STILLGEWÄSSER. Beiersdorf 317 Bertelsdorf 319 Breiter Grund 321 Drehenweiher 323 Ernst-Farm 325 Rosswurmteichkette 327. Kulturhistorischer Rahmenplan
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- Jasper Grosse
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1 Kulturhistorischer Rahmenplan Teich 1) : Vom Menschen angelegte Stillgewässer unterschiedlicher Größe und Tiefe, die in normalen Jahren nicht austrocknen. Funktion und Gestalt sind verschieden. Die Anlage erfolgt zu Zwekken der Fischzucht, als Löschwasser-Reservoir, zur Gartenund Parkgestaltung, oder aus Gründen des Naturschutzes. So entsteht u.u. eine geregelte Teichwirtschaft, die sich z.b. mit der Produktion von Speisefischen in ablassbaren Teichen befasst. Sie wird oft als Nebenerwerb zur Landwirtschaft oder von Klöstern betrieben. Weiher 1) : Kleiner, meist natürlich entstandener Flachsee, dessen Tiefe so gering ist, dass noch überall Sumpfflora Fuß fassen und bis zur Oberfläche wachsen kann. Weiher sind erst dann ein historisches Kulturlandschaftselement, wenn sie z.b. als Fischweiher o.ä. genutzt wurden Beiersdorf 317 Bertelsdorf 319 Breiter Grund 321 Drehenweiher 323 Ernst-Farm 325 Rosswurmteichkette 327 Mühlgraben 1) : Infrastrukturelle Einrichtung zur Kontrolle und Inwertsetzung der Wasserkraft eines relativ kleinen Fließgewässers vornehmlich zum Zwecke der Betreibung einer Mühle. Für unterschlächtig betriebene Mühlräder genügt meist ein Graben herkömmlicher Art, wobei das Mühlrad in das Wasser eingelassen ist. Die Regulierung erfolgt durch ein kleines Wehr. Bei oberschlächtig betriebenen Mühlen geht der Mühlgraben in eine meist aus Holz gefertigte künstliche Rinne über, die so über das Mühlrad geführt ist, dass das Wasser auf einer Seite frei auf die Schaufeln des Mühlrads fallen kann. Die Regulierung erfolgt hier entweder durch ein kleines Wehr oder durch eine Absperrvorrichtung auf dem Mühlgang (künstlich aufgebänkter Mühlgraben). Mühlteich: 1) Ein an einer Mühle gelegener Teich, der oftmals aus dem Wasser des Mühlgrabens gespeist wird, und somit nicht immer ein echtes stehendes Gewässer darstellt. Literatur: 1) Scherer-Hall, Richard (1996): Kleines Lexikon der historischen Kulturlandschaft und ihrer Elemente STILLGEWÄSSER 319
2 Stadt Coburg Historische Karte ) Noch intaktes Mühlrad, ) Historische Karte um ) Historische Karte um ) 320 Mühlteich heute, im Hintergrund Schloss Callenberg, ) Zuleitung über Holzrinne, )
3 Kulturhistorischer Rahmenplan Beiersdorf Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Beiersdorf Mühlteich an der Haselmühle Lage Teich südlich Beiersdorf mit schmalem Schilfsaum und einzelnen Kopfweiden. Das Gewässer ist von Ackerflächen umgeben. Wurde ehemals als Mühlteich genutzt. Lfd. Objektnummer Bewertung / Bedeutung Der Weiher hat seine Funktion als Mühlteich verloren. Die Baumstruktur entlang der nördlichen Uferhälfte ist dagegen erhalten geblieben, auch wenn die Kopfweiden selbst nicht historisch sein dürften. Der Teich hat auf Grund seiner tiefen Lage im Gelände jedoch von jeher nur eine begrenzte raumprägende Wirkung (von der Farm Callenberg aus ist er nicht zu sehen). Die Mühle wurde noch bis vor ca. 10 Jahren betrieben, das Mühlrad ist noch vorhanden. Der Teich hat somit schon immer im Zusammenhang mit dem Mühlengebäude gestanden und besitzt deshalb kulturhistorische Bedeutung. 1 1) Beschreibung Intensiv genutzter Teich an der Haselmühle in Beiersdorf. Es handelt sich um einen ablassbaren Teich mit spärlichem Erlen- und Röhrichtsaum. Unterwasservegetation und Schwimmblattzone fehlen völlig. Durch die intensive Bewirtschaftung und die Einleitung von nährstoffreichem Wasser eutrophiert. Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Mühlteich an der Haselmühle Stillgewässer Teichwirtschaft Biotop-Nr.:21F Geschichte Das Urkataster zeigt den Teich von einem Uferstreifen umgeben, dessen nördliche Hälfte mit Laubbäumen bestanden war. Der Weiher diente als Mühlteich für die Haselmühle und entstand durch das Aufstauen des Hofgrabens war diesem Teich der Schafweihersteich vorgelagert. Das Umland wurde sowohl als Grünland als auch als Acker genutzt. Letzteres vor allem an den Hängen, aber auch direkt am Weiher. Die Darstellung von 1930 enspricht der von In den Karten von 1960 sind die Umrisse des Teichs unverändert, auch die Darstellung der Gehölze ist noch nachzuvollziehen. Der Schafweihersteich ist bereits verfüllt, der Zulauf des Hofgrabens nach Südwesten verlegt. Die Mühlengebäude umgebaut, ergänzt bzw. abgerissen. Literatur: 1) Stadtbiotopkartierung Coburg (1989) Heute ist der Teich in Lage und Form unverändert. Die Ortsgrenze von Beiersdorf ist bis in unmittelbare Nähe vorgerückt. Durch den Grünlandumbruch im Weihergrund hat sich der Charakter der Landschaft zusätzlich verändert. Bildquelle: 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 321
4 Stadt Coburg Historische Karte ) Historische Karte um ) Historische Karte um ) Isoliert gelegener Fischteich, ) 322
5 Kulturhistorischer Rahmenplan Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Lfd. Objektnummer Bertelsdorf Teich östlich von Bertelsdorf 2 Bertelsdorf Lage Nordöstlich von Bertelsdorf am Talrand der Lauter gelegen. Bewertung / Bedeutung Durch die Flurbereinigung in den 1950 er Jahren hat sich die Flureinteilung stark verändert. Der Teich liegt heute anscheinend zusammenhanglos in der Landschaft. Hinzu kommt durch die Melioration ermöglichte Umwandlung von Grünland in Acker. Der Teich dürfte bereits 1860 nur lokale Bedeutung als Fischgewässer besessen haben, und über diese Bedeutung nicht in die Landschaft ausgestrahlt haben. Seine Raumwirksamkeit war trotz Gehölzmantel wahrscheinlich eher gering und äußerst begrenzt. Seine kulturhistorische Bedeutung wird somit als gering eingestuft. Beschreibung Fischteich mit Ablauf am Südufer und Angelsteg. Der Teich hat keinen erkennbaren oberirdischen Zulauf. Neben einem schmalen, lückigen Schilfgürtel stehen am Ufer einzelne junge Erlen und Weiden. Das weitere Umfeld ist intensiv ackerbaulich genutzt. Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Teich östlich Bertelsdorf Stillgewässer Teichwirtschaft Geschichte Der Teich ist im Urkataster mit einem Überlauf in den nächsten Graben, aber ohne oberirdischen Zulauf dargestellt. Sehr wahrscheinlich handelte es sich somit um einen grundwassergespeisten Teich. Der Teich war entsprechend der Darstellung mit einem Gehölzsaum umgeben. Im Umfeld befanden sich Wiesen. Der von Unterlauter kommende Auweg endete hier. Die Karte von 1930 ist in der Aussage unverändert. Durch die Flurbereinigung in den 1950er Jahren, hat sich insbesondere das Umfeld verändert. Ein Entwässerungsgraben wurde westlich des Teichs neu geschaffen. Anstelle des Auwegs wurden zwei Wege östlich und westlich des Teichs neu angelegt. Die Gehölze sind nicht mehr dargestellt. Literatur: Bis heute hat sich der Teich in seiner Form nicht verändert. Geändert hat sich insbesondere die umliegende Nutzung durch den Umbruch von Grünland in Acker. Bildquelle: 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 323
6 Stadt Coburg Historische Karte ) Nordwestlichster Teich mit Großseggenried, ) Historische Karte um ) Größter Teich Am Pfarranger, ) Historische Karte um ) Teich südlich der Hauptzufahrt, ) 324
7 Kulturhistorischer Rahmenplan Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Lfd. Objektnummer Schloss Eichhof Breiter Grund 3 Lage Der Breite Grund ist eine Geländesenke mit flacher Sohle im Südwesten von Schloss Eichhof. Zum Schloss Eichhof hin wird es durch eine steilere Hangkante begrenzt. Im Talgrund finden sich vier Teiche, von denen drei den Beginn eines kleinen Fließgewässers darstellen. Der Bach ist in die Dolomitische Arkose eingeschnitten und entwässerte ursprünglich in den Tiefen Graben nach Südwesten und nicht, wie die meisten Fließgewässer in Coburg, in die Itz. Bewertung / Bedeutung Die Lage der Stillgewässer entspricht noch heute der Darstellung im Urkataster. Der Gesamteindruck des Tals hat sich allerdings durch die hinzugekommene randliche Bebauung, die veränderte Acker-Grünland-Verteilung und die Aufforstungen stark verändert. Die Teiche erlangen ihre Bedeutung nur im Gesamtzusammenhang mit der Talsituation, der Nutzung und den Gräben. Die kulturhistorische Bedeutung ist zusätzlich noch abhängig von dem ursprünglichen Verhältnis zum Schloss Eichhof. Konkrete Zusammenhänge wie Bewirtschaftung durch das Schloss sind im Rahmen dieser Arbeit nicht dokumentiert. Durch den räumliche Zusammenhang zwischen dem Schloss und dem Tal ist von einer kulturhistorische Bedeutung der Teiche auszugehen. 1) Beschreibung Der nordwestlichste Teich ist von Großseggen und einer eutrophen Hochstauden- bzw. Ruderalflur umgeben. Die Ufervegetation ist in den Kontaktbereichen zu einem angrenzenden Acker stark in Mitleidenschaft gezogen. Der zweite Teich unterhalb Schloss Eichhof hat sehr klares, kaltes Wasser. Röhricht und Brennnesselflur sind als Ufersaum nur spärlich ausgebildet. Hervorzuheben sind die mächtigen Altweiden, die den Teich teilweise beschatten. Ein dritter Teich findet sich südöstlich von Schloss Eichhof am Waldrand. Der vierte findet sich Am Pfarranger im Nordwesten von Scheuerfeld. Er grenzt direkt an die Verbindungsstraße von Scheuerfeld nach Weidach und ist von intensiv genutzten Äckern und Kleingärten begrenzt. Der Ufersaum ist relativ schmal und besteht überwiegend aus Großseggen, Breitblättrigem Rohrkolben und verschiedenen Hochstauden. Ca. 30 % des Ufersaums sind mit jungen Weiden und Erlen und einigen alten Weidenstümpfen bestanden. Das Gewässer selbst ist mit einem lückigen Gürtel von Zierformen der Teich- und Seerose bedeckt. Das Gewässer ist mit Fischen besetzt. Im Norden grenzt an den Teich ein Kleingartengrundstück sowie ein Erlensaum an. Geschichte Alle vier Teiche sind bereits im Urkataster verzeichnet. Die Vielzahl der Gewässer lässt auf eine natürlich feuchte Geländesenke schließen, die zu teichwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde. Nur am südöstlich gelegenen Hauptteich sind am Ufer Laubgehölze verzeichnet. Alle anderen Teiche waren unmittelbar von Grünland umgeben. Die die Teiche verbindenden Bäche mäandrierten und waren gehölzbestanden. Die Talsenke war durch Grünland geprägt, in den erhöhten Randbereichen befand sich bereits im Urkataster Acker. Die Geländemulde zum Schloss Eichhof hin war wahrscheinlich durch Obstgehölze bestanden. Bis 1930 ändert sich an dieser Darstellung nichts. In der Darstellung der Karten von 1960 sind die Still- und Fließgewässer unverändert. Aber das Umfeld im Tal beginnt sich zu wandeln. Erste Literatur: 1) Stadtbiotopkartierung Coburg (1989) Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Breiter Grund Stillgewässer / Teichwirtschaft Biotop-Nr.:28,44,58F Gebäude entstehen entlang der Weidacher Straße am Talrand. Der Ablauf des Bachs zur Lämmermühle wird verrohrt. Teile des Grünlands werden zu Acker umgebrochen. Heute sind die Gräben begradigt, die Ackernutzung reicht in Teilen bis zu den Gewässerrändern. Teile wurden aufgeforstet. Bildquelle: 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 325
8 Stadt Coburg Historische Karte ) Historische Karte um ) Historische Karte um ) Drehenweiher mit altem, mächtigem Baumbestand, ) 326
9 Kulturhistorischer Rahmenplan Beiersdorf Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Drehenweiher Lfd. Objektnummer 4 Lage Weiher im Callenberger Forst als Teil des Callenberger Landschaftsparks. Westlich des Callenberger Schlosses in einer natürlichen Senke gelegen. Der Weiher ist von Wald umgeben. Am Nordwestufer folgt auf den Gehölzgürtel Acker. Am Nordostufer verläuft eine Zuwegung zum Schloss Callenberg. Bewertung / Bedeutung Der Drehenweiher ist ein wesentlicher Bestandteil des Landschaftsparks Callenberg. Zwischen Schloss und Weiher besteht eine der wichtigsten Blickbeziehungen innerhalb der Parkanlage. Die erst in jüngster Zeit erfolgten Fichtenaufforstungen im Weiher- und Hechtgrund zerstören den ursprünglich offenen Charakter der angrenzenden Bereiche. Der Drehenweiher selbst ist jedoch weitgehend unverändert. Seine Bedeutung liegt insbesondere in seiner Funktion als Kulisse und Endpunkt einer Blickachse. Hinzu kommt seine Funktion als urprünglicher Wasserlieferant für die Springbrunnen. Seine kulturhistorische Bedeutung ist somit als hoch einzuschätzen.. 1) Beschreibung Größerer, halbmondförmiger Teich nordwestlich von Schloss Callenberg. 80 bis 90 % des Ufers sind von mittelalten bis sehr alten, mächtigen Laubbäumen (Eschen, Ahorn, Eichen, Vogelkirsche, Schwarzerlen...) umstanden. Zum Wasserkörper hin fällt das Ufer stellenweise relativ steil ab. Diese Böschungen sind vielfach mit Brennnesseln zugewachsen. Der Drehenweiher ist an allen Seiten in unterschiedlichem Abstand von einem wenig befahrenen Feldweg umgeben. Hervorzuheben sind einige sehr große, alte Pappeln mit einem Stammdurchmesser von mehr als 1 m. Der relativ hohe Totholzanteil bei den großen Bäumen ist von großer Bedeutung für höhlenbrütende Vögel und Fledermäuse. Ein Großteil des Gewässers ist mit einer üppigen Unterwasservegetation bewachsen. Am Südzipfel des Drehenweihers befindet sich ein kleiner Zulauf. Entlang des zulaufenden Bächleins ist auf ca. 300 m Länge eine Feuchtvegetation (überwiegend Großseggenried, verzahnt mit Schilfröhricht) ausgebildet. In diese nach 13d BayNatSchG geschützte Fläche wurden vor etlichen Jahren Fichten aufgepflanzt. In ca. 300 m Entfernung vom Zulauf befindet sich ein Fischteich mit steil abfallenden Ufern, der größtenteils von einem bis zu 1 m breiten Schilfsaum umrandet ist. Im Nordosten des Drehenweihers befindet sich der Auslauf. Entlang des Auslaufs östlich des Feldwegs befindet sich ein kleines Pappel-/Erlenwäldchen. Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Drehenweiher Stillgewässer Teichwirtschaft Art. 10 BayNatSchG Teilfl. Art.13d(1) BayNatSchG Biotop-Nr.:6,8F Literatur: Bildquelle: 1) Stadtbiotopkartierung Coburg (1989) 2) Kirsch/Wiegel (1991): Die Callenberger Garten- und Parkanlagen, Gutachten 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 2) Geschichte Der Drehenweiher existierte bereits vor Entstehen der Callenberger Anlagen. Im Urkataster sind im Hechtsgrund noch mehrere kleine Weiher verzeichnet. Bis auf das Nordostufer ist der Drehenweiher durchgehend von Gehölzen umgeben dargestellt. Baumpflanzungen, die sein nördliches und südliches Ende verdeckten, wurden so geschickt in die Gesamtanlage einbezogen, dass seine gekrümmte Uferlinie, vom oberen Schlosshügelbereich aus gesehen, den Eindruck eines im Tal sich schlängelnden Flusslaufs hervorrief. 2) Das Maschinenhaus, das mit dampfgetriebener Pumpe zur Versorgung der Springbrunnen am Schloss diente, ist südlich des Drehenweihers bereits 1860 dargestellt. Bis auf die gezielt eingebrachten Gehölzgruppen handelte es sich um ein offenes Landschaftsbild. Der Kropfweiher und zwei südlich des Drehenweiher gelegene Teiche sind auf den Karten von 1930 zugeschüttet und als Wiesen genutzt. Ansonsten zeigt sich die Karte unverändert. Diese Darstellung ist auch noch 1960 weitgehend gültig. Heute ist der Drehenweiher vollständig von einem Laubholzgürtel (vor allem Erlen, Weiden) umgeben. Der angrenzende Weihergrund, der Hechtsgrund, die Gösslesleite und der Buchleiten-Acker sind mit Fichten aufgeforstet. Entlang des Wegs haben sich noch Teile alter Baumreihen aus Eiche erhalten. Fundamentmauern lassen heute noch den Standort des ehem. Maschinenhauses erkennen, verwilderte Schneebeeren und zwei Thujen sind die letzten Überreste der ehemals gärtnerischen Gestaltung. Die überwölbte Quellfassung des Drehenweiher-Zulaufs befindet sich in schlechtem Zustand. 2) 327
10 Stadt Coburg Historische Karte ) Historische Karte um ) Historische Karte um ) Fischweiher inmitten ackerbaulich genutzter Flur, ) 328
11 Kulturhistorischer Rahmenplan Ernstfarm Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Ernst-Farm Weiher an der Ernst -Farm Lage Weiher südlich der Ernst-Farm innerhalb intensiv ackerbaulich genutzter Flur. Lfd. Objektnummer Bewertung / Bedeutung Die Lage des Gewässers entspricht heute noch der Darstellung im Urkataster. Veränderungen des Weihers sind sehr wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Einrichtung der Ernst-Farm 1878 zu sehen. Als Bestandteil der Ernst-Farm, die von Ernst II. als Musterfarm konzipiert war, ist der Weiher zu einem Bestandteil der gestalteten Coburger Gartenlandschaft geworden und erhält damit über die alleinige Existenz seit über 140 Jahren hinaus eine weitere kulturhistorische Bedeutung. 5. Beschreibung Fischteich mit schmalem Gehölzsaum aus Birken. Gewässer von drei Seiten von Acker umschlossen. Ufervegetation nur gering ausgeprägt. Der Weiher hat keinen oberirischen Zulauf und keinen oberirdischen Ablauf. Der Ablauf des Gewässers tritt erst an der südlichen Zufahrt als Wegseitengraben zu Tage. Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Teich Stillgewässer Teichwirtschaft Biotop-Nr.: 60F Geschichte Der Weiher ist bereits im Urkataster verzeichnet. Die Ernst-Farm war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebaut. Der Weiher stand somit nicht im Zusamenhang mit der Farm. Der Weiher stellte die Quelle eines Fließgewässers dar, das entlang des Küren-/Hausgrunds über mehrere Teiche in die Lauter entwässerte. Der Weiher war von Grünland umgeben, Gehölze sind im Urkataster keine dargestellt ist der Weiher in seiner Lage unverändert, seine Fläche wurde aber vergrößert, was in Zusammenhang mit dem Bau der Ernst-Farm stehen könnte. Der Abfluss ist zu dieser Zeit bereits verrohrt. Das Umfeld ist immer noch als Grünland dargestellt. Bäume sind auch jetzt noch keine vermerkt. Die Darstellung von 1960 ist unverändert. Literatur: Heute bilden Birken einen Gehölzsaum um das Gewässer. Das Umfeld ist intensiv ackerbaulich genutzt. Bildquelle: 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 329
12 Stadt Coburg Historische Karte ) Historische Karte um ) Historische Karte um ) Stark eingewachsener Inselteich, ) 330
13 Kulturhistorischer Rahmenplan Bezeichnung des kulturhistorischen Objekts Lfd. Objektnummer Rosswurmteichkette 6 Stadtteil Neuses Lage Die Weiherkette ist Bestandteil des ehem. Landschaftsparks des Schlosses Callenberg. Sie liegt südöstlich des Callenberger Schlosses, im Bereich des Weiherholzes in einer natürlichen Senke und erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten. Sie besteht aus fünf Weihern, die untereinander in Verbinung stehen. Gespeist werden sie aus Quellen des südlich gelegenen Weiherholzes. Der Ablauf mündet über einen Graben in die Sulz. Die Weiherkette ist vollständig von Wald umschlossen. 1) Beschreibung Große Teichkette, die aus fünf hintereinander liegenden großen Teichen besteht, mit jeweils weitläufigen Schilfbeständen an den Uferbereichen und an einigen Stellen Erlenwäldchen. Alle fünf Teiche sind ähnlich aufgebaut. Die Schilfgürtel sind an etlichen Stellen mehrere 10 m breit. Unterwasservegetation ist in allen Teichen vorhanden, wenn auch im westlichen Weiher die größten Bestände vorkommen. Auch eine Schwimmblattvegetation ist an einigen Stellen gut ausgeprägt. Die Gehölzbestände um die Teiche stehen in ökologischem Zusammenhang zu den umliegenden Waldbereichen (Nahrungshabitat für Fledermäuse). Sowohl unter der Unterwasservegetation als auch bei der Uferrandvegetation sind für den Coburger Raum und ganz Oberfranken sehr seltene Arten zu finden. Aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes als problematisch werden die Erlenpflanzungen in den Schilf- Bewertung / Bedeutung Das Umfeld der Weiherkette hat sich insbesondere seit den 1960er Jahren stark verändert. Es sind auch Änderungen in den Umrisslinien erkennbar. Die bereits vor den Callenberger Anlagen existierende Weiherkette wurde bewusst in die Gestaltung des Landschaftsparks einbezogen. Sie erfüllte nicht nur die wirtschaftliche Funktion der Fischzucht, sondern auch den ästhetischen Anspruch einer Kulisse, die die Wirkung des Schlosses betonte, zumal hier die ursprüngliche Hauptzufahrt von Coburg aus vorbei führte. Der Bereich wurde bewusst mit landschaftlichen Mitteln gestaltet, Räume wurden erzeugt und inszeniert. Durch Aufforstungen und mangelnde Pflege ist dieser Gedanke der Landschaftsgestaltung nur noch in Spuren abzulesen, aber nicht mehr erfahrbar. Die kulturhistorische Bedeutung der Weiherkette ist als hoch einzustufen. zonen beurteilt... Geschichte Objekt: Objekttyp: Heutige Nutzung: Schutzstatus: Gefährdung: FlurNr.: Rosswurmteichkette Stillgewässer Teichwirtschaft Art. 10 BayNatSchG Vorschlag Natura 2000 Teilfl. Art.13d(1) BayNatSchG Biotop-Nr.: 29,54F Aufforstung / Verlandung Im Urkataster sind fünf Teiche dargestellt. In der Darstellung erscheint der Oberweihersteich durch einen schmalen Steg in zwei Gewässer getrennt. In der Karte von 1930, in der die Wasserflächen duch eine entsprechende Signatur eindeutig dargestellt sind, ist dieser Bereich als Wasserfläche ausgenommen. Es ist anzunehmen, dass es sich somit auch im Urkataster nicht um eine Wasserfläche handelt. Die weiteren Teiche werden als Inselteich, Krautteich und Rosswurmteich benannt. Der letzte Teich zur Rodacher Straße hin ist nicht bezeichnet. Die Teiche lagen in eine offene Landschaft eingebettet. Sie waren in der Regel nur auf der schlossabgewandten Seite von breiteren Gehölzstreifen eingefasst, die Teiche auf der dem Schloss zugewandten Seite waren entweder offen, oder mit einer Baumreihe gefasst. Am Auslauf des letzten Teichs befand sich eine Kunstmühle. Literatur: 1) Stadtbiotopkartierung Coburg (1989) Die Darstellung von 1930 zeigt keine Veränderung. In den Karten von 1960 ist für den Bereich südwestlich des Oberweihersteichs eine Umrisslinie als (Feucht-)Grünland dargestellt. Die Kunstmühle ist nicht mehr verzeichnet. Der Ablauf der Weiherkette, bis 1930 noch als mäandrierendes Gewässer eingetragen, ist begradigt worden. Heute liegt die Weiherkette inmitten von Wald, die Umrisse des Rosswurmteichs haben sich durch Pappelaufforstungen bereits geändert, die weiteren Weiher drohen zu verlanden. Bildquelle: 1) Urkataster, Kataster 1930, Kataster 1960, Stadt Coburg, 2) WGF 331
14 Stadt Coburg
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