Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Prof. Dr. ndreas Hack Institut für Organisation & Personal Universität Bern IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 1
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Definition Partizipation Der Begriff Partizipation bezeichnet die Teilnahme einer Person oder Gruppe an Entscheidungsprozessen oder an Handlungsabläufen, die in übergeordneten Strukturen oder Organisationen stattfinden. IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 3
Vor- und Nachteile partizipativer Führung Vorteile Nachteile Verbesserte Selbstkontrolle Gesteigertes Selbstbewusstsein Höheres Verantwortungsgefühl für eigene rbeit Verbesserte Motivation Kollegialere Kooperation Qualifiziertere Leistungen Mehr Meinungsvielfalt Stärkere Machtverteilung Mehr Fachkompetenzen Erfordert hohe Führungskompetenz Zu hohe Mitarbeiterbeteiligung kann einen Mangel an Leistung zur Folge haben Vernachlässigung von Routineaufgaben Koordinationsschwierigkeiten Unflexible und langsame Entscheidungen Walter (2005) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 4
Kontinuum des Führungsverhaltens Willensbildung beim Vorgesetzten Willensbildung beim Mitarbeiter 1 2 3 4 5 6 7 Vorgesetzter entscheidet ohne Konsultation der Mitarbeitenden Vorgesetzter entscheidet; er versucht aber, die Mitarbeitenden von seiner Entscheidung zu überzeugen bevor er sie anordnet Vorgesetzter Entscheidet; er gestattet jedoch Fragen zu seinen Entscheidungen, um dadurch kzeptanz zu erreichen Vorgesetzter informiert Mitarbeitende über beabsichtigte Entscheidungen; Mitarbeitende können ihre Meinung äussern bevor der Vorgesetzte die Entscheidung trifft Mitarbeitende/ Gruppe entwickelt Vorschläge; Vorgesetzter entscheidet für sich für die von ihm favorisierte lternative Mitarbeitende/ Gruppe entscheidet nachdem der Vorgesetzte die Probleme aufgezeigt und die Grenzen des Entscheidungsspielraums festgelegt hat Mitarbeitende/ Gruppe entscheidet, Vorgesetzter fungiert als Koordinator nach innen und außen utoritär Patriarchalisch Informierend Beratend Kooperativ Delegativ utonom IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 5
usgewählte Kontingenztheorien The corporate world is filled with stories of leaders who failed to achieve greatness because they failed to understand the context they were working in. (Bennis 2004) Reifegradmodell der Führung Kontingenztheorien Weg-Ziel-Theorie Führungs-Partizipationsmodell IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 6
Das Reifegradmodell der Führung Führungsperson zeigt Probleme auf, deren Lösung Mitarbeiter eigenständig verantworten Das Reifegradmodell Reifegrad der Mitarbeiter hoch Partizipativer Stil Verkaufender Stil Mitarbeiterorientierung niedrig M 4 M3 Delegierender Stil M 2 M 1 Unterweisender Stil Reifegrad des Mitarbeiters Psychologische Reife Funktionale Reife M 4 M 3 M 2 M 1 hoch gering hoch gering hoch hoch gering gering niedrig hoch Führungsperson beeinflusst ufgabenerfüllung minimal. Selbst Ziele werden durch Mitarbeiter selbst festgelegt Leistungsorientierung Hersey/Blanchard (1988) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 7
Die Weg-Ziel-Theorie Unabhängige Variablen Führungsverhalten Unterstützende Führung Direktive Führung Partizipative Führung Ergebnisorientierte Führung bhängige Variablen Führungserfolg Leistung und Zufriedenheit der Geführten Situative Variablen Merkmale der Geführten Merkmale ufgabe Merkmale der Umwelt In nlehnung an Yulk (1994) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 8
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Das Führungs-Partizipationsmodell (1) Führungsstil Die Führungsperson... utokratisch (lleinentscheidung)...löst und entscheidet das Problem auf Grundlage ihrer aktuell verfügbaren Informationen selbst utokratisch B (Einholen fehlender Informationen)...holt die ihr zur effizienten Entscheidung notwendigen Informationen jeweils bei einzelnen Mitarbeitern ein und entscheidet daraufhin allein Konsultativ C (Beratung mit Einzelnen)...bespricht das Problem jeweils mit einzelnen, relevanten Mitarbeitern und nicht als Gruppe, um Ideen und Vorschläge einzuholen, entscheidet dann aber allein Konsultativ D (Beratung mit der Gruppe)...diskutiert das Problem mit ihren/seinen Mitarbeiter/innen in einer Gruppenbesprechung und entscheidet dann alleine Demokratisch E (Gruppenentscheidung)...erörtert das Problem mit ihren Mitarbeitern als Gruppe...ist dabei in der Rolle eines koordinierenden Vorsitzenden, der die restlichen Gruppenmitglieder nicht in ihrer Entscheidungsfindung beeinflusst Vroom/Yetton/Jago (1998) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 10
Das Führungs-Partizipationsmodell (2) Gibt es Qualitätsstandards / bzw. -vorgaben, so dass eine bestimmte Lösung mit hoher Wahrscheinlichkeit rationaler ist als andere? B C D E F G Ist das Problem Ist die kzeptanz Wenn Sie die strukturiert? der Entscheidung Entscheidung durch die Mitarbeiter alleine treffen erfolgs- würden, würde kritisch für deren diese wohl akzeptiert Umsetzung? werden? Habe ich genügend Informationen, um eine qualitativ hochwertige Entscheidung zu treffen? Verfolgen alle Mitarbeiter dieselben Unternehmensziele, die mit Lösung des Problems angestrebt werden? Ist das Entstehen eines Konflikts zwischen den Mitarbeitern in der angestrebten Situation wahrscheinlich? E E D C B B D E D D Vroom/Yetton/Jago (1998) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 11
Das Führungs-Partizipationsmodell (2) Gibt es Qualitätsstandards / bzw. -vorgaben, so dass eine bestimmte Lösung mit hoher Wahrscheinlichkeit rationaler ist als andere? B C D E F G Ist das Problem Ist die kzeptanz Wenn Sie die strukturiert? der Entscheidung Entscheidung durch die Mitarbeiter alleine treffen erfolgs- würden, würde kritisch für deren diese wohl akzeptiert Umsetzung? werden? Habe ich genügend Informationen, um eine qualitativ hochwertige Entscheidung zu treffen? Verfolgen alle Mitarbeiter dieselben Unternehmensziele, die mit Lösung des Problems angestrebt werden? Ist das Entstehen eines Konflikts zwischen den Mitarbeitern in der angestrebten Situation wahrscheinlich? E Vroom/Yetton/Jago (1998) IOP 2013 I Prof. Dr. ndreas Hack I Partizipation: Wie viel Mitwirkung und Mitsprache des Kollegiums braucht eine (gute) Führung? Folie 12
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