Güterverkehr und Verlagerungspolitik sind neue Konzepte und Paradigmenwechsel nötig? Statement Litra-Anlass Dr. Dirk Stahl, BLS Cargo AG
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- Christian Stieber
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1 Güterverkehr und Verlagerungspolitik sind neue Konzepte und Paradigmenwechsel nötig? Statement Litra-Anlass Dr. Dirk Stahl, BLS Cargo AG BLS Cargo AG, Bollwerk 27, CH-3001 Bern - Tel: ; Fax
2 1. Ausgangslage BLS Cargo ist wichtiger Träger der Verlagerungspolitik und richtet Strategie und Geschäftsmodell weiter auf diese Rahmenbedingungen aus Aktionäre: BLS, DB Schenker, IMT Markt: Ganzzugverkehre im Transit (90%), Binnenverkehr, kein EWLV Strategie: Partnerschaften, Flexibilität, grenzüberschreitende Produktion Starkes Wachstum Marktanteil Transit Schiene (2010) - 43 % Schweiz - 59 % Lötschberg - 30 % Gotthard 2
3 1. Aktuelle Lage Markt Marktposition der Schiene hat sich nach Wirtschaftskrise 2009 verbessert, ist aber im Fall einer Rezession erneut gefährdet Erholung Volumen in 2011, damit Wirtschaftskrise 2008/9 (- 20%) kompensiert Kritischer Ausblick auf Entwicklung 2012 Systemvorteile Schiene genützt und Marktanteil gesteigert. Geschäftsmodell Schiene (Lokführer, Trassen in CHF) stark von Frankenstärke betroffen. Kritische Ergebnissituation Geschäftsmodell Strasse (Fahrer, LKW in ) geringer durch Frankenstärke betroffen Weitere Produktivitätssteigerungen (LSVA-Reduktion, Gigaliner, Lademassänderungen) in Aussicht 3
4 2. Aktuelle Lage Infrastruktur/Verkehrspolitik CH Infrastruktur und Verkehrspolitik CH der vergangenen 2 Jahren erlauben maximal ein Stabilisierung des Marktanteils Schiene Steigerung Energiepreise in 2010/11 Neues TPS 2013 bringt Mehrbelastungen Frankenstärke bringt relative Verteuerung Achse Schweiz massive Einschränkungen durch Unterhalt (Simplon) Trassenkapazitäten GV weiter nicht institutionell gesichert Wirkung Gotthardbasistunnel erst 2017 (ohne 4m-Profil) Abgeltungen UKV/RA für RA gesichert Abgeltungen Frankenstärke in 2011 positiv, einmalige Wirkung 4
5 3. Aktuelle Lage im angrenzenden Ausland Die Wettbewerbsbedingungen für die Schiene haben sich im Ausland verschlechtert. Finanzierungsprobleme gefährden Infrastrukturausbau. Ausbau Zulaufstrecken in Deutschland zeitlich verschoben. Realisierung sehr kritisch Deutschland Entscheid gegen Ausbau ETCS. Entwertung ETCS-Investitionen in der CH Infrastrukturbetrieb Italien (z.b. Rbf. Domodossola) verschlechtert sich trotzt Intervention massiv Erhöhung Trassen- und Energiepreise Verschärfung Wagenrecht = hohe Mehrkosten Zulassungsprozedere Loks in Deutschland (EBA) hat sich massiv verschlechtert = Mehrkosten Vereinfachtes Zollverfahren mit EU ab 2013 gefährdet 5
6 4. Zielzustand Verlagerungspolitik Die Verlagerungsziele der Schweiz lassen sich nur in der Bereitstellung eines wettbewerbsfähigen Korridors Rotterdam Genua zu erreichen Durchgehend leistungsfähig ausgebauter und auf die Nachfrage (Profil) und Effizienz (Zugslänge) ausgerichteter Korridor Wettbewerbsfähige Infrastrukturpreise Internationale, gesicherte Fahrplantrassen, welche die Bedürfnisse der Kunden abbilden Vorrang betrieblich auch von Güterzügen Einfache Interoperabilität bei Zugsicherung und im Einsatz von Loks und Lokführern 6
7 5. Handlungsfeld Politik CH Die Schweiz muss nach innen und aussen hart die Ziele der Verlagerungspolitik verteidigen, eigene Massnahmen weiterentwickeln und die internationale Vorreiterrolle aufrechterhalten. Trassenkapazitäten für Transit-GV auf Verlagerungsziel ausrichten und institutionell absichern (Gotthard!) Differenzierung Prioritätenordnung GV/PV Ausbau 4m Korridor am Gotthard Plafondierung Trassen- und Energiekosten 2013ff. Harmonisierung Arbeitszeit Schiene - Strasse Ausreizen Gebührenregime LSVA Verlängerung Abgeltungen UKV/RA über 2018 hinaus 7
8 6. Handlungsfeld International Die Schweiz muss die internationalen Partner mit Überzeugung und auch hartem Verhandlungsdruck zur Einhaltung von Vereinbarungen bringen Einforderung Umsetzung der bereits vertraglich vereinbarten Zulaufstrecken in D und I, inkl. Durchsetzung ECTS Verhandlung Investitionen zur Harmonisierung der Zugsparameter (v.a. Zugslänge 750m /Profil 4m) in Italien Verhandlungen zur Einführung Alpentransitbörse Erhöhter Druck zur Verbesserung der Situation an den Grenzbahnhöfen (kurzfristig) Absicherung Zollverfahren im Transit CH mit EU 8
9 7. Fazit Ja zum Paradigmenwechsel : die Verlagerungspolitik international durchsetzen! Dabei erfolgreiche Verlagerungspolitik der CH zum Anreiz- und Druckmittel nutzen! Die Erfolge der CH-Verlagerungspolitik werden europaweit anerkannt und dienen zum Vorbild. Dies muss aufrechterhalten werden. Verlagerungspolitik CH muss bewährte Instrumente fortführen, weitere Spielräume im Sinne des Verlagerungsberichtes (LSVA, 4m-Korridor, Abgeltungen) ausnutzen. Internationale Infrastruktur wird über Verlagerungspolitik der CH entscheiden. Starke Vorleistungen (NEAT) der Schweiz stärken Verhandlungsposition. Verhandlungsdruck muss erhöht werden. Schweizer Güterbahnen richten sich weiter auf Verlagerungsziel und politik aus. Sie unterstützen die Schweizer Verkehrspolitik auch international. 9
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