TAGUNG UMGANG MIT HETEROGENITÄT
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- Kajetan Auttenberg
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1 SONDERPÄDAGOGISCHE BILDUNGSANGEBOTE IM BEREICH INKLUSIVER BESCHULUNG IM SPANNUNGSFELD SONDERPÄDAGOGISCHER NOTWENDIGKEITEN UND ALLGEMEINPÄDAGOGISCHER SETTINGS WORKSHOP AM 22. JUNI 2017 TAGUNG UMGANG MIT HETEROGENITÄT THOMAS STÖPPLER, SEMINAR SONDERPÄDAGOGIK STUTTGART
2 ÜBERBLICK ZUR THEMATIK Verständnis von zieldifferentem Unterricht Zielgruppe Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung Bildungsbegriff Die Rolle der Bildungspläne Leistungsbewertung Kooperation
3 VERSTÄNDNIS VON ZIELDIFFERENTEM UNTERRICHT Zieldifferenter Unterricht im Verständnis der allgemeinen Schule: Bezieht sich auf Schüler, einer Lerngruppe, die nach unterschiedlichen Niveaustufen unterrichtet werden. Rahmen: Bildungsplan der allgemeinen Schule. Leistungsmessung und Leistungsbewertung erfolgt nicht zieldifferent. à Kognitives Leistungsvermögen als Kriterium Zieldifferenter Unterricht im Sinne des Schulgesetzes und der SBA-VO in Ba-Wü: Bezieht sich auf Schüler, die nach dem Bildungsplan der Förderschule oder dem Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte unterrichtet werden. à Kognitives Leistungsvermögen als Kriterium Zieldifferenter Unterricht im Verständnis der Sonderpädagogik: bezieht sich auf individuelle Lernziele der einzelnen Schüler mit sonderpädagogischen Bildungsanspruch. à Meint Ziele auf der affektiven, sozialen, psychischen, motorischen, sprachlichen, kognitiven Ebene
4 ZIELGRUPPE KINDER UND JUGENDLICHE MIT UND OHNE BEHINDERUNG Inklusiver Unterricht im Verständnis der allgemeinen Schule: Unterricht in Heterogenen Lerngruppen Differenzierung im Unterricht über Umfang der Lerninhalte, Anforderungsniveau, Material, Organisationsformen à Ziel: Anschluss an weiterführende Bildungsinstitution und für die meisten Schüler Abschlussorientierung. Inklusiver Unterricht im Verständnis der Sonderpädagogik: Erfordert zeitweise inhaltlich unterschiedliche Lernangebote und Themen, sowie verschiedene Zugänge (didaktische Dimension). à Ziel: Optimierung von Aktivität und Teilhabe in der Gesellschaft.
5 BILDUNGSBEGRIFF Enges Bildungsverständnis: Auf Unterricht und Unterrichtsfächer bezogener Bildungsbegriff. Überfachliche Kompetenzen mit Unterrichtsbezug. à (detaillierte) Planung von Bildungsinhalten und -prozessen Weites Bildungsverständnis: Bildungsbegriff bezieht alle Bildungsbereiche mit ein (fachbezogene, außerunterrichtliche, alltagsbezogene und anwendungsbezogene Bildungsbereiche wie bspw. Mobilität, Umgang mit Anderen, Alltagsbewältigung). à Notwendigkeit von formalen, non-formalen und informellen Bildungsangeboten und deren Gestaltung
6 DIE ROLLE DER BILDUNGSPLÄNE Dem Bildungsgang entsprechender Bildungsplan der allgemeinbildenden Schule bildet die Arbeitsgrundlage. Bildungspläne der SBBZs der entsprechenden Förderschwerpunkte bilden den Orientierungsrahmen und öffnen Handlungsspielraum.
7 LEISTUNGSBEWERTUNG Zielgleich nach dem Verständnis der Verordnung zu sonderpädagogischen Bildungsangeboten (BW): Nach den Bildungsstandards, welche durch die Bildungspläne der allgemeinen Schule definiert werden. Zieldifferent nach dem Verständnis der Verordnung zu sonderpädagogischen Bildungsangeboten (BW): Bildungsziele gemäß des Bildungsplans der Förderschule oder der Schule für Geistigbehinderte. Orientierung an Individuellen Bildungszielen nach ILEB/BBBB Möglichkeiten des Nachteilsausgleich (VwV 2008) à Gebot des Gleichheitsgrundsatz : Bei ungleichen Lebenssachverhalten ist von Rechts wegen zu differenzieren.
8 KOOPERATION Inklusive Bildungsangebote sind immer kooperative Bildungsangebote Kooperation findet hierbei auf verschiedenen Ebenen statt: à Schulverwaltung und Schulträger à Schulleitungen à Lehrer à Weitere schulische Mitarbeiter à Außerschulische Kooperationspartner
9 GELINGENSFAKTOREN Sachebene Rahmenbedingungen Persönliche Ebene Beziehungsebene
10 Materialbeschaff ung? Differenzierungs - und Individualisierungsmöglichkeiten Berücksichtigung verschiedener Lernebenen und -zugänge Aufbewahrung und Zugänglichkeit von Materialien Rahmenbedingungen Zeit Klärung Raumbedarf und Raumangebot Einrichtung und Raumgestaltung Flexibilität des Mobiliars Transparenz der Raumnutzung Material Raum Personal Fachlichkeit Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung Mitbestimmung Kontinuität der Zusammenarbeit Ressourcen Transparenz Transparente Stundenzuweisungen Koordination der Stundenplangestaltung Einplanung von verbindlichen Besprechungszeiten
11 Persönliche Ebene Persönliche Voraussetzungen Bewusstheit für und Reflexion der eigenen Einstellungen und Haltungen Vorwissen und Vorerfahrungen Ansprüche an die eigenen Person wahrnehmen Kommunikationsfähigkeit Temperament Empathiefähigkeit Kritikfähigkeit Reflexionsfähigkeit Rollendefinition Rollenerwartungen klären (die an sich selbst gestellten und die von Außen herangetragenen) Rollen definieren Eigenes Berufs- und Rollenverständnis Bewusstsein über die (latenten) Rollenerwartungen an Gegenüber Reflexionsfähigkeit Sich selbst und die eigenen Kompetenzen realistisch einschätzen Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion Offenheit im Umgang mit eigenen Kompetenzen und Schwierigkeiten Fähigkeit zur Perspektivübernahme (sich selbst und die Situation vom Gegenüber aus erleben)
12 Kommunikationsstruktur Klärung des äußeren Rahmens (Zeit, Raum, Umfang, Inhalt, Dokumentation) Gemeinsame Nutzung eines Reflexionsinstruments als Strukturierungshilfe Wertschätzung und Akzeptanz Anerkennung von Unterschiedlichkeit Individuelle Voraussetzungen wahrnehmen und respektieren Offenheit im Umgang mit Erwartungen und Zielen: Unterschiede aushalten Gegenüber mitdenken (Informationsweitergabe, (Sitz- )Platz, Einladung zu bes. Veranstaltungen) Gemeinsame Reflexion Gegenseitigen Rollenerwartungen klären Rollen definieren Gegenseitigen Unterstützungsbedarf benennen Positives und kritisches offen ansprechen Gemeinsame Reflexion als Basis zur Kontraktgestaltung Umgang mit Konflikten Konflikten offen begegnen und sachlich klären Konflikte austragen Verhandlungsbereitschaft? Kompromissbereitschaft? Ggf. Unterstützung von außen hinzuziehen Beziehungsebene
13 Sachebene Zielklärung Verständigung über Ziele der Kooperation Zielgruppe differenziert betrachten Individuelle Lernziele definieren und gemeinsam klären Inhaltsklärung Verständigung über die Unterrichtsinhalte herstellen Wie, von wem und zu welchem Zeitpunkt werden die Inhalte festgelegt? Unterrichtsstile Unterrichtsmaterialien Unterrichtsmethodik Zugänge zu und Anwendungsbezüge der Inhalte prüfen Aufgabenklärung Aufgaben sichten und benennen Kompetenzen der Einzelnen klären Zuständigkeiten klären und dokumentieren Zeitliche Ressourcen transparent machen und berücksichtigen Umgang mit Fortbildungsbedarf der Beteiligten und Kompetenztransfer
14 BLICK IN DIE PRAXIS (FILMBEISPIEL) Notieren Sie sich zunächst für sich alleine Aspekte gelingender Inklusion, die im Film gezeigt werden. Gruppe 1: Sachebene Gruppe 2: Beziehungsebene Gruppe 3: Persönliche Ebene Gruppe 4: Rahmenbedingungen Überlegen Sie dann, welche Aspekte oder Wahrnehmungen Sie aufgrund eigener Erfahrungen, Ihrer Schulrealität und aufgrund des Films als besonders bedeutsam wahrnehmen. Diskutieren Sie diese dann in Ihrer Kleingruppe und bringen Sie zentrale Gedanken oder Elemente gelungener Inklusion ins Abschlussplenum ein.
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