MESSUNG DER ERGEBNISQUALITÄT AUSSAGEFÄHIGKEIT VON ROUTINEDATEN VS. SPEZIFISCHE ERHEBUNGSINSTRUMENTE T. KOSTUJ
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- Kajetan Keller
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1 MESSUNG DER ERGEBNISQUALITÄT AUSSAGEFÄHIGKEIT VON ROUTINEDATEN VS. SPEZIFISCHE ERHEBUNGSINSTRUMENTE T. KOSTUJ
2 Thesen: 1. Die Erfassung der Ergebnisqualität mittels Krankenkassenabrechnungsdaten ist grundsätzlich möglich. 2. Routinedaten können allein zu harten Endpunkten wie Standzeiten, Mortalität und Revisionseingriffen valide Aussagen liefern. 3. Die Aussagefähigkeit von Abrechnungsdaten ist in besonderem Maße von der Kodierqualität abhängig. Ohne Hinzuziehung des ärztlichen Sachverstandes resultieren erheblich Fehlinterpretationen. 4. Die zielgerichtete Datenerhebung mit standardisierten Erhebungsinstrumenten ist in ihrer Aussagefähigkeit den Abrechnungsdaten eindeutig überlegen.
3 Vergleich der Auswertung von Abrechnungsdaten gegen Daten der verpflichtenden externen Qualitätssicherung OP-Zeitpunkt abhängige, nach ASA, Alter, Geschlecht und OP- Verfahren risikoadjustierte Mortalität im logistischen Regressionsmodell 5 Mortalität im Regressionsmodell PTF 1,8 1,6 4,5 4 Odds-Ratio 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 Odds-Ratio 3,5 3 2,5 2 1,5 0,2 0 OP innerhalb von 24 Stunden OP zwischen 24 und 48 Stunden OP-Zeitpunkt OP nach mehr als 48 Stunden 1 0,5 0 OP bis 24h OP 24-48h OP nach 48h Beide Datensätze risikoadjustiert nach Alter, Geschlecht, Komorbidität, OP- Verfahren rote Säule = signifikant höhere Mortalität Links: Daten der QS-NRW 2004/2005 aus: Einfluss des Operationszeitpunktes auf allgemeine und chirurgische Frühkomplikationen bei der Versorgung pertrochantärer Frakturen mit verschiedenen Implantaten Eine Analyse von Fällen - Kostuj T.¹,³, Schulze-Raestrup U.², Smektala R.¹, Müller-Mai C.¹ - Vortrag DKOU 2008 Rechts: Abrechnungsdaten Knappschaft-Bahn-See aus: 1-Jahres-Mortalität und zunehmender Pflegebedarf nach hüftgelenknahen Femurfrakturen eine Analyse aus Fällen T. Kostuj, U. Schulze-Raestrup, R. Smektala, C. Müller-Mai Vortrag DKOU 2010
4 Vergleich der Auswertung von Abrechnungsdaten gegen Daten der verpflichtenden externen Qualitätssicherung Aussagen zur Mortalität sind aus beiden Datensätzen möglich. Risikoadjustierung nach ASA ist bei Abrechnungsdaten nicht möglich, statt dessen risikoadjustiert nach Komorbiditäten (Demenz, KHK und weitere kardiale Erkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Lungenerkrankung, Hypertonie, Nierenerkrankung, Tumorerkrankung, Dekubitus) gemäß Bottle & Aylin Problem der eindeutigen Zuordnung des OP-Zeitpunktes bei Abrechnugsdaten (Intervall bis 24 Stunden für OP an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, nämlich Aufnahmetag und 1. Tag nach stationärer Aufnahme).
5 Vergleich der Auswertung von Abrechnungsdaten gegen Daten der verpflichtenden externen Qualitätssicherung Chirurgische Komplikationen nach OP-Verfahren im logistischen Regressionsmodell Odds-Ratio 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 DHS/Winkelplatte intramedull. Stab. Verschraubung TEP Femurkopfprothese Duokopfprothese sonstige OP-Verfahren Beide Datensätze risikoadjustiert nach Alter, Geschlecht, Komorbidität, OP- Zeitpunkt rote Säule = signifikant höhere Komplikatonsrate Links: Daten der QS-NRW 2004/2005 aus: Einfluss des Operationszeitpunktes auf allgemeine und chirurgische Frühkomplikationen bei der Versorgung pertrochantärer Frakturen mit verschiedenen Implantaten Eine Analyse von Fällen - Kostuj T.¹,³, Schulze-Raestrup U.², Smektala R.¹, Müller-Mai C.¹ - Vortrag DKOU 2008 Rechts: Abrechnungsdaten Knappschaft-Bahn-See aus: 1-Jahres-Mortalität und zunehmender Pflegebedarf nach hüftgelenknahen Femurfrakturen eine Analyse aus Fällen T. Kostuj, U. Schulze-Raestrup, R. Smektala, C. Müller-Mai Vortrag DKOU 2010
6 Vergleich der Auswertung von Abrechnungsdaten gegen Daten der verpflichtenden externen Qualitätssicherung Klar definierte chirurgische Komplikationen der QS-Daten: Implantatfehllage, Implantatdislokation, Implantatbruch, Endoprothesenluxation, Wundhämatom / Nachblutung, Gefäßläsion Nervenschaden, Fraktur. Diese können aus Abrechnungsdaten nicht eindeutig ermittelt werden. In den Abrechnungsdaten läßt lediglich die Revisionsrate eine eindeutige Aussage über chirurgische Komplikationen zu. Ursachen für die Revision sind aus Kodierungen nicht immer eindeutig herzuleiten! Abrechnungsdaten sind bei der Frage nach Mehrfachrevisionen den QS- Daten überlegen, da OP-Datum und Kodierung für jede Revision erfasst sind.
7 Kodierungen bei Revisionseingriffen Beispiel acetabulärer Knorpelschaden bei Hemiprothesen Mögliche Kodierungen einer Protrusio acetabuli oder azetabulären Knorpelläsion nach Duokopfprothesenimplantation S72.0_ T 84.0 M16.1 M16.5 Qualitätssicherung mithilfe von Routinedaten Ist Ergebnisqualität ab jetzt messbar? Kostuj, T, Smektala, R 2010 Berufspolitisches Forum Unfallchirurg 113 (12): ;
8 Abfrage für Revisionseingriffe im norwegischen Hüftfrakturregister 1 Bruch oder Dislokation des Osteosynthesematerials 2 Pseudarthrose 3 Hüftkopfnekrose 4 Lokale Schmerzen durch prominentes Osteosynthesematerial 5 Frakturheilung in Fehlstellung 6 Wundinfektion - oberflächlich 7 Wundinfektion - tief 8 Hämatom 9 Luxation 10 Cut-Out der Schenkelhalsschraube 11 Periprothetische Fraktur / Fraktur im Implantatbereich 12 Lockerung der Hemiprothese 13 Sonstiges wird manuell weiter spezifiziert
9 Erhebungsbogen des norwegischen Hüftregisters Aussagekraft einer DIN A4-Seite Jahresbericht 2010 norwegisches Endoprothesenregister
10 Standzeiten für Hüftprothesen im norwegischen Endoprothesenregister Jahresbericht 2010 norwegisches Endoprothesenregister
11 Nachweis von Lernkurven Standzeiten bezogen auf die einzelnen Kliniken Jahresbericht 2010 norwegisches Endoprothesenregister
12 Standzeiten und infektbedingte Revisionen in Abhängigkeit von der Art der Antibiotikaprophylaxe Antibiotic prophylaxis in total hip arthroplasty L. Engesaeter et al. Acta Orthop Scand 2003:
13 Frühwarnsystem greift bereits nach weniger als 10 Jahren Boneloc-Zement Jahresbericht 2010 norwegisches Endoprothesenregister
14 Was muss ein Register leisten? relevante Items durch eindeutige Fragestellung sicher erfassen verschiedene Implantattypen sicher differenzieren hohe Akzeptanz durch angemessenen Umfang erreichen gesicherte Verlaufsbeobachtungen liefern Datenschutz sicherstellen Funktion als Frühwarnsystem erfüllen
15 Der Weg zum Erfolg?!
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