Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz unter Kompressionstherapie > 2 Wochen

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1 Aus der Klinik für Dermatologie und Allergologie im St. Josef Hospital Bochum - Universitätsklinik - der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. P. Altmeyer Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz unter Kompressionstherapie > 2 Wochen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Friederike Murmann aus Hannover 2011

2 Dekan: Referent: Korreferent: Prof. Dr. med. K. Überla Prof. Dr. med. M. Stücker Professeur honoraire PD Dr. med. A. K. St. El Gammal Tag der Mündlichen Prüfung:

3 Abstract Murmann Friederike Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz unter Kompressionstherapie > 2 Wochen Problem: Die Kompressionstherapie gilt als eine der wichtigsten Therapiesäulen der chronisch venösen Insuffizienz (CVI). Trotz vieler Studien zu deren Nutzen fehlen Aussagen unter Alltagsbedingungen, die Patientensicht sowie der Einfluss der Kompressionstherapie auf die Lebensqualität. Der Therapieerfolg hängt hierbei besonders von der Compliance der Patienten ab. Die Studie hatte das Ziel, Probleme im Umgang mit der Kompressionstherapie herauszuarbeiten sowie Einflussfaktoren (Alter, BMI, Geschlecht, Strumpflänge, Indikation) zu definieren. Methode: Anhand eines Fragebogens führte ich mit 200 konsekutiven, phlebologischen (C2-C6) Patienten mit einer Kompressionstherapie > 2 Wochen eine Umfrage zur Kompressionstherapie durch. Ich wertete 110 beantwortete Fragebögen (Rücklaufquote 55%) aus. Neben dem Gesamtkollektiv verglich ich verschiedene Subgruppen (Alter, BMI, Geschlecht, Strumpflänge, Indikation). Ergebnis: 29,1% der Patienten beschrieben die Kompressionstherapie als angenehm. 37,3% gaben unter der Therapie eine Verbesserung ihrer Beschwerden sowie leichtere Beine an. Die Tragezeit belief sich bei den meisten Patienten (51,8%) auf 6-12 h/tag. Als häufigste Nebenwirkungen galten Hauttrockenheit (58,5%), Juckreiz (32,7%), Rutschen (29,1%) und Einschnüren (24,5%). Signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Lebensqualität bestanden vor allem in den Kategorien Alter, BMI und den Ulcus cruris. Ein hervorzuhebender Einfluss des Geschlechtes, der Strumpflänge oder Indikation (Sklerosierungstherapie/Operation) zeigte sich nicht. Diskussion: Meine Patientendaten bestätigen die Korrelation der Prävalenz der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) mit dem Alter, BMI und weiblichem Geschlecht. Trotz des langwierigen, oftmals therapieresistenten Verlaufs und zahlreicher unangenehmer Nebenwirkungen, bestand bei den Patienten im Hinblick auf die Notwendigkeit der Kompressionstherapie eine große Akzeptanz und Compliance. Verbesserungsmöglichkeiten sollten Reduktion der Nebenwirkungen (Pflegemaßnahmen, Anpassung) beinhalten sowie gerade bei lebenslanger Therapie eine detaillierte Aufklärung und Therapiebegleitung sein. Schwierigkeiten beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe belasteten ältere und adipöse Menschen, die in Zukunft mit hohen Kosten durch benötigte Pflegedienste einhergehen könnten. Die Lebensqualität wurde insgesamt als gut eingeschätzt. Eine schlechtere Lebensqualität bestand besonders aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums (Ulcus cruris) und langer Tragedauer, der zugrunde liegenden Indikation für die Kompressionstherapie, dem Alter, des Gewichts und den mutmaßlichen persönlichen Gewohnheiten und offensichtlich weniger von Strumpflänge und Geschlecht. Des Weiteren wurden wahrscheinlich auch aufgrund der Komorbiditäten bei den Subgruppen Alter, BMI und Ulcus cruris vermehrt Beschwerden im Alltag und Ängste in Bezug auf die Zukunft und Krankheit geäußert. Während ältere Menschen besonders ihre Lebensqualität schlechter einschätzten, wurde bei adipösen vor allem die schlechte Gesundheit beklagt. Der Therapiebeginn war bei Frauen früher, Männer zeigten hingegen fortgeschrittene Stadien. Die Patienten in der Ulcus cruris Gruppe schnitten in allen Kategorien schlechter ab als andere Subgruppen, hatten aber doch die Hoffnung im Hinblick auf ihre Behandlung noch nicht verloren.

4 Meiner Großtante Tante Inge gewidmet

5 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Definition der CVI Epidemiologie und sozioökonomische Bedeutung der CVI Pathophysiologie der CVI Klassifikation der CVI Therapie der CVI Wirkungsweise der Kompressionstherapie Techniken der Kompressionstherapie Lebensqualität Historischer Überblick Definition des Begriffs Lebensqualität Erfassung der Lebensqualität 20 2 Zielsetzung 21 3 Methodik Patienten Methoden Ethik Statistik 24 4 Hauptteil mit Darstellung der Ergebnisse Gesamtkollektiv Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Alter Patienten 60 Jahre Basisdaten Kompressionstherapie

6 Nebenwirkungen Lebensqualität Patienten < 60 Jahre Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Vergleich Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität BMI Patienten BMI 25 kg/m² Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Patienten BMI < 25 kg/m² Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Vergleich Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Geschlecht Männer Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen

7 Lebensqualität Frauen Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Vergleich Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Strumpflänge MCS II AD Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität MCS II AG Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Vergleich Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Indikation Varizenoperation Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität

8 4.6.2 Sklerosierungstherapie Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Ulcus cruris Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität Vergleich Basisdaten Kompressionstherapie Nebenwirkungen Lebensqualität 71 5 Diskussion Gesamtkollektiv Alter BMI Geschlecht Strumpflänge Indikation Zusammenfassung Literaturverzeichnis Anhang Danksagung 10 Lebenslauf - 4 -

9 Abkürzungsverzeichnis AIK BMI BRD CVI KT LQ MCS PKV TBVT TLQ-CVI Apparative intermittierende Kompression Body Mass Index Bundesrepublik Deutschland Chronisch venöse Insuffizienz Kompressionstherapie Lebensqualität Medizinischer Kompressionsstrumpf Phlebologischer Kompressionsverband Tiefe Beinvenenthrombose Tübinger Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität bei chronisch venöser Insuffizienz - 5 -

10 Tabellenverzeichnis Tab. 1: modifizierte Stadieneinteilung der CVI nach Widmer und Marshall 11 Tab. 2: Klinische Klassifikation (C) nach CEAP-Einteilung 12 Tab. 3: Fesseldruckwerte der Kompressionsklassen in der BRD

11 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Standardlängen der Kompressionsstrümpfe 16 Abb. 2: Ausschnitt aus dem Fragebogen 23 Abb. 3: Gesamtkollektiv: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 26 Abb. 4: Gesamtkollektiv: Intensität der Beschwerden an den Beinen 27 Abb. 5: Gesamtkollektiv: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 27 Abb. 6: Gesamtkollektiv: Intensität der Ängste und Sorgen 28 Abb. 7: Alter: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 35 Abb. 8: Alter: Intensität der Beschwerden an den Beinen 36 Abb. 9: Alter: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 37 Abb. 10: Alter: Intensität der Ängste und Sorgen 38 Abb. 11: BMI: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 44 Abb. 12: BMI: Intensität der Beschwerden an den Beinen 45 Abb. 13: BMI: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 46 Abb. 14: BMI: Intensität der Ängste und Sorgen 46 Abb. 15: Geschlecht: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 53 Abb. 16: Geschlecht: Intensität der Beschwerden an den Beinen 54 Abb. 17: Geschlecht: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 55 Abb. 18: Geschlecht: Intensität der Ängste und Sorgen 55 Abb. 19: Strumpflänge: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 61 Abb. 20: Strumpflänge: Intensität der Beschwerden an den Beinen 62 Abb. 21: Strumpflänge: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 62 Abb. 22: Strumpflänge: Intensität der Ängste und Sorgen 63 Abb. 23: Indikation: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 71 Abb. 24: Indikation: Intensität der Beschwerden an den Beinen 72 Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

12 1 Einleitung 1.1 Definition der CVI Die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) bezeichnet eine pathologische Situation, bei der es aufgrund von Veränderungen der Venen zu einer Störung des venösen Rücktransports aus den superfiziellen und tiefen Venen kommt (Pschyrembel, 2004). Dieser Rückstau leitet sich bis in die Venolen und Kapillaren fort und wirkt sich schließlich auf den Stoffwechsel des Gewebes aus (Hach et al., 2000). Es wird eine primäre von einer sekundären Form unterschieden. Erstere ist durch hereditäre Veränderungen der Venenwand bedingt. Durch eine Schwäche des Bindegewebes und damit der Venenwand kommt es zur Erweiterung und Aussackung der Gefäße und letztendlich zur Schlußunfähigkeit der Venenklappen. Dies führt zu einem Pendelfluss zwischen den Klappen, es entsteht ein venöser Reflux entgegen der physiologischen Flussrichtung in Privatkreisläufen. Die Insuffizienz der Venenklappen des oberflächlichen Venensystems ist die häufigste Form der CVI. Als weitere Ursachen kommen Klappenagenesie oder Hypoplasie, vererbte Schlussunfähigkeit der Venenklappen, Degeneration oder Angiodysplasien in Frage (Rabe, 2003a, Marshall and Loew, 2003). Die sekundäre Form stellt einen Folgezustand anderer Störungen der venösen Hämodynamik dar, bei der der Abfluss der Venen behindert wird. Oftmals wird die Schädigung der Venenklappen durch eine tiefe Beinvenenthrombose verursacht, die ein postthrombotisches Syndrom, eine Phlebothrombose oder Venenklappenschädigung zur Folge hat, seltener spielen mechanische oder venenverdrängende Prozesse durch Verletzungen und Tumore eine Rolle (Rabe, 2003a). Die Ursache der klinischen Symptomatik kann sowohl im oberflächlichen als auch im tiefen Anteil des Beinvenensystems liegen

13 1.2 Epidemiologie und sozioökonomische Bedeutung der CVI Aufgrund ihrer in älteren und aktuell immer wieder bestätigten hohen Prävalenz und der altersassoziierten Zunahme stellen chronische Venenerkrankungen ein kostenintensives und die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigendes Problem dar (Taute, 2010, Fischer, 1981, Wienert and Willer, 1992). In der Bonner Venenstudie waren bei 31,3% der Patienten Venenerkrankungen im Stadium CEAP C2-C6 nachweisbar. 56,4% der Probanden litten in den letzten vier Wochen unter Beinbeschwerden. Nur 9,6% der Probanden wiesen keine Venenveränderungen auf. Im Vergleich zur Tübinger Studie von 1979 kamen schwere Ausprägungen der CVI (C5 /C6) deutlich seltener vor (Rabe et al., 2003b). Unterschiedliche Meinungen und widersprüchliche Daten gibt es über weitere Risikofaktoren für die CVI. Darunter werden das weibliche Geschlecht, erbliche Disposition, Übergewicht, Anzahl der Schwangerschaften sowie stehende Berufsausübung diskutiert (Marshall and Loew, 2003). Die direkten und indirekten Kosten, die durch chronische Venenerkrankungen entstehen, sind erheblich. In westeuropäischen Ländern belaufen sich die direkten Kosten durch CVI auf Millionen Euro, dies macht 1-2% der gesamten Gesundheitsausgaben aus. In den USA werden dafür sogar 2,5 Milliarden Euro verwendet. (Rabe and Pannier, 2009a, Rabe, 2009b)

14 1.3 Pathophysiologie der CVI Zu den Funktionen des Venensystems gehören Bluttransport, Blutspeicherung und Thermoregulation (Marshall and Loew, 2003). Mehrere wichtige Mechanismen sichern den Rücktransport des Blutes zum Herzen: der atemabhängige negative Thoraxdruck, die Muskel- und Gelenkpumpe, der Ventilebenenmechanismus des Herzens sowie die Funktion der Venenklappen (Rabe, 2003a). Die Venenklappen verhindern den retrograden Reflux des Blutes in die oberflächlichen Venen. Die Dichte der Klappen nimmt nach distal zu und im Laufe des Lebens ab. Im Alter von 70 Jahren haben sich bereits 81% der Klappen zurückgebildet (Rabe, 2003a). Pathophysiologische Grundlage der CVI ist die ambulatorisch venöse und kapilläre Hypertonie durch Insuffizienz der Venenklappenmechanismen oder der zusätzlichen Pumpmechanismen. Der Venendruck beträgt im Stehen mmhg. Im Gehen wird das Blut durch die Muskelpumpe in Richtung Herz transportiert, das Volumen im Fuß wird vermindert und der Druck fällt bei funktionstüchtigen Klappen auf mmhg (Rabe, 2003a). Bei Insuffizienz der Klappen oder der Muskelpumpe fehlt dieser Druckabfall. Es kommt zur ambulatorischen venösen Hypertonie. Durch den über längere Zeit erhöhten kapillären Blutdruck kommt es nach der Starling-Gleichung zur vermehrten Filtration und somit zur Ödembildung. Des Weiteren werden neutrophile Granulozyten aktiviert. Zytokine, sauerstofffreie Radikale, proteolytische Enzyme und thrombozytenaktivierende Faktoren führen durch Endothelschädigung und kapillare Verschlüsse zu einer erhöhten Permeabilität ins extravasale Gewebe (Rabe, 2003a). Der Durchtritt von Erythrozyten und Proteinen verursacht eine perikapillare Fibrose und chronische Entzündungsreaktion. Der höchste Druck herrscht in der Region des Malleolus medialis, hier kommt es zu Hautveränderungen wie Atrophie oder Pigmentation durch die Ablagerung des extravasalen Hämoglobins. Die Folge ist eine starke Fragilität der Haut, die beim kleinsten Trauma zum Ulcus cruris führen kann

15 1.4 Klassifikation der CVI Eine Klassifikation der CVI im deutschsprachigen Raum wurde erstmals von Widmer im Jahre 1981 vorgenommen (Widmer et al., 1981). Später wurde diese von Marshall modifiziert (Marshall and Wüstenberg, 1994). Die Zuordnung in ein Stadium erfolgt anhand der optischen Veränderungen der Haut. Tab. 1: modifizierte Stadieneinteilung der CVI nach Widmer und Marshall (Marshall and Loew, 2003) CVI-Stadium I II IIIa IIIb Klinische Symptome Corona phlebectatica paraplantaris, Phlebödem Zusätzlich trophische Störungen mit Ausnahme des Ulcus cruris (z.b. Pigmentveränderungen, Dermatoliposklerose, Atrophie blanche) Abgeheiltes Ulcus cruris venosum Florides Ulcus cruris venosum Die internationale CEAP-Klassifikation, die vor allem in wissenschaftlichen Studien und spezialisierten Zentren verwendet wird, setzt sich aus den klinischen Zeichen (C), der Ätiologie (E), der anatomischen Lage (A) und der Pathophysiologie (P) zusammen. Die Ätiologie (EC = kongenital, EP = primär, ES = sekundär) ergibt sich vor allem aus der Anamnese, die anatomische Lokalisation (AS = oberflächliches, AD = tiefes Venensystem, AP = Vv. perforantes) und Pathophysiologie (PR = Reflux, PO = Obstruktion) können z.b. durch eine Duplexuntersuchung bestimmt werden. Die klinische Klassifikation C0 6 basiert auf den klinischen Symptomen der chronischen venösen Insuffizienz (Rabe, 2003a)

16 Tab. 2: Klinische Klassifikation (C) nach CEAP-Einteilung (Rabe, 2003a) Klasse Klinische Symptome 0 Keine sicht- oder tastbaren Zeichen einer Venenerkrankung 1 Teleangiektasien, retikuläre Varizen 2 Varizen 3 Ödem ohne Hautveränderungen 4 Hautveränderungen (Pigmentierung, venöses Ekzem, Lipodermatosklerose) 5 Hautveränderungen mit abgeheiltem Ulcus 6 Hautveränderungen mit floridem Ulcus 1.5 Therapie der CVI Zur Therapie der CVI stehen konservative, interventionelle und operative Verfahren zur Verfügung. 1) Konservative Therapie: Konservative Basis ist die Kompressionstherapie. Diese wird im Abschnitt 1.6 / 1.7 genauer erläutert. Des Weiteren spielt die physikalische Therapie eine große Rolle. Diese umfasst ein intensives kontrolliertes Gehtraining, krankengymnastische Mobilisierung sowie manuelle Lymphdrainage (Kluess et al., 2006). 2) Medikamentöse Therapie: Eine systemische medikamentöse Therapie ist besonders dann indiziert, wenn physikalische Maßnahmen nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben. Neben Antikoagulation, thrombolythischen Medikamenten und Antiphlogistika zur akuten Therapie kommen Diuretika (Thiazide), venentonisierende Pharmaka (Dehydroergotamin) und Ödemprotektiva zur Anwendung (Reich et al., 2006). 3) Interventionelle Therapie: Zur interventionellen Therapie gehören die Sklerosierungstherapie und die endoluminalen thermischen Therapien. 3a) Sklerosierungstherapie: Durch die Injektion eines Verödungsmittels (Polidocanol, Sotradecol) in die intra- oder subkutane Varize kommt es zur Endothelschädigung mit Thrombusbildung und Umwandlung der Vene in einen fibrösen, nicht rekanalisierbaren Narbenstrang. In

17 flüssiger Form wird diese vor allem zur Behandlung von Besenreisern und retikulären Varizen angewendet, bei größeren Varizen wird die Schaumsklerosierung vorgenommen (Rabe et al, 2007). 3b) Endoluminale Therapie: Diese minimal-invasive Methode mit geringen Nebenwirkungen stellt eine Alternative zur Operation bei Stamm-und Seitenastvarizen dar. Die endoluminale Applikation von Laser oder Radiofrequenztherapie führt durch Schädigung der Gefäßwand zur Obliteration des Lumens der Vene (Kluess et al. 2006). 4) Operative Therapie: Ziel einer Operation ist die Ausschaltung insuffizienter Abschnitte der epifaszialen Venen und deren transfaszialer Verbindung zum tiefen Venensystem. Man unterscheidet Krossektomie, verschiedenen Methoden der Stammvenenresektion, Exhairese der Seitenäste und Ausschaltung der Vv. perforantes. Des Weiteren steht die Rekonstruktion und Transplantation von Venenklappen im tiefen Venensystem, die Faszienchirurgie und das Ulkus-Debridement bei trophischen Störungen zur Verfügung (Rabe, 2003a). 1.6 Wirkungsweise der Kompressionstherapie Obwohl die Kompressionstherapie die Basis der konservativen Behandlung von Venenerkrankungen darstellt und schon seit Jahrtausenden verwendet wird, sind die genauen Wirkmechanismen noch relativ unklar (Partsch, 2003). Die externe Kompression erhöht den Druck im Gewebe und führt so nach der Starling- Gleichung zu einer verminderten Filtration und Verstärkung der Reabsorption aus dem Gewebe. Dadurch wird das Ödem verringert und diesem bei kontinuierlicher Anwendung vorgebeugt. Hierbei werden die oberflächlichen Strukturen stärker komprimiert als die tiefer liegenden, neben den Venen aber auch Arterien und Lymphgefäße (Partsch, 2003). Das erhöhte Blutvolumen, welches sich durch den Reflux in der unteren Extremität angesammelt hat, fließt durch die externe Kompression wieder orthograd in Richtung Herz (Rabe, 2003a). Beim Sitzen kommt es unter CVI im Vergleich zum Liegen zu einer Volumenzunahme in den Beinen von 17, beim Gehen um 14. Bei Anwendung der Kompressionstherapie wird dieses Volumen erheblich vermindert, im Sitzen liegt die Volumenzunahme dann bei 8, im Gehen bei 10 (Wuppermann, 1986). Zusätzlich wird der Durchmesser der großen Venen verringert, dies bedingt wiederum eine Erhöhung der Flussgeschwindigkeit, was die Thrombusbildung verhindert. Auch der

18 Blutfluss in der Mikrozirkulation wird beschleunigt, dies begünstigt die Ablösung der Leukozyten vom Endothel und deren Adhäsion, die Reabsorption wird verstärkt. Außerdem scheint die externe Kompression Wirkungen auf lokale Entzündungsreaktionen in der Venenwand zu haben (Partsch, 2003). Neuste Studien zeigen mithilfe der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie erstmalig in vivo und auf zellulärer Ebene die positiven Effekte der Kompressionstherapie. Dabei bestätigte sich die Verbesserung der kutanen Mikrozirkulation, die Abnahme der Entzündungsaktivität und die Reversibilität der Hautveränderungen durch vierwöchiges Tragen der Kompressionstherapie (Altintas et al., 2011). Auch der Lymphtransport kann sich unter Kompressionstherapie verbessern, morphologische Veränderungen der Lymphgefäße bilden sich zurück (Partsch, 2003). Des Weiteren wird die Funktion der Muskel- und Gelenkpumpe verbessert. 1.7 Techniken der Kompressionstherapie Die medizinische Kompressionstherapie (KT) ist Grundlage der konservativen Therapie bei CVI und kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Verfahren angewendet werden. Die Kompressionstherapie wird mit dem phlebologischen Kompressionsverband (PKV), dem medizinischen Kompressionsstrumpf (MCS) und der apparativen intermittierenden Kompression (AiK) durchgeführt. Unterschieden werden ein Ruhe- und Arbeitsdruck. Der Ruhedruck ist der Druck, den der Strumpf oder die Binde in Ruhe auf das Bein ausübt. Der Arbeitsdruck ist jener, der bei Muskelarbeit des Beines der Ausdehnung entgegenwirkt (Nüllen and Noppeney, 2011). Ziel der Kompressionstherapie ist die Senkung der ambulatorisch venösen Hypertonie, was besonders durch hohe Arbeitsdrücke in Kombination mit Bewegung erreicht wird. Der Arbeitsdruck ist umso grösser je geringer die Elastizität des Materials ist (Rabe, 2003a). a) Der Medizinische Kompressionsstrumpf (MCS) Der MCS wird zur Langzeitbehandlung von venösen und lymphologischen Erkrankungen eingesetzt. Bei der CVI Stadium I-III, deren Ursachen (Varikose, Thrombose etc.), diversen Ödemen und Angiodysplasien hat der MCS die Aufgabe den durch Kompressionsverbände kompensierten Zustand aufrecht zu erhalten. Zeitlich begrenzt wird die Kompression bei der Thromboseprophylaxe, in der Schwangerschaft, nach Verödungstherapie oder Varizenchirurgie angewandt (Grotewohl, 2002)

19 Die Kompressionstherapie übt dabei nicht nur Druck auf das venöse, sondern auch auf das arterielle System und das umliegende Gewebe aus. Als absolute Kontraindikationen gelten deshalb eine fortgeschrittene periphere arterielle Verschlußkrankheit, die dekompensierte Herzinsuffizienz, die septische Phlebitis sowie Phlegmasia coerulea dolens (Rabe, 2003a). Man unterscheidet in Deutschland vier Kompressionsklassen, die sich in ihrem Ruhedruck auf den Fesselbereich des Beins unterscheiden. Der Druck des MCS fällt von distal nach proximal ab. Komprimierende Eigenschaften sind durch die eingearbeiteten elastischen Fäden gegeben (Rabe, 2003a). Tab. 3: Fesseldruckwerte der Kompressionsklassen in der BRD (nach Rabe, 2003a) Klasse Intensität Kompression (mmhg) I leicht II mittel III kräftig IV sehr kräftig 49 Welche Kompressionsklasse notwendig ist, hängt vom Krankheitsbild und dem klinischen Befund ab. Ziel ist, den ödem- und beschwerdefreien Zustand zu erhalten. Bei Veränderungen im oberflächlichen Venensystem sind Kompressionsstrümpfe der Klasse II meist ausreichend, Veränderungen in den tiefen Venen sollten mit der Klasse II-III therapiert werden. Das Lymphödem stellt eine Indikation zur Verwendung der Kompressionsstrümpfe der Klasse IV dar, hingegen werden zur Prophylaxe der Schwangerschaftsvarikose nur Strümpfe der Klasse I benötigt (Grotewohl, 2002). Dabei erfolgt jedoch keine feste Zuordnung, vielmehr spielen auch individuelle Faktoren eine Rolle (Wienert at al., 2006). Neben den Kompressionsklassen unterscheidet man auch verschiedene Längen der Strümpfe (Rabe, 2003a). Hierbei werden vor allem die Länge AD, AG sowie die Strumpfhose AT angewendet

20 Abb. 1: Standardlängen der Kompressionsstrümpfe (ofa Bamberg, 2011) Die Länge der Strümpfe ist von der Lokalisation der Venenveränderung und dem Ziel der Therapie abhängig. Da ein Ödem bei CVI meist im Bereich des Unterschenkels auftritt, ist oftmals ein Unterschenkelkompressionsstrumpf ausreichend. Daneben stehen Kompressionsstrümpfe in Serien- und Maßanfertigung zur Verfügung (Grotewohl, 2002). b) Der Kompressionsverband (PKV) Der phlebologische Kompressionsverband ist ein Verband mit elastischen oder unelastischen Binden, der mindestens ein großes Gelenk der Extremität umschließt. Dieser kann als Wechselverband täglich neu oder als Dauerverband angelegt werden. Man unterscheidet unelastische Binden, Kurzzug-, Mittelzug- und Langzugbinden. Die CVI in dekompensiertem Zustand mit Ödem, Hautveränderungen und Ulcus cruris stellt die Hauptindikation dar. Auch beim lymphologischen oder akuten phlebologischen Erkrankungen wird der PKV zur Reduktion des Ödems eingesetzt. Die Kontraindikationen gleichen denen des MCS (Rabe, 2003a). c) Die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK) Bei der apparativen intermittierenden Kompression werden pneumatische ein- oder mehrkammerige Wechseldruckgeräte angewendet, die intermittierend über einen definierten Zeitraum (meist Minuten) einen von außen definierten Druck ausüben. Besonders bei der Thromboseprohylaxe, den verschiedenen Ursachen eines Ödems und beim Ulcus cruris wird die AIK verwendet (Rabe, 2003a)

21 1.8 Lebensqualität Die Messung der Lebensqualität ist im Bereich der Medizin im Laufe der letzten Jahrzehnte zunehmend wichtiger geworden. Anfangs wurde dies mit größter Skepsis begutachtet, inzwischen wird die Lebensqualität international als Bewertungskriterium akzeptiert (Bullinger, 2006). Die Zunahme von chronischen Erkrankungen in der Bevölkerung erfordert eine langfristige und symptomorientierte Behandlung (Henke, 2006). Ziel der medizinischen Behandlung ist nicht mehr nur die Heilung von Krankheiten, besonders wenn durch die Therapie weder Heilung noch eine Lebensverlängerung in Aussicht gestellt werden kann, sondern die Linderung der Beschwerden und die Verbesserung des subjektiven Befindens des Patienten (Bech, 1995, Rose, 2003). Dies ist wichtig, um den Patienten zufriedenstellend zu behandeln und dadurch die Compliance zu fördern. Die Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität ist zur dritten Säule neben Effektivität und Nebenwirkungen in der klinischen Forschung geworden (Bech, 1995). Mit Hilfe der Lebensqualitätsforschung ist es möglich, die häufig gleichwertigen Therapien nach weiteren Entscheidungskriterien zu differenzieren oder Therapien zu bewerten (Köhler et al., 2001). Einen weiteren Grund für das Interesse an der Lebensqualitätsforschung stellt der ökonomische Aspekt dar, Ziel ist es, den Patienten möglichst effizient zu therapieren (Henke, 2006) Historischer Überblick 1946 beschrieb die WHO Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als Zustand des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. In einem medizinischen Journal wird der Begriff Quality of Life erstmals 1966 in einem Editorial der Annals for Internal Medicine genannt, in welchem Elkinton bereits auf die Notwendigkeit hinweist, der wissenschaftlichen Medizin einen Parameter zur Seite zu stellen, der die psychosozialen Aspekte der ärztlichen Behandlung erfasst (Rose, 2003). Die Entwicklung der Lebensqualität verlief im Wesentlichen in drei Phasen: In den 70er Jahren versuchte man, die Definition und Messbarkeit der Lebensqualität zu klären. Die zweite Phase in den 80er Jahren diente der Entwicklung von Messinstrumenten. In den 90er Jahren stand die Anwendung der erprobten Messinstrumente in klinischen, epidemiologischen und gesundheitsökonomischen

22 Studien im Mittelpunkt (Köhler et al., 2001). Die zunehmende Bedeutung zeigt sich in der Zahl der Veröffentlichungen zum Thema Lebensqualität waren noch weniger als 50 Publikationen mit dem Schlagwort Quality of life in gelistet, 2010 ergab die Literaturrecherche mehr als Einträge. Die Entwicklung und Popularität der Lebensqualitätsforschung geht parallel mit der Entwicklung der Medizin in den westlichen Industrienationen, in denen die Behandlung chronischer Erkrankungen in den letzten drei Jahrzehnten immer größeren Raum einnimmt (Rose, 2003) Definition des Begriffs Lebensqualität Im Verlauf der letzten Jahre hat sich der Begriff Lebensqualität zu einem Modewort entwickelt und wird im Alltag sehr häufig in verschiedensten Zusammenhängen verwendet. Und trotzdem existiert bis jetzt keine einheitliche Definition dieses Begriffes (Bullinger et al., 1995, Levine and Croog, 1984). Zweifelsfrei beinhaltet die Lebensqualität aber für jedes Individuum positive Aspekte. Laut Katz ist der Begriff Lebensqualität abstrakt und multidimensional, schwer zu definieren und zu messen (Katz, 1987). Gerade weil es sich bei der Lebensqualität um eine individuelle Größe handelt, bestehen oftmals Zweifel gegenüber der Möglichkeit, die Lebensqualität zu definieren und greifbar zu machen (Kilian, 1995). Sie lässt sich oft nur aus der Perspektive des Individuums verstehen und macht eine Verallgemeinerung des Begriffes schwer (McGee et al., 1991, Browne et al., 1994). Die WHO definierte die Lebensqualität 1997 als subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen, in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen. Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch die körperliche Gesundheit einer Person, den psychischen Zustand, die sozialen Beziehungen, die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt. Nach dieser Definition wird Lebensqualität als ein multidimensionales Konstrukt

23 verstanden, das physische, psychische und soziale sowie ökonomische Aspekte unter dem Gesichtspunkt subjektiv erlebten Wohlbefindens und Funktionsfähigkeit zusammenfasst (Renneberg and Lippke, 2006). Hierbei ist zu beachten, dass die Lebensqualität von den Patienten nach Möglichkeit selbst beurteilt werden sollte. Ebenfalls zur Lebensqualität zählt der Grad an Übereinstimmung zwischen erwünschter und tatsächlicher Lebenssituation. Die Lebensqualität kann nicht direkt erfasst werden, sondern nur in seinen Teilbereichen abgebildet werden. In der Medizin hat sich durch die Hinwendung zu nicht körperlichen, sondern zu psychischen und sozialen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit und deren subjektiven Wahrnehmung, der Begriff als gesundheitsbezogene Lebensqualität etabliert (Bullinger and Ravens-Sieberer, 1995). Dabei wird versucht zu verstehen, welchen Einfluss die Erkrankung und Therapie auf das Leben und Verhalten des Patienten hat. Dieser ist von dem Begriff der allgemeinen Lebensqualität zu unterscheiden. Inzwischen sind viele Aspekte bekannt, die die Lebensqualität negativ beeinflussen können: das geistige und soziale Wohlbefinden wird nicht nur durch psychosoziale Probleme wie Angst, Depression, Stress, Senkung des Selbstwertgefühls und soziales Isolationsgefühl beeinträchtigt, auch das körperliche Wohlbefinden beeinflusst die seelische Gesundheit von Patienten (Argerakis, 1990, Andersen, 2002). Härter weist darauf hin, dass das Erkennen und die entsprechende Behandlung psychischer Störungen gerade bei körperlich Kranken besonders bedeutsam seien, da sich diese Störungen negativ auf die Überlebenszeit, die Länge des Krankenhausaufenthaltes sowie auf die Compliance auswirken können (Härter, 2000). Die subjektiv erlebte Lebensqualität bei bestimmten Erkrankungen hat eine enorme Bedeutung für die Compliance der Patienten und kann sich damit langfristig auch auf den somatischen Verlauf zurückwirken (Testa and Simonson, 1996)

24 1.8.3 Erfassung der Lebensqualität Zur Erfassung der allgemeinen, gesundheitsbezogenen Lebensqualität haben sich in den letzten Jahren mehrere Instrumente als nützlich erwiesen. In der Regel wird dies mit Hilfe von standardisierten Fragebögen durchgeführt, welche vom Patienten selbst oder von Untersuchern oder Familienangehörigen ausgefüllt werden (Augustin et al., 2000). Besonders wichtig ist die Betonung der eigenen Sicht der Patienten (Bullinger, 1997). Verschiedene Studien konnten zeigen, dass etwa bei Malignomen Außenstehende die Lebensqualität des Patienten höher bewerten als die Patienten selbst (Bernheim et al., 1987). Die Übereinstimmung der Einschätzung zwischen Arzt oder Familienangehörigen und Patient ist gering. Fremdbeurteilung ist somit ein unzureichendes Maß für die Lebensqualitätsbeurteilung des Patienten (Bernheim et al., 1987, Slevin et al., 1988). Zur Durchführung der Tests zur Erfassung der Lebensqualität müssen die Testgütekriterien Reliabilität, Validität, Objektivität und Sensitivität gewährleistet sein (Köhler et al., 2001). International sowie national existiert inzwischen eine Reihe von gesundheitsbezogenen Messinstrumenten, die in klinischen Studien eingesetzt werden. Insgesamt liegen derzeit über Instrumente zur Erfassung der Lebensqualität vor. Dazu gehören z.b. European Organization for Research and Treatment of cancer (EORTC) Quality of Life Questionnaire, der Nottingham Health Profile, der SF-36 sowie der Fragebogen Alltagsleben (ALLTAG) (Augustin et al., 2000). In der Phlebologie, besonders für die chronische venöse Insuffizienz, gibt es nur wenige etablierte Systeme zur Erfassung der Lebensqualität. Der zunehmende Anteil älterer Patienten und damit fortgeschrittener Stadien der CVI führen zu einer langfristigen Behandlungsbedürftigkeit und erfordern eine kritische Beurteilung der Wahl und Beurteilung von Therapien. Die Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Ulcus cruris wurde erstmals in der 90er Jahren erfasst (Lindholm et al., 1993). Ein krankheitspezifisches Messinstrument stellt inzwischen der Tübinger Fragebogen zur Messung der Lebensqualität bei CVI Patienten (TLQ-CVI) dar. Dabei handelt es sich um ein reliables und valides Messinstrument mit sehr guten psychometrischen Messeigenschaften (Klyscz et al., 1998). Des Weiteren wurde mit dem Fragebogen des Freiburger Life Quality Assessment FLQA eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung der krankheitsspezifischen Lebensqualität bei chronischer venöser Insuffizienz geschaffen (Augustin et al., 1999)

25 2 Zielsetzung Die Kompressionstherapie gilt unbestritten als eine der wichtigsten Säulen der Therapie in der Phlebologie. Ihr Nutzen wurde in zahlreichen Studien unter Laborbedingungen bestätigt. Jedoch gibt es bisher kaum Aussagen unter Alltagsbedingen und zur Patientensicht. Besonders bei der Kompressionstherapie hängt der Therapieerfolg von der Compliance der Patienten ab. Die Problemerkennung im Umgang mit der Kompressionstherapie ist damit unerlässlich zur Verbesserung der Compliance. Ziel meiner Untersuchung war es daher, mit Hilfe einer Patientenbefragung herauszufinden, wie Patienten, die eine Kompressionstherapie über einen längeren Zeitraum (mindestens > 2 Wochen) tragen, dieses Hilfsmittel in ihrem Alltag empfinden, wo sie Probleme und Schwierigkeiten im Umgang mit der Kompressionstherapie sehen und wie sehr sie sich durch die Kompressionstherapie in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen. Weiterhin wollte ich klären, ob sich Unterschiede hinsichtlich des Alters, BMIs, Geschlechts, der Indikation und des Strumpfmaßes ergeben

26 3 Material und Methoden 3.1 Patienten Im Herbst und Winter 2008/2009 wurde von mir bei 200 konsekutiven Patienten im Venenzentrum der Ruhr-Universität Bochum eine Umfrage zur Kompressionstherapie durchgeführt. Teilnehmen konnten alle mindestens 18-jährigen, schriftlich einwilligenden Patienten mit einer CVI im Stadium C2-C6 (CEAP-Klassifikation), die seit mindestens 2 Wochen eine Kompressionstherapie allein oder in Kombination mit anderen phlebologischen Therapieverfahren anwendeten. Patienten mit einer kürzeren Tragezeit wurden ausgeschlossen, um zu verhindern, dass mögliche Startschwierigkeiten im Umgang mit der Kompression Einfluss auf das Ergebnis haben könnten. Das Ausfüllen der Fragebögen erfolgte entweder im Venenzentrum oder zu Hause durch den Patienten selbst, ggf. mit Unterstützung. Den Patienten wurde eine anonymisierte Auswertung ohne Einfluss auf die weitere Behandlung im Venenzentrum garantiert. 3.2 Methoden Die Patienten bekamen von mir einerseits einen Fragebogen ausgehändigt, der die Art der aktuellen Kompressionstherapie, Handhabung sowie mögliche Nebenwirkungen abfragte (Fragebogen im Anh.). Andrerseits erhielten sie einen in Anlehnung an den Tübinger Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität von Patienten mit einer chronischen venösen Insuffizienz (Klyscz et al., 1998) modifizierten Fragebogen (TLQ-CVI) zur Bewertung ihrer Lebensqualität unter der laufenden Kompressionstherapie. Im Vergleich zum Tübinger Fragebogen wurde die Zahl der Items von 57 auf 55 reduziert, der Bereich der Bewertungsskalen (Range) der Items lag bei 5 bzw. 6 unterschiedlichen Graden. Der Bewertungsbogen bestand aus 7 Themenbereichen mit insgesamt 55 Fragen. Alle Items wurden fortlaufend nummeriert, also von 1 bis 55. Die Patienten sollten zunächst eine subjektive Einschätzung ihrer Beschwerden im Alltag während den letzten 7 Tagen angeben. Auf einer ordinalen Skala sollten die Patienten zu jedem einzelnen Symptom angeben, ob sie dieses überhaupt hatten oder wenn ja, wie stark sie darunter litten (gar nicht, etwas, ziemlich, stark, sehr stark). Für die Auswertung wurde die Skala in Zahlenwerte kodiert. Die Patienten, die aussagten diese Symptom nicht zu haben, wurden

27 nicht in den Score miteinbezogen, gar nicht erhielt den Wert 0, sehr stark den Wert 4. Da manche Patienten immer wieder Fragen ausließen, versah ich diese Fragen mit einem x und berechnete sie nicht. Aus diesen kodierten Zahlenwerten errechnete ich anschließend der Score des jeweiligen Kollektivs. Hatte ich Hatte ich in den letzten 7 Tagen und ich litt darunter nicht gar nicht etwas ziemlich stark sehr stark müde Beine Kodierung xxx Abb. 2: Ausschnitt aus dem Fragebogen Im nächsten Abschnitt sollten die Patienten verschiedene Aussagen für die letzten 7 Tage beurteilen. Diese bezogen sich auf ihre Beschwerden, wie sie damit umgingen und welchen Stellenwert diesen im Alltag zugeschrieben wurden. Auf einer visuellen Analogskala konnten die Patienten eines der 5 Feldern markieren, das am ehesten ihren Beschwerden und dem Umgang damit entsprach. Die linke Seite des Balkens stellte den sehr guten Umgang mit den Beschwerden dar, auf der rechten Seite wurden die Beschwerden als negativ eingeschätzt. Dies entsprach in der Kodierung den Zahlenwerten 0 ( sehr gut ) bis 4 ( sehr schlecht ). In den Themenbereichen Funktionaler Status (9 Items) und Ängste und Sorgen (6 Items) wurde genauso vorgegangen. Der Themenbereich Befinden und Lebenszufriedenheit bestand aus 11 Items, auf einer visuellen Analogskala wurden wie im vorherigen Bereich (links sehr gut, rechts sehr schlecht ) Einschätzungen über verschiedenen Bereiche des Lebens gegeben. Anschließend sollten die Patienten ein Globalurteil über ihre Gesundheit und Lebensqualität geben, ebenfalls unterteilt in sehr gut (0) bis sehr schlecht (4). Im letzten Teil wurde durch 9 Items abgefragt, wie die Patienten verschiedene Auswirkungen ihrer Krankheit erlebten. Dies konnte mit gar nicht (0) bis sehr stark (4) beantwortet werden

28 3.3 Ethik Das Studienprotokoll entspricht der Deklaration von Helsinki und wurde durch die Ethikkommission der Ruhr-Universität Bochum positiv bewertet (Vote No ). 3.4 Statistik Das Studienkollektiv wertete ich zunächst insgesamt, dann in Subgruppenanalysen deskriptiv aus. Ein Vergleich der Subgruppen erfolgte mit Hilfe des t-tests (>10 samples), U-tests (<10 samples) und des Chi-Quadrat-Tests. In der Subgruppenanalyse zur Lebensqualität nach Indikationen wurde zur Überprüfung der Signifikanz ANOVA angewendet. Ein p<0.05 galt als statistisch signifikant. Bei der statistischen Auswertung der Daten erhielt ich die kooperative Hilfe der Abteilung für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum

29 4 Hauptteil mit Darstellung der Ergebnisse 4.1 Gesamtkollektiv Insgesamt wurden 110 der verteilten 200 Fragebögen ausgefüllt, zurückgegeben und von mir ausgewertet. Die Rücklaufquote entsprach 55%. Sie lag damit deutlich über den Erwartungen bei ähnlichen Studien. Hier ist in der Regel mit einem Rücklauf von 10-2 zu rechnen (Porst, 2001). Die Daten des allgemeinen Teils des Fragebogens habe ich im Anhang zusammen gefasst Basisdaten Das Gesamtkollektiv umfasste 110 Patienten (65,5% Frauen, 34,5% Männer) mit einem mittleren Alter von 58,83 ± 13,56 Jahren. Am häufigsten waren darunter Patienten zwischen Jahren zu finden (28,2%), gefolgt von der Altersgruppe Jahre (21,8%) und den jährigen (19,1%). Jüngere Patienten waren deutlich seltener unter den Probanden vertreten (<40 Jahre: 8,2%, Jahre: 16,4%). Der durchschnittliche BMI lag bei 26,9 ± 5,6 kg/m² Kompressionstherapie Eine Kompressionstherapie wurde bei 67,3% zum wiederholten Mal durchgeführt. Indikationen zum Tragen der Kompressionstherapie stellten am häufigsten eine Sklerosierung von Varizen (41,8%), eine Varizenoperation (37,3%) und das Ulcus cruris (13,6%) dar. Zur Kompression wurden Strümpfe Klasse II AG (30,) oder AD (28,2%), Strumpfhosen Klasse II (16,4%) und der Kompressionsverbandsstrumpf (8,2%) verwendet. Im Mittel wurde die Kompressionstherapie seit 32,5 ± 79,8 Monaten getragen. Die Kompressionstherapie wurde von 93,6% der Patienten tagsüber getragen, die Tragezeit belief sich bei 51,8% auf 6-12 h/tag, bei 39,1% auf h/tag. 56,4% empfanden die Kompressionstherapie als zweckmäßig, 31,8% würden sie auf keinen Fall nach dem Ende der Therapie weitertragen. Die meisten Patienten (61,2%) waren mit der Art der Kompressionstherapie zufrieden. Als Hilfsmittel zum Anlegen dienten Gummihandschuhe (47,3%). 8,2% der Patienten benötigten die Hilfe ihrer Angehörigen, 40, keine Hilfsmittel

30 4.1.3.Nebenwirkungen Die häufigsten unangenehmen Nebenwirkungen der Kompressionstherapie waren Juckreiz an den Beinen (32,7%), Rutschen (29,1%) und Einschnüren (24,5%). Auf die Frage nach möglichen Veränderungen unter der Kompressionstherapie antworteten alle Patienten mit Mehrfachantworten. Mehrheitlich wurden Hauttrockenheit (58,5%), aber auch eine Beschwerdereduktion (37,3%) und leichtere Beine (28,2%) im Vergleich zu vorher bemerkt Lebensqualität Insgesamt wurden die verschiedenen Kategorien des Gesamtkollektivs, wie in Abb. 3 beschrieben, bewertet. Abb. 3: Gesamtkollektiv: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI Die Patienten des Gesamtkollektivs gaben in der Kategorie Beschwerden an den Beinen am häufigsten Spannungsgefühle (48,2%), müde Beine (43,6%) und Schwellungen der Beine (39,1%) an. Bei durchschnittlich 54, traten keine der aufgeführten Beschwerden auf. Die Intensität der Beschwerden lag bei einem Score von 1,25. Die Patienten litten demnach etwas unter ihren Beschwerden. Die häufigsten Ursachen dafür waren Steifigkeit der Beingelenke (1,55) und Schmerzen beim Auftreten (1,5), was die Patienten etwas bis ziemlich belastete (Abb. 4)

31 Abb. 4: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen Der Umgang mit den Beschwerden in den letzten sieben Tagen war insgesamt gut (1,32). In der Kategorie funktionaler Status kamen bei jeweils 85,5% der Patienten in den letzten sieben Tagen Tätigkeiten wie Gehen und Treppensteigen vor, 82,7% machten Besorgungen. Insgesamt führten im Durchschnitt 73,3% der Patienten diese Tätigkeiten aus. Die Beeinträchtigung durch die Beschwerden war gering (0,84). Am stärksten war die Beeinträchtigung beim Item langes Stehen (1,46) (Abb. 5). Abb. 5: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

32 Ängste und Sorgen bestanden am häufigsten vor Thrombosen (63,6%) und Verschlimmerung der Beschwerden (58,2%). Insgesamt gaben 50, der Patienten an, sich Gedanken über die verschiedenen Items zu machen. Die Intensität der Angst war mit einem Score von 1,21 gering ausgeprägt. Angst bestand beim Item anderen zur Last zu fallen (1,45), eine Thrombose zu entwickeln (1,39) oder vor einer Verschlimmerung der Schmerzen (1,31) (Abb. 6). Abb. 6: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Ängste und Sorgen Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde insgesamt als gut eingeschätzt (1,18). Die Items körperliche Leistungsfähigkeit (1,52), körperliches Befinden (1,39) und Stress (1,39) wurden negativer bewertet. Der globale Gesundheitszustand (1,36) und die globale Lebensqualität (1,29) wurden zufriedenstellend eingeschätzt. Die Kategorie Zufriedenheit zeigte, dass die Patienten mit der ärztlichen Betreuung (2,98), ihrem Arzt (2,99) und den medizinischen Maßnahmen (2,77) sehr zufrieden waren. Die Belastungen durch Reaktionen der Mitmenschen (0,49), durch die Beschwerden der Beine im Alltag (1,27), durch den Zeitaufwand (1,1) und durch die verminderte Leistungsfähigkeit (1,13) waren gering. Insgesamt waren die Patienten mit ihren Beinen ziemlich zufrieden (1,82) und konnten gut mit der Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbilds umgehen (1,9)

33 4.2 Alter Für die Subgruppenanalyse bezüglich des Alters teilte ich das Gesamtkollektiv in Patienten < 60 Jahre (46,4%) und 60 Jahre (50,). 4 Patienten gaben kein Alter an und konnten nicht in diese Subgruppenanalyse eingeschlossen werden. Die Auswertung des allgemeinen Fragebogens fasste ich im Anhang zusammen Patienten 60 Jahre Basisdaten Die 55 Patienten der Subgruppe 60 Jahre hatten ein durchschnittliches Alter von 69,78 ± 6,28 Jahren und einen BMI von 27,5 ± 4,7 kg/m². Weiblich waren 56,4%, männlich 43,6% Kompressionstherapie Ihre erste Kompressionstherapie erhielten 23,7% der Patienten, die Tragedauer lag bei 55,8 ± 103,8 Monaten. Als Indikation für die Kompressionstherapie wurden am häufigsten Varizenoperation (40,), Sklerosierungstherapie (34,6%) und Ulcus cruris (20,) angegeben. Die Kompressionstherapie wurde mit Strümpfen Klasse II AG (38,2%), AD (25,5%) und dem Kompressionsverbandsstumpf (14,6%) durchgeführt. Die Tragezeit war größtenteils tagsüber (92,7%), häufig 6-12h/Tag (58,2%). Der Großteil empfand die Kompressionstherapie zweckmäßig (52,7%), 24,6% beschrieben sie als angenehm. Insgesamt zeigten sich 60, der Patienten mit ihrer Form der Kompression zufrieden, nur 27,3% hätten lieber gar keine Therapie. Der überwiegende Teil benötigte zum Anziehen Gummihandschuhe (47,3%), 29,1% brauchten keine Hilfsmittel. Die Patienten gingen offen mit ihrer Krankheit um, 56,4% vertrauten sich Familie und Bekannten an Nebenwirkungen Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Juckreiz an den Beinen (34,6%), Einschnürungen (23,6 %) und Rutschen der Strümpfe/ des Verbandes (20,). 21,8% empfanden keine Nebenwirkungen. Veränderungen an der Haut zeigten sich als Trockenheit (54,5%), starke Schuppung (27,3%) und Juckreiz (20,). Dennoch gaben 34,5% der Patienten weniger Beschwerden

34 als bei Therapiebeginn an, 25,5% berichteten über leichtere Beine Lebensqualität In der Kategorie Beschwerden an den Beinen wurden Spannungsgefühle (58,2%), müde Beine (54,5%), Schweregefühl der Beine (47,3%) und Steifigkeit in den Beingelenken (47,3%) am häufigsten angegeben. Insgesamt äußerten durchschnittlich 40,3% der Patienten Beschwerden. Die Intensität der Beschwerden wurde insgesamt mit einem Score von 1,37 bewertet, die Patienten litten etwas unter ihren Beschwerden. Am häufigsten wurden Schmerzen beim Auftreten (1,83), Steifigkeit in den Beingelenken (1,73), schlechter Schlaf wegen den Beinbeschwerden (1,5) und Spannungsgefühle in den Beinen (1,5) als Beeinträchtigung erwähnt. Bei der Beurteilung der Beschwerden in den letzten sieben Tagen schätzten die Patienten ihre Situation als gut bis mittelmäßig ein (1,49). Die Patienten kümmerten sich häufig um die Beschwerden (1,56). In der Rubrik funktionaler Status wurden die erfragten Tätigkeiten durchschnittlich von 77,8% ausgeführt. Am häufigsten kamen die Tätigkeiten Gehen (92,7%), Besorgungen machen (90,9%) und Treppensteigen (90,9%) vor. Die Beeinträchtigung des Funktionalen Status wurde mit einem Score von 1,03 gering eingeschätzt, die Patienten fühlten etwas durch die Beschwerden beeinträchtigt. Besonders stark war die Beeinträchtigung bei den Items langes Stehen (1,79), Treppensteigen (1,3), Tragen und Heben schwerer Lasten (1,17) und schwerer Haus- und Gartenarbeit (1,19). Die Kategorie Ängste und Sorgen zeigte, dass sich der Großteil der Patienten Gedanken um ihre Gesundheit machte (53,1%). 67,3% der Patienten dachten an eine Thrombose, 61,8% an eine Verschlimmerung der Schmerzen und 56,4% an ein Ulcus cruris. Die Intensität der Angst lag insgesamt bei 1,55. Besonders groß war diese bei den Items anderen zur Last zu fallen (1,93), Thrombose (1,68) oder Ulcus cruris (1,65) zu entwickeln und vor einer Verschlimmerung der Beschwerden (1,5)

35 Die Rubrik Befinden und Lebenszufriedenheit wurde mit einem Score von 1,29 positiv eingeschätzt. Die körperliche Leistungsfähigkeit (1,77), das körperliches Befinden (1,6), sowie das Item Angst (1,46) und Stimmung (1,43) minderten die Lebenszufriedenheit. Das Globalurteil über Gesundheit wurde mit 1,46 als gut bis mittelmäßig eingeschätzt, ebenso die Bewertung der globalen Lebensqualität (1,52). In der Kategorie Zufriedenheit zeigten sich die Patienten mit der Behandlung und den ärztlichen Maßnahmen sehr zufrieden (3,09, 2,8, 3,17), die Belastungen durch Reaktionen der Mitmenschen waren gering (0,69); die Belastung durch die Beschwerden im Alltag (1,37), der Zeitaufwand (1,12) und die geringere Leistungsfähigkeit (1,55) waren etwas bis ziemlich stark ausgeprägt Patienten < 60 Jahre Basisdaten Das Kollektiv der Patienten < 60 Jahre bestand aus 51 Patienten (Frauen: 78,4%, Männer: 21,6%) von durchschnittlich 46,86 ± 8,12 Jahren und einem BMI von 26,4 ± 6,4 kg/m² Kompressionstherapie Für 43,1% der Patienten war es die erste Behandlung mit einer Kompressionstherapie bei einer durchschnittlichen Tragedauer von 16,5 ± 59,5 Monaten. Die Hauptindikation für die Therapie stellte in 49, die Kompression in Ergänzung zur Sklerosierung dar, wohingegen nur 5,9% der Patienten unter einem Ulcus cruris litten. Am häufigsten wurden Strümpfe Klasse II AG (37,3%), Strumpfhosen Klasse II (23,5%) und Strümpfe Klasse II AD (21,6%) getragen. Die Kompressionstherapie wurde tagsüber (94,1%), meist h/tag getragen (47,1%). Der überwiegende Teil empfand die Therapie als zweckmäßig (57,8%). 52, der Patienten würden die Kompressionsstrümpfe nach Therapieende vielleicht weitertragen. Der Großteil der Patienten benötigte keine Hilfsmittel zum Anziehen (52,9%). Neben der Familie und Bekannten (49,) ließen 33,3% der Patienten auch entferntere Bekannte und Kollegen von der Kompressionstherapie wissen

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