6. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik

Ähnliche Dokumente
8. Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik

2 Rechentechniken. 2.1 Potenzen und Wurzeln. Übersicht

13. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau

Lösungen zur Klausur A Grundkurs Mathematik für Wirtschaftswissenschaft

Einige Gedanken zur Fibonacci Folge

1.1 Denition und Eigenschaften von Polynomen. k=0 b kx k Polynome. Dann ist. n+m. c k x k, c k = k=0. f(x) + g(x) := (a k + b k )x k. k=0.

Rekursionen (Teschl/Teschl 8.1/8.2)

11. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau

GF MA Differentialrechnung A2

Vorlesung. Inhalt. Lineare Algebra und Wahrscheinlichkeitsrechnung für Informatik Gunter Ochs, Nico Rompos Sommersemester 2016

Einführung in die numerische Mathematik

18 Elementare Funktionen

Partialbruchzerlegung

Mathematik I für MB und ME

Polynome. Analysis 1 für Informatik

3. Übungsblatt zur Lineare Algebra I für Physiker

13. Funktionen in einer Variablen

Funktionen (Teschl/Teschl 5.2) Beispiele. Eine Funktion (oder Abbildung) f : M N,

2 Polynome und rationale Funktionen

Übungen Mathematik I, M

Vorkurs Mathematik Übungsaufgaben. Dozent Dr. Arne Johannssen

Mathematik für Studierende der Erdwissenschaften Lösungen der Beispiele des 5. Übungsblatts

4.1 Stammfunktionen: das unbestimmte Integral

MATHEMATIK I für Bauingenieure (Fernstudium)

Mathe - Lernzettel: Nullstellen, Monotonie und Ableitungen

( ) ( ) Schnittpunkt mit der y Achse P 0 y : Bedingung: y = f 0. y s s

1. Teil Repetitionen zum Thema (bisherige) Funktionen

Klausur zur Mathematik für Maschinentechniker

Lineare Algebra II 3. Übungsblatt

Definition 131 Sei R ein (kommutativer) Ring. Ein Polynom über R in der Variablen x ist eine Funktion p der Form

Lösung zu Serie [Aufgabe] Faktorisieren Sie die folgenden Polynome so weit wie möglich:

Funktionenverständnis/ Potenzfunktionen

Dierentialrechnung mit einer Veränderlichen

[5], [0] v 4 = + λ 3

Berechnungen mit dem Horner-Schema

Gebrochen-rationale Funktionen

Algebra. Roger Burkhardt Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Technik Institut für Geistes- und Naturwissenschaft

Analysis1-Klausuren in den ET-Studiengängen (Ba) ab 2007

Funktionen (Teschl/Teschl 5.2) Beispiele. Eine Funktion (oder Abbildung) f : M N,

Höhere Mathematik I für die Fachrichtungen Elektroingenieurwesen, Physik und Geodäsie Lösungsvorschläge zum 7. Übungsblatt

Aufstellen der Funktionsgleichung aus gegebenen Bedingungen

Übungen zur Vorlesung Mathematik für Chemiker 1

Musterlösung. 1 Relationen. 2 Abbildungen. TUM Ferienkurs Lineare Algebra 1 WiSe 08/09 Dipl.-Math. Konrad Waldherr

Aufgabe Was wissen Sie über die Symmetrie ganzrationaler Funktionen?

1 Analysis Kurvendiskussion

Musterlösung zum Übungsblatt Interpolation nach Newton, Nevill, Lagrange.

Partialbruchzerlegung

Kurvendiskussion. Mag. Mone Denninger 10. Oktober Extremwerte (=Lokale Extrema) 2. 5 Monotonieverhalten 3. 6 Krümmungsverhalten 4

Übungen Ingenieurmathematik

1. Beschreiben Sie folgende Zahlenmengen durch Markierung auf der Zahlengeraden, der Zahlenebene bzw. durch Aufzählen der Elemente:

TEIL 1 (ohne Rechner)

Ganzrationale Funktionen (ohne Ableitungen) Datei Nr Ausdrucken ist nur von der Mathematik-CD möglich. Mai 2002.

Polynome und ihre Nullstellen

Eigenwerte und Eigenvektoren von Matrizen

4.5. Ganzrationale Funktionen

Musterlösung zum Weihnahchtsübungsblatt. Teil 1 von Martin Fabricius. Aufgabe 1

Kapitel 3 Relationen, Ordnung und Betrag

4. Übungsblatt zur Mathematik I für Maschinenbau

Analysis 1. Einführung. 22. März Mathe-Squad GbR. Einführung 1

Vorkurs: Mathematik für Informatiker

Übungsaufgaben zur Kurvendiskussion

Differential- und Integralrechnung

13 Stetige Funktionen

Grundlagen komplexe Zahlen. natürliche Zahlen

Einführung in die Stochastik 6. Übungsblatt

2. Geben Sie für das Jacobi-Verfahren eine scharfe a-priori Abschätzung für den Fehler. x (10) x p

Polynomiale Gleichungen

Der Begriff der Funktion oder Abbildung ist von zentraler Bedeutung für die gesamte Mathematik. Wir führen ihn in der nachstehenden Definition ein.

4. Lösung linearer Gleichungssysteme

Freie Universität Berlin Wintersemester 11/12 Fachbereich Mathematik und Informatik Institut für Mathematik Dr. A. Linke

2004, x 0 (e 2x + x) x 1, x > 0. Untersuchen Sie die Funktion auf Stetigkeit an der Stelle x 0 = 0!

F u n k t i o n e n Rationale Funktionen

Gleichungen und Ungleichungen

Gleichungen und Ungleichungen

Gleichungen und Ungleichungen

Zahlen und Funktionen

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 4

Grundwissen Mathematik JS 11

, a n 2. p(x) = a n x n + a n 1. x n a 2 x 2 + a 1 x + a 0. reelles Polynom in der Variablen x vom Grad n. Man schreibt deg p(x) = n

4.4. Potenzfunktionen

Mathematik = x 2 + x 2 = x + x 2 25x = 146 x =

x A, x / A x ist (nicht) Element von A. A B, A B A ist (nicht) Teilmenge von B. A B, A B A ist (nicht) echte Teilmenge von B.

SBP Mathe Grundkurs 1 # 0 by Clifford Wolf. SBP Mathe Grundkurs 1

Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler

Funktionsgleichung in ABC-Form Funktionsgleichung in Scheitelform Funktionsgleichung in Nullstellenform. y 2 x 2x 3 2 ausklammern. Binom.

Diplom Mathematiker Wolfgang Kinzner. 17. Oktober Technische Universität München. Die abc-formel. W. Kinzner. Problemstellung.

Mathematik 3 für Informatik im Februar/März 2016 Teil 1: Analysis

Exemplar für Prüfer/innen

Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 9

Lösungshinweise zu den Hausaufgaben:

Vorlesung. Mathematik 1. Prof. Dr. M Herty (IGPM) MATHEMATIK 1 8. SEPTEMBER / 30

e. Für zwei reelle Zahlen x,y R gelten die Additionstheoreme sin(x+y) = cos(x) sin(y)+sin(x) cos(y). und f. Für eine reelle Zahl x R gilt e ix = 1.

Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Aufgabensammlung zur. Systemtheorie

8 Reelle Funktionen. 16. Januar

Klausurvorbereitung Höhere Mathematik Lösungen

Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08)

Eigenwerte. Ein Eigenwert einer quadratischen n n Matrix A ist ein Skalar λ C (eine komplexe Zahl) mit der Eigenschaft Ax = λx (1)

Mathematik für Betriebswirte II (Analysis) 1. Klausur Sommersemester

Die elementaren Funktionen (Überblick)

Transkript:

Fachbereich Mathematik Prof Dr Thomas Streicher Dr Sven Herrmann Dipl-Math Susanne Pape 6 Übungsblatt zur Vorlesung Mathematik I für Informatik Wintersemester 009/00 7/8 November 009 Gruppenübung Aufgabe G Wiederholung: Folgen und die Eulersche Zahl) Sie haben in der Vorlesung die Eulersche Zahl e : exp) lim + n )n kennengelernt Berechnen Sie nun mit Hilfe der Konvergenzsätze Satz II9) die Grenzwerte der nachstehenden Folgen i) a n + n) n+ n ii) b n + n+) iii) c n ) n n i) lim + n+ n) lim e + 0) e ii) + n+ iii) lim lim n n) lim + n ) n) lim + n) lim + n n) lim + lim n ) n lim + n+) n+ lim + n n n+) ) n lim lim + n) n e n n ) n lim + n ) n i) e Aufgabe G Horner-Schema) a) Bestimmen Sie mittels Koezientenvergleichs α, α, α 3, α 4 R so, dass die folgende Gleichung für alle x R erfüllt ist: α x 3 + α + α 3 )x + α 3 x + α 4 α 4 + α )x 3 α 3 + 6)x x α + b) Gegeben sei das Polynom P x) α x 3 + α + α 3 )x + α 3 x + α 4 mit den für α,, α 4 bestimmten Werten aus Teil a) i) Weisen Sie mit Hilfe des Horner-Schemas nach, dass x eine Nullstelle des Polynoms ist ii) Lesen Sie aus dem Horner-Schema in Aufgabenteil i) das Polynom Q mit P x) x + ) Qx) ab

iii) Berechnen Sie die Nullstellen des quadratischen Polynoms Q mit Hilfe der p-q-formel iv) Überprüfen Sie ihre Rechnung, indem Sie nachweisen, dass für die Nullstellen x 0, x und x des Polynoms P gilt P x) x x 0 ) x x ) x x ) a) Wir lösen folgendes Gleichungssystem α α 4 + α b) α + α 3 α 3 6 α 3 α 4 α + und erhalten α, α 4, α 3 und α 4 6 i) Es ist P x) x 3 5x x + 6 Mithilfe des Hornerschemas für x bekommen wir 5 6 7 6 7 6 0 Die letzte Zeile des Hornerschemas hat an der letzten Stelle eine 0, somit ist - eine Nullstelle des Polynoms P ii) Qx) x 7x + 6 lässt sich sofort aus der dritten Zeile des Horner-Schemas ablesen iii) Qx) x 7x + 6 0 x 7 x + 3 0 x / 7 4 ± 49 6 3 7 4 ± 4 x oder x, 5 iv) Probe P x) x + )x )x, 5) durch Nachrechnen! Aufgabe G3 Interpolationspolynom) a) Es seien folgende Daten gegeben: k 0 3 x k -4-0 y k - 3 a i) Bestimmen Sie für alle a R das Interpolationspolynom höchstens 3 Grades, das durch diese Punkte geht ii) Geben Sie das Interpolationspolynom höchstens Grades an, das durch die ersten drei Stützstellen geht Geben Sie nun ein Polynom genau 0 Grades an, das durch die ersten drei Stützstellen geht Bemerkung: Das soll Ihnen klar machen, dass man sehr viele Polynome bestimmen kann, die durch ein gewisse Anzahl von Punkten geht Das richtige Polynom kann es ohne weitere Voraussetzungen in dem Sinne nicht geben

b) Sei x i x j für i j mit i, j {0,,, n} Zeigen Sie nun, dass für zwei Polynome gx) und fx) vom Grad n mit x R gilt: i : fx i ) gx i ) fx) gx) a) i) Wir verwenden den Ansatz aus der Vorlesung, dass fx) α 0 + α x x 0 ) + α x x 0 )x x ) + α 3 x x 0 )x x )x x ) und lösen folgendes Gleichungssystem y 0 α 0 y α 0 + α x x 0 ) y α 0 + α x x 0 ) + α x x 0 )x x ) y 3 a α 0 + α x 3 x 0 ) + α x 3 x 0 )x 3 x ) + α 3 x 3 x 0 )x 3 x )x 3 x ) Wir erhalten α 0 α α 0 α 3 a 5 48 Das Interpolationspolynom ist damit fx) + x + 4) + a 5 x + 4)x + )x 48 ii) Die Lösung dieser Aufgabe ist auf drei Arten zu bekommen ) Man sieht, dass man die letzte Gleichung einfach weglassen muss ) Man setzt a 5 3) Man erkennt, dass die ersten drei Punkte auf einer Gerade liegen Das Polynom lautet in jedem Fall fx) + x + 4) x + 3 Zur Lösung des letzten Teils addiert man ein Polynom 0 Grades, das die Nullstellen x 0, x, x hat, also zum Beispiel fx) x + 3 + x + 4) 5 x + ) 5 x 0 b) Die Richtung ist klar, zeige also Verwendet man die n + Punkte x i, fx i )) x i, gx i )) als Daten für ein Interpolationspolynom höchstens n-ten Grades, so erhält man ein Interpolationspolynom hx), das durch die Punkte geht Da h eindeutig ist, und sowohl f als auch g durch alle n + Punkte gehen und vom Grad n sind gilt, fx) hx) gx) Hausübung In der nächsten Übung abzugeben) Aufgabe H Funktionen) + Punkte) a) Seien fx) : ax +bx+c sowie x 0 R gegeben Bestimmen Sie mittels Koezientenvergleich die reelen Zahlen â, ˆb, ĉ in Abhängigkeit von a, b, c, x 0, so dass fx) âx x 0 ) + ˆbx x 0 ) + ĉ 3

b) Seien f : R R und g : R R monoton wachsende Funktionen und h : R R eine monoton fallende Funktion Untersuchen Sie das Monotonieverhalten von f g, g h und f g h a) Ausmultiplizieren ergibt fx) âx x 0 ) + ˆbx x 0 ) + ĉ âx + ˆb âx 0 )x + âx 0 ˆbx 0 + ĉ Ein Koezientenvergleich mit fx) ax + bx + c führt zu â a ˆb ax0 + b ĉ ax 0 + bx 0 + c b) Sei x > y Dann gilt gx) gy), da g monoton wachsend ist Weil f monoton wachsend ist, folgt fgx)) fgy)) Das heiÿt f g ist monoton wachsend Sei x > y Dann gilt hx) hy), da h monoton fallend ist Weil g monoton wachsend ist, folgt ghx)) ghy)) Das heiÿt g h ist monoton fallend Da f eine monoton wachsende Funktion ist und wie schon gezeigt g h eine monoton fallende Funktion ist, ist auch f g h monoton fallend Aufgabe H Rationale Funktion) a) Sei D R und f : D R mit + Punkte) fx) x + 3) 5x 4x ) x 9)x ) Bestimmen Sie die maximale Teilmenge D R, sodass f mit dieser Formel deniert werden kann, und bestimmen Sie die Null- und Polstellen von f und ihre Vielfachheit b) Kürzen Sie eventuell gemeinsame Faktoren und bestimmen Sie schlieÿlich mit Hilfe des Horner-Schemas die Darstellung von f als fx) f x) + r x x 0 ) Tipp: Wenden Sie das Hornerschema für eine Polstelle von fx) in geeigneter Weise an a) Die Nullstellen des Nennerpolynomes lauten -3, 3 Nullstellen von x 9) und Nullstelle von x ) Damit ist der maximale Denitionsbereich D R \ { 3,, 3} Die Nullstellen des Zählerpolynomes ermittelt man leicht aus 0 x + 3 x 3 0 5x 4x x 5, x 3 Damit ist klar, daÿ f bei 3 eine Polstelle hat, da der Werte Nullstelle des Nennerpolynomes, aber nicht Nullstelle des Zählerpolynomes ist Sie ist einfache Polstelle, da sie einfache Nullstellen des Nennerpolynomes ist 4

Da x sowohl Nullstelle im Zähler- als auch im Nennerpolynom ist, faktorisieren wir 5x 4x wie folgt zb mittels Hornerschema): 5x 4x x )5x + ) Die Funktion fx) lässt sich also nun schreiben als x + 3) 5x 4x ) x 9)x ) x + 3) x )5x + ) x + 3)x 3)x ) x + 3)5x + ) x 3) b) Sei fx) gx) x + 3)5x + ) hx) x 3) Mittels des Hornerschemas bekommen wir für x 0 3 5 6 3 5 93 5 3 96 Also ist gx) x 3)5x + 3) + 96 und wir bekommen 5x + 6x + 3 x 3) fx) x 3)5x + 3) + 96 x 3 5x + 3 + 96 x 3 Aufgabe H3 Gerade und ungerade Funktionen) 3 Punkte) Eine Funktion f : R R heiÿt gerade, falls fx) f x) ist, und ungerade, falls fx) f x) ist Wir betrachten ein Polynom fx) a k x k mit a k R Zeigen Sie, dass f genau dann gerade ist, wenn a k 0 für jedes ungerade k, sowie, dass f genau dann ungerade ist, wenn a k 0 für jedes gerade k ' ' Ist f eine gerade Funktion, so ist fx) fx) + f x)) a k + ) k a k )x k Auf Grund der eindeutigen Darstellung von Polynomen Koezientenvergleich) folgt, dass a k 0 für ungerades k ist Ist f ungerade, so ist Also ist a k 0 für gerades k ' ' Ist f von der Form fx) fx) f x) fx) a k x k bzw fx) so ist oensichtlich fx) f x) bzw fx) f x) a k ) k a k )x k a k+ x k+, 5