Individualfeedback - ein zentraler Baustein in QmbS -
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- Jan Beutel
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1 Individualfeedback - ein zentraler Baustein in QmbS - QmbS- Staffel VI 09./10. Februar 2015 Bernried Hans B. Schmid 1 Individualfeedback - ein zentraler Baustein in QmbS - Themen: Rückmeldung als Basis für Entwicklung? Feedback als Schlüssel für Erfolg Woran erkennen wir unsere Erfolge? Feedback in professionellen Lerngemeinschaften Hans B. Schmid 2
2 Individualfeedback - ein zentraler Baustein in QmbS - QmbS (Q2E) Rückmeldung als Basis für Entwicklung Hans B. Schmid 3 Unterricht: Fragestellung verändern Modus lehrseits Modus lernseits Was? Was unterrichte ich? Was vermögen die S/S? Wie? Wie unterrichte ich? (Methoden) Welche wirkmächtigen Erfahrungen machen sie? Paradigmenwechsel M. Schratz, DSLK 2014 Hans B. Schmid 4
3 Wenn man die Brille der Lehrperson so ändern kann, dass sie das Lernen mit den Augen ihrer Lernenden sieht, wäre dies schon einmal ein exzellenter Anfang. (S. 297) John Hattie Hans B. Schmid 5 Qualitäts-Entwicklung durch: Rückmeldung über die Wirksamkeit unseres Tuns! QmbS p d c - a Prozess-Steuerung = Ziel- und Rückmeldemanagement (Zielklärung, Interne Evaluation, Individual-Feedback, SQV, Ext. Ev). Hans B. Schmid 6
4 QM: Rückmeldung als Prinzip Schulaufsicht Ext. Evaluation Datengestützte Wirksamkeit Interne Evaluation Schule: Zielvereinbarungen Steuerung Schulleitung Interne Ziele Maßnahmen! Konsequenzen Schulqualität! Wirkung! outcome Lernerfolg Kompetenzen Qualifikationen Eigenverantwortlicher! Q-Prozess Individual-Feedback Potenzialentfaltung als Haltung! Hans B. Schmid 7. Feedback als Schlüssel für Erfolg Woran erkennen wir unsere Erfolge? Hans B. Schmid 8
5 Feedback wirkt in beide Richtungen Wenn Lehrer danach fragen, oder zumindest offen sind für Feedback von den Schülern über das, o was sie wissen, was sie verstehen, o wo sie Fehler machen, o wann sie etwas missverstehen, o wann sie nicht interessiert sind dann können Lehren und Lernen aufeinander abgestimmt werden und wirkungsvoll sein. Feedback an Lehrer hilft, Lernen sichtbar zu machen. (Hattie-Studie 2009, S. 173) Hans B. Schmid 9 Individualfeedback Definition: (KM BaWü) Individualfeedback ist jede Form von Rückmeldung, die sich eine Person einholt bzw. um die eine Person bittet, wenn sie erfahren möchte, wie ihr Handeln und Verhalten von anderen wahrgenommen, verstanden und erlebt wird. Die vom Feedback-Empfänger veranlasste Rückmeldung kann individuell sein, z.b. von einer Kollegin, oder kollektiv, z.b. von einer Klasse. Hans B. Schmid 10
6 Keine Kontrolle! Keine Beurteilung! heißt: das eigene Handeln unter die Wirkungs-Lupe nehmen gilt: für alle Personen des Schulsystems! braucht: o Vertrauen o Freiwilligkeit und Anonymität o Zeit o Wissen über Abläufe und Methoden bedeutet: Reflexion Kommunikation bringt: o Bestätigung (Stärken; Erfolge ) o Klarheit über eigenen Entwicklungsbedarf o ENTWICKLUNG Hans B. Schmid 11 Grundsätzliches Ablaufschema: Feedback Plan: o In welchem Bereich will ich mich entwickeln? o Wie ist meine Selbstwahrnehmung dazu? o Meine Vermutung zur Wahrnehmung der Schüler/innen? o Welche Informationen brauche ich zu meiner Weiterentwicklung? o Welche Methoden eignen sich zur Datenerhebung? DO: Datenerhebung und Datenaufbereitung mit gewählter Methode Check: Gemeinsame Datenauswertung und Interpretation; mögliche Entwicklungsschritte konzipieren Act: Konsequente Umsetzung des Entwicklungsvorhabens Hans B. Schmid 12
7 Allgemeines Prinzip: 360 o - Feedback Schulleitung, Teamleitung Kolleginnen und Kollegen Abnehmer Hochschulen Wirtschaft... Schülerinnen und Schüler Hans B. Schmid 13 Thesen: o Eine Lehrperson ist ALLEIN kaum in der Lage, ihren Unterricht zu analysieren und zu entwickeln! o Entwicklungen sind nur in der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit Schüler/innen möglich! o Feedback ist das wichtigste Mittel, um die Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung mit der Wahrnehmung und der Einschätzung durch andere Personen zu vergleichen und sie dabei zu überprüfen. Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluation Uni Bern Hans B. Schmid 14
8 Feedback-Kultur entwickeln Eine Feedback-Kultur zu entwickeln bedeutet zunächst, Feedback zu entzaubern und so selbstverständlich zu praktizieren wie (vielleicht) das Vokabelabfragen zu Beginn der Stunde. Damit sich diese Selbstverständlichkeit durchsetzen kann, müssen alle Beteiligten den Sinn und den Nutzen regelmäßigen Feedbacks verstehen und akzeptieren: Es geht um Verbesserungen im Unterricht atmosphärisch, von der Sache und vom eigenen Engagement her. Und es geht darum, dass sich jeder Einzelne in der Klasse wohl fühlt und gut mit den anderen zusammen lernen kann. Hans B. Schmid 15 Feedback-Kultur entwickeln Die Lehrkräfte brauchen ein Selbstverständnis, mit dem sie sich in erster Linie als Evaluierende ihres eigenen Unterrichts sehen. Dabei sollen sie sich lösen von einem Defizit-Denken ( deficit thinking ), das fehlenden Unterrichtserfolg vor allem durch die Defizite der Lernenden erklärt: zu wenig Intelligenz, zu wenig Fleiß, zu wenig Engagement, zu wenig elterliche Unterstützung. John Hattie 2013 Hans B. Schmid 16
9 Schüler-Feedback: Jede Form einer systematischen Rückmeldung der Schüler/innen an eine Lehrperson! Feedback muss reversibel sein! Ziel für die Lehrperson: o Die unterrichtliche Kompetenz und damit die eigene Professionalität zu optimieren o Erhalt wichtiger Informationen/Einschätzungen zum eigenen unterrichtlichen Handeln o Sensibilität für das Erleben der Schüler/innen entwickeln Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluation Uni Bern Hans B. Schmid 17 Chancen durch Schüler-Feedback: o Besseres Unterrichtsklima o Besseres Lehrer-Schüler-Verhältnis o Schüler/innen fühlen sich ernst genommen o Bessere Lernmotivation und Lernbereitschaft o Lehrpersonen lernen eine andere Perspektive auf ihren Unterricht kennen! Der gemeinsame Planungs- und Auswertungsprozess zeigt auf, dass die Verantwortung für gelungenen Unterricht bei Lehrern und Schülern liegt! Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluation Uni Bern Hans B. Schmid 18
10 Risiken von Schüler-Feedback: o Sehr punktuelles Stimmungsbild o Nicht alle aufgezeigten Probleme sind sofort lösbar o Verzerrung durch unterentwickelte Feedback-Kultur o Benotungsrolle der Lehrperson kann zu Verzerrungen beitragen Feedback darf nicht für die Bewertung der Lehr-Person missbraucht werden! Lehrer-Zeugnis, Spick-mich-de usw. Hans B. Schmid 19 Auswertung von Feedback: o Was sind die zentralen Aussagen? o Was bestätigt meine Einschätzungen? o Was widerspricht meinen Einschätzungen? o Welche Ergebnisse sind überraschend? o Wo und wie zeigen sich Ungereimtheiten? o Wozu sagen die Ergebnisse nichts aus? o Wo zeigt sich Handlungsbedarf? Die Datenlieferanten sind in der Regel auch die besten Daten-Interpreten Hans B. Schmid 20
11 Gütekriterien für Feedback. o Freiwillig und erwünscht, nicht aufgedrängt o Unmittelbar, nicht verspätet o Konkret, nicht verallgemeinernd und pauschal o Beschreibend, nicht bewertend oder interpretierend o Darf nie ohne Reaktion und Konsequenz bleiben Voraussetzungen: o Ehrliche Absichten der Schülerinnen und Schüler o Offene Haltung der Lehrperson o Grundsätzliche Bereitschaft zur Veränderung bei allen Beteiligten Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluation Uni Bern Hans B. Schmid 21 Gewinn für Feedback-Nehmer: o Höhere Identifikation mit der eigenen Arbeit o Erweiterung der eigenen Sichtweise! (blinden Fleck verkleinern) o Mehr Sicherheit auf dem richtigen Weg zu sein o Höhere Professionalität o Steigerung der Motivation durch! Erfolgsbestätigung - Selbstwirksamkeit o Geringere Gefahr von Burnout Hans B. Schmid 22
12 Gewinn für Feedback-Geber o Gefühl, ernst genommen zu werden o Verbesserung der persönlichen Kontakte o Möglichkeit der unmittelbaren Problembehandlung o Motivation durch Selbstwirksamkeit o Nutzen für die eigene Entwicklung o Verbesserung der Arbeits-/Lernatmosphäre! (Klima) o Beitrag zum Aufbau einer! Vereinbarungskultur Hans B. Schmid 23 Was nützt mir ein Individualfeedback? Mir selbst bekannt Selbst Mir selbst nicht bekannt Andere Anderen! bekannt 1. Offenes Selbst 2. Blinder Fleck 2. Blinder Fleck Anderen! nicht bekannt 3. Fassade! nicht! öffentliche! Person 4. Black Box Joharifenster Hans B. Schmid 24
13 Damit Feedback gelingt: drei Schlüsselfragen zu Beginn: 1. Bin ich bereit, gegebenenfalls Gewohnheiten! loszulassen und vorhandene Handlungsmuster zu verändern oder aufzugeben? 2. Bin ich bereit, mich trotz Furcht vor Misserfolg und Kritik zugunsten einer Verbesserung der Situation (Hoffnung auf Erfolg und Anerkennung) auf das Feedback einzulassen? 3. Bin ich bereit, die Ergebnisse ernst zu nehmen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen? Nur ein klares Ja auf alle drei Fragen bewahrt vor! Scheinevaluationen und Alibi-Feedback! Hans B. Schmid 25 Hans B. Schmid 26
14 Individualfeedback Stolpersteine o Falsche Einschätzung der Geber-Eignung/Kompetenz o Auslösen von falschen Erwartungen o Emotionale Überforderung der Feedback-Nehmer o Keine Rückmeldung an die Datenlieferanten o Rechtfertigungen; Schuldzuweisungen o Feedback ohne Konsequenzen Hans B. Schmid 27 Kontakt: Hans B. Schmid hans-b.schmid@kabelmail.de Hans B. Schmid 28
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