Prof. Dr. med. Wilfried Mau. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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- Leonard Moritz Schneider
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1 Reha-Optimierung bei Patienten mit Polyarthritis oder Spondyloarthritis durch ein individuell vereinbartes Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining (KAKo) Prof. Dr. med. Wilfried Mau Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Förderschwerpunkt Chronische Krankheiten und Patientenorientierung Transferworkshop Berlin am 18. Juni 2012
2 Projektdurchführung: Dipl.-Psych. Kerstin Mattukat Dipl.-Psych. Dirk Rennert Kooperationspartner: Dr. med. Inge Ehlebracht-König (Rehazentrum Bad Eilsen) Prof. Dr. med. Karin Kluge (Teufelsbad Fachklinik Blankenburg) Laufzeit: Förderer: DRV Bund, DRV Braunschweig-Hannover Förderkennzeichen: 0421-FSCP-0536 (1. Förderphase)
3 Überblick KAKo-Projekt 1) Projektziele 2) Elemente des KAKo-Trainings 3) Ergebnisse der KAKo-Studie 4) Transferpotential 5) Öffentlichkeitsarbeit 6) Weitere Entwicklungen 7) Praxisbericht der Sporttherapie
4 Projektziele Förderung der Motivation zur Aufnahme und langfristigen Aufrechterhaltung eigenständiger Bewegungsaktivitäten bei chronischen entzündlichrheumatischen Erkrankungen (chronische Polyarthritiden/Spondyloarthritiden, Alter Jahre) mit positiven Auswirkungen auf langfristigen Arbeitserhalt und indirekte Krankheitskosten Studiendesign: multizentrische, prospektive, kontrollierte Studie KG N=200 N=191 n=151 n=156 T1: 100 % Reha-Beginn T2: 95 % Reha-Ende T4: 79 % nach 6 Mon. T5: 78 % nach 12 Mon. IG N=192 n=183 n=160 n=151
5 Elemente des KAKo-Trainings - I 90 min KAKo-Training in geschlossenen Gruppen insg. 8x während stat. Reha 30 min Ergometertraining 30 min Zirkeltraining 30 min Gruppen- und Gemeinschaftssport zusätzlich: 6x MTT und 6x Nordic Walking à 60 min
6 Elemente des KAKo-Trainings - II Während der KAKo-Einheiten: Systematische Motivationsarbeit nach dem Transtheoretischen Motivationsmodell (TTM) Therapeutisches Begleitheft inkl. 6 Modulen zu verschiedenen Themen (z. B. Vor- und Nachteile körperlicher Aktivität, konkrete Pläne für eigene Aktivität nach der Reha) 6. Modul: Einführung des Bewegungsplaners für zuhause konkrete Planung einzelner Aktivitäten je eine Woche im Voraus Anpassung zukünftiger Pläne aufgrund der gemachten Erfahrungen und in Anlehnung an Medizinische Sudeck (2006) Fakultät
7 Elemente des KAKo-Trainings - III Am Reha-Ende: Umsetzungsplanung regelmäßiger alltagsintegrierter Bewegungsaktivitäten Trainingsvereinbarung zwischen Patient und Sporttherapeut geschlossen allgemeine Bewegungsziele formuliert Anbieter am Wohnort recherchiert Einbindung des weiterbehandelnden Arztes Anschreiben mit Kopie der Trainingsvereinbarung und Bitte um Unterstützung im Kurzarztbrief
8 Elemente des KAKo-Trainings - IV ID Nummer bitte einkleben! Vier Wochen nach Reha-Ende: Schriftlicher Nachsorgeimpuls Rehazentrum Bad Eilsen Teufelsbad Fachklinik Blankenburg kurzer Fragebogen zur bisherigen Umsetzung der Bewegungspläne Weiterverwendung der Interventionsinstrumente? zukünftige Pläne? telefonische Nachfrage aus der Klinik, wenn nach 2 Wochen kein Rücklauf erfolgt war Fragebogen für Patientinnen und Patienten mit entzündlichen Gelenk- bzw. Wirbelsäulenerkrankungen Nachbefragung 4 Wochen nach Reha-Ende Studienleitung: Prof. Dr. med. Wilfried Mau Studiendurchführung: Dipl.-Psych. Larissa Beck ( ) Dipl.-Psych. Kerstin Mattukat ( ), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Magdeburger Str. 8, Halle (Saale), Fax: in Zusammenarbeit mit Dr. med. Inge Ehlebracht-König, Rehazentrum Bad Eilsen und Prof. Dr. med. Karin Kluge, Teufelsbad Fachklinik Blankenburg
9 KAKo: Ergebnisse I Reha-Ende Reha-Evaluation Behandlungen in der IG häufiger genau richtig, in der KG häufiger (viel) zu wenig positivere Bewertung der Sport- und Bewegungstherapie durch IG (noch) positivere Einschätzung der Reha-Maßnahme insgesamt durch IG-Teilnehmer Erfolg der Reha von KG häufiger als mittelmäßig, von IG häufiger als sehr gut oder ausgezeichnet eingeschätzt Teilnehmer der IG besser auf die Zeit nach der Reha vorbereitet: häufiger nützliche Verhaltensempfehlungen für den häuslichen und Freizeitbereich und öfter Beratungen und Hilfen zur Fortführung von Behandlungen und sportlichen Aktivitäten am Wohnort erhalten IG häufiger zu Gesundheitsverhalten angeregt: zu Ausdauersport, Veränderungen der Lebensgewohnheiten und intensivierten Nachsorgeprogrammen
10 KAKo: Ergebnisse II Reha-Ende Bewegungsmotivation stärkere Verbesserung der IG hinsichtlich sportbezogener Selbstwirksamkeit und Entscheidungsbalance (insbesondere verringerte Wahrnehmung organisatorischer Hindernisse) Sportbezogene Selbstwirksamkeit Sportbezogene Entscheidungsbalance 3,7 3,4 3,1 2,8 2,5 3,0 2,8 Reha-Beginn 3,4 3,1 Reha-Ende 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,4 1,3 Reha-Beginn 1,9 1,6 Reha-Ende KG IG Interaktionseffekt Zeit x Gruppe: p<0,05 KG IG Interaktionseffekt Zeit x Gruppe: p<0,05
11 KAKo: Ergebnisse III 12-Monats-Katamnese Bewegungsaktivitäten signifikante Steigerung der Alltagsaktivität in der IG gegenüber der KG deutlicher Vorsprung der IG gegenüber der KG bzgl. der Erfüllung verschiedener Empfehlungen zu körperlicher Aktivität: Angaben in Prozent Anteil: min kcal/wo. durch Bewegungsaktivitäten 1 verbraucht ,3 T1 Kontrollgruppe 71,5 70,5 p<0,05 T5 81,5 Interventionsgruppe 1 Paffenbarger et al. New Engl J Med 1986; 314: Angaben in Prozent Anteil: min kcal/wo. durch Sportaktivitäten² verbraucht 34,6 T1 Kontrollgruppe 41,7 42,3 57,0 p<0,05 2 American College of Sports Medicine Med Sci Sports Exerc 1990; 22: T5 Interventionsgruppe
12 KAKo: Ergebnisse IV 12-Monats-Katamnese Sozialmedizinischer Verlauf und indirekte Krankheitskosten in der IG gegenüber der KG häufiger Erhalt der Erwerbstätigkeit (erwerbstätig in Voll- oder Teilzeit: 81% vs. 71%) geringerer Anstieg der indirekten Krankheitskosten aufgrund von Arbeitsunfähigkeitszeiten sowie (befristeten) Erwerbsminderungsrenten in der IG gegenüber der KG
13 Anwendungsmöglichkeiten und Transferpotential KAKo-Manual modularer Aufbau Beschreibung des KAKo-Trainings Anleitung zur Motivationsarbeit Dokumentvorlagen Umsetzung des KAKo-Trainings in stationärer oder ambulanter Rehabilitation Gesamtpaket oder Einzelelemente in Klinikroutine integrierbar Mustertherapiepläne im Manual
14 Öffentlichkeitsarbeit und weitere Entwicklungen Öffentlichkeitsarbeit (fach-)wissenschaftliche Publikationen Beiträge in nicht-wissenschaftlichen Medien (Rundfunk/Fernsehen, Zeitungen, Internet) Vorträge vor Betroffenen/bei Veranstaltungen von Selbsthilfegruppen Aktuelle Entwicklungen Kampagne 2012 der Deutschen Rheuma-Liga e.v. Gestaltung ambulanter Bewegungsangebote Langfristige individuelle Erinnerungen an Aktivitätsziele
15 Praxisbericht der Sporttherapie: Positive Erfahrungen aus dem Rehazentrum Bad Eilsen das Sportprogramm, ich habe jetzt gemerkt, was und wie viel ich noch machen und schaffen kann cp-training hat viel Spaß gemacht, sogar die Schmerzen vergessen Patientenaussagen das Training in der Gruppe und dass man motiviert wurde weiterzumachen die Sportaktivitäten, weil Abwechslung und Aufklärung zusammen waren
16 Vielen Dank den Teilnehmern der Studie allen an der Studie beteiligten Mitarbeitern den Förderern DRV Bund und DRV Braunschweig-Hannover und Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
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