Themen-Dialog Gemeinsam für mehr Menschlichkeit
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- Brigitte Lenz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Themen-Dialog Gemeinsam für mehr Menschlichkeit Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Themen-Workshops im Westhafen Pier 1, Frankfurt am Main
2 Hinweis zu den Ergebnissen Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse der Dialog-Veranstaltungen sind auf Basis der Aufzeichnungen unterschiedlicher Protokollanten zusammengefasst und so unverfälscht wie möglich aufbereitet worden. Zielsetzung war, die wertvollen Impulse, Anmerkungen und Empfehlungen der Teilnehmer möglichst authentisch wiederzugeben. Unterschiede in Begrifflichkeiten, Wortwahl und Ansätzen beruhen auf der unterschiedlichen Zusammensetzung der Teilnehmer und Moderatoren der Workshops.
3 Mittwoch, 14. September Uhr Themenschwerpunkte Sozialverträglichkeit im Anbau Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM) Veranstaltungsort Westhafen Pier 1 Rotfeder-Ring Frankfurt am Main
4 39 Teilnehmer aus Politik, Unternehmen, Wissenschaft, NGOs und der REWE Group
5 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau
6 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (1/6) Leitfragen: Thementisch 1: Soziale Missstände erkennen und beheben Wie ist vor dem Hintergrund individueller und regionenspezifischer Rahmenbedingungen zu erkennen, ob in Anbau- bzw. Produktionsländern unzureichende Sozialstandards vorherrschen? Welche Maßnahmen können Industrie und Handel leisten, um erkannte soziale Missstände zu korrigieren? Wie können andere Anspruchsgruppen eingebunden werden? Thementisch 2: Mindeststandards für Sozialverträglichkeit Reicht die Einhaltung der jeweiligen nationalen Sozialnormen aus, um von einer Sozialverträglichkeit im Anbau bzw. in der Produktion sprechen zu können? Sind Zertifizierungssysteme ein hinreichendes Instrument zur Verbesserung der Sozialstandards? Welche Rahmenbedingungen müssen erfolgreiche Zertifizierungssysteme erfüllen?
7 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (2/6) 1. Soziale Missstände erkennen und beheben Monitoring und Hot Spot-Analyse existierende Sozialstandards sind zu implementieren Ordnungsrahmen/Leitsätze (OECD u.a.) eigene Wahrnehmung und Positionierung teils politisches Problem kulturelle Normen/Standards erschweren teilweise die Entwicklung
8 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (3/6) 1. Soziale Missstände erkennen und beheben ERGEBNISSE Top-Empfehlungen 1. Durch Monitoring und Hot Spot-Analysen können Missstände aufgedeckt werden. Diese Monitoring-Maßnahmen sind stetig weiterzuentwickeln. 2. Informationsbedarf: Transparenz zu existierenden Standards für die Öffentlichkeit herstellen. 3. Persönliches Engagement der Entscheider ist gefordert, um soziale Missstände nachhaltig beheben zu können.
9 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (4/6) 2. Mindeststandards für Sozialverträglichkeit Externe Kontrolle Programme/Prozesse > Zusammenarbeit in der Entwicklung ist gefordert (dafür müssen die wichtigen Player identifiziert und eingebunden werden) Management einbeziehen Medien: fokussieren sich in der Regel auf negative Berichterstattung/Beispiele mit Skandalpotenzial stattdessen sollten auch Alternativen dargestellt werden, als Entscheidungshilfe für den Konsumenten differenzierte Berichterstattung hilft! (Insbesondere denen, die Veränderungen herbeiführen wollen) Industrie: muss für Transparenz sorgen weniger Siegel/Label. Idee: Reduktion auf ein Dachsiegel mit hohem Standard? Zertifizierung aller Produkte umsetzen
10 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (5/6) 2. Mindeststandards für Sozialverträglichkeit Roadmap 1. nationale Gesetze einhalten 2. Kernarbeitsnormen der ILO 3. nationale Gesetze + ILO-Arbeitsnormen + x = existenzsichernde Löhne? Stufenplan erstellen? Problem: Komplexe Ausgangssituation wie ist eine Kontrolle möglich? auch Anbieter nicht-nachhaltiger Produkte finden Abnehmer! Problem: Welcher Standard soll gelten? je nach Rohstoff unterschiedlich (daher für den Konsumenten zu verwirrend und undurchsichtig) Wettbewerb zur Höhe der Standards ist notwendig (Je höher, desto wertvoller > Ranking) Ansatz: Runder Tisch Ziele und Standards definieren Maßnahmen und Hilfen planen Zertifizierer mit an den Tisch holen
11 Workshop Sozialverträglichkeit im Anbau (6/6) 2. Mindeststandards für Sozialverträglichkeit ERGEBNISSE Top-Empfehlungen 1. Runder Tisch: Mit Ziel der Entwicklung von Mindeststandards für alle Unternehmen 2. Mindeststandards aus nationalen Gesetzen + ILO-Arbeitsnormen + x führt zu existenzsichernden Löhnen 3. Maßnahmen + Hilfen (für Zulieferer) ermöglichen Entwicklung
12 Workshop Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM)
13 Workshop Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM) (1/4) Leitfragen: Welche Anforderungen sollte CRM optimalerweise erfüllen? Welche Potenziale bietet CRM? Welche Grenzen bestehen bei CRM?
14 Workshop Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM) (2/4) Potenzial von CRM das Bewusstsein für Nachhaltigkeit kann beim Konsumenten durch CRM-Maßnahmen gefördert werden finanzielle Unterstützung wird für gemeinnützige Projekte und Organisationen generiert Geschichten der Wirkung (Erfolgsgeschichten) können das Vertrauen (in das Engagement von Unternehmen) fördern Risiko: Negativer Imagetransfer ist in beide Richtungen möglich: Unternehmen < > NGO Beispiel Imagekrise Unicef (2008): Bei Imageproblemen von NGOs ist automatisch auch der Kooperationspartner aus der Wirtschaft betroffen.
15 Workshop Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM) (3/4) Anforderungen an CRM Kerngeschäft (z.b. Produkt, Geschäftsfeld) und Förderprojekt müssen zusammenpassen (erhöht die Glaubwürdigkeit) Partnerschaft auf Augenhöhe Nachhaltigkeit: Sowohl das Produkt als auch die Dauer der Kooperation (langfristig!) Langfristigkeit erhöht den Effekt der Kundenbindung und die Glaubwürdigkeit des Engagements kurzfristige Aktionen würden als reines Absatzmarketing entlarvt werden Verhältnismäßigkeit der Darstellung muss dem Grad der Kooperation entsprechen gezielter Einsatz, darf den Verbraucher nicht überfordern Ethische Maßstäbe als Basis: angemessenes Verhältnis zwischen Anteil für den guten Zweck und dem Produktpreis der Benefit für das Projekt und die NGO muss stimmen Transparenz der Aktion (Was kommt dem Projekt zu Gute? Realistische Ziele, klarer Prozess) Sensibilisierung des Verbrauchers > Information! Ergebnisse bewerten und berichten! Kundenkontakte am POS hierfür stärker nutzen
16 Workshop Einbindung von Konsumenten durch abverkaufsgebundene Spenden Cause Related Marketing (CRM) (4/4) ERGEBNISSE Top-Empfehlungen 1. CRM hat ein großes Potenzial. In Deutschland wird CRM bislang noch nicht so intensiv genutzt (wie z.b. in den USA). 2. Mut zu Neuem : Akteure müssen sich auf CRM einlassen, Beziehungen zu geeigneten Partnern aufbauen und Prozesse für die Abwicklung definieren. 3. Die Zusammenarbeit der Partner sollte langfristig angelegt werden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. 4. Die Prozesse und Mechanismen der CRM-Aktion müssen konzeptionell stimmig und in hohem Maße transparent sein. 5. Um Kaufimpulse für Produkte von CRM-Aktionen zu generieren, muss der Beitrag des Konsumenten für den guten Zweck am POS und/oder auf dem Produkt deutlich sichtbar gemacht werden. 6. Unternehmen sollten auch die Personal- und Beratungskosten der NGOs übernehmen, die bei der Konzeption und Umsetzung einer CRM-Aktion anfallen.
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