Strategien und nationale Aktionspläne zu Gesundheitskompetenz

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Transkript:

Strategien und nationale Aktionspläne zu Gesundheitskompetenz Dr. Annett Horn, Universität Bielefeld Dr. Heide Weishaar, Hertie School of Governance Dank an Svea Retzlaff, Orkan Okan und den Initiatorenkreis. Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert.

Situation in Deutschland Einzelne Aktivitäten im Bereich Gesundheitskompetenz, aber ungenügende Koordination Politische Initiativen in Deutschland Gesundheitsziele.de, AG8 Gesundheitliche Kompetenz, Patientensouveränität Beginn 2003, derzeit inaktiv 2016: Vom Gesundheitsministerium initiiertes Forum zu Gesundheitskompetenz unter Einbezug verschiedener gesellschaftlicher Akteure Kein existierender Nationaler Aktionsplan Guter Zeitpunkt für Entwicklung eines solchen Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 2

Scoping review Suche nach Strategien/Aktionsplänen/policies zu Gesundheitskompetenz Methodik Datenbanken: Pubmed, Web of Science, Fachinformationssystem Bildung, Google, Google Scholar Einschlägige Webseiten Expertengremium: IUHPE Global Working Group on Health Literacy 2 reviews/übersichtsarbeiten und Einzelfunde Pleasant, A. (2013). Health literacy around the world: Part 1. Health literacy efforts outside of the United States. Heijmans et al. (2015). Study on sound evidence for better understanding of health literacy in the European Union. Brussels: Directorate General for Health and Food Safety. Aktionspläne aus 39 Ländern gesichtet 14 Pläne in engerer Auswahl Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 3

Vielfalt bestehender Strategiepapiere Format Inhalt und Fokus Initiatoren Geografie/Ebene Ziel Adressaten Umfang Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 4

Kategorisierung bestehender Strategiepapiere (work in progress) Internati onal Nicht auf HL fokussierte Strategiepapiere National Österreich (2014) Türkei (2012) Deutschland (2003) Auf HL fokussierte Strategiepapiere WHO Europe (2009) USA (2010) Australien (2014) Kanada (2012) Regional Schottland (2014) England (2015) Wales (2010) Lokal British Columbia (Kanada) (2010) Best practice/ State of the art reports Schweiz (2016) Irland (2012) Auf Umsetzung ausgerichtete Pläne Tasmanien (Australien) (2015) 5

Kategorisierung bestehender Strategiepapiere (work in progress) Internati onal Breite Gesundheitsförderu ngsstrategien (erwähnen HL) National Österreich (2014) Türkei (2012) Deutschland (2003) Auf HL fokussierte Strategiepapiere WHO Europe (2009) USA (2010) Australien (2014) Kanada (2012) Regional Schottland (2014) England (2015) Wales (2010) Lokal British Columbia (Kanada) (2010) Best practice/ State of the art reports Schweiz (2016) Irland (2012) Auf Umsetzung ausgerichtete Pläne Tasmanien (Australien) (2015) 6

Inhalt und Kernstücke bestehender Aktionspläne Begründung: Vision, Ziel und Adressaten Definition von Gesundheitskompetenz Andockung an relevante Konzepte Prävalenz und Risikogruppen/ vulnerable Gruppen Folgen von unzureichender Gesundheitskompetenz > Vision einer gesundheitskompetenten Gesellschaft Handlungsempfehlungen (und Maßnahmen) Potentiell beteiligte Sektoren Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 7

Amerikanischer Aktionsplan: Entstehung Initiator: US Department of Health and Human Services (Gesundheitsministerium) 2003 National Assessment of Adult Literacy (NAAL) Survey zu Gesundheitskompetenz des National Center for Education Statistics 2005 Plain Language: A promising strategy for clearly communicating healthy information and improving health literacy 2006(?) Quick Guide to Health Literacy (Informationsblätter, etc.) 2006 The Health Literacy of America s Adults (Bericht von gesundheitsbezogenen Daten aus NAAL) 2006 Eintägiger Surgeon General s Expert-Workshop on Improving Health Literacy 2007/ 2008 Town Hall Meetings zu Gesundheitskompetenz in NYC, Sacramento, St Louis und Tampa Präsentation zu bestehenden Initiativen Zukunftsszenarien-Workshops, um Ziele zu entwickeln 2008 America's Health Literacy: Why We Need Accessible Health Information (Kurzfassung von gesundheitsbezogenen Daten des NAAL) 2010 National Action Plan to Improve Health Literacy 8

Amerikanischer Aktionsplan: Struktur 1. Einleitung/ Einstimmung 2. Problemdefinition 3. Beschreibung des Entstehungsprozesses 4. Lösungsansätze/ Handlungsempfehlungen Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 9

Amerikanischer Aktionsplan: Handlungsempfehlungen Vision einer Gesellschaft, in der jeder Zugang zu akkurater und handlungsorientierter Information hat. in der Informationen und Dienstleistungen personen-zentriert sind. in der lebenslanges Lernen und gesundheitsbezogene Fähigkeiten gefördert werden. Sieben Ziele 1. Qualitative, evidenzbasierte Information bereitstellen 2. Kommunikation (individuell und strukturell) verbessern 3. Kinder und Jugendliche bilden 4. Lebenslanges Lernen und gesamtgesellschaftlichen Ansatz verfolgen 5. Zusammenarbeit in Politik und Praxis verbessern 6. Forschung erweitern 7. Evidenzbasierte Interventionen verbreiten Sechs Prinzipien 1. Interdisziplinarität 2. Strategische Planung und Evidenzbasierung 3. Evaluation 4. Öffentliche Bildung ( public education ) 5. Gesetze und politische Strategien 6. Einbezug von Individuen und Gesellschaft 10

Amerikanischer Aktionsplan Stärken Klare Vision Fokus auf gesundheitskompetenter Gesellschaft Einbettung in breitere Diskussionen und Konzepte zur Gesundheitsförderung Formulierung von 7 konkreten Zielen Definition von übergreifenden Prinzipien zur Umsetzung Integrativer Entwicklungsprozess Schwächen Länge Ziele und Maßnahmen nicht gut aufeinander abgestimmt Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 11

Australischer Aktionsplan Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 12

Australischer Aktionsplan: Entstehung Initiator: Australian Commission on Safety and Quality in Health Care (von allen regionalen Ministerien geförderte Behörde; inhaltliche Arbeit wird mit Gesundheitsministerium abgestimmt) 2011/ 2012 Erste Konsultation der Australian Commission on Safety and Quality in Health Care zu Gesundheitskompetenz & Konsultationsbericht 2013 Erstentwurf/Konsultationspapier der Australian Commission on Safety and Quality in Health Care: Consumers, the health system and health literacy: Taking action to improve safety and quality 06-11/ 2013 Konsultation Versand des Papiers mit Bitte um Weiterverteilung und schriftliches Feedback 114 Stellungnahmen von Konsumenten, Ärzten, Ministerien, Patientenorganisationen, Angehörigen von Gesundheitsberufen und Universitäten 2014 Aktionsplan Health Literacy: Taking action to improve safety and quality Zusammenfassungen für bestimmte Zielgruppen und Infographiken 2014 Workshop Advancing health literacy in Australia: Building partnerships and collaborations Einladung aller Interessensvertreter Expertenvorträge und Gruppenarbeit 13

Australischer Aktionsplan: Struktur 1. Einführung/ Einstimmung 2. Teil A Problemdefinition 3. Teil B Lösungsansätze/ Handlungsempfehlungen Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 14

Zweiteilung von Gesundheitkompetenz the skills, knowledge, motivation and capacity of a person to access, understand, appraise and apply information to make effective decisions about health and health care and take appropriate action the infrastructure, policies, processes, materials, people and relationships that make up the health system and have an impact on the way in which people access, understand, appraise and apply health-related information and services Australischer Aktionsplan in Anlehnung an Parker (2009)

Handlungsempfehlungen: Koordination und Kooperation System-Ebene Politik, Forschung, Standards, Curricula, etc. Kriterien für healthliterate organisations Erziehung Konsumenten Gesundheitspersonal Verbesserung der Kommunikation Verschiedene Informationquellen Schriftliche, mündliche und elektronische Kommunikation Qualität von Informationen Strategien zur Verbesserung der Kommunikation Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 16

Zusammenfassungen (für Ärzte) Leitfragen: Was ist Gesundheitskompetenz? Warum ist es wichtig? Wie kann ich Gesundheitskompetenz beeinflussen? Was sind die Vorteile von verbesserter Gesundheitskompetenz? Was macht die Australian Commission on Safety and Quality in Health Care? Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 17

Infografiken (für Konsumenten) 18

Australischer Aktionsplan Stärken Klare Struktur des A Teils Klare Definition des Ziels und der Adressaten des Nutzen für verschiedene Adressaten (in weiterer Kommunikation aufgegriffen) Klare Unterscheidung zwischen individueller und gesellschaftlicher/umweltbezogener Gesundheitskompetenz Schwerpunkt auf Koordination verschiedener Akteure Klare Formulierung von nächsten Schritten Graphische Darstellung: Ansprechendes Design, Tabellen, Schaubilder Umfassende Kommunikationsstrategie Schwächen Fehlende Evidenzbasis und Herführung des Schaubildes zu Handlungsempfehlungen 19

Schottischer Aktionsplan: Entstehung Initiator: Scottish Government 2009 Scoping study identifiziert Defizite in der Gesundheitskompetenz der schottischen Bevölkerung 2011 bis 2013 Treffen der National Health Literacy Action Group Gruppe aus Wissenschaftlern, NHS, Politik, Praxis, Dritter Sektor Leitung: Organisation des Dritten Sektors 2014 Making it easy Seit 2014 Umsetzung in konkreten Projekten 20

Schottischer Aktionsplan: Struktur 1. Einleitung/ Einstimmung 2. Problematik, Gründe und Folgen 3. Fokusierung auf den umweltbezogenen Ansatz und eine gesundheitskompetente Gesellschaft 4. Aktionen 1. Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und Angehörige von Gesundheitsberufen schulen 2. Methoden wie z.b. teach back, chunk & check, Ask3 3. Nationale Webseite Healthliteracyplace.org.uk 4. Umsetzung des Plans durch ein nationales Koordinationszentrum 21

Schottischer Aktionsplan Stärken Klare Vision einer gesundheitskompetenten Gesellschaft, u.a. durch integrative Formulierungen Kommunikation von Soundbites und Infographiken Schwächen Fehlende wissenschaftliche Fundierung Keine Definition und konzeptionelle Einbettung des Themas Keine klare Strukturierung des Plans Kürze Betonung und primäre Fokussierung auf Verantwortung des Gesundheitssektors Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 22

Was können wir lernen? Elemente der politischen Strategie Politischer Wille und Unterstützung sind essentiell Verknüpfung von wissenschaftlicher Expertise und politischer Kommunikation muss erkennbar sein Kernelement in der Erstellung: Beteiligung von Akteuren aus verschiedenen Sektoren (Politik, Praxis, Zivilgesellschaft, etc.) Einbeziehung von Akteuren in verschiedener Form möglich (z.b. Fallstudien, Projektbeispiele, Konsultation, Konsentierung, Umsetzung, Workshops, etc.) Zeitpunkt der Lancierung wichtig Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 23

Was können wir lernen? Der Plan selbst ist nur ein Element einer umfassenden Kommunikationsstrategie. Sehr gute Verständlichkeit, anschauliche Beispiele Zusätzliche Materialien (z.b. Infografiken, Kurz-Zusammenfassungen, Videos, etc.) erhöhen Aufmerksamkeit Zielgruppenspezifische Ansprache erhöht die Wahrscheinlichkeit des Erfolges Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 24

Chancen für Deutschland Ein Nationaler Aktionsplan ist eine Chance für Deutschland die politische Bedeutung von Gesundheitskompetenz herauszustellen die politische Agenda in diesem Bereich zu beeinflussen Handlungsempfehlungen zu formulieren und zu konkretisieren Impulse für Strategien, Maßnahmen und Interventionen zu setzen die Zusammenarbeit verschiedener Akteure zu initiieren und zu stärken Das Projekt Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz wird von der Robert Bosch Stiftung und dem AOK Bundesverband gefördert. 25

Vielen Dank! 26