Übung zur Vorlesung Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre

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Transkript:

Übung zur Vorlesung Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre Grundlagen: 1. Zur Erzielung von Einnahmen werden kraft öffentlicher Finanzhoheit verschiedene Zahlungen erhoben. Diese Zahlungen werden als Abgaben bezeichnet. Es handelt sich dabei um Steuern, Gebühren und Beiträge. Ordnen Sie bitte die folgenden Begriffe den einzelnen Abgabearten zu bzw. benennen Sie die Begriffe, die keine Abgaben darstellen: a) Solidaritätszuschlag b) Kindergeld c) Zahlung an die gesetzliche Rentenversicherung d) Krankenkassenbeitrag an die private Krankenkasse e) Zahlung an die Stadt für die Ausstellung eines neuen Personalausweises f) Eigenheimzulage g) Zahlung an den Bund für die Benutzung der Autobahn (Maut) 1

2. Steuern können anhand des Prinzips der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit systematisiert werden. Unterscheiden Sie bitte direkte von indirekten Steuern. Wie lassen sich die direkten, wie die indirekten Steuern weiter unterscheiden? Welche der folgenden Steuerarten sind Verkehrsteuern Sachsteuern Verbrauchsteuern Personensteuern? Versicherungssteuer, Erbschaft- und Schenkungsteuer, Grundsteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Kaffeesteuer, Körperschaftsteuer und Energiesteuer. 2

3. Die Märchensteuer hat folgende Tarifvorschrift: Die Märchensteuer bemisst sich nach dem zu versteuernden Einkommen. Sie beträgt jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen 1. bis 8.000 Euro: 0 2. von 8.000,01 Euro an: 0,2 * (w 8.000), w entspricht dem zu versteuernden Einkommen. Bearbeiten Sie bitte folgende Aufgaben: 1) Stellen Sie den Verlauf der Steuerschuld grafisch dar. 2) Ermitteln Sie den Durchschnitts- und Grenzsteuersatz für beide Tarifstufen. 3) Stellen Sie den Verlauf des Durchschnitts- und Grenzsteuersatzes aus Teilaufgabe 2) grafisch dar. 4) Erläutern und charakterisieren Sie den Tarif der Märchensteuer. 3

4. Wie würden Sie bei den folgenden Steuerarten die Steuertarife, aufgrund der hier angegebenen Tarifvorschriften, jeweils beschreiben? a) Einkommensteuer: (VZ 2013) 32a Einkommensteuergesetz:... 3. von 13.470 bis 52.881 : (228,74 * z + 2.397) * z + 1014;... z ist ein Zehntausendstel des 13.469 übersteigenden Teils des auf einen vollen - Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens. b) Energiesteuer: 2 Energiesteuergesetz: Die Steuer beträgt... für 1.000 l Benzin... 669,80.. Fortsetzung 4

c) Erbschaftsteuer: 19 Erbschaftsteuergesetz: Die Erbschaftsteuer wird nach folgenden Vomhundertsätzen erhoben: Steuerklasse I Steuerklasse II Steuerklasse III Wert des steuerpflichtigen Erwerbs (in Euro): bis 75.000 7 % 15 % 30 %............ über 26.000.000 30 % 43 % 50 % d) Grunderwerbsteuer: 11 Abs. 1 Grunderwerbsteuergesetz: Die Steuer beträgt 3,5 vom Hundert der Bemessungsgrundlage. e) Gewerbesteuer: 11 Abs. 1 Gewerbesteuergesetz: Der Gewerbeertrag ist... bei Unternehmen im Sinne des 2 Abs. 3... um einen Freibetrag in Höhe von 5.000 Euro... zu kürzen 11 Abs. 2 Gewerbesteuergesetz: Die Steuermesszahl für den Gewerbeertrag beträgt 3,5 vom Hundert. 5

5. Das Besteuerungsverfahren lässt sich in unterschiedliche Verfahrensabschnitte untergliedern. Nehmen Sie diese Unterteilung vor und erläutern Sie kurz die einzelnen Verfahrensabschnitte. Einkommensteuer: 6. Prüfen Sie, welche Einkunftsart in den folgenden Fällen vorliegt: a) Ein Rentner erhält von der GmbH, an der er beteiligt ist, Dividenden; b) eine natürliche Person ist an einer gewerblich tätigen KG beteiligt und erhält Beteiligungserträge; c) ein Rechtsanwalt ist bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft angestellt; d) eine natürliche Person macht sich als Winzer selbständig; e) ein Arzt macht sich nach Ablegung der erforderlichen Prüfungen als Orthopäde selbständig; f) eine natürliche Person erhält eine Vergütung für die Tätigkeit als Aufsichtsrat. 6

7. Bitte erläutern Sie, welchen Einkunftsarten die folgenden Kapitalerträge zuzuordnen sind: a) Der Steuerberater Stefan S. beteiligt sich an der DATEV e.g. Aus dieser Beteiligung erhält er Dividenden. b) Der Tontechniker Toni T. erhält aus einem vor Jahren geerbten Wertpapierdepot Zinsen aus festverzinslichen Wertpapieren. c) Familienvater Franz F. hat seine gesamten Ersparnisse in Aktien angelegt und erhält am Ende des Jahres eine Dividende. d) Die Ingenieurin Ilse I. verfügt über mehrere Bürogebäude, die sie vermietet. Auf ihrem Mietkonto werden Zinsen gutgeschrieben. e) Rentner Rudi R. veräußert seine 30%-Beteiligung an der XY-GmbH. 7

8. Sie erhalten von einem Steuerpflichtigen in loser Schüttung eine Anzahl von Belegen, die Sie für dessen einkommensteuerliche Zwecke sortieren sollen, indem Sie diese zuordnen a) seinen Einkünften getrennt nach verschiedenen Einkunftsarten, b) seinen Sonderausgaben, c) seinen außergewöhnlichen Belastungen und d) nach steuerlich nicht relevanten Privatausgaben Es handelt sich um folgende Belege: - Lohnsteuerbescheinigung für das Jahr 2013, - Belege über Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren 2013, - Rechnung über die Kreuzfahrt in der Karibik 2013, - Beleg über Krankenversicherungsbeiträge 2013, Fortsetzung 8

- 12 Monatskarten öffentlicher Personennahverkehr zu seinem Arbeitsplatz, - seinen Mietvertrag für seine Mietwohnung, in der er seit drei Jahren wohnt, - Jahreskosten für ein Abonnement der wichtigsten Fachzeitschrift für seinen Beruf, - Rechnung über Depotgebühren für seine Wertpapiere, - Kostennachweis über zwei Abendessen mit seiner Freundin, - Belege über Krankheitskosten im Volumen von 350. 9

9. Ein lediger und konfessionsloser Steuerpflichtiger hat im Veranlagungszeitraum 2013 folgende Kapitalerträge erhalten : Zinsen auf seinem Tagesgeldkonto bei der ING DIBA: 1.801,00 ; Dividenden für die Aktien der RWE AG, die sich in seinem Depotkonto bei der ING DIBA befinden: 1.000,00. a) Welchen Betrag muss die ING DIBA dem Kapitalertragsteuerabzug unterwerfen, wenn der Steuerpflichtige diesem Kreditinstitut den höchstmöglichen Freistellungsauftrag erteilt hat? b) Wie hoch ist die einbehaltene Kapitalertragsteuer (unter Vernachlässigung des Solidaritätszuschlags)? c) Unterstellt, der Steuerpflichtige hätte keine weiteren Einkünfte im Jahr: Welche Möglichkeiten in Bezug auf die einbehaltene Kapitalertragsteuer können Sie ihm aufzeigen? 10

10. Der ledige Steuerpflichtige Anton gibt Ihnen folgende Informationen zur Bestimmung seiner Summe der Einkünfte im Jahr 2013: Er erzielt 2013 als Arzt in einem Krankenhaus einen Bruttoarbeitslohn von monatlich 5.400. Nach Abzug von 1.050 Sozialversicherung und 1.130 Lohnsteuer werden ihm 3.220 auf sein Konto überwiesen. Das Gehalt wird 13 mal gezahlt. Anton spendet jedes Jahr 500 an die Kinderkrebshilfe. An Werbungskosten macht Anton Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte mit dem PKW geltend (230 Tage je 9 km Entfernung). Daneben hatte er Aufwendungen für Fachzeitschriften (500 ). Anton hat ein Mehrfamilienhaus (mit insgesamt vier Wohnungen) von seiner Oma geerbt. Drei Wohnungen werden vermietet; für jede Wohnung erhielt er 600 Miete pro Monat in 2013. Die vierte Wohnung im Dachgeschoss nutzt Anton selbst. Die Grundsteuer und sonstige Grundbesitzabgaben betrugen 510. Zudem fielen Reparaturen am Haus für 2.200 an. Ferner hat Anton im Januar auf dem Flohmarkt ein altes Gemälde für 1.200 erworben. Eigentlich wollte er dieses in seiner Wohnung aufhängen. Da seine Freundin es aber grässlich findet, musste er sich hiervon wieder trennen. Auf dem nächsten Flohmarkt im März fand er sogar einen Käufer für 1.800. Ermitteln Sie in einer übersichtlichen Darstellung die Summe der Einkünfte und denken Sie an ausreichende Erläuterungen! 11

11. Der ledige, kinderlose, unbeschränkt steuerpflichtige S macht Ihnen für 2013 über sein Einkommen folgende Angaben: Bruttoarbeitslohn 86.000 Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung - 1.000 Wie hoch ist sein zu versteuerndes Einkommen unter der Berücksichtigung von abzugsfähigen Vorsorgeaufwendungen in Höhe von 1.980? Außerdem hat der Steuerpflichtige Aktien, die er am 03.01.2013 für 4.000 erworben hat, bereits am 15.02.2013 für 6.000 veräußern können. Ein Antrag auf Veranlagung dieser Kapitalerträge nach 32d Abs. 6 EStG ist nicht vorteilhaft. Wie hoch ist die Abgeltungssteuer auf diesen Veräußerungsgewinn? 12

12. Ein Paar ist seit mehreren Jahren glücklich verlobt. Der Mann ist berufstätig, sein zu versteuerndes Einkommen beträgt 65.000. Die Frau kümmert sich um den Haushalt und geht keiner anderen Beschäftigung nach. Ihr zu versteuerndes Einkommen beläuft sich auf 0. Nun hat das Paar gehört, dass es durch eine Heirat und die Wahl der Zusammenveranlagung die gemeinsame Einkommensteuerbelastung reduzieren könnte. Schildern Sie die Funktionsweise des Splittingverfahrens unter Angabe der Rechtsvorschrift. Erläutern Sie dabei auch, warum das Splittingverfahren regelmäßig zu einer günstigeren Einkommensteuerbelastung eines Ehepaares führt. Berechnen Sie anschließend die mögliche Steuerersparnis für 2013 ausschließlich unter Verwendung des 32a EStG (alle Zwischenschritte in der Berechnung müssen erkennbar sein!). 13

13. Der Gesetzgeber hat zum 1.1.2009 eine Abgeltungssteuer für Kapitalerträge mit zahlreichen Ausnahmen beschlossen. Zeigen Sie die Unterschiede in der Besteuerung von Dividenden, die im Rahmen der Einkünfte aus Kapitalvermögen bzw. im Rahmen der Einkünfte aus selbstständiger Arbeit vereinnahmt werden, anhand einer Dividendenzahlung in Höhe von 5.000 für einen ledigen, konfessionslosen Steuerpflichtigen mit einem Grenzsteuersatz von 42 % auf. Werbungskosten/Betriebsausgaben im Zusammenhang mit der Dividende sind in Höhe von 1.000 angefallen. 14. Ein Steuerpflichtiger hat nach derzeit geltendem Einkommensteuerrecht in 2013 die Wahl zwischen der Gewährung von Kindergeld oder der Geltendmachung von Kinderfreibeträgen. Geben Sie einem Ehepaar mit einem Kind und einem Einkommen von 72.500 einen begründeten Rat zur Ausübung dieses Wahlrechts! 14

Körperschaftsteuer: 15. Ermitteln Sie für die M.E.N.S.A. AG die Körperschaftsteuer für das Jahr 2013 mittels der beigefügten GuV: GuV der M.E.N.S.A AG für das Jahr 2013: Aufwand: Ertrag: Materialaufwand 200.000 Umsatzerlöse 841.000 Personalaufwand 350.000 Abschreibungen 125.000 Gewerbesteuer 25.000 Sonstiger Aufwand 25.000 Gewinn 116.000 841.000 841.000 Erläuterungen zur Position Sonstiger Aufwand : Hier sind Vergütungen an den Aufsichtsrat in Höhe von 18.000 Euro enthalten. 15

16. Ermitteln Sie für die U. N. I. GmbH die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag und die maximal mögliche Dividende für das Jahr 2013 mittels der beigefügten GuV: Aufwand: Ertrag: Materialaufwand 180.000 Umsatzerlöse 600.000 Personalaufwand 150.000 Zinsaufwand 29.000 Abschreibungen 125.000 Gewerbesteuer 23.200 Gewinn 92.800 600.000 600.000 16

Gewerbesteuer: 17. Im Jahre 2013 beträgt der Gewinn aus Gewerbebetrieb 240.000. Der Gewerbesteuerhebesatz der Gemeinde beträgt 400 %. Wie hoch ist die Gewerbesteuer einer KG bzw. einer GmbH, wenn weder Hinzurechnungen noch Kürzungen vorliegen? 18. Eine GmbH erwirtschaftet einen vorläufigen Gewinn vor GewSt von 50.010 Euro. Im Betriebsvermögen befindet sich ein Grundstück. Dieses Grundstück wurde vor 10 Jahren von der GmbH für umgerechnet 150.000 Euro erworben. Der Einheitswert dieses Grundstücks beträgt 75.000 Euro und der heutige Verkehrswert beläuft sich auf 200.000 Euro. Berechnen Sie die Höhe der GewSt der GmbH bei einem GewSt-Hebesatz von 400 %. 17

19. Ermitteln Sie für die S.T.E.U.E.R. AG die Gewerbesteuer für das Jahr 2013 mittels der beigefügten GuV: Aufwand: Ertrag: Personalaufwand 131.200 Umsatzerlöse 211.000 Zinsaufwand 7.500 Beteiligungserträge 15.000 Abschreibungen 1.800 übernommener Verlustanteil 8.000 Grundsteuer 2.100 vorläufiger Gewinn 75.400 226.000 226.000 a) Nehmen Sie zur Gewerbesteuerpflicht der S.T.E.U.E.R AG, die ausschließlich Steuerberatung betreibt, begründet Stellung. b) Ermitteln Sie für die S.T.E.U.E.R AG die Gewerbesteuer für das Jahr 2013 in einer übersichtlichen Darstellung. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer der Gemeinde beträgt dabei 500 %. Denken Sie bitte auch an ausreichende Erläuterungen Ihrer Vorgehensweise. Fortsetzung 18

Erläuterungen zu einigen GuV Positionen: zu Zinsaufwand: Hierbei handelt es sich um ein endfälliges Darlehen über 125.000 mit 5-jähriger Laufzeit und einem Zinssatz von 6 %. zu Abschreibungen: Hierbei handelt es sich um die Büroeinrichtung mit Anschaffungskosten von 18.000 und einer Nutzungsdauer von 10 Jahren. Die Büroeinrichtung wird linear abgeschrieben. zu Verlustanteil: Hierbei handelt es sich um einen Verlustanteil, der auf Grund einer 50%igen Beteiligung an der Müller & Co. Büroservice-OHG dem Unternehmen zugewiesen wurde. zu Grundsteuer: Die Grundsteuer wird für ein Betriebsgrundstück, welches vor zwei Jahren für 250.000 erworben wurde, gezahlt. Der Einheitswert des Grundstücks beträgt 150.000. zu Beteiligungsertrag: Hierbei handelt es sich um die Erträge aus einer 9%igen Beteiligung an der inländischen Meier und Sohn Steuerdienstleistungs-KG. 19

Umsatzsteuer: 20. Charakterisieren Sie die Umsatzsteuer anhand folgender Begriffe: Steuerobjekt, Steuertarif, Steuerdestinatar, Steuerträger und Steuerzahler. 21. Prüfen Sie, ob folgende Umsätze steuerbar/nicht steuerbar und ggf. steuerpflichtig oder steuerfrei sind: a) ein Autohändler verkauft seinen privat genutzten Fernseher b) Ein Steuerberater erstellt für seinen Mandanten eine Steuer-Erklärung und stellt ihm eine Rechnung über 350 aus. c) Ein Student verkauft seinen Computer an einen Kommilitonen d) Vermietung einer Wohnung zu Wohnzwecken 20

Übergreifende Aufgaben: 22. Ordnen Sie jedem Begriff der linken Spalte einen Begriff der rechten Spalte zu: a) Nebeneinkunftsart 1) Beiträge b) Hinzurechnungen 2) GmbH c) Opfertheorie 3) Zusammenveranlagung d) Rechtsverordnungen 4) Legislative e) Splittingverfahren 5) Abgeltungsteuer f) Haupteinkunftsart 6) Exekutive g) Gesetze 7) Teileinkünfteverfahren h) Gewerbesteuerpflicht kraft Rechtsform 8) Steuern i) Personensteuer 9) Gewerbesteuer j) Äquivalenztheorie 10) Körperschaftsteuer 21

23. Eine Duisburger Studentin gibt Nachhilfeunterricht in Mathematik bei Gymnasialschülern. Sie erhält pro Unterrichtsstunde 12,50. Im Jahr 2013 kommt sie auf 250 Stunden, die jedes Mal bar bezahlt werden. Beantworten Sie unter Angabe der entsprechenden Rechtsvorschriften die folgenden Fragen: a) In welcher Einkunftsart müsste die Studentin (falls sie eine Einkommensteuererklärung für 2013 abgeben würde) die Einkünfte erfassen? b) Erfüllt sie die Voraussetzungen für einen steuerbaren Umsatz? c) Ist der Nachhilfeunterricht eine umsatzsteuerfreie Leistung? d) Warum zahlt die Studentin im Jahr 2013 wahrscheinlich keine ESt und keine USt? Muss sie Angst haben, sich eines Steuervergehens schuldig zu machen? 22

24. Welche Begriffe verbergen sich hinter den folgenden Aussagen? Füllen Sie bitte die Lücken aus. (Hinweis: Die mit angedeuteten Lücken können auch mehr als ein Wort repräsentieren.) 1) erfassen unmittelbar die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer natürlichen oder juristischen Person. 2) sind Aufwendungen für die private Lebensführung, deren Abzugsfähigkeit ausnahmsweise vom Gesetzgeber aus sozial-, wirtschafts- oder kulturpolitischen Gründen gestattet wird. 3) Die besteuert als indirekte Steuer (spezielle Verkehrsteuer) den Umsatz von Grundstücken nach einem proportionalen Tarif. 4) mit allen in- und ausländischen Einkünften sind lt. 1 insbesondere Kapitalgesellschaften, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit sowie bestimmte Genossenschaften, die alle ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland haben müssen. 5) Die (mit Polizeibefugnissen ausgestattete) beschäftigt sich vor allem mit der Erforschung von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten sowie mit der Aufdeckung unbekannter Steuerfälle. 23

25. Geben Sie Erläuterungen zu den folgenden Feldern der Matrix an, indem Sie unter Verwendung der Nummerierungen schildern, ob und warum bestimmte Steuerpflichten der Rechtsformen zutreffen. ESt-Pflicht KSt-Pflicht GewSt- USt-Pflicht Pflicht Einzelunternehmer 1. 4. 7. 10. GmbH 2. 5. 8. 11. Personengesellschaft 3. 6. 9. 12. 24

26. Sie erhalten für die S.T.E.U.E.R. GmbH die beigefügte GuV für das Jahr 2013: Aufwand: Erläuterungen zu einigen GuV Positionen: Ertrag: Materialaufwand 40.000 Umsatzerlöse 211.000 Personalaufwand 75.000 Beteiligungserträge 15.000 Zinsaufwand 12.000 Abschreibungen 18.000 aus der Uni Verwaltungs-KG übernommener Verlustanteil 8.000 vorl. Gewinn 73.000 226.000 226.000 zu Zinsaufwand: Hierbei handelt es sich um ein endfälliges Darlehen über 180.000 Euro mit 4- jähriger Laufzeit und einem Zinssatz von 5 % und Kontokorrentzinsen in Höhe von 3.000 Euro. zu Verlustanteil: Hierbei handelt es sich um einen Verlustanteil, der auf Grund einer 50%igen Beteiligung an der Uni Verwaltungs-KG der GmbH zugewiesen wurde zu Beteiligungsertrag: Hierbei handelt es sich um die Erträge aus einer 20%igen Beteiligung an einer steuerpflichtigen GmbH. Ermitteln Sie die Gewerbesteuer und die Körperschaftsteuer für diese GmbH! Berücksichtigen Sie dabei, dass der Hebesatz für die Gewerbesteuer der Gemeinde 500 % beträgt. 25

27. Eine Y-GmbH mit zwei Gesellschaftern, die natürliche Person Peter (mit 65 %) und eine Beteiligungs-GmbH (mit 35 %), erwirtschaftet vor Steuern einen Gewinn von 120.540. Der GewSt-Hebesatz der Gemeinde beträgt 426 %. Die GmbH möchte eine Gewinnausschüttung in maximaler Höhe tätigen. a) Bestimmen Sie die Höhe der Steuerfestsetzungen für die Y-GmbH. b) Bestimmen Sie die Höhe der maximalen Gewinnausschüttung (auf Grundlage der obigen Zahlen) und verteilen Sie die Gewinnausschüttung auf die Gesellschafter. c) Peter ist verheiratet und hat neben den Dividenden aus der Y-GmbH keine weiteren Einkünfte. Besteuern Sie die Dividenden bei Peter. Ein Antrag nach 32d Abs. 6 EStG braucht dabei nicht geprüft werden. d) Besteuern Sie die Dividende bei der Beteiligungs-GmbH unter der Voraussetzung, dass die Beteiligungs-GmbH keine Betriebsausgaben im Zusammenhang mit der Y-GmbH hat. 26

28. Durch die Unternehmenssteuerreform hat der Gesetzgeber zum 1.1.2008 die pauschale Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer eines Gewerbetreibenden auf das 3,8fache des Gewerbesteuermessbetrags erhöht. Zeigen Sie die Berechnung (der Einkommensteuer 2013 nach Anrechnung der Gewerbesteuer) für einen jungen Gewerbetreibenden, der einen Gewinn aus Gewerbebetrieb (vor Gewerbesteuer bei einem Hebesatz von 500 %) in Höhe von 80.000 erzielt, der keine weiteren Einkünfte hat und bei der Ermittlung seines zu versteuernden Einkommens lediglich Sonderausgaben von 5.000 absetzen kann. 27