Rabatt, Rabatt, Rabatt!

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2 AUTOHANDEL Rabatt, Rabatt, Rabatt! Von Frank-Thomas Wenzel Es gibt mittlerweile jede Menge Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach Pkw nach einigen Monaten des Aufschwungs schon wieder zurückgeht Der Autohandel kommt auch im Mai nicht in Schwung. Das passt zu den Zulassungszahlen für den Vormonat. Die Hersteller setzen auf Sonderaktionen Von wegen Autoboom. Die Rabatte für Neuwagen steigen wieder. Bei einigen Kompaktwagen gibt Nachlässe bis zu einem Drittel. Der harte Kampf um Marktanteile trifft auch den mächtigen Volkswagen-Konzern. Am Wochenende ging die Kunde von Sonderschichten bei den drei großen deutschen Autokonzernen VW, BMW und Daimler um. Doch es spricht einiges dafür, dass die Fahrzeuge, die in Emden oder Dingolfing in den nächsten Wochen zusätzlich montiert werden, nicht für den deutschen Markt bestimmt sind, sondern exportiert werden. Es gibt mittlerweile jede Menge Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach Pkw nach einigen Monaten des Aufschwungs schon wieder zurückgeht. Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen liegt der Durchschnittsrabatt, den Neuwagenvermittler im Internet bieten, nun schon wieder bei 19,4 Prozent. Eine bemerkenswerte Zahl. Ist das doch gut ein Prozentpunkt mehr als im Mai und Juni Das aktuelle Niveau

3 der Nachlässe ist eher typisch für die Monate am Jahresanfang oder während der Sommerferien. Das Frühjahr ist hingegen die Zeit, in der die Kundschaft große Kaufbereitschaft zeigt und deshalb hohe Preise durchgesetzt werden können. Ins Bild passt, dass die Autobauer und ihre Händler laut CAR hierzulande die Zahl der sogenannten Sonderaktionen um 30 auf 400 gesteigert haben. Besonders aggressiv gehen Importeure die Sache an. Beliebtestes Instrument ist derzeit die Null-Prozent-Finanzierung. Volvo etwa bietet für das Modell V 40 mit einem Full-Service-Leasing ein besonders günstiges Paket, das Versicherung und Werkstattkosten für drei Jahre einschließt: Die CAR-Experten haben einen Kundenvorteil von knapp 7000 Euro errechnet. Weniger Zulassungen Ein weiteres auffälliges Phänomen: Unter den 30 meistverkauften Pkw sind vier Modelle, bei denen die Kunden einen Nachlass von rund einem Drittel gewährt bekommen. Spitzenreiter ist der Opel Corsa allerdings handelt es sich auch um ein Auslaufmodell. Das trifft aber nicht für den Ford Fiesta zu, bei dem der Durchschnittsrabatt auf 32,5 Prozent geklettert ist. Erst seit Anfang 2013 ist die zuletzt überarbeitete Version dieses Autos auf dem Markt. Für CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer sind Corsa und Fiesta Symptome für Unruhe und Unsicherheit am Markt. Das gelte in noch deutlich höherem Maße beim Kleinwagen von Skoda, dem Fabia, für den die Nachlässe seit gut einem halben Jahr immer größer werden. Skoda habe sich in der Vergangenheit als Marke des VW-Konzerns bei Preiskämpfen zurückgehalten und die Neuwagen als wertstabil verkauft, so Dudenhöffer. Doch jetzt stehe Skoda mit an der Spitze der Rabattfront. Und das schlage auch auf die Konzern-Kernmarke VW durch, den unangefochtenen Marktführer hierzulande. Schließlich sind viele Skodas mit zahlreichen VW-Modellen technisch weitgehend identisch. Polo, Golf Sportsvan und Touran jedenfalls sind im vergangenen Monat deutlich billiger geworden. Die Nachfrage nach Pkw kommt auch im Mai nicht in Gang. Das passt zu den Zulassungszahlen für den Vormonat. 3,6 Prozent weniger Autos kamen im April auf die Straße. Von den Branchenverbänden wurden vor allem die späten Ostertage für das Minus verantwortlich gemacht. Ansonsten gaben sich die Lobbyisten optimistisch. Ein beliebtes Argument: Nach den vielen Unwägbarkeiten durch die Eurokrise in den vergangenen Jahren holen nun die Verbraucher ihre verschobenen Neuanschaffungen von langlebigen Konsumgütern nach. Dazu zählen auch Autos. Der Automarkt-Report von Mobile.de, Deutschlands größtem Internet- Markt für Pkw, unterstützte diese These für viele Monate. Denn die Preise

4 für Gebrauchte sind stetig gestiegen. Im Januar etwa lagen sie im Schnitt um 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Doch diese Tendenz schwächt sich ab. Im April war es nur noch ein Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ein Vorbote für eine weitere Abschwächung? Bei Wissenschaftlern wie Dudenhöffer und Marktforschungsunternehmen wie IHS setzt sich jedenfalls immer stärker die Auffassung durch, dass es zwar kürzere Phasen mit steigendem Absatz geben wird. Aber Zahlen wie vor der Finanzkrise mit 17 Millionen Neuzulassungen in Westeuropa in einem Jahr halten die Experten für nicht mehr erreichbar. Die Folge: Rabattschlachten können zum Dauerphänomen werden. 26. Mai 2014 Preisnachlässe bei Neuwagen Durchschnittlich 19 Prozent Rabatt bei Internetkauf Der Ford Fiesta ist mit hohen Rabatten zu erwerben. Ford Wer sich einen Neuwagen im Internet bestellt, kann derzeit einen Rabatt von über 19 Prozent für eines der 30 zulassungsstärksten Modelle erzielen. Das ist eines der Ergebnisse des CAR-Rabatt- Indexes.

5 Neuwagenkäufer können sich freuen. Wer ein Auto über das Internet bestellt, der kann dies derzeit mit einem durchschnittlichen Rabatt von 19,4 Prozent für die 30 zulassungsstärksten Neuwagen im Privatkundenmarkt tun, wie das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat sei dies eine Steigerung von 0,7 Prozent, so die Wissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer und Karsten Neuberger. Über 30 Prozent Rabatt für Corsa und Fabia So waren im Mai mit dem Opel Corsa (35,8 Prozent), dem Ford Focus (34,2 Prozent), dem Ford Fiesta und dem Skoda Fabia (je 32,5 Prozent) gleich vier Fahrzeuge bei den Internethändlern im Angebot, die mit einem Rabatt von über 30 Prozent angeboten wurden. Während Modelle wie der Corsa und der Fabia im Herbst neu aufgelegt werden und derzeit besonders aggressiv abgesetzt werden, sind der Ford Focus und der Fiesta keine Auslaufmodelle. Entsprechend muss Ford noch längeren mit derart hohen Kaufanreizen agieren. Wie die Forscher feststellen, würden die hohen Rabatte bei Skoda für den Fabia auch Auswirkungen auf den Mutterkonzern VW haben, da beiden Marken ihre Technik aus dem Modularen Querbaukasten (MQB) beziehen. Entsprechend würde VW dazu gezwungen, höhere Verkaufsförderungsprämien zu zahlen, so die Wissenschaftler. Mit Blick auf das allgemeine Rabattniveau stellten Dudenhöffer und Neuberger fest, dass die Preisnachlässe bei Neuwagen nahezu auf dem Niveau des Vormonats geblieben sei. Bei den Sonderaktionen liegt der Kundenvorteil derzeit bei 12,1 Prozent (-0,4 Prozent zum April). Ebenso gesunken sei die Quote der Eigenzulassungen: sie ging mit 28,1 Prozent um 1,6 Prozent zurück. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen stellten die Forscher fest, dass auf dem deutschen Automarkt trotz Sonderschichten einzelner Hersteller und eines positiven Konsumklimas noch Unsicherheit vorherrsche. (AG/FM)