Vorstellung und kritische Würdigung des Shareholder- Ansatzes Dauer des Vortrages: 20 Minuten Inhalt Vorstellung des Shareholder-Ansatzes 1. Entstehungsgeschichte des Shareholder-Ansatzes 2. Ziel und Grundidee des Shareholder-Ansatzes 3. Bedeutung für die Unternehmensführung 4. Operationale Anwendung des Shareholder-Ansatzes Kritische Würdigung des Shareholder-Ansatzes
1. Entstehungsgeschichte des Shareholder-Ansatzes In den 70er Jahren der USA entstanden Umfangreiche Unternehmens-Akquisitionen führten damals zu hohen Expansionsraten mit zunächst ausreichenden Gewinnen Anstieg des Aktienkurses blieb aus, da die Akquisitions-Erträge ihre Finanzierungskosten nicht decken konnten Aus der Unterbewertung am Kapitalmarkt resultierte die Gefahr einer feindlichen Übernahme im Rahmen der Unternehmensführung rückte die Kapitalmarkt- Orientierung in den Vordergrund, anstelle bisheriger Größen des externen Rechnungswesens Seite 2
2. Ziel und Grundidee des Shareholder-Ansatzes Ziel ist vorrangig die Bestands- und Überlebenssicherheit auf dem Kapitalmarkt Anleger am Kapitalmarkt erwarten tendenziell kurzfristige Steigerungen des Börsenkurses und anschließende Gewinn- Ausschüttungen Basis zur Zielerreichung ist demnach die Grundidee, den Marktwert des unternehmerischen Eigenkapitals (Shareholder Value) zu maximieren Wirkungen auf dem Kapitalmarkt hohe Attraktivität für die bisherigen Anteilseigner zusätzlicher Anreiz für weitere Beteiligungsfinanzierungen Abschreckung vor feindlicher Übernahme Seite 3
3. Bedeutung für die Unternehmensführung alle unternehmerischen Handlungen sind auf die Maximierung des unternehmerischen Eigenkapitals am Kapitalmarkt (Shareholder- Value) auszurichten Steigerungen des Shareholder-Value werden über Gewinn- Steigerungen erzielt oberste Handlungsmaxime für die Unternehmensführung ist somit die Gewinnmaximierung das Gewinnprinzip Konsequenz: Zielsystem des Unternehmens wird durch die Vorstellungen der Anteilseigner bestimmt Seite 4
4. Operationale Anwendung des Shareholder-Ansatzes Anwendung des i. w. von Alfred Rappaport entwickelten quantitativanalytischen Managementkonzeptes, das den Unternehmenswert als Barwert zukünftiger Cash-Flows ermittelt Entscheidendes Kriterium des Konzeptes ist, ob die prognostizierten Renditeerwartungen eines Geschäfts-Bereiches oder einer Investition die jeweiligen Kapitalkosten decken Aufteilung des Unternehmens in die Geschäftsbereiche, die einen Anteil am Shareholder-Value erbringen. Ermittlung der jeweiligen Wertbeiträge (Wertschaffer oder Vernichter) Trennung von Geschäftsbereichen mit negativen Wertbeiträge Ausbau der Geschäftsbereiche mit positiven Wertbeiträgen Seite 5
Kritische Würdigung des Shareholder-Ansatzes Aufbau von Erfolgspotentialen wird der kurzfristig orientierten Unternehmenspolitik (Kurssteigerung) untergeordnet Ansprüche anderer Gruppen (Stakeholder), die von unternehmerischen Entscheidungen wirtschaftlich und gesellschaftlich abhängig sind, werden nachrangig berücksichtigt (soziale Verantwortung) Einseitiges Zielsystem entspricht nicht der realistischen Umwelt großer Unternehmen Interessengruppen haben durchaus große Eingriffs- Möglichkeiten Schätzung zukünftiger Cash-Flows und der Kapitalkosten führt zu einer ungenauen Prognose, sie ist methodisch unzulänglich Management handelt im Eigeninteresse - Anreizprobleme Strategisch wichtiges Denken in Gesamt-Zusammenhängen geht durch Kapitalmarktorientierung verloren Seite 6