungen) aus. 5 Inflationserwartungen niedrig, langfristiger Realzins leicht gestiegen (a) Inflationserwartungen in den Zinsmärkten in Prozentpunkten (1) 10-jährige US-Staatsanleihe in Prozent (b) Goldpreis (USD/oz) und reale Rendite (2) USA Euroraum Großbritannien Gold (LS) Realzins, invertiert (RS) -1,5-1,0-0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 Quelle: Thomson Financial. (1) Ermittelt aus Inflationsswaps (für Konsumentenpreisinflation in fünf Jahren für die dann kommenden fünf Jahre). (2) Ermittelt aus inflationsindexierter US-Staatsanleihe. Goldpreis steigt in Euro seit Anfang 2014, in US-Dollar seit Anfang 2016 Goldpreis in Euro und US-Dollar pro Feinunze Die entscheidende Frage ist nun: Werden die Zinsen weiter steigen, wird man wieder dauerhaft positive reale Renditen mit festverzinslichen Papieren verdienen können? Die Wahrscheinlichkeit dafür sollte der Anleger nicht zu hoch ansetzen. Denn steigende Realzinsen hält das weltweite Schuldgeldsystem wahrscheinlich gar nicht mehr aus, sie würden vermutlich das System in die nächste Krise führen (deren Eintrittswahrscheinlichkeit an den Finanzmärkten momentan als relativ gering eingestuft wird). Für Anleger, die ein Euro-Klumpenrisiko vermeiden wollen, sind US-Dollar oder Schweizer Franken, vor allem aber die Währung Gold Alternativen. (Siehe hierzu die Ausführungen im nachstehenden Aufsatz Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben auf S. 8 bis 10.) Letztlich gibt es aber nur eine wirklich verlässliche Währung: das Gold. Dass der Goldpreis derzeit nicht höher steht, hat vor allem einen Grund: Es herrscht Sorglosigkeit auf den Finanzmärkten. Den umsichtigen Anleger sollte das nicht irritieren, es sollte ihn vielmehr ermutigen, Gold zu kaufen, um sein Portfolio zu versichern. in Euro in US-Dollar Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.

35 6 22. Juni 2018 Die Kosten der Goldproduktion ein Überblick Quelle: GFMS, 2018, S., 27. TCC = Total Cash Costs, AISC = All-In Sustaining Costs. Gesamter Goldbestand (Ende 2017 geschätzt) Die Kosten der Goldproduktion In 2017 sind die Kosten der Goldproduktion gegenüber dem Vorjahr merklich gestiegen, wie Analyse von GFMS zeigt. Die Produktionskosten des Goldes sind für viele Teilnehmer im Edelmetallmarkt von großer Bedeutung. Beispielsweise für Produzenten sind sie ein wichtiger Faktor für die Investitionsplanung und den Geschäftserfolg. In Fachkreisen werden zwei Kostenkategorien unterschieden: (1) die Total Cash Costs (kurz: TCC), die gesamten auszahlungswirksamen Kosten, und (2) die All-In Sustaining Costs (kurz: AISC), die gesamten produktionsrelevanten Kosten. Im Jahr 2017 haben sich beide Kostenkategorien in den Förderregionen merklich erhöht, insbesondere wegen gestiegener Energiepreise: weltweit sind die TCC auf 672 USD/oz (+3,5 Prozent J/J), die AICS auf 878 USD/oz (+4,9 Prozent J/J) gestiegen. Südafrika ist nun der teuerste Produktionsstandort, gemessen an TCC von USD/oz (+17,9 Prozent J/J) und AISC von USD/oz (+15,1 Prozent J/J). 1 Produktionskosten des Goldes in Abhängigkeit kumulierten Produktionsmenge, USD/oz Über der Erde: insgesamt Tonnen: 1. Schmuck: Tonnen (47,7% des Gesamtbestandes). 2. Privates Investment: Tonnen (21,1%) 3. Staatssektor: Tonnen (17,1%) 4. Andere: Tonnen (14,1%) Noch unter der Erde: Tonnen. Quelle: GFMS, World Gold Council. Quelle: GFMS, S. 27. Der Blick auf die Produktionskosten könnte nun zur Vermutung verleiten, hier ließe sich ein Hinweis auf die Untergrenze für den Marktpreis des Goldes ablesen. Doch wäre vorschnell geurteilt: Die Marktpreise von Gütern bilden sich aufgrund des subjektiven Nutzens, die die Menschen einem Gut zuweisen. Diese Nutzeneinschätzung steht dabei nicht mit den Produktionskosten in Verbindung. Das ist bei jedem Gut so. Gold ist da kein Sonderfall. Beim Gold kommt allerdings eines hinzu: Gold wird nicht verbraucht, die gesamte bisher produzierte Goldmenge ist mehr oder weniger immer noch verfügbar. Rein theoretisch kann der Marktpreis des Goldes unter die Produktionskosten fallen. In einem solchen Fall würde die Goldproduktion zurückgehen, beziehungsweise sie könnte sogar auf null fallen. Wie gesagt, das ist reine Theorie. In der Praxis ist solch ein Resultat unwahrscheinlich. Gold ist ein relativ knappes Gut mit einer relativ stabilen Nachfrage, die langfristig gesehen zunehmen dürfte und damit einen steigenden Goldpreis in Aussicht stellt. Steigende Produktionskosten in einem Umfeld eines relativ stabilen Goldpreises deuten vielmehr darauf hin, dass die Rentabilität der Goldproduktion tendenziell abnimmt und folglich der Zuwachs der Fördermenge abgebremst wird. Der Markt sorgt auf diese Weise dafür, dass der Goldpreis auf natürliche Weise unterstützt beziehungsweise stabilisiert wird.

36 7 22. Juni 2018 Die Abhängigkeit Deutschlands von der weltweiten Arbeitsteilung und dem Freihandel ist groß In 2017 hat die Europäische Union (EU) Güter in Höhe von 434,6 Mrd. US- Dollar in die USA exportiert, während sich die US-Exporte in die EU auf 283,3 Mrd. US-Dollar beliefen. Die USA hatten folglich ein Handelsbilanzdefizit gegenüber der EU in Höhe von 151,4 Mrd. US-Dollar. Deutschland lieferte im vergangenen Jahr 111,5 Mrd. Euro in die USA und bezog aus den USA 61,1 Mrd. Euro und hatte damit einen Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA in Höhe von 50,4 Mrd. Euro. Deutsche Leistungsbilanz in Prozent des Bruttoinlandsproduktes Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Bekanntlich ist die deutsche Wirtschaft besonders eng in die internationale Arbeitsteilung eingebunden. Die deutsche Exporte beliefen sich in 2017 auf insgesamt 1.278,9 Mrd. Euro, die Importe auf 1.034,5 Mrd. Euro der Handelsüberschuss belief sich damit auf 244,4 Mrd. Euro. Diese Zahlen deuten an, dass die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von der weltweiten Arbeitsteilung und dem Freihandel sehr groß ist. Das zeigt sich auch in vielen Industrien wie der Automobil- und Chemieindustrie und im Maschinenbau. Es wird beispielsweise geschätzt, dass etwa der Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt in der Autoproduktion zuzurechnen sind. Die Automobilindustrie repräsentiert etwa 7,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung, und etwa drei Viertel der in Deutschland produzierten Autos werden exportiert. Allein diese wenigen Daten deuten an, wie wichtig der Freihandel für das wirtschaftliche Wohlergehen des Landes ist. Vor allem Deutschland hat daher ein großes Interesse, dass weltweit der Protektionismus nicht Einzug hält. Für Freihandel, gegen Protektionismus Arbeitsteilung und Freihandel sind unverzichtbare Quellen des Wohlstandes der Volkswirtschaften. Daran an dieser Stelle erinnert. Für den materiellen Fortschritt in den Volkswirtschaften gibt es eine Erklärung: Arbeitsteilung und Freihandel. Arbeitsteilung bedeutet, dass jeder das produziert, was er am kostengünstigsten kann. Aus der Arbeitsteilung erwächst die Notwendigkeit miteinander zu handeln. Arbeitsteilung und Freihandel steigern die Ergiebigkeit der Produktion. Der britische Ökonom David Ricardo ( ) erkannte früh: Arbeitsteilung ist für alle lohnend, wenn die Beteiligten Vorteile bei der Herstellung bestimmter Güter haben. Er erkannte auch, dass Arbeitsteilung selbst dann lohnend ist, wenn einer alles besser kann als die anderen: Der Produktivste wird sich auf das konzentrieren, was er am relativ besten kann, und die Herstellung der übrigen Güter wir er anderen überlassen. So findet jeder einen Platz in der Arbeitsteilung und nimmt an der Wohlstandmehrung teil. Die Arbeitsteilung macht die Menschen aber nicht nur wohlhabender, sie schafft auch eine kooperative und friedvolle Verbindung zwischen den Menschen, national und international. Herrscht Arbeitsteilung vor, erkennt ein jeder den anderen als hilfreich, als unterstützend zur Bewältigung der ökonomischen Lebensherausforderungen an. Arbeitsteilung und Freihandel, die Hand in Hand gehen, sind so gesehen friedenstiftend: Sie spannen eine enge Bande zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt, zwischen Menschen aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen. Arbeitsteilung und Freihandel erweisen sich im wahrsten Sinne des Wortes als ein Programm für den Frieden. Damit werden auch die Probleme offenkundig, die vom Protektionismus den staatlichen Eingriffen in Arbeitsteilung und Freihandel in Form von zum Beispiel Zöllen und anderen Handelsbeschränkungen ausgehen. Zum einen schadet der Protektionismus dem materiellen Wohlstand: Die Ergiebigkeit der Arbeit, die Produktivität des Wirtschaftens fallen geringer aus, als sie ohne Protektionismus ausfallen würden. Zum anderen wird die Möglichkeit der Menschen, harmonisch und zum gegenseitigen Vorteil zusammenzuarbeiten, gestört. Protektionismus sorgt für Streit und Zank. Natürlich ist der Welthandel derzeit nicht frei. Staaten beeinflussen ihn auf vielfältige Weise. Die US-Administration erhebt seit Anfang Juni Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada, Mexiko und der Europäischen Union sowie auf einige chinesische Importe. Die Betroffenen Länder reagieren nun ihrerseits mit Zöllen auf US-Exporte. Wohin führt dieser Handelsstreit? Es würde eine negative Entwicklung nehmen, wenn sich die Fronten verhärteten, wenn die Verhandlungsbereitschaft der Regierungen und der Industrien, die sie vertreten, nicht ausreicht, um ein vernünftiges Ergebnis herbeizuführen. Die Gefahr besteht durchaus: Einige Staaten schützen durch Zölle die Interessen ihrer Industrien zum Beispiel begünstigen EU-Importzölle die deutsche Automobilindustrie zu Lasten der US-Konkurrenz. Eine positive Wendung nimmt das Ganze hingegen, wenn die Beteiligten einlenken: Wenn sie erkennen, dass Handelshemmnisse zu einer kollektiven Selbstschädigung führen, und dass es daher sinnvoll ist, Zölle, Einfuhrbeschränkungen und Subventionen (vollständig) abzubauen. Das ist vermutlich auch das Fernziel der US-Administration. Wenn es also Amerika durch eine Strong-Arm -Politik letztlich gelingen sollte, den Freihandel von seinen Hindernissen zu befreien, wäre das ein großer Erfolg, von dem alle Verbraucher profitieren.

37 8 22. Juni 2018 Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben. Herrscht zunehmend Unsicherheit an der Börse, bleibt eine Frage entscheidend: Kann ich den Gesamtmarkt outperformen oder nicht? Von der Antwort hängt der Investment-Erfolg entscheidend ab und sie hat große Bedeutung für die Entscheidung, Gold zu halten. Bald kommt der Aktienmarkt-Crash. Wer eine solche Überschrift veröffentlicht, kann sich großer Aufmerksamkeit sicher sein. Denn sie rührt an Urängste, an psychologische Schwachpunkte der meisten Börsianer: der Angst vor Verlusten. Derzeit fallen die Krisenprophezeiungen wieder auf fruchtbaren Grund: Der weltweite Börsenboom befindet sich bereits in seinem neunten Jahr, und an Faktoren, die sein Ende einläuten könnten, herrscht kein Mangel. Als da wären: Die US-Zentralbank (Fed) hebt die Zinsen an und beendet die bisher kurstreibende Geldflut; die US-Administration greift zu Importzöllen, auf die andere Länder mit Vergeltung reagieren und damit wird die internationale Arbeitsteilung, der unverzichtbare Grundpfeiler des weltweiten Wohlstandes und eine wichtige Triebfeder der Unternehmensgewinne, in Frage gestellt; und dann steigt auch noch die ohnehin bereits hohe weltweite Verschuldung immer weiter an. Wie soll man als umsichtiger Investor mit diesen und anderen Crash-Ängsten umgehen? So mancher Investor wird vermutlich das Börsen-Fernsehen anschalten, wird Marktberichte von Banken und Brokern lesen und versuchen, sich ein fundiertes und umfassendes Bild zu machen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Wenngleich das auch auf den ersten Blick vernünftig klingt: Doch das ist es nicht, was der Investor als erstes machen sollte. Er sollte sich vielmehr die zentrale, die elementare Frage in Erinnerung rufen, die sich jeder, der mit Sinn und Verstand investieren will, stellen und auch gut durchdacht beantworten sollte. Diese Frage lautet: Kann ich über die Jahre hinweg betrachtet besser als der Gesamtmarkt abschneiden, ja oder nein? Kann ich eine Rendite erzielen, die langfristig höher ist als die Rendite des Gesamtmarktes kann ich das leisten, oder kann ich das nicht leisten? (Siehe hierzu die nachstehende Grafik.) Nein, ich kann nicht Wenn die Antwort Nein lautet, ist das keine Schande. Man steht nicht allein damit: Den meisten der Investoren gelingt es nicht, eine Rendite zu erzielen, die höher ist als die Rendite des Gesamtmarktes. Die sinnvolle Lehre daraus ist: Investiere in den Welt-Aktienmarktindex per Zertifikat oder ETF. Denn durch ein solches passives Investieren kannst Du an der weltweiten Kursentwicklung der Unternehmensanteile teilhaben, und das zu sehr geringen (Transaktions-)Kosten. Konsequent angewandt setzt man hier auf die lange Frist, das heißt man betreibt kein Market Timing. Denn wer meint, er könne durch vorzeitiges Verkaufen den Kursstürzen auf dem Aktienmarkt entkommen, begeht einen Denkfehler: Wer meint, er könne durch geschicktes, zeitweises Aus- und Wiedereinsteigen besser abschneiden als der Aktienmarkt, der widerspricht seiner Grundsatzentscheidung: dass er eben nicht besser abschneiden kann als der Gesamtmarkt. Das ist ein Fehler, den man vermeiden sollte. Ja, ich kann und zwar mit Market Timing Lautet die Antwort Ja ich kann besser abschneiden als der Gesamtmarkt, wie soll man dann mit dem Auf und Ab auf den Börsen umgehen? Hier gibt es zwei mögliche Ansätze. Der erste Ansatz besteht darin, dass man mit Market Timing versucht, den Aktienmarkt zu übertreffen: Als Market Timer bemüht man sich, aus dem Aktienmarkt kurz bevor es zu Kursrückschlägen

38 9 22. Juni 2018 kommt auszusteigen und nach erfolgtem Kursrutsch frühzeitig wieder einzusteigen. Vielleicht gibt es erfolgreiche Market Timer. Aber sie sind vermutlich rar gesät. Denn es gibt keine Möglichkeit, bereits schon heute die Faktoren verlässlich zu identifizieren und systematisch vorherzusagen, die die künftigen Aktienkurse bestimmen. In der kurzen Frist bilden sich die Aktienkurse nämlich nicht selten aufgrund psychologischer Gründe wie Euphorie und Angst, Gier und Panik, nicht aber aufgrund fundamentaler Erwägungen wie Marktstellung und Eigenkapitalrendite einer Firma. Die psychologischen Faktoren zu identifizieren und ihren Einfluss auf die künftigen Aktienkurse verlässlich vorhersagen zu wollen, ist ein zumindest in wissenschaftlicher Hinsicht unmögliches Unterfangen: Es gibt das Wissen nicht, das uns sagen könnte, welche Faktoren bestimmte Gemütszustände der Börsianer bewirken, und wie diese Gemütszustände die Aktienkurse beeinflussen. Das menschliche Handeln lässt sich nicht prognostizieren, wie es in der Naturwissenschaft praktiziert wird. Wer als Market Timer erfolgreich ist, muss daher über eine besondere Fähigkeit verfügen, muss das können, was normalerweise unerreichbar ist: Er muss wissen, was künftig passiert, und welche Wirkung das auf die Aktienkurse hat. Wie gesagt, ausgeschlossen ist es nicht, dass jemand das kann. Aber die besondere Fähigkeit kann per definitione nicht jeder haben. Und jeder, der meint, er könne mit Markt Timing herausstechen, sollte daher gut darüber nachdenken, ob er tatsächlich zu den erfolgreichen Market Timern zählt. Sollte man nicht zu den erfolgreichen Market Timern zählen unterliegt man fälschlicherweise der Illusion, eine besondere Fähigkeit zu haben, kann einen das beim Investieren sehr teuer zu stehen kommen. Man wird in Boom-Phasen zu früh verkaufen, in Crash- Phasen zu spät kaufen und und insgesamt wird dadurch die Investment-Rendite geringer ausfallen als die des Gesamtmarktes. Das Resultat ist nicht Outperformance, sondern Underperformance. Ja, ich kann aber nicht mit Market Timing Der zweite Ansatz umfasst die Investoren, die meinen, sie können den Gesamtmarkt outperformen, aber nicht indem sie auf Market Timing setzen. Die Investoren, die versuchen ohne Market Timing eine Outperformance zu erzielen, halten sich strikt an das Preis versus Wert - Prinzip. Der Preis einer Aktie ist der Börsenkurs. Er ist während der Handelszeit jederzeit und von allen einsehbar und zeigt, für wieviel Geld eine Aktie den Besitzer gewechselt hat. Der Wert einer Aktie findet sich hingegen nicht auf dem Kurszettel (und viele Börsianer, die Aktien kaufen und verkaufen, kennen ihn nicht). Er muss vielmehr ermittelt werden und entspricht der Summe der abgezinsten Gewinne, die ein Unternehmen erzielt. Um den Wert einer Aktie bestimmen zu können (nicht auf die Nachkommastelle, aber zumindest doch innerhalb einer gewissen Bandbreite), sind eingehende Analysen, Fachwissen und Entscheidungssicherheit gefragt. In der Praxis angewandt, bedeutet das Preis versus Wert -Prinzip, dass man eine Aktie dann und nur dann kauft, wenn ihr Preis deutlich (sagen wir 10 bis 20 Prozent) unter ihrem Wert liegt (wenn also eine Sicherheitsmarge vorliegt). Ein Beispiel soll das erläutern, wie das Preis versus Wert -Prinzip funktioniert. Nehmen wir an, Sie kommen zu dem Schluss, dass das Unternehmen X ein hervorragendes Unternehmen ist, und dass seine Aktie 100 Euro wert ist. Die Aktie handelt jedoch (weil andere das ebenso sehen wie Sie) bei 120 Euro. Zu diesem Preis kaufen Sie natürlich nicht. Denn Sie wollen ja nicht mehr für die Aktie bezahlen, als sie wert ist. Doch dann gibt es plötzlich Panik an der Börse (weil zum Beispiel die italienische Regierung verkündet, sie wolle aus dem Euro aussteigen), und die Aktienkurse purzeln um, sagen wir, 30 Prozent. Der Aktienkurse von Unternehmens X fällt sogar noch stärker, von 120 auf 70 Euro. Ihre Analyse zeigt nun aber, dass durch die Italienkrise die Gewinne des Unternehmens X gar nicht negativ beeinflusst werden, dass die Aktie nach wie vor 100 Euro wert ist. Daraufhin kaufen Sie beherzt zu 70 Euro denn sie rechnen aufgrund von guten Gründen damit, dass der Aktienkurs früher oder später auf 100 Euro, also den Wert der Aktie, steigt und Ihnen eine Rendite von 42,9 Prozent winkt. Zudem haben Sie eine Sicherheitsmarge von 30 Euro: Um diesen Betrag kann der Wert der Aktie fallen, ohne dass sie einen dauerhaften Kapitalverlust verschmerzen müssen. Gesetzt den Fall, ihre Werteinschätzung ist fehlerhaft, und die Aktie ist nur, sagen wir, 80 Euro wert. Ihre Sicherheitsmarge ist also nicht 30, sondern 10 Euro aber nach wie vor positiv: Sie haben ja die Aktie gekauft zu einem Preis (zu 70 Euro), der deutlich unter dem Wert der Aktie liegt. Selbst wenn Sie den Wert der Aktie um 25 Prozent überschätzt haben sollten (wenn er 80 statt 100 Euro beträgt), haben Sie dank der Sicherheitsmarge einen Verlustpuffer, der Sie vor Fehlern, vor denen man nie gefeit ist, bewahrt. Wissen, warum man was tut Wenn Sie meinen, Sie können den Aktienmarkt nicht outperformen, ist der Fall klar: Verfolgen sie eine konsequent passive Aktienanlage, investieren Sie in einen breit aufgestellten Weltaktienmarktindex, bleiben Sie langfristig investiert, nehmen sie von Market Timing Abstand.

39 Juni 2018 Wenn Sie hingegen meinen, dass eine Outperformance möglich ist, sind die Chancen für die meisten Investoren vermutlich am größten, wenn sie ohne Market Timing eine Outperformance anstreben, anstatt eine Anlagestrategie mit Market Timing zu verfolgen. Sich mit diesen Überlegungen eingehend auseinanderzusetzen, ist vermutlich eine der wichtigsten Maßnahmen für jeden Investor, unter anderem auch um Crash- Sorgen zu bändigen beziehungsweise sie sinnvoll in Investment-Entscheidungen zu berücksichtigen. Denn wenn man weiß, was man tut, und warum man es tut, hilft das, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das wusste schon Heinrich Heine ( ), der schrieb: Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben. Gold als Währung Die voranstehenden Überlegungen sind nicht nur für die Aktienanlage von Bedeutung, sondern auch für die Entscheidung, Gold im Portfolio zu halten. Wenn sich keine Investitionsmöglichkeiten aufdrängen weil es nichts gibt, was hinreichend günstig bewertet ist (die Sicherheitsmarge folglich nicht hoch genug ist), hält der umsichtige Investor liquide Mittel (Kasse). Die Frage, die sich dann stellt, lautet: In welcher Währung sollen die liquiden Mittel gehalten werden? Grundsätzlich stehen US-Dollar, Euro, Schweizer Franken, Britisches Pfund etc. zur Verfügung, vor allem aber auch die Währung Gold. Welche dieser Währungen sinnvollerweise zu wählen ist, hängt wiederum von einer Reihe von Faktoren ab wie zum Beispiel der Frage, in welchem Währungsraum investiert werden soll. Wenn beispielsweise nur im Euroraum investiert wird, macht es natürlich Sinn, Euro und nicht US-Dollar oder Schweizer Franken zu halten. Alle (Fremd-)Währungen stellen den Investor nun aber vor ein Bewertungsproblem: Denn es gibt, anders als bei Aktien, keine feste Formel, mit deren Hilfe sich der faire Wert einer Währung (gegenüber einer anderen) bestimmen ließe. Das gilt für EURUSD, EURJPY oder EU- RCHF in gleicher Weise wie für den Goldpreis in US- Dollar, Euro, Britisches Pfund oder Schweizer Franken. Das Gold hat jedoch eine Besonderheit: Es kann, anders als die ungedeckten Papierwährungen wie US-Dollar, Euro oder japanischer Yen nicht durch die Geldpolitik dauerhaft entwertet werden. Zudem trägt Gold im Gegensatz zu Bankeinlagen und kurzlaufenden Schuldpapieren kein Zahlungsausfallrisiko. So gesehen lässt sich als Gold eine Versicherung für das Portfolio einstufen wenn es nicht zu teuer gekauft wird. Denn dann gibt es gute Gründe zu erwarten, dass der Goldpreis gerade auch in Krisenphasen ansteigt. Der Investor hat dadurch die Möglichkeit, teures Gold zu verkaufen und mit dem Erlös attraktive Güter wie Aktien oder Häuser zu niedrigen Preisen kaufen zu können. Auf diese Weise erweist sich das Gold nicht nur als Versicherung gegen Wertverluste des Portfolios, sondern es liefert auch einen positiven Beitrag zur Investment-Rendite. Dieser Beitrag wurde in ähnlicher Form auf WirtschaftsWoche Online am 20. Juni 2018 veröffentlicht..

40 Juni 2018

41 Juni 2018 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS) Jun. 17 Jul. 17 Aug. 17 Sep. 17 Okt. 17 Nov. 17 Dez. 17 Jan. 18 Feb. 18 Mrz. 18 Apr. 18 Mai. 18 Jun. 18 Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) , , ,0 610 Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS) ,5 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2, ,25 2,20 2,15 2, , Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS) 2, Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 1, ,7 1, , ,4 1, , ,1 1,0 Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS) 650 0,9 550 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Quelle: Thomson Financial.

42 Juni 2018 Edelmetallpreise In US-dollar Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben (1) IV. Jahresdurchschnitte In Euro Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch (1) IV. Jahresdurchschnitte Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen und Einschätzungen. (1) Geschätze Rendite gegenüber aktuellem Preis in Prozent.

43 Juni 2018 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar Quelle: Thomson Financial. Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,5-1,7-3,1-9,8-1,0-1,9-8,3-2,5-3,3-2,8-5,1-1,3-1,3-1,6-2,4-2,5-0,1 0,0-0,4-0,1 2,8 6,8 0,3 1,2 0,0 0,0 5,6 11,7 9,8 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,5-4,5-0,4-3,1-8,5-0,4-2,8-5,1-1,3-1,3-1,6-2,4 0,0 5,6 14,5 4,1 1,0 0,3 3,1 0,3 5,6 0,3 2,6 1,2 0,9 1,3 2,4 2,3 12,5 Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen.

44 Juni 2018 Beiträge in bisher erschienen Ausgaben Ausgabe Inhalt 22. June 2018 Sorglosigkeit auf den Finanzmärkten Kosten der Goldproduktion Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben. 8. Juni 2018 Nachfrage nach Gold-ETFs zieht an trotz steigender Zinsen Weltkonjunktur mit etwas Gegenwind Vollgeld-Initiative richtige Diagnose, falsche Therapie Gold in der Kunst: NICOLAS POUSSIN, Die Anbetung des goldenen Kalbes 25. Mai 2018 Der Euroraum unter Zinsnarkose Die weltweite Verschuldung steigt Die Entzauberung des Euro schreitet voran Gold in der Kunst: MOSAIC OF LEO VI 11. Mai 2018 Risiken der US-Dollar-Aufwertung Folgen für den Goldpreis Die Goldnachfrage in Q war schwach Buffett und Gold - was man darüber denken kann Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Adele Blocher-Bauer I 27. April 2018 Edelmetallmärkte im Überblick Wie der niedrige Zins den Anreiz zur Inflationspolitik fördert Die Zentralbanken lassen keine Zinswende zu Gold in der Kunst: RONI HORN, Gold Field 13. April 2018 Das Bankenproblem des Euroraums Übertriebene Gerüchte über ein vorzeitiges Ende Die Spielregeln der Goldwährung Gold in der Kunst: MARKUSDOM (Basilica di San Marco), Venedig 28. März 2018 Die Fed, der Dollar, das Gold Trump setzt Europa unter Druck Gold in der Kunst: YVES KLEIN, Monogold "Gold ist das bessere Geld" - Interview 16. März 2018 Welthandel am Scheideweg Gold in der Kunst: JEFF KOONS, Michael Jackson and Bubbles Gold, Zins, Geldmenge "Chinamerika" ist ausgeträumt 2. März 2018 Gold in Zeiten von Boom und Bust Der gepumpte Boom Gold in der Kunst: DUCCIO DI BUONINSEGNA, Maesta-Altarbild Staatsanleihen - ein unmoralisches Angebot 16. Februar 2018 Die blockierte Zinswende Die Wirkungskraft ökonomischer Theorien Gold in der Kunst: TUTENCHAMUNS TOTENMASKE Im Rausch 2. Februar 2018 Boom auf Pump Gold in der Kunst: ROBERT RAUSCHENBERG, Gold painting Vorsicht vor Prognosen 19. Januar 2018 Die Weltwirtschaft in 2018: der Ikarus-Aufschwung geht weiter 21. Dezember 2017 Aufschwung mit Risiken 8. Dezember 2017 Der Inflations-Boom Gold in der Kunst: ANDY WARHOL, Gold Marilyn Monroe Der Bitcoin, das Gold und die Verlustrisiken Aktien werden noch teurer 24. November 2017 Die Zeit des Umbruchs Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Der Kuss Betäubte Risikosorgen auf den Finanzmärkten "Behavioral Finance" - viel Wind um wenig Wissen Angebots- und Nachfragemengen und der Goldpreis 10. November 2017 Die trügerische Ruhe auf den Finanzmärkten Aktien im Höhenrausch 27. Oktober 2017 "Crash Faktor" Zins Aktien und Gold Die Krise der EU - eine Chance für Europa 13. Oktober 2017 Das Wagnis der Sorglosigkeit Gefangen im Sicherheitsnetz Das Gold und die Blockchain Edelmetallmarkt-Bericht Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.

45 Juni 2018 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22. Juni 2018 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, Frankfurt, Tel.: (069) , Fax: (069) Internet: Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: München (Ladengeschäft): Promenadeplatz München Telefon: München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz München Telefon: Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer Nürnberg Telefon: nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg Frankfurt Telefon: info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße Pforzheim Telefon: pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße Stuttgart Telefon: stuttgart@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen: Augsburg (Ladengeschäft): Maximiliansstraße Augsburg Telefon: augsburg@degussa-goldhandel.de Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße Berlin Telefon: berlin@degussa-goldhandel.de Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg Frankfurt Telefon: frankfurt@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm Hamburg Telefon: hamburg@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg Zürich Telefon: zuerich@degussa-goldhandel.ch Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc Genève Telefon: geneve@degussa-goldhandel.ch Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez Madrid Telefon: info@degussa-mp.es London Sharps Pixley Ltd (Mitglied der Degussa Gruppe) Telefon: info@sharpspixley.com Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße Hannover Telefon: hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße Köln Telefon: koeln@degussa-goldhandel.de

46 Marktreport 22trategie 6. Juli Wirtschaft Finanzen Edelmetalle UNSER TOP- THEMA GOLD- SPAREN MIT PLAN. JETZT BEI DEGUSSA. JETZT GOLD ANSPAREN BEI DEUTSCH- LANDS EDELMETALLHÄNDLER NR. 1. Die Welt leidet unter Fiat-Geld Dieser Vortrag wurde am 14. Juni 2018 im Bayerischen Hof bei den Münchner Wirtschaftsgesprächen, veranstaltet von der Stiftung für Freiheit und Vernunft, gehalten. Stellen Sie sich einmal vor, Sie geben einem Bauunternehmer den Auftrag, Ihnen ein Haus zu bauen. Die Bauarbeiten sind schon fortgeschritten, da definiert plötzlich der Bauunternehmer die Maße neu: 1 Meter sind nicht mehr 100 cm, sondern nur noch 75 cm. Der rechte Winkel ist nicht mehr 90 Grad, sondern nur noch 84 Grad. 1 Kilogramm ist nicht mehr Gramm, sondern nur noch 750 Gramm. Wie das Haus am Ende aussieht, kann man sich an drei Fingern abzählen. Überall gibt es Mängel: Das Haus ist windschief, Wände sind instabil, Decken einsturzgefährdet, durch den Kellerboden dringt Wasser ein. Es ist lebensgefährlich das Haus zu betreten, geschweige denn darin zu wohnen. Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren: Das windschiefe, instabile, undichte und einsturzgefährdete Haus steht sinnbildlich für unsere heutigen Volkswirtschaften, in denen die Menschen Fiat-Geld verwenden (müssen), um ihre Käufe und Verkäufe abzuwickeln, ihre Investitionen zu kalkulieren, ihre Kredite aufzunehmen beziehungsweise zu vergeben und ihre Ersparnisse anzulegen. Konkret und nicht-metaphorisch lässt sich sagen: der chronische Kaufkraftverlust des Geldes, die vielerorts zunehmende Spreizung zwischen Arm und Reich, das Aufblähen und Platzen von Spekulationsblasen, die Wirtschaftsstörungen in Form von Boom und Bust, die steigende weltweite Verschuldung und der immer größer werdende, auswuchernde Staat das alles sind unmittelbare Folgen des Fiat- Geldes. Aber auch das gesellschaftliche und politische Miteinander, das Moralund Wertesystem und die Kultur der Gesellschaften erleiden Blessuren durch das Verwenden von Fiat-Geld. FIAT-GELD Sie werden nun fragen: Was ist Fiat-Geld? Der Begriff fiat leitet sich vom lateinischen ab und bedeutet so sei es oder es finde statt. Fiat-Geld ist also verordnetes Geld oder aufgezwungenes Geld oder Zwangsgeld. (Zur Illustration: Wenn Sie gezwungen werden, einen Hund als Katze zu bezeichnen und zu behandeln, dann ist der Hund eine Fiat-Katze.) DEGUSSA-GOLDSPARPLAN.DE Augsburg I Berlin I Frankfurt Hamburg I Hannover Köln I München I Nürnberg Pforzheim I Stuttgart Fiat-Geld man kann es auch als ungedecktes Papiergeld bezeichnen zeichnet sich vor allem durch drei Eigenschaften aus: (1) Fiat-Geld ist staatlich monopolisiertes Geld. Die staatlichen Zentralbanken haben das Produktionsmonopol des Geldes. (2) Fiat-Geld wird in der Regel durch Kreditvergabe geschaffen, der keine echte Ersparnis gegenübersteht. Es wird aus dem Nichts geschaffen, oder ex nihilo, wie der Lateiner sagt. Und (3): Fiat-Geld ist entmaterialisiertes Geld. Es hat die Form von bunt bedruckten Papierzetteln (genauer: Baumwollstücken) und

47 2 6. Juli 2018 Einträgen auf Computerfestplatten (Bits und Bytes). Ob US-Dollar, Euro, chinesischer Renminbi, japanischer Yen, Britisches Pfund oder Schweizer Franken: Sie alle sind Fiat-Geld. Aus der Geldtheorie wissen wir, dass das Fiat-Geld kein natürliches, kein unschuldiges Geld ist. Es ist vielmehr durch einen unrechtmäßigen Akt auf die Welt gekommen. Ich darf die Erklärung dazu abkürzen, denn viele von Ihnen werden sie vermutlich kennen: Im System von Bretton Woods, der internationalen Währungsordnung nach Ende des Zweiten Weltkrieges, ist der US- Dollar die Ankerwährung des Systems: 35 US-Dollar entsprachen 1 Feinunze Gold (also 31, Gramm). Alle übrigen Währungen wie Französischer Franc, Britisches Pfund und D-Mark sind mit einem festen Wechselkurs an den US-Dollar gebunden und können in den US-Dollar umgetauscht werden. Auf diese Weise sind auch sie indirekt über den US-Dollar an das Gold gebunden. In den 1950er und 1960er Jahren beginnen die USA, gegen die Regeln des Systems von Bretton Woods zu verstoßen. Sie betreiben eine zusehends inflationäre Geldpolitik, erhöhten die US-Dollar-Geldmenge, ohne für eine entsprechende Golddeckung zu sorgen. Einige Nationen, allen voran Frankreich, beginnen daraufhin, ihre US-Dollar-Bestände, die sie durch Exportüberschüsse erzielt haben, in physisches Gold bei der US-Zentralbank einzutauschen. Die Goldbestände der Amerikaner beginnen abzuschmelzen, und zwar in einem Ausmaß, dass eine Zahlungsunfähigkeit der USA in Gold zu befürchten ist. (denn es wurden ja viel mehr US-Dollar ausgegeben, als Gold in der amerikanischen Zentralbank vorhanden ist). US-Präsident Richard Nixon verkündet daraufhin am 15. August 1971, dass fortan der US-Dollar nicht mehr in Gold einlösbar sei. Durch diesen monetären Enteignungsakt der in der Literatur beschönigend auch als das Schließen des Goldfensters bezeichnet wird verlieren der US-Dollar und damit auch alle übrigen Währungen die Anbindung an das Gold, ihnen wird sprichwörtlich die Golddeckung entzogen. Durch diesen unilateralen Handstreich der US- Administration werden alle wichtigen Währungen der Welt zu Fiat-Geld, und dadurch wird ein weltweites Fiat- Geldsystem aus der Taufe gehoben. Es waren nicht etwa ökonomische, sondern politische Gründe, die für den Wechsel von Goldgeld zum Fiat- Geld verantwortlich waren. Regierungen wollen die Hoheit über die Geldproduktion, um nach Gutdünken in das Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge eingreifen zu können, um zum Beispiel die Konjunkturen oder die Einkommens- und Vermögensverteilung zu beeinflussen. Das Warengeld beziehungsweise das Goldgeld steht solchen Machenschaften im Wege und musste weichen. GELD IST EIN MARKTPHÄNOMEN An dieser Stelle ist es sinnvoll, dass wir uns eine wichtige geldtheoretische Einsicht in Erinnerung rufen: Dass nämlich das Geld das allgemein akzeptierte Tauschmittel ein Phänomen des freien Marktes ist. Geld entsteht im freien Markt, und zwar spontan und aus einem Sachgut. Das erklärt der österreichische Ökonom Carl Menger ( ) bereits 1871 in seinem Buch Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. Mengers Theorie wird von Ludwig von Mises ( ) im Jahr 1912 mit einer logischen Begründung versehen. Der Blick in die Währungsgeschichte zeigt in der Tat, dass Geld stets ein Sachgut war: in Form von Vieh, Muscheln, Salz, Zigaretten, vorzugsweise aber in Form von Edelmetallen wie Gold und Silber. Denn Edelmetalle, allen vor das Gold, haben die physischen Eigenschaften, die es zu einem perfekten Geld machen. Und deshalb wurden sie auch stets, wenn es den Menschen freistand, als Geld ausgewählt. Mit Mengers Theorie der Geldentstehung können wir wissen, dass Fiat-Geld, oder: ungedecktes Papiergeld, nicht in einem freien Markt durch freiwillige Transaktionen entstehen kann. Der Ökonom Jörg Guido Hülsmann bemerkt dazu: Papiergeld ist niemals durch freiwillige Kooperation zustande gekommen. In allen bekannten Fällen wurde es durch Zwang und Nötigung eingeführt, manchmal unter Androhung der Todesstrafe. Als Fiat-Währungen haben folglich US-Dollar, Euro, chinesischer Renminbi, japanischer Yen, Britisches Pfund oder Schweizer Franken keinen legitimen Ursprung. Ihre Entstehung ist alles andere als eine zivilisatorische Meisterleistung. DUNKLE SEITEN DES FIAT-GELDES Vielleicht denken Sie jetzt: Die Entstehung des Fiat- Geldes liegt ja schon lange zurück, warum sollte man den Fall nicht zu den Akten zu legen? Das aber wäre kein umsichtiges Urteil. Denn die Verwendung von Fiat- Geld ist überaus folgenreich: Diese Geldart leidet unter ökonomischen und ethischen Defekten, von denen viele Menschen häufig wenig oder gar nichts wissen. Ich darf daher im Folgenden auf einige dieser Defekte hinweisen. (i) Fiat-Geld ist inflationär. Es verliert seine Kaufkraft im Zeitablauf, weil seine Menge von den staatlichen

48 3 6. Juli 2018 Zentralbanken unablässig und nach politischen Erwägungen vermehrt wird. Inflationäres Geld ist jedoch schlechtes Geld, weil es die Wirtschaftsrechnung erschwert und viele Menschen um die Früchte ihrer Arbeit und Sparsamkeit bringt. (ii) Fiat-Geld begünstigt einige auf Kosten vieler. Es sorgt für eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen, indem es die Erstempfänger des neuen Geldes begünstigt auf Kosten derjenigen, die die neue Geldmenge erst später erhalten oder gar nichts von ihr abbekommen (das ist der Cantillon Effekt ). Zwar führt jede Erhöhung der Geldmenge zu einer Umverteilung von Einkommen und Vermögen, und zwar notwendigerweise. Das ist beim Warengeld wie auch beim Fiat-Geld der Fall. Die Umverteilung fällt jedoch beim Fiat-Geld besonders stark aus und das ist ja auch der Grund, warum der Staat das Warengeld durch sein eigenes, beliebig vermehrbares Fiat-Geld ersetzt hat: Der Staat und die ihm besonders nahestehenden Gruppen profitieren vom inflationären Geld auf Kosten der übrigen. (iii) Fiat-Geld sorgt für Wirtschaftsstörungen, für Boomund-Bust. Denn die Vermehrung der Geldmenge durch Bankkreditvergabe senkt die Marktzinsen künstlich ab. Die Ersparnis nimmt dadurch ab, und Investitionen und Konsum nehmen zu. Die Volkswirtschaft beginnt über ihre Verhältnisse zu leben. Früher oder später zerplatzt der monetär angezettelte Scheinaufschwung, und aus dem Boom wird ein Bust. (iv) Fiat-Geld treibt die Volkswirtschaft in die Überschuldung. Die künstlich gesenkten Zinsen verleiten Private, Unternehmen und Staaten zur Schuldenwirtschaft. Die Schuldenlasten wachsen dabei im Zeitablauf stärker an, als die Einkommen zunehmen. (v) Fiat-Geld lässt den Staat auswuchern zu Lasten der Freiheit der Bürger und Unternehmen. Das Fiat-Geld erlaubt es dem Staat, seine Finanzkraft gewaltig auszuweiten, und damit kann er sich im wahrsten Sinne des Wortes eine wachsende Gefolgschaft erkaufen, die Wähler bestechen. (vi) Das Fiat-Geld beschädigt die Moral- und Wertevorstellungen der Menschen, die mit Fiat-Geld tagtäglich umgehen. Das Fiat-Geld verlockt zum Leben auf Pump, befördert Konsum zu Lasten der Ersparnisbildung, erhöht die Gegenwartsorientierung der Menschen zu Lasten ihrer Zukunftsorientierung. Das Leben wird kurzatmiger, weniger reflektiert und weniger verantwortungsvoll. Wer sich in Fiat-Geld verschuldet, entwickelt rasch eine geradezu sklavische Treue zu dem vorherrschenden Wirtschafts- und Politiksystem, in dem er die benötigten Einkommen erzielt, um seinen Schuldendienst leisten zu können. Je länger Fiat-Geld verwendet wird, desto mehr Arbeitnehmer und Unternehmer werden abhängig von der Fortführung des Fiat-Geldsystems. Arbeitsplätze, Altersvorsorge, Aufträge und Gewinne, die berufliche Karriere und der soziale Status vieler Menschen alles steht und fällt mit dem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das vom Fiat-Geld mitgeformt wird. Eine wachsende Zahl von Menschen wird aufgrund des Eigennutzkalküls zum willigen Unterstützer des Fiat- Geldes. Das eröffnet in Krisen den politischen Spielraum, um Rettungsmaßnahmen in großem Stile auf den Weg zu bringen in Form von zum Beispiel Kreditgarantien, Niedrigzinsen, Geldspritzen et cetera, um das Fiat-Geld vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Es sind vor allem die Krisen, für die das Fiat-Geld sorgt, die sich als ein Wachstumselixier für den Staat erweisen. Denn in der Krise werden regelmäßig und fälschlicherweise die freien Märkte als Schuldige an den Pranger gestellt nicht aber das staatliche Fiat-Geld. Dem Staat eröffnen sich so Möglichkeiten, neue Geund Verbote, neue Gesetze zu erlassen, durch die die freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung immer weiter ausgehöhlt, durch die sie nach und nach in eine Befehls- und Zwangswirtschaft umgeformt wird. Das Fiat-Geld lässt folglich die Freiheitsgrade der Bürger und Unternehmer schwinden, es untergräbt sie zusehends. BEHARRUNGSKRÄFTE DES FIAT-GELDES Letzteres ist eine ganz wichtige Einsicht, weil eine Volkswirtschaft das Fiat-Geld, wenn es erst einmal eine Zeit lang in der Welt ist, nicht so ohne weiteres wieder loswird. Das Fiat-Geld zerstört sich nämlich nicht notwendigerweise selbst. Wer meint, man bräuchte nur warten, bis die Sache sich von selbst erledigt, könnte enttäuscht werden. Den Grund will ich kurz aufzeigen. In der reinen Theorie ist es so, dass ein Ausweiten der Fiat-Geldmenge durch Kreditvergabe einen künstlichen Boom in Gang setzt, der notwendigerweise in sich zusammenbrechen und in einen Bust führen muss. Das haben die Arbeiten zur monetären Konjunkturtheorie, wie sie insbesondere von Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek vorgelegt wurden, abschließend erklärt.

49 VERKAUFEN SIE IHR ALTGOLD UND KOMMEN SIE IHREN TRÄUMEN EIN STÜCK NÄHER. Augsburg I Berlin I Frank fur t I Hamburg I Hannover I Köln I München I Nürnberg I P for zheim I Stut tgar t Zürich I Genf I Madrid I London

50 5 6. Juli 2018 Dazu ein Zitat von Ludwig von Mises: Früher oder später muss es zum Zusammenbruch des durch die Kreditausweitung ausgelösten Aufschwungs kommen, und der Anpassungsprozess, den man Niedergang der Konjunktur nennt, wird umso schmerzlicher sein und umso mehr Zeit beanspruchen, je länger die Kreditausweitung fort-gesetzt worden war. Die Aussage, dass der Boom in einen Bust umschlägt, gilt allerdings nur unter sonst gleichen Bedingungen, also nur unter der ceteris paribus -Klausel. Wendet man die reine Theorie auf die reale Welt an, muss man Folgendes berücksichtigen: Solange es ein gewisses Maß an (Wirtschafts-)Freiheit gibt, bringen Unternehmen Produkt- und Prozessinnovationen hervor, und das lässt die Volkswirtschaften wachsen, es erhöht ihre Leistungsfähigkeit. Und solange es produktive Fortschritte gibt, werden auch die negativen Folgen des Fiat-Geldes abgemildert, weil sich vor allem die Schuldentragfähigkeit der Volkswirtschaften verbessert. Auf diese Weise kann ein Boom länger dauern, als man vielleicht zunächst denken könnte. Es ist sogar denkbar, dass der Boom lange anhält, beziehungsweise dass es nur hier und da kleine Busts gibt, der große Bust ausbleibt, weil es der Volkswirtschaft gelingt, ihre produktive Basis trotz des Fiat-Geldes weiter zu verbessern. Das schließt natürlich nicht den Extremfall aus, dass das Fiat-Geld die produktive Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft so stark schädigt, dass sie schlussendlich unter ihrer Schuldenlast kollabiert. Ist die Schuldenlast irgendwann zu groß geworden, werden Regierte und Regierende versuchen, ihr zu entkommen: durch Schuldenschnitte und/oder durch die Entwertung des Geldes, also durch eine Politik der hohen Inflation. Doch auch dadurch muss das Fiat-Geld nicht untergehen. Es kann selbst Hyperinflation überleben man blicke nur einmal nach Lateinamerika. Der Untergang der deutschen Papiermark im November 1923 war so gesehen ein Sonderfall: Die Hyperinflation war hier so stark, dass die Mark aufhörte, als Geld zu dienen. Nein, das Fiat-Geld schafft sich nicht notwendigerweise selbst ab. In diesem Sinne schrieb auch der USamerikanische Ökonom Murray N. Rothbard 1962: [I]f fiat money could not continue indefinitely, I would not have to come here to plead for its abolition. Übersetzt: Wenn das Fiat-Geld nicht unbegrenzt fortgeführt werden könnte, wäre ich hier nicht erschienen, um für seine Abschaffung zu plädieren. Doch bevor wir auf die Frage nach der Möglichkeit, sich vom Fiat-Geld abzukehren, zu sprechen kommen, möchte ich auf die europäische Einheitswährung, den Euro, eingehen. Denn der Euro ist eine besonders problematische Fiat-Währung. FOLGEN DES FIAT-EURO Wie Sie alle wissen, wurde der Euro 1999 durch den Zusammenschluss, durch ein Verschmelzen, von nationalen Fiat-Währungen geschaffen: Aus vielen einzelnen Fiat- Währungen wurde eine große Fiat-Währung gemacht. Dass dem Fiat-Euro damit natürlich alle Defekte anhaften, unter denen jede Fiat-Währung leidet, ist unmittelbar einsichtig. Ich will nun einige Folgen des Fiat-Euro illustrieren. Seit seiner Einführung hat der Euro (soweit er unverzinslich gehalten wurde) fast 30 Prozent seiner Kaufkraft verloren (gemessen an den Konsumentenpreisen). Es ist also eine Illusion, ein falsches Versprechen, der Euro könne den Bürgern zur Wertaufbewahrung dienen. Legt man die Häuserpreise zugrunde, beträgt die Kaufkraft- Entwertung des Euro 44 Prozent. Der öffentliche Schuldenstand im Euroraum betrug ,6 Prozent des BIPs im Euroraum, heute sind es knapp 87 Prozent und liegt damit deutlich über der ursprünglich anvisierten Höchstgrenze des Maastricht-Vertrages von 60-Prozent. Der Euro hat die Verschuldung also weiter ansteigen lassen. In der Zeit von 1999 bis Anfang 2018 hat die reale Wirtschaftsleistung um 30,5 Prozent zugelegt, die Geldmenge ist hingegen um 168 Prozent gestiegen (also fünfeinhalb Mal so stark!). Die Bilanz des Euro-Bankenapparates wurde durch die EZB-Geldpolitik von 14,7 Billionen Euro auf 30,8 Billionen Euro aufgebläht das entspricht etwa 268 Prozent des Euroraum-Bruttoinlandsproduktes. Die faulen Kredite der Euro-Banken werden aktuell auf knapp 760 Mrd. Euro geschätzt und belaufen sich damit auf ungefähr 30 Prozent des bilanzierten Eigenkapitals der Euro-Banken. Doch die unheilvollen Effekte des Fiat-Euro zeigen sich nicht nur in harten Zahlen. Sie treten auch in wachsenden Unstimmigkeiten, in Zwist und Zank zwischen den Euro-Teilnehmerländern zutage. Viele Menschen bemerken, dass die Dinge sich für sie nicht so entwickeln, wie sie es ihnen vor der Euro- Einführung versprochen wurde; sie realisieren, dass sie

51 6 6. Juli 2018 abgehängt werden. Beispielsweise beklagt man in Italien sich lauthals über das strangulierende Diktat aus Brüssel, Paris und Berlin. In Deutschland fühlen sich hingegen viele als Melkkühe. Im kleinen Griechenland scheint man hingegen aufgehört zu haben mit dem Aufbegehren. Eine Fiat-Währung für viele Nationen, die unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Traditionen haben, ist ganz besonders problematisch. Die Konflikte, die sie hervorbringt, entstehen nicht nur innerhalb der teilnehmenden Nationen, sondern auch zwischen ihnen. Den Fiat-Euro als friedenstiftend zu glorifizieren, ist eine ideologische Verbrämung, sie verkennt die geldtheoretischen und nationalökonomischen Erkenntnisse. Eine Fiat-Währung, die unterschiedlichen Nationen überstülpt wird, erweist sich vielmehr als ein Spaltpilz. ZWANGSUMVERTEILUNG Der Euro wäre und das ist vermutlich nicht übertrieben zu sagen längst gescheitert, hätte die EZB die Zinsen nicht auf beziehungsweise unter die Nulllinie gedrückt. Es ist eine Mischung aus Zinsnarkose und Kredit- und Geldmengenvermehrung, mit der die EZB Staaten und Banken im Euroraum über Wasser hält. Die supra-nationale EZB fernab von jeder effektiven parlamentarischer Kontrolle ist zur Machtzentrale im Euroraum aufgestiegen. Sie ist es, die über Wohl und Wehe von Staaten und Banken und damit auch über Produktions- und Beschäftigungsstruktur in den Volkswirtschaften maßgeblich mitentscheidet. Sie hat zwar den bescheidenen Auftrag, den Euro stabil zu halten. De facto betreibt sie jedoch eine Umverteilungspolitik. Durch die künstliche Absenkung der Euro-Zinsen erschwert beziehungsweise verunmöglicht die EZB es den Sparern, für ihr Alter anzusparen. Und auch wenn die Sparer die Folgen noch nicht heute spüren, sie werden sie künftig noch schmerzlich zu spüren bekommen, wenn die Pensionen kleiner als erwartet ausfallen. Begünstigt werden bei all dem Kreditnehmer: denn sie werden mit niedrigen Kreditkosten subventioniert. Die künstlich gesenkten Zinsen halten die wenig produktiven Unternehmen künstlich am Leben. Den besseren Anbietern wird es dadurch erschwert, Marktanteile hinzuzugewinnen. Die Auslesefunktion des Marktes wird gestört, und die künftige Wohlstandsmehrung leidet. Kurzum: Mit der Nullzinspolitik entwertet die EZB die Zukunft zu Gunsten der Gegenwart. All diese erzwungenen Umverteilungen spielen sich national wie grenzüberschreitend ab. Wer dabei was bekommt, und wem was genommen wird, lässt sich aus Sicht vieler vermutlich gar nicht genau beziffern. Und wenn niemand so genau weiß, ob er zu den Geschädigten oder den Gewinnern des Umverteilungskarussells gehört, schwächt das natürlich auch den Widerstand in der Öffentlichkeit und das erlaubt der EZB, ungeniert weiterzumachen. Unübersehbar sind jedoch die berühmt-berüchtigten Target-2-Salden. Derzeit beläuft sich der deutsche Target-2-Saldo auf 956,2 Mrd. Euro das sind fast 30 Prozent des deutschen BIPs ein Betrag, der den deutschen Steuereinnahmen für 1,4 Jahre entspricht. Dieser Betrag steht im Feuer. Hinter dem Target-2-Saldo verbirgt sich eine unbesicherte, unverzinsliche Kreditgewährung der Deutschen Bundesbank an andere Euro-Zentralbanken. Der Target-2-Saldo repräsentiert nicht nur ein Kreditausfallrisiko, das die deutschen Steuerzahler zu tragen haben. Er reflektiert auch eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen in einem gewaltigen Ausmaß. Denn die chronisch unausgeglichenen Target-2-Salden bewirken das Folgende: Ländern, die noch verhältnismäßig gut dastehen, wird die Substanz entzogen, und sie wird an die Länder weitergereicht, die vergleichsweise schlecht dastehen. (Das schwört Erinnerungen zur früheren Sowjetunion herauf, die ebenfalls ihren wirtschaftlich in der Regel besser dastehenden Satelittenstaaten Tribute abverlangte und sie dadurch wirtschaftlich schwächte.) WELTWÄHRUNG Bis hierin ist die Bilanz zum Euro nicht positiv ausgefallen. Der Grund dafür ist, dass der Euro Fiat-Geld ist. Die Entstehungsgeschichte des Fiat-Euro hält allerdings eine weitere, wichtige Lehre vermutlich sollte man besser sagen: Warnung bereit. Wir haben bereits gehört, dass jeder Staat die Geldproduktion monopolisieren will, und dass der Staat ein Interesse daran hat, sein eigenes Fiat-Geld herauszugeben. Ein Staat hat kein Interesse an einem Währungswettbewerb: dass also die Bürger die Möglichkeit haben, sich ihr Geld frei auszuwählen. Denn dann sind die Möglichkeiten für den Staat, seine Ausgaben durch die Notenpresse zu finanzieren, be-

52 7 6. Juli 2018 grenzt; er kann dann nicht durch schleichende Inflation die Einkommen seiner Bürger enteignen. Inflationiert ein Staat seine Währung stärker als die anderen Staaten, muss er Kapitalflucht und damit Steuerausfälle befürchten, und auch eine für alle sichtbare Abwertung seiner Währung auf den Devisen-märkten, die ebenfalls die Nachfrage nach seiner Währung beeinträchtigt. Der Staat versucht daher, in seinem Gebiet den Währungswettbewerb auszuschalten. Politisch gleichgesinnte Staaten schließen sich sogar zu einem Feldzug gegen den Währungswettbewerb zusammen. In Europa begann dieser Feldzug bereits in den 1970er Jahren, insbesondere ab 1979 mit dem Europäischen Währungssystem (EWS). Was lange währte, ist 1999 geglückt: 10 nationale Währungen wurden durch den Euro ersetzt. Damit war der Währungswettbewerb in Europa beendet. Zumal der Euro prinzipiell als Mausefallenwährung konzipiert ist: Man kommt hinein, aber nicht mehr hinaus. Für das, was sich im kleinen in Europa zugetragen hat, gibt es auf globaler Ebene eine Entsprechung. Die Agenda der politischen Globalisten strebt bekanntlich eine immer engere Kooperation der Einzelstaaten an mit dem Fernziel, eine einheitliche Weltregierung, einen Weltstaat, zu schaffen, einschließlich einer Welt- Fiat-Währung, die von einer Welt-Zentralbank herausgegeben wird. Es bedarf nicht vieler Worte, um sich diese Dystopie auszumalen. Die Bürger hätten beim Geld keine Wahl- und Ausweichmöglichkeiten mehr und der Weltstaat hätte einen sehr großen Spielraum, sein Geldproduktionsmonopol für eigene Zwecke einzusetzen. Die monetären und wirtschaftlichen Verwerfungen, für die das Fiat-Geld sorgt, würden alle Volkswirtschaften der Welt heimsuchen, keine Volkswirtschaft könnte mehr einer monetären Fehlentwicklung entkommen. Auch die Abschaffung des Bargeldes ließe sich weltweit per Handstreich durchführen. Genauso wie ein Negativzins, durch den die Schulden der Banken entwertet werden können. Derzeit scheint allerdings dem politischen Globalismus die Luft ausgegangen zu sein, er hat einen schweren Rückschlag erlitten: Die Vereinigten Staaten von Amerika unter Präsident Donald J. Trump haben dem politischen Globalismus den Rücken gekehrt. Doch diese Momentaufnahme sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass, solange es Staaten gibt (verstanden als territoriale Monopolisten mit der Letztentscheidungsmacht über alle Konflikte in ihrem Gebiet), auch Bestrebungen im Gange sind, dem Währungswettbewerb das Wasser abzugraben. Ein Wettbewerb zwischen staatlichen Fiat-Währungen, wie es ihn derzeit gibt (zwischen US-Dollar, Euro, chinesischem Renminbi, Britischem Pfund etc.), ist daher nur eine Zwischenstufe hin zu einer einheitlichen Weltwährung. LÖSUNGEN Sehr geehrter Damen, sehr geehrte Herren, ökonomische und ethische Überlegungen führen uns zur Schlussfolgerung: Das Fiat-Geld ist schlechtes Geld. Ein staatliches Fiat-Geld ist eine akute Bedrohung für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Man kann daher sagen: Die Welt leidet unter Fiat-Geld. Doch welche Alternative gibt es denn zum Fiat-Geld? Und wie kann das gelingen? Friedrich August von Hayek ( ) erinnert uns daran, dass das Geld in den Händen des Staates nicht gut aufgehoben ist, und er plädiert für einen freien Markt für Geld, also für ein natürliches Geld : Die Geschichte staatlichen Umgangs mit Geld ist, mit Ausnahme einiger kurzer glücklicher Perioden, eine Geschichte von unablässigem Lug und Trug. In dieser Hinsicht haben sich Regierungen als weit un-moralischer erwiesen, als es je eine privatrechtliche Körperschaft hätte sein können, die im Wettbewerb mit anderen eigene Arten von Geld auf den Markt bringt. Gutes Geld, so Hayek, entsteht im freien Markt, und zwar durch die freie Nachfrage nach und das freie Angebot von Geld. Ein freier Markt für Geld funktioniert wie jeder andere Markt auch: genauso wie die Märkte für Sportschuhe, Urlaubsreisen, Bücher, Unterhaltungselektronik durch die ja bekanntlich die Kundenwünsche bestmöglich bedient werden. In einem freien Markt für Geld bildet sich gutes Geld heraus: Die Geldnachfrager wählen nämlich das Gut als Geld, das ihren Anforderungen und Wünschen am besten erfüllt; schlechtes Geld fragen sie nicht nach. Doch wie kann ein freier Markt für Geld entstehen? Im Grunde ist das ganz einfach: Um einen freien Markt für Geld zu schaffen, müssen beispielsweise die Zahlkraftgesetze und die steuerliche Benachteiligung von Gütern,

53 8 6. Juli 2018 die zu Zahlungszwecken verwendet werden können, abgeschafft werden. Doch gerade das mag ja kein Staat, werden Sie nun entgegnen! Und damit haben Sie grundsätzlich Recht. Wenn es aber Wettbewerb zwischen Staaten um internationales Kapital und Talente gibt, wenn die Staaten nicht im Gleichschritt marschieren, sondern im internationalen Standortwettbewerb stehen, ändert sich das Bild. Unter diesen Bedingungen kann es für ein Land durchaus sinnvoll sein, alternative Zahlungsmittel zuzulassen und sich dadurch einen internationalen Standortvorteil zu verschaffen. Ich möchte an dieser Stelle unsere Vorstellungskraft nicht überstrapazieren, sondern nur darauf hinweisen, dass die Bedingungen für die Möglichkeit, dass ein freies Marktgeld spontan entsteht, nicht unerreichbar sind, wenn zwei Hürden überwunden werden. (1) Die erste Hürde ist ein Erkenntnis- und Aufklärungsproblem: Das Wissen um die schädlichen Folgen des Fiat-Geldes ist bei den Betroffenen in der Regel immer noch nicht allzu groß. Ein Grund ist, dass die moderne Volkswirtschaftslehre keinen Anstoß am Fiat-Geldsystem nimmt. Sie problematisiert nicht die ökonomischen und ethischen Folgen des Fiat-Geldes. Namhafte Ökonomen empfehlen beispielsweise unverdrossen, den Euro zu retten mit neuen Regeln, Gesetzen, Garantien, einem Europäischen Währungsfonds oder einer Bankenunion obwohl das nur an den Symptomen der Missstände herumkuriert, die Ursachen aber unangetastet bleiben. Man muss sich in der Tat fragen, ob die vielen Hauptstrom -Ökonomen tatsächlich nicht um die Fiat-Geld- Problematik wissen, oder ob sie sie sehr wohl kennen, sich aber scheuen, Ross und Reiter zu nennen, um bei der Politik nicht in Missgunst zu geraten und ihre Karriere zu gefährden. Doch im Zeitalter des Internets, der Social Media bestehen mittlerweile sehr gute Chancen, das Erkenntnis- und Aufklärungsproblem zu lösen: Viele Menschen lassen sich auf diese Weise aufklären über die Defekte des Fiat- Geldes und die Möglichkeiten, es durch gutes Geld zu ersetzen. (2) Die zweite Hürde ist das Eigennutzproblem. Natürlich halten viele Menschen am Status quo fest weil sie sich vom Fiat-Geldsystem als begünstigt ansehen, oder weil sie die Vorteile, die ein Wechsel zum freien Marktgeld bringen würde, nicht abschätzen können. Ob sich das Eigennutzproblem politisch lösen lässt, ist fraglich und das gilt gerade für Volkswirtschaften, in denen der Staat bereits eine große Rolle im Wirtschaftsund Gesellschaftsleben spielt. Was es braucht, ist zumindest ein erfolgreiches Referenzprojekt, ein Zahlungsmittel mit einem praktikablen Zahlungsabwicklungssystem, das die Geldverwender als attraktive Alternative zum Fiat-Geld erblicken weil es zum Beispiel schneller, sicherer und billiger ist. Der Markt bringt bereits solche Angebote hervor. Stichworte sind hier die Blockchain, Cybereinheiten wie Bitcoin & Co sowie goldgedeckte Spar- und Zahlungssysteme. Derartige Angebote lenken die Geldnachfrage um, vom Fiat-Geld weg, hin zum freien Marktgeld. Das würde anfänglich vermutlich mit Kleinzahlungen beginnen, aber auch das Motiv, die Ersparnisse nicht mehr dem Fiat- Geld anzuvertrauen, sondern auf zum Beispiel Gold und Silber oder auch auf Aktien zu setzen, senkt die Fiat- Geldnachfrage zu Gunsten der Nachfrage nach dem besseren Geld. Nach und nach kann sich dann auch ein Kredit- und Kapitalmarkt in der neuen Währung herausbilden. Damit wird das Fiat-Geld diszipliniert, möglicherweise auch schrittweise aus dem Markt gedrängt. Würde man einen freien Markt für Geld zulassen hier und jetzt in Europa oder in der gesamten Welt, so wäre meine Vermutung, dass sehr rasch, vielleicht schon binnen weniger Tage oder Stunden, das Gold in Form eines digitalen Goldgeldes zum Grundgeld des monetären Systems gewählt würde. Wie gesagt, eine persönliche Spekulation, die allerdings auf zeitlose geldtheoretische Überlegungen zurückgreift, und die in einem Zitat von Ludwig von Mises ihre Grundlage finden: Man hat an der Goldwährung manches auszusetzen gewusst; man hat ihr den Vorwurf gemacht, dass sie nicht vollkommen sei. Doch niemand weiss anzugeben, wie man an Stelle der Goldwährung Vollkommeneres und Besseres setzen könnte. VORSCHLÄGE Wie sähe denn, konkret gesprochen, ein freier Markt für Geld aus? Hier gäbe es keine Zentralbanken, keine Zinspolitik, keine politische verordnete Geldmengenvermehrung. Banken sind aktiv als Lagerstätten und würden Verwahrund Zahlungsdienstleistungen für das Grundgeld anbieten.

54 9 6. Juli 2018 Jeder könnte weiterhin wie gewohnt mit Bargeld, Schecks, Lastschrift, Kreditkarten etc. bezahlen, könnte elektronische Zahlungen per PayPal und anderen Anbietern abwickeln. Es gäbe auch Banken, die Kredite vergeben indem sie vorhandenes Geld vom Sparer zum Investor weiterleiten. Durch ihre Kreditvergabe würden sie jedoch kein Geld mehr produzieren. Und dass der Währungswettbewerb einen Schub erhält, dazu sollten meine Ausführungen einen Beitrag leisten. Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass meine Ausführungen für Sie anregend und auch etwas aufregend waren. *** Es gäbe weiterhin Aktien- und Anleihemärkte, Derivativmärkte, Märkte für Schuldpapiere Die chronische Geldentwertung die Plünderung der breiten Bevölkerung wäre gestoppt; Boom und Bust gehörten der Vergangenheit an; die Verschuldung könnte nicht mehr systematisch ausufern; und die Herrschaftsmacht bliebe beschränkt. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen: Es gibt Lösungswege, die vom Fiat-Geld weg und hin zu besserem Geld führen. Und mit den technologischen Neuerungen, die mittlerweile verfügbar sind, sind die Chancen für das Entstehen eines freien Marktgeldes besser denn je. Was nach wie vor erforderlich ist, das ist die Aufklärungsarbeit: Dass das heutige Fiat-Geld schlechtes Geld ist; dass gutes Geld möglich ist, dass der freie Markt besseres Geld bereitstellt; und dass es keine überzeugenden ökonomischen und ethischen Gründe gibt, warum Staaten und Regierungen die Geldproduktion monopolisieren sollten. Spätestens im Zuge einer neuerlichen Erschütterung des monetären Systems und das Fiat-Geld wird sie herbeiführen wird vermutlich die Suche nach besserem Geld Fahrt aufnehmen denn dann wird die ökonomische Bereitschaft der Geldnachfrager steigen (weil die Wechselkosten sinken), nach besserem Geld Ausschau zu halten. Wie der Prozess aussehen wird, lässt sich vorab natürlich nicht sagen. Was sich aber schon jetzt sagen lässt, ist das Folgende: Sparer und Investoren sollten nicht darauf vertrauen, dass die Kaufkraft des Fiat-Geldes ob US-Dollar oder Euro erhalten bleibt, wie es ihnen von Mainstream- Ökonomen, Zentralbankräten, Regierungsvertretern, dem politischen Establishment erzählt wird. Schon heute ist das Fiat-Geld ein Verlustgeschäft für die, die ihm ihre Ersparnisse anvertrauen, und die Verluste werden ganz sicher zunehmen, wenn der Währungswettbewerb an Fahrt gewinnt.

55 10 6. Juli 2018 Wir freuen uns, die Ludwig von Mises Institut Deutschland Konferenz 2018 anzukündigen: Politik zwischen Wirklichkeit und Utopie Samstag, 15. September Uhr bis 17 Uhr im Hotel Bayerischer Hof, München Mit Beiträgen von: Dr. Thilo Sarrazin Volkswirt und Autor Einwanderung und Bildung als Vehikel politischer Utopie Professor Dr. Jörg Guido Hülsmann Universität Angers, Frankreich Die neue Oberklasse - gelebte Utopie Roger Köppel Chefredakteur und Verleger von Die Weltwoche, Mitglied im Schweizer Nationalrat Die andere Sicht - in Journalismus und Politik Professor Dr. Thorsten Polleit Universität Bayreuth, Ludwig von Mises Institut Deutschland Die Utopie der sozialen Marktwirtschaft Wir würden uns freuen, Sie zur 6. Konferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland begrüßen zu können. Thorsten Polleit Präsident Andreas Marquart Vorstand Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. Infos und Anmeldungen:

56 WEIL FLACH ELEGANT IST. Die neue ultraflache Degussa Uhr UF Edition aus 750 er G e lb g o l d. Das f lache Prof il läs s t die U hr sehr elegant wirken und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Erhältlich in zwei Varianten: mit römischen und arabischen Ziffern. Die Golduhr ist auf 50 Stück pro Variante limitiert und damit ein exklusives Stück höchster Qualität. MIT 3,9 MM EINE DER FLACHSTEN GOLDUHREN. DIE DEGUSSA UF EDITION GELBGOLD. DEGUSSA-UHREN.DE Augsburg I Berlin I Frank fur t I Hamburg I Hannover I Köln I München I Nürnberg I P for zheim I Stut tgar t Zürich I Genf I Madrid I London

57 12 6. Juli 208 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 6. Juli 2018 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, Frankfurt, Tel.: (069) , Fax: (069) Internet: Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: München (Ladengeschäft): Promenadeplatz München Telefon: München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz München Telefon: Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer Nürnberg Telefon: nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg Frankfurt Telefon: info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße Pforzheim Telefon: pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße Stuttgart Telefon: stuttgart@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen: Augsburg (Ladengeschäft): Maximiliansstraße Augsburg Telefon: augsburg@degussa-goldhandel.de Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße Berlin Telefon: berlin@degussa-goldhandel.de Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg Frankfurt Telefon: frankfurt@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm Hamburg Telefon: hamburg@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg Zürich Telefon: zuerich@degussa-goldhandel.ch Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc Genève Telefon: geneve@degussa-goldhandel.ch Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez Madrid Telefon: info@degussa-mp.es London Sharps Pixley Ltd (Mitglied der Degussa Gruppe) Telefon: info@sharpspixley.com Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße Hannover Telefon: hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße Köln Telefon: koeln@degussa-goldhandel.de

58 Marktreport 22trategie 20. Juli Wirtschaft Finanzen Edelmetalle USD pro Feinunze Gold USD pro Feinunze Silber UNSER TOP- THEMA Gold: Alternative zu USD und EUR Gold hat sich in den letzten vier Jahren als das bessere Wertaufbewahrungsmittel, als das bessere Geld erwiesen. So mancher Edelmetallanleger ist vermutlich verwundert: Der Goldpreis scheint seit etwa Mitte April 2018 zu enttäuschen, denn er ist nicht etwa gestiegen, sondern gefallen und das trotz vielfältiger, nicht zu übersehender Risiken weltweit. Wie ist das offensichtlich nachgelassene Interesse am Gold zu erklären? Ein Erklärungsfaktor, der sich aufdrängt, ist der gestiegene US-amerikanische Kurzfristzins. Er hat die Kosten der Goldhaltung erhöht: Wer Gold hält, dem entgehen nun Zinseinnahme, die man alternativ durch das Investieren in kurzlaufende Schuldpapiere erzielen könnte. 1 Goldpreis steigt seit Anfang 2016 wieder (a) Goldpreis (USD/oz) und Aktienindex (b) Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) S&P 500 und US-Kurzfristzins in Prozent EURUSD 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1, Quelle: Thomson Financial Edelmetallpreise Aktuell Veränderungen gegenüber (in Prozent): (Spot) 2 W 3 M 12 M I. In US-Dollar Gold Silber Platin Palladium II. In Euro Gold Silber Platin Palladium III. Goldpreis in anderen Währungen JPY CNY GBP INR RUB Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechungen. Gold (LS) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Das wiederum dämpft die Nachfrage nach Gold und damit auch den Preis des gelben Metalls. In gleicher Weise wirken die merklich gestiegenen Aktienkurse. Auch sie tragen dazu bei, die Kosten (die Opportunitätskosten) der Goldhaltung zu erhöhen weil dem Goldhalter Kursgewinne und Dividenden entgehen. Hinzu kommt, dass die Geldpolitik der Zentralbanken die Risikosorgen der Finanzmarktakteure eingeschläfert hat. 1 Durch die nach wie vor relativ niedrigen Zinsen und die Aussicht, dass die Zentralbanken im Falle erneuter Erschütterungen im Finanzsystem Beistand leisten werden, hat die Nachfrage nach einer Portfolioversicherung beispielsweise in Form von Gold nachgegeben. 1 Siehe hierzu zum Beispiel Degussa Marktreport, Sorglosigkeit auf den Finanzmärkten, 22. Juni S&P 500 (RS) ETF-Bestände US-Zins (RS)

59 2 20. Juli 2018 Lassen Sie uns nun die Preis- beziehungsweise Wertentwicklung jedoch seit Anfang 2014 bis Juni 2018 betrachten, die in der nachstehenden Tabelle abgebildet ist. Die Haltung von US-Dollar und Euro in unverzinslicher Form hat dem Halter einen Kaufkraftverlust von 7,2 beziehungsweise 4,8 Prozent nach Abzug der Konsumgüterpreisinflation beschert. Selbst wenn der Anleger auf 2-jährige Staatsanleihen ausgewichen wäre, lag der Verlust im Betrachtungszeitraum noch bei 3 Prozent in US-Dollar beziehungsweise bei 6,5 Prozent in Euro gerechnet. Wertentwicklung Januar 2014 bis Juni 2018 in Prozent Unverzinst Verzinst Gold S&P 500 USD Euro USD Euro USD Euro USD Euro Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Repräsentativer Zins: Staatsanleihen mit 2-jähriger Laufzeit. Aktienindices berücksichtigen Kursgewinne und Dividenden. Alle Zahlen nach Abzug beziehungsweise Berücksichtigung der Konsumentenpreisinflation. Die Wertentwicklung des Goldes in US-Dollar war deutlich besser: Der Verlust in US-Dollar gerechnet lag lediglich bei 0,2 Prozent, während in Euro gerechnet der Goldpreis um fast 21 Prozent gestiegen ist (auch begünstigt durch die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar). Das zeigt: Im betrachteten Zeitfenster erwies sich das Halten von Gold als vorteilhafter als das Halten der offiziellen (Fiat-)Währungen. Gold war, so gesehen, das bessere Wertaufbewahrungsmittel, das bessere Geld im Vergleich zu US-Dollar und Euro. 2 Goldpreis in US-Dollar und Euro im Aufwärtstrend (a) Goldpreis in US-Dollar und Euro, (b) Goldpreis (USD/oz) KGV des jeweils pro Feinunze US-Aktienmarktes (1) DAX US-Dollar Euro KGV (LS) Gold (RS) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Der US-Aktienmarkt legte im Betrachtungszeitraum um 50,5 Prozent zu, der deutsche Aktienmarkt um knapp 27 Prozent. Dass Aktien langfristig gesehen stärker steigen als der Goldpreis, ist nicht verwunderlich: Aktien repräsentieren Anteile am Produktivkapital und werden, wenn die Firmen erfolgreich sind, im Zeitablauf wertvoller. Gold hingegen ist eine Währung, und sie vergleicht sich nicht direkt mit Aktien, sondern mit den anderen (ungedeckten) Währungen wie US-Dollar, Euro, japanischer Yen oder Schweizer Franken.

60 3 20. Juli 2018 So gesehen zeigen die Zahlen der letzten viereinhalb Jahre recht deutlich, dass der Anleger besser gefahren ist, wenn er sich auf das Gold und nicht auf die ungedeckten Fiat-Währungen US-Dollar und Euro verlassen hat man kann also sagen, dass das Gold das bessere Wertaufbewahrungsmittel, das bessere Geld im Vergleich zum Fiat-Geld gewesen ist. Dieser Befund zeigt sich in ganz ähnlicher Weise auch über lange Zeiträume. Wie aber geht es weiter mit dem Goldpreis in der näheren Zukunft? PORTFOLIOVERSICHERUNG Wenn man die Überlegung akzeptiert, dass Gold im direkten Wettbewerb mit alternativen (ungedeckten) Währungen steht, ist zu fragen, wie sich das Umfeld für diese Währungen vermutlich entwickeln wird. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Inflations- und Zinsentwicklung. Dass die Zentralbanken weiter machen mit ihrer Geldvermehrungspolitik, darüber dürfte kaum Zweifel bestehen: Die Zentralbanken versuchen, die Konjunkturen und Finanzmärkte mit neu geschaffenem Geld in Gang zu halten. Das ist für sich gesehen inflationär, es schadet also der Kaufkraft des Geldes. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass die Zentralbanken die Zinsen extrem niedrig halten, so dass der Zins nach Abzug der Inflation vermutlich negativ bleiben wird und das nicht nur im Euroraum, sondern vermutlich auch in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das spricht dafür, dass die Kaufkraft des Geldes des Bargeldes, aber auch der Sicht-, Termin- und Sparguthaben bei Banken weiter schwindet, dass das Geld immer weniger wert sein wird. Weiterhin ist zu beachten, dass das Gold eine zusätzliche Funktion bereitstellt: Gold ist eine Versicherung. Es kann durch die Geldpolitik nicht entwertet werden. Die Kaufkraft der ungedeckten Währungen kann hingegen durch ihre Vermehrung herabgesetzt werden, nicht so beim Gold. Zudem trägt das Gold anders als Bankeinlagen und kurzlaufende Schuldpapiere kein Zahlungsausfallrisiko: Die Kaufkraft des Goldes hängt nicht an der Kreditqualität eines Schuldners, wie es zum Beispiel bei Termin- und Spareinlagen der Fall ist. Die Finanzmarktakteure scheinen nach wie vor große Zuversicht zu haben, dass die Zentralbanken die Konjunkturen in Gang halten, und dass sich auch die Preissteigerungen auf den Finanz- und Vermögensmärkten die allseits gutgeheißen werden fortsetzen. Zudem scheinen die Sorgen über einen weltweiten Handelskrieg, die in den Medien ausgebreitet und verbreitet werden, die Aktienmärkte kaum oder gar nicht zu beschweren. Gleiches gilt auch für die neuen geopolitischen Weichenstellungen der US-Administration. Doch das sollte den umsichtigen Anleger nicht dazu verleiten, eine Risikokomponente zu übersehen: und das ist das Risiko, dass die auf Schulden gebaute und mit immer neuen Schulden angetrieben Konjunktur und Finanzmarkt-Rallye aus der Bahn geworfen wird und mit noch niedrigeren Zinsen und noch mehr Kredit- und Geldmengenvermehrung bekämpft wird. Ein solches Szenario ist nicht aus der Luft gegriffen. Denn der Aufschwung, angezettelt durch Kreditund Geldmengenvermehrung aus dem Nichts sorgt für Ungleichgewichte in der Produktions- und Beschäftigungsstruktur. Das jedoch zeigt sich leider meist erst dann, wenn es zu spät ist. Gold ist eine Möglichkeit, das Portfolio gegen die Unwägbarkeiten des ungedeckten Papiergeldsystems zu versichern. Der Zeitpunkt, Gold in das Portfolio aufzunehmen, scheint nun jedoch zunehmend attraktiver zu werden wie der nachfolgende Aufsatz zeigen soll.

61 EIN NEUES KAPITEL WIRD GESCHRIEBEN. SICHERN SIE SICH JETZT IHREN SILBERKRÜGERRAND. DEGUSSA-GOLDHANDEL.DE DIE AUSLIEFERUNG ERFOLGT ANFANG AUGUST. Augsburg I Berlin I Frank fur t I Hamburg I Hannover I Köln I München I Nürnberg I P for zheim I Stut tgar t Zürich I Genf I Madrid I London

62 5 20. Juli 2018 Die US-Fed will die Zinsen weiter anheben. Oder? Der Spielraum für die US-Zentralbank, ihren Leitzins weiter anzuziehen, wird geringer. In seinem Bericht vor dem US-Kongreß am 17. Juli 2018 deutet Jerome H. Powell, Vorsitzender des Rates der US- Zentralbank (Fed), an, die Geldbehörde werde ihren Leitzins (der sich derzeit in einer Bandbreite von 1,75 2,0 Prozent befindet) weiter anziehen. Die wirtschaftliche Lage, vor allem auch der Arbeitsmarkt, habe sich, so Powell, im laufenden Jahr weiter verbessert. Am selben Tag fiel der Goldpreis merklich um etwa 1 Prozentpunkt auf USD/oz: Die Aussicht auf steigende US-Zinsen ließ offensichtlich die Nachfrage nach dem gelben Metall zurückgehen. Ebenso gab EURUSD deutlich nach, während die Aktienkurse in die Höhe kletterten. Doch was hatte der Fed-Vorsitzende eigentlich genau gesagt? Die Fed hat ihre Risikoeinschätzung offen skizziert: Wartet sie zu lange mit weiteren Zinserhöhungen, können die Inflation und die Finanzmarktpreise zu stark ansteigen. Erhöht die US-Zentralbank die Zinsen jedoch zu schnell und zu stark, kann die Inflation zu gering ausfallen und die Wirtschaft leiden. Mit anderen Worten: Die Fed will sich weiter vorsichtig vortasten mit Zinserhöhungen und sie würde diese Politik vermutlich sehr wahrscheinlich aussetzen oder gar rückgängig machen, wenn die Datenlage dazu anrät. Diese Haltung der weltweit bedeutendsten Zentralbank kann nicht überraschen. Die Geldpolitiker wollen den Boom, den sie mit niedrigen Zinsen angestoßen haben, in Gang halten. Mit allen Mitteln. Warum dann die Erhöhung der Zinsen? Zwar ist durchaus denkbar, dass die US-Wirtschaft einen leicht höheren Zins vertragen kann. Jedoch wird ein steigender Zins irgendwann die konjunkturellen Kräfte erlahmen lassen und Erschütterungen im Finanzsystem verursachen. Das passende Bild dazu ist das Folgende: Sie fliegen in einem Flugzeug in Meter Höhe mit 840 km/h dahin. Ihr Sitznachbar sagt daraufhin: Ich verstehe gar nicht, warum man die Motoren nicht abschaltet, wir fliegen doch schon längst auf der gewünschten Höhe und mit der gewünschten Geschwindigkeit. Ihnen ist natürlich die Absurdität der Aussage klar: das Flugzeug fliegt, weil die Motoren laufen, und es wird nicht mehr fliegen, wenn die Motoren abgestellt werden. So gesehen ist auch die Konjunkturlage nicht unabhängig vom niedrigen Zins. Die niedrigen Zinsen der letzten Jahre haben die Volkswirtschaften auf verschiedenen Wegen angetrieben. Sie haben die Kredite verbilligt und neue Investitionen in Gang gesetzt. Niedrige Zinsen haben die Preise auf den Aktien- und Häusermärkten in die Höhe getrieben. Das wiederum hat das Vermögen der Konsumenten und Unternehmen erhöht und sie zu zusätzlichen Ausgaben ermuntert. Und weil der US-Zins weltweite Wirkung entfaltet, haben sich die genannten Effekte auch in anderen Währungsräumen zugetragen. Steigt der US-Zins (zu stark), werden die konjunkturtreibenden Effekte gewissermaßen rückabgewickelt. Bei welcher Zinshöhe die geldpolitische Bremswirkung zum Problem wird, lässt sich jedoch nicht genau sagen. Derzeit ist es so, dass der kurzfristige US-Zins nach Abzug der Inflation (das ist der Realzins) nach wie vor im negativen Bereich verharrt (Abb. 1). Die Zinsanhebungen seit Dezember 2015 haben daher nur dazu geführt, den negativen Realzins etwas zu verringern. 1 US-Zins negativ nach Abzug der Inflation US-Leitzins und realer 2-Jahreszins in Prozent (1) Fed-Leitzins 2-Jahreszins, real Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) 2-Jahreszins minus Jahresinflation der Konsumentenpreise. Im Zuge der Zinserhöhungen hat sich die Steilheit der US-Zinskurve abgeflacht: Der Abstand zwischen der 10- und 2-jährigen Anleiherendite ist gesunken (Abb. 2). Mittlerweile beträgt er nur noch 0,26 Prozentpunkte. In der Vergangenheit war eine solche Abflachung der Zinskurve ein Warnsignal: Sie hat häufig eine herannahenden Wirtschaftsabschwächung signalisiert. Dafür gibt es einen besonderen Grund. Wenn der Abstand zwischen Lang- und Kurzfristzins schwindet, wird es weniger attraktiv für Banken, Kredite zu vergeben. Denn sie verdienen dann weniger durch die Fristentransformation, also die Vergabe von langlaufenden Krediten, die die Banken durch kurzlaufende Mittel finanzieren. Eine Abflachung der Zinskurve wirkt folglich wie der Tritt auf die Kreditbremse.

63 6 20. Juli 2018 Versiegt der Kreditzustrom, kann auch der Konjunkturaufschwung nur allzu leicht ins Straucheln geraten. 2 Zinsmarkt signalisiert Konjunkturabschwächung Goldpreis (USD/oz) und Steilheit der US-Zinskurve (1) manöver der US-Fed im wahrsten Sinne des Wortes eine Geldpolitik für die Welt. Für viele Volkswirtschaften insbesondere China, Japan und der Euroraum kommen jedoch US-Zinssteigerungen denkbar ungelegen Kredit treibt Aktienmärkte S&P 500 und US-Bankkredite (Mrd. US-Dollar) Zinsdifferenz (LS) Gold (RS) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) 10- minus 2-Jahresrendite in Basispunkten. Die US-Zinskurve flacht sich allerdings schon seit Anfang 2014 ab. Interessanterweise steigt seit Anfang 2016 der Goldpreis in US-Dollar gerechnet wieder an. Das Absinken des Zinsabstandes unter die (kritische) Marke von 1-Prozentpunkt scheint die Wahrscheinlichkeit einer zinsverursachten Wirtschaftsstörung erhöht zu haben und das scheint das Interesse am Gold zu Absicherungszwecken erhöht zu haben verbunden mit einer positiven Wirkung auf den Goldpreis. Bislang hat das Zinsmanöver der US-Zentralbank allerdings den Kreditfluss in den USA nicht sichtbar gestört. Die konjunkturtreibende Wirkung der Kreditausweitung lässt sich illustrieren anhand der Vermögensbeziehungsweise Aktienmärkte (Abb. 3): Das Ausweiten der Kredite begünstigt Investitions- und Konsumausgaben und Unternehmensgewinne, es geht Hand in Hand mit steigenden Aktienkursen. Die Aktienkurse haben bislang gewissermaßen um den Trend geschwankt, den das Kreditwachstum vorgibt. Wie bereits angesprochen, ist der US-Zins nicht nur bedeutsam für die US-Wirtschaft, sondern auch für das weltweite Wirtschafts- und Finanzmarktgeschehen: Der US-Zins ist gewissermaßen der Weltleitzins. Und weil in den letzten Jahren sich viele Akteure der Welt in US- Dollar verschuldet haben das zeigt das Anwachsen der Fremdwährungskreditmärkte wird ein Anziehen der US-Zinskosten Rückwirkungen haben auf viele andere Volkswirtschaften der Welt. 2 So gesehen sind die Zins- 2 Siehe hierzu Degussa Marktreport, Risiken der US-Dollar- Aufwertung Folgen für den Goldpreis, 11. Mai S&P 500 Quelle: Thomson Financial. Bankkredit (RS) Zu bedenken ist weiterhin, dass das bisherige Anziehen der US-Zinsen den Außenwert des US-Dollar beflügelt hat. Steigt der US-Zins weiter, könnte dies die US- Dollaraufwertung verstärken und damit Probleme in den internationalen US-Kreditmärkten heraufbeschwören, die wiederum auch negative Wirkungen auf die US-Konjunktur haben könnten. All diese Überlegungen deuten an, dass der Zinserhöhungsspielraum, den die US-Zentralbank hat, relativ begrenzt zu sein scheint. Der Schlüssel zu dieser Einschätzung ist die Wirkung, die die extreme Niedrigzinspolitik der letzten Dekade auf das weltweite Wirtschafts- und Finanzmarktgeschehen gehabt hat. Die US-Zentralbank macht sich derzeit zwar auf, den Zins auf etwas normalere Niveaus heraufzuschleusen und noch scheinen die Finanzmärkte darin noch kein ernstes Problem zu erblicken. Doch das kann sich ändern, wenn die Fed den Leitzins um weitere 25 oder 50 Basispunkte anhebt, das würde dann einem Leitzins von bis zu 2,5 Prozentpunkte entsprechen, der dann auch in realer Rechnung wieder über der Nulllinie liegt. Vor diesem Hintergrund scheinen die Finanzmärkte die Risiken zu gering einzuschätzen, insbesondere die inflationären Effekte, mit denen zu rechnen ist, wenn die Zentralbanken eine erneute Rezession bekämpfen müsste. Gold ist daher insbesondere nach dem jüngsten Preisrutsch eine attraktive Versicherung gegen Geldwertschwund, die aktuell zudem auch noch erhebliches Wertsteigerungspotential hat.

64 MIT DEM DEGUSSA GOLDMIT DEM DEGUSSA SPARPLAN KÖNNENGOLDSIE SPARPLAN KÖNNENBEIM SIE IHREM VERMÖGEN IHREM VERMÖGEN BEIM WACHSEN ZUSEHEN. WACHSEN ZUSEHEN. Den Degussa Goldsparplan gibt es in drei individuellen Varianten. Für alle gilt: Jede von Ihnen Den drei Degussa Goldsparplan gibteines gegangene Überweisung wird zum in drei individuellen Varianten. Für tagesaktuellen Preis von unmittelbar in alle drei gilt: Jede Ihnen eingold umgewandelt. Und das gegangene Überweisung wird ohne zum Aufschlag auf die Schalterverkaufstagesaktuellen Preis unmittelbar in preise der jeweiligen Und Stücke. gibt Gold umgewandelt. dasesohne keine Abschlusskosten und keine Aufschlag auf die SchalterverkaufsMindestlaufzeit. preise der jeweiligen Stücke. Es gibt keine Abschlusskosten und keine Unabhängig davon für welche der drei Mindestlaufzeit. Varianten Sie sich entscheiden: Mit einem Degussa Goldsparplan aus Unabhängig davon für welchewird der drei kleinen monatlichen Einzahlungen im Varianten Sie sich entscheiden: Mit eihandumdrehen ein stattlicheswird Vermönem Degussa Goldsparplan aus gen. Egal ob Sie für sich selbst oder kleinen monatlichen Einzahlungen für im Ihre Kinder oder ein Enkelkinder Handumdrehen stattlichessparen. Vermögen. Egal ob Sie für sich selbst oder für AUF DIESE PRODUKTE Ihre Kinder oder Enkelkinder sparen. KÖNNEN SIE SPAREN. AUF DIESE PRODUKTE KÖNNEN SIE SPAREN. Weitere Informationen unter DEGUSSAWeitere Informationen unter GOLDSPAREN.DE DEGUSSAGOLDSPAREN.DE degussa-goldsparplan-capital-200x265.indd 1 Augsburg I Berlin I Frankfurt I Hamburg Hannover I Köln I München I Nürnberg I P for zheim I Stut tgar t Augsburg I Berlin I Frankfurt I Hamburg Hannover I Köln I München I Nürnberg I P for zheim I Stut tgar t :53

65 8 20. Juli 2018 Blick auf die Konjunktur- und Finanzmarktlage (1) 1 Inflation der Konsumgüterpreise in Prozent In den USA und dem Euroraum ziehen die Konsumgüterpreise an eine Folge der extrem expansiven Geldpolitiken der letzten Jahre USA China Euroraum Japan Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. 2 China: BIP-Wachstum (J/J in Prozent) und Verschuldung pro BIP in Prozent Das chinesische Wirtschaftswachstum hat sich merklich verlangsamt, und der Verschuldungsaufbau hat sich nicht weiter fortgesetzt. Das sollte die Weltkonjunktur dämpfen Q Q Q Q Q Verschuldung pro BIP (LS) BIP-Wachstum (RS) 3 USDCNY und chinesische Fremdwährungsreserven in Mrd. US-Dollar 8, Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. 8,0 7,5 7,0 6,5 6, Der chinesische Renminbi hat jüngst merklich abgewertet gegenüber dem US-Dollar. Chinas Währungsreserven sind seit Mitte 2016 nahezu unverändert. USDCNY (LS) Fremdwährungsreserve in USD (RS)

66 9 20. Juli 2018 Blick auf die Konjunktur- und Finanzmarktlage (2) 4 EURGBP 1,00 0,95 0,90 0,85 0,80 0,75 0,70 0,65 0,60 0, Renditen ausgewählter Staatsanleihen, Laufzeit 10 Jahre, in Prozent Quelle: Thomson Financial. Das Britische Pfund hat gegenüber dem Euro drastisch abgewertet vermutlich insbesondere aufgrund der Brexit- Unsicherheit und könnte bald wieder attraktiv werden für Anleger, die sich auf Währungswetten verstehen. Quelle: Thomson Financial. 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0-0,5-1,0 Jul-16 Jan-17 Jul-17 Jan-18 Jul-18 USA Deutschland Japan UK Schweiz Italien Der weltweite Zinsauftrieb scheint an Fahrt verloren zu haben. Selbst die Renditen italienischer Staatsanleihen sind wieder auf dem Rückzug (der EZB sei Dank!). Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. 6 Kurse der Bankaktien in Japan und im Euroraum (1) Japan (LS) Euroraum (RS) Aktionäre aufgepasst: Die Probleme im Euro-Bankensektor und die Euro-Geldpolitik erinnern an japanische Verhältnisse mit schlechten Aussichten für die Kurse der Bankaktien. Quelle: Thomson Financial. (1) Januar 1980 = 100.

67 Juli 2018 Aufklärung in Sachen Inflation Ob US-Dollar, Euro oder Schweizer Franken: Alle diese Fiat-Währungen sind chronisch inflationär, sie verlieren ihre Kaufkraft im Zeitablauf. Bei dem Wort Inflation denken die meisten an steigende Güterpreise. Genauer: steigende Preise für Konsumgüter. Und weil sich die Inflation der Konsumgüterpreise in den letzten Jahren nur zwischen ein und zwei Prozent pro Jahr bewegt, rufen viele Ökonomen: Es gibt kein Inflationsproblem. Das ist natürlich Unsinn. Auch eine Preissteigerung von ein oder zwei Prozent pro Jahr die die Ökonomen irrsinnigerweise als Preisniveaustabilität bezeichnen lässt den Geldwert schwinden, setzt die Kaufkraft des Geldes herab. Aktuell ist das für die Geldhalter besonders schmerzhaft: Sie bekommen keine Rendite mehr auf Bankguthaben oder kurzlaufende Bankschuldpapiere. Vielmehr erleiden sie einen nach Abzug der Inflation negativen Zins, der die Ersparnisse entwertet: Sicht-, Termin- und Sparguthaben bei Banken die Deutschen halten davon etwa 3,7 Billionen Euro werden zum Verlustgeschäft. Verantwortlich dafür ist die Europäische Zentralbank (EZB), die strauchelnde Staaten und Banken mit billigem Geld über Wasser zu halten versucht. Doch damit nicht genug. Die unablässige Geldmengenvermehrung, für die die Zentralbanken sorgen, setzt eine tückische Umverteilung in Gang, die nur wenigen zugutekommt und viele benachteiligt. Das anschwellende Geldangebot treibt nämlich die Preise für das sogenannte Bestandsvermögen wie Aktien, Grundstücke, Häuser und Anleihen in die Höhe. Die Vermögensbesitzer freuen sich, sie werden reicher. Die Geldhalter haben das Nachsehen: Sie bekommen nun weniger Vermögen für ihr Geld. Die Geldmengenvermehrung sorgt unweigerlich dafür, dass die Güterpreise höher ausfallen, als sie würden, wenn die Geldmenge nicht ausgeweitet worden wäre: Die Käufer der Güter müssen höhere Preise bezahlen, als sie es ohne Geldmengenvermehrung müssten und den Verkäufern der Güter wird ermöglicht, zu höheren Preisen verkaufen zu können. Ein besonders tückischer Umverteilungseffekt, weil er nicht leicht erkennbar ist und erkennt man ihn nicht, kann man sich nur schwer gegen ihn wehren. Unter den herrschenden monetären Bedingungen wird es vor allem jungen Menschen erschwert, wirtschaftlich aufzusteigen und Vermögen zu bilden. Aber auch Arbeitnehmer und Bezieher von festen Pensionszahlungen gehören zu den Geschädigten. Die Wohlstandsschere spreizt sich: Die Vermögenden werden durch die Inflationsgewinne reicher und zwar auf Kosten derjenigen, die kein Vermögen haben. Letztere bleiben unter ihren Möglichkeiten, werden sprichwörtlich klein gehalten. All das sind die Übelstände, die das ungedeckte Geld, das Fiat-Geld, nachweislich in die Welt bringt. Es wird von den staatlichen Zentralbanken in enger Kooperation mit den Geschäftsbanken produziert und in Umlauf gebracht. Das Fiat-Geld ist aber nicht nur inflationär, es sorgt auch für Boom- und Bust-Zyklen, wachsende Verschuldung und die unaufhörliche Ausdehnung des Staates auf Kosten der bürgerlichen und unternehmerischen Freiheiten. 1 Eine Inflation von zwei Prozent pro Jahr Jahresveränderung der Euro-Konsumgüterpreise in % Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. 2 bedeutet Verfall der Kaufkraft des Geldes Kaufkraft eines Euro (1) 1,00 0,95 0,90 0,85 0,80 0,75 Seit 1999 ist die Kaufkraft des Euro um etwa 29 Prozent gefallen. 0, Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) Errechnet als 1 dividiert durch den Konsumgüterpreisindex. Je länger die Volkswirtschaften mit Fiat-Geld wirtschaften, desto mehr Arbeitnehmer und Unternehmer

68 Juli 2018 werden wie Drogensüchtige abhängig von der Fortführung des Fiat-Geldsystems. Ob Arbeitsplätze, Altersvorsorge, Unternehmensaufträge und -gewinne oder sozialer Status alles steht und fällt mit dem Fiat-Geld. Daher findet sich in Krisen der politische Spielraum, um die aberwitzigsten Rettungspakete in Form von Kreditgarantien, Niedrigzinsen, Geldspritzen et cetera auf den Weg zu bringen, um das Fiat-Geld vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Was bedeutet das für Sie? Als Daumenregel lässt sich das Folgende sagen: Damit Sie und Ihr Vermögen im Fiat-Geldsystem nicht ins Hintertreffen geraten, müssen Sie eine Mindestrendite erzielen, die sich aus dem Zuwachs erstens der realen Gütermenge und zweitens der Geldmenge zusammensetzt. Konkret heißt das: Wenn die Volkswirtschaft zum Beispiel um zwei Prozent pro Jahr wächst und die Geldmenge um fünf Prozent steigt, muss Ihr Gesamteinkommen um sieben Prozent pro Jahr zulegen. Verdienen Sie weniger als das, fallen Sie zurück im Vergleich zum Durchschnitt der Einkommens- und Renditebezieher. Damit offenbart sich die ganze Tragik der EZB-Null- und Negativzinspolitik: Der Vermögensstatus vieler Menschen verschlechtert sich, weil sie immer noch den klassischen Sparformen vertrauen und das ist derzeit ganz besonders problematisch, weil kein Ende der perfiden Niedrig- beziehungsweise Negativzinspolitik der EZB abzusehen ist. Viele Menschen werden jedoch merken, dass sie trotz harter Arbeit und Fleiß nicht wirklich weiterkommen, dass das System sie abhängt. Doch wem wird dann der Zorn gelten? Politische Rattenfänger werden Schlange stehen, um lauthals der freiheitlichen Wirtschaftsordnung, dem Kapitalismus, die Schuld für die Missstände in die Schuhe zu schieben, nicht aber dem Staat, der mit seiner Zentralbank ein chronischdestruktives Fiat-Geldsystem betreibt. Daher ist die Aufklärung in Sachen Inflation wichtig: das Verbreiten der Einsicht, dass das staatlich betriebene Fiat-Geldsystem die Ursache für chronische Geldentwertung, Wirtschaftsstörungen und eine nichtmarktkonforme Verteilung von Einkommen und Vermögen ist, die nur wenigen nutzt und vielen schadet. Unter den herrschenden Bedingungen, bis die Lage sich irgendwann einmal bessert, bleibt Ihnen eine Form des Selbstschutzes: eine hohe Rendite auf das Kapital zu erzielen. Dieser Beitrag wurde in ähnlicher Form in eigentümlich frei, Nr. 184, veröffentlicht.

69 FÜR ALLE, DIE NICHT DICK AUFTRAGEN WOLLEN. Die neue ultraflache Degussa Uhr UF Edition aus 750er Gelbgold. Das flache Profil lässt die Uhr sehr elegant wirken und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Erhältlich in zwei Varianten: mit römischen und arabischen Ziffern. Die Golduhr ist auf 50 Stück pro Variante limitiert und damit ein exklusives Stück höchster Qualität. MIT 3,9 MM EINE DER FLACHSTEN GOLDUHREN. DIE DEGUSSA UF EDITION GELBGOLD. DEGUSSA-UHREN.DE Augsburg I Berlin I Frankfurt I Hamburg I Hannover I Köln I München I Nürnberg I Pforzheim I Stuttgart Zürich I Genf I Madrid I London

70 Juli 2018 Es ist höchste Zeit, auf die Euro-Risiken zu reagieren Warum wir unser finanzielles Wohlergehen nicht an den Euro knüpfen sollten. Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. Diese Worte werden dem 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln ( ) zugesprochen. Sie sind, angewandt auf die weltweiten währungspolitischen Geschehnisse und Machenschaften, von erhellender Trefflichkeit, gerade und vor allem auch mit Blick auf die Entwicklung rund um die Euro-Einheitswährung. Vermutlich fragen sich viele: Wird der Euro überleben? Wann kommt der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt? Die ehrliche Antwort lautet: Man weiß es nicht. Und es ist keinesfalls auszuschließen, dass es den Eurorettern gelingt, noch mehr Ressourcen zu mobilisieren, um strauchelnde Staaten und Banken und unproduktives Wirtschaften vor dem Offenbarungseid zu bewahren. Denn eines spielt ihnen in die Hände: Die Nachfrage nach dem Euro ist recht stabil. Die Menschen sind bereit, den Großteil ihres Vermögens in Form von Euro zu halten. Das machen sie, weil sie meinen, der Euro erfülle seine Tausch- und Wertaufbewahrungsfunktion zufriedenstellend, nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen. Ist ein solches Vertrauen in die Kaufkraft des Euro gerechtfertigt? Die Kaufkraft des Euro bildet sich durch das Angebot von und die Nachfrage nach Geld. Steigt die Geldmenge und bleibt die Geldnachfrage unverändert, kommt es zu einem Geldangebotsüberschuss. Die Menschen verfügen über mehr Geld, als sie zu halten wünschen. Sie werden daraufhin ihr Geld gegen Güter eintauschen, und dadurch ziehen die Güterpreise an. Das wiederum vermindert die Kaufkraft des Geldes man bekommt nun weniger für sein Geld. Steigen Geldangebot und Geldnachfrage hingegen Hand in Hand, bleiben die Güterpreise unverändert. Und nimmt bei gegebener Geldmenge die Geldnachfrage ab, entsteht ebenfalls ein Geldangebotsüberschuss : Die Menschen bieten ihr Geld gegen Güter an, und die Güterpreise steigen. Letztere bringen das Angebot von und die Nachfrage nach Geld wieder in Einklang, und die erhöhten Güterpreise verringern die Kaufkraft des Geldes. Die voranstehenden Beispiele stehen für eine wichtige Erkenntnis: Die entscheidende Größe für die Kaufkraft des Geldes ist die Geldnachfrage und sie ist nicht unabhängig vom Geldangebot. Befürchten zum Beispiel die Menschen, dass die Zentralbank die Geldmenge immer weiter ausweitet, verringern sie ihre Nachfrage nach Geld. Bei unverändertem Geldangebot steigen dann die Güterpreise. Das reduziert die Geldnachfrage, und die Güterpreise steigen noch weiter an. Sollte es der Zentralbank nicht gelingen, die Sorge der Geldnachfrager vor einer ungehemmten Geldmengenausweitung zu zerstreuen, verfällt der Währungswert. Im Extremfall fliehen alle aus dem Geld. Die Währung hört auf, als Geld zu dienen. Diese Überlegungen erklären, warum seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 keine der großen ungedeckten Papierwährungen weder der US-Dollar, noch der Euro oder das Britische Pfund unter die Räder gekommen ist: Die Nachfrage nach ihnen hat Schritt gehalten mit dem Ausweiten der Geldmenge. Die Menschen haben ihr Vertrauen in die Zentralbanken, dass diese ihre Macht nicht missbrauchen, nicht verloren. Damit aber sind sie einer Täuschung zum Opfer gefallen: Zwar ist die Inflation der Konsumgüterpreise in den letzten Jahren relativ niedrig geblieben, nicht aber die Inflation der Vermögenspreise also der Preisanstieg für Unternehmensbeteiligungen, Grundstücke oder Häuser. Dass die Geldnachfrage nicht Schritt gehalten hat mit dem Geldangebot zeigt sich folglich nicht so sehr in der Konsumentengüterpreisinflation, sondern in der Vermögenspreisinflation. Der Geldhalter ist in jedem Falle der Geprellte. Er wurde ärmer. Doch geht die Vermögenspreisinflation weiter? Oder muss sie kollabieren? Folgt auf die Vermögenspreisinflation die Inflation der Konsumgüterpreise? Die Antworten auf diese Fragen werden von der Europäischen Zentralbank (EZB) diktiert. Sie ist es, die Richtung und Intensität der Inflation bestimmt. Wohin die Reise geht, dürfte bereits feststehen: Die EZB-Räte wissen, dass sie den Euro-Raum nur zusammenhalten können, wenn es keine Pleiten von Nationalstaaten und ihren Großbanken gibt, wenn ein Wirtschaftszusammenbruch abgewendet wird. Und folglich muss die Euro- Inflationierung weitergehen. Dazu muss es den EZB-Räten vor allem auch gelingen, der Bevölkerung einzutrichtern: Der Euro ist und bleibt stabiles Geld. Nur so wird letztlich die Euro- Geldnachfrage Schritt halten mit der anwachsenden Geldmenge. Die EZB-Räte tatkräftig unterstützt von den Hauptstrom - Ökonomen müssen also einen Teil der Menschen die ganze Zeit täuschen, oder alle Menschen für eine gewisse Zeit hinters Licht führen, oder besser noch: alle Menschen die ganze Zeit übertölpeln. Wie immer das unlautere Geschäft auch ausgehen wird: Der Euro ist zweifellos inflationäres Geld. Gemessen an den Konsumgüterpreisen hat er seit seiner Einführung

71 Juli bereits fast 30 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt, und legt man die Häuserpreise zugrunde, belief sich der Kaufkraftverlust sogar auf 43 Prozent. Weil das sehr wahrscheinlich künftig nicht besser, sondern eher schlechter wird, sind Sparer und Anleger gut beraten, ihr finanzielles Wohl nicht an den Euro zu knüpfen. Wie wenig aber die Menschen die Dinge durchschauen, zeigt sich beispielsweise im Sparverhalten der Deutschen. Im April 2018 hielten sie 3,7 Billionen Euro in Form von Sicht-, Termin- und Sparguthaben bei Banken. Diese Guthaben sind, wenn man die Güterpreissteigerungen und die Bankgebühren in Rechnung stellt, seit geraumer Zeit mit einem negativen Zins ausgestattet. Sie werden also nach und nach entwertet. Für viele Sparer ist es höchste Zeit, zu reagieren. Dieser Beitrag wurde in ähnlicher Form in eigentümlich frei, Nr. 185, veröffentlicht..

72 Wir freuen uns, die Ludwig von Mises Institut Deutschland Konferenz 2018 anzukündigen: Politik zwischen Wirklichkeit und Utopie Samstag, 15. September Uhr bis 17 Uhr im Hotel Bayerischer Hof, München Mit Beiträgen von: Dr. Thilo Sarrazin Volkswirt und Autor Einwanderung und Bildung als Vehikel politischer Utopie Professor Dr. Jörg Guido Hülsmann Universität Angers, Frankreich Die neue Oberklasse - gelebte Utopie Roger Köppel Chefredakteur und Verleger von Die Weltwoche, Mitglied im Schweizer Nationalrat Die andere Sicht - in Journalismus und Politik Professor Dr. Thorsten Polleit Universität Bayreuth, Ludwig von Mises Institut Deutschland Die Utopie der sozialen Marktwirtschaft Wir würden uns freuen, Sie zur 6. Konferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland begrüßen zu können. Thorsten Polleit Präsident Andreas Marquart Vorstand Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. Infos und Anmeldungen:

73 Juli 2018 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS) 53 Jul. 17 Aug. 17 Sep. 17 Okt. 17 Nov. 17 Dez. 17 Jan. 18 Feb. 18 Mrz. 18 Apr. 18 Mai. 18 Jun. 18 Jul. 18 Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) , , Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS) 595 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Jul. 18 Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2,30 2,25 2,20 2,15 2,10 2,05 Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS) 2,00 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Jul. 18 Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS) 0,8 Jul. 17 Sep. 17 Nov. 17 Jan. 18 Mrz. 18 Mai. 18 Jul ,0 14, Quelle: Thomson Financial.

74 Juli 2018 Edelmetallpreise In US-dollar Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben (1) IV. Jahresdurchschnitte In Euro Gold Silber Platin Palladium I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 10 Tage 20 Tage 50 Tage 100 Tage 200 Tage III. Bandbreiten für 2018 Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch Tief Hoch (1) IV. Jahresdurchschnitte Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen und Einschätzungen. (1) Geschätze Rendite gegenüber aktuellem Preis in Prozent.

75 Juli 2018 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar Quelle: Thomson Financial. Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,5-0,2-1,3-5,1-6,0-1,6-6,0-9,0-3,1-3,0-0,6-3,5-2,1-0,1-0,2-0,4-0,1-0,1 5,1 13,8 1,6 2,3 6,7 0,3 0,1 5,2 1,2 0,0 10,5 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J ,5-0,5-1,3-4,5-6,2-10,5-2,8-5,8-3,1-3,0-0,6-3,5-0,2-0,7-0,4-0,1-0,2 8,2 16,9 4,6 0,7 1,5 0,3 5,2 0,1 1,0 3,0 1,2 13,6 Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen.

76 Juli 2018 Beiträge in bisher erschienen Ausgaben Ausgabe Inhalt 20. Juli 2018 Gold: Alternative zu US-Dollar und Euro Die Fed will die Zinsen weiter anheben. Oder? Aufklärung in Sachen Inflation Es ist höchste Zeit, auf die Euro-Risiken zu reagieren 6. Juli 2018 Die Welt leidet unter Fiat-Geld 22. June 2018 Sorglosigkeit auf den Finanzmärkten Kosten der Goldproduktion Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben. 8. Juni 2018 Nachfrage nach Gold-ETFs zieht an trotz steigender Zinsen Weltkonjunktur mit etwas Gegenwind Vollgeld-Initiative richtige Diagnose, falsche Therapie Gold in der Kunst: NICOLAS POUSSIN, Die Anbetung des goldenen Kalbes 25. Mai 2018 Der Euroraum unter Zinsnarkose Die weltweite Verschuldung steigt Die Entzauberung des Euro schreitet voran Gold in der Kunst: MOSAIC OF LEO VI 11. Mai 2018 Risiken der US-Dollar-Aufwertung Folgen für den Goldpreis Die Goldnachfrage in Q war schwach Buffett und Gold - was man darüber denken kann Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Adele Blocher-Bauer I 27. April 2018 Edelmetallmärkte im Überblick Wie der niedrige Zins den Anreiz zur Inflationspolitik fördert Die Zentralbanken lassen keine Zinswende zu Gold in der Kunst: RONI HORN, Gold Field 13. April 2018 Das Bankenproblem des Euroraums Übertriebene Gerüchte über ein vorzeitiges Ende Die Spielregeln der Goldwährung Gold in der Kunst: MARKUSDOM (Basilica di San Marco), Venedig 28. März 2018 Die Fed, der Dollar, das Gold Trump setzt Europa unter Druck Gold in der Kunst: YVES KLEIN, Monogold "Gold ist das bessere Geld" - Interview 16. März 2018 Welthandel am Scheideweg Gold in der Kunst: JEFF KOONS, Michael Jackson and Bubbles Gold, Zins, Geldmenge "Chinamerika" ist ausgeträumt 2. März 2018 Gold in Zeiten von Boom und Bust Der gepumpte Boom Gold in der Kunst: DUCCIO DI BUONINSEGNA, Maesta-Altarbild Staatsanleihen - ein unmoralisches Angebot 16. Februar 2018 Die blockierte Zinswende Die Wirkungskraft ökonomischer Theorien Gold in der Kunst: TUTENCHAMUNS TOTENMASKE Im Rausch 2. Februar 2018 Boom auf Pump Gold in der Kunst: ROBERT RAUSCHENBERG, Gold painting Vorsicht vor Prognosen 19. Januar 2018 Die Weltwirtschaft in 2018: der Ikarus-Aufschwung geht weiter 21. Dezember 2017 Aufschwung mit Risiken 8. Dezember 2017 Der Inflations-Boom Gold in der Kunst: ANDY WARHOL, Gold Marilyn Monroe Der Bitcoin, das Gold und die Verlustrisiken Aktien werden noch teurer 24. November 2017 Die Zeit des Umbruchs Gold in der Kunst: GUSTAV KLIMT, Der Kuss Betäubte Risikosorgen auf den Finanzmärkten "Behavioral Finance" - viel Wind um wenig Wissen Angebots- und Nachfragemengen und der Goldpreis 10. November 2017 Die trügerische Ruhe auf den Finanzmärkten Aktien im Höhenrausch 27. Oktober 2017 "Crash Faktor" Zins Aktien und Gold Die Krise der EU - eine Chance für Europa Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.

77 Juli 2018 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Edelmetallen und Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Degussa Goldhandel GmbH als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Die Degussa Goldhandel GmbH übernimmt keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsaussagen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinungen der Degussa Goldhandel GmbH wider. Die Degussa Goldhandel GmbH ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher nicht übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass in diesem Dokument genannte Prognosen aufgrund verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht werden. Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Degussa Goldhandel GmbH oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen. Weder die Degussa Goldhandel GmbH noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, soweit sie in diesem Dokument aufgenommen werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Degussa Goldhandel GmbH. 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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 20. Juli 2018 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, Frankfurt, Tel.: (069) , Fax: (069) Internet: Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: München (Ladengeschäft): Promenadeplatz München Telefon: München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz München Telefon: Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer Nürnberg Telefon: nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg Frankfurt Telefon: info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße Pforzheim Telefon: pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße Stuttgart Telefon: stuttgart@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen: Augsburg (Ladengeschäft): Maximiliansstraße Augsburg Telefon: augsburg@degussa-goldhandel.de Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße Berlin Telefon: berlin@degussa-goldhandel.de Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg Frankfurt Telefon: frankfurt@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm Hamburg Telefon: hamburg@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg Zürich Telefon: zuerich@degussa-goldhandel.ch Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc Genève Telefon: geneve@degussa-goldhandel.ch Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez Madrid Telefon: info@degussa-mp.es London Sharps Pixley Ltd (Mitglied der Degussa Gruppe) Telefon: info@sharpspixley.com Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße Hannover Telefon: hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße Köln Telefon: koeln@degussa-goldhandel.de

78 Marktreport 22trategie 17. August Wirtschaft Finanzen Edelmetalle USD pro Feinunze Gold USD pro Feinunze Silber EURUSD 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1, Quelle: Thomson Financial. Edelmetallpreise Aktuell Veränderungen gegenüber (in Prozent): (Spot) 2 W 3 M 12 M I. In US-Dollar Gold Silber Platin Palladium II. In Euro Gold Silber Platin Palladium III. Goldpreis in anderen Währungen JPY CNY GBP INR RUB Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechungen. UNSER TOP- THEMA Gold: Preis fällt unter Wert Einiges deutet darauf hin, dass auf den Finanzmärkten die Systemrisiken unterschätzt und der US-Dollar als sicherer Hafen überbewertet wird. Der aktuelle Preis des Goldes dürfte mittlerweile merklich unter seinem Wert liegen. Kundige Investoren wissen: Es gibt einen Unterschied zwischen Preis und Wert. Der Preis steht für das Geld, das man zahlen muss, um zum Beispiel eine Aktie, Anleihe oder eine Feinunze Gold zu kaufen. Der Wert ist das, was man für sein Geld bekommt. Für Aktien und Anleihen lässt sich der Wert im Prinzip mit einer Formel errechnen, und zwar als Barwert der künftig zu erwartenden Zahlungen. Bei Edelmetallen ist das nicht so einfach, beziehungsweise für sie gibt es keine einfache Bewertungsformel. Die Märkte sind im Regelfall allerdings recht gut in der Lage, Preis und Wert in Einklang zu bringen. Aber es gibt auch immer wieder Phasen, in denen Preis und Wert auseinanderfallen. Wenn zum Beispiel Investoren ihrer Gefühlslage nachgeben, wenn sie euphorisch oder panisch reagieren, kommt es häufig zu Über- oder Untertreibungen bei den Marktpreisen: Die Preise übersteigen oder unterschreiten dann den Wert der gehandelten Güter. Das sind Phasen, in denen der aufmerksame Investor fündig wird. 1 Goldpreis in den meisten Währungen gerechnet merklich gefallen Goldpreis in USD und allen anderen Währungen, ohne US-Dollar, pro Feinunze In US-Dollar In allen Währungen exkl. US-Dollar Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichtetem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 2011 auf indexiert (hier erreichte der US-Dollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von pro Feinunze.)

79 2 17. August 2018 Einige Gedanken über den fairen Wert des Goldes Wie im nebenstehenden Text angeführt, lässt sich beim Gold und Silber kein einfaches Bewertungsmodell heranziehen, um (zumindest innerhalb gewisser Bandbreiten) deren Wert im Sinne eines fairen Preises zu ermitteln. So gesehen ist die Bewertungsfrage bei Gold und Silber prinzipiell weitaus schwieriger zu lösen als bei zum Beispiel Aktien oder Anleihen. Um einer Lösung für das Bewertungsproblem nahezukommen, untersuchen wir regelmäßig den Zusammenhang des Goldpreises mit makro-ökonomischen Variablen, und zwar über lange Zeiträume. Goldpreis liegt deutlich unter dem fundamental geschätzten Preis, Goldpreis (USD/oz), tatsächlich und geschätzt (1) Tatsächlicher Preis Geschätzer Preis Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1) Periode: Januar 1972 bis Juli Erklärende Variablen: US- Geldmenge, US-Realzins (kurzlaufend) und Kreditaufschlag. Graue Fläche: Standardfehler. Auf Basis dieses Ansatzes zeigt sich derzeit, dass der fundamental geschätzte Goldpreis deutlich über dem aktuellen Goldpreis von USD/oz liegt. Das signalisiert zunächst einmal, dass das Gold relativ günstig ist denn es ist ja zu erwarten, dass der tatsächliche Goldpreis sich früher oder später auf den geschätzten Goldpreis hinbewegt. Doch es ist die Frage zu stellen: Ist der Schätzwert hinreichend stabil? Könnte es sein, dass zwischen dem Goldpreis und den ihn erklärenden Größen ein Bruch aufgetreten ist? Das ist prinzipiell möglich. Denn ein Zusammenhang, der in der Vergangenheit gegolten hat, muss nicht notwendigerweise auch in der Zukunft halten. Fortsetzung auf der nächsten Seite. Denn für den Anlageerfolg ist es wichtig, dass man zu einem Preis kauft, der unter dem Wert liegt. Wenn man zum Beispiel in einer Panikphase eine Aktie für 50 Euro an der Börse kaufen kann, die 100 Euro wert ist und man davon ausgehen kann, dass der Preis über kurz oder lang auf 100 Euro steigt, trägt das natürlich dazu bei, die Investitionsrendite zu erhöhen. Gleiche Überlegungen sind für die Währung Gold anzustellen. Es gibt Phasen, in denen Aktien überteuert sind ihr Preis also ihren Wert übersteigt, und es besser ist, Kasse, also Geld, zu halten. Gleichermaßen kann eine Währung überteuert oder unterbewertet sein gegenüber anderen Währungen. Beispielsweise kann der Goldpreis in US-Dollar oder Euro gerechnet zu stark steigen oder zu stark fallen und das Gold ist dann über- oder unterbewertet. Allerdings ist es nicht ganz so leicht, den Wert des Goldes zu bestimmen und ihn muss man mit hinreichender Genauigkeit kennen, um sinnvolle Anlageentscheidungen treffen zu können. US-DOLLAR-NACHFRAGE Am 12. August 2018 rutschte der Goldpreis unter US-Dollar pro Feinunze. In einem Umfeld, in der die Währungen vieler aufstrebender Volkswirtschaften ausgelöst durch die Währungskrise der türkischen Lira stark gegenüber den großen Währungen US-Dollar, Euro und japanischer Yen abgewertet haben. Die Sorge, dass viele der aufstrebenden Volkswirtschaften ihre hohe Verschuldung in Fremdwährung nicht der mehr stemmen können, hat Kapitalflucht ausgelöst: Die Währungen dieser Länder wurden verkauft, und vor allem der US-Dollar wurde verstärkt nachgefragt. Der US-Dollar ist aus Sicht vieler Investoren aktuell der sichere Hafen. Dieser Status wird sicherlich dadurch befördert, dass der Investor hier einen Zins bekommt: Die Rendite für beispielsweise 2-jährige US-Staatsschuldpapiere liegt derzeit bei etwa 2,6 Prozent. So verständlich jedoch der Herdentrieb, der die Investoren in den US-Dollar umschichten lässt, auch ist: Es gerät hier aus dem Blick, dass die Flucht in den US-Dollar eine problematische Abwärtsspirale für die internationale Kredit- und Geldarchitektur in Gang setzt. Der US-Dollar ist die international nach wie vor unangefochtene Leitwährung für Anlage-, Finanzierungs- und Transaktionszwecke. Vor allem die letzten Jahre der extrem niedrigen US-Zinsen haben viele internationale Schuldner veranlasst, verstärkt Kredite in US-Dollar aufzunehmen. Die Abwertung der Schuldnerwährungen gegenüber dem US-Dollar hat daher besonders dramatische Konsequenzen: Die Refinanzierung der Kredite verteuert sich, insbesondere die laufenden Zinszahlungen, die die Kreditgeber nun fordern, steigen in die Höhe. Die Konsequenzen sind absehbar: Der Konjunkturaufschwung, finanziert mit üppigen und billigen US-Dollar-Krediten, kommt zum Ende. Das wiederum belastet die Konjunkturen in den entwickelten Volkswirtschaften. Es setzt die Banken, die internationale Kredite vergeben haben, unter Druck. Kurzum: Die US-Geldpolitik, wenn sie die Zinsen weiter anhebt, treibt die aufstrebenden Volkswirtschaften, die von US-Dollar-Kredite abhängen, in den Ruin und dadurch würde natürlich auch der US-Aufschwung in schwieriges Fahrwasser geraten. Die internationale Bedeutung des US-Dollar und die weltweite Verflechtung in Form von Handels- und Finanzströmen dürften mittlerweile so gewichtig geworden sein, dass die Fed keine Geldpolitik allein mehr für Amerika betreiben kann, sondern sie muss eine Geldpolitik für die Welt verfolgen, damit es zu keiner Selbstschädigung kommt. Konkret bedeutet das: Das internationale Finanzsystem muss weiter mit US-Dollar-Krediten versorgt werden, die US-Dollar-Zinsen

80 3 17. August 2018 Es kann beispielsweise sein, dass neue erklärende Faktoren, die in der Schätzung nicht berücksichtigt werden konnten, die alten überlagern und damit der geschätzte Goldpreis fehlerhaft wird. und ist auf dieser Grundlage weiterhin günstig zu haben Abweichung des tatsächlichen vom geschätzten Goldpreis (USD/oz) Gold teuer -400 Gold billig Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Graue Fläche: Tatsächlicher Goldpreis liegt unter dem geschätzten Preis. Allerdings gibt es eine Reihe von Gründen, die den Befund, dass der Goldpreis mittlerweile merklich unter dem geschätzten Preis also unter seinem Wert handelt, stützen. Die wichtigsten von ihnen werden im nebenstehenden Aufsatz behandelt. Sie repräsentieren gute Gründe dafür, dass das Gold derzeit merklich unterbewertet ist in US-Dollar, aber auch in Euro. Nun kann man jedoch nicht mit hinreichender Gewissheit sagen, wann sich der Goldpreis seinem fairen Wert annähert. Für den Goldhalter bedeutet das: Wer Gold zu Jahresbeginn gekauft hat, verzeichnet einen Buchverlust. Zu bedenken ist dabei jedoch: Gold hat nun ein erhebliches Aufwertungspotential, das nach dem Kursrutsch, der etwa im Mai 2018 eingesetzt hat, noch größer ist als noch vor dem Preisrückgang. Es mag an dieser Stelle zudem hilfreich sein, sich die Rolle des Goldes im Portfolio des Anlegers vor Augen zu führen: Gold ist eine Währung und steht damit in Konkurrenz mit anderen (ungedeckten) Währungen wie US-Dollar oder Euro, sein direkter Wettbewerber sind nicht die Aktien oder Häuser. Und anders als die ungedeckten Währungen eröffnet das Halten von Gold langfristig die Chance, keine dauerhaften Kaufkraftverluste zu erleiden dürften nicht zu stark ansteigen. Der US-Zinspolitik sind daher mehr denn je Grenzen gesetzt. US-DOLLAR VERSUS GOLD Wenn auf den Finanzmärkten sich die Einsicht durchsetzt, dass die US-Dollar- Geldmenge weiter ausgeweitet werden muss, und dass auch die US-Zinsen nicht weiter steigen können, damit nicht eine neue weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise losgetreten wird, dann wird vermutlich auch der Reservestatus des Greenback überdacht: Der US-Dollar ist letztlich ja auch nur eine ungedeckte Papierwährung, die nach politischem Kalkül vermehrt wird und die daher in letzter Konsequenz kein verlässlicher Wertspeicher ist. Auf den Finanzmärkten herrscht allerdings bislang weiter große Zuversicht, dass die Zentralbanken das Wirtschafts- und Finanzsystem vor einer erneuten Krise bewahren werden, dass es keine systemgefährdenden Zahlungsausfälle von Staaten und Banken geben wird. In der Tat haben die Zentralbanken den Finanzmarktakteuren durch ihre Politik in den letzten Jahren signalisiert, dass sie ein Sicherheitsnetz unter die Märkte gespannt haben. Das hat die Kreditausfallsorgen der Investoren vertrieben, und sie gehen bereitwillig wieder risikoreiche Investitionen ein. Gleichzeitig scheinen die absehbaren Folgen einer solchen Geldpolitik die Herabsetzung der Kaufkraft des Geldes nicht zu besorgen: Die Inflationserwartungen auf den Finanzmärkten sind nach wie vor recht gezähmt. Beides zusammen eingeschläferte Kreditausfallsorgen und ausbleibende Inflationssorgen dürften maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Goldpreis merklich nachgegeben hat. Doch es gibt gut Gründe zu vermuten, dass lediglich der Preis, nicht aber der Wert des Goldes zurückgegangen ist. GOLD ALS WÄHRUNG Die Probleme in der internationalen Kredit- und Geldarchitektur sind in den letzten Jahren nicht kleiner geworden. Auch nach der Krise 2008/2009 sorgen die Zentralbanken dafür, dass neues Geld per Kredit in Umlauf gebracht wird, dass die Verschuldung der Volkswirtschaften immer weiter ansteigt. Das hat zwar in den letzten Jahren die Konjunkturen beflügelt, Produktion und Beschäftigung weltweit ansteigen lassen. Aber dass das immer so weitergehen wird, ist aus ökonomischer Sicht recht unwahrscheinlich. Das Geldmengenvermehren durch Kreditvergabe und das Heruntermanipulieren des Zinses sorgen für Ungleichgewichte in den Volkswirtschaften, und wenn sie sich zeigen, wird versucht, sie mit noch mehr Kredit- und Geldmengenvermehrung und noch niedrigeren Zinsen aus der Welt zu schaffen. Das weltweite ungedeckte Geldsystem ist im Grunde auf Krediten aufgebaut, die sich mit stabilem Geld nicht mehr zurückzahlen lassen. Damit der Schwindel nicht auffliegt, braucht es künstlich niedrig gehaltene Zinsen und inflationäres Geld. Gold hat zwei Eigenschaften, die es zu einer verlässlichen Währungen machen: Die Kaufkraft des Goldes kann durch die Politik der Zentralbanken nicht herabgesetzt werden, und es ist auch keinem Zahlungsausfallrisiko ausgesetzt wie zum Beispiel Bankeinlagen. Es gibt daher gute Gründe zu vermuten, dass der Rückgang des Goldpreises in den letzten Tagen zu einer Situation geführt hat, in der der Preis des gelben Metalls unter seinem Wert liegt: Die Investoren scheinen den Risiken im internationalen Kredit- und Geldsystem wenig Aufmerksamkeit zu schenken und den Wert des Goldes zu unterschätzen.

81 4 17. August Goldpreis in US-Dollar pro Feinunze Der Aufwärtstrend des Goldpreises, der seit Anfang 2016 zu beobachten war, scheint nun gebrochen zu sein. Eine stark Unterstützung findet sich bei etwa 1.120/1.130 USD/oz, Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Jan-17 Jul-17 Jan-18 Jul-18 Quelle: Thomson Financial 3 EURUSD 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 Diese Unterstützung könnte relevant werden, wenn der Euro seine jüngsten Tiefstände von etwa 1.045, die im Januar 2017 zu beobachten waren, erneut testen sollte. 1,05 1,00 Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Jan-17 Jul-17 Jan-18 Jul-18 Quelle: Thomson Financial 4 Goldpreis in Euro pro Feinunze Im Falle einer weiteren US-Dollar-Aufwertung besteht jedoch eine gute Chance, dass der Goldpreis in Euro gerechnet relativ stabil bleibt beziehungsweise Aufwertungspotential hat Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Jan-17 Jul-17 Jan-18 Jul-18 Quelle: Thomson Financial

82 5 17. August 2018 Die Wahrheit über die Target-2Salden. Verständlich erklärt. VERKAUFEN SIE IHR ALTGOLD UND KOMMEN SIE IHREN TRÄUMEN EIN STÜCK NÄHER. Der gewaltige Target-2-Saldo der Deutschen Bundesbank von bald 1 Billion Euro ist alarmierend. Er reflektiert eine Einkommens- und Vermögensumverteilung im Euroraum, bei der Länder mit einem negativen Target-2-Saldo bessergestellt werden auf Kosten der Länder mit einem positiven Target-2-Saldo. Wird der deutsche Target-2-Saldo uneinbringlich und das ist recht wahrscheinlich muss der deutsche Steuerzahler zudem auch noch für den Ausfall aufkommen. Der Begriff Target-2-Saldo ist mittlerweile weithin bekannt. Doch viele Menschen wissen vermutlich immer noch nicht so recht, was er eigentlich bedeutet, welche wirtschaftlichen Folgen er hat. Im Juni 2018 wies die Deutsche Bundesbank einen Target-2-Saldo in Höhe von 913,3 Mrd. Euro (Juni: 976,3 Mrd. Euro) in ihrer Bilanz aus. Eine gewaltige Summe: Sie Sie entspricht fast 29 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes und etwa 85 Prozent der gesamten deutschen Steuereinnahmen eines Jahres. Die Meinungen der Fachleute, was von den Target-2-Salden zu halten ist, gehen weit auseinander. Einige Ökonomen erklären, der Target-2-Saldo der Bundesbank sei unbedenklich, sei problemlos. Es handele sich lediglich um eine Gegenbuchung. Andere Ökonomen hingegen schlagen Alarm: Sie ordnen den Target-2-Saldo als ruinös für Deutschland ein. Und wieder andere versuchen, die Diskussion um Target-2 zu entmutigen so etwa der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), der auf der Pressekonferenz am 26. Juli 2018 anklingen ließ, dass es die Eurogegner seien, die die Target-2-Salden instrumentalisierten, um dadurch eine Anti-Euro-Stimmung zu befördern. Im Folgenden wollen wir versuchen, nüchtern und unvoreingenommen Antworten auf die Fragestellungen Woher stammen die Target-2-Salden? und Welche Folgen haben die Target-2-Salden? zu finden. Target-2 ist eine Abkürzung für ein grenzüberschreitendes Zahlungsverkehrssystem im Euroraum, das in der englischen Bezeichnung Trans-European Automated Real-Time Gross Settlement heißt. Die Zahl 2 steht für die zweite Version des Zahlungssystems. Wenn zum Beispiel Franzosen deutsche Waren kaufen, und der französische Käufer den Kaufpreis an den Verkäufer in Deutschland überweist, wird diese Zahlung innerhalb des Target-2 abgewickelt. Hier kommen dann auch die Zentralbanken ins Spiel: Denn es sind die jeweiligen nationalen Zentralbanken, die die Target-2-Zahlung abwickeln in diesem Fall die Bank von Frankreich und die Deutsche Bundesbank. Augsburg I Berlin I Frankfurt Im Normalfall gibt es am Tagesende keine Salden im Target-2, das heißt, alle Konten sind ausgeglichen. Jede teilnehmende Zentralbank hat alles, was sie zahlen musste, gezahlt, und sie hat alle Zahlungen, die sie erhalten sollte, empfangen. Seit geraumer Zeit gilt das jedoch nicht mehr: Vielmehr verbucht die Deutsche Bundesbank immer größere positive Target-2-Salden. Das heißt, sie häuft immer mehr Euro-Guthaben bei anderen Zentralbanken im Euroraum an. Hamburg I Hannover Köln I München I Nürnberg Pforzheim I Stuttgar t Zürich I Genf Madrid I London Spiegelbildlich dazu bauen die Zentralbanken mit einem negativen Target-2Salden (wie zum Beispiel die Bank von Italien oder die Portugiesische Zentralbank) immer höhere Verbindlichkeiten gegenüber der Deutschen Bundesbank auf. Was steckt dahinter? Es sind vor allem zwei Vorgänge: (1) Kapitalflucht, das heißt die Anleger in zum Beispiel Italien überweisen ihre Guthaben an deutsche

83 6 17. August 2018 Banken; und (2) Länder, die einen negativen Target-2-Saldo haben, häufen Leistungsbilanzdefizite an beziehungsweise bezahlen ihre Importe mit neu geschaffenen Euro. Lassen Sie uns diese beiden Vorgänge näher betrachten. Beispiel 1: Kapitalflucht aus Italien wird von der EZB finanziert Aktiva Italienische Geschäftsbank (IGB) Passiva Kredite 1000 Sichtguthaben (I) 500 Basisgeld Basisgeld +490 Kredit von BvI Aktiva Bank von Italien (BvI) Passiva Basisgeld IGB 10 Kredit an IGB Basisgeld DBK +500 Aktiva Deutsche Bundesbank (DBK) Passiva Forderung an (BvI) +500 Basisgeld (DK) +500 Aktiva Deutsches Kreditinstitut (DK) Passiva Basisgeld (DBK) +500 Sichtguthaben (I) +500 In der Ausgangssituation hat eine italienische Geschäftsbank (IB) Kredite in Höhe von 1000 Euro auf der Aktivseite gebucht, und sie hat ein Guthaben bei der Bank von Italien (BvI) in Höhe von 10 Euro. Gleichzeitig weist sie Kundenverbindlichkeiten in Höhe von 500 Euro aus. Nun will der Bankkunde seine 500 Euro nach Deutschland überweisen es in Sicherheit bringen, weil er fürchtet, die italienischen Banken werden Schiffbruch erleiden. Die italienische Bank hat jedoch nur 10 Euro in der Kasse. Sie kann daher die Überweisung nicht vollumfänglich ausführen. Um nicht zahlungsunfähig zu werden, leiht die Bank von Italien ihr 490 Euro. Das kann sie machen, indem sie zum Beispiel Notkredite ( Emergency Liquidity Assistance, kurz ELA, oder andere Direktkredite) gewährt. In diesem Fall bucht die Bank von Italien eine Kreditforderung gegenüber der italienischen Bank auf die Aktivseite ihrer Bilanz und gleichzeitig schreibt sie der italienischen Bank den Kreditbetrag auf einem auf ihrer Passivseite ausgewiesenen Konto gut. Die italienische Bank hat nun Kasse von insgesamt 500 Euro und kann die Überweisung ausführen. Das Geld wird auf das Konto bei einer deutschen Bank (DB) überwiesen. Die Bilanz der deutschen Bank erfährt eine Verlängerung: Auf der Passivseite taucht ein Guthaben des italienischen Kunden in Höhe von 500 Euro auf, und auf der Aktivseite verfügt die deutsche Bank nun über ein Basisgeldguthaben von 500 Euro. Wichtig ist nun Folgendes: Bei der Überweisung des italienischen Kunden wird das Guthaben, das die italienische Bank bei der Bank von Italien gehalten hat, der Bundesbank gutgeschrieben. Die Bundesbank agiert hier nämlich als Korrespondenzbank. Sie schreibt das Geld der deutschen Bank, die die Überweisung aus Italien erhalten hat, auf dem Konto, das die deutsche Bank bei der Bundesbank unterhält, gut. Das Ergebnis von allem dem ist, dass der italienische Bankkunde nun sein Geld

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85 8 17. August 2018 erfolgreich nach Deutschland gebracht hat; dass die Basisgeldmenge (durch die Kreditvergabe der Bank von Italien) gestiegen ist; und dass die Bundesbank eine Forderung in Höhe von 500 Euro gegenüber der Bank von Italien ausweist. Übrigens deckt unser Beispiel die Zahlungsvorgänge ab, die bei einem Exportgeschäft deutscher Firmen nach Italien auftreten und die Bank von Italien die italienischen Banken mit neuen Euros ausstattet, damit die Überweisungen getätigt werden können. Wir brauchen also hier kein gesondertes Beispiel zu betrachten. So weit, so gut. Doch was bedeutet dieser Vorgang ökonomisch? Um es kurz zu machen: Hinter diesem Vorgang verbirgt sich ein weitreichender Eingriff in die Einkommens- und Vermögensverteilung der Bürger und Unternehmen im Euroraum, der wirtschaftliche Folgen innerhalb der betroffenen Länder, aber auch zwischen den betroffenen Ländern hat. Die italienische Bank und ihre Kunden werden gerettet denn die Bank von Italien hat neues Basisgeld gedruckt, um sie zahlungsfähig zu halten. Ohne den Eingriff der Bank von Italien hätten die Banken Vermögen verkaufen, sich verkleinern oder aus dem Markt ausscheiden müssen. Den Bankkunden hätten Verluste eingefahren, wenn seine Bank nicht mehr zahlungsfähig beziehungsweise die Einlagensicherung nicht ausreichend gewesen wäre. Mit ihrem geretteten Geld können die italienischen Bankkunden nun (Vermögens-)Güter (wie zum Beispiel Grundstücke, Häuser, Firmen und Aktien) in Deutschland kaufen. Die Preise all dieser Güter fallen aufgrund der zusätzlichen Nachfrage nun höher aus. Das bedeutet für die in Deutschland lebenden Menschen, die Euro und in Euro denominierte Ersparnisse halten, einen Kaufkraftverlust und damit einen negativen Vermögenseffekt; sie werden ärmer. Diejenigen, die Güter halten, deren Preise ansteigen, werden entsprechend besser gestellt. Es tritt folglich ein Umverteilungseffekt ein, der nicht aus marktkonformen Transaktionen rührt, sondern von der Geldpolitik willkürlich induziert wird. Was passiert mit den Target-2-Salden? Nehmen wir an, die italienischen Bankkunden wollen ihre Guthaben, die sie bei deutschen Banken geparkt haben, wieder nach Italien überweisen. In diesem Falle würde der positive Target-2- Saldo der Bundesbank und der negative Target-2-Saldo der Bank von Italien verschwinden. Wenn die Italiener allerdings ihr Geld, das sie zuvor von Italien nach Deutschland überwiesen hatten, verausgabt haben (indem sie, sagen wir, Häuser und Aktien in Deutschland oder anderswo gekauft haben), können die Target-2-Salden nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es müsste dann schon der recht unwahrscheinliche Fall eintreten, dass eine Kapitalflucht von Deutschland nach Italien einsetzt, oder das Deutschland ein Handelsbilanzdefizit gegenüber Italien ausweist, und die Deutschen ihre Importe aus Italien mit der EZB-Notenpresse finanzieren. Was geschieht, wenn die Target-2-Forderung der Bundesbank uneinbringlich wird? Dann muss sie abgeschrieben werden. Das wiederum führt zu Verlusten in der Gewinn-und-Verlustrechnung der Bundesbank und verringert ihr Eigenkapital. Die bisherigen Bundesbankgewinne, die in die öffentlichen Haushalte zugutekamen, fallen aus und die Steuerzahler werden in die Pflicht genommen, für die Ausfälle aufzukommen. Kurzum: Die Steuerbelastung steigt. Der deutsche Steuerzahler zahlt die Zeche für die Rettung der italienischen Banken und deren Kundengelder. In dem Fall, in dem der Euroraum auseinanderbricht, in dem Italien austritt, ist der Target-2-Saldo wohl verloren. Denn würde Italien eine neue Währung einführen und würde diese gegenüber dem Euro abwerten, stiege der Wert der italienischen Euro-Verbindlichkeiten in heimischer Währung. Die politische Bereit-

86 9 17. August 2018 schaft Italiens, seine Target-2-Verbindlichkeit gegenüber Deutschland nach einem Euro-Austritt abzustottern, ist vermutlich sehr gering. Um es deutlich zu sagen: Die Target-2-Forderung der Bundesbank ist eine risikoreiche Kreditgewährung, sie ist unverzinst und unbesichert. Kein Privater, keine private Bank würde so etwas Absurdes im Geschäftsleben machen! Die Target-2- Salden sind Ausdruck einer weitreichende Einkommens- und Vermögensumverteilung im Euroraum sie sind alles andere als neutral und unproblematisch. Wird die Target-2-Forderung der Bundesbank uneinbringlich, muss der deutsche Steuerzahler auch noch für den Ausfall aufkommen. Als letzte Aufgabe verbleibt, den Hinweis der EZB zu durchdenken, die Target-2- Salden hätten etwas mit Wertpapierkäufen der Euro-Zentralbanken zu tun, denn viele der Geschäftsbanken, die Wertpapiere an die Euro-Zentralbanken verkaufen, operierten außerhalb des Euroraums. Würde das die kritische Bewertung der Target-2-Salden verändern? Betrachten wir dazu den Fall, in dem eine in London ansässige Bank Wertpapiere in Höhe von 100 Euro an die Euroraum-Zentralbanken verkauft, wobei die Bundesbank den Kauf im Namen der Bank von Spanien ausführt. Beispiel: Target-2-Salden aufgrund von Wertpapierkäufen Aktiva Bank in London (BiL) Wertpapiere Basisgeld (DBK) +100 Passiva Aktiva Deutsche Bundesbank (DBK) Passiva Wertpapiere +100 Basisgeld (BiL) Guthaben bei BvS +100 Aktiva Bank von Spanien (BvS) Passiva Wertpapiere +100 Guthaben DBK +100 Die gekauften Wertpapiere in Höhe von 100 erscheinen zunächst auf der Aktivseite der Bundesbank, und auf der Passivseite der Bundesbankbilanz wird der in London ansässigen Bank ein Euro-Guthaben in gleicher Höhe eingeräumt. Nun übernimmt die Bank von Spanien das Wertpapier. In der Bundesbankbilanz kommt es zu einem Aktivtausch: Die Wertpapiere nehmen um 100 Euro ab, und dafür erhält sie ein Guthaben auf ihrem Konto bei der Bank von Spanien. In der Bilanz der Bank von Spanien erscheint das Wertpapier auf der Aktivseite und gleichzeitig räumt die Bank von Spanien der Bundesbank ein Euro-Guthaben auf der Passivseite ein. Das Guthaben der Bundesbank bei der Bank von Spanien führt zu einem positiven Target-2-Saldo. Entsprechend führt die Verbindlichkeit, die die Bank von Spanien gegenüber der Bundesbank hat, zu einem negativen Target-2-Saldo. Natürlich ist auch diese Target-2-Forderung für die Bundesbank beziehungsweise den deutschen Steuerzahler ein Problem und zwar aus den bereits genannten Gründen. Die Problematik der Target-2-Salden lässt sich nicht relativieren durch den Hinweis, die Target-2-Salden stünden im Zusammenhang mit den Wertpapierkäufen der Euro-Zentralbanken. Mit dem Target-2 ist ein nicht parlamentarisch bewilligtes und kontrolliertes Umverteilungssystem etabliert worden. Angesichts des Ausmaßes der Umverteilungswirkungen ist es dringlich, dass die Öffentlichkeit informiert wird, damit eine bewusste parlamentarische Entscheidung über das Fortsetzen oder Beenden der geldpolitischen Umverteilung durch Target-2 getroffen werden kann.

87 EIN NEUES KAPITEL WIRD GESCHRIEBEN. DER KRÜGERRAND JETZT AUCH IN SILBER. DEGUSSA-GOLDHANDEL.DE Augsburg I Berlin I Frankfurt I Hamburg I Hannover I Köln I München I Nürnberg I Pforzheim I Stuttgart Zürich I Genf I Madrid I London

88 August 2018 Der Mythos, Zentralbanken seien politisch unabhängig Die Zentralbanken haben sich immer stärker in den Dienst von vor allem Staaten und Banken gestellt. Die Probleme, die daraus erwachsen, sind größer, als vielfach angenommen wird. US-Präsident Donald J. Trump hat in einem Interview am 19. Juli 2018 die Zinsanhebungen der US-Zentralbank (Fed) öffentlich kritisiert. Er sei nicht glücklich, dass die Zinsen steigen, denn das könnte die US-Wirtschaft gefährden. Trumps Worte sorgten für große Aufregung in den Finanz- und Währungsmärkten: Will der US-Präsident etwa die Geldpolitik der Fed beeinflussen? Läuft der US-Dollar Gefahr, von der Trump-Administration politisiert zu werden? Die Fragen sind verständlich. Der US-Dollar ist schließlich die Weltleitwährung, und eine Einflussnahme der Regierung auf die Zentralbankpolitik wird auf den Finanzmärkten als gefahrvoll gewertet. Warum eigentlich? Nun, es wird weithin die Auffassung vertreten, die Fed und gleiches gilt für andere Zentralbanken sei aus guten Gründen politisch unabhängig, und die politische Unabhängigkeit sei der Garant dafür, dass die Zentralbank die Inflation erfolgreich bekämpft beziehungsweise sie niedrig hält. Was ist davon zu halten? Dieser Frage wollen wir im Folgenden nachgehen. Lassen Sie uns dazu ansetzen an den Argumenten, Zentralbanken müssten politisch unabhängig sein. KOSTEN DER INFLATION Die Idee, dass Zentralbanken politisch unabhängig sein sollen, lautet wie folgt: Wenn die Regierung Zugriff auf die Zentralbank hat, ist eine inflationäre Geldpolitik unausweichlich. Politiker denken kurzfristig, nicht langfristig. Sie setzen die Geldpolitik ein, um die Konjunktur zu beleben, um ihre Wiederwahl zu sichern egal, welche Kosten das langfristig hat. Politiker üben daher Druck auf die Zentralbankräte aus, die Zinsen zu senken und die Geldmenge auszuweiten. Eine solche Geldpolitik kann zwar zunächst mehr Wachstum und Beschäftigung schaffen, dann aber, mit einer zeitlichen Verzögerung, treten die Kosten dieser Politik zutage: Die Inflation steigt, der Aufschwung sackt in sich zusammen. Inflation kommt die Volkswirtschaften teuer zu stehen. Diese Erfahrung haben viele Länder in den 1970er und frühen 1980er Jahren gemacht. Einige Ökonomen empfahlen daraufhin, die bis dato den Regierungen unterstellten Zentralbanken sollten in die politische Unabhängigkeit entlassen werden, und sie sollten zudem auf das Erreichen einer niedrigen Inflation verpflichtet werden. Diese Idee wurde zum Leitbild, und mittlerweile sind alle wichtigen Zentralbanken rund um den Globus politisch unabhängig. Das hat, so die allgemeine Auffassung, dazu beigetragen, die Inflation der Konsumgüterpreise seit den 1980er Jahren weltweit merklich abzusenken. EIN KRITISCHER BLICK Doch man kann die Sache auch kritisch(er) sehen: Der Entscheidung, die Zentralbanken in die politische Unabhängigkeit zu entlassen, war ein zweifelhafter Erfolg beschert. Nachdem sie formal in die politische Unabhängigkeit entlassen waren, haben die Zentralbankräte nämlich nicht weniger Inflation produziert als vorher. Die Inflation ist nur in einem neuen Gewand erschienen. Die Zentral-

89 August 2018 banken haben mit ihrer Geldpolitik zwar weniger Inflation bei den Konsumgüterpreisen produziert. Jedoch haben sie verstärkt für eine Vermögenspreisinflation gesorgt also für Preissteigerungen auf den Märkten für Aktien, Anleihen, Häuser und Grundstücke. Durch das unablässige Ausweiten der Kredit- und Geldmengen haben die Zentralbanken zudem auch das Schuldenmachen in besonderem Maße ermuntert, und das hat ein fulminantes Wachstum des Banken- und Finanzsektors relativ zur güterwirtschaftlichen Produktionsleistung befördert. Im Euroraum beispielsweise beträgt die Bilanzsumme aller Eurobanken derzeit etwa 293 Prozent der Wirtschaftsleistung. Ein gewaltiger, übergroßer Bankapparat, der jetzt immer mehr Kredit und Geld einfordert, damit er nicht in sich zusammensackt und die Preise und die Wirtschaften mit sich in die Tiefe zieht. Nicht zu übersehen sind weiterhin die Finanz- und Wirtschaftskrisen, für die die Zentralbanken sorgen. Die gefürchteten Boom-und-Bust -Zyklen sind Ergebnis der Zentralbankpolitiken. Denn durch Zinsmanipulationen und das Vermehren der Geldmengen aus dem Nichts verursachen die Zentralbanken Fehlentwicklungen, die sich nachfolgend in Wirtschaftsstörungen zeigen. Erst kommt es zu einem Boom, der nachfolgend jedoch zusammenbricht und in einem Bust endet. Und nicht zuletzt haben sich die Geldpolitiker zusehends an den Interessen der Staaten und Banken ausgerichtet. Beispielsweise akzeptieren die Zentralbanken vorzugsweise Staatsschulden als Pfand für neue Kredite, mit denen das neue Geld aus dem Nichts geschaffen wird. Und Banken haben privilegierten Zugang zu neuen Zentralbankkrediten. Zentralbanken helfen sogar Banken in Schieflage mit Hilfskrediten und Niedrigzinsen aus. Den Zentralbanken ist es bislang gelungen nicht zuletzt auch dank vieler systemtreuer Ökonomen die Öffentlichkeit über die inflationäre Wirkung ihrer Geldpolitik hinwegzutäuschen. Gebetsmühlenartig wird den Menschen eingetrichtert: Inflation ist ein Anstieg der Konsumgüterpreise, und ein Ansteigen der Vermögensgüterpreise sei keine echte Inflation. Doch die Vermögenspreisinflation ist genauso schädlich für den Geldwert wie die Inflation der Konsumgüterpreise: In beiden Fällen schwindet die Kaufkraft des Geldes, in beiden Fällen profitieren die einen auf Kosten der anderen. Doch die Probleme, für die vermeintlich politisch unabhängigen Zentralbanken sorgen, reichen noch weiter. DAS PROBLEM MIT DEM MONOPOL Jedes staatliche Monopol sieht sich Begehrlichkeiten gegenüber, wird früher oder später von machtvollen Interessengruppen für die eigenen Zwecke vereinnahmt. Die Zentralbanken, die die staatlichen Geldmonopolisten sind, bilden da keine Ausnahme auch wenn sie auf dem Papier als politisch unabhängig ausgewiesen werden. Dass US-Präsident Trump lieber niedrigere als höhere Zinsen wünscht und es auch offen ausspricht, sollte nicht allzu sehr überraschen. Die Zentralbanken stehen aber nicht nur im Dienste der Regierungen, sondern sie befördern vor allem auch die Interessen ihrer Hauptkunden : den Banken und Finanzinstituten. Mit der Politik der wachsenden Kredit- und Geldmengen verschaffen sie ihnen hervorragende Geschäfts- und Verdienstmöglichkeiten, wie das Ausweiten des Banken- und Finanzsektors in vielen Volkswirtschaften eindrücklich bezeugt. Die Interessen der breiten Bevölkerung die ein Interesse an einem Geld hat, das seine Kaufkraft nicht chronisch verliert, oder an einer unverfälschten marktgerechten Einkommens- und Vermögensverteilung sind dabei weitestgehend aus dem Blick geraten beziehungsweise zweitrangig geworden.

90 August 2018 Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Trump über die US-Geldpolitik die in der Öffentlichkeit als Tabubruch gerügt werden könnten sich vielleicht doch noch als hilfreich erweisen: Und zwar dann, wenn sie eine kritische Diskussion in der Öffentlichkeit anstossen, in der die Wahrheit über die Umverteilungswirkungen der Geldpolitik auf den Tisch kommt. Eine solche Debatte ist bitter nötig, ist überfällig. Denn sie würde auch die weitergehenden Folgen der Zentralbankpolitiken offenlegen. Beispielsweise ist das immer weitergehende Vordringen des Staates in alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche nur deshalb möglich, weil der Staat dank seiner Zentralbank im Grunde unerschöpfliche Finanzierungsmöglichkeiten hat. Aber auch die Wirtschafts- und Finanzkrisen, zu denen die Ausgabe von ungedecktem Geld unweigerlich führt, unterwandern die freie marktwirtschaftliche Ordnung: In der Regel werden die Krisen als Folge des freien Marktes, des Kapitalismus, (um-)gedeutet, obwohl ihre Ursache das staatliche, ungedeckte Geldsystem ist. Das Ergebnis: Marktfeindliche Politiken Regulierungen, Verordnungen, Ge- und Verbote werden Tür und Tor geöffnet. Das wiederum schwächt die Wachstumskräfte der Volkswirtschaften. Der materielle Wohlstand bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück oder, wenn die marktwirtschaftliche Ordnung schon weit zurückgedrängt wurde, besteht akute Gefahr, dass die Volkswirtschaften in Stagnation und Rezession abgleiten. Es ist also wichtig, dass die Diskussion schädliche Wirkung der Zentralbankpolitiken geführt wird damit Freiheit und Wohlstand erhalten bleiben. Dazu gehört auch, den Mythos kritisch zu hinterfragen, Zentralbanken seien politisch unabhängig.

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