Symptome der Depression. Fortbildung Dr. Michaela Harzke. Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
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- Laura Günther
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1 Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Symptome der Depression Fortbildung Dr. Michaela Harzke Universitäres Partnerspital der
2 Ablauf 1. Symptomatik 2. Diagnosestellung/Symptome 3. Symptom gestörter Schlaf 4. Das Burnout-Syndrom: Häufigkeit,Stressmodelle 5. Stress an der Arbeit 6. Prävention & Behandlung des Burnout-Syndroms
3 "Alice weckte mein Interesse, als sie von ihrem Arzt in Deutschland berichtete, der ihre Depression komplett geheilt hatte. Ich denke, dieser Mann könnte mir nützlich sein, wenn mein schwarzer Hund zurückkehrt. Momentan scheint er sich ein ganzes Stück entfernt zu haben - es ist solch eine Erleichterung. Alle Farben kehren zurück.«winston Churchill, ( ), britischer Premierminister, in einem Brief an seine Frau
4 Depressives Syndrom Gestörte Funktionsbereiche ICD-10 Psychische Symptome Psychomotorische Symptome Somatische Symptome Dauer: min. 2 Wochen Universitäres Partnerspital der
5 Emil Kraepelin ( ) 1891 Heidelberg 1903 München 1917 Gründer des Forschungsinstituts für Psychiatrie Psychiatrie, Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte, 1. Bd., 6. Auflage, 1899 Universitäres Partnerspital der
6 Hauptkriterien 2 2 = 3 gedrückte depressive Stimmung Interessenverlust, Freudlosigkeit Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit Nebenkriterien Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven Suizidgedanken / -handlungen Schlafstörungen Verminderter Appetit Algorithmus 2 Diagnose depressiver Episoden nach Schweregrad Verlaufsaspekte Σ= 4-5 Symptome Σ= 6-7 Σ= 8-10 ICD-10 F 32.xx F 33.xx F 31.xx ICD-10 DGPPN : S3-Leitlinie 2009 und leichte monophasisch und mittelgradige und 2 Wochen schwere Depressive Episode rezidivierend bipolar
7
8 Klinische Subtypen der Depression Psychotische Symptome Erhöhtes Suizidrisiko Erhöhtes Risiko für rezidivierenden Verlauf Alter bei Beginn und Familienvorgeschichte ähnlich wie bei der nicht psychotischen depressiven Störung Wahnsymptome: typischerweise kongruent zu typisch depressiven Denkinhalten Versagen Schuld, Versündigung Krankheit Verarmung Nihilismus Maj et al (1990), APA 1994 Universitäres Partnerspital der
9 Klinische Subtypen der Depression Atypische Symptome Aufhellbarkeit der Stimmung Signifikante Gewichtszunahme oder Appetitzunahme Hypersomnie Bleierne Lähmung Lange bestehendes Muster für Empfindlichkeit gegenüber zwischenmenschlichen Zurückweisungen, was zu einer ausgeprägten sozialen oder beruflichen Beeinträchtigung führt American Psychiatric Association (1994) Universitäres Partnerspital der
10 Subtyp der Depression? Alter Involutionsdepression (Emil Kraepelin 1910) Unterform der unipolaren Depression (ICD-9) Spätdepression: Erstmanifestation nach dem 45. Lebensjahr Altersdepression: Erstmanifestation nach dem 60. Lebensjahr Heute: Depression im Alter Lehrbuch für Psychiatrie, Kraepelin 1910; ICD-9, WHO 1982; ICD-10, WHO 1994 Universitäres Partnerspital der
11 Depressed Patients (%) Somatische Symptome korrelieren mit der Diagnose Depression Increasing number of somatic symptoms are correlated with an increasing risk of depression Number of somatic symptoms N=1000 Kroenke K et al. Arch Fam Med. 1994;3: Universitäres Partnerspital der
12 Depression hat viele Gesichter Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen sind häufig die ersten Symptome die auftreten und die letzten die verschwinden
13 Gestörter Schlaf
14 Schlaf ist ein Zustand der äußeren Ruhe bei Menschen und Tieren Evolution: Erdrotation unveränderlicher Rhythmus, Pflanzen, Einzeller richten metabolischen Aktivität nach Sonnenstand. Informationsspeicherung? Regenerative Hypothese: Erholung, nicht alle Organfunktionen ausgeschaltet, Schlaf fördert Wundheilung, Wachstumshormon, Stoffwechselrate, nach Winterschlaf noch Erholungsschlaf Ontogenese: REM-Schlaf bei Neugeborenen, Schlafmangel führt zu Verhaltensstörungen bei Neugeborenen, warum brauchen Erwachsene auch REM-Schlaf
15
16 Verteilung der Schlafdauer in der Bevölkerung (in Müller & Paterok, 2010)
17 Insomnie als Prädiktor für Depression (Baglioni et al.: J of Affective Disorders 2011) OR: 2.10
18 Wie sich selber schützen
19
20 Burnout = Zustand der totalen Erschöpfung Keine Krankheitskategorie Keine diagnostischen Leitlinien
21 Herbert J. Freudenberger Beschreibt ca erstmals Zustand des Ausgebranntseins bei Pflegenden in Einrichtungen für Drogenkranke Patienten in den USA. a state of mental and physical exhaustion caused by one's professional life"
22 Burnout-Syndrom: Arbeitspsychologisches Konzept Emotionale und körperliche Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit Gleichgültige, negative und zynische Haltung gegenüber der Arbeit und Mitmenschen (Depersonalisation) Überzeugung, beruflich versagt zu haben und überfordert zu sein (Nach Maslach und Jackson 1981)
23 Schlafstörungen Müdigkeit Reizbarkeit Freudlosigkeit Burnout: Weitere Symptome Konzentrationsstörungen Schmerzsyndrome, z.b. Rückenschmerzen Kopfschmerzen Magen-Darmstörungen Lustlosigkeit
24 Burnout: längerfristige Folgen Herz-Kreislauferkrankungen Depressive Störungen Angststörungen Schädlicher Gebrauch von Alkohol, Tabak und/oder Beruhigungsmitteln Zunahme von Arbeitsunfällen Erhöhte Infektionsanfälligkeit (z.b. für Erkältungen) Vielfältige körperliche Funktionsstörungen
25 (DGPPN Positionspapier Burnout 2012) Universitäres Partnerspital der
26 Burnout-Prozess und Stress Stress Burnout 1. Erste Warnzeichen 2. Reduziertes Engagement Universitäres Partnerspital der Depressive Symptomatik Klinische Depression 3. Emotionale Reaktionen 4. Abnahme von kognitiven Fähigkeiten, Motivation, Kreativität und Differenzierungsfähigkeit 5. Abflachen des emotionalen u. sozialen Lebens u. kognitiver Interessen 6. Psychosomatische Reaktionen 7. Depression und Verzweiflung Nach Burisch 2005; Shirom et al. 2005
27 12-Phasenmodell (Freudenberger & North 1992)
28 Stress im Arbeitsleben Mit psychischer Belastung verbundene Arbeitssituation. [1] (Illustration von Henry Holiday aus Lewis Carrolls The Hunting of the Snark )
29 Stress + Eustress - Dysstress Fordert heraus Orientierung Aktivierung Anpassung Erholung Chronische Überforderung Mangelnde Coping-Strategien - Kontrolle meist erhalten - Neue Projekte - Zu bewältigende Herausforderungen - Oftmals keine Kontrolle - Andauernde Konflikte - Mangelnde Gratifikation
30 Berufliche Gratifikationskrisen (J. Siegrist 1996)
31 Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden Eustress - Dysstress Dysstress Eustress Dysstress Unterforderung Überforderung (nach Margraf 2006) Beanspruchung
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34 Privat Beruflich Körperlich Trennung Heirat Ehestreit Geburt eines Kindes Kinder verlassen das Elternhaus Umzug Schwangerschaft Schwere Krankheit oder Verletzung Tod des Ehepartners/eines Familienangehörigen Änderung des Einkommens/ Geldsorgen Unsicherheit/Wechsel/Verlust des Arbeitsplatzes Streit mit Vorgesetzten Ärger mit Kollegen (Mobbing) Nacht-/Schichtarbeit Zeitmangel/Termindruck, monotone Tätigkeit Überforderung Lärm, Hitze, Kälte Reizüberflutung giftige Substanzen (chemische Stressoren)
35 Generelles Adaptationsmodell Hoch Die Resistenz gegenüber Stress kann nur bis zu einem gewissen Punkt aufrecht erhalten werden Stress Resistenz Sofortige Reaktion auf den Stressor Stressor tritt auf Adaptation gegenüber dem Stressor Phase 1 Alarm-Reaktion (Ressourcenmobilisierung) Phase 2 Resistenz (Stressor wird bewältigt) Phase 3 Erschöpfung (Aufgebrauchte Ressourcen) (Selye 1936)
36 Psychobiologische Reaktionsmuster auf Stress Anstieg 0 normal Zeit Anstieg 0 Anstieg krankhaft Zeit 0 deutlich krankhaft Zeit
37 (Gesundheitsförderung Schweiz: Job-Stress-Index 2014) Universitäres Partnerspital der
38 (Gesundheitsförderung Schweiz: Job-Stress-Index 2014) Universitäres Partnerspital der
39 (Gesundheitsförderung Schweiz: Job-Stress-Index 2014) Universitäres Partnerspital der
40 (SECO Stressstudie 2010) Universitäres Partnerspital der
41 (SECO Stressstudie 2010) Universitäres Partnerspital der
42 Ablauf 1. Das Burnout-Syndrom 2. Depression 3. Stressmodelle 4. Stress an der Arbeit 5. Prävention & Behandlung
43 Stressreduktion: Betroffene Stressmanagement Prioritäten setzen Zeitmanagement Ausgleich in der Freizeit Hobbies Arbeit nicht als einzige Möglichkeit der Bestätigung Stabile Beziehungen Sport, Entspannungs- und Fitnessmethoden Genügend Schlaf
44 Burnout und Sport Emotional Exhaustion 12 Wochen aerobes Ausdauerprogramm bei Burnout- Betroffenen Physical Fatigue t-test, p <.001 t-test, p <.001 (Beck et al. 2011)
45 Stress und Yoga 3 Monate Yoga bei Frauen mit subjektiv hohem Stressniveau (Michalsen et al. 2012)
46 (SECO Stressstudie 2010) Universitäres Partnerspital der
47 Unterstützungangebote S-Tool, das Stress-Barometer für Unternehmen: Stressabbau und -prävention am Arbeitsplatz: Iradis: Betriebliche Gesundheitsförderung
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