UNICREDIT BANK AUSTRIA ECONOMICS & MARKET ANALYSIS AUSTRIA
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- Axel Lange
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1 UNICREDIT BANK AUSTRIA ECONOMICS & MARKET ANALYSIS AUSTRIA April 2019
2 Überblick BIP real Veränderung zum Vorjahr UniCredit Bank Austria Konjunktur- Indikator Weitere Abflachung des Wachstums in Österreich jedoch keine Krise in Sicht Der UniCredit Bank Austria sinkt im März auf 2,4 Punkte trotz guter Performance der Wirtschaft im Inland der niedrigste Wert seit Herbst 2016 Das Exportumfeld trübt sich weiter ein, dennoch zeigt die Stimmung der heimischen Wirtschaft Anzeichen einer Stabilisierung nach der Abschwächung der vergangenen Monate Nach dem schwächsten Jahresbeginn seit drei Jahren wird das Wirtschaftswachstum 2019 mit 1,4 Prozent spürbar niedriger als 2018 ausfallen Das Ende des Aufschwungs in den USA hemmt die Weltwirtschaft und belastet die Wachstumsaussichten 2020 zusätzlich: Anstieg des BIP in Österreich wird mit 1,3 Prozent erwartet Die Inflation übersteigt 2019 und 2020 mit 1,7 bzw. 1,9 Prozent weiter den Vergleichswert im Euroraum Dez.98 2,2 3,1 Dez.99 4,7 3,8 Dez.00 2,6 3,5 Dez.01 0,5 1,0 Dez.02 1,6 2,1 Dez.03 1,3 2,5 Dez.04 2,6 2,4 Dez.05 3,1 2,2 Dez.06 3,7 3,4 Dez.07 3,1 2,9 Dez.08-0,9-1,0 Dez.09-0,5 1,1 Dez.10 2,6 2,9 Dez.11 0,9 0,9 Dez.12 0,6 0,7 Dez.13 1,2 1,8 Mär.14 0,8 1,8 Jun.14 0,9 1,7 Sep.14 0,4 0,8 Dez.14 0,5 1,2 Mär.15 0,7 1,2 Jun.15 1,0 1,3 Sep.15 1,6 1,4 Dez.15 1,2 1,7 Mär.16 2,5 1,6 Jun.16 2,2 2,0 Sep.16 1,4 2,1 Dez.16 2,1 2,9 Mär.17 3,0 3,1 Jun.17 2,3 3,7 Sep.17 2,5 3,9 Dez.17 2,4 4,6 Mär.18 3,6 4,0 Jun.18 2,7 3,5 Sep.18 2,2 3,6 Dez.18 2,4 2,9 Jän.19 2,6 Feb.19 2,5 Mär.19 2,4 Quelle: UniCredit Research Autor: Walter Pudschedl Impressum Herausgeber, Verleger, Medieninhaber: UniCredit Bank Austria AG Economics & Market Analysis Austria Rothschildpatz Wien Telefon +43 (0) Fax +43 (0) econresearch.austria@unicreditgroup.at Stand: 15. April 2019 UniCredit Research Seite 2
3 Globale Schwäche trifft auf Optimismus im Inland Die Details Das Konjunkturklima in Österreich hat sich Ende des ersten Quartals 2019 weiter eingetrübt. Der Rückgang des UniCredit Bank Austria s vom Allzeithoch von 4,6 Punkten zum Jahreswechsel 2017/18 setzte sich im März fort. Mit 2,4 Punkten erreicht der aktuelle Indikator nur mehr den niedrigsten Wert seit Herbst Damit übertrifft er jedoch weiter seinen langfristigen Mittelwert. Die Dynamik flacht sich zwar ab, die österreichische Wirtschaft läuft aber immer noch überdurchschnittlich gut. Von einem bevorstehenden Einbruch der Konjunktur oder gar einer Krise kann damit keine Rede sein. Der aktuelle Indikator unterstreicht eine Fortsetzung der unterschiedlichen Entwicklung von Inlands- und Auslandskonjunktur. Der erneute Rückgang des UniCredit Bank Austria s im März ist ausschließlich auf die Außenhandelskomponenten der heimischen Wirtschaft zurückzuführen. Die Konjunkturstimmung in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen im Inland hat sich dagegen nach der Abschwächung im Jahresverlauf 2018 zu Beginn des Frühlings auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die gute Lage am Arbeitsmarkt hat die Stimmung der heimischen Konsumenten Ende des ersten Quartals 2019 sogar wieder etwas verbessert, nachdem in den vergangenen Monaten die Verunsicherung durch das stärker fordernde internationale Umfeld durchgeschlagen hatte. Dadurch haben sich auch die optimistischen Geschäftseinschätzungen des Dienstleistungssektors stabilisiert. Zudem hält angesichts der vollen Auftragsbücher die Hochstimmung am Bau unvermindert an. Die Belastungen durch die internationale Konjunktur nehmen jedoch vorerst weiter zu. Konkret ist der Rückgang des Indikators etwa zu gleichen Teilen auf die Verschlechterung des internationalen Exportumfelds sowie den in Folge nachlassenden Optimismus in der exportorientierten Industrie zurückzuführen. Der mit dem österreichischen Außenhandel gewichtete globale Exportstimmungsindikator ist im März auf den niedrigsten Wert seit dem Frühjahr 2016 zurückgegangen und liegt damit auch erstmals seitdem unter dem langjährigen Mittelwert. In der Folge ist auch die Stimmung in der heimischen Industrie unter diesen gefallen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist der UniCredit Bank Austria auf durchschnittlich 2,5 Punkte zurückgegangen. Dieser Wert steht im Einklang mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1,5 Prozent im Jahresvergleich für das ersten Quartal UniCredit Bank Austria für Österreich BIP (real; Veränderung zum Vorjahr in %) UniCredit Bank Austria Quelle: Statistik Austria, Wifo, UniCredit Research UniCredit Research Seite 3 April 2019
4 Keine Krise, nur langsameres Wachstumstempo Verbesserungstrend am Arbeitsmarkt läuft aus Nach der Abkühlung in der zweiten Jahreshälfte 2018 hat sich die Konjunktur angesichts bestehender Unsicherheiten wie dem Brexit und der Belastung durch das schwächere internationale Umfeld weiter verlangsamt. Die Inlandsnachfrage hat die österreichische Wirtschaft zwar auf Wachstumskurs gehalten, aber insgesamt zeigt sich für den Start ins Jahr 2019 mit einem geschätzten Plus von rund 1,5 Prozent im Jahresvergleich die niedrigste Dynamik seit rund drei Jahren wird das Wirtschaftswachstum in Österreich weiterhin ganz wesentlich vom privaten Konsum getragen werden. Ein kräftiges Beschäftigungswachstum, die gestiegene Lohndynamik und leichte fiskalische Impulse durch die Einführung des Familienbonus Plus werden das Konsumwachstum unterstützen und annähernd auf Vorjahresniveau halten können. Die Investitionstätigkeit wird dagegen spürbar an Schwung verlieren. Der anhaltend hohen Dynamik der Bauinvestitionen steht im Ausrüstungsbereich ein voraussichtlich geringeres Tempo bei Erweiterungen gegenüber. Doch angesichts der weiterhin überdurchschnittlich hohen Kapazitätsauslastung ist 2019 mit keinem Einbruch der Investitionstätigkeit zu rechnen, obwohl die geringere Auslandsnachfrage belasten wird. Zumindest einige der bestehenden Unsicherheiten auf europäischer Ebene, wie zum Beispiel der Brexit, sollten sich ab Mitte 2019 mildern. Auch wenn damit das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas stärker als zu Jahresbeginn ausfallen dürfte, ist 2019 mit einem deutlich niedrigeren Anstieg des BIP als im Vorjahr zu rechnen. In Anbetracht der zu Jahresbeginn langsamer laufenden Konjunktur erwarten wir für das Gesamtjahr 2019 nunmehr einen deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 1,4 Prozent nach 2,7 Prozent im Vorjahr. Mit der voraussichtlichen Abkühlung der US-Konjunktur kommt 2020 ein weiterer Störfaktor hinzu, sodass der Anstieg des BIP in Österreich nur 1,3 Prozent betragen dürfte. Die aktuelle Schwäche der Weltwirtschaft ist die 18. dieser Art seit 1960 und nur eine, nämlich jene von 2008, führte in eine Krise. Die anderen 17 Schwächeperioden endeten nach einigen Quartalen geringeren Wachstums mit einem erneuten Durchstarten der globalen Wirtschaft. Spätestens 2021 können wir auch wieder mit höheren Wachstumszahlen rechnen und es sollte dann außerdem zu kleinen Zinsschritten nach oben kommen. Bis Ende 2020 erwarten wir hingegen unveränderte Leitzinsen der Europäischen Zentralbank geschuldet der schwächeren Konjunktur und den niedrigen Inflationsaussichten. Die Inflation im Euroraum wird voraussichtlich von durchschnittlich 1,8 Prozent 2018 auf nur noch 1,4 Prozent 2019 sinken. In Österreich ist zwar erneut mit einer Inflationsrate über jener im Euroraum zu rechnen, mit 1,7 Prozent wird die Teuerung 2019 aber auch unter dem Vorjahreswert von 2,0 Prozent zu liegen kommen. Der langsamere Konjunkturverlauf wird in den kommenden Monaten Auswirkungen auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt haben. Die derzeit noch starke Beschäftigungsdynamik mit einem jährlichen Plus von 2,1 Prozent im ersten Quartal 2019 wird sich in den kommenden Monaten verlangsamen. In der Folge wird sich die Arbeitslosenquote, die in den ersten drei Monaten saisonbereinigt bei 7,3 Prozent lag, nicht mehr weiter verbessern. Mit 7,3 Prozent wird die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2019 spürbar unter den 7,7 Prozent von 2018 liegen. Das Tempo des Rückgangs wird damit jedoch langsamer ausfallen als im Vorjahr und für 2020 ist angesichts der schwächeren Wachstumsaussichten keine Verbesserung der Arbeitslosenquote mehr in Sicht. Der langsamere Anstieg der Beschäftigung wird gerade ausreichen, um das steigende Arbeitskräftepotenzial unterzubringen. UniCredit Research Seite 4 April 2019
5 Österreich Konjunkturprognose Prognose Wirtschaftswachstum (real, Vdg. z. Vorjahr) 1,8 2,9 0,7 0,0 0,7 1,1 2,0 2,6 2,7 1,4 1,3 Industrieproduktion (real, Vdg. z. Vorjahr) 7,0 6,7 0,1 0,8 1,1 2,4 2,5 4,2 3,8 2,5 2,0 Privater Konsum (real, Vdg. z. Vorjahr in %) 1,0 1,3 0,5-0,1 0,3 0,4 1,4 1,4 1,6 1,5 1,3 Investitionen (real, Vdg. z. Vorjahr in %) *) -2,6 6,6 0,9 1,6-0,4 2,3 4,3 3,9 3,3 1,7 1,2 Inflationsrate (Vdg. zum Vorjahr in %) 1,9 3,3 2,4 2,0 1,7 0,9 0,9 2,1 2,0 1,7 1,9 Arbeitslosenquote (nationale Definition) 6,9 6,7 7,0 7,6 8,4 9,1 9,1 8,5 7,7 7,3 7,3 Beschäftigung (Vdg. zum Vorjahr in %) **) 0,8 1,9 1,4 0,6 0,7 1,0 1,6 2,0 2,5 1,6 0,7 Öff. Haushaltssaldo (in % des BIP) -4,4-2,6-2,2-2,0-2,7-1,0-1,6-0,8 0,1 0,1 0,2 Öff. Verschuldung (in % des BIP) 82,7 82,4 81,9 81,3 84,0 84,7 83,0 78,2 73,8 71,3 68,9 *) Bruttoanlageinvestitionen **) ohne Karenzgeldbezieher, Präsenzdiener und Schulungen Quelle: UniCredit Research UniCredit Research Seite 5 April 2019
6 Disclaimer und Impressum Zum Weiterlesen: UniCredit Bank Austria Homepage: Alle Prognosen und Analysen der Abteilung Economics & Market Analysis Austria auf Bank Austria Economic News: Die neuesten Veröffentlichungen der Abteilung Economics & Market Analysis Austria direkt in Ihrem Posteingang. Registrieren Sie sich bitte unter Sollten Sie Fragen haben schicken Sie uns ein unter Ohne unser Obligo: Diese Publikation ist weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität und Genauigkeit übernommen werden. Unsere Analysen basieren auf öffentlichen Informationen, die wir als zuverlässig erachten, für die wir aber keine Gewähr übernehmen, genauso wie wir für Vollständigkeit und Genauigkeit nicht garantieren können. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Die in der vorliegenden Publikation zur Verfügung gestellten Informationen sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder als Aufforderung, ein solches Angebot zu stellen, zu verstehen. Diese Publikation dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle, auf die persönlichen Verhältnisse der Anlegerin bzw. des Anlegers (z. B. Risikobereitschaft, Kenntnisse und Erfahrungen, Anlageziele und finanziellen Verhältnisse) abgestimmte Beratung. Die vorstehenden Inhalte enthalten kurzfristige Markteinschätzungen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Impressum Angaben und Offenlegung nach 24 und 25 Mediengesetz: Herausgeber und Medieninhaber: UniCredit Bank Austria AG 1020 Wien, Rothschildplatz 1 Unternehmensgegenstand: Kreditinstitut gem. 1 Abs.1 Bankwesengesetz Vertretungsbefugten Organe (Vorstand) des Medieninhabers: Robert Zadrazil, Dieter Hengl, Gregor Hofstätter-Pobst, Jürgen Kullnigg, Mauro Maschio, Doris Tomanek, Susanne Wendler Aufsichtsrat des Medieninhabers: Gianni Franco Papa, Ranieri De Marchis, Livia Aliberti Amidani, Christine Buchinger, Olivier Khayat, Adolf Lehner, Aurelio Maccario, Mario Pramendorfer, Eveline Steinberger-Kern, Ernst Theimer, Karin Wisak-Gradinger Beteiligungsverhältnisse am Medieninhabergemäß 25 Mediengesetz: UniCredit S.p.A. hält einen Anteil von 99,996% der Aktien am Medieninhaber (unter folgendem Link sind die wesentlichen, an der UniCredit S.p.A. bekannten Beteiligungsverhältnisse ersichtlich.) Der Betriebsratsfonds der Angestellten der UniCredit Bank Austria AG, Region Wien, sowie die Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten (Stifter: Anteilsverwaltung-Zentralsparkasse; Begünstigter: WWTF Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds) sind mit einem Anteil von zusammen 0,004% am Medieninhaber beteiligt. UniCredit Research Seite 6 April 2019
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