Gewässer-Nachbarschaften. Welche Beiträge kann die Landwirtschaft für eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Gewässerrandstreifen leisten?
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- Barbara Müller
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1 Gewässer-Nachbarschaften Welche Beiträge kann die Landwirtschaft für eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Gewässerrandstreifen leisten?
2 Gewässer-Nachbarschaften Anastasia Feld Fachbereich C Umweltschutzberatung Landwirtschaftskammer für das Saarland In der Kolling Bexbach Telefon: anastasia.feld@lwk-saarland.de
3 Gewässer-Nachbarschaften Übersicht 1. Einführung 2. Maßnahmen im Saarland 3. Landwirtschaftliche Nutzung und Gewässerrandstreifen 4. Fazit
4 1. Einführung WRRL Flüsse, Bäche, Gräben: Lebensadern unserer Landschaft Heimat für faszinierende Tier-/ Pflanzenwelt Häufig bedroht Europa seit 2000 guten Gewässerzustand wiederherstellen / sichern Schaffung ökologisch intakter & sauberer Oberflächengewässer mit möglichst natürlichen Lebensgemeinschaften Erhalt / Verbesserung der Wasserqualität Wasserhaushaltsgesetz (WHG), Saarländisches Wassergesetz (SWG)
5 1. Einführung Gewässerrandstreifen Definition nutzungsbeschränkte / nutzungsfreie gewässerbegleitende Fläche Schließt sich an Uferböschung an Raum für eigendynamische Gewässerentwicklung Breite abhängig von örtl. Rahmenbedingungen Geprägt durch erhöhte Standortfeuchte
6 1. Einführung Gewässerrandstreifen Funktion Wasserspeicherung Hochwasserschutz Sicherung des Wasserabflusses Puffer/ Schutz vor Stoffeintrag Gewässerschutz Lebensräume (Tier-/ Pflanzenarten)
7 1. Einführung Gewässerrandstreifen Pufferverlust Überfluteter / wassergesättigter Boden Häufiges Befahren / Viehdurchgang Verdichtung Abgeschwemmter Boden in Pufferzone
8 1. Einführung Gewässerrandstreifen Nachteile Flächenverlust Flächengröße Lage Schatten Abgrenzung behindert Bewirtschaftung
9 2. Maßnahmen im Saarland Greening alle Direktzahlungsempfänger Leistungen für Klima- & Umweltschutz Nur bedingt Befreiung auf allen beihilfefähigen Flächen einzuhalten Maßnahmen: Anbaudiversifizierung Erhalt des Dauergrünlands Flächennutzung im Umweltinteresse Ökologische Vorrangflächen (= ÖVF)
10 2. Maßnahmen im Saarland Greening - Ökologische Vorrangflächen Betrieb >15 ha Acker (inkl. Grünland & ÖVF): min. 5% ÖVF unterschiedliche ÖVF-Typen Gewichtungsfaktor unterschiedliche ökologische Wertigkeit max. Gewichtungsfaktor 1,5: 1m² Acker = 1,5m² ÖVF
11 2. Maßnahmen im Saarland Greening - Ökologische Vorrangflächen Für alle gilt: Anlage: Selbstbegrünung / gezielte Ansaat Keine PSM Keine landwirtschaftliche Erzeugung zulässig Ausnahme: Ab 01.Aug. Aussaat / Pflanzung, wenn Ernte im nächsten Jahr Stickstoffdüngung nicht zulässig, da kein Düngebedarf (Ausnahme: Ernte im nächsten Jahr) Nicht-Nutzung: jährl. Aufwuchs zerkleinern & ganzflächig verteilen (nicht )
12 2. Maßnahmen im Saarland Greening - Ökologische Vorrangflächen Pufferstreifen entlang Wasserläufe ( Gewässerrandstreifen ) Gewichtungsfaktor 1, m Breite Beweidung / Schnittnutzung, wenn Pufferstreifen >< Ackerland unterscheidbar Brachliegende Flächen Als ÖVF nur bei Ackerland Gewichtungsfaktor 1 Nicht-Nutzung: jährl. mähen & abfahren möglich Mähgut nicht nutzen Ackerstatus bleibt erhalten, selbst > 5 J. Gras-/Grünfutterpflanzen solange ÖVF!
13 2. Maßnahmen im Saarland Greening - Ökologische Vorrangflächen Feldrand Gewichtungsfaktor 1, m Breite Z.B. Blühstreifen, Selbstbegrünung auf Ackerfläche Nicht zwingend am Parzellenrand Nicht-Nutzung: jährl. mähen & abfahren möglich Mähgut nicht nutzen
14 2. Maßnahmen im Saarland Beratung saarländischer Gemeinden zur WRRL-Umsetzung viele Gewässer begradigt/ verrohrt Nähr-/ Schadstoffeinträge gezielte Beratung Städte / Gemeinden zu WRRL Verbesserung der Gewässerstruktur Maßnahmen zur Unterhaltung, Pflege, Entwicklung der Gewässer einschl. Gewässerrandstreifen Wiederherstellung der Durchgängigkeit (Unterstützung: LUA externe Berater) Zwei Grundsätze: minimale Eingriffe Gewässer Eigenentwicklung Freiraum als Entwicklungskorridor Flächenverfügbarkeit!
15 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Einträge von Dünger/PSM vermeiden notwendiger Abstand zu Oberflächengewässern 56 SWG Uferlinie Grenze zwischen Gewässer & Ufergrundstück Bestimmt durch Linie des Mittelwasserstandes 5m ab Uferlinie: keine ackerbauliche / erwerbsgärtnerische Nutzung keine PSM / mineralische Dünger kein Aufstellen von Zäunen u.ä. elektr. Zaun ok (Praxis) 10m ab Uferlinie: keine wassergefährdenden Stoffe (inkl. Jauche, Gülle, PSM mit Anwendungsbeschränkungen)
16 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Einträge von Dünger/PSM vermeiden PSM: mittelspezifische Auflagen Einsatz abdriftmindernder Düsen / Technik Korrekte Gerätereinigung Richtige klimatische Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind) Nährstoffeinträge aus Bodenerosion vermeiden Mindestbreite Gewässerrandstreifen
17 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Mögliche Fehler Unsachgemäßer Umgang mit PSM Nicht Einhalten d. erforderlichen Mindestabstands Kein Erhalt von Gewässerrandstreifen bei Bewirtschaftung Abpflügen der Grabenböschungen Hoher Viehbestand auf angrenzenden Flächen erhöhter Nährstoffeintrag starke Trittschäden Feststellen von Düngemitteleinträgen Bußgelder Kürzung der Betriebsprämie (Cross Compliance)
18 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Möglichkeiten der Landwirtschaft (große) Schläge am Hang unterbrechen, auch im Feld Bei gleichmäßigen Hängen Höhenlinie des Ackers folgen konzentrierten Run-Off verhindern Feldrand Am Fuß des Hanges Verhindert Austrag von Nährstoffen/ PSM/ Boden
19 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen vorher nachher
20 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Möglichkeiten der Landwirtschaft Pufferstreifen entlang Gewässer Befestigung der Uferböschung Ökol. Aufwertung des Gewässers Verhindert Austrag von Nährstoffen/ PSM/ Boden Hecken/ Bäume gegen Abdrift Grünland Grundwasserschutz Weniger Auswaschung
21 3. Landwirtschaftliche Nutzung 2012 & Gewässerrandstreifen 2016
22 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Etablierung / Pflege Ein-/mehrjährige Gräser, Büsche, Hecken, Bäume Ufertypische Gehölze, Gras- & Staudensäume Hecken / Bäume Schutz gegen Abdrift bessere Wasserinfiltration (Durchwurzelung)
23 3. Landwirtschaftliche Nutzung & Gewässerrandstreifen Etablierung / Pflege Grasbewuchs dicht cm hoch aufrechte Halme Regelmäßige Mahd (Fördervorgaben beachten!) bremst Abschwemmung Angeschwemmtes Bodenmaterial entfernen Konkurrenzstarke / bodenlockernde Saatmischungen Kräuterreichere Mischungen Biodiversität Selbstbegrünung natürliche Entwicklung Ansaat weniger invasive Arten Gefahr: Schnelle Wassersättigung zusätzl. Puffer / Maßnahmen auf höhergelegenen Flächen
24 4. Fazit Gewässerrandstreifen = unerlässlich & als solche zu erhalten **************************************** Jeder Landwirt kann zur Entspannung der Situation beitragen!
25 Fragen?
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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