Werkrealschule/Hauptschule Fächerverbund Welt-Zeit-Gesellschaft (WRS/HS) 6 (WRS/HS) Phillipp Bürgel; Dr. Burkard Richter Acht Stunden
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- Günter Ritter
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1 Modulbeschreibung Schulart: Fach: Zielgruppe: Autoren: Zeitumfang: Werkrealschule/Hauptschule Fächerverbund Welt-Zeit-Gesellschaft (WRS/HS) 6 (WRS/HS) Phillipp Bürgel; Dr. Burkard Richter Acht Stunden In diesem Unterrichtsmodul beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Phänomen der Ballungsräume in Entwicklungsländern. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Schlüsselprobleme der Menschheit kennen und erkennen komplexe Wirtschaftszusammenhänge. Sie reflektieren ihr Handeln kritisch. Übergeordnete Themen sind die Grenzen des Wachstums (Bevölkerung, Ernährung, Ressourcen). (Modulbild: 2007 LMZ-BW / Hanff, LMZ602563) Vorauszusetzende Kompetenzen fachlich: Grundlegende Topografiekenntnisse Vorauszusetzende Kompetenzen methodisch: Atlasarbeit 1
2 Unterrichtsverlauf 1. Stunde Bevölkerungswachstum Probleme der Entwicklungsländer nehmen weltweit Einfluss auf das menschliche Leben. Die Rechtfertigung, dass sie im Unterricht behandelt werden, liegt auch darin, dass sie fast ständig in den Nachrichten oder Spielfilmen gezeigt werden. Die erste Stunde führt in die Unterrichtseinheit ein. Sie dient als Impuls, Begriffe wie Bevölkerungsdichte, Überalterung, Push- und Pull-Faktoren oder Bevölkerungspyramide zu erarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler sollen Entwicklungs- und Industrieländer abgrenzen können. Als Folge sollen sie erkennen, dass es viele naturgegebene Probleme in Entwicklungsländern gibt, die für sie Selbstverständlichkeiten sind. Eine Sicherung erfolgt durch ein Tafelbild oder ein Plakat an einer Wand des Klassenzimmers. Die Lehrperson lässt jede Sekunde eine Murmel fallen (Überleitung auf die Häufigkeit von Geburten jede Sekunde wird ein Mensch geboren). Frage: Verteilen sich die Menschen gleichmäßig auf der Erde? Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler: Sie markieren im Dokument "Vorlage Stumme Karte" mit Bleistift die Bereiche auf der Karte, in welchen sie eine hohe Bevölkerungsdichte erwarten. Nun folgt ein Brainstorming zum Thema an der Tafel. Dabei werden verschiedene Gründe besprochen, wieso einige Regionen völlig unbesiedelt sind. Außerdem werden die Industrienationen von den Entwicklungsländern abgegrenzt. Zwei Schülerinnen und Schüler lesen verschiedene Statements vor (siehe das Arbeitsblatt "Aussagen zum Thema Kinderreichtum"). Die Lehrperson erklärt, dass Bevölkerungswachstum in verschiedenen Ländern unterschiedlich ist, innerhalb eines Landes allerdings auch (Begriff der Push- und Pull-Faktoren; siehe hierzu das Dokument "Tafelanschrieb Bevölkerungswachstum"). Hausaufgabe: Mit Hilfe eines Atlas bestimmen die Schülerinnen und Schüler zwölf sehr große Städte der Welt. 2. Stunde Armutssiedlungen in Entwicklungsländern Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in dieser Stunde in die Lage von Personen versetzen, die in Ballungsräume der Entwicklungsländer ziehen möchten. Mit Hilfe einer Fotoschau bekommen sie einen Eindruck der dortigen Lebensverhältnisse (siehe die Präsentation "Stadtslums und Armutssiedlungen"). 2
3 Das Arbeitsblatt "Mac aus Thailand (en)" wird ausgeteilt. Zur Verortung der Informationen des Arbeitsblattes suchen die Schülerinnen und Schüler Thailand und Udon Thani im Atlas und zeigen beide Orte mit dem Finger, wodurch die Lehrperson erkennt, dass die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe gelöst haben. Die Schülerinnen und Schüler markieren nun die für sie interessantesten Textpassagen. Unbekannte Wörter werden besprochen. Die Originalzitate werden anschließend zusammen mit der Lehrperson korrigiert. Hausaufgabe: Die Schülerinnen und Schüler überlegen, was sie Mac für die Zukunft raten würden. 3. Stunde Armutssiedlungen in Entwicklungsländern Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in dieser Stunde die Unterschiede von Städten und ländlichen Regionen in Entwicklungsländern. Die Lehrperson zeigt das Bild einer Zehn-Baht-Münze (siehe das Bild "Bath-Münze" ). Diese Münze ist etwa 25 Cent wert, der durchschnittliche Stundenlohn in Thailand. Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun die Sachinformation "Bevölkerungsgeografie". Hausaufgabenbesprechung: Was würden die Kinder Mac raten: Soll er in die Stadt oder auf dem Land bleiben? Diese Frage wird zunächst in Partnerarbeit besprochen, anschließend wird abgestimmt und in der Klasse darüber diskutiert. Danach bearbeiten die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Bevölkerungsgeografie". Hausaufgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollen fünf Selbstverständlichkeiten nennen, die für sie gelten, aber für Bewohner von Elendsvierteln undenkbar sind. 4. Stunde Armutssiedlungen in Entwicklungsländern In dieser Stunde erhalten die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den Problemen der Landwirtschaft. Das Problem hierbei ist das für die Landwirtschaft schlechte Naturpotential mit sandigen Böden und extremen Trocken- sowie Überflutungsperioden im Isaan. Das Klimadiagramm (siehe diesachinformation "Klimadiagramm") dient zur Wiederholung, man kann sehr gut erkennen, dass der Isaan eine Regen- und eine Trockenzeit hat (Monsun). 3
4 Zunächst wird die Hausaufgabe besprochen. Anschließend vergleichen die Schülerinnen und Schüler das Klimadiagramm von Isaan mit einem lokalen Klimadiagramm (siehe dazu die Sachinformation "Klimadiagramm"). Überleitung: Gibt es zu wenig Wasser für die Landwirtschaft? Die Begriffe "Push- und Pull-Faktoren" werden erarbeitet (siehe dazu das Dokument "Tafelanschrieb Push- und Pull-Faktoren"). Die Lehrperson fasst die Themen der letzten vier Stunden kurz zusammen und erklärt die Entstehung von Slums (siehe dazu die Sachinformation "Marginalsiedlung"). 5. Stunde Topografie Chinas Es ist sinnvoll, dass die topografischen Grundlagen Chinas zumindest in groben Zügen behandelt werden. Dies kann mit Hilfe des Globus, über Google und anschließend mit demarbeitsblatt "Übungen zur Topografie Chinas"erfolgen, das die Schülerinnen und Schüler bearbeiten. Vertiefende Kenntnisse zur naturräumlichen Gliederung bzw. Grundkenntnisse über die wirtschaftliche Rolle Chinas erhöhen den Lernerfolg der nachfolgenden Stunden. Keine Voraussetzung und auch nicht Bestandteil der folgenden Stunden sind die aktuellen politischen Verhältnisse und die chinesische Geschichte. Ebenfalls nicht notwendig sind Details zur Gesellschaft. 6. Stunde China: Über eine Milliarde Menschen wollen ernährt werden Die zentralen Frage- und Problemstellungen wird in drei Schritte gegliedert: Erster Schritt: Viele Menschen, wenig fruchtbares Land. Zunächst wird die große Bevölkerungszahl Chinas verdeutlicht. Da es die Fähigkeiten fast jeden Menschens überschreitet, sich "1,3 Milliarden" vorzustellen, soll nun diese ungeheure Zahl visualisiert werden. Ausgehend davon soll die Diskrepanz zwischen der verfügbaren Landfläche und der ackerbaulich nutzbaren Fläche dargestellt werden. Hieraus sollte sich die Frage ableiten lassen, wie all diese Menschen von so einer kleinen Fläche ernährt werden können. Das Vorgehen lehnt sich an Brucker/Seitzinger (1990, siehe die Sachinformation "Kreisdiagramm Bevölkerungsverteilung") an: Mit Kreide oder Seilen wird in einem Freiraum im Klassenzimmer oder auf dem Gang ein Kreis angelegt. Einzelne Sektoren werden entsprechend dem Verteilungsschlüssel markiert. Die Lehrkraft erleichtert sich die Anfertigung, indem sie die Sachinformation "Kreisdiagramm Bevölkerungsverteilung" bei der Konstruktion zur Hilfe nimmt. 4
5 Das Ergebnis wird gesichert. Erfahrungsgemäß bleibt durch den handlungsorientierten Unterrichtseinstieg die Kernaussage im Gedächtnis, so dass als Sicherung die Niederschrift der beiden Hauptzahlen ausreicht. Stehkreis: Visualisierung "1,3 Mrd. Menschen". Die Lehrperson verteilt die Länderkarten (siehe die Arbeitsblätter "Kontinentkarten" und "Bevölkerungskarten"). Die Schülerinnen und Schüler "identifizieren" sich. Problemstellung: Die "verfügbare Ackerfläche" wird visualisiert. Die Lehrperson öffnet die Kreissegmente und legt verdeckt die Kontinent-Ackerlandkarten hin. Die Segmente stellen die Menge des verfügbaren Ackerlandes dar. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich den geeigneten Kontinent aus, decken die Kontinentkarten auf und suchen sich ihre "Heimat". Der Kreis: Kreisbogenblatt (zur Aufbereitung auf DIN-A4-Papier so vergrößern, dass das Blatt als Vorlage verwendet werden kann. Striche vom Kreismittelpunkt dick markieren; Asien = weitere asiatische Länder Schraffiert = Asien gesamt Informationen im Internet unter der URL "Wer ernährt China?". 7. Stunde China: Über eine Milliarde Menschen wollen ernährt werden Nun folgt der zweite Schritt: Steigerung der landwirtschaftliche Produktion, in dem gängige Methoden zur Steigerung der Lebensmittelproduktion erarbeitet werden. Ausgegangen wird von der Vorstellung, die Schülerinnen und Schüler seien "chinesischer Lebensmittelminister" und müssen sich Gedanken zur Verbesserung der Erträge machen. Das Arbeitsblatt "China Ernährung" wird ausgeteilt. Die Schülerinnen und Schülter überlegen, wie die ungünstige Situation verbessert werden kann und bearbeiten die Aufgagen. Die Ergebnisse werden gemeinsam besprochen. 8. Stunde China: Über eine Milliarde Menschen wollen ernährt werden Im dritten Schritt werden Chinas Weg in die Zukunft und die damit verbundenen Probleme und Perspektiven besprochen. Zudem wird auf die drohende Problematik der Ernährung in zukünftigen Zeiten eingegangen. Hierbei stehen die anthropogen verursachten Gefahren im Vordergrund, da sie für China, aber auch viele andere Entwicklungs- und Schwellenländer charakteristisch sind. 5
6 Die Einbeziehung steht im direkten Bezug zum Thema der Stunde, da mit diesem Aspekt die Zukunftsperspektive einbezogen wird. Diese ist umso bedeutender, als dass das eigenverantwortliche Handeln und Leben der Schülerinnen und Schüler sich in der angesprochenen Zeit abspielen wird, sie unter Umständen unmittelbar von Entwicklungen in Asien betroffen sein werden (Arbeitsplätze, Preisentwicklung etc.). Mit dem Abschluss der Bearbeitung des Arbeitsblattes "China Ernährung" scheint das Problem gelöst zu sein. Als "Wiederholung" angekündigt, zeigt der Film "China im Wandel Ernährung und Umwelt" eine problematische Entwicklung auf, die einerseits negative Entwicklungen ausgehend von den getroffenen Maßnahmen betont und andererseits zusätzliche Gefährdungen aufzeigt (die DVD dazu ist an verschiedenen Medienzentren ausleihbar unter der Mediennummer ). Weiterführendes Filmmaterial zum Thema finden Sie in dem Dokument "Medienliste". 6
7 Bildungsplanbezug Werkrealschule/Hauptschule Welt, Zeit, Gesellschaft, Klasse 6 BEDÜRFNISSE UND NUTZUNGSKONFLIKTE Die Schülerinnen und Schüler erkennen verschiedene Nutzungsansprüche an Räume und hinterfragen sie erkennen Ursachen und Auswirkungen weltweiter Migrationsströme. (Aus: Bildungsplan Baden-Württemberg 2010 Werkrealschule, Klasse 6 Kompetenzen und Inhalte für Welt Zeit Gesellschaft; Seite 132) Ausführliche Informationen zum Bildungsplan Baden-Württemberg gibt es unter Bildung stärkt Menschen. 7
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