ÜBELKEIT UND ERBRECHEN MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER MEDIZIN ELISABETH MEDICUS 13. VORARLBERGER HOSPIZ- UND PALLIATIVTAG

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "ÜBELKEIT UND ERBRECHEN MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER MEDIZIN ELISABETH MEDICUS 13. VORARLBERGER HOSPIZ- UND PALLIATIVTAG"

Transkript

1 ÜBELKEIT UND ERBRECHEN MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER MEDIZIN ELISABETH MEDICUS 13. VORARLBERGER HOSPIZ- UND PALLIATIVTAG

2 Inhaltliche Botschaft 1. Übelkeit und Erbrechen sind nicht so häufig wie Schmerzen, Atemnot und Fatigue, sind aber sehr dominierende Symptome für Patienten und Angehörige. 2. Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Eine Ursache lässt sich meistens aufgrund von Anamnese, klinischer Untersuchung und Beobachtung finden, manchmal braucht es Labor oder Röntgenuntersuchung. 3. Wenn nicht kausal behandelt werden kann, so wird aufgrund der beteiligten neuronalen Botenstoffe ein passendes Antiemetikum gewählt. 4. Oft ist aber nur experimentell herauszufinden, was hilft. 5. Wenn eine intestinale Obstruktion als Ursache vorliegt, sind einige Besonderheiten zu berücksichtigen. 6. Auch Übelkeit kann Ausdruck von sozialem, psychischem oder spirituellem Leiden oder ein Zeichen des nahenden Todes sein.

3 Schutzreflex des Körpers Übelkeit verhindert Aufnahme schädlicher Stoffe in den Körper Sinnesorgane als Wächter: Geruch, Aussehen, Geschmack Erbrechen/Diarrhoe entfernen Giftstoffe aus dem Körper noch vor der Resorption Es erfolgt eine ausgeprägte Konditionierung zur Meidung von Giftstoffen Erfahrungen werden gespeichert und bei Bedarf aktualisiert

4 ZNS: Cortex, Thalamus, Hypothalamus, Meningen H1 Mund/Rachen - Gastrointes=naltrakt - Herz Gefühle Erinnerungen Gerüche Vorstellungen Schmerzen Hirndruck Bewegung Schwindel Ves=buläres System Ach/M H1 Medikamente, Toxine, Stoffwechselprodukte Chemorezeptor- Triggerzone D2 5HT3 Tumore im Bauch, Aszites, Ösophagi=s u.a. lok. Irrita=onen, Obs=pa=on 5HT3, D2 Mechanorezeptoren Chemorezeptoren Vomi@ng paeern generator Brechzentrum H1 5HT3 Ach/M D2

5 Syndrome mit Übelkeit und Erbrechen Magenausgangsstenose Gastrostase (enger Magen, atoner Magen) Erhöhter abdomineller Druck Medikamente, Toxine und metabolische Störungen Erhöhter intrakranieller Druck Ileus

6 Was geht beim Erbrechen vor sich? Übelkeit und erhöhter Speichelfluss Umgekehrte Peristaltik im Magen, Magen erschlaffft Glottis verschliesst die Trachea Atem wird in mittlerer Inspirationslage angehalten Abdominelle Muskulatur kontrahiert sich, unterer Ösophagussphinkter und Ösophagus relaxieren, Auswurf des Mageninhaltes Erbrechen ist häufig begleitet von vegetativen Symptomen: Schweißausbruch, Blässe, Tachykardie

7 Klinische Entscheidungen Mit Metoclopramid starten Weitere Entscheidungen aufgrund folgender Fragen: Steht das Erbrechen im Vordergrund? DD: Magenausgangsstenose, Magenatonie, Enger Magen, erhöhter intrakranieller Druck Obstipation? Darmobstruktion? Medikamente? Toxine? Stoffwechselprodukte? als mögliche Ursache Verschlechterung bei Bewegung? Gastritis? Angst?

8 Affinität ausgewählter zu verschiedenen Rezeptoren D2 Antag H1 Antag AchM1 Antag 5HT2 Antag 5HT3 Antag 5HT4 S=m CB- Modul Metoclopramid Haloperidol Levomepromazin Granisetron Kytril THC Dimenhydrinat Ver=rosan

9 Therapie (1) Beispiele Medikamentengruppe Anwendung Dosis Indikation Wirkung/Wirkort Prokinetika Metoclopramid Paspertin po Iv sc kont. ED 10 mg 100mg/d Gastroparese, Subileus, metabol., toxisch Magendarmtrakt Chemorezeptortriggerzone Neuroleptika Haloperidol Haldol Levomepromazin po Iv sc 1,5 mg 10mg/d metabol., toxisch, gastrointestinale Obstruktion Magendarmtrakt Chemorezeptortriggerzone Brechzentrum Neurocil Nozinan 5HT3- Antagonisten Granisetron Kytril Ondansetron Zofran po iv 2mg 8mg 2-3x8mg/d Chemotherapie Radiotherapie terminale NI Magendarmtrakt Chemorezeptortriggerzone Antihistaminika Dimenhydrinat Vertirosan po iv mg Ileus, bewegungsabhängige Übelkeit Vestibuläres System Brechzentrum

10 Therapie (2) Beispiele Medikamentengruppe Anwendung Dosis Indikation Wirkung/Wirkort Cannabinoide THC Dronabinol po 2-10mg/24h 3x3-5gtt Nichtansprechen auf Standardtherapie Zerebraler Kortex Kortikosteroide Dexamethason po Iv sc 4-16mg/d Hirndruck, Obstruktion In Kombination mit MCP u 5HT3Antag Antiödematös Antisekretorisch Benzodiazepine Alprazolam Xanor Lorazepam Temesta po 1mg 3mg/d Angst, antizipator. Erbrechen Zerebraler Cortex

11 Klinik der intestinalen Obstruktion Ileus Mechanische Symptome Leichte abdominelle Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Obs=pa=on Krampfar=ge abdominelle Schmerzen, Obs=pa=on, Erbrechen, Übelkeit, Anorexie Krampfar=ge Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Blähungen, Anorexie, Obs=pa=on Untersuchung Stummes Abdomen, Tympani=scher Klopfschall Ausgeprägte, klingende Darmgeräusche Darmgeräusche, tympani=scher Klopfschall Bildgebung Darmüberdehnung, Zwerchfellhochstand Wenig Lu` distal der Obstruk=on, Spiegelbildungen Dickdarmüberdehnung Zwerchfellhochstand

12 Nasogastrale Sonde oder Entlastungs-PEG? Indiziert bei: 1 Magenausgangsstenose oder Obstruktion im Duodenum 2 Syndrom des engen Magens oder Syndrom des atonen Magens 3 Übelriechendes Erbrechen

13 Maßnahmen beim Ileus Absetzen der Prokinetika (Paspertin) Gabe aller Medikamente parenteral oder transdermal oder bukkal Sonde bei Obstruktion im Magen

14 Magensonde? Nasogastrale Sonde kann bei hohem Verschluss notwendig sein Ist nicht immer nötig Evtl. Entlastungs-PEG (Venting-PEG) Zur Ableitung von Sekreten besonders bei hohen gastroduodenalen Verschlüssen sehr entlastend für Patienten angenehmer als Nasogastrale Sonde Vorteil: Patienten können beliebig trinken, Eis essen... Ohne zu erbrechen Relative Kontraindikationen: Aszites, Peritonealcarcinose, Ulcus ventr., Koagulopathie

15 Sekretionshemmung Butyscopolamin mg/d - s.c./ i.v. Octreotid (Sandostatin ) Beginn mit 3x100 µg s.c. Steigern bis 3x300 µg s.c. Stark antisekretorisch

16 Antiemese beim Ileus Haloperidol 2,5-15 mg/d s.c./ i.v Dimenhydrinat mg/d s.c./ i.v (Vertirosan ) Dexamethason 8 12 mg/d s.c./ i.v Evtl. statt Haldol: Levomepromazin 5-25 mg/d s.c./ i.v (Nozinan, Neurocil )

17 Therapie von Übelkeit und Erbrechen Theoretische Eckpunkte Ursache der Übelkeit herausfinden Entsprechend behandeln: Kausal oder Rezeptorspezifisch oder Experimentell mit Antiemetikum mit breitem Rezeptorprofil Regelmäßig und prophylaktisch behandeln Ziel formulieren

18 Therapie von Übelkeit und Erbrechen Praktische Eckpunkte Antiemetika parenteral oder als Suppositorien; denn: Übelkeit führt zu Gastrostase und zu eingeschränkter intestinaler Absorption Orale Verabreichung zur Vorbeugung möglich Kombination von Antiemetika in 25% der Situationen erforderlich Bei Magenausgangsstenose helfen Antiemetika nicht Häufigste Fehler: Reversible Ursachen (z.b. Medikamente, Hyperkalzämie) werden nicht berücksichtigt Kortikosteroide und sekretionshemmende Substanzen in Betracht ziehen Ausreichende Hydratation

19

20 Grenzen Erbrechen als Grenzerfahrung: So kann ich nicht mehr weiter leben. Die Grenzen unseres Wissens und unserer Möglichkeiten sind bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen besonders erfahrbar. Er gibt nur wenige valide Forschungsergebnisse für die Therapie von Übelkeit und Erbrechen in der Palliativbetreuung. Auch das Wissen um die Pathophysiologie ist begrenzt. Die Herausforderung für die Zielformulierung ist die Anerkennung von Grenzen.

Palliativmedizin Symptomkontrolle

Palliativmedizin Symptomkontrolle Palliativmedizin Symptomkontrolle Gerhard Held Klinik für Innere Medizin I Gastrointestinale Symptome 1.Übelkeit und Erbrechen 2.Obstipation 3.Diarrhoe 4.Gastrointestinale Obstruktion Mechanismen von

Mehr

Symptomkontrolle im Gastrointestinalbereich. 2. österreichischer Palliativkongress Salzburg 7.12.06

Symptomkontrolle im Gastrointestinalbereich. 2. österreichischer Palliativkongress Salzburg 7.12.06 Symptomkontrolle im Gastrointestinalbereich 2. österreichischer Palliativkongress Salzburg 7.12.06 Übelkeit, Erbrechen und Obstruktion bei Patienten in der Palliativmedizin Wege zu einer optimierten Symptomkontrolle

Mehr

Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie

Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie PROFO St. Anna 2013/2014 Palliativtherapie durch den Hausarzt (1) Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie Nico Wiegand Gastroenterologie St. Anna 17.10.2013 1 2 Kortex Sinnesorgane Sx, Ekel, Erschöpfung

Mehr

Palliative Care Oberaargau

Palliative Care Oberaargau Richtlinien zur palliativen Symptomkontrolle Das Wichtigste in Kürze! Die Richtlinien der Region Oberaargau zur palliativen Symptomkontrolle sind Richtlinien vom Spital SRO AG, die im Rahmen anderer Datenquellen

Mehr

Onkologisches Gespräch Nausea und Emesis

Onkologisches Gespräch Nausea und Emesis Onkologisches Gespräch Nausea und Emesis Potsdam, 30.10.2010 Lüder Fritz Ernst von Bergmann Klinikum Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin Gliederung 1) Einleitung 2) Pathophysiologie

Mehr

Symposium anlässlich des DGHO 2005

Symposium anlässlich des DGHO 2005 Symposium anlässlich des DGHO 2005 PD Dr. med. Roland Schnell Onkologische Schwerpunktpraxis Frechen Medizinische Grundlagen und Behandlungsmöglichkeiten Was tun bei Chemotherapie- induzierter Übelkeit

Mehr

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen SAKKAM Ausbildung Allgemeinmedizin Übelkeit und Erbrechen Dr. Wallnöfer W. J. Arzt für Allgemeinmedizin Prad am Stilfserjoch Belastende Begleitsymptome bei Tumorpatienten Übelkeit bis zu 54% Drang zu

Mehr

Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis

Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis Dr. Martin Ruhnke Bergmannstrasse 5 10961 Berlin 12.11.2011 CINE Belastender Faktor 1983 1993 Erbrechen 1 5 Übelkeit 2 1 Alopezie 3 3 Grübeln

Mehr

Übelkeit und Erbrechen!

Übelkeit und Erbrechen! SAKKAM Ausbildung Allgemeinmedizin!! Übelkeit und Erbrechen! Dr. Wallnöfer W. J. Arzt für Allgemeinmedizin Prad am Stilfserjoch! Belastende Begleitsymptome bei Tumorpatienten Übelkeit bis zu 54% Drang

Mehr

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Was müssen wir wissen? Welche Maßnahmen dienen zur Linderung? Ein Vortrag von Beate Hundt, Apothekerin und Barbara Spandau, Palliativfachkraft Einleitung Häufig

Mehr

Ernährung in der Palliativmedizin

Ernährung in der Palliativmedizin Ernährung in der Palliativmedizin Andreas Lanzendörfer, Oberarzt Innere Medizin KH Witzenhausen Facharzt für Innere Medizin, Rettungsmedizin, Palliativmedizin Kachexie als Leitsymptom der fortgeschrittenen

Mehr

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Was müssen wir wissen? Welche Maßnahmen dienen zur Linderung? Ein Vortrag von Beate Hundt, Apothekerin und Barbara Spandau, Palliativfachkraft Einleitung Häufig

Mehr

Inhalt Aktuelle Publikationen Antiemetika in der Palliativmedizin... 1 Aktuelles: Arzneimittel & Co... 6

Inhalt Aktuelle Publikationen Antiemetika in der Palliativmedizin... 1 Aktuelles: Arzneimittel & Co... 6 APM Newsletter Neuigkeiten von Arzneimittel in der Palliativmedizin APM Inhalt Aktuelle Publikationen... 1 Antiemetika in der Palliativmedizin... 1 Aktuelles: Arzneimittel & Co... 6 ENLock- und ENPlus-Systeme...

Mehr

Übelkeit und Erbrechen Zwei Symptome mit unterschiedlicher Bedeutung

Übelkeit und Erbrechen Zwei Symptome mit unterschiedlicher Bedeutung Zwei Symptome mit unterschiedlicher Bedeutung Zwei Symptome mit unterschiedlicher Bedeutung Methode: Rundgespräch, Vortrag Zeit: 60 Minuten Einleitung sind Schutzreflexe des Körpers, die wir Menschen zum

Mehr

Möglichkeiten der palliativen Versorgung zuhause. Petra Anwar - Palliativmedizin

Möglichkeiten der palliativen Versorgung zuhause. Petra Anwar - Palliativmedizin Möglichkeiten der palliativen Versorgung zuhause Cicely Saunders Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig. Und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern auch

Mehr

ERBRECHEN UND ANTIEMETIKA THEORETISCHE GRUNDLAGEN

ERBRECHEN UND ANTIEMETIKA THEORETISCHE GRUNDLAGEN ERBRECHEN UND ANTIEMETIKA THEORETISCHE GRUNDLAGEN Univ.Prof.Dr.Herbert Watzke Klinik für Innere Medizin I Medizinische Universität Wien Slide 1 CHEMOTHERAPIE INDUZIERTES ERBRECHEN MECHANISMEN ERBRECHEN

Mehr

Spitalregion Luzern/Nidwalden HERZLICH-INDIVIDUELL-PROFESSIONELL

Spitalregion Luzern/Nidwalden HERZLICH-INDIVIDUELL-PROFESSIONELL Therapie am Lebensende Kristin Zeidler, Leitende Ärztin Onkologie/Medizin KS Nidwalden/LUKS Einleitung Symptom-Management - Schmerz - Atemnot - Rasselatmung - Xerostomie - Delir - Angst - Sedation - Flüssigkeit/Ernährung

Mehr

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Was müssen wir wissen? Welche Maßnahmen dienen zur Linderung? Ein Vortrag von Barbara Spandau, Palliativfachkraft Einleitung Häufig bei Palliativpatienten

Mehr

Gastrointestinale Symptome

Gastrointestinale Symptome Gastrointestinale Symptome 22. Interdisziplinäre Palliative Care Lehrgang Salzburg OA Dr. Franz Reiner Gastrointestinale Symptome Übelkeit / Erbrechen Obstipation Obstruktion Diarrhoe Blähung Fistelbildung

Mehr

Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis

Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis Übelkeit und Erbrechen Chemotherapie induzierte Nausea/Emesis Dr. Axel Widing Praxis für gynäkologische Onkologie, Palliativmedizin, Naturheiverfahren Mariendorfer Damm 165 12107 Berlin-Tempelhof 14.6.2014

Mehr

Therapieempfehlungen für die Sterbephase

Therapieempfehlungen für die Sterbephase Therapieempfehlungen für die Anmerkungen Die frühzeitige Verordnung von Bedarfsmedikationen für möglich auftretende Symptome in der gewährleistet dem Behandlungsteam ein rasches Reagieren rund um die Uhr.

Mehr

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext

Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Übelkeit und Erbrechen im palliativen Kontext Was müssen wir wissen? Welche Maßnahmen dienen zur Linderung? Ein Vortrag von Beate Hundt, Apothekerin und Barbara Spandau, Palliativfachkraft Einleitung Häufig

Mehr

Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin

Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin OA Dr. Ernst Rupacher Abt. für f r Anästhesiologie und Intensivmedizin ZISOP Zentrum für f r interdisziplinäre re Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin

Mehr

Supportivtherapie in der Onkologie. Lebensqualität für die Patienten

Supportivtherapie in der Onkologie. Lebensqualität für die Patienten Lebensqualität für die Patienten Was verstehen wir unter Supportivtherapie? Sie umfasst alle unterstützenden Maßnahmen, um Symptome einer Tumorerkrankung oder Nebenwirkungen einer onkologische Therapie

Mehr

Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase

Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase QB 13: Palliativmedizin WS 2011/12 Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus (Tag 3) Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase Thomas Schlunk Tübinger Projekt: Häusliche Betreuung Schwerkranker

Mehr

Übelkeit und Erbrechen in der palliativmedizinischen Situation bei Tumorpatienten

Übelkeit und Erbrechen in der palliativmedizinischen Situation bei Tumorpatienten Übelkeit und Erbrechen in der palliativmedizinischen Situation bei Tumorpatienten Priv.-Doz. Dr. med. habil. D. Quietzsch Chemnitz 1 Häufigkeit von Übelkeit und Erbrechen in der palliativen Situation Übelkeit

Mehr

1. Verordnungsrelevante Diagnosen

1. Verordnungsrelevante Diagnosen 1. Verordnungsrelevante Diagnosen Auf verordnungsrelevante Diagnosen beschränken, d. h. nur die in kurzer Zeit zum Tod führende Erkrankung und ihre Symptomatik ist von Bedeutung. Bei Tumorerkrankungen

Mehr

Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase

Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase QB 13: Palliativmedizin Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus (Tag 3) Spritzenpumpe: Symptomkontrolle in der Terminalphase Thomas Schlunk Tübinger Projekt: Häusliche Betreuung Schwerkranker Tropenklinik

Mehr

Therapieempfehlungen für die Sterbephase

Therapieempfehlungen für die Sterbephase Therapieempfehlungen für die Anmerkungen Die frühzeitige Verordnung von Bedarfsmedikationen für möglich auftretende Symptome in der gewährleistet dem Behandlungsteam ein rasches Reagieren rund um die Uhr.

Mehr

Nausea & Emesis bei Patienten in der Palliativmedizin

Nausea & Emesis bei Patienten in der Palliativmedizin Nausea & Emesis bei Patienten in der Palliativmedizin Wege zu einer optimierten Symptomlastlinderung Birgit Wullenkord Fachpflegekraft und Kursleiterin für Palliative Care, Trauerbegleiterin, 1. Vorsitzende

Mehr

Pflege bei Nausea und Emesis unter Chemotherapie und in der palliativen Situation

Pflege bei Nausea und Emesis unter Chemotherapie und in der palliativen Situation Zollernalb-Klinikum ggmbh, Innerbetriebliche Fortbildung (IBF) Termine: KH Albstadt KH Hechingen 11.02.2010 22.03.2010 Pflege bei Nausea und Emesis unter Chemotherapie und in der palliativen Situation

Mehr

Schizophrenie Symptome

Schizophrenie Symptome Schizophrenie Symptome Schizophrenie Verlauf Biochemie der Schizophrenie Miyamoto et al, 2003 Dopaminhypothese Serotonin- und Glutamathypothese Corticales und Subcorticales Dopamin Frankle et al, 2003

Mehr

Richtlinie Nausea/Emesis in der Palliative Care

Richtlinie Nausea/Emesis in der Palliative Care Inhaltsverzeichnis 1. Zielsetzung... 2 2. Zielgruppe... 2 3. Definitionen... 2 4. Ursachen von Nausea/Emesis in der... 2 5. Mögliche Folgen der Nausea/Emesis... 3 6. Entscheidungsfindung... 4 7. Interventionsvorschläge

Mehr

Antiemese leitliniengerechte Therapie bei onkologischen Patienten

Antiemese leitliniengerechte Therapie bei onkologischen Patienten Antiemese leitliniengerechte Therapie bei onkologischen Patienten PD Dr. med. Diana Lüftner Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie Charité Campus Mitte Universitätsmedizin Berlin

Mehr

Inhalt. Pathophysiologie. Pflege bei. von Nausea und Emesis. unter Chemotherapie und in der palliativen Situation. Allgemeine Ursachen

Inhalt. Pathophysiologie. Pflege bei. von Nausea und Emesis. unter Chemotherapie und in der palliativen Situation. Allgemeine Ursachen Zollernalb-Klinikum ggmbh, Innerbetriebliche Fortbildung (IBF) Termine: KH Albstadt KH Hechingen 11.02.2010 22.03.2010 Pflege bei Nausea und Emesis unter Chemotherapie und in der palliativen Situation

Mehr

Pharmakologie: Laxativa, Antidiarrhoika, Antiemetika

Pharmakologie: Laxativa, Antidiarrhoika, Antiemetika Pharmakologie: Laxativa, Antidiarrhoika, Antiemetika Prof Dr. med. Radu Tutuian Leitender Arzt Gastroenterologie Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin (UVCM) Inselspital, Universität Bern

Mehr

Atmen Dr. Peter Reichenpfader.

Atmen Dr. Peter Reichenpfader. Atmen Dr. Peter Reichenpfader. www.lungenarzt.cc Viele Patienten in der Sterbephase leiden unter Dyspnoe und empfinden dies viel qua lender und angstmachender als sta rkste Schmerzen (Borasio & Volkenandt

Mehr

5.1 Übelkeit und Erbrechen

5.1 Übelkeit und Erbrechen Übelkeit und Erbrechen 5.1 5.1 Übelkeit und Erbrechen R. Schäfer 5.1.1 Häufigkeit und Bedeutung... 1 5.1.2 Pathophysiologie... 1 5.1.3 Ursachen für Übelkeit und Erbrechen in der Palliativmedizin... 3 5.1.4

Mehr

hoch moderat gering minimal

hoch moderat gering minimal Übelkeit und bei M. Hitzschke, F. Lordick Tab. : Klassifikation des emetogenen Risikos medikamentöser Tumortherapie Stufe hoch moderat Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Übelkeit und ohne Prophylaxe

Mehr

Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen. Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg. Patienten mit einer demenzassoziierten Psychose

Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen. Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg. Patienten mit einer demenzassoziierten Psychose Olanzapin(Zyprexa ) Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg Einnahme: 1 x täglich Kontraindikation: Engwinkelglaukom Patienten mit einer demenzassoziierten

Mehr

Notfallkoffer in der Palliativmedizin. Dr. Antke Hagena MRCP Ärztin für Palliativmedizin University College Hospital, London

Notfallkoffer in der Palliativmedizin. Dr. Antke Hagena MRCP Ärztin für Palliativmedizin University College Hospital, London Notfallkoffer in der Palliativmedizin Dr. Antke Hagena MRCP Ärztin für Palliativmedizin University College Hospital, London Inhalt Notfälle - Was erwarten Sie von diesem Workshop? - Was kann ein Patient

Mehr

Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- & Hormontherapie. K-.D. Schürer

Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- & Hormontherapie. K-.D. Schürer Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- & Hormontherapie K-.D. Schürer Weibliches Geschlecht Alter < 50 Reise- und Schwangerschaftsübelkeit in der Anamnese Ängstliche Grundhaltung Geringer Alkoholkonsum

Mehr

SOP Übelkeit und Erbrechen bei Palliativpatienten

SOP Übelkeit und Erbrechen bei Palliativpatienten Palliativmedizin und Supportivtherapie Onkologe 2017 23:750 755 DOI 10.1007/s00761-017-0259-x Online publiziert: 27. Juli 2017 Springer Medizin Verlag GmbH 2017 Peter Thuss-Patience 1 Janett Markwordt

Mehr

Delir beim Palliativpatienten

Delir beim Palliativpatienten Delir beim Palliativpatienten daniel.bueche@kssg.ch Inhalt Definition Häufigkeit Ätiologie/Differentialdiagnose Therapie Medikamente Nachsorge Prävention Zwangsmassnahmen Delir = akuter Verwirrtheitszustand

Mehr

bei palliativen Wunden

bei palliativen Wunden bei palliativen Wunden Schmerz Geruch Sekret/Belag Blutung Risikofaktoren: Minderheiten, Ältere, Frauen, Drogen-/Medikamentenabusus, eingeschränkte kognitive Fähigkeiten, Multimedikation, Compliance Visuelle

Mehr

Erwartungen der Medizin: Sicht der Palliativmedizin. Medizinisches Cannabis in der GKV Dortmund 16. März Cannabinoide

Erwartungen der Medizin: Sicht der Palliativmedizin. Medizinisches Cannabis in der GKV Dortmund 16. März Cannabinoide Erwartungen der Medizin: Sicht der Palliativmedizin Medizinisches Cannabis in der GKV Dortmund 16. März 2017 Friedemann Nauck Klinik für Palliativmedizin Georg-August-Universität Göttingen Abteilung Palliativmedizin

Mehr

Antiemetische Therapie

Antiemetische Therapie Antiemetische Therapie Nausea und Emesis Herman Hans Waldvogel unter Mitarbeit von M. S. Aapro W. Widmer E. Beubler C. Wilder-Smith H. Schneck O. H. G. Wilder-Smith Georg Thieme Verlag Stuttgart New York

Mehr

Medikamente zur Magen-Darm-Trakt Anregung

Medikamente zur Magen-Darm-Trakt Anregung Medikamente zur Magen-Darm-Trakt Anregung Freitag, 27.03.2015 Irene Vogel Klinische Pharmazie Inhalt - Thema & Literatur - Pharmakologie und der Medikamente zur zielgerichteten, spezifischen Therapie (Prokinetika)

Mehr

Dyspnoe - Therapieleitlinien SAPV

Dyspnoe - Therapieleitlinien SAPV Dyspnoe - Therapieleitlinien SAPV Stephanie Rapp 06.07.2011 Symptome bei Tumorpatienten Zech D et al, Pain, 1995 Dyspnoe beschreibt den Zustand subjektiv erlebter Atemnot, dessen Schwere und Einschränkung

Mehr

Das off-label-use-problem ambulante Palliativmedizin keine Kassenleistungen mehr?

Das off-label-use-problem ambulante Palliativmedizin keine Kassenleistungen mehr? 1, 19:41:40 Das off-label-use-problem Erklärung zum Interessenkonflikt: Vortragshonorare: GSK, Janssen-Cilag, Mundipharma, Nycomed, Pfizer Beratungstätigkeit: Central-Krankenversicherung Dr. Matthias Thöns

Mehr

Fallvorstellung. Marie von Zallinger, Jutta Keller, Johannes Szuba, Alice Emmermann, Peter Layer. Chronisches Erbrechen bei einer jungen Frau

Fallvorstellung. Marie von Zallinger, Jutta Keller, Johannes Szuba, Alice Emmermann, Peter Layer. Chronisches Erbrechen bei einer jungen Frau Fallvorstellung Marie von Zallinger, Jutta Keller, Johannes Szuba, Alice Emmermann, Peter Layer Chronisches Erbrechen bei einer jungen Frau Anamnese 33-jährige Patientin Seit 11/2007 (ohne erkennbare Ursache):

Mehr

Übelkeit und Hyperemesis in der Schwangerschaft

Übelkeit und Hyperemesis in der Schwangerschaft 6. Jahrestagung und Mitgliederversammlung SAPP - Universitätsspital Zürich, 14. November 2013 Übelkeit und Hyperemesis in der Schwangerschaft Dr. Chantal Schlatter für die Pharmaceutical Care Research

Mehr

Palliativer Einsatz von Analgetika & Anxiolytika. Analgesie Analgosedierung Palliative Sedierung

Palliativer Einsatz von Analgetika & Anxiolytika. Analgesie Analgosedierung Palliative Sedierung Palliativer Einsatz von Analgetika & Anxiolytika Analgesie Analgosedierung Palliative Sedierung Grundsätze Bei Patienten mit schwerer Symptomlast, wie z.b. Schmerzen und Dyspnoe. Die oberflächliche Sedierung

Mehr

Ernährungstherapie bei Tumorpatienten mit Kachexie. Prof. Dr. Jens Büntzel Südharz-Klinikum Nordhausen

Ernährungstherapie bei Tumorpatienten mit Kachexie. Prof. Dr. Jens Büntzel Südharz-Klinikum Nordhausen Ernährungstherapie bei Tumorpatienten mit Kachexie Prof. Dr. Jens Büntzel Südharz-Klinikum Nordhausen Was erwartet Sie? Definition der Kachexie Ernährungsdiagnostik, Screening, Assessment Pathobiochemie

Mehr

Schmerzmanagement Pharmakologie der Opioide

Schmerzmanagement Pharmakologie der Opioide Pharmakologie der Opioide OA Dr. Ekkehard Schweitzer Interdisziplinäre Schmerzambulanz Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin KH Hietzing Tel.: 80 110-2073 Wirkungseintritt, Wirkdauer Diclofenac

Mehr

Atemnot Palliativmedizin Dr. med. Isabelle Kunz Caflisch Innere Medizin, Psychosomatik

Atemnot Palliativmedizin Dr. med. Isabelle Kunz Caflisch Innere Medizin, Psychosomatik Atemnot Palliativmedizin 25.8.2016 Dr. med. Isabelle Kunz Caflisch Innere Medizin, Psychosomatik über das Sterben «was uns allen zu wünschen ist, ist ein nüchterner und gelassener Blick auf die eigene

Mehr

Wie funktioniert SAPV?

Wie funktioniert SAPV? Wie funktioniert SAPV? Stephanie Rapp 06.07.2011 Wie funktioniert SAPV? Sie ist immer ärztliche und pflegerische Komplexleistung SAPV muss verordnet werden (über Muster 63) vom Vertragsarzt vom Krankenhausarzt

Mehr

Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten

Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten Wie Übelkeit und Erbrechen verursacht werden und was man dagegen tun kann Neben Schmerzen gehören Übelkeit und Erbrechen zu den unangenehmsten Symptomen einer

Mehr

«Ein gutes Sterben ermöglichen» Die Sedation mit Dormicum - ein möglicher Weg am Lebensende. Referenten

«Ein gutes Sterben ermöglichen» Die Sedation mit Dormicum - ein möglicher Weg am Lebensende. Referenten MENSCHEN. GENERATIONEN. MITEINANDER. «Ein gutes Sterben ermöglichen» Die Sedation mit Dormicum - ein möglicher Weg am Lebensende Referenten Dr. med. René Kuhn Chefarzt Reusspark, Zentrum für Pflege und

Mehr

AMB 2006, 40, 09. Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten

AMB 2006, 40, 09. Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten AMB 2006, 40, 09 Antiemetische Therapie bei Tumorpatienten Zusammenfassung: Durch die 5-HT 3 -Serotonin-Rezeptor-Antagonisten und durch den Neurokinin 1 -Rezeptor-Antagonisten Aprepitant wurde die antiemetische

Mehr

Luftnot - was tun? Symptomkontrolle bei Palliativpatienten

Luftnot - was tun? Symptomkontrolle bei Palliativpatienten - was tun? Symptomkontrolle bei Palliativpatienten Atmung Norbert Krumm HOPE 2006: Probleme 2-3 zu Beginn 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Schmerzen 2006 Übelkeit 2005 Erbrechen Verstopfung Schw äche Appetitmangel

Mehr

Erbrechen und Übelkeit

Erbrechen und Übelkeit Adam Wille, Schlehen-Apotheke Leipzig 20.01.2009 Übelkeit: Erbrechen und Übelkeit Was rein geht, geht auch wieder heraus Gefühl des Erbrechens OHNE ERBRECHEN selbst! ( flaues Gefühl im Magen ) Erbrechen:

Mehr

<s> Gastrointestinale Symptome 143

<s> Gastrointestinale Symptome 143 Inhalt Patientenbedürfnisse 1 Kommunikation 17 Spirituelle Aspekte 65 < > Schmerzen 87 Respiratorische Symptome 131 Gastrointestinale Symptome 143 Urogenitale Symptome 183 Dermatologische Symptome

Mehr

Umgang mit Reservemedikation. Dr. med. Evelyn Nonnenmacher

Umgang mit Reservemedikation. Dr. med. Evelyn Nonnenmacher Umgang mit Reservemedikation Dr. med. Evelyn Nonnenmacher 15.9.2016 Wo sterben alte Menschen? Nur 7% aller alten Menschen wechseln ihre Adresse im letzten Lebensjahr Über 50% aller alten Menschen sterben

Mehr

Parkinson. durch Medikamente. Dr. Ilona Csoti, Ärztliche Direktorin. Patienteninformation. Praxisstempel Stand April 2010

Parkinson.  durch Medikamente. Dr. Ilona Csoti, Ärztliche Direktorin. Patienteninformation. Praxisstempel Stand April 2010 www.desitin.de Parkinson symptome durch Medikamente Praxisstempel Patienteninformation 213100 Stand April 2010 Dr. Ilona Csoti, Ärztliche Direktorin Liebe Leserin, lieber Leser, das vorliegende Informationsblatt

Mehr

Hinweise zum Ausfüllen der SAPV-Verordnung (Muster 63)

Hinweise zum Ausfüllen der SAPV-Verordnung (Muster 63) 1 2 3 4 5 6 Hinweise zum Ausfüllen der SAPV-Verordnung (Muster 63) Spezialisierte ambulante Palliativversorgung wird auf dem Verordnungsvordruck 63 verordnet. Folgende Hinweise sind zu beachten. 1. Verordnungsdauer

Mehr

Supportive Therapie in der Onkologie

Supportive Therapie in der Onkologie Supportive Therapie in der Onkologie Praktische Tipps zu unterstützenden Maßnahmen wie jeder Patient einen sinnvollen Beitrag zur Therapie leisten kann Dr. med. Catarina Schock Onkologische Schwerpunktpraxis

Mehr

Palliativmedizin. Palliativmedizin und Sterbebegleitung. in der ambulanten Versorgung. würdig leben bis zuletzt - Sterben als Teil des Lebens

Palliativmedizin. Palliativmedizin und Sterbebegleitung. in der ambulanten Versorgung. würdig leben bis zuletzt - Sterben als Teil des Lebens Palliativmedizin und Sterbebegleitung in der ambulanten Versorgung würdig leben bis zuletzt - Sterben als Teil des Lebens Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer

Mehr

Palliation gastrointestinaler Symptome eine Übersicht

Palliation gastrointestinaler Symptome eine Übersicht Palliation gastrointestinaler Symptome eine Übersicht Prof. Dr. Claudia Bausewein Dr. Johannes Bükki Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin Klinikum der Universität München Zusammenfassung Gastrointestinale

Mehr

bei Tumorpatienten Nausea and Emesis in Cancer Patients ÜBERSICHT / REVIEW Michael Binkert, Georgia Schilling Hintergrund

bei Tumorpatienten Nausea and Emesis in Cancer Patients ÜBERSICHT / REVIEW Michael Binkert, Georgia Schilling Hintergrund ÜBERSICHT / REVIEW 111 Übelkeit und Erbrechen bei Tumorpatienten Michael Binkert, Georgia Schilling Zusammenfassung: Bis lange in die 90er Jahre hinein galten Übelkeit und Erbrechen als von Patienten am

Mehr

NETZWERKTREFFEN SPEZIALISIERTE DIENSTE

NETZWERKTREFFEN SPEZIALISIERTE DIENSTE NETZWERKTREFFEN SPEZIALISIERTE DIENSTE WE G Weiterbildungszentrum Aarau, 10. November 2011 Barbara Karasek, RN, MAS barbara.karasek@onko-plus.ch FALLVORSTELLUNG HR. R, 66-JÄHRIG, VERHEIRATET Diagnose:

Mehr

Erbrechen und Kachexie. Fallbesprechung Sarah K.

Erbrechen und Kachexie. Fallbesprechung Sarah K. Erbrechen und Kachexie Fallbesprechung Sarah K. Education Day Palliativ Symptommanagement 16. März 2017 Dr. André Barth , 10,1 Jahre (Januar 2015) Grunderkrankung: Epileptische Enzephalopathie auf Grundlage

Mehr

Workshop - Symptomkontrolle in der ambulanten Palliativversorgung

Workshop - Symptomkontrolle in der ambulanten Palliativversorgung in der ambulanten Palliativversorgung Dr. Petra Dietz-Laukemann Ärztliche Leitung Zentrum für Ambulante Hospiz- und Palliativversorgung 11.03.2015 Palliative-Care ist nicht nur Schmerztherapie nicht nur

Mehr

HERZLICH WILLKOMMEN ZUR CME-EINHEIT GASTROINTESTINALE SYMPTOME

HERZLICH WILLKOMMEN ZUR CME-EINHEIT GASTROINTESTINALE SYMPTOME HERZLICH WILLKOMMEN ZUR CME-EINHEIT GASTROINTESTINALE SYMPTOME Diese Einheit ist Teil des Notfallkoffers Palliativmedizin, der insgesamt vier CME-Einheiten umfasst: Schmerz Atemnot Gastrointestinale Symptome

Mehr

Management der akuten Gastroenteritis bei Kindern in Europa Empfehlungen der ESPGHAN Update Luzern, Annigna Clavuot

Management der akuten Gastroenteritis bei Kindern in Europa Empfehlungen der ESPGHAN Update Luzern, Annigna Clavuot Management der akuten Gastroenteritis bei Kindern in Europa Empfehlungen der ESPGHAN Update 2014 Luzern, 31.03.2015 Annigna Clavuot Empfehlungen für gesunde Kinder

Mehr

Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im ambulanten Bereich

Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im ambulanten Bereich Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im ambulanten Bereich Dr. Wolfgang Stangl KH Kittsee Barmherzige Brüder Eisenstadt KH Oberpullendorf KH Oberwar KH Güssing Fallbeispiel A AB, 47 Jahre, weibl., Weichteilsarkom

Mehr

npe Praktische Hinweise und Tipps für den Alltag (Stand 3/2016) Empfehlungen zur Betreuung von Bewohnern von Einrichtungen der stationären Altenpflege

npe Praktische Hinweise und Tipps für den Alltag (Stand 3/2016) Empfehlungen zur Betreuung von Bewohnern von Einrichtungen der stationären Altenpflege Koordinatoren: Konsentierung zuletzt am: Dr. Martin Dreyhaupt, Karl-Heinz Wagner 25.05.2016 Mitglieder der AG: Dickel Thomas; Dreyhaupt, Martin Dr.; Even, Klaus Dr.; bbour, Najib; Halama, Margarete; Hoppe,

Mehr

Delir akuter Verwirrtheitszustand acute mental confusion

Delir akuter Verwirrtheitszustand acute mental confusion akuter Verwirrtheitszustand acute mental confusion Störung von Bewusstsein und Wachheit Orientierung, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung Denken, Gedächtnis Wach-Schlaf-Rhythmus Psychomotorik Emotionalität Epidemiologie,

Mehr

Atemnot Ein belastendes, therapierbares Symptom

Atemnot Ein belastendes, therapierbares Symptom Methode: Vortrag Zeit: 45 Minuten ist ein subjektiv vom Patienten empfundener Luftmangel, der als sehr bedrohlich empfunden werden kann. Rund ein Drittel aller Schwerkranken und Sterbenden leiden im Verlauf

Mehr

Hausärztliche Prophylaxe, Antizipation und Interventionen bei Atemnot

Hausärztliche Prophylaxe, Antizipation und Interventionen bei Atemnot Hausärztliche Prophylaxe, Antizipation und Interventionen bei Atemnot Dr. med. Markus Denger, Hausarzt, Rheinfelden www.palliative-aargau.ch - www.palliative-begleitung.ch 6 Aus dem Buch Palliativmedizin:

Mehr

TUT 3. Dr. Christoph Bichler

TUT 3. Dr. Christoph Bichler TUT 3 Bauchschmerz Dr. Christoph Bichler Aktuelle Symptomatik Patient, männlich, 68 Jahre Seit drei Tagen zunehmender Bauchumfang und Völlegefühl Seit zwei Tagen auch zunehmende krampfartige Bauchschmerzen

Mehr

Palliative Care in der Terminalphase aus medizinischer Sicht

Palliative Care in der Terminalphase aus medizinischer Sicht Palliative Care in der Terminalphase aus medizinischer Sicht Dr. Susanne Roller Palliativstation St. Johannes von Gott am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München Geburt und Tod sind Orte der Wandlung.

Mehr

Aktuelle Entwicklungen in der Palliativmedizin gastrointestinaler Tumoren. Prof. Dr. med. Friedemann Nauck

Aktuelle Entwicklungen in der Palliativmedizin gastrointestinaler Tumoren. Prof. Dr. med. Friedemann Nauck Aktuelle Entwicklungen in der Palliativmedizin gastrointestinaler Tumoren Prof. Dr. med. Friedemann Nauck Offenlegung potentieller Interessenkonflikte 1. Anstellungsverhältnis oder Führungsposition keine

Mehr

Respiratorische Symptomkontrolle und Mundpflege in der Palliativen Situation

Respiratorische Symptomkontrolle und Mundpflege in der Palliativen Situation Björn Sütterlin Respiratorische Symptomkontrolle und Mundpflege in der Palliativen Situation Dyspnoe - Tracheales Rasseln Haemoptoe von Gliederung Übersicht Palliative Pflege Definition Dyspnoe Ursachen

Mehr

Sie werden doch nicht

Sie werden doch nicht Sie werden doch nicht Zur Erstbehandlung - aber sicher! Emeprid : sicherer Einsatz dank tiergerechter Dosierungen 0.5-1 mg Metoclopramid/kg/Tag verteilt auf 2 bis 3 Gaben Emeprid 5 mg/ml Injektionslösung

Mehr

Genetische Unterschiede beeinflussen die Wirkung von Anti-Brechmitteln

Genetische Unterschiede beeinflussen die Wirkung von Anti-Brechmitteln Chemotherapie: Wenn die Übelkeit nicht aufhört Genetische Unterschiede beeinflussen die Wirkung von Anti-Brechmitteln Heidelberg (4. Januar 2011) Häufige Nebenwirkungen einer Chemotherapie sind Übelkeit

Mehr

Muster 63 Verordnung spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV)

Muster 63 Verordnung spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) Muster 63 Verordnung spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) Alle erfragten Punkte müssen beantwortet werden! Diagnosen: - Auf verordnungsrelevante Diagnosen beschränken, d.h. nur die in

Mehr

PONV: Das Übel mit der Übelkeit

PONV: Das Übel mit der Übelkeit Dr. Peter Wiprächtiger Institut für Anästhesiologie Kantonsspital Baden CH 5404 Baden PONV: Das Übel mit der Übelkeit PONV («postoperative nausea and vomiting») gehört neben den Schmerzen zu den unangenehmsten

Mehr

Notfall Intoxikation. Notfall Intoxikation. Intoxikation

Notfall Intoxikation. Notfall Intoxikation. Intoxikation Notfall Intoxikation Notfall Intoxikation Definitionen, Statistiken 1. Medikamente 2. Pflanzen- und Tiergifte 3. synthetische Drogen 4. Chemikalien Diagnostik Therapie Definition: Intoxikation schädigende

Mehr

Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med.

Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med. Benomed 20. Oktober 2011 Andreas Stuck, Prof. Dr. med. Geriatrie Universität Bern Inselspital und Spital Netz Bern andreas.stuck@insel.ch Medikamente im Alter Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? 1

Mehr

Akute Störungen des Gastrointestinalsystems

Akute Störungen des Gastrointestinalsystems Akute Störungen des Gastrointestinalsystems C. F. Dietrich Supplementband zu Aktuelle Notfallmedizin in der Praxis Hrsg. W. F. Dick, P. Lemburg, H.-P. Schuster spitta Inhalt Einleitung 9 Leitsymptom: Übelkeit

Mehr

Patientin SJ (*1963)

Patientin SJ (*1963) Diagnose: Gering differenziertes seröses Ovarialkarzinom, initial pt3b pn1(6/23) G3 L1 V0 M0 (ED 2010) 03/2010 Hysterektomie, Adnexektomie, Peritonektomie Douglas/Blase, Tumorentfernung Rektum, Coecum,

Mehr

OPIOID-THERAPIE. 10-30mg Gtt 2%- 1gtt=1mg. 4h 1. 5+325 6h. 4mg 12h-24h 7,5 12,5 72 70-100

OPIOID-THERAPIE. 10-30mg Gtt 2%- 1gtt=1mg. 4h 1. 5+325 6h. 4mg 12h-24h 7,5 12,5 72 70-100 BOX 2 OIATE/OPIOIDE OPIOID-THERAPIE Freinamen Handelsnamen Initiale Dosis Zeitintervall Analgetische Anmerkungen Potenz Morphin Oramorph Verfügbarkeit verschieden wegen first pass. Wgg nach 15-60 Minuten.

Mehr

Maya Monteverde SEOP BL 1

Maya Monteverde SEOP BL 1 Tipps und Tricks in der Palliative Care zu Hause Maya Monteverde Leitung Palliative Care SEOP BL Was ist anders zu Hause als in einer Institution? Zu Hause Betroffene und Angehörige sind allein Unsicherheit

Mehr

Wichtige Information zu Dapoxetin (Priligy )

Wichtige Information zu Dapoxetin (Priligy ) Wichtige Information zu Dapoxetin (Priligy ) Diese Informationsbroschüre zur Anwendung von Dapoxetin (Priligy ) wurde als Teil der Zulassungsauflagen für das Arzneimittel erstellt und behördlich genehmigt.

Mehr

Das akute Abdomen. Diagnostik und Initialtherapie im Rettungsdienst. 19. Notfalltag 3. Mai 2014 Markus Zachäus

Das akute Abdomen. Diagnostik und Initialtherapie im Rettungsdienst. 19. Notfalltag 3. Mai 2014 Markus Zachäus Das akute Abdomen Diagnostik und Initialtherapie im Rettungsdienst 19. Notfalltag 3. Mai 2014 Markus Zachäus Begriffsbestimmung Syndromdiagnose!: Im Verlauf weniger Stunden auftretende heftige Abdominalschmerzen

Mehr

Grundzüge der Arzneimitteltherapie der wichtigsten palliativmedizinischen Symptome

Grundzüge der Arzneimitteltherapie der wichtigsten palliativmedizinischen Symptome Grundzüge der Arzneimitteltherapie der wichtigsten palliativmedizinischen Symptome Helmut Hoffmann- Menzel Zentrum für Palliativmedizin Malteser Krankenhaus Bonn / Rhein-Sieg Klinik für Palliativmedizin

Mehr

Akuter Abdominalschmerz Differentialdiagnose

Akuter Abdominalschmerz Differentialdiagnose Akuter Abdominalschmerz Differentialdiagnose Florian Obermeier Akuter Abdominalschmerz Häufigkeit und Ursachen - Ursache für etwa 5% der Vorstellungen in der Notaufnahme - davon leiden 10% an einer potentiell

Mehr

Palliative Maßnahmen. Caritas Ambulanter Hospizdienst Sr. M. Therese Jäger Romanstraße München

Palliative Maßnahmen. Caritas Ambulanter Hospizdienst Sr. M. Therese Jäger Romanstraße München Palliative Maßnahmen Caritas Ambulanter Hospizdienst Sr. M. Therese Jäger Romanstraße 93 80639 München Grundbedürfnisse des Menschen in der letzten Lebensphase menschliche Nähe eigener Raum Ruhe und Zurückgezogenheit

Mehr

SABCS 2016 Psychoonkologie und Supportivtherapie

SABCS 2016 Psychoonkologie und Supportivtherapie SABCS 2016 Psychoonkologie und Supportivtherapie Rudolf Weide Praxisklinik für Hämatologie und Onkologie Koblenz Orale Antiemese Randomisierter Vergleich zwischen Granisetron (40ug/kg) an Tag 1 und Palonosetron

Mehr