Brechen der Verkehrsspitzen - Handlungsfelder im Kanton Zürich
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- Hansl Pfeiffer
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1 Kanton Zürich Volkswirtschaftsdirektion Brechen der Verkehrsspitzen - Handlungsfelder im Kanton Zürich Forum SVWG 27. April 2017 Wilfried Anreiter
2 Situation Zürcher S-Bahn 2 Kapazitäten der 4. Teilergänzungen bis 2030 wieder (über-) konsumiert Tabelle: Auslastungsgrade der S-Bahn Korridore zur Morgenspitze (AFV, 2014)
3 Situation Strassennetz 3 Hälfte aller Knoten bereits heute hoch ausgelastet (85% und mehr) Auslastungsgrade trotz Ausbauten zunehmend Tabelle: Auslastungsgrade der Knoten zur Abendspitze (AFV, 2014)
4 Demographie 4 Anhaltendes Wachstum bei Einwohnern und Beschäftigten
5 Raumentwicklung 5 Kantonaler Richtplan: 80% des Einwohnerund Beschäftigungszuwachses in urbanen Räumen
6 Zwischenfazit 6 Hohe Auslastung zu Spitzenzeiten Weiterhin Bevölkerungs- und Beschäftigtenwachstum Erwünschte Konzentration der Siedlungsentwicklung Vollst. Abdeckung Spitzennachfrage nicht machbar Auch nachfrageorientierte Massnahmen gefordert
7 Optionen 7 Stossrichtung Vorhaltung Kapazität Handlungsfelder Angebot - ÖV: Angebot, Rollmat., Infrastruktur - Strasse: Infrastruktur - Intermodale Anlagen Vermeidung, Verkürzung Wege Zeitliche Verschiebung Wege Modal Shift Bessere Auslastung Fahrzeuge, Infrastruktur Räumliche Verlagerung Verkehr Nutzerpreise Organisation, Betrieb Kommunikation, Marketing Raumentwicklung ÖV-Tarife und Distribution, Mobility Pricing, Fahrzeugsteuern, Strassenabgaben, -gebühren. Verkehrsmanagement Kundenlenkung Flexibles Arbeiten, Unterricht,. Car Sharing, Car Pooling, Parkplätze Information, Aktionen, Anreize - Standortplanung - Richtplanung, Nutzungsplanung - Baubewilligungen
8 8 Nachfrageorientierte Ansätze des Kantons zum Brechen der Spitzen Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Thema 3: Kantonale Verwaltung Thema 4: ÖV-Tarife
9 9 Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen Unternehmen: 101'000 (2014) 16'000 neu zw und 2014 Erwerbstätige: 833'000 (2014) 11'000 neu geschaffene Stellen (2013 und 2014) Quelle: Stat. Jahrbuch 2016
10 10 Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen Programm "Impuls Mobilität" Zweck: Motivation zu Massnahmen, die Modalshift und effiziente Verkehrsmittelnutzung fördern Zielgruppen: Gemeinden, Bauherren und Investoren, Unternehmen (Betriebe, Verwaltungen), Wohnsiedlungen und Veranstalter Leistungen: Information, Wissenstransfer und Vernetzung, Beratung und Betreuung Credo: produktneutral, verkehrsträger- und -mittel übergreifend
11 11 Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen z.b. Beratungsangebot flexible Arbeitsformen Home Office Mobile Office Telefon- und Videokonferenzen SharePoint Lösungen Desksharing Flexible Arbeitszeiten, Teilzeit Sensibilisierung von Mitarbeitenden, Vorgesetzen und Arbeitgebern
12 12 Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen Beratungen zu flexiblem Arbeiten (Bsp.) Credit Suisse: Smart-Working Konzept 2000 Arbeitsplätze für 2500 MA Flexible Arbeitsformen, flexible Arbeitszeiten hauptsächlich mit ÖV erschlossen IBM Schweiz: Home Office als Teil der Arbeitskultur 98% der MA haben flexible Arbeitsplätze 50% arbeiten >2 Tage nicht am Arbeitsplatz Modern vernetztes Arbeitsumfeld Zurich Versicherung: Umfassendes Mobilitätsmanagement Verkehrsmittelwahl mit drei Optionen MIV, ÖV und Fitness Telefon- und Videokonferenzen Home Office Veranstaltung zu flexiblem Arbeiten Swisscom, SBB: "Work Anywhere" (Mobilitätslunch 2013) grosse Akzeptanz bei den MA Potential für die Schweiz: 1/3 könnte flexibel arbeiten und HVZ meiden = 13% weniger Personenfahrten!
13 13 Thema 1: Mobilitätsberatung in Unternehmen Fazit nach 10 Jahren Beratung: Viele (v.a. grössere) Unternehmen bereits initiativ Auslöser: meist Effizienzsteigerung oder Neubauten / Erweiterung / Standortwechsel / Parkplatzknappheit Unterstützung durch Kanton punktuell gefragt Hemmnisse: Kultur, technische Voraussetzungen
14 14 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen 19 Mittelschulen: steigende Schülerzahlen 18 Berufsfachschulen: steigende Schülerzahlen, Fokus auf wenige Branchen und Berufe Hochschulen: 25'000 Studierende an der Universität; 16'000 Studierende an Fachhochschulen
15 Hochschulen: Verschiebung Unterrichtszeiten, weniger Präsenzzeiten? 15 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Anpassung Unterrichtszeiten und Stundenpläne Arbeitsplätze für Studierende fördern bereits Flexibilität Modulare Stundenpläne fördern bereits Flexibilität Stundenpläne bereits stark optimiert, Vorlesungen tlw. bis 21 Uhr Akzeptanz für frühere oder spätere Anfangszeiten gering Reduktion Präsenzzeiten (e-learning) Teilweise eingesetzt, Anwesenheitszeiten aber wichtig Eher als Ergänzung, weniger als Ersatz gesehen (Quelle: Interviews mit Universität Zürich, ZHAW, HSR und ETH Zürich im Rahmen "Brechen Verkehrsspitzen", 2016)
16 16 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Mittel- und Berufsschulen: späterer Schulbeginn? "Wie steht der RR zu späterem Schulbeginn in den Mittel- und Berufsschulen?" Ablehnende Haltung Negativ betroffen wären Freifächer, freiwilliger Schulsport, Sportvereine, Weiterbildungskurse Negativ betroffen wären soziale Aktivitäten, längeres Aufbleiben "Welche positiven Auswirkungen auf den ÖV sieht der RR?" Abflachen der Morgenspitze jedoch: Gesamtnachfrage (Pendler, Schüler) immer noch gross, keine Einsparungen für ZVV Quelle: Ausgeschlafen und den ÖV entlastet späterer Schulbeginn entlastet den öffentlichen Verkehr, Anfrage an den Regierungsrat KR-Nr. 79/2011
17 17 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Mittel- und Berufsschulen: Standortwahl Problematik: Ca SchülerInnen Zuwachs 20% bis 2030 Mehrheitlich in Zentren, hohe Zusatzbelastung ÖV Gesamtkonzept und Regionalstrategien Beschluss KR 2016 betr. Neustandort Uetikon am See Gegenlastrichtung ÖV Weitere Standorte linkes Seeufer und Urdorf
18 18 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Entwicklung Hochschulgebiet Zürich Zentrum HGZZ ETH, Universität und Universitätsspital Grosser Transformationsprozess 16% Mehrverkehr zur Morgenspitze Ausbauten ÖV Nötig: Ausbauten Fuss und Velo Nötig: Mobilitätsmanagement / e- Learning zum Glätten der Spitzen Schmelzberg Quelle: Masterplan 2014
19 19 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Fazit: Mittelschulen: geringe Akzeptanz Anpassen der Unterrichtszeiten und Reduktion der Präsenszeit Hochschulen: prüfen Anpassen der Unterrichtszeiten, teilweise schon umgesetzt, Reduktion der Präsenszeiten eher möglich Standortwahl hat im Einzelfall grösstes Potential, allerdings selten neue Standorte Gebietsplanungen als grosse Chance
20 20 Thema 2: Kantonale Bildungseinrichtungen Fazit: Mittelschulen: geringe Akzeptanz Anpassen der Unterrichtszeiten und Reduktion der Präsenszeit Hochschulen: prüfen Anpassen der Unterrichtszeiten, teilweise schon umgesetzt, Reduktion der Präsenszeiten eher möglich Standortwahl hat im Einzelfall grösstes Potential, allerdings selten neue Standorte Gebietsplanungen als grosse Chance
21 Thema 3: Kantonale Verwaltung 21 Rund 32'000 Angestellte: grösster Arbeitgeber im Kanton
22 Thema 3: Kantonale Verwaltung Dezentrale Arbeitsplätze 22 Der KR fordert Konzept zur Schaffung regionale Arbeitsplatzzentren mit Computerterminals in flexibel nutzbaren Büroräumlichkeiten regionaler Zentren Angebot von Heimarbeitsplätzen. Antwort des RR keine dezentralen Arbeitsplätze zu schaffen Begründung: Weg vom Wohnort zum zentralen Arbeitsort für allermeiste Angestellten kurz oder mit ÖV gut zu bewältigen. Quellen: Postulat Dezentralisierung von Arbeitsplätzen in der Kantonalen Verwaltung, KR-Nr. 56/2011, RRB-Nr. 498/2015
23 Thema 3: Kantonale Verwaltung Home Office und Teilzeitarbeit 23 Gefordert von KR wird ein Konzept betreffend Förderung von Home-Office für kantonale Angestellte mit dem Ziel, Berufstätigkeit und Familienarbeit besser zu vereinen, die Verkehrswege zu entlasten, die Lebensqualität dank Zeitgewinn zu steigern, den wirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen Antwort des RR Home Office und Teilzeitarbeit wird gefördert, unabhängig von Geschlecht oder besonderen Gründen, Umsetzung auf Amtsstufe Quelle: Postulat Förderung des Working-at-Home für kantonale Angestellte, KR-Nr. 277/2012, RRB-Nr. 908/2015
24 Thema 3: Kantonale Verwaltung 24 Verwaltungsweites Mobilitätsmanagement Projekt «Prüfung der Einführung eines Mobilitätsmanagements in der kantonalen Verwaltung» 2017/18 Geprüft werden ausgewählte, repräsentative Einrichtungen Situationsanalyse: Infrastruktur, Arbeitsweg, Umfrage Handlungsprogramm und Massnahmenplan pro Einrichtung Strategie zur Umsetzung innerhalb der kantonalen Verwaltung
25 Thema 4: ÖV-Tarife 25 - Kapazitätsengpässe zur Hauptverkehrszeit auf vielen Korridoren im Zulauf zu den Städten Zürich und Winterthur - Angebotsausbauten S-Bahn (Teilergänzungen, STEP) - Tarif ZVV: 9-Uhr-Pass als Anreiz zur zeitlichen Verschiebung der Fahrt
26 Thema 4: ÖV-Tarife Neues "ZVV-Abo-light" 26 Der KR fordert Prüfung von Tarifmassnahmen zur besseren Auslastung des ÖV im Tagesverlauf Insb. Prüfung neues vergünstigtes "ZVV-Abo-light" mit Sperrzeiten zu Spitzenstunden Antwort des RR Verzicht auf "ZVV-Abo-Light", weil zu unflexibel aus Nutzersicht nur wenig tageszeitliche Verlagerung Mindereinnahmen gesamtschweizerische Lösung nötig Quelle: Postulat Einführung ZVV-Abo-light", KR-Nr. 399/2008, RRB-Nr. 676/2014
27 27 Danke für die Aufmerksamkeit Quelle: ZVV, 2015
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