EU Perspektiven bei kleinräumigen Daten
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- Carl Langenberg
- vor 7 Jahren
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1 EU Perspektiven bei kleinräumigen Daten Gunter Schäfer Eurostat: Regionalstatistik und geographische Informationssysteme
2 Inhalt des Vortrages - Kohäsionspolitik braucht kleinräumige Analysen - Statistik und Geoinformationen ergänzen sich gegenseitig - Beispiele der Nutzung von Geoinformationen in der Europäischen Kommission - Wunschzettel für die Zukunft
3 Die Europäische Union ist uneinheitlich BIP pro Kopf
4 Arbeitslosigkeit
5 Kohäsionspolitik wird in den Europäischen Verträgen betont Präambel der römischen Verträge (1957): Die Gemeinschaft setzt sich insbesondere zum Ziel, die Unterschiede im Entwicklungs- stand der verschiedenen Regionen (...) zu verringern. Artikel 174 des Vertrages von Lissabon (2010): Die Union entwickelt und verfolgt weiterhin ihre Politik zur Stärkung ihres wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts, um eine harmonische Entwicklung der Union als Ganzes zu fördern. Die Union setzt sich insbesondere zum Ziel, die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete zu verringern.
6 Zwei Hauptziele - Investitionen für Wachstum und Arbeit (96.7% der Mittel für Kohäsionspolitik) - Europäische territoriale Kooperation (2.8%) Drei Kategorien von Regionen - Weniger entwickelt: (BIP pro Kopf unter 75% des EU Durchschnitts) (51.8 %)* - Übergang (BIP pro Kopf 75-90%) (10.1 %) - Stärker entwickelt (BIP pro Kopf über 90%) (15.5%) * + Kohäsionsfonds (Mitgliedsstaaten MS with BNE pro Kopf unter 90% (18.0%) 6
7 Strukturfonds in gegenwärtigen Preisen Kohäsionsfonds 63.4 Weniger entwickelte Regionen Übergangsregionen 35.4 Stärker entwickelte Regionen Europäische territoriale Kooperation Beschäftigungsinitiative für Jugend Regionen in äußerster Randlage und wenig bevölkert (30 /Bew./Jahr) Gesamt : 347 Mrd
8 Verbesserte Planung, Durchführung und Kontrolle von Programmen und Projekten Zielsetzung ist die 'faktengestützte Politikgestaltung' - Ex-ante Konditionalitäten - Analyse der Situation (detaillierte Länderberichte) - Partnerschaftsvereinbarungen - Definition von Zielgrößen (Ergebnisorientierung) - Abstimmung mit Europäischen Semester - Gebietsorientierte Betrachtung - ITI (Integrated Territorial Investments)
9 Herausforderungen für Deutschland (aus dem Partnerschaftsabkommen) Konzentration auf Disparitäten zwischen Ost und West - - Regionales Wachstum und Einkommensentwicklung - - Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit - - Armutsgefährdung - - Schulische Bildung, frühkindliche Bildung und Kinderbetreuung - - Tertiäre Bildung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen - - Demographischer Wandel - - Sektorale Wirtschaftsstrukturen - - Forschung und Entwicklung - - Unternehmensgründungen - - Infrastrukturausstattung - - Klima, Umwelt und Ressourcenschonung
10 Faktenblatt mit Daten der Regionalpolitik für Deutschland
11 Bericht über den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt - Gegenwärtige Situation der Kohäsion aus Ergebnissen von Analysen - Ansätze und Schwerpunkte der Kohäsionspolitik - Rolle kleinräumiger geographischer Informationen
12
13 Eignung für Photovoltaikanlagen (Sonneneinstrahlung, Siedlungscharakteristiken, Nähe zu Strassen, etc.) Quelle: GFS (JRC)
14 Veränderung der Landnutzung
15 Alle Maßstäbe 6 Maßstabsintervalle werden im Prinzip benötigt: Globale bis lokale Perspektive Global Hemisphäre (Europa) (10000 km) National (1000 km) Regional (100 km) Kommunal (10 km) Lokal (1 km und detaillierter) 15
16 Beispiele europäischer geographische Datensätze - 1km² Bevölkerungsraster (GEOSTAT) - Landbedeckung und Landnutzung hoher und sehr hoher Auflösung aus dem Kopernikus Programm - Regionalstatistik auf NUTS 2 und teilweise NUTS 3 Ebene - Teilweise urbane Ebene - Geographische Datensätze mittlerer Auflösung (Administrative Einheiten, Topographie, Höhenmodell) 16 EuroGeographics for the administrative boundaries
17 Unterschiede zwischen der statistischen und der geographischen Welt European Statistisches System (ESS) System der Kartographischen Institutionen Konsolidierte rechtliche Basis (national und europaweit) Hoher Grad der methodischen Harmonisierung Starke Rolle der Qualitätsorientierung Offene Datenpolitik (Statistik als öffentliches Gut) Keine europaweite rechtliche Basis Hohe Datenqualität aber nur teilweise international koordiniert Nutzungseinschränkungen und heterogene Lizenzbedingungen Offene Datensätze sind noch Ausnahme 17
18 Probleme eines integrierten statistischengeographischen Informationssystems - Datenschutz - Intransparenter Zugang zu geographischen Daten und Lizenzbedingungen - Finanzierung offener geographischer Datensätze - Geographische Datensätze hoher Auflösung sind teuer - Fehlendes institutionelles Rahmenwerk für die Kooperation zwischen der statistischen und geographischen Welt (UN-GGIM als möglicher Weg) 18
19 Beispiele der Nutzung kleinräumiger Daten in der Europäischen Kommission - Einheitliche territoriale Typologien - Ländliche/städtische Regionen - Bevölkerungsdichte (Verstädterungsgrad) - Maritime Regionen - Einheitliche Definition von Stadtgebieten - Einheitliche Definition von Arbeitsmarktgebieten - Analyse der Einzugsgebieten von Flughäfen
20 Einheitliche EU-OECD Definition von Metropolregionen 1. Startpunkt ist ein städtisches Zentrum von mindestens Einwohnern 2. Festlegung eines städtischen Raumes über administrative Einheiten (eine oder mehrere Kommunen) 3. Festlegung der Großraumregion basierend auf diesem Raum. (Berücksichtigung polyzentrischer Städte) Wichtig: Städte werden auf der Basis von Zentren und nicht Gesamtbevölkerung bestimmt.
21 3 Stufen: Städte und Ihr Großraum, Beispiel von Toulouse
22 Grad der Verstädterung
23 Armutsrisiko nach dem Grad der Verstädterung Data source: Eurostat Source: Communication from the Commission: 6 th report on economic, social and territorial cohesion
24 Analyse maritimer Regionen
25 EU-Arbeitsmarktregionen (LMA) Merkmale: Funktionalgebiete aufgrund von Pendlerbeziehungen zwischen Wohn- und Arbeitsgemeinden (LAU2, Kommunen) funktional abgegrenzt und homogen: Beschäftigungsrate, Produktivität, Lohnstückkosten erhebliche externe Effekte der Verwaltung im Kern Eurostat-Projekt: Eurostat Studie (2012), Task Force (2014), Coaching Programm (2015) Anwendung der Methode (Weg zur Arbeit) auf alle EU Länder
26 LMA-Brüssel erstreckt sich über: 12 Bezirke, 7 Provinzen, 3 Regionen.
27 Beispiel einer Einzelfallstudie: Einzugsgebiete von Flughäfen
28 Geographische Referenzdaten für kommissionsinterne Arbeiten - Priorität auf methodische Arbeiten, z.b. Erweiterung der statistischen Möglichkeiten - Eurostat ist Dienstleister für Politik-DGs - Einheitliche Ergebnisse für Gesamteuropa (z.b. Bevölkerungsgitter) - Einzelanalysen in speziellen Fällen (Zusammenarbeit mit Forschung, z.b. JRC) - Wo möglich 'offizielle Daten' (EuroGeographics) - Gleiche geographische Datensätze für alle Arbeiten enge Abstimmung der DGs - Thematische und einheitliche 'Points of Interests' - Transparenz in den geographischen Grundlagen und Methoden
29 Wunsch: Einheitliches amtliches Adress-, Gebäude- und Unterkünfteregister als Fundament für georeferenzierte Statistik - Erstellt für Verwaltungszwecke (nicht nur für statistische), garantiert Aktualität und Genauigkeit - Eindeutig verknüpft mit allen anderen amtlichen Registern und Datenbanken (Melderegister, Arbeitsplätze, Handelsregister, Sozialversicherung, Steuern, Fahrzeuge, Grundbuch, Öffentliche Gebäude, Öffentliche Dienstleistungen) - Genau, vollständig, aktuell, einheitlich, vergleichbar, frei zugänglich - Verwendung für Zensus, Sozial- und Wirtschaftsstatistik, Stichprobenplanung 29
30 INSPIRE Die Infrastructure for Spatial Information in the European Community (INSPIRE) ist eine Initiative der Europäischen Kommission mit dem Ziel, eine europäische Geodaten-Basis mit integrierten raumbezogenen Informationsdiensten zu schaffen. Die Richtlinie 2007/2/EG vom 14. März 2007, verpflichtet die Mitgliedstaaten, stufenweise interoperable Geobasisdaten (zunächst über Koordinatenreferenzsysteme, Geographische Gittersysteme, Geographische Namen, Verwaltungseinheiten, Adressen, Flurstücke, Verkehrs- und Gewässernetze) sowie Geofachdaten bereitzustellen. Die Verpflichtung, Daten verfügbar zu machen, gilt nur für bereits vorhandene und in digitaler Form vorliegende Geodaten. (Wikipedia)
31 UN-Global Geographic Information Management (UN-GGIM) Schlüsselbegriffe - Entscheidungen/Zielrichtungen zur Produktion/Nutzung von Geoinformationen in nationalen und internationalen Politikbereichen. - Verbesserung der globalen Verfügbarkeit von offiziellen, zuverlässigen, gewarteten und spezifischen Geoinformationen. - Institutionelle Zusammenarbeit und rechtliche Rahmenbedingungen - Effektive Strategien um die Fähigkeiten der Geoinformation in Entwicklungsländern zu erhöhen Integration mit Statistik ist besonders wichtig! 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 32
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