Der neue EBM Änderungen, Auswirkungen und Anmerkungen
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- Berthold Schuler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Gesundheit ist unsere Sache 14. August 2013 Der neue EBM Änderungen, Auswirkungen und Anmerkungen
2 Neuer EBM=? Ein Bürokratiemonster Mehr
3 Warum sind wir hier? Der neue EBM kommt zu 01.Oktober 2013 Zunächst nur für den hausärztlichen Bereich Es kann zu Verwerfungen der Honorare kommen Jede Hausärztliche Praxis muss hierauf reagieren
4 Wesentliche Änderungen
5 Änderungen?
6 Berechnung Punktwerte neuer EBM: Alte Punktwerte mal 3,5363 /10 Damit wird der betriebswirtschaftliche Punktwert von 5,11 Cent endgültig aufgegeben. Der Orientierungspunktwert von 10 Cent verschleiert die Tatsache, das die Unterfinanzierung festgeschrieben und schön gerechnet wird!
7 Keine Mauschelwährung?
8 Die Versichertenpauschale (VP) Trennung der bisherigen Versichertenpauschale in Versichertenpauschale Versorgungsbereichsspezifische Grundpauschale Die Versichertenpauschale (VP) muss von der Praxis pro Behandlungsfall angesetzt werden und wird automatisch von der KV in fünf Altergruppen eingeteilt. (bzw. von der Praxissoftware) Die Bewertung ist erheblich abgesenkt worden:
9 Die neue Versichertenpauschale 03000
10 Leistungsinhalt VP bleibt unverändert Obligater Leistungsinhalt: persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt Fakultativer Leistungsinhalt: Allgemeine und fortgesetzte ärztliche Betreuung in Diagnostik und Therapie bei Kenntnis des häuslichen und familiären Umfeldes Koordination diagnostischer, therapeutischer und pflegerischer Maßnahmen insbesondere auch mit anderen Leistungserbringern Einleitung präventiver und rehabilitativer Maßnahmen sowie Integration nichtärztlicher Hilfen und flankierender Dienste Erhebung von Behandlungsdaten und Befunden bei anderen Leistungserbringern und Übermittlung erforderlicher Behandlungsdaten und Befunde an andere Leistungserbringer Dokumentation, insbesondere Zusammenführung, Bewertung und Aufbewahrung der wesentlichen Behandlungsdaten Weitere persönliche oder andere Arzt-Patienten-Kontakte Betreuung, Behandlung und Gespräch bis zu 10 Minuten Dauer Im Anhang 1 aufgeführte Leistungen EINMAL IN BEHANDLUNGSFALL Das alles für 12,20 Euro!!
11 03030 Versichertenpauschale Notfall Ersetzt bisherige (kaum bekannt, weil fast nie abgerechnet) Bei unvorhergesehener Inanspruchnahme zwischen 19:00 und 07:00 Uhr, an Samstagen, Sonntagen, gesetzlichen Feiertagen, am und Bei den Ziffern 01100,01101,01411,01422 oder Nicht neben 03000! Höchstens zweimal im Behandlungsfall Punkte Dann 94 Punkte
12 Versorgungsbereichsspezifische Grundpauschale Zusatzpauschale zu den Gebührensordnungspositionen 03000,03030 für die Wahrnehmung des hausärztlichen Versorgungsauftrages Erfordert weiteren Kontakt wenn neben Notdienstziffern bei Ansetzten x =50% Abzug 2x= kein Abzug (!?) 50% Abzug für Diabetologen und HiV-Schwerpunktpraxen 10% Abschlag für weniger als 400 Behandlungsfälle je Arzt! 10% Aufschlag für mehr als 1200 Behandlungsfälle je Arzt! Wird von KV automatisch zugesetzt Nicht neben atypischen Leistungen z.b. Vertretungsfall!!! (Grippe 19-54J Vertretungsfall =6,10 Euro!) Punkte Auch bei Zusammenrechnen von VP und GP kommt man nicht auf die alten Honorare!
13 Aus der KV Veröffentlichung:
14 Beispiel Beispielpraxis: 1000 Scheine davon 500 Patienten über 60 J. Besserstellung Praxen mit älteren Patienten?? Euro
15 Chroniker Pauschale Bei den Chronikerziffern haben sie die KBV und die Kassen so einiges einfallen lassen es gibt eine erhebliche Verschärfung für das Ansetzen dieser Ziffern! Chronikerpauschale ein Kontakt 130 Punkte Chronikerpauschale zwei Kontakte 150 Punkte Vorliegen einer lang andauernden Erkrankung definiert: die letzten vier Quartale in Behandlung mit gesicherter Diagnose mindestens ein Arzt-Patienten-Kontakt in drei Quartalen mindestens zwei davon persönlich Nicht neben atypischen Leistungen wenn Hausarztwechsel erfolgt, muss die vorherige Behandlung beim Hausarzt vom abrechnenden Arzt erfasst und dokumentiert und mit der Abrechnungsziffer mit Zusatznummer kodiert werden. Notwendigkeit kontinuierliche ärztliche Betreuung/Behandlung keine Neudiagnosen!
16 Hausärztliches Gespräch Hausärztliches Gespräch 90 Punkte nur bei Zusammenhang mit lebensverändernder Erkrankung je 10 Minuten Patient oder Bezugsperson bei gleichzeitigen Ansatz ab 20 min (10 min bereits in 03000) nicht neben 35100, Es wird ein neues Budget gebildet (Gesprächskontingent =Fallzahl * 4,50 ) um missbräuchliche Anwendung einzugrenzen! Eine Abrechnung der Gesprächsziffer wird aus diesem Budget bedient!
17 Neue Ziffern: Geriatrie Hausärztlich geriatrische Versorgung: Hausärztlich-geriatrisches Basisassesment 122 Punkte ab 70. Lebensjahr! Einmal im Behandlungsfall Zweimal im Krankheitsfall! Nicht neben Palliativ-Leistungen Hausärztlich-geriatrischer Betreuungskomplex 159 Punkte Weiterer Kontakt erforderlich neben Vorraussetzung! Nicht neben Palliativmedizin Geriatrietypische Morbidität (z.b. Inkontinenz/ Fallneigung/ Demenz)
18 Neue Ziffern: Palliativmedizin Palliativmedizinische Versorgung 3370 Palliativmedizinische Ersterhebung inkl. Behandlungsplan 341 Punkte Schwerstkranker / sterbender Patient Einmal im Krankheitsfall! SAPV nicht berührt (nicht nebeneinander ansetzbar) Zuschlag für Betreuung in Praxis 159 Punkte Einmal im Behandlungsfall 3372 Zuschlag für 01410,01413 Betreuung in der Häuslichkeit 124 Punkte Je vollendete 15 min Höchstwert pro Tag 62, Zuschlag 01411,01412,01415 Betreuung in der Häuslichkeit 124 Punkte Je (akutem) Besuch Nicht neben 01100,01101
19 Angekündigte Änderungen zu Ausgliederung weiterer Einzelleistungen aus der Versichertenpauschale (natürlich auch kostenneutral ) EKG als Einzelleistung voraussichtlich 51 Punkte Lungenfunktionstest voraussichtlich 39 Punkte Aufnahme eines Gesamtkonzepts zur geriatrischen, palliativmedizinischen und sozialpädiatrischen Versorgung Anpassung der Praxiskosten für die Kalkulationsgrundlage und Einführung von Strukturzuschlägen zur Finanzierung der Fixkosten
20 Cave! Vorsicht mit den Plausibilitätsprüfungen! Durch die neuen Ziffern kommt automatisch eine Erhöhung der Zeitkontingente zustande. Die alten Plausi-Zeiten bleiben aber erhalten! z.b. Prüfzeit: (C1) 15 min nur Quartalsprofil Folge: (C2) 17 min Tages +Quartalsprofil (Gespräch) 10 min Tages + Quartalsprofil schnelleres Überschreiten der Tages und Quartalsprofile möglich Aufgreifkriterium für Prüfungen!
21 Ziele erreicht?
22 Auswirkungen Das Gebot der Kostenneutralität verhindert echte Änderungen Durch Aufteilung der alten VP und Absenkung der Bewertungen werden Gelder frei, die man sich mit Einzelleistungen wieder zurückverdienen kann. (Hamsterrad) Die Rechenbeispiele der KV (teilweise 110 Euro pro Fall) sind Makulatur Der Orientierungspunktwert von 10 Cent ist Augenwischerei! Der betriebswirtschaftlich errechnete Punktwert von 5,11 Cent wurde aufgegeben Die niedrigen Budgets in Hamburg bleiben! Hamburg wir aufgrund seiner Praxisstruktur und vielen jungen Versicherten zu den Verlierern gehören
23 Und jetzt? Die Budgets bleiben erhalten! Der neue EBM wird kostenneutral eingeführt! Es geht also in der Konsequenz nur darum das alte Budget mit neuen Punkten zu füllen. Die neuen Regeln sind bürokratisch und kompliziert, viel Ziffern sind seltener ansetzbar als bisher konsequente Abrechnungen von Leistungen die erbracht wurden! Organisation überdenken alle Patienten ab 70 J. auf geriatrische Abrechenbarkeit prüfen alle Chroniker einmal im Quartal sehen Da in Hamburg teilweise nicht einmal mehr die Versichertenpauschalen vollständig ausbezahlt worden sind, hängt es vom Abrechnungsverhalten ab: Praxen die das Punktzahlvolumen bereits jetzt weit überschreiten, dürften kaum Veränderungen registrieren Praxen die das RLV gerade so mit Punkte füllen können, könnten erheblichen finanziellen Verwerfungen ausgesetzt sein! Skandalös: Die KV Hamburg kann bisher keinerlei Auskunft zu den neuen Budgets geben! Der EBM kommt zum !!!
24 Alternativen? Das RLV von lediglich 32 Euro in Hamburg bedeutet den letzten Platz bei der Vergütung für Hausärzte im Bundesdurchschnitt es wird nicht wesentlich steigen! Eine echte Alternative stellt die Hausarztzentrierte Versorgung da! Feste Eurowerte für Leistungen! Keine Budgets! Gestaffelte Chronikerpauschale (mehr Diagnosen/mehr Vergütung) führt zu Euro mehr pro Fall und pro Quartal Der Fallschnitt ist bundesweit 75 Euro im TK-HzV Vertrag!! Wir arbeiten an neuen Verträgen Seit Bekanntwerden der Auswirkungen des neuen EBMs haben sich in Baden-Württemberg spontan 700 Hausärzte in die HzV eingeschrieben Wir brauchen einen starken Verband der sich für die Hausärztlichen Interessen einsetzt! Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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