Prof. Dr. Tanja Michael Klinische Psychologie und Psychotherapie Universität des Saarlandes SS 2011

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1 Seminar Kommunikationstraining und Gesprächsführung Prof. Dr. Tanja Michael Klinische Psychologie und Psychotherapie Universität des Saarlandes SS 2011

2 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 2

3 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 3

4 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Vorab Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich Gesprächsführung? Welche Erwartungen haben Sie an dieses Seminar? Welche Befürchtungen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 4

5 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Vorstellung: Who is who? Interviewen Sie Ihren Sitznachbarn zu seiner Person: Name, Alter, Hobbies, Studium, Pläne nach dem Studium, was er gestern Abend gemacht hat; Sammeln Sie die Informationen so, dass Sie Ihren Nachbarn vorstellen können. Tauschen Sie nach etwa 5 Minuten die Rollen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 5

6 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 6

7 Teil 1: Allg. Kommunikationslehre: Kommunikationstheorien und -modelle

8 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Paul Watzlawick ( ): Prof. Dr. Tanja Michael Folie 8 Watzlawick (2007) Menschliche Kommunikation

9 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Prinzipien zwischenmenschlicher Kommunikation Sender Botschaft Prof. Dr. Tanja Michael Folie 9

10 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Prinzipien zwischenmenschlicher Kommunikation Fokus Sender Botschaft Prof. Dr. Tanja Michael Folie 10

11 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Watzlawick: 1/5 Man kann nicht nicht kommunizieren In Gegenwart einer zweiten Person hat jedes Verhalten Mitteilungscharakter. Demzufolge ist es kaum möglich, nicht zu kommunizieren. Auch wenn ich schweige, mich abwende oder signalisiere, dass ich nicht reden möchte ist das Kommunikation. Frage: Wie können Sie einer Person zeigen, ob Sie kommunizieren möchten oder nicht? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 11 Watzlawick (2007) Menschliche Kommunikation

12 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Watzlawick: 2/5 Inhalts- und Beziehungsaspekt Jede Mitteilung enthält neben dem Inhalt (was gesagt wird) auch Hinweise über die Beziehung zwischen Sender und Empfänger (z.b. wie etwas gesagt wird). Manchmal ist der Beziehungsaspekt wichtiger als der Inhaltsaspekt. Missverständnisse entstehen v.a. bei Widersprüchen zwischen Inhalts- und Beziehungsaspekt. Inhalte werden mit Worten vermittelt. Beziehungen können mit oder ohne Worte vermittelt werden. xy zz zz xy Frage: Fällt Ihnen ein Beispiel ein, bei dem der Inhalts- und der Beziehungsaspekt einer Mitteilung nicht übereinstimmen? Wie könnte so etwas aussehen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 12 Watzlawick (2007)

13 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Watzlawick: 3/5 Willkürliche Strukturierung (Interpunktion) Jede Person strukturiert die ablaufende Kommunikation nach ihren eigenen Vorstellungen, Erfahrungen und Einstellungen. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. Frau schimpft Mann zieht sich zurück Mann zieht sich zurück Frau schimpft Frau schimpft Mann zieht sich zurück Mann zieht sich zurück Mann zieht sich zurück Mann zieht sich zurück Mann zieht sich zurück Frau schimpft Frau schimpft Frau schimpft Frau schimpft Prof. Dr. Tanja Michael Folie 13 Watzlawick (2007)

14 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Watzlawick: 4/5 Digitale und analoge Modalität Es gibt zwei Arten, wie etwas mitgeteilt werden kann: Namen oder fest zugeordnete Symbole (digitale Kommunikation), Entsprechungen und Analogien (analoge Kommunikation). Vereinfacht: Verbale Kommunikation durch Sprache gehört zur digitalen Modalität. Nonverbale Kommunikation ohne Worte gehört zur analogen Modalität. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 14 Watzlawick (2007)

15 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Watzlawick: 5/5 Symmetrische und komplementäre Interaktion Die Interaktion ist komplementär, wenn zwischen den Kommunikationspartnern ein Über- und Unterordnungsverhältnis besteht. z.b. Prüfer Prüfling, Vorgesetzter Mitarbeiter, Eltern Kind. Zwischen gleichwertigen Kommunikationspartnern findet symmetrische Kommunikation statt. Frage: Ist die Kommunikation zwischen Arzt und Patient symmetrisch oder komplementär? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 15 Watzlawick (1990)

16 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Alles ist Kommunikation! Dimensionen von Kommunikation (Watzlawick, 2005) Explizite vs. Implizite Botschaft Verbale vs. Nonverbale Botschaft Eindeutige vs. Mehrdeutige Botschaft Prof. Dr. Tanja Michael Folie 16

17 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Wie gut kann Kommunikation sein? Nehmen Sie sich eine Postkarte. Schauen Sie sich diese gründlich an, aber zeigen Sie sie nicht Ihrem Partner. Versuchen Sie, Ihrem Partner möglichst genau zu beschreiben, was auf der Postkarte abgebildet ist. Ihr Partner sollte am Ende eine möglichst genaue Vorstellung davon haben, wie die Karte aussieht. Schätzen Sie auf einer Skala von 1 bis 10 ein: wie gut Sie Ihrer Meinung nach die Karte beschrieben haben. wie gut Sie sich vorstellen können, wie die Karte, die Ihnen beschrieben wurde, aussieht. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 17

18 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das implizite Einverständnis Bei einem Gespräch gehen wir in der Regel davon aus, dass wir über dasselbe reden. Diese Annahme ist jedoch in einigen Fällen zu überprüfen, da sonst Missverständnisse auftreten. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 18

19 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das implizite Einverständnis Kommunikation ist schemageleitet (individuell, familiär, kulturell, etc.) verläuft vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen Aber Achtung: Nicht alle teilen den gleichen Erfahrungshintergrund und die gleichen Schemata! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 19

20 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Prinzipien zwischenmenschlicher Kommunikation Sender Botschaft Empfänger Prof. Dr. Tanja Michael Folie 20

21 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Prinzipien zwischenmenschlicher Kommunikation Fokus Sender Botschaft Empfänger Prof. Dr. Tanja Michael Folie 21

22 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Wie kommt das Gesagte beim Empfänger an? Sender kann gewisse Regeln beachten, um sicherzustellen, dass der Empfänger ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit ( sensorisch ) versteht ( Verständlichmacher) Der Sender kann jedoch nicht beeinflussen, wie der Empfänger das Gehörte verarbeitet Dies ist wiederum von verschiedenen Faktoren abhängig: organischer Hörfähigkeit Sprachfähigkeiten Intellekt Stimmung, Müdigkeit eigenen Erfahrungen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 22

23 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Drei Empfangsvorgänge Wenn wir innerlich auf eine Nachricht reagieren, tun wir das auf 3 Ebenen: Wahrnehmen Interpretieren Fühlen Stirnrunzeln Ich vermute, Sie stimmen Ich mache mich mir nicht zu. auf Widerspruch gefasst. Stirnrunzeln Ich vermute, Sie hören Ich freue mich, dass konzentriert zu. ich Interesse wecken konnte. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 23

24 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Beispiel Sie warten auf einen Freund/eine Freundin. Diese hat sich nun schon 20 Minuten verspätet. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf? Wie könnten Sie sich in einer solchen Situation fühlen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 24

25 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Fazit Botschaften werden durch uns interpretiert die Interpretation kann falsch sein Problem: Wir sprechen meist nicht darüber, d.h. die unangemessenen Interpretationen werden nicht korrigiert Sender weiß nicht, was er falsch gemacht hat Empfänger hat nicht die richtige Botschaft erhalten kann auf lange Sicht die Kommunikation belasten, besonders, wenn best. Muster bei den Fehlinterpretationen vorliegt Prof. Dr. Tanja Michael Folie 25

26 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Der Hammer Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und da bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er «Guten Tag» sagen kann, schreit ihn unser Mann an: «Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!» Prof. Dr. Tanja Michael Folie 26

27 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun Die 4 Seiten einer Nachricht: Sachinhalt Sender Selbstoffen- Nachricht Appell Empfänger barung Beziehung Prof. Dr. Tanja Michael Folie 27 Schulz von Thun (2004) Miteinander Reden

28 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun Sachinhalt (= worüber ich informiere) Beziehung (= was ich von dir halte/ wie wir zueinander stehen) Sach- und Beziehungsaspekt sind untrennbar miteinander verbunden Selbstoffenbarung (= was ich von mir selbst kundgebe) "Jede Nachricht ist Kostprobe der Persönlichkeit. Appell (= wozu ich dich veranlassen möchte) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 28 Schulz von Thun (2004)

29 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Eine Nachricht vier Botschaften Sachbotschaft Sender Selbstoffenbarung Nachricht Appell Empfänger Beziehungsbotschaft Kein Kaffee Mann Ich will noch Kaffee. Ich habe keinen Kaffee mehr. Hol Kaffee! Frau Du bist verantwortlich. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 29

30 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Eine Nachricht vier Botschaften Übung: Enkodieren Sie die vier Botschaften der Nachricht: Ich krieg das nicht hin! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 30

31 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Eine Nachricht vier Botschaften Ein Sonderfall Auch in Interaktionen ohne verbale Kommunikation wird auf verschiedenen Ebenen gesendet, aber: meist fehlt die Sachinformation. Ich bin traurig Schone mich! Tröste mich! Da siehst du, was du angerichtet hast! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 31

32 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Mit 4 Ohren empfangen Bisher haben wir die 4 Ebenen der Sendung einer Nachricht betrachtet. Empfänger wertet alle 4 Ebenen mehr oder weniger aus: braucht also 4 Ohren. Je nachdem, welches Ohr vorrangig Information empfängt wird der Gesprächsverlauf in eine bestimmte Richtung beeinflusst. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 32

33 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Sach-Ohr nimmt Daten, Fakten, Informationen auf Empfänger reagiert mit Richtigstellung, Information, Sachfragen usw. Beziehungsunsicherheiten und Gefühle werden ausgeblendet Bei einseitiger Ausrichtung: distanzierter Theoretiker... wenn es um die Sache geht. wenn Beziehungskonflikte oder der persönliche Hintergrund des Senders oder Appelle im Vordergrund stehen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 33 Schulz von Thun (2004)

34 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Beziehungs-Ohr nimmt vor allem Beziehungsbotschaften (Du/Sie/Wir-Botschaften) auf Empfänger spricht auf Beziehungsunklarheiten/-störungen an reagiert tendenziell emotional Informationen über Sache oder Partner werden kaum aufgenommen bei einseitiger Ausrichtung: Beziehungslauer... bei "Beziehungsklärung", z.b. mit verärgerten Kunden/Kollegen bei Sacherklärungen in Beratungssituationen bei persönlicher Stellungnahme Prof. Dr. Tanja Michael Folie 34 Schulz von Thun (2004)

35 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Selbstkundgabe-Ohr nimmt vor allem Ich-Botschaften des anderen auf Sachlichkeit und eigene Person treten in den Hintergrund der Empfänger reagiert entweder verständnisvoll-einfühlsam oder diagnostizierend-psychologisierend bei einseitiger Ausrichtung: Diagnostiker-Ohr... bei Beratung und Erziehung ("Aktives Zuhören )... wenn ich anschließend ungebeten diagnostiziere und psychologisiere bei reinen Sachdebatten Prof. Dr. Tanja Michael Folie 35 Schulz von Thun (2004)

36 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Das Appell-Ohr nimmt vor allem Wünsche/Appelle auf (Du-sollst!-Botschaften) Empfänger reagiert entweder zuvorkommend oder verschlossen/voreingenommen der eigene Standpunkt verliert an Bedeutung, Sachlichkeit ist getrübt bei einseitiger Ausrichtung: Appell-Sprung in "dienenden Beziehungen, z.b. im Service immer, wenn es darum geht, schneller als der (explizite) Wunsch zu sein bei Beziehungsklärungen beim Abklären eigener Wünsche; Gefahr der Konfliktvermeidung Prof. Dr. Tanja Michael Folie 36 Schulz von Thun (2004)

37 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Der Empfänger braucht vier Ohren Selbstkundgabe-Ohr Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Was denkt er von mir? Wie steht er zu mir? Beziehungs-Ohr Sach-Ohr Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? Was soll ich tun, fühlen, denken, lassen...? Appell-Ohr Der vierohrige Empfänger kann Botschaften bewusst oder unbewusst aufnehmen kann implizit oder explizit reagieren Prof. Dr. Tanja Michael Folie 37

38 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Wir entscheiden, auf welchen Aspekt der Botschaft wir reagieren! Prof. Dr. Dr. Tanja Michael Folie 38 38

39 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Zusammenfassung Schultz von Thun jede Nachricht ist ein Werk von Sender und Empfänger deshalb sollte sich der Sender so eindeutig wie möglich ausdrücken für den Empfänger gilt entsprechend: nachfragen, um sicherzustellen, dass der Gesprächspartner so verstanden wird, wie er es meint der Empfänger beeinflußt/steuert durch seine Reaktion den weiteren Verlauf des Gesprächs in manchen Situationen hilft es, bewußt ein bestimmtes Ohr einzuschalten (z.b. das diagnostische Selbstoffenbarungsohr) Die Beziehungsebene ist ein ganz wesentlicher Aspekt der Kommunikation, den wir nicht unterschätzen sollten! Das Modell ermöglicht uns, als Sender und Empfänger Aussagen und deren eigentliche Botschaft zu hinterfragen, zu erkennen und dadurch situationsgerecht zu reagieren. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 39 Schulz von Thun (2004)

40 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Meta-Kommunikation Reden über das Reden Reden über das Reden Reden Reden Prof. Dr. Tanja Michael Folie 40 Schulz von Thun (2004)

41 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Wenn s trotzdem mal klemmt Die Kunst der Metakommunikation Wenn die Kommunikation scheitert, ist es sinnvoll, die Waffen beiseite zu legen und die Störung metakommunikativ aufzulösen. Kommunikation über Kommunikation Vorteil: grundlegende Störfaktoren lassen sich mit der Metakommunikation aufdecken, Missverständnisse werden aufgelöst. Nachteil: erfordert sehr viel Disziplin (Streit darf nicht auf der Meta-Ebene fortgesetzt werden!) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 41

42 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Kommunikationstheorien und -modelle Wenn s trotzdem mal klemmt Die Kunst der Metakommunikation Hilfsfragen für Metakommunikation: Wie habe ich mich während bestimmten Äußerungen des anderen gefühlt? Bin ich mir darüber im Klaren, was das Anliegen meiner Botschaft war? Was hätte ich im Klartext am liebsten sagen mögen? Was hat mich daran gehindert? Was würde ich gerne jetzt nach dem Gespräch noch loswerden? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 42

43 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 43

44 Teil 1: Allg. Kommunikationslehre: Non-verbale Kommunikation

45 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 45

46 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Schon mal bereut, dass Sie beim ZDF hingeschmissen haben? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 46

47 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 47

48 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 48 Mit welchem Blick haben Sie früher den Jungs den Kopf verdreht? -

49 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 49

50 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 50 Was für ein Typ waren Sie, als Sie jung waren?

51 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 51

52 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Sagen Sie jetzt nichts! Und wie finden Sie sich selbst? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 52

53 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation: Ausdrucksmöglichkeiten Blickverhalten (Blickkontakt) Gesichtsausdruck (Mimik) Körperhaltung und Körperbewegung (Pantomimik, Gestik) Berührung (Taktilität) Räumliche Distanz (Regulierung des sozialen Raums) Vokale (tönende) non-verbale Zeichen (Paralinguistik): o Stimmqualität, Stimmhöhe, Stimmführung, Lautstärke, Klangfarbe, Artikulation, Sprechgeschwindigkeit, Staffage: Kleidung, Statussymbole, Gestaltung des Raumes Prof. Dr. Tanja Michael Folie 53

54 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation: Eigenschaften nicht eindeutig/sicher interpretierbar unbegrenzter weniger gut steuerbar abhängig vom Alter, Beruf, Geschlecht, sozialem Status und Gesamtsituation Geschlechtsunterschiede: Frauen... Prof. Dr. Tanja Michael Folie 54 o können besser non-verbales Verhalten interpretieren o können Körpersignale, die ihre Gefühlswelt betreffen, besser senden o drücken Gefühle insgesamt häufiger aus und speziell auch häufiger non-verbal

55 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation: Übung Le Bal Der Tanzpalast, 1983 Prof. Dr. Tanja Michael Folie 55

56 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation: Funktionen ergänzt oder betont verbale Kommunikation o z.b. Überredungsversuch: mehr Mimik und Gestik, lauteres und schnelleres Sprechen reduziert Unbestimmtheit bzw. Mehrdeutigkeit o z.b. ein Espresso und zusätzliches Heben eines Fingers steuert Ablauf verbaler Kommunikation o Kopfnicken: weitersprechen, in die Höhe recken: ich bin dran kann verbale Kommunikation ersetzen o Berührung vs. Worte kann im Widerspruch zu verbaler Kommunikation stehen o Kanaldiskrepanzen : freundliche Worte vs. Stimmlage, abweisende Mimik, fehlenden Blickkontakt; Kritik mit Lächeln Prof. Dr. Tanja Michael Folie 56

57 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation: Politik Prof. Dr. Tanja Michael Folie 57

58 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Nähe und Distanz Eine wichtige Dimension für Bedrohungsgefühl ist Nähe/Distanz. Jeder Mensch hat eine eigene Distanzschwelle. Übung: Testen Sie Ihre Distanzwahrnehmung. Lassen Sie zwei Personen (am besten eine bekannte und eine unbekannte) auf sich zukommen. Sagen Sie Stopp!, sobald Ihnen die Distanz unangenehm ist. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 58

59 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Distanzebenen Öffentliche Distanz: 4 m Personen ohne unmittelbare Beziehung (z.b. Vorträge) 2-4 m Gesellschaftliche Distanz: Fremde Gesprächspartner, Schutzfunktion (z.b. durch Schreibtisch oder Tresen) cm Persönliche Distanz: gewisse Vertraulichkeit, ohne Bedrängen des Gesprächspartners (z.b. Kundengespräch) Intime Distanz: Nur ganz vertraute Personen (Partner, Kinder), sonst entsteht Unbehagen < 60 cm Prof. Dr. Tanja Michael Folie 59

60 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Nonverbales Verhalten Übung 1: Dauer-Blickkontakt Zweck: angemessenen Blickkontakt üben Durchführung: Die Teilnehmer werden in Paare aufgeteilt. Jedes Paar führt eine kurze Unterhaltung (beliebiges Thema), wobei die beiden Partner sich unentwegt in die Augen sehen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 60

61 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Nonverbales Verhalten Übung 1: Dauer-Blickkontakt Besprechung (erst paarweise, dann im Plenum): Wie viel Blickkontakt ist angemessen? Wie fühlt man sich bei zuviel und bei zuwenig Blickkontakt? Weitere Beobachtungen: Wer hält die Regel überhaupt ein? Blinzelrate steigt Prof. Dr. Tanja Michael Folie 61

62 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Nonverbales Verhalten Übung 2: Verschiedene Arten von Blickkontakt Zweck: Ausdrucksgehalt verschiedener Arten von Blickkontakt erkennen Durchführung: Teilnehmer bilden Paare. Ein Partner soll einen Satz mit neutralem Inhalt (z.b. Juni, Juli und August sind die wärmsten Monate im Jahr. ) mehrmals wiederholen und dabei jedes Mal den Augenausdruck gemäß der Anweisungen des anderen Partners variieren. Besprechung (erst paarweise, dann im Plenum): Wie wirken die verschiedenen Arten des Blickkontaktes bzw. welchen Ausdrucksgehalt haben sie? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 62

63 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Nonverbale Kommunikation Nonverbales Verhalten Übung 2: Verschiedene Arten von Blickkontakt Die verschiedenen Anweisungen sind: direkt in die Augen schauen die ganze Zeit beiseite schauen erst in die Augen schauen, dann wegschauen erst wegschauen, dann in die Augen schauen etwas über die Augen des Partners schauen den Kopf zur Seite drehen und dabei in die Augen schauen viele kurze Augenkontakte herstellen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 63

64 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 64

65 Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung - Feedback

66 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Basisfertigkeiten Feedback geben Geben Sie nur FB, wenn der Empfänger es auch möchte. FB soll so ausführlich wie nötig und so konkret wie möglich sein. Wahrnehmungen sollen als Wahrnehmungen, Vermutungen als Vermutungen und Gefühle als Gefühle ausgedrückt werden (kein Analysieren oder Gedankenlesen ). Den Empfänger nicht bedrängen. Berücksichtigen Sie die Aufnahmekapazität des Anderen. Was sind seine Wünsche und Bedürfnisse? FB geben, bedeutet Informationen zu geben und nicht den anderen ändern wollen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 66

67 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Basisfertigkeiten Feedback geben Sofort, jedes Mal, konkret, eindeutig und direkt an den Adressaten gerichtet! Immer erst positiv! Negative Rückmeldung immer konkret und spezifisch und mit Verbesserungsvorschlag! Wichtig: Niemals die Person, sondern nur ihr Verhalten kritisieren! Prof. Dr. Tanja Michael Folie 67

68 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Feedback erhalten Sind sie im Moment bereit, FB aufzunehmen? Hören Sie zu, nehmen Sie das FB auf, lösen Sie Unklarheiten. Nicht argumentieren oder verteidigen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 68

69 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Basisfertigkeiten Rückmeldung geben Übung: Komplimente geben und vor allem empfangen! Ausgangspunkt: Auch positive Rückmeldung ist nicht immer bzw. nicht für alle leicht anzunehmen! Zweck der Übung: für Geber: Konkretheit und Echtheit üben für Empfänger: Abwehrhaltung abbauen für alle: gute Gruppenatmosphäre schaffen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 69

70 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Basisfertigkeiten Rückmeldung geben Übung: Komplimente geben und vor allem empfangen! Durchführung: Übliche Abwehrhaltung beim Empfangen von Komplimenten diskutieren. Kreis bilden; jeder macht der rechts von ihm sitzenden Person ein aufrichtiges Kompliment; diese nimmt es ohne Abwehren (Zurückweisen, Minimieren etc.) an. Besprechung: Gab es Schwierigkeiten auf Seiten der Empfänger? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 70

71 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 71

72 Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung - Beobachtung

73 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung - Hintergrund Nicht nur auf alles Wichtige achten, sondern auch wissen, wie Eindrücke bzw. Urteile zustande kamen (nur so ist später hilfreiche Rückmeldung möglich). Prof. Dr. Tanja Michael Folie 73

74 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung - Dimensionen Typischerweise werden alle Dimensionen außer Inhalt vernachlässigt! Blickkontakt Handbewegungen Gesichtsausdruck Körperhaltung Stimme (Lautstärke, Modulation) Sprachfluss Inhalt Prof. Dr. Tanja Michael Folie 74

75 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung: Übung 1: Über harmlose Themen sprechen Zweck: Beobachtungsdimensionen einüben Durchführung: Jeder Teilnehmer schreibt ein harmloses Thema auf eine Karte. Die Karten werden gemischt. Jeder zieht eine Karte und spricht ca. 2 Minuten über das Thema. 1. Die anderen beobachten den Sprecher anhand aller Dimensionen. Im Anschluss gibt jeder Beobachter dem Sprecher positive Rückmeldung. 2. Die anderen beobachten den Sprecher anhand einer Dimension. Im Anschluss gibt jeder Beobachter dem Sprecher positive und/oder negative Rückmeldung. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 75

76 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung: Übung 1: Über harmlose Themen sprechen Besprechung: Wie fühlten sich die Sprecher, wie wirkte die Rückmeldung auf sie? Was war schwer, was war leicht für die Beobachter? War die Rückmeldung wirklich positiv/negativ? Wie wurde Rückmeldung gegeben? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 76

77 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung : Übung 2: Über sich selbst sprechen Zweck: Beobachtungsdimensionen einüben Durchführung: Jeder Teilnehmer spricht 2 Minuten über sich selbst. Die anderen beobachten ihn dabei jeweils anhand aller Dimensionen. Im Anschluss gibt jeder Beobachter dem Sprecher positive Rückmeldung bezüglich der Dimensionen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 77

78 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Beobachtung: Übung 2: Über sich selbst sprechen Besprechung: Wie fühlten sich die Sprecher, wie wirkte die Rückmeldung auf sie? Was war schwer, was war leicht für die Beobachter? War die Rückmeldung wirklich positiv/negativ? Wie wurde Rückmeldung gegeben? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 78

79 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 79

80 Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung - Gefühle und Wünsche

81 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Gefühlsausdruck ist von großer Bedeutung viele Patienten (und manche Therapeuten) haben hier Defizite die Grundregeln zum Gefühlsausdruck erst anhand positiver Gefühle üben, bevor negative Gefühle angegangen werden (verhindert unnötige Konflikte) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 81

82 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Grundregeln zum Ausdruck positiver Gefühle Schauen Sie den Gesprächspartner an. Sagen Sie genau, was der Gesprächspartner Positives getan hat. Sagen Sie, wie Sie sich deswegen fühlen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 82

83 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Grundregeln zum Ausdruck positiver Wünsche Schauen Sie den Gesprächspartner an. Sagen Sie genau, was der Gesprächspartner tun soll. Sagen Sie, wie Sie sich dadurch fühlen würden. Benutzen Sie Wendungen wie: Ich möchte gern, dass Du... Es würde mich freuen, wenn Du... Es ist mir sehr wichtig, dass Du... Übung: Sagen Sie der Mitstudentin aus Ihrer Referatsgruppe, dass es toll ist, mit ihr zu arbeiten. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 83

84 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Fertigkeiten der Sprecherrolle Prof. Dr. Tanja Michael Folie 84 Ich-Gebrauch bei Gefühlen, Wünschen, Einstellungen (Du- Botschaften mischen sich in Verhalten, Fühlen oder Wollen des Empfängers ein, aber offenbaren nur wenig über Absender) konkretes Verhalten ansprechen (keine Eigenschaftszuschreibungen) konkrete Situationen ansprechen (möglichst wenig Verallgemeinerungen) beim Thema bleiben sich öffnen S. Instruktionsblatt für selbstsicheres Verhalten

85 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Basisfertigkeiten Fertigkeiten der Zuhörerrolle (aktives, förderndes Zuhören) Aufmerksamkeit gewährleisten (keine Nebenbeschäftigungen) Zuwendung, Blickkontakt, Mimik, mhm Paraphrasieren offene Fragen Rückmeldung über eigene Gefühle (weniger für Therapeuten, eher für Patienten) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 85

86 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Grundregeln zum Ausdruck negativer Gefühle Schauen Sie den Gesprächspartner an und sprechen Sie mit fester Stimme. Sagen Sie genau, was der Gesprächspartner Negatives getan hat. Sagen Sie, wie Sie sich deswegen fühlen. Machen Sie einen Vorschlag, wie der Gesprächspartner dies in Zukunft verhindern kann. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 86

87 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Übung: Gefühle entdecken und benennen Arbeitsblatt (SKT von Hinsch und Pfingsten) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 87

88 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 1: Allgemeine Kommunikationslehre Kommunikationstheorien und -modelle (Paul Watzlawick + Schultz von Thun, Metakommunikation) Non-verbale Kommunikation Teil 2: Basisfertigkeiten psychologischer Gesprächsführung Feedback geben Beobachtungstraining Ausdruck von Gefühlen und Wünschen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 88

89 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 89

90 Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie - Basisvariablen

91 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Bedeutung der Gesprächsführung Psychotherapie läuft über das Gespräch Pat. sagen manchmal, sie haben eine Gesprächstherapie gemacht Definition von Gesprächsführung : Gespräch : Sprechen im engeren Sinne, aber auch nonverbales Verhalten, Rahmenbedingungen, Setting, Raum, Sitzposition, Führung : wenig (Rogers) oder viel Führung (KVT), übliches Therapiegespräch oder standardisiertes Interview, ärztliches vs. psychotherapeutisches Gespräch Gesprächsführung fast kein Thema in Lehrbüchern Prof. Dr. Tanja Michael Folie 91

92 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Kann nicht jeder gute Gespräche führen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 92

93 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Kann nicht jeder gute Gespräche führen? Alltägliche Sozialbeziehungen Die Konversation orientiert sich an soziokulturellen Erwartungen und Normen. Die Beziehungen sind meist persönlicher Natur und von beidseitigen persönlichen Interessen geprägt. Häufiges Benutzen allgemeiner Phrasen und Floskeln (z.b. Wie geht s?) Die Interaktion kann allerorts und zu jeder Zeit stattfinden. Therapeutische Interaktionen Soziale Anstandsregeln und Umgangsformen sind hier nicht anwendbar. Die Beziehung ist professioneller Art; die Kommunikation ist klar und aufgabenbezogen. Verwendung eines speziellen Sprachstils erleichtert Fortschritte und Veränderungen beim Klienten Es gibt klare Einschränkungen hinsichtlich Ort und Zeit sowie Häufigkeit der Interaktion. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 93 In Anlehnung an Kanfer, Reinecker, Schmelzer, 2006, S. 337

94 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Kann nicht jeder gute Gespräche führen? Alltägliche Sozialbeziehungen Der Dialog wird in erster Linie spontan durch die Ansichten und Gefühle des Sprechers gesteuert; ein spezielles Ziel liegt meist nicht vor Therapeutische Interaktionen Aussagen des Therapeuten sind mit Blick auf Wirkung und Therapieziel wohlüberlegt und zweckorientiert Fokus wechselt im Verlauf ständig von einer Person zur anderen Freundschaftliche Beziehung ohne finanziellen Tauschwert Gesamte Bandbreite möglich von oberflächlichen Kontakten bis hin zu Beziehungen von hoher psychischer und physischer Intimität. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 94 Fokus liegt immer auf dem Klienten bzw. auf den Zielen der therapeutischen Interaktion Dienstleistungsbeziehung (die in der Regel direkt oder indirekt bezahlt werden muss) Klare Grenzen für physische Intimität; häufig hohe emotionale Dichte und psychische Intimität In Anlehnung an Kanfer, Reinecker, Schmelzer, 2006, S. 337

95 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Die therapeutische Beziehung als Gratwanderung Kanfer, Reinecker, Schmelzer, 2006, S. 409 Prof. Dr. Tanja Michael Folie 95

96 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Wirkfaktoren in der Psychotherapie Therapeutische Beziehung Extratherapeutische Veränderungen Methoden Erwartungs- (Placebo-) Effekte 15% 15% 30% 40% Hermer, Matthias/Bernd Röhrle (2008). Handbuch der therapeutischen Beziehung. 2 Bde. Tübingen: DGVT-Verlag. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 96

97 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen How not to do it Stop it =player_detailpage Prof. Dr. Tanja Michael Folie 97

98 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Häufige Fehler bei der Gesprächsführung I Voreilige Ratschläge geben Voreilige Diagnosen vergeben Fachsimpeln und Fachausdrücke verwenden bei ungleichem Erfahrungshintergrund Unverständliche Erklärungen abgeben (zu lange Sätze) Den Patienten nicht einbeziehen (Dozentenstil) Distanzverlust Plaudern Nicht einsichtiger Themenwechsel Prof. Dr. Tanja Michael Folie 98

99 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Häufige Fehler bei der Gesprächsführung II Verharmlosen: So schlimm ist es doch gar nicht. Verallgemeinerungen: Sie nörgeln ständig. Moralisieren: Das hätte Ihnen wirklich nicht passieren dürfen. Besserwissen: Ich hab s Ihnen doch gleich gesagt. Allgemeinsätze: Es hat halt jeder so seine Probleme. Gedankenlesen: Ich weiß schon, was Sie jetzt denken. Abwerten: Sie scheinen das nie zu kapieren. Nicht-zu-Wort-kommen-lassen Doppelbindung: Ich habe Zeit. (ständiger Blick zur Uhr). Desinteresse Grobe Wiedergabefehler: Und, hat es Ihnen in Tokio gefallen? Wie? Ich sagte, ich war in Taiwan! Gesprächspausen nutzen, um von sich selbst zu reden. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 99

100 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Konkrete Regeln Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit Gute Vorbereitung Monitoring des Gesprächsverlaufs (Verhalte ich mich zielführend? Gehe ich flexibel auf Hindernisse ein, ohne die übergeordneten Ziele aus den Augen zu verlieren?) Diagnostische Funktion: Bewusstes Beachten non- und paraverbaler Informationen (z.b. dass ein Pat. Etwas gerade zu einem best. Zeitpunkt sagt oder was er auch nicht sagt), Diskrepanzen Bewusstes Beachten der eigenen Resonanzen (Emotionen, Verhaltenstendenzen) auf den Pat. Ausgewogenes Berücksichtigen der Ressourcen von Pat. Genügend offene Fragen dem Pat. Raum lassen Prof. Dr. Tanja Michael Folie 100

101 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen Positive Wertschätzung/ bedingungsfreies Akzeptieren Empathie/Einfühlendes Verstehen Echtheit Carl Rogers, klientzentrierte PT ( ) Prof. Dr. Tanja Michael Folie 101

102 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen Positive Wertschätzung/ bedingungsfreies Akzeptieren: Akzeptieren und Annehmen des Anderen, unabhängig davon, was er gerade äußert oder wie er sich gerade gibt. Wertschätzung wird nicht an eine Bedingung geknüpft. Zugewandte Körperhaltung Blickkontakt halten Kongruente Mimik und Gestik Nicken, Mhms Paraphrasieren Loben Verstärken Prof. Dr. Tanja Michael Folie 102 Man muss aber nicht inhaltlich immer der gleichen Meinung sein!

103 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Übung: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Problem: Der 10 jährige Micha wird seit einiger Zeit wegen Auffälligkeiten in der Schule, Bettnässens, Trotzanfällen und aggressiven Verhaltens gegenüber den Eltern behandelt. Jetzt will die Therapeutin in begleitenden Elterngesprächen erreichen, dass Micha für positive Verhaltensansätze mehr gelobt wird. Sie hat beide Elternteile zum Gespräch eingeladen, aber nur die Mutter kommt. Es ergibt sich folgender Dialog: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 103

104 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Übung: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Th 1: Schade, dass Ihr Mann nicht mitgekommen ist. Warum eigentlich nicht? Kl 1: Ja, er wollte eigentlich, aber wissen Sie, abends ist er immer so müde und überhaupt... Th 2: Nun ja. Frau Müller, es geht um Folgendes: Ich habe festgestellt, dass Micha ein sehr negative Selbstkonzept hat. Kl 2: Bitte? Th 3: Ja. Und nun will ich mit Ihnen besprechen, wie Sie sein... ahm, sein Selbstvertrauen verbessern können. Das ist jetzt Ihre Aufgabe. Kl 3: Selbstvertrauen? Davon hat er aber `ne Menge! Sie sollten mal hören, wie der uns zu Hause rumkommandiert! Th 4: Das meine ich nicht. In der Schule zum Beispiel ist er ganz verschüchtert. Kl 4: Ja eben! Dort ist er ein Duckmäuser. Aber mir gegenüber spielt er sich auf wie ein Tyrann. Th 5: Das liegt ja eben an Ihrem Interaktionsstil. Kl: Runzelt die Stirn ähm, ich meine, Sie nörgeln zu viel an ihm herum, Sie sollten ihn öfter mal... Kl 5: Ja, meinen Sie, ich soll mir alles gefallen lassen? Wenn Micha immer nur ahm, Mist macht und so, das macht mich dann immer ganz fertig. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Th 6: Ja, den gebe ich Ihnen jetzt. Passen Sie mal bitte auf: Auf dieser Liste hier sind Verhaltensweisen von Micha aufgelistet. Nämlich seine positiven Verhaltensweisen Kl 6: (Unterbricht) Wissen Sie, wie das ist, wenn man immer nur an andere denken muss? Mein Mann sagt mir auch immer, dass ich Micha energischer anpacken soll. Der hält sich ja fein raus! Der kriegt es ja gar nicht mit, wie der Junge mir den ganzen Tag auf den Nerven rumtrampelt. Und der Lehrer, na, ich kann Ihnen sagen, das ist so ein so ein na, ein ganz junger, so mit langen Haaren, und wissen Sie, was der zu mir sagt? Ich soll Micha nicht so viel verbieten! Th 7: Ja, mhm, und das macht Ihnen Schuldgefühle. Ich verstehe das. Glauben Sie mir, ich kann das gut verstehen. Aber nun wollen wir doch mal überlegen, was Sie wirklich tun können, um etwas mehr um freundlicher sein zu können, auf ihn zugehen zu können, auf Micha. Kl 7: Freundlicher? Ich zu ihm? Der soll doch erst mal anders zu mir sein! Th 8: Mhm... Frau Müller, wollen Sie Micha eigentlich helfen? Kl 8: Wollen Sie jetzt auch sagen, ich mache alles falsch? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 104

105 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Übung: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Der Therapeut hat sein Ziel in diesem Gespräch nicht erreicht. Er hat sich auf die Seite des Kindes geschlagen und konnte der Mutter keine Wertschätzung entgegenbringen. 1. Überlegen Sie sich, an welcher Stelle der Therapeut sich unangemessen verhalten hat und welche Folgen dies für die Reaktionen der Mutter hatte. 2. Überlegen Sie sich eine Alternativstrategie, nach der der Therapeut vorgehen könnte. 3. Versuchen Sie, die Alternativstrategie in einem Rollenspiel mit einem Kollegen / einer Kollegin zu üben. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 105

106 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen Empathie: Hineinversetzen in das Gegenüber, sich einfühlen (Perspektivübernahme): Was, wenn ich in der Situation wäre? Soll das Selbstverständnis (Selbstempathie) des Pat. fördern Umsetzung der Empathie durch Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte Ist eine Grundeinstellung des Therapeuten. Dabei ist es wichtig, dass er keine Werturteile über den Klienten fällt und sich jeglichen moralisierenden Kommentars enthält. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 106

107 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Also wenn ich mir so meine Kollegen anschaue die trinken doch alle viel mehr als ich (1) Das höre ich hier ständig (2)Das sehen Sie ganz anders: Sie finden nicht, dass Sie besonders viel trinken (3) Ich wollte mit Ihnen eigentlich gar nicht über Ihre Kollegen sprechen (4) Lassen Sie uns doch offen miteinander reden Prof. Dr. Tanja Michael Folie 107

108 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Ich bin nur hierher gekommen, weil mein Vater das wollte Der regt sich fürchterlich auf, weil ich ab und an mal kiffe total bescheuert (1) Ihren Eltern liegt offensichtlich viel an Ihnen Vielleicht sollten Sie ihre Sorgen ernster nehmen (2) Ihr Vater hat nicht ganz Unrecht: Cannabis ist nicht so harmlos, wie viele Leute denken. (3) Sie meinen, Ihr Vater übertreibt Sie sind nur hier, weil er Druck macht (4) Was machen Sie denn sonst so in Ihrer Freizeit? Kiffen Ihre Freunde auch? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 108

109 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Ich habe meinem Sohn gestern eine geknallt Danach habe ich mich ganz elend gefühlt. Das darf einfach nicht passieren (1) Das passiert jedem mal Nehmen Sie sich das nicht so zu Herzen (2) Und gerade weil es Ihnen so wichtig ist, die Kinder nicht zu schlagen, machen Sie sich Vorwürfe (3) Was hat er denn gemacht? Warum haben Sie ihn denn ge-schlagen? (4) Wahrscheinlich hat Ihr Sohn das besser weggesteckt als Sie Prof. Dr. Tanja Michael Folie 109

110 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Manchmal glaube ich, meine Diplom-Arbeit wird nie fertig. Ich hätte schon längst mit dem Schreiben anfangen sollen, und ich hätte eigentlich auch Zeit dazu gehabt, aber ich schiebe das schon Monate vor mir her Das wird immer schlimmer (1) Da sind Sie in guter Gesellschaft! Was glauben Sie, wie viele Studenten mit diesem Problem zu uns kommen? (2) Jetzt gucken Sie mal nicht so auf die anderen: Vielleicht sollten Sie mal aufhören, sich immer mit den anderen zu vergleichen (3) Verfahrene Situation: Je länger Sie die Sache vor sich herschieben, desto schwieriger wird es, doch noch anzufangen (4) Vielleicht ist das Thema nicht das richtige Haben Sie schon mal darüber nachgedacht? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 110

111 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Mein Arzt meint sowieso, dass ich mir das alles nur einbilde, aber ich denke mir das doch nicht aus: Ich wache jeden Morgen mit den Schmerzen auf (1) Da haben Sie ihn bestimmt nur missverstanden (2) Schmerzen können schon auch psychische Ursachen haben (3) Sie wollen nicht als Hypochonder abgetan werden (4) Was glauben Sie denn, wie er darauf kommt? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 111

112 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen - Empathie Soll ich meinen Mann verlassen? Ich kann ihm das einfach nicht verzeihen Und ich weiß nicht, ob ich ihm noch mal vertrauen kann Aber ich will auch nicht einfach alles wegwerfen (1) Glauben Sie nicht, dass Sie sich falsche Hoffnungen machen? Nach allem, was passiert ist (2) Ich denke, die Frage müssen Sie sich selbst beantworten Diese Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen (3) Sie sind hin und her gerissen Sie empfinden trotz allem noch viel für Ihren Mann (4) Vielleicht sollten Sie ihm noch eine Chance geben Prof. Dr. Tanja Michael Folie 112

113 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Übung: Empathie und Verständnis Kl 1: In den letzten drei Monaten ging es mir nicht so gut. Th 1: Wieso? Kl 2: Weil ich keine Arbeit hatte und auch ganz persönlich. Th 2: Das würde mich etwas genauer interessieren: Wieso persönlich? Ist das wirklich nur die Arbeit oder steckt da noch mehr dahinter? Kl 3: So eine Unzufriedenheit eben. Th 3: Ich möchte mehr darüber wissen. Was haben Sie gemacht? Kl 4: Nun mit ein paar Freunden, die ich kenne, habe ich mich getroffen. Th 4: Was haben Sie mit denen gemacht? Kl 5: Geredet. Was man so macht. Th 5: Ich weiß nicht, was man so macht. Kl 6: Geredet zusammen weggegangen. Th 6: Wohin? In die Kneipe? Kl 7: Hm, Hm. Th 7: Und da haben Sie getrunken, nehme ich an. Kl 8: Na ja, sicher. Dabei muss man ja etwas trinken. Th 8: So sicher ist das nicht, zumindest finde ich. Und wie oft haben Sie das in der Woche gemacht? Kl 9: Es war nicht so oft. Th 9: Wie oft? 6-, 7mal? Kl 10: Nein 2- oder 3mal. Th 10: Und die restlichen Tage der Woche? Kl 11: Bin ich zu Hause geblieben. Th 11: Und haben da getrunken! Kl 12: Nein ab und zu nur ein bisschen. Th 12: Wieviel ist denn für Sie ein bisschen? Kl 13: 2-3 Bier. Th 13: So? Vergessen Sie die Schnäpse nicht! Kl 14: Nein sehr, sehr selten. Th 14: Nun, da bin ich skeptisch. Aber auch so ist es eine ganze Menge. Eine ganze Menge, finde ich. Kl 15: Ja? Th 15: Allerdings. Haben Sie auch schon mal morgens getrunken? Kl 16: Nein. Th 16: Das wird noch kommen! Würden Sie denken, dass Ihnen Ihr Alkoholkonsum Schwierigkeiten bereitet. Kl 17: Eigentlich nicht. Und wenn ich arbeite, trinke ich weniger. Th 17: Mich überzeugt das nicht. Woher nehmen Sie, dass die Arbeit Sie vom Trinken abhalten könnte? Kl 18: Wenn ich mehr tue... Th 18: Das sagen Sie... Ich habe schon den Eindruck, dass ein Großteil Ihrer Schwierigkeiten vom Alkohol kommt, und das macht ihre Lage noch schwieriger als Sie sich s einbilden. Aber Sie müssen es ja wissen, es ist ja Ihre Gesundheit. Als Sie früher gearbeitet haben, haben Sie da auch mal gefehlt? Kl 19: Fast nie. Th 19: Wieviel ist denn für Sie, fast nie? Dreimal in der Woche? Kl 20: Aber nein. Th 20: Vielleicht sollten Sie bei der nächsten Arbeit mal das Trinken lassen. Dann brauchen Sie überhaupt nicht mehr zu fehlen... Prof. Dr. Tanja Michael Folie 113

114 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen Echtheit (Kongruenz): In der Beziehung zum anderen man selbst sein Sich nicht hinter einer Fassade oder Maske verbergen, d.h. das Innere des Therapeuten soll mit gezeigtem Verhalten deckungsgleich sein Therapeut soll sich seiner Gefühle bewusst sein und diese mitteilen, wenn es angezeigt ist Diese Transparenz ermöglicht und fördert das Vertrauen des Pat. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 114

115 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 115

116 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 116

117 Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie - Aktives Zuhören

118 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Um eine Mitteilung zu entschlüsseln, muss man sie erst einmal richtig aufgenommen haben. Aktives Zuhören bedeutet, gut zuhören, und eine Rückmeldung darüber geben, was man verstanden hat, bevor man versucht zu entschlüsseln und interpretieren. Zuhören Reflektieren / verifizieren Entschlüsseln Dies geschieht in Form einer Feststellung und nicht einer Frage. Sie legen Ihrem Gesprächspartner Ihr Verständnis seiner Aussagen gewissermaßen zur Prüfung vor. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 118

119 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Zusammenfassen Offene Fragen stellen Konkretisieren Paraphrasieren Widerspiegeln Prof. Dr. Tanja Michael Folie 119

120 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören - Zusammenfassen Das Zusammenfassen ist eine wichtige Methode, um als Zuhörer ein Gespräch zu strukturieren! Ziele: Signalisieren von Interesse Eigenes Verständnis prüfen Dem Sprecher Gelegenheit geben, sich zu sammeln Möglichkeit für Korrekturen und Ergänzungen schaffen Zeit, über mögliche Reaktionen nachdenken Beim Zusammenfassen sollten Kernaspekte des Gesagten in eigenen Worten wiederholt werden! Auswahl nach Wichtigkeit: Was hat der Sprecher besonders betont? Hat er im Zusammenhang mit dem Thema Gefühle geäußert? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 120

121 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören - Zusammenfassen Übung: Sprecher: Erzählen Sie Ihrem Gesprächspartner, warum Sie Psychologie studieren. Berichten Sie weiterhin, wie und wo Sie sich vorstellen, später zu arbeiten. Zuhörer: Hören Sie aufmerksam zu. Stellen Sie keine Rückfragen. Nutzen Sie Gesprächspausen ausschließlich, um das bisher Gesagte zusammenzufassen. Tauschen Sie anschließend die Rollen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 121

122 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Offene Fragen stellen Geschlossene Fragen lassen sich mit Ja / Nein bzw. in Kurzform beantworten. Sind Sie darüber noch traurig? Ja. Wann haben Sie geheiratet? Sie veranlassen den Empfänger kaum dazu, sich zu öffnen, können suggestiv wirken und zwingen den Sender, sich schnell neue Fragen einfallen lassen. Besser: Offene Fragen stellen! Sie dienen der Öffnung des Empfängers, erleichtern den Fortgang des Gesprächs und dienen der Vertiefung. Worüber wollen Sie mit mir sprechen? Wie äußern sich Ihre persönlichen Schwierigkeiten? Womit würden Sie Ihre Befürchtungen begründen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 122

123 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Offene Fragen stellen 1. geschlossene Frage (nur Ja oder Nein als Antwort möglich): sinnvoll v.a., wenn kurze Informationen eingeholt werden sollen 2. Suggestivfrage: kann manipulativ oder einengend sein, aber auch in kritischen Situationen positive Atmosphäre schaffen ( sind wir uns einig, dass... ) 3. hypothetische Frage: ( Angenommen, Sie hätten... ) 4. triadische Frage: ( Wenn Ihr Kollege/Chef/Patient befragt würde, wie Sie das so machen, was würde er wohl sagen? ) 5. Wie erklären Sie sich, dass Sie es bisher nicht geschafft haben? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 123

124 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Offene Fragen stellen Übung: Schließen Sie sich bitte wieder in Gruppen zusammen. Wandeln Sie auf dem ausgehändigten Übungsblatt die geschlossenen Fragen in sinnvolle offene Fragen um. Es gibt nicht nur eine richtige Lösung. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile Ihrer unterschiedlichen Vorschläge! Sie haben 10 Minuten Zeit. Ein Sprecher Ihrer Gruppe trägt Ihre Ergebnisse vor. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 124

125 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Konkretisieren Konkretisieren: Präzisierung eines Problems und Klärung der mit einem Verhalten verbundenen Gedanken und Gefühle Ziele: Problemverständnis vertiefen Inhaltliche Strukturen ausarbeiten Fähigkeit zur Selbstbeobachtung stimulieren Relativierung von Absolutaussagen ( Nie kriege ich was hin., Immer kommt er zu spät. ) Technik: Offene Fragen stellen ( Was heißt das genau?, Wie oft kommt das vor?, Gibt es Ausnahmen? ) Mehrfachfragen und Oder-Fragen vermeiden Prof. Dr. Tanja Michael Folie 125

126 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Konkretisieren Übung: Schließen Sie sich bitte wieder in Gruppen zusammen. Auf dem Übungsblatt finden Sie 4 Aussagen. Überlegen Sie mit Ihren Kommilitonen mehrere Fragen, mit denen Sie die Ihnen zugeteilte Aussage durch den Patienten konkretisieren lassen würden. Es gibt nicht nur eine richtige Lösung. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile Ihrer unterschiedlichen Vorschläge! Üben Sie 2 der 4 Aussagen im Rollenspiel. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 126

127 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Paraphrasieren Der vom Sender vermittelte Sachinhalt wird in eigenen Worten wiedergegeben. Die Paraphrase ist ein wichtiges Feedback an den Sender, wie beim Empfänger das "Gemeinte" ankommt bzw. ob dieser die Mitteilung inhaltlich richtig verstanden hat. Der Sender wird zum Fortführen eines Gesprächs ermuntert und kann ggf. das gesagte wiederholen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 127

128 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Paraphrasieren Ich war sauer, dass er nicht aufgetaucht ist! Sie waren darüber verärgert, dass Sie versetzt wurden. Ich stehe morgens auf, fühle mich wie gerädert und kann mich einfach nicht aufraffen, zur Arbeit zu gehen. Sie fühlen sich also schon morgens erschöpft und haben keine Kraft, Ihre täglichen Aufgaben anzugehen? Spinnen... Uaaah, wenn schon von Weitem eine über die Wand läuft, flippe ich völlig aus. Dieses raschelnde Geräusch von haarigen Beinchen auf der Tapete... <würg> Igitt! Ich verstehe... Spinnen jagen Ihnen große Angst ein und Sie ekeln sich sehr vor ihnen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 128

129 Seminar: Gesprächsführung Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Reflektieren, Widerspiegeln, Spiegeln Der vom Sender vermittelte emotionale Inhalt wird vom Empfänger in eigenen Worten wiedergegeben. Das Spiegeln ist eine Art Empfangsbestätigung, dass der Empfänger die in der Nachricht enthaltenen Gefühle und Wünsche des Senders erkannt hat. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 129 Das hat Dich doch ziemlich geärgert. Es hätte Dich gefreut, wenn die Prüfung besser gelaufen wäre. Ziel: Gefühle, Einstellungen und Wünsche werden neu formuliert, damit der Gesprächspartner sich wie in einem Spiegel selbst sehen und neu erkennen kann. Wichtig beim Reflektieren: Achten Sie auf die Botschaften zwischen den Zeilen (Mimik, Gestik!).

130 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Reflektieren, Widerspiegeln, Spiegeln Übung: Sprecher: Berichten Sie von einem Ereignis, das Sie besonders traurig gemacht, geärgert oder besonders gefreut hat. Zuhörer: Paraphrasieren Sie und versuchen Sie Gefühle, Einstellungen und Wünsche zu erkennen und zu benennen. (Achten Sie auch auf nonverbale Signale Ihres Partners!) Tauschen Sie anschließend die Rollen. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 130

131 Zusammenfassen große Portionen (je nach Übung & Inhalt: ganze semantische Blöcke) Sachebene möglichst in der Sprache des Patienten nichts wiedergeben, was nicht schon da ist Paraphrasieren kleine semantische Einheiten (ideal: 1 Satz, max. 2-3) Sachebene möglichst in eigener Sprache nichts wiedergeben, was nicht schon da ist Reflektieren / Widerspiegeln semantische Länge variabel Gefühlsebene möglichst in eigener Sprache Prof. Dr. Tanja Michael Folie 131 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Zusammenfassen, Paraphrasieren, Widerspiegeln? etwas Neues wiedergeben. Was denn, wie jetzt?

132 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Minimale Interventionen mit maximaler Wirkung (M. Prior) In der Vergangenheit Nicht ob, sondern wie, was, welche : Welche Erklärung haben Sie dafür statt Haben Sie dafür eine Erklärung Sondern : Sie wollen nicht mehr, sondern? noch nicht : Sie haben noch nicht genügend Wege gefunden Prof. Dr. Tanja Michael Folie 132

133 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Aktives Zuhören Video: Leslie S. Greenberg Prof. Dr. Tanja Michael Folie 133

134 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 134

135 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Ablauf Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie Basisvariablen therapeutischer Gesprächsführung Aktives Zuhören Das Erstgespräch Patientenvorstellung Rollenspiele Prof. Dr. Tanja Michael Folie 135

136 Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie - Das Erstgespräch

137 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Erstkontakt 1. Check-up des Therapeuten: In welcher meiner Alltagssit. trifft mich der Kl. an? 2. Der erste Impuls: Wie lauten die zuallererst ausgesprochenen Worte des Kl. und wie kommen sie bei mir an? 3. Das Vorfeld-Geschehen: Darf ich Sie zunächst fragen, auf welchem Weg Sie zu mir gefunden haben? 4. Reflexiver problemorientierter Überblick: Dann erzählen Sie mir doch bitte in kurzen Zügen, worum es Ihnen geht. 5. Person und Kontext: Mich interessieren noch einige Daten zu Ihrer Person, damit ich mir ein wenig vorstellen kann, wer Sie sind. (optional) 6. Information, Rückmeldung, Entscheidung: Dann möchte ich Sie gerne darüber informieren, wie ich normalerweise vorgehe. 7. Auswertung des Erstkontaktes: Was kommt da auf mich zu? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 137

138 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Erstkontakt Übung: Bilden Sie 2er Gruppen und simulieren sie einen telefonischen Erstkontakt. Klären Sie im Gespräch Rücken an Rücken die folgenden Fragen: Welches Anliegen hat der Pat.? Was war im Vorfeld? Warum kommt Pat. Jetzt zu mir? Informationen zur Therapie geben; Prof. Dr. Tanja Michael Folie 138

139 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Statusanamnese Angaben zur Familie des Pat. Name, Geburtsdatum, Alter, Partner Anzahl und Alter der Kinder, Wo wohnen sie, besondere Merkmale einzelner Familienmitglieder Weitere Angaben zur Herkunftsfamilie, evtl. Genogramm Soziodemographische Angaben Schulausbildung Berufliche Stellung Beschäftigungsverhältnis Familienstand Wohn- und Lebenssituation Prof. Dr. Tanja Michael Folie 139

140 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Statusanamnese Angaben zur aktuellen Problematik Welche Probleme und Symptome bestehen? Wer weiß von Problemen? Welche weiteren Schwierigkeiten ergeben sich daraus? Welche Auswirkungen treten bei der Person auf: körperlich, psychisch, beruflich, ökonomisch, sozial? Wie stark ist die aktuelle Belastung: aus der Sicht des/der Betroffenen des Interviewers, von Angehörigen? Hinweise auf Suizidalität? Problemgenese Seit wann bestehen die Probleme? Wie haben sie sich entwickelt? Gründe oder Bedingungen für das Auftreten der Probleme? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 140

141 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Statusanamnese Bisherige Bewältigungsversuche? Welche persönlichen und sozialen Ressourcen sind verfügbar? Welche Problemstellung wurde durch wen, wann, mit welchem Resultat bereits früher behandelt? Diagnosen? Medikation? Erwartung und Ziele in Bezug auf die angestrebte Behandlung Laufende psychologische oder ärztliche Behandlungen Auffälligkeiten während der Exploration, erste Hypothesen, Behandlungsvorschläge Prof. Dr. Tanja Michael Folie 141

142 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung - Gesprächsführung in der Psychotherapie Das Erstgespräch Statusanamnese Übung: Die ersten 5 Minuten: Pat. ankommen lassen Sich vorstellen Erklären, was jetzt passiert; Dauer Beginn der Anamnese Prof. Dr. Tanja Michael Folie 142

143 Teil 3: Gesprächsführung in der Psychotherapie - Übungen

144 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 4: Allmähliche Vorgehensweise statt Konfrontation Problem: Herr Müller, alleinstehend, hat eine 8-jährige Tochter, Petra, die einnässt. Der Vater, der sehr darauf bedacht ist, seine Rolle als Alleinerzieher auszufüllen, kümmert sich intensiv um das Problem. Jeden Morgen kontrolliert er das Bett der Tochter. Hat sie nicht eingenässt, reagiert er nicht. Im anderen Falle schimpft er sie aus und bestraft sie durch Fernsehentzug, Ausgangssperre oder durch Einbehaltung des Taschengeldes. Der neu für die Familie zuständige Berater hat sich vorgenommen, die Reaktionen des Herrn Müller auf das Bettnässen zu verändern. Es ergibt sich folgendes Gespräch: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 144

145 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 4: Allmähliche Vorgehensweise statt Konfrontation Th 1: Herr Müller, ich muss mit Ihnen über das Problem Ihrer Tochter reden. Kl 1: Ja? Th 2: Wissen Sie, Herr Müller, mich wundert es eigentlich gar nicht, dass Petra immer noch einnässt. Kl 2: Wieso? Th 3: Nun ganz einfach, weil Sie sich völlig falsch verhalten. So wie Sie sich verhalten, tragen Sie dazu bei, dass Ihre Tochter immer wieder einnässt. Sie bestrafen sie, machen ihr Angst... Kl 3: Wieso hat Petra Angst vor mir? Sie hat keine Angst vor mir. Th 4: Herr Müller, Sie irren sich. Ihre Maßnahmen sind total falsch. Sie müssen ganz anders vorgehen. Kl 4: Aber ich versuche doch... Ich meine... Th 5: Was Sie meinen, ist nicht wichtig. Einzig und allein auf das Ergebnis kommt es an. Und das Ergebnis ist ja nicht toll. Kl 5: Aber ich gebe mir doch jede Mühe, ihr zu helfen. Th 6: Mühe allein genügt nicht, Herr Müller. Ihre Methode ist falsch. Ich werde Ihnen sagen, wie Sie vorgehen müssen. Kl 6: Moment mal. Zuerst sagen Sie mir, ich mache alles falsch. Dann sagen Sie mir, Petra hat Angst vor mir. Woher wollen Sie das alles wissen? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 145 Th 7: Nun, Herr Müller, ich weiß, dass Strafe das schlechteste Mittel überhaupt ist. Daran gibt es keinen Zweifel. Sie müssen ganz anders vorgehen. Kl 7: Herr Krause, Moment mal. Wir waren fünf Kinder zu Hause. Dass unsere Eltern uns gezeigt haben, dass man nicht alles machen kann, hat uns im Leben nicht geschadet. Petra muss lernen, sich zusammenzureißen und dazu bedarf es einer starken Hand. Außerdem habe ich sie nie geschlagen. Th 8: Das wäre noch schöner. Kl 8: Wenn ich ihr die Grenzen aufzeige, kann das nicht schaden. Sie tun, als würde ich sie misshandeln. Ich frage mich, woher Sie Ihre Weisheit haben. Haben Sie überhaupt selbst Kinder? Th 9: Das steht nicht zur Debatte. Kl 9: Warum reden Sie mir dann drein? Ich gebe mir jede Mühe mit Petra und die Situation ist schwierig genug. Sie haben mir ja auch keine Wundermittel anzubieten. Ich werde schon allein mit dem Problem fertig werden. Th 10: Das glauben nur Sie. Aber ich kann Sie nicht zwingen.

146 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 4: Allmähliche Vorgehensweise statt Konfrontation Das Gespräch ist ohne Zweifel unglücklich verlaufen. Am Ende ist eine Frontstellung entstanden, bei der keiner der Kontrahenten ohne Gesichtsverlust nachgeben kann. 1. Überlegen Sie sich, an welcher Stelle der Berater sich ungeschickt verhalten hat und welche Folgen das für die Reaktionen des Vaters hatte. 2. Überlegen Sie sich eine Alternativstrategie, nach der der Berater vorgehen könnte. 3. Versuchen Sie die Alternativstrategie in einem Rollenspiel mit einem Kollegen / einer Kollegin zu üben. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 146

147 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 5: Den Klienten nicht festnageln Den Klienten zu früh festnageln zu wollen, kann Reaktanz produzieren und dadurch ein Umfallen im letzten Moment. Folgender Gesprächsauszug zeigt dieses Phänomen auf: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 147

148 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 5: Den Klienten nicht festnageln Th 1: Kl 1: Th 2: Herr Müller, wir haben über die Notwendigkeit einer Entziehungskur geredet und ich habe Ihnen die Gründe gesagt, die dafür sprechen. Sie schienen nach unserem Gespräch nicht mehr so abgeneigt. Ja, ich weiß. Es muss was geschehen. Was geschehen muss, ist, dass Sie augenblicklich eine Entziehungskur antreten. Ich schlage vor, wir leiten die Sache gleich in die Wege. Kl 2: Aber ich muss doch... Th 3: Herr Müller, die Kur ist vorrangig! Alles andere ist nicht so wichtig. Ich schlage vor, dass ich Ihnen gleich eine Adresse gebe und dass Sie heute noch hingehe. Die werden die Sache in die Wege leiten. Kl 3: Das kommt alles ein bisschen schnell... Th 4: Kl 4: Th 5: Kl 5: Sie müssen sich jetzt entscheiden. Sie wissen, was davon abhängt. Entscheiden Sie jetzt, ja oder nein. Sie wissen, was passiert, wenn Sie jetzt umfallen.... Hier ist die Adresse. Rufen Sie gleich an und verabreden Sie einen Termin. Muss das jetzt sein? Ja, Sie müssen jetzt Farbe bekennen. Rufen Sie gleich an. Das kommt doch alles ein bisschen plötzlich. Ich weiß, dass etwas geschehen muss. Aber muss es denn gleich ein Krankenhausaufenthalt sein? Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten. Die Sache hat ja auch Probleme. Th 6: Herr Müller...! Kl 6: Th 7: Geben Sie mir die Nummer, ich werde mir die Sache noch einmal überlegen. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit. Ich melde mich wieder bei Ihnen. Sie machen schon wieder einen Rückzieher Herr Müller! Kl 7: Nein ich melde mich ganz bestimmt bei Ihnen. Ganz bestimmt... Prof. Dr. Tanja Michael Folie 148

149 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 5: Den Klienten nicht festnageln 1. Überlegen Sie, an welchen Stellen der Therapeut zu voreilig vorgegangen ist. 2. Überlegen Sie eine Alternativstrategie für das Gespräch. 3. Üben Sie die Alternativstrategie im Rollenspiel mit einem Kollegen / einer Kollegin. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 149

150 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 6: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Problem: Der 10 jährige Micha wird seit einiger Zeit wegen Auffälligkeiten in der Schule, Bettnässens, Trotzanfällen und aggressiven Verhaltens gegenüber den Eltern behandelt. Jetzt will die Therapeutin in begleitenden Elterngesprächen erreichen, dass Micha für positive Verhaltensansätze mehr gelobt wird. Sie hat beide Elternteile zum Gespräch eingeladen, aber nur die Mutter kommt. Es ergibt sich folgender Dialog: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 150

151 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 6: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Th 1: Schade, dass Ihr Mann nicht mitgekommen ist. Warum eigentlich nicht? Kl 1: Ja, er wollte eigentlich, aber wissen Sie, abends ist er immer so müde und überhaupt... Th 2: Nun ja. Frau Müller, es geht um Folgendes: Ich habe festgestellt, dass Micha ein sehr negative Selbstkonzept hat. Kl 2: Bitte? Th 3: Ja. Und nun will ich mit Ihnen besprechen, wie Sie sein... ahm, sein Selbstvertrauen verbessern können. Das ist jetzt Ihre Aufgabe. Kl 3: Selbstvertrauen? Davon hat er aber `ne Menge! Sie sollten mal hören, wie der uns zu Hause rumkommandiert! Th 4: Das meine ich nicht. In der Schule zum Beispiel ist er ganz verschüchtert. Kl 4: Ja eben! Dort ist er ein Duckmäuser. Aber mir gegenüber spielt er sich auf wie ein Tyrann. Th 5: Das liegt ja eben an Ihrem Interaktionsstil. Kl: Runzelt die Stirn ähm, ich meine, Sie nörgeln zu viel an ihm herum, Sie sollten ihn öfter mal... Kl 5: Ja, meinen Sie, ich soll mir alles gefallen lassen? Wenn Micha immer nur ahm, Mist macht und so, das macht mich dann immer ganz fertig. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Th 6: Ja, den gebe ich Ihnen jetzt. Passen Sie mal bitte auf: Auf dieser Liste hier sind Verhaltensweisen von Micha aufgelistet. Nämlich seine positiven Verhaltensweisen Kl 6: (Unterbricht) Wissen Sie, wie das ist, wenn man immer nur an andere denken muss? Mein Mann sagt mir auch immer, dass ich Micha energischer anpacken soll. Der hält sich ja fein raus! Der kriegt es ja gar nicht mit, wie der Junge mir den ganzen Tag auf den Nerven rumtrampelt. Und der Lehrer, na, ich kann Ihnen sagen, das ist so ein so ein na, ein ganz junger, so mit langen Haaren, und wissen Sie, was der zu mir sagt? Ich soll Micha nicht so viel verbieten! Th 7: Ja, mhm, und das macht Ihnen Schuldgefühle. Ich verstehe das. Glauben Sie mir, ich kann das gut verstehen. Aber nun wollen wir doch mal überlegen, was Sie wirklich tun können, um etwas mehr um freundlicher sein zu können, auf ihn zugehen zu können, auf Micha. Kl 7: Freundlicher? Ich zu ihm? Der soll doch erst mal anders zu mir sein! Th 8: Mhm... Frau Müller, wollen Sie Micha eigentlich helfen? Kl 8: Wollen Sie jetzt auch sagen, ich mache alles falsch? Prof. Dr. Tanja Michael Folie 151

152 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 6: Emotionale Wärme / positive Wertschätzung Der Therapeut hat sein Ziel in diesem Gespräch nicht erreicht. Er hat sich auf die Seite des Kindes geschlagen und konnte der Mutter keine Wertschätzung entgegenbringen. 1. Überlegen Sie sich, an welcher Stelle der Therapeut sich unangemessen verhalten hat und welche Folgen dies für die Reaktionen der Mutter hatte. 2. Überlegen Sie sich eine Alternativstrategie, nach der der Therapeut vorgehen könnte. 3. Versuchen Sie, die Alternativstrategie in einem Rollenspiel mit einem Kollegen / einer Kollegin zu üben. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 152

153 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 8: Wärme, Empathie, Echtheit und Kompetenz Der folgende Gesprächsausschnitt stammt aus einer Telefonberatungsstelle (entnommen aus Teegen, Kranz und Fittkau, 1972). Überlegen Sie sich, ob das Gesprächsverhalten des Beraters den vier Verhaltenspostulaten Wertschätzung, Empathie, Selbstkongruenz und Kompetenz entspricht. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 155

154 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 8: Wärme, Empathie, Echtheit und Kompetenz Kl 1: Guten Tag, ich habe ein Problem, ich bin 26 Jahre alt, nicht verheiratet und erwarte ein Kind. Th: Hm Und die Schwierigkeit besteht nun für mich darin, dass ein Kind große Einschränkungen erst mal meiner persönlichen Freiheit, dann aber auch meiner beruflichen Karriere bedeuten würde. Th1: Was haben Sie denn für einen Beruf vor? Kl 2: Ich bin schon berufstätig... und äh, ich denke nun eigentlich an Abtreibung, aber Th: Nein ja, ich habe da auch etliche Skrupel, erst mal der Mann, von dem das Kind ist, der möchte eigentlich sehr gerne Kinder haben Th: Ja und überlässt mir aber die Entscheidung. Th2: Ja, also ich muss sagen, Abtreibungen sind so ungefähr das Schlimmste, was man machen kann. Kl 3: Ja, warum eigentlich? Th3: Warum? Ja, äh, äh, ich kann Ihnen nicht einen anatomisch-physiologisch-medizinischen Vortrag halten, aber jedenfalls ist, äh, ist die Schwangerschaft ein Prozess, der sehr den ganzen Körper umbildet Kl: Ja, und wenn man dann plötzlich abtreibt, wird diese Umbildung unterbrochen unter schwersten Belastungen des Nerven- und der andern, der Kreislaufsysteme, ja? Kl: Ja Es ist also eine gefährliche Sache, die selbstverständlich von vielen Frauen überwunden wird, das wissen wir ja, aber sagen Sie mal, warum musste das denn sein? Kl 4: Was, das ich ein Kind erwarte? Th: Ja Ja, das war ein Versehen, ich hab` nicht aufgepasst mit der Pille. Th: Aha, ja Aber wissen Sie, ich denke daran, dass ich mich eigentlich nicht fähig fühle, ein Kind zu erziehen, oder ich glaube auch nicht, dass ich fähig bin, Zärtlichkeit und Liebe zu empfinden, sondern... Th4: Das letztere, das... Kl 5:... dass ich mich gestört fühle durch... Th5: Das letztere können Sie nicht wissen, da muss das Kind erst da sein. Kl 6: Ja, aber ich glaube einfach nicht daran, dass sich so was dann einfach automatisch entwickelt. Th6: Automatisch nicht, aber natürlich! Automatisch, automatisch... Kl 7: Ich glaube einfach nicht daran... Th7: Sie brauchen auch nicht daran zu glauben, Sie können sich darauf verlassen, dass es so ist! KL: Ja, aber nicht bei jedem... Th: Ja nicht bei jedem. Das geb` ich Ihnen zu, also Sie können eine der wenigen Ausnahmefälle sein.... Was ist denn mit dem Mann? Kl 8: Ja, den kenn` ich schon lange, ich möchte nicht heiraten und wir leben aber in einer guten Beziehung zusammen. Th8: Ja, und wie denkt er sich das? Kl 9: Ja, also wie gesagt, er möchte an sich gerne Kinder haben, er versteht mich aber und akzeptiert das auch, dass ich keine Kinder haben möchte. Th: Ja, aber... Er missbilligt so einen Eingriff, aber er würde mir das nicht verbieten. Th9: Ja, nein, also den Eingriff kann ich Ihnen wirklich nicht raten. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 156

155 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 9: Beziehungsfaktoren Die folgende Liste (nach Wolberg, 1977) enthält eine Reihe von relativ häufigen Äußerungen von Klienten. Diesen Äußerungen ist eine Auswahl möglicher Reaktionen zugeordnet. Wählen Sie aus den genannten Antworten jeweils diejenige aus, von der Sie glauben, dass sie den Aufbau einer positiven Beziehung zwischen Therapeut und Klient fördert. Begründen Sie Ihre Auswahl. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 157

156 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 9: Beziehungsfaktoren 1. Kl: Ich glaube, dass Sie mir überhaupt nicht helfen. A. Th: Vielleicht sollten wir mit der Therapie aufhören. B. Th: Das kommt daher, dass Sie überhaupt nicht mitmachen. C. Th: Wenn Sie sich nicht anstrengen, können wir uns nicht mehr treffen. D. Th: Reden wir doch darüber. Was glauben Sie, geht zwischen uns vor? E. Th: Sage oder tue ich irgend etwas, das Sie stört? Begründung: 2. Kl: Sie sehen heute müde aus. A. Th: Ich konnte in letzter Zeit einfach nicht schlafen Es geht mir so viel durch den Sinn. B. Th: Kein Wunder, weil ich gestern lange aufgeblieben bin. Das soll aber unsere Sitzung nicht stören. C. Th: Nein, nein, ich bin völlig munter. D. Th: Ja, ich habe viel Kummer mit meinen Kindern, und meine Frau ist jetzt auch noch krank geworden. E. Th: Ja, diese Rückenschmerzen bringen mich um. Begründung: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 158

157 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 9: Beziehungsfaktoren 3. Kl: Glauben Sie, dass ich jemals wieder normal sein werde. A. Th: Sie scheinen einige Zweifel daran zu haben? B. Th: Sie werden schon bald einen Unterschied bemerken. C. Th: Ich bin zuversichtlich, und es wird auch davon abhängen, wie gut wir zusammenarbeiten werden. Zunächst sollten wir aber klären, was Sie unter normal verstehen. D. Th: Bei Ihnen bin ich da ganz zuversichtlich. E. Th: Aber sicher, das steht ganz außer Frage. Begründung: 4. Kl: Ich hoffe, dass Sie mich lieber haben als andere Patienten. A. Th: Wenn Sie das verlangen, dann kann ich Sie nicht behandeln. B. Th: Was meinen Sie, was ich für Sie empfinde? C. Th: Warum sollte ich? D. Th: Vielleicht fühlen Sie sich sicherer, wenn Sie wüssten, dass ich Sie am liebsten habe. Wissen Sie, ich möchte allen meinen Klienten helfen, und Ihnen auch. A. Th: Ich habe keine Lieblinge. Begründung: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 159

158 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 9: Beziehungsfaktoren 5. Kl: Ich glaube, ich bin der fürchterlichste, hässlichste, schwächste und am meisten verachtete Mensch auf der Welt. A. Th: Glauben Sie mir, das sind Sie nicht! B. Th: Das ist albern. Ich fühle, Sie sind in vieler Hinsicht ein ganz wertvoller Mensch. C. Th: Wer denkt so über Sie? D. Th: Sie sind einer der nettesten Menschen, die ich kenne. E. Th: Warum, glauben Sie, fühlen Sie sich so? Denken andere das auch über Sie? Begründung: Prof. Dr. Tanja Michael Folie 160

159 Seminar: Kommunikationstraining und Gesprächsführung Gesprächsführung Übung 10: Indirekt und implizit kommunizieren In den folgenden Gesprächssituationen geht es um Tabuthemen. Der Therapeut geht davon aus, dass der Klient massiv mit Abwehr reagieren wird, wenn er das Thema anschneidet. Um diesen Widerstand wenigstens zu mildern, will er seine Äußerungen nach dem Prinzip des indirekten Kommunizierens behutsam verpacken. Versetzen Sie sich in die Lage des Therapeuten und überlegen Sie Formulierungsvorschläge. Prof. Dr. Tanja Michael Folie 161

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