Brandenburger Netzwerke Gesunde Kinder Wo wollten wir hin? 1. Fachforum Netzwerk Gesunde Kinder 26. September 2011, Potsdam Hendrik Karpinski Geschäftsführer Klinikum Niederlausitz GmbH, Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Leiter Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder, Sprecher der Netzwerke Gesunde Kinder Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011
Salutogenese (I) Begriffsbestimmung - salus (lat.) = Wohl, Heil sanus = gesund, vernünftig - Genesis (griech.) = Entstehung, Geburt, Schöpfung - Salutogenese vs. Pathogenese als komplementäre Beziehung Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 2
Salutogenese (II) Zur Person Aaron Antonovsky - Geb. 1923 Brooklyn - Soziologiestudium in Yale - Verheiratet mit der Entwicklungspsychologin Helen A. - 1960 Emigration nach Israel - Medizinsoziologische Untersuchungen Stressforschung, Stressmodell - Untersuchung von Frauen in der Menopause (geb. 1914-1923) zu ihrer psychomentalen und somatischen Gesundheit - 1994 in Beer Sheba (Israel) gestorben Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 3
Salutogenese (III) sence of coherence (SOC) 1.Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility) 2.Gefühl von Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit (sense of manageability) 3.Gefühl von Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness) Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 4
Salutogenese (IV) 1. Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility) das Ausmaß, in welchem man interne und externe Stimuli als kognitiv sinnhaft wahrnimmt, als geordnete, konsistente, strukturierte und klare Information und nicht als Rauschen chaotisch, ungeordnet, willkürlich, zufällig und unerklärlich. künftige Stimuli werden vorhersagbar oder zumindest erklärbar Unabhängig von der Erwünschtheit der Stimuli Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 5
Salutogenese (V) 2. Gefühl von Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit (sense of manageability) instrumentelles Vertrauen Die Dinge werden sich schon regeln Ausmaß, in dem man wahr nimmt, dass man geeignete Ressourcen zur Verfügung hat, um den Anforderungen zu begegnen S.35 - nicht nur eigene Ressourcen, auch andere Personen, ggf. höhere Macht Gegensatz: der extreme Pechvogel, nur im Unglück Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 6
Salutogenese (VI) 3. Gefühl von Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness) Ausmaß, in dem man das Leben emotional als sinnvoll empfindet: das wenigstens einige der vom Leben gestellten Probleme und Anforderungen es wert sind, dass man Energie in sie investiert emotionale, motivationale Komponente Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 7
1. Verstehbarkeit Denken Geist 2.Handhabbarkeit Verhalten Körper 3.Sinnhaftigkeit Fühlen Seele Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 8
Der Gesundheitsbegriff von Antonovsky Mensch als biopsychosoziale Einheit Gesundheit nicht als Zustand sondern als ständiger Prozess in einem Gesundheits - Krankheits Kontinuum Gesundheit als Prozess zur Aufrechterhaltung von Ordnung (im thermodynamischen Sinne) fernab vom Gleichgewicht Tendenz zur Entropiezunahme als Lebensbedingung Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 9
Wo stehen wir? Protecting brains, not simply stimulating minds. Shonkoff JP. Science, 2011, Aug 9;333(6045):982-3 Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 10
Auf welche Wirkungen dürfen wir hoffen? 1. Gefühl von Verstehbarkeit ein (nicht verschwindend) kleiner Beitrag zur Konsistenz im Lebensumfeld des Mutter- Kind Paares Wahrnehmbare Konsistenz für das Kind Verstehbarkeit der Systeme bei den Eltern Keine Kontaktabbrüche durch die Patin als neue Erfahrung für die Familie Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 11
Auf welche Wirkungen dürfen wir hoffen? 2. Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit häufig regelmäßige, enge Kontakte ( beziehungsstiftend ) die entwicklungsfördernde Kraft der erfolgreichen Überwindung von Frustrationen ( Mikrotraumatisierungen ) bei Eltern und Kind Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 12
Auf welche Wirkungen dürfen wir hoffen? 3. Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit Familie spürt die eigene Bedeutsamkeit durch Mutterschaft (Vaterschaft) ist regional in den gesellschaftlichen Mittelpunkt getreten der Kontakt zu einem wertschätzenden Gegenüber ist nicht - an Leistung geknüpft - durch ein Defizit ausgelöst - ist einfach nur ein Geschenk, weil Elternschaft es wert ist keine Wertung der Familie durch die Paten Keine Kontaktabbrüche durch die Patin als neue Erfahrung für die Familie Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 13
Wie sieht es aktuell in Deutschland im Jugendhilfebereich aus? Frühe Hilfen Frühwarnsysteme Früherkennung Risikogruppen Risikobewertung Screening Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 14
Unsere Beweggründe für das Verlassen der Risikokonzeption in der Primärprävention 1. Schwächen der Risikoerhebungen Sensitivität? Spezifität? 2. Risiko, wofür? 3. Erfahrungen aus dem Bereich der Medizin ( Pathologisierung ) 4. Vermeidung von Bewertung und Stigmatisierung der Familien, dafür: Wenn Du in Lauchammer entbindest bekommst Du eine Patin 5. Wer hat denn eigentlich den Einsatz von Ressourcen verdient? 6. Was geschieht nach der Frühwarnung? Brauchen wir wirklich Frühwarnsysteme? 7. Risikoabschätzung gehört in die JH Regelstruktur Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 15
WWW.ekib.info Entwicklung von Kindern In Beziehung Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 16
Welche Wege wollen wir gehen? Positive Blickkontakt zwischen Mutter uns Kind fördern Körperkontakt fördern Stärkung der intuitiven Mütterlichen Fähigkeiten Vermittlung der Bedeutung von Sprachendwicklung Arbeit am Thema Entwicklung der rechten Gehirnhälfte Gezielte spezielle Gesundheitsthemen (z.b. Fußgesundheit, Zahngesundheit,?.., Was ist es am Ende wirklich? Weitere vertiefende Wirksamkeitsforschung Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder 26.09.2011 17
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Auftaktveranstaltung 01.Juni 2006