IAG Wissensbörse Prävention Arbeit gesund und menschengerecht gestalten
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- Johann Abel
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1 IAG Wissensbörse Prävention Arbeit gesund und menschengerecht gestalten Wohin die Reise geht Werner Hamacher 10. und 11. November 2014 in Dresden IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 1
2 interdisziplinär kooperativ systemisch dynamisch wissenschaftlich praktisch zukunftsorientiert nachhaltig Aachener Straße Köln Tel: / Fax: /
3 Gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen Reduktion der Beschäftigtenzahl Bis 2020 um 3,3 %, bis 2030 um 11,6 % Fachkräftemangel Demografische Entwicklung Wandel der gesellschaftlichen Werte Steigender Stellenwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie Gesundheit und Prävention Veränderter Stellenwert von Arbeit Ansprüche an Arbeit versus prekäre Arbeitsverhältnisse Auflösung des starren Rahmens von Arbeit Work-Life-Balance Zunahme mobiler Arbeitsformen und von Mobilität Vielfältige Arbeitszeitmodelle Entgrenzung von Arbeit und anderen Lebensbereichen Wohin entwickelt sich die Gesellschaft? älter vielfältiger weniger längere Lebensarbeitszeiten Veränderungen gesellschaftlich akzeptierter Risiken Straßenverkehr Sport Energiewirtschaft Arbeit Teilhabe Inklusion Diversität keine Diskriminierung Umgang mit Vielfalt Digitalisierung In allen Lebensbereichen Kürzere Innovationszyklen IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 3
4 Entwicklungen der Arbeitswelt Digitalisierung & Co und die Folgen: Rückgang der Industriearbeit 25 % Wertschöpfung im produzierenden Gewerbe, fast 70 % im Dienstleistungssektor Steigende Anforderung an Flexibilität: Personalbedarf, Qualifikation, Lernen und Kompetenz Kurzfristiger, zielgerichtet und systematisch organisieren Mehr Mobilität: Räumlich und kommunikativ Lernen: Mehr, informeller, vernetzter Ständige Restrukturierungsprozesse, kurzfristigere Zyklen Neue Formen der Automatisierung von Arbeit (Wissensarbeit und Industrie 4.0, wie z. B. Informatisierung der Fertigung, neuartige Schnittstellen Mensch-Maschine) Wie sieht die Arbeit des Menschen aus? IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 4
5 Unfallrisiken Tödliche Arbeitsunfälle 2003: : : 674 Unfallrisiken sinken!! (Quelle: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2012 (Hrsg.: BMAS in Zusammenarbeit mit BAuA)) IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 5
6 Arbeitsbedingungen heute Welche Umstände von Sicherheit und Gesundheit prägen unsere Arbeitswelt heute und morgen? Veränderte Belastungskonstellationen Anforderungen aus Arbeitsaufgaben und -organisation gewinnen zunehmend an Bedeutung: Seit Mitte der 2000er deutlich angestiegen, auf hohem Niveau bleibend Der Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen durch entsprechende Arbeitsgestaltung ist genauso wichtig wie Schutzaspekte In vielen Bereichen ist Veränderung der anhaltende Zustand Arbeit stellt nicht nur Anforderungen, sondern ist auch eine zentrale Ressource für Gesundheit Psychische Anforderungen bei der Arbeit (Quelle: BAUA-Stressreport, 2012) verschiedenartige Arbeiten gleichzeitig betreuen starker Termin- und Leistungsdruck ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge bei der Arbeit gestört, unterbrochen sehr schnell arbeiten müssen Konfrontation mit neuen Aufgaben Stückzahl, Leistung, Zeit vorgegeben arbeiten an Grenze der Leistungsfähigkeit nicht rechtzeitig über Entscheidungen, Veränderungen, Pläne für die Zukunft informiert % belastet % häufig 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % abhängig Beschäftigte IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 6
7 Zu beherrschende neue und alte Risiken Alte Risiken beherrschen Lärm: konstant leidet ein Viertel der Beschäftigten unter Lärm Gefahrstoffe: Vielzahl von eingesetzten Stoffen Arbeit im Stehen Heben und Tragen schwerer Lasten, Unfallgefährdungen beim Umgang mit Handwerkszeug, Maschinen und Anlagen Unfallgefährdungen im direkten Zusammenhang mit der Bewegung des Menschen Zu geringe Beachtung der Aspekte menschengerechter Arbeitsgestaltung Neue Risiken beherrschen Neue Stoffe, z. B. Nanomaterialien Überforderungen durch unangepasste Arbeitsgestaltung (Aufgaben, Organisation) Physische Fehlbeanspruchungen Termin- und Leistungsdruck Hohe Kommunikationsanforderungen Gefährdung der psychischen Gesundheit Mobilitätsanforderungen Insgesamt die mit dem Wandel der Arbeit verbundenen Risiken Nutzen der Potenziale des Wandels zur Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 7
8 Gegenstandsbereiche der Gefährdungsbeurteilung Kümmert sich der betriebliche Arbeitsschutz schon hinreichend um die neuen Risiken? Arbeitsmittel Arbeitsplatzgestaltung Arbeitsumgebung 48 % 45 % 45 % 89 % 89 % 95 % Arbeitsorganisation Arbeitszeitgestaltung Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz Psych. Belastungen durch Umgang mit schwierigen Kunden/Klienten 28 % 24 % 22 % 20 % 55 % 48 % 44 % 39 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % In % aller befragter Betriebe In % aller Gefährdungsbeurteilungen (GDA-Dachevaluation, Betriebsbefragung 2011 (n=6500) Quelle: Botschaften und Fakten zum Zwischenbericht der GDA-Dachevaluation, 2013) IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 8
9 Organisationale Ressourcen in der Arbeit Kümmert sich der betriebliche Arbeitsschutz schon hinreichend um die organisationalen Ressourcen durch entsprechende Arbeitsgestaltung? Soziale Unterstützung durch Kolleg/innen Positive Rückmeldung durch Arbeitsinhalt, Arbeitsergebnis Soziale Unterstützung durch Vorgesetzte Einflussmöglichkeiten in der Arbeit Möglichkeiten für Abwechslung, Kreativität der Arbeit Hilfreiche betriebliche Weiterbildung Entwicklungsmöglichkeiten in der Arbeit, im Betrieb Hohes Ressourcenpotenzial Mittleres Ressourcenpotenzial Keine Ressourcen IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 9 (Spektrum der Ressourcen bei Beschäftigten in Prozent (N = 4.915) Quelle: INQA Studie Was ist gute Arbeit, 2006)
10 Entwicklungsperspektiven des betrieblichen Arbeitsschutz Umfassendes Verständnis von Sicherheit und Gesundheit Klarstellung ArbSchG: Physische und psychische Gesundheit Regelungsbedarf und möglichkeiten (z. B. Stressverordnung) Verschwimmen der Schnittstellen zwischen Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung Kein Primat der Technik Risiken immer komplexer Wenige monokausale Wirkungszusammenhänge Multifaktorielle Effekte 4 Entwicklungsperspektiven Arbeitsschutz als Teil eines umfassenden betrieblichen Risikomanagements Menschengerechte Arbeitsgestaltung als wesentliche Größe IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 10
11 Anforderungen an betriebliche AS- Akteure(I) Breites Kompetenzprofil gefordert Schlüssel: Reflexive Handlungsfähigkeit des eigenen strukturellen Handlungsrahmens der eigenen Kompetenz und Performanz Bedarfs- und fortschrittsorientiertes Arbeiten PDCA-Zyklus als Grundlage: Was tun wir? Was haben wir erreicht? Was müssen wir als nächstes tun? Aufzeigen der erzielten Wirkungen Grundprinzip der DGUV Vorschrift 2 Weiterentwickeltes Kooperationshandeln: Vernetzung von Kern- und Komplementärkompetenzen IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 11
12 Spezifische Leistungspakete Komplementärer Betreuungsansatz Anforderungen an die Performanz Arbeitssysteme Betriebliche Bedarfe Organisation Strukturen Prozesse Kultur Gefügeleistung - Kernkompetenz Komplementäre Kompetenz Komplementäre Kompetenz - Kernkompetenz Heterarchische Vernetzung der Kern- und Komplementärkompetenzen Einheit von Analyse, Beurteilung und Gestaltung Kooperation bei Teilautonomie in den Kernkompetenzen Koordination im Kompetenznetzwerk Hohe soziale und reflexive Kompetenzen Weiterentwicklung der Kernkompetenzen im Wettbewerb IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 12
13 Anforderungen an betriebliche AS- Akteure (II) Gesundheit als zentrale Zielgröße des betrieblichen Arbeitsschutzes Arbeitsbedingungen gestalten Physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden bei der Arbeit Sicherheit für Gesundheit Umfassende Gefährdungsbeurteilung als Dreh- und Angelpunkt Gefährdungsbeurteilung als Prozess betreiben Tätigkeits- und arbeitssystembezogen Alle Elemente des Arbeitssystems einschließend Risikobeurteilung: Fundierte Beurteilung der Risiken mit geeigneten Instrumenten Beteiligungsorientiert durchführen Gute Prozessqualität sichern Arbeitsschutz als Teil eines umfassenden betrieblichen Risikomanagements Beherrschung von Risiken für das Unternehmen Integration in das generelle Risikomanagement des Unternehmens IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 13
14 Anforderungen an betriebliche AS- Akteure Was wir für die Reise brauchen Verständnis: Arbeitsschutz als sichere, gesundheitsgerechte und vor allem menschengerechte Arbeitsgestaltung zu betreiben Entsprechendes Rollenverständnis aller Akteure Hohes Maß an personalen Kompetenzen Zusammenführen von Arbeitsschutz und betrieblicher Gesundheitsförderung Enge bedarfsorientierte Kooperation aller betrieblichen Akteure Viel mehr Aktivität auf dem Gebiet der menschengerechten Arbeitsgestaltung Geeignete Werkzeuge und Instrumente, insbesondere für fundierte Beurteilung der Risiken Ermitteln und Ausschöpfen der Potenziale gesundheitlicher Ressourcen Gestaltung IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Werner Hamacher IAG Wissensbörse Prävention - Wohin die Reise geht November 2014 F 15
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