IV-Verträge ohne Telematik, geht das? Berlin, 11. Juli 2007
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- Nadja Engel
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1 IV-Verträge ohne Telematik, geht das? Berlin, 11. Juli 2007
2 Der Zauberbegriff "Integrierte Versorgung" beinhaltet unter anderem auch die Forderung nach mehr Transparenz. Prävention Ambulante Versorgung Apotheke Stationäre Versorgung Reha Pflegeheim Pflege zu Hause Interdisziplinäre und sektorübergreifende Behandlung Verzahnung Kuration, Pflege, Rehabilitation Kooperation der Leistungen in einer transparenten Behandlungsabfolge (Vermeidung von Parallel- und Doppeluntersuchungen) Kontinuierliche Bereitstellung von benötigten Leistungen Verständigung der Leistungserbringer auf gemeinsame Versorgungsinhalte und Qualitätsziele Wertversprechen: 1. Höhere Qualität 2. Geringere Belastung 3. Höhere Transparenz 4. Niedrigere Kosten 5. Bessere Differenzierung 6. (nach GMG) Zinsvorteil Quelle: Gutachten 2003 des Sachverständigenrates 2
3 Best practice Gesundheitsmanagement erfordert Kommunikation in allen Bereichen des Gesundheitszyklusses. Hebel im Leistungsmanagement: Überblick Operationssaal Patientenüberwachung Bildgebende Verfahren Intensivstation Patientenüberwachung Behandlung Behandlung Diagnose Home Healthcare Personal Care Diagnostik Rehabilitation Diagnose Bildgebende Verfahren Prävention Management Home Healthcare Fernüberwachung Präklinisch/Ambulanz Patientenüberwachung Nachsorge Home Healthcare Hausnotruflösung "Gesundheitsdienstleistungen und Pflegeumfeld für Gesundheitsförderung, Vorbeugung, Diagnose, Behandlung, Management sowie Rehabilitation..." Center for Disease Control and Prevention (CDC), US Government 3
4 Telematik ist der wesentliche Enabler für die Integration der Wertschöpfungsstufen im Gesundheitswesen. Heute Prävention Diagnose Therapie Nachsorge Service KH KH KH KH KH Reha/Pflege Ärzte Ärzte Ärzte Ärzte Ärzte Ärzte Ärzte Apotheken Apotheken KK KK KK KK PB PB MT MT Prävention Diagnose Therapie Nachsorge Service Aktivitäten auf einzelnen Beteiligten konzentriert Beteiligte agieren in Silostrukturen Unzureichende Ausrichtung am Gesundheitsprozess Beteiligte müssen Geschäftsprozessen folgen Zukünftig Apotheken PB KH Ärzte Apotheken Reha/Pflege KK (koordinierend, Behandlung steuernd) MT (BPO) KK = Krankenkassen, KH = Krankenhäuser, PB = Pharma/Biotech, MT= Medizintechnik Quelle: A.T. Kearney PB MT Zielgruppenorientierte Gesundheitsvorsorge & Prävention Stärkere Integration der Leistungsträger Innovationen in den Bereichen Kommunikation, Datenaustausch und Patientensteuerung 4
5 5 Den richtigen Durchbruch hat die Telematik in Deutschland noch nicht gefunden. Defizite in Prävention und Telemedizin Vernetzung aller Beteiligten Dringender Handlungsbedarf bei Prävention und Gesundheitsvorsorge. Gesundheitssystem noch immer fast ausschließlich auf Behandeln von Krankheiten ausgelegt. Dauerhafte Begleitung und Erfolgskontrolle sind im Leistungskatalog nicht oder nur sehr unzureichend abgebildet. Effektive Prävention erfordert Zusammenspiel vieler verschiedener Akteure. Koordination und Evaluation sind die Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Erfolg von Prävention. Ärzte Kliniken Kassen Medtech. Pharma Alle Telemedizin-Projekte in D sind erfolgreich, aber außerhalb lokaler Projekte ändert sich für die Patienten nichts... nur die finanzstarken Kassen leisten sich heute bundesweite Ansätze
6 Unklare Definitionen und unklares Wertversprechen sind für den ausbleibenden Erfolg verantwortlich. Gesundes Leben Vision Integration in Telematik-Architektur Leistungserbringer Krankenhaus/MVZ/ KIS Client Connector Arztpraxis Kommunikation & Transport Branchennetz Gesundheitswesen 1) Integration Service Gateway epa Server Zentrale Dienste epa Datenbank elektr. Patientenakte (epa) PVS Client Bürger/Patient Bürger/Patient TV Connector Monitoring Devices Consumer Access Point DSL/UMTS Trust Center Integrations- Server + Berechtigungsserver Verzeichnisdienst Motiva Web/ Apps Server Apps Server Motiva Datenbank PhK Datenbank Content-ServerContent-Datenbank Content-Server Content-Datenbank n Motiva Content Hosting 1) Virtual Privat Network (Basis IPsec) 6
7 Die wachsende Anzahl von neuen Versorgungsformen könnten auch Chance für Telematik Pilotprojekte sein. Entwicklung neuer Versorgungsformen (# registrierte Modelle) Gem. WSG ist Kopplung mit AM-Versorgung nach 130a möglich Modelle der Integrierten Versorgung ~570 Mio. Vergütungsvolumen ~3,6 Mio. Eingeschriebene Versicherte Q4 04 Q1 05 Q2 05 Q3 05 Q4 05 Q1 06 Q2 06 Q3 06 Q4 06 Medizinische Versorgungszentren >2.000 tätige Ärzte Hausarztmodelle >4,6 Mio. eingeschriebene Versicherte Quelle: BQS, KBV, BMG, A.T. Kearney (Letzte Aktualisierung: Mai 2007) 7
8 Eine neue Versorgungslandschaft kann nachhaltig nur mit besserer Kommunikationsinfrastruktur entstehen. Versorgungslandschaft "alter Prägung" Versorgungslandschaft "neuer Prägung" KH's 1 2 Stationärer Sektor 3 > Ärzte 5 Ärzte KK Pharmaunternehmen Ambulanter Sektor 1 KH-Ketten 4 Ärztenetze 6 Rabattverträge 2 IGV 5 Hausarztverträge 7 Kettenärzte 3 MVZ Quelle: A.T. Kearney 8
9 Die Umsetzung der neuen Möglichkeiten in der Arzneimittelversorgung ist nur mit Telematik möglich. Handlungsoptionen individuelles Vorgehen Zweierbeziehung 554 Arzneimittelhersteller ca. 250 Krankenkassen Dreierbeziehung 554 Arzneimittelhersteller ca. 250 Krankenkassen 16 Großhändler Dreierbeziehung 554 Arzneimittelhersteller ca. 250 Krankenkassen Apotheken mögliche Verträge mögliche Verträge mögliche Verträge Quelle: A.T. Kearney 9
10 Dem größten Beschäftigungs- und Wachstumsmarkt steht ein tiefgreifender Wandel bevor e-health & Health Communication Teleconsulting Stationäre Versorger Apotheke Peer-to- Peer- Systeme Pflegedienst Expertensysteme Hausärzte Bürger Körpernahe Sensorik) e-gesundheitskarte Health-Avatar / e-gesundheitsakte Fachärzte Telematik- Station Krankenhausinformationssysteme Telekommunikations- anbieter Home- Monitoring Virtuelle Therapie Assoziierte Dienst- leister Assoziierte Produkt- anbieter Virtuelle Communities 29 Quelle: Prof. E. Nagel; BioCon Valley Workshop Warnemünde 10
11 Sowohl in der Schweiz als auch in den USA entwickeln sich Managed Care-Modelle verhalten. Entwicklung in der Schweiz Anteil Versicherter in alternativen Versicherungsmodellen 7,0% 8,1% 8,2% 9,2% Entwicklung in den USA Anteil von HMOs Anzahl HMO-Pläne HMO-Versicherte (in Mio.) HAM ohne Capitation Bonusmodelle Capitation- Modelle 2,1% Kein klarer Trend erkennbar Großer Durchbruch nicht geschafft Quelle: Santesuisse, A..T. Kearney Research Rückgang von HMO seit Mitte der 90er Jahre Aufstieg von Prefered Provider Organizations ("Open access") 11
12 Managed Care Schweiz Auch heute ist die MC- Versorgung noch nicht die Mehrheitsversorgung. Anzahl Versicherte in HMOs (in thsd.) ,5% p.a. 119 Anzahl Ärzte in HMOs 80 +8,6% p.a. 121 Hausarztverträge wenig erfolgreich 2001 zogen sich mehrere große Versicherer aus ihren Verträgen zurück Politische Unterstützung der Revision des KVG in 1994 Seit 1999 überwiegend Stagnation: Bereitschaft der Versicherten ist gering und Versicherungen haben Spielräume nicht genutzt ) ) Förderung von MC-Modellen nur über Verbesserung der Anreize für alle Beteiligten sowohl für Versicherer, für Ärzte und für Patienten 1) per
13 Managed Care in den USA Aufstieg von Preferred Provider Organizations Marktanteile verschiedener MC-Modelle Schlechtes Image von MCO (Profit & Marktanteile stehen zu stark im Vordergrund) 20% Sonstige 25% HMO Versicherte bestehen zunehmend auf freier Arztwahl und sind auch bereit, dafür zu zahlen Anteil der Mediziner, die z.t. Capitation-Verträge hatten, sank von 57,4% (1997) auf 48,6% (2001) Inzwischen lassen Vorbehalte nach Ärzte haben sich mit System arrangiert oder haben keine Wahl 55% PP0 Erfolgreiche PPOs bieten Patienten die Chance, auch nicht zur PPO gehörende Ärzte für eine Behandlung auszuwählen 1) Ärztezeitung, A.T. Kearney Analyse 13
14 14 Zusammenfassung Telematik und IV sind auch heute noch nicht aus den Kinderschuhen entwachsen IV-Verträge im Laborumfeld können auch ohne Telematik auskommen, in der Regelversorgung wird es nicht ohne Telematik gehen Mangelnder Pragmatismus behindern sowohl den Roll out von IV als auch von Telematik Lösungen Beide Ansätze sollten ihr Schicksal nicht mit einander verknüpfen Nur klare Vorgaben können einen Ausweg aus der aktuellen Insellandschaft bieten
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