Fall-Vignette 54-jähriger Mann

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Fall-Vignette 54-jähriger Mann"

Transkript

1 Fall-Vignette 54-jähriger Mann

2 Invasive Abklärung KHK bei 70-90% Stenose der mittleren rechten Koronargefässe Angioplastie mit Ballon und Einsetzung eines medikamenten-beschichteten Stents ohne Komplikationen Unauffällige transthorakale Echokardiographie (normale LVEF)

3 Verlauf Sechs Wochen später hat der Patient einen kardiovaskulären Rehabilitationsaufenthalt absolviert. Behandlung bei Entlassung: Aspirin 100 mg 1x tägl. Ticagrelor 90 mg 2x tägl. Bilol 5 mg 1x tägl. Lisinopril 10 mg 1x tägl. Atorvastatin 40 mg 1x tägl. Der Patient fragt Sie, wie lange er alle diese Medikamente weiter einnehmen muss. Was können Sie ihm bezüglich der verschiedenen therapeutischen Klassen antworten und welche Ratschläge können Sie ihm bezüglich der nicht medikamentösen Massnahmen geben?

4 Welche Antwort ist richtig bzgl. Statine a....sie reduzieren die Mortalität als Sekundärprävention nicht b....sie reduzieren das Risiko eines ACS nicht c....sie sind unabhängig vom LDL-Wert langfristig indiziert d....sie rechtfertigen eine jährliche Kontrolle der Muskelenzyme e....sie haben den Zweck, das LDL-Cholesterin unter 2,6 mmol/l abzusenken

5 Absolute reduction in LDL cholesterol (mmol/l) and absolute reduction in risk of major cardiac event (MCE). Heart 2005:91(Suppl5)

6 Relationship between reduction in LDL cholesterol (C-LDL) levels and the reduction in the relative risk of ischaemic cardiovascular events. Modified from Baigent et al.25 Eur Heart J Suppl 2017;19

7 Statine in der Sekundärprävention Cholesterol Treatment Trialists (CTT) Collaboration. Lancet 2015; 385: alle Studien zeigen übereinstimmend eine Abnahme der Sterblichkeit und der Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse

8 Nach einem akuten Koronarsyndrom

9 Therapeutisches Ziel Jeder Patient mit ACS (Sekundärprävention) ist sofort einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko ausgesetzt Ein Zielwert für LDL-c < 1,8 mmol/l oder eine Reduktion um 50% des LDL-c, falls der Ausgangswert zwischen 1,8 und 3,5 mmol/l liegt (Empfehlung IB)

10

11 Plaque-Regression?

12 GLAGOV: Studiendesign Randomisierung 1:1 für Studienpräparat Studienende Screening-Phase Klinisch indiziertes Koronarangiogramm IVUS auf Grundlage der Ergebnisse des Koronarangiogramms 3 ml Placebo als s.c. Injektion Periode von bis zu 4 Wochen zur Lipidstabilisierung Zugeteilt zur Statin- Basistherapie Placebo s.c. einmal monatlich (n = 484) Evolocumab 420 mg s.c. einmal monatlich (n = 484) Maximal 6 Wochen 2-4 Wochen Studientermine: Einschlusskriterien: LDL-C 2.07 mmol/l ODER LDL-C 1.56, aber < 2.07 mmol/l mit Risikofaktoren (wie Typ-2-Diabetes) * Nominale Änderung bezieht sich auf die tatsächliche Anzahl im Gegensatz zur prozentualen Änderung T = Tag, IVUS = intravaskuläre Ultraschalluntersuchung, s.c. = subkutan, W = Woche. T1 W4 W12 W24 W36 W52 W64 W76 W78 W80 EOS Studienpräparat wurde einmal monatlich zu Hause oder in der Klinik verabreicht Letzte Dosis des Studienpräparats Letzte IVUS- Untersuchung Puri R, et al. Am Heart J. 2016;176:83-92.

13 Änderung des anteiligen Plaquevolumens (%) Assoziation zwischen erreichtem LDL-C-Wert und Änderung de Plaque-Grösse bei allen Patienten LDL-C während der Therapie (mmol/l) Lokale Regressionskurve (LOESS) zeigt die Assoziation (mit 95%-CI) zwischen erreichtem LDL-C-Spiegel und Änderung des PAV bei allen Patienten, die sich einer Reihe von IVUS-Untersuchungen unterzogen. PAV = Prozentuales Atheromvolumen; LDL-C = Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin Nicholls SJ, et al. JAMA. [published online ahead of print November 15, 2016]. doi: /jama

14 14

15 16

16 Empfehlungen zum gesunden und genussvollen Essen und Trinken für Erwachsene Lebensmittelpyramide

17 Was ist besser für Ihre Gesundheit: Bergauf- oder bergabwärts? Studie in Dornbirn (A): 45 Teilnehmer Während 8 Wochen (3-5 Mal/Woche) A: den Hausberg hinaufgelaufen, hinunter mit der Bahn B: Mit der Bahn hinauf und hinuntergelaufen Ergebnis: Fett- und Zuckerstoffwechsel für beide Gruppen verbessert eher bessere Ergebnisse für Gruppe B Eur J Preventive Cardiol 2013;20:

18 ESC/EAS Guidelines for the Management of Dyslipidaemias. Eur Heart J 2016 Monitorisierung während Update lipid-senkender Kardiologie Therapie Lipid-Tests Wie häufig bei Therapie-Beginn? 2 Messungen im Intervall von 1-12 Wochen (mit Ausnahme vom akuten Koronarsyndrom Wie häufig während Statin-Therapie 8(±4) Wochen nach Therapie-Beginn 8 (±4)Wochen nach Therapie-Anpassung Wie häufig nach Ziel-Erreichung: Einmal jährlich (ausser bei Compliance-Problemen) Kontrolle von Leber- und Muskelenzymen Wie häufig Leberenzyme (A LT)? Vor Th-Beginn und nach 8-12 Wochen. 1x/Jahr Wie häufig CK? Vor Th-Beginn. Falls < 4x obere Norm, nur Verlaufskontrolle bei Myopathie. Falls > 4x obere Norm, kein Behandlungsbeginn

19 Routine-Massnahmen akut, subakute und chronische Phase nach STEMI/NSTEMI Protonenpumpeninhibitor: 40 mg Pantozol po Immer während Triple-Therapie Duale Therapie bei Risikofaktoren für GI-Blutung(St.n. GI-Blutung, St.n.Ulcus, > 65 J, zusätzliche Einnahme von Steroiden) Orale Betablocker-Th während und nach Hospitalisation bei allen STEMI-Patienten, bei NSTEMI mit Herzinsuffizienz/LV- Dysfunktion Nüchtern-Blutglucose-Profil so früh als möglich während Hospitalisation Kardiovaskuläres Manual KSSG 2017

20 Routine-Massnahmen akut, Update subakute Kardiologie und chronische Phase nach STEMI/NSTEMI Statin-Therapie: Hohe Dosis (40 80 mg Atorvastatin oder 20 mg Rosuvastatin) so früh als möglich Reevaluation 4 6 Wochen nach Infarkt, Ziel-LDL <1.8 mmol/l (ggf. Dosis- Anpassung bei Pat. mit erhöhtem NW-Risiko wie ältere Pat, Nieren- u.o. Lebererkrankung, Statin-NW) ACE-Hemmer bei STEMI innerhalb ersten 24 Std. bei Hinweisen auf Herzinsuffzienz, erheblicher LV-Dysfunktion (insbesondere Vorderwandinfarkt), Diabetes; bei ACE-Hemmer-Intoleranz Angiotensin-Rezeptorblocker Kardiovaskuläres Manual KSSG 2017

21 Fall-Vignette 63-jährige Frau Bypassoperation mit 47 Jahren Kardiovaskuläre RF: St.n.Nikotinabusus, positive Familien-Anamnese (Vater mit 51 J. an Infarkt verstorben, Hypercholesterinämie) Lipidwerte: Gesamt Cholesterin 8.8mmol/l LDL6.5 mmol/l Problem: Pravastatin, Simvastatin, Atorvastatin und Rosuvastatin nicht vertragen. Was nun?

22 Statin-assoziierte Update Myopathie Kardiologie (SAMS) Prävalenz: mindestens 5% Bedeutung: Einschränkung Lebensqualität bis sehr seltene Rhabdomyolyse (0.001%) Schlechtere Compliance Diagnose: Sorgfältige Anamnese Beginn Beschwerden i.d.regel ca. 6 Monate nach Th-Beginn Abklingen der Beschwerden 3-4 Tage nach Absetzen - bis zu 3 Monate möglich (grosse Variabilität) Wiederauftreten nach Reexposition Kardiovaskuläres Manual KSSG 2017

23 Laufs U, et al. Statin intolerance. Current Opinion in Lipidology 2015:26: Statin-assoziierte Update Kardiologie Myopathie Ausschluss anderer Ursachen von Muskelschmerzen Zeit nehmen für den Patienten 2-4 Wochen Statin absetzen Statin erneut einsetzen Keine spezifischen Symptome: Statin weiterführen Höchste verträgliche Dosis anstreben: Beginn mit sehr tiefer Dosierung, Statin wechseln, Einsatz eines potenten Statins, ev. nur jeden 2. Tag LDL-Ziel anstreben, ev. Kombination mit Ezetrol PCSK9 Inhibitoren

24 PCSK9-Inhibitor in Betracht ziehen

Der Patient mit Hypercholesterinämie

Der Patient mit Hypercholesterinämie Der Patient mit Hypercholesterinämie Cholesterintherapie Ja/Nein - wie - Zielwert Fall 1: 51 j. Mann, St. n. STEMI 10/2015, DES RIVA 10/2015, EF 40%, LDL 3.5 mmol/l Fall 2: 49 j. Mann, art. Hypertonie,

Mehr

Harald Mudra Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin Klinikum Neuperlach Städtisches Klinikum München GmbH

Harald Mudra Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin Klinikum Neuperlach Städtisches Klinikum München GmbH Erweiterte Evidenzbasis für PCSK9-Inhibitoren: Prognostische Bedeutung; Atheroskleroseregression? Nebenwirkung Diabetes? Konsequenzen für den praktischen Einsatz in Deutschland Harald Mudra Klinik für

Mehr

Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen Silberstreif am Horizont

Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen Silberstreif am Horizont Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen Silberstreif am Horizont 51. Bayerischer Internisten-Kongress 2012 München 19.-21. Oktober 2012 Christoph Wanner Medizinische Klinik und Poliklinik I 7 Punkte -

Mehr

Indikationen bei NOAKs: nach Vorhofflimmern, venösen Thromboembolien und bei KHK/Atherosklerose

Indikationen bei NOAKs: nach Vorhofflimmern, venösen Thromboembolien und bei KHK/Atherosklerose Indikationen bei NOAKs: nach Vorhofflimmern, venösen Thromboembolien und bei KHK/Atherosklerose (1) Welcher Patient qualifiziert? (2) Praktische Aspekte: Start/Wechsel von OAK zu NOAK (3) Adhärenz der

Mehr

Vorbeugen ist besser als wieder heilen

Vorbeugen ist besser als wieder heilen Vorbeugen ist besser als wieder heilen Matthias Wilhelm Präventive Kardiologie & Sportmedizin, Universitätsklinik für Kardiologie Vorbeugen ist besser als wieder heilen Rehospitalisationen vermeiden bei

Mehr

DIE CHOLESTERINLÜGE. Prof. Christian Müller CardiovascularResearch Institute Basel (CRIB), USB

DIE CHOLESTERINLÜGE. Prof. Christian Müller CardiovascularResearch Institute Basel (CRIB), USB DIE CHOLESTERINLÜGE Prof. Christian Müller CardiovascularResearch Institute Basel (CRIB), USB Folgen dramatisch! Erfolg=Geld für Medien: 1) Verkaufszahlen 2) Einschaltquote 3) Klicks è Skandal, Sex, Lüge

Mehr

Perioperatives Gerinnungsmanagement bei Coronarstents aus der Sicht des Kardiologen W. Weihs Graz

Perioperatives Gerinnungsmanagement bei Coronarstents aus der Sicht des Kardiologen W. Weihs Graz Perioperatives Gerinnungsmanagement bei Coronarstents aus der Sicht des Kardiologen W. Weihs 6.5.2010 Graz Agenda Clopidogrel 2010 Indikationen, Bolus, Dosierung Alternativen Unterbrechung der Therapie

Mehr

10/26/2017. Agenda. Dyslipidämie

10/26/2017. Agenda. Dyslipidämie Symposium Kardiovaskuläre Prävention und Herzinsuffizienz Dyslipidämie Aktuelle Therapieempfehlungen Agenda Bedeutung der Atherosklerose und Dyslipidämie Therapieempfehlung: Primärprävention und Sekundärprävention

Mehr

Kardiologisches Kolloquium KHK beim Diabetes Diabetes bei KHK

Kardiologisches Kolloquium KHK beim Diabetes Diabetes bei KHK Kardiologisches Kolloquium 24.10.2018 KHK beim Diabetes Diabetes bei KHK Klinik für Kardiologie Hans Rickli hans.rickli@kssg.ch Agenda Einleitung (Pathophysiologie, Epidemiologie) Primärprävention für

Mehr

Unverändert höheres Risikoprofil von Frauen in der Sekundärprävention der KHK Sechs-Jahres-Verlauf an Patienten

Unverändert höheres Risikoprofil von Frauen in der Sekundärprävention der KHK Sechs-Jahres-Verlauf an Patienten Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung e.v. (DGK) Achenbachstr. 43, 40237 Düsseldorf Geschäftsstelle: Tel: 0211 6006920 Fax: 0211 60069267 mail : info@dgk.org Pressestelle:

Mehr

Möglichkeiten und sinnvolle Grenzen der präoperativen Diagnostik des multimorbiden Dialysepatienten aus internistisch-kardiologischer Sicht

Möglichkeiten und sinnvolle Grenzen der präoperativen Diagnostik des multimorbiden Dialysepatienten aus internistisch-kardiologischer Sicht Möglichkeiten und sinnvolle Grenzen der präoperativen Diagnostik des multimorbiden Dialysepatienten aus internistisch-kardiologischer Sicht Dr. med. Michael Liebetrau 1 Kardiovaskuläre Risikofaktoren 2

Mehr

Kardio-CT im akuten Koronarsyndrom Gegenwart und Zukun. Hamburg Heart View,

Kardio-CT im akuten Koronarsyndrom Gegenwart und Zukun. Hamburg Heart View, Kardio-CT im akuten Koronarsyndrom Gegenwart und Zukun. Hamburg Heart View, 05.11.2016 Prof. Dr. Gunnar Lund, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätskrankenhaus

Mehr

Der komplexe Gefäßpatient

Der komplexe Gefäßpatient Der komplexe Gefäßpatient Wer profitiert von einer antithrombotischen Kombinationstherapie? Priv.-Doz. Dr. Marcel Halbach Klinik III für Innere Medizin Herzzentrum der Universität zu Köln Interessenkonflikte

Mehr

Therapie der Angina pectoris (medikamentös, PCI)

Therapie der Angina pectoris (medikamentös, PCI) Stufendiagnostik der KHK Regionale Variation der koronaren Mortalität Westfälische Wilhelms- Universität Münster Therapie der Angina pectoris (medikamentös, PCI) Prof. Dr. med. Paulus Kirchhof Medizinische

Mehr

Statine bei Dialysepatienten: Gibt es

Statine bei Dialysepatienten: Gibt es Statine bei Dialysepatienten: Gibt es noch eine Indikation? Christoph Wanner, Würzburg 22. Berliner DialyseSeminar 4. 5. Dezember 2009 Statine Lipidsenkung bei CKD 3 und 4 2003 2004 2006 2011 2012 AJKD

Mehr

Prognoseverbesserung durch (aggressive) Cholesterinsenkung: Aktuelle Daten

Prognoseverbesserung durch (aggressive) Cholesterinsenkung: Aktuelle Daten Prognoseverbesserung durch (aggressive) Cholesterinsenkung: Aktuelle Daten Harald Mudra Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin Klinikum Neuperlach Städtisches Klinikum München

Mehr

Lipidtherapie im Wandel Therapeutischer Stellenwert der Innovationen?

Lipidtherapie im Wandel Therapeutischer Stellenwert der Innovationen? Lipidtherapie im Wandel Therapeutischer Stellenwert der Innovationen? Michael Lehrke Department of Internal Medicine I University Hospital Aachen, Germany Kardiovaskuläre Ereignisse (%) Statine reduzieren

Mehr

Statine an HD SHARP ist da! Christoph Wanner Würzburg

Statine an HD SHARP ist da! Christoph Wanner Würzburg Statine an HD SHARP ist da! Christoph Wanner Würzburg n=9479 HD 2540 PD 490 CKD 6408 CKD3 2086 CKD4 2552 CKD5 1236 20 mg Simvastatin/ 10 mg Ezetimibe versus Placebo über 4,9 Jahre Verlaufsbeobachtung 62

Mehr

Vorhofflimmern Alte und Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention

Vorhofflimmern Alte und Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention Karl Georg Häusler Vorhofflimmern Alte und Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention Vorhofflimmern Aktuell ca. 1 Million Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland Verdoppelung der Prävalenz in den nächsten

Mehr

Der Akute Herzinfarkt. R. Urbien, Arzt in Weiterbildung, Medizinische Klinik II, Katholisches Klinikum Essen, Philippusstift

Der Akute Herzinfarkt. R. Urbien, Arzt in Weiterbildung, Medizinische Klinik II, Katholisches Klinikum Essen, Philippusstift Der Akute Herzinfarkt R. Urbien, Arzt in Weiterbildung, Medizinische Klinik II, Katholisches Klinikum Essen, Philippusstift Koronare Herzerkrankung (KHK) Manifestation der Atherosklerose an den Herzkranzarterien

Mehr

Versorgung bei ACS - Fortschritte und Defizite

Versorgung bei ACS - Fortschritte und Defizite Gesundheit Mobilität Bildung Versorgung bei ACS - Fortschritte und Defizite Hans-Holger Bleß, IGES Institut Berlin, 26. November 2015 Forum Herz Versorgung bei Akutem Koronarsyndrom IGES Institut. Ein

Mehr

Koronare Herzerkrankung 2012

Koronare Herzerkrankung 2012 Koronare Herzerkrankung 2012 Früherkennung, Diagnostik, Therapie S. Achenbach Medizinische Klinik I Universitätsklinikum Gießen Koronare Herzerkrankung 2012 Akute Koronarsyndrome Stabile Koronare Herzerkrankung

Mehr

Update Kardiologie. Prof. Dr. med. Franz R. Eberli Chefarzt Kardiologie Stadtspital Triemli Zürich. Risikofaktoren

Update Kardiologie. Prof. Dr. med. Franz R. Eberli Chefarzt Kardiologie Stadtspital Triemli Zürich. Risikofaktoren Update Kardiologie Prof. Dr. med. Franz R. Eberli Chefarzt Kardiologie Stadtspital Triemli Zürich Risikofaktoren Nicht modifizierbare Faktoren: Familiäre Belastung Alter Geschlecht Wichtige modifizierbare

Mehr

Teilnahme Ärzte - Medizinische Versorgungsinhalte

Teilnahme Ärzte - Medizinische Versorgungsinhalte Vorgaben gemäß Anlage 5 der Risikostrukturausgleichsverordnung Medizinische Versorgungsinhalte Behandlung nach evidenzbasierten Leitlinien Qualitätssichernde Maßnahmen Einschreibung/Teilnahme von Patienten

Mehr

Kosteneinsparung durch Prävention?

Kosteneinsparung durch Prävention? 11. ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS 13. März in Wien Kosteneinsparung durch Prävention? Peter Fraunberger Kosteneinsparung durch Prävention? Prävention steigert die Gesundheit und Lebensqualität.

Mehr

Labordiagnostische Zielbereiche in der klinischen Therapie und Versorgung

Labordiagnostische Zielbereiche in der klinischen Therapie und Versorgung Labordiagnostische Zielbereiche in der klinischen Therapie und Versorgung Dr. Robin Haring Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Universitätsmedizin Greifswald Referenzwerte vs. Zielwerte

Mehr

KHK und Vorhofflimmern: Immer noch ein heißes Eisen?! Koronare Herzkrankheit und Vorhofflimmern. Koronare Herzkrankheit und Vorhofflimmern

KHK und Vorhofflimmern: Immer noch ein heißes Eisen?! Koronare Herzkrankheit und Vorhofflimmern. Koronare Herzkrankheit und Vorhofflimmern Markus Seige Martha-Maria Krankenhaus Halle-Dölau KHK und Vorhofflimmern: Immer noch ein heißes Eisen?! Warum kann diese Krankheitskombination ein heißes Eisen darstellen? 1 Gemeinsames Auftreten Patienten

Mehr

Herzinsuffizienz wie kann das Pumpversagen vermieden (und behandelt) werden?

Herzinsuffizienz wie kann das Pumpversagen vermieden (und behandelt) werden? Nottwil, 13. April 2013 Herzinsuffizienz wie kann das Pumpversagen vermieden (und behandelt) werden? René Lerch, Genève Spätkomplikationen des Herzinfarkts Erneuter Infarkt Plötzlicher Herztod 10 30 %

Mehr

Vorkommen und Risiken der Herzinsuffizienz Stellenwert von KHK, Diabetes und Hypertonie

Vorkommen und Risiken der Herzinsuffizienz Stellenwert von KHK, Diabetes und Hypertonie Vorkommen und Risiken der Herzinsuffizienz Stellenwert von KHK, Diabetes und Hypertonie J o a c h i m E h r l i c h S t. J o s e f s - H o s p i t a l W i e s b a d e n DEFINITION Herzinsuffizienz ist

Mehr

Klinfor 2011 Klinische Fortbildungstage St. Gallen

Klinfor 2011 Klinische Fortbildungstage St. Gallen Klinfor 2011 Klinische Fortbildungstage St. Gallen 11.11.2011 Workshop 43 Periinterventionelle antithrombotische Therapie Hans Rickli Fachbereich Kardiologie Miodrag Filipovic Institut für Anästhesiologie

Mehr

Statine für alle? Wann Cholesterinsenker gerechtfertigt sind

Statine für alle? Wann Cholesterinsenker gerechtfertigt sind Statine für alle? Wann Cholesterinsenker gerechtfertigt sind Prof. Dr. Thomas Meinertz, Kardiologisch-Internistische Praxis Meinertz & Jäckle, Hamburg An keiner medikamentösen Therapie scheiden sich die

Mehr

PCSK9-Inhibition: Einsatz in Klinik und Praxis. Wolfgang Koenig und Veronika Sanin

PCSK9-Inhibition: Einsatz in Klinik und Praxis. Wolfgang Koenig und Veronika Sanin PCSK9-Inhibition: Einsatz in Klinik und Praxis Wolfgang Koenig und Veronika Sanin WK: Conflict of Interest (COI) - Disclosures Honorar für Vorträge: AstraZeneca, Novartis, MSD, Amgen, Sanofi, Actavis,

Mehr

Gefäßchirurgie 4.0. Best Medical Treatment. Dr. Thomas Günnewig

Gefäßchirurgie 4.0. Best Medical Treatment. Dr. Thomas Günnewig Gefäßchirurgie 4.0 Best Medical Treatment 2017 Dr. Thomas Günnewig S. 1 Dr. Th. Günnewig Tel.: 02361/ 601 286 - Fax: 02361/ 601 299 - E-mail: dr.guennewig@ekonline.de Primärprävention bei Hypertonus Metaanalyse,

Mehr

Risikofaktor Cholesterin Gute und schlechte Blutfette? Was ist dran an der Cholesterinlüge?

Risikofaktor Cholesterin Gute und schlechte Blutfette? Was ist dran an der Cholesterinlüge? Medizinische Klinik und Poliklinik II Kardiologie / Pneumologie / Angiologie Risikofaktor Cholesterin Gute und schlechte Blutfette? Was ist dran an der Cholesterinlüge? Dr. med. M. Vasa-Nicotera Oberärztin

Mehr

1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie

1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie Alirocumab Beschluss vom: 4. Mai 2016 gültig bis: unbefristet In Kraft getreten am: 4. Mai 2016 BAnz AT 16.06.2016 B3 Zugelassenes Anwendungsgebiet vom 23. September 2015: Praluent ist, begleitend zu einer

Mehr

1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie

1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie Evolocumab Beschluss vom: 9. März 2016 / 16. Juni 2016 / 6. September 2018 In Kraft getreten am: 9. März 2016 / 16. Juni 2016 / 6. September 2018 BAnz AT 04.04.2016 B6 / BAnz AT 23.09.2016 B2/ BAnz AT

Mehr

Tabelle 2: Fragestellung der Nutzenbewertung von Ticagrelor

Tabelle 2: Fragestellung der Nutzenbewertung von Ticagrelor 2 Nutzenbewertung 2.1 Kurzfassung der Nutzenbewertung Hintergrund Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Nutzenbewertung

Mehr

Medikamentöse Therapie: Was brauche ich wirklich?

Medikamentöse Therapie: Was brauche ich wirklich? Medikamentöse Therapie: Was brauche ich wirklich? Nebenwirkungen Dr. Christoph Hammerstingl Medizinische Klinik und Poliklinik II Universitätsklinikum tsklinikum Bonn Direktor Prof. Dr. G. Nickenig AGENDA

Mehr

ODYSSEY OUTCOMES Brennpunkt Lipide, Salzburg,

ODYSSEY OUTCOMES Brennpunkt Lipide, Salzburg, ODYSSEY OUTCOMES Brennpunkt Lipide, Salzburg, 28.09.2018 Christoph H. Säly, MD, FESC Abteilung für Innere Medizin I / VIVIT Institut Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Feldkirch, A Private Universität

Mehr

Begleitmedikation bei gefäßkranken Patienten Was ist evidenzbasiert? N. Attigah Klinischer Abend 27.07.2007 Therapieerfolg -Strenge Indikation -Akkurate OP-Technik -Konsequente Nachsorge -(Best Medical

Mehr

Antithrombotische Therapie nach Koronarintervention bei Vorhofflimmern

Antithrombotische Therapie nach Koronarintervention bei Vorhofflimmern Antithrombotische Therapie nach Koronarintervention bei Vorhofflimmern Priv.-Doz. Dr. Marcel Halbach Klinik III für Innere Medizin Herzzentrum der Universität zu Köln Indikation zur dualen TAH und oralen

Mehr

SAKAM Seminar

SAKAM Seminar SAKAM Seminar 24.02.2016 Allgemeine Aspekte chronischer Krankheiten A. C. Sönnichsen Institut für Allgemein- und Familienmedizin Universität Witten/Herdecke Was heißt eigentlich chronisch krank? Chronisch

Mehr

Venenthrombose. Daniel Staub Angiologie. Dimitrios Tsakiris Hämostasiologie

Venenthrombose. Daniel Staub Angiologie. Dimitrios Tsakiris Hämostasiologie Venenthrombose Daniel Staub Angiologie Dimitrios Tsakiris Hämostasiologie VTE Abklärung und Behandlung im Wandel der Zeit Früher Heute Diagnostik: Phlebographie Ultraschall Klinik unspezif. Wells + D-Dimere

Mehr

PCSK9 Hemmer: Neue Daten, Indikationen und Anwenduung Christoph H. Säly, MD, FESC

PCSK9 Hemmer: Neue Daten, Indikationen und Anwenduung Christoph H. Säly, MD, FESC PCSK9 Hemmer: Neue Daten, Indikationen und Anwenduung Christoph H. Säly, MD, FESC Abteilung für Innere Medizin I VIVIT Institut am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch, A Private Universität im Fürstentum

Mehr

Koronare Herzerkrankung Therapie der Angina pectoris

Koronare Herzerkrankung Therapie der Angina pectoris 27. November 2014 Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Waltenberger Professor für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie Direktor der Klinik für Kardiologie Leiter des Departments für Kardiologie und Angiologie

Mehr

Diabetes mellitus Relevante Qualitätsdaten mit Blick auf Prävention und Therapie

Diabetes mellitus Relevante Qualitätsdaten mit Blick auf Prävention und Therapie Diabetes mellitus Relevante Qualitätsdaten mit Blick auf Prävention und Therapie Qualitätsdaten im Gesundheitswesen allianzq- Stoos VIII 16. Juni, 2017 Prof. Dr. Michael Brändle, M.Sc. Chefarzt Allgemeine

Mehr

AKUTER MYOKARDINFARKT. Christoph Kaiser Kardiologie, USB

AKUTER MYOKARDINFARKT. Christoph Kaiser Kardiologie, USB AKUTER MYOKARDINFARKT Christoph Kaiser Kardiologie, USB Pa1ent weiblich, 70 Jahre JL: 10 Stunden vor Selbstzuweisung typischer retrosternaler Schmerz über 45 Minuten, jetzt beschwerdefrei PA: Diabetes

Mehr

der KHK aus heutiger Sicht Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen, Diessenhofen

der KHK aus heutiger Sicht Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen, Diessenhofen Primär- und Sekundärprophylaxe der KHK aus heutiger Sicht Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen, Diessenhofen Neue Risikokategorien (ESC/EAS Guidelines 2011) Sehr hohes Risiko(LDL-C

Mehr

Informationsveranstaltung 7.11./ Angina pectoris. Wann medikamentös, wann Ballon/Stent, wann Bypass-OP? Dr. med. D.

Informationsveranstaltung 7.11./ Angina pectoris. Wann medikamentös, wann Ballon/Stent, wann Bypass-OP? Dr. med. D. Informationsveranstaltung 7.11./14.11.2012 Angina pectoris Wann medikamentös, wann Ballon/Stent, wann Bypass-OP? Dr. med. D. Enayat Rechte Kranzarterie (RCA - Hinterwand) Gesundes Herz mit Herzkranzgefäßen

Mehr

VORHOFFLIMMERN. Mischa Kühne

VORHOFFLIMMERN. Mischa Kühne VORHOFFLIMMERN Mischa Kühne Vorhofflimmern oder was ein Kamel mit Donald Trump zu tun hat... Uebersicht OAK Symptomkontrolle News Feinberg WM. Arch Intern Med 1995;155:469-473. Epidemiologie von Vorhofflimmern

Mehr

Hypertonie: Hot topics 2013

Hypertonie: Hot topics 2013 Hypertonie: Hot topics 2013 Davos, 11.2. 2013 Prof. Dr. med. G. Predel Deutsche Sporthochschule Köln Predel 2013 Hypertonie Hot-Topics 2013 Davos, 11.2.2013 Bewegungsmangel, Hypertonie & vorzeitige Gefäßalterung

Mehr

Wie funktioniert unser Herz? Was passiert bei einem Herzinfarkt? Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Wie funktioniert unser Herz? Was passiert bei einem Herzinfarkt? Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten Wie funktioniert unser Herz? Was passiert bei einem Herzinfarkt? Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten Dr. med. Petra Kohler FMH Innere Medizin, Kardiologie 06.09.2018, Sankt Gallen Fall 1 68-jähriger

Mehr

KARDIALE THERAPIE IM ALTER Lohnt es sich?

KARDIALE THERAPIE IM ALTER Lohnt es sich? KARDIALE THERAPIE IM ALTER Lohnt es sich? Peter Siostrzonek Krankenhaus Barmherzige Schwestern Linz Kardiologische Abteilung LEBENSERWARTUNG IM ALTER Mit 70a: noch ca. 15 LJ Mit 80a: noch ca. 8 LJ Mit

Mehr

PCSK9-Inhibition: Welche Patienten profitieren? 22. Dresdener Symposium

PCSK9-Inhibition: Welche Patienten profitieren? 22. Dresdener Symposium PCSK9-Inhibition: Welche Patienten profitieren? 22. Dresdener Symposium.18.11.2016 Köln Prof. Dr. Wilhelm Krone Poliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin Transparenzerklärung Hiermit

Mehr

Fortbildungsveranstaltung 2014 der AkdÄ in Düsseldorf. Lipidwirksame Therapie zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen in den aktuellen Leitlinien

Fortbildungsveranstaltung 2014 der AkdÄ in Düsseldorf. Lipidwirksame Therapie zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen in den aktuellen Leitlinien Fortbildungsveranstaltung 2014 der AkdÄ in Düsseldorf Lipidwirksame Therapie zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen in den aktuellen Leitlinien G. Klose, Bremen 8. Oktober 2014 Kernaussagen der 2013

Mehr

Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik?

Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik? Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik? Mohamed Marwan Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen Warum sind

Mehr

Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin Lipidtherapie Aktuelle Aspekte

Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin Lipidtherapie Aktuelle Aspekte Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin Lipidtherapie 2015 - Aktuelle Aspekte Evren Çağlayan Fallvorstellung 1 Ambulante Sprechstunde: 52-jähriger Mann, Steuerberater BMI 25 kg/m², keine relevanten Vorerkrankungen

Mehr

Kardio-Onkologie Prof. C. Tschöpe Charite

Kardio-Onkologie Prof. C. Tschöpe Charite Prof Carsten Tschöpe Kardio-Onkologie Pathophysiologie der Kardiotoxzität von Chemotherapeutika Michelle W. Bloom et al. Circ Heart Fail. 2016 Klinische Risikofaktoren für Kardiotoxizität Zamorano JL

Mehr

Neuigkeiten in der Stratifizierung der Lipidtherapie *New Guideline* Aktuelle Kardiologie und Angiologie März, Schloss Neuburg a. d.

Neuigkeiten in der Stratifizierung der Lipidtherapie *New Guideline* Aktuelle Kardiologie und Angiologie März, Schloss Neuburg a. d. Harry Hahmann Klinik Schwabenland, Isny-Neutrauchburg Neuigkeiten in der Stratifizierung der Lipidtherapie *New Guideline* Aktuelle Kardiologie und Angiologie 2012 17.März, Schloss Neuburg a. d. Kammel

Mehr

Conflict of Interest. Globales Assessment des kardiovaskulären Risikos und dessen Reduktion: ein Update. Disclosure. Outline. Zusammenfassung.

Conflict of Interest. Globales Assessment des kardiovaskulären Risikos und dessen Reduktion: ein Update. Disclosure. Outline. Zusammenfassung. XXIV. Diagnostiksymposium Schaan, 08.03.2018 Globales Assessment des kardiovaskulären s und dessen Reduktion: ein Update Conflict of Interest Kein Interessenskonflikt Akademisches Referat Heinz Drexel,

Mehr

5. Prophylaxe-Seminar des KNS

5. Prophylaxe-Seminar des KNS Welche Antihypertensiva für r wen? Ulrich Kintscher Center for Cardiovascular Research, CCR, Institut für Pharmakologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L

Mehr

SOP Lipidmanagement. Einleitung

SOP Lipidmanagement. Einleitung SOP Lipidmanagement David Sinning, Ulf Landmesser Eine Fettstoffwechselstörung findet sich sehr häufig und ist einer der entscheidenden und gut behandelbaren kardiovaskulären Risikofaktoren. Insbesondere

Mehr

Neue Studien, neue Diskussionen, aber keine neuen Regeln: Cholesterinsenker schützen Risikopatienten

Neue Studien, neue Diskussionen, aber keine neuen Regeln: Cholesterinsenker schützen Risikopatienten Kommentierte Studie Neue Studien, neue Diskussionen, aber keine neuen Regeln: Cholesterinsenker schützen Risikopatienten Berlin (3. Februar 2011) - Zwei jüngst publizierte große Metaanalysen haben die

Mehr

DNA-DIAGNOSTIK ZUR INDIVIDUELLEN PHARMAKOTHERAPIE

DNA-DIAGNOSTIK ZUR INDIVIDUELLEN PHARMAKOTHERAPIE DNA-DIAGNOSTIK ZUR INDIVIDUELLEN PHARMAKOTHERAPIE AGENDA Grundlagen Kasuistiken Organisatorisches 30.05.2015 DNA-DIAGNOSTIK ZUR INDIVIDUELLEN PHARMAKOTERAPIE 2 Quelle: Cascorbi, I: Drug interactions principles,

Mehr

Neue Therapien: PCSK9 - Inhibition. Helmut Geiger Goethe-Universität Frankfurt Medizinische Klinik III / Nephrologie

Neue Therapien: PCSK9 - Inhibition. Helmut Geiger Goethe-Universität Frankfurt Medizinische Klinik III / Nephrologie Neue Therapien: PCSK9 - Inhibition Helmut Geiger Goethe-Universität Frankfurt Medizinische Klinik III / Nephrologie Heidelberg, 31.03.2017 Interessenkonflikte Amgen: Beraterhonorar CTT-Metaanalyse: Bedeutung

Mehr

Leitliniengerechte Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK

Leitliniengerechte Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK Leitliniengerechte Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK Dr. med. Murat Nar Ambulantes Herz-Kreislaufzentrum Wolfsburg Vorhofflimmern - Inzidenz Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung.

Mehr

Herz&Diabetes: Risikomanagement des homo austriacus die Sichtweise des Kardiologen

Herz&Diabetes: Risikomanagement des homo austriacus die Sichtweise des Kardiologen Herz&Diabetes: Risikomanagement des homo austriacus die Sichtweise des Kardiologen Dirk von Lewinski Abteilung für Kardiologie Medizinische Universität Graz Agenda Typische Risikofaktoren / Folgen Langzeitrisiko

Mehr

Akuter Myokardinfarkt Leitlinien und ihre Umsetzbarkeit im Rettungsdienst

Akuter Myokardinfarkt Leitlinien und ihre Umsetzbarkeit im Rettungsdienst Akuter Myokardinfarkt Leitlinien und ihre Umsetzbarkeit im Rettungsdienst 23. Leipzig-Probstheidaer Notfalltag Nicolas Majunke Universität Leipzig - Herzzentrum Papyrus Ebers (1600 BC) Triffst du einen

Mehr

Primärprävention kardialer Morbidität

Primärprävention kardialer Morbidität Kosteneffektivität von Statinen in der Primärprävention kardialer Morbidität und Mortalität Dr. med. Dipl.-Kffr. Anja Neumann Dr. rer. medic. Petra Schnell-Inderst MPH Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem

Mehr

Anhang III Änderungen an den Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels und den Packungsbeilagen

Anhang III Änderungen an den Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels und den Packungsbeilagen Anhang III Änderungen an den Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels und den Packungsbeilagen Hinweis: Diese Änderungen der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilage

Mehr

Innovative und multifaktorielle Therapie des Diabetes mellitus Typ 2

Innovative und multifaktorielle Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 Innovative und multifaktorielle Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 Prim. Dr. Edwin Halmschlager Stoffwechsel-Rehabilitation Lebens.Resort Ottenschlag Zahl der Diabetiker weltweit nach Daten der WHO 1980

Mehr

Guidelines für kardiovaskuläre Erkrankungen in der klinischen Praxis ( ESC / AGLA )

Guidelines für kardiovaskuläre Erkrankungen in der klinischen Praxis ( ESC / AGLA ) Guidelines für kardiovaskuläre Erkrankungen in der klinischen Praxis ( ESC / AGLA ) Dr. med. Karl Nüesch Kardiologie FMH Medical manager FH/EMBA Marktstrasse 11, 9435 Heerbrugg Programm Vortrag über die

Mehr

Behandlung der arteriellen Hypertonie - Wie lautet der Zielwert 2016?

Behandlung der arteriellen Hypertonie - Wie lautet der Zielwert 2016? Behandlung der arteriellen Hypertonie - Wie lautet der Zielwert 2016? Hannes Reuter Klinik III für Innere Medizin Herzzentrum der Universität zu Köln Patient 1 Risikofaktoren: Blutdruck 167/96 mmhg Typ

Mehr

Kardiovaskuläre Risikiofaktoren. Aktuelle Strategien bei Statin Unverträglichkeit

Kardiovaskuläre Risikiofaktoren. Aktuelle Strategien bei Statin Unverträglichkeit Kardiovaskuläre Risikiofaktoren Aktuelle Strategien bei Statin Unverträglichkeit Anja Vogt Stoffwechselambulanz Lipoprotein-Apherese LMU, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum Innenstadt Conflict

Mehr

Check-up 2012 Aus der Sicht des Kardiologen

Check-up 2012 Aus der Sicht des Kardiologen Check-up 2012 Aus der Sicht des Kardiologen - Fallbeispiele - Aktive Diskussion Fallbeispiel 1: Mann, 51 j., Gesund, wünscht Check up PA «bland» FA: Vater 79j. (behandelte Hypertonie, Dyslipidämie),

Mehr

Update Herzinsuffizienz Therapie der chronischen HI - ein Lichtblick

Update Herzinsuffizienz Therapie der chronischen HI - ein Lichtblick Update Herzinsuffizienz Therapie der chronischen HI - ein Lichtblick Dr. med. R. Brenner, OAmbF 2 Lichtblicke in der Herzinsuffizienztherapie Guidelines 2016 Sacubitril/Valsartan Devices Behandlung der

Mehr

Mehrfache Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK - Wie geht man heute vor? Dr. med. D. Enayat

Mehrfache Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK - Wie geht man heute vor? Dr. med. D. Enayat Mehrfache Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK - Wie geht man heute vor? Dr. med. D. Enayat An der Blutgerinnung sind beteiligt: Blutplättchen (Thrombozyten) Gerinnungsfaktoren - im Blutplasma

Mehr

Welcher PD-Patient sollte lipidsenkend behandelt werden?

Welcher PD-Patient sollte lipidsenkend behandelt werden? Welcher PD-Patient sollte lipidsenkend behandelt werden? Christoph Wanner Medizinische Klinik und Poliklinik I Schwerpunkt Nephrologie 97080 Würzburg Praxis der Peritonealdialysetherapie, 20. Workshop,

Mehr

Informationsbroschüre zu HBV bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Kreatinin-Clearance-Rechner

Informationsbroschüre zu HBV bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Kreatinin-Clearance-Rechner Wichtig: Informationsbroschüre zu HBV bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Kreatinin- Kontrollieren Sie bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung mit die Kreatinin-Clearance. Während

Mehr

Glomeruläre Filtrationsrate nimmt ca ml/min/1,73 m 2 pro Altersdekade ab (Delanaye et al. 2012)

Glomeruläre Filtrationsrate nimmt ca ml/min/1,73 m 2 pro Altersdekade ab (Delanaye et al. 2012) 1 2 3 Glomeruläre Filtrationsrate nimmt ca. 6 12 ml/min/1,73 m 2 pro Altersdekade ab (Delanaye et al. 2012) Faktor für die Dosisanpassung ist abhängig von der extrarenalen Elimination (Q 0 ) und der Nierenfunktion:

Mehr

Time to IMPROVE-IT. Prof. Dr. med. C. A. Schneider. Kardiologie - PAN Klinik Köln Herz Netz Köln Medizinische Fakultät, Universität zu Köln

Time to IMPROVE-IT. Prof. Dr. med. C. A. Schneider. Kardiologie - PAN Klinik Köln Herz Netz Köln Medizinische Fakultät, Universität zu Köln Time to IMPROVE-IT Prof. Dr. med. C. A. Schneider Kardiologie - PAN Klinik Köln Herz Netz Köln Medizinische Fakultät, Universität zu Köln Mögliche Interessenskonflikte (Honorare für Forschung, Vorträge,

Mehr

Wirksame LDL-C Reduktion. mit PCSK9 Antiko rpern

Wirksame LDL-C Reduktion. mit PCSK9 Antiko rpern Wirksame LDL-C Reduktion mit PCSK9 Antiko rpern OA Dr. Roland Edlinger Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel 3. Medizinische Abteilung mit Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie

Mehr

Katholisches Klinikum Essen. Herzinfarkt wie kann man sich schützen? Prof. Dr. med. Birgit Hailer

Katholisches Klinikum Essen. Herzinfarkt wie kann man sich schützen? Prof. Dr. med. Birgit Hailer Katholisches Klinikum Essen Herzinfarkt wie kann man sich schützen? 11.04.2016 Datum Mitarbeitereinführungstag 1 Prof. Dr. med. Birgit Hailer Akutes Koronarsyndrom Libby P. N Engl J Med 2013;368:2004-2013

Mehr

Voruntersuchungen. Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Voruntersuchungen. Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Voruntersuchungen ASA Klassifikation Grundlagen für apparative, technische Untersuchungen entscheidende Grundlagen zur Indikation jeder präoperativen technischen Untersuchung: - Erhebung einer sorgfältigen

Mehr

Die Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen steigt mit dem Alter. Koronare Herzerkrankung. Sieht man das Risiko von außen?

Die Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen steigt mit dem Alter. Koronare Herzerkrankung. Sieht man das Risiko von außen? Die Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen steigt mit dem Alter 100 Koronare Herzerkrankung Stefan Frantz Anteil der Population (%) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 5,5 4,6 10,4 4,2 17,4 13,6 34,2 28,9 51,0

Mehr

Neueste Entwicklungen in der Therapie von Fettstoffwechselstörungen

Neueste Entwicklungen in der Therapie von Fettstoffwechselstörungen Neueste Entwicklungen in der Therapie von Fettstoffwechselstörungen Prof. Dr. Klaus Parhofer Medizinische Klinik II Großhadern Ludwig-Maximilians-Universität, München RM Lipidtherapie Strategien zur LDL-Senkung

Mehr

Effektgrößen. Evidenz-basierte Medizin und Biostatistik, Prof. Andrea Berghold

Effektgrößen. Evidenz-basierte Medizin und Biostatistik, Prof. Andrea Berghold Effektgrößen 2x2Tafel Therapie Medikament 1 Medikament 2 Summe Misserfolg 450 = a 300 = c 750 = (a+c) Endpunkt Erfolg 550 = b 700 = d 1250 = (b+d) Vergleich von 2 Therapien; Endpunkt binär Summe 1000 =

Mehr

Cardio 2. Diego, 57 Jahre. Refraktäre Dyslipidämie in der Sekundärprävention. Notes: 1 / impulze GmbH

Cardio 2. Diego, 57 Jahre. Refraktäre Dyslipidämie in der Sekundärprävention. Notes: 1 / impulze GmbH Cardio 2 Diego, 57 Jahre Refraktäre Dyslipidämie in der Sekundärprävention 1 / 34 2016 impulze GmbH Cardio 2 Vignette Item Befund Alter/Beruf 57 Jahre/Kranführer Anamnese Myokardinfarkt vor 5 Jahren nach

Mehr

Therapie der Herzinsuffizienz S. Achenbach, Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen

Therapie der Herzinsuffizienz S. Achenbach, Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen Therapie der Herzinsuffizienz 2013 S. Achenbach, Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen Häufigkeit der Herzinsuffizienz 10-20% der 70-80 jährigen 15 Millionen Patienten in der EU Überleben

Mehr

BAnz AT B3. Beschluss

BAnz AT B3. Beschluss Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneitel-Richtlinie (AM-RL): Anlage XII - Beschlüsse über die utzenbewertung von Arzneiteln neuen Wirkstoffen nach 35a SGB V Alirocumab

Mehr

Akuter Myokardinfarkt, Short door to needle-time und stent as fast as you can?

Akuter Myokardinfarkt, Short door to needle-time und stent as fast as you can? Akuter Myokardinfarkt, Short door to needle-time und stent as fast as you can? Manfred Mauser, Ortenau-Klinikum Lahr-Ettenheim Herzinfarktzentrum Ortenau-Klinikum Lahr 08.05.2017 1 Akuter Myokardinfarkt

Mehr

Fallbeispiele. Fallbeispiel 1

Fallbeispiele. Fallbeispiel 1 Fallbeispiele Prof. Dr. med. habil. Paracelsus Harz-Klinik Bad Suderode Medizinische Fakultät der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg 1 Fallbeispiel 1-61-Jähriger - Guter Allgemeinzustand - Adipöser

Mehr

Symptomorientierte Notfallbehandlung anhand von Fallbeispielen. - Kardiologie - Martin Hinterseer Medizinische Klinik Klinik Füssen

Symptomorientierte Notfallbehandlung anhand von Fallbeispielen. - Kardiologie - Martin Hinterseer Medizinische Klinik Klinik Füssen Symptomorientierte Notfallbehandlung anhand von Fallbeispielen - Kardiologie - Martin Hinterseer Medizinische Klinik Klinik Füssen Symptomorientierte Notfallbehandlung anhand von Fallbeispielen - Kardiologie

Mehr

Dossierbewertung A15-38 Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V Version 1.0 Evolocumab Hypercholesterinämie und gemischte Dyslipidämie

Dossierbewertung A15-38 Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V Version 1.0 Evolocumab Hypercholesterinämie und gemischte Dyslipidämie I 2 Nutzenbewertung I 2.1 Kurzfassung der Nutzenbewertung Hintergrund Der G-BA hat das IQWiG mit der Nutzenbewertung des Wirkstoffs Evolocumab gemäß 35a SGB V beauftragt. Die Bewertung erfolgte auf Basis

Mehr

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Neue Ergebnisse aus der BEAUTIfUL-Studie KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Barcelona, Spanien, 31. August 2009 Aktuelle Daten einer auf dem Kongress der European Society

Mehr

Antikoagulation und Plättchenaggregationshemmung beim flimmernden KHK-Patienten

Antikoagulation und Plättchenaggregationshemmung beim flimmernden KHK-Patienten Antikoagulation und Plättchenaggregationshemmung beim flimmernden KHK-Patienten Dr. Ralph Kallmayer, Innere Abteilung Kardiologie HELIOS Klinik Lutherstadt Eisleben Das therapeutische Dilemma: Patient

Mehr

KARDIOVASKULÄRE PRÄVENTION. Otmar Pfister Kardiologie

KARDIOVASKULÄRE PRÄVENTION. Otmar Pfister Kardiologie KARDIOVASKULÄRE PRÄVENTION Otmar Pfister Kardiologie Welche Massnahme hä

Mehr

Man ist so alt wie seine Gefäße Koronare Herzkrankheit Schlaganfall Prävention Diagnostik - Therapie

Man ist so alt wie seine Gefäße Koronare Herzkrankheit Schlaganfall Prävention Diagnostik - Therapie Man ist so alt wie seine Gefäße Koronare Herzkrankheit Schlaganfall Prävention Diagnostik - Therapie Priv.-Doz.Dr.L.Pizzulli Innere Medizin Kardiologie Herz-und Gefäßzentrum Rhein-Ahr Gemeinschaftskrankenhaus

Mehr

Risikofaktoren und Krankheitsentstehung

Risikofaktoren und Krankheitsentstehung Risikofaktoren und Krankheitsentstehung Dr.med.Bernhard Spoendlin Herzpraxis am Rhein Was ist der Unterschied zwischen einer Reparatur und der Prävention? ? Was ist der Unterschied zwischen einer Reparatur

Mehr