Rehabilitation Eine Frage der Finanzierung? Andreas Schepers
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- Manfred Berger
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1 Münster, Münster, LWL - Fachtagung: Rehabilitation Bausteine des modernen psychiatrischen Gesundheitswesens Rehabilitation Eine Frage der Finanzierung? Andreas Schepers 1
2 Themenüberblick 1. Rehabilitation als Aufgabe der Rentenversicherung 2. Eckdaten zur Rehabilitation der DRV Westfalen 3. Grundlagen der Finanzierung der Rehabilitation und rechtlicher Rahmen 4. Ergebnisse des Reha Rating Reports / Ausblick 5. Weiterentwicklung des Vergütungssystems 6. Reha rechnet sich! 2
3 Rehabilitation als Aufgabe der RV Ziel Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und Vermeidung oder Hinausschieben des Bezugs von Erwerbsminderungsrenten mit Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 3
4 Anträge auf Teilhabeleistungen bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen 2008 = = = Steigerung in den vergangenen beiden Jahren um ca. 8 % 4
5 Bewilligungen von Teilhabeleistungen der DRV Westfalen allg. med. Leistungen einschl. AHB Abhängigkeitserkrankungen Krebserkrankungen Nachsorgeleistungen Kinderrehabilitation Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 5
6 Haushaltsvolumen für Leistungen zur Teilhabe 2009 Haushaltsansatz insgesamt Haushaltsansatz für allgem. Leistungen zur medizinischen Rehabilitation ca. 317 Mio. Euro (= 3,1 % des Gesamthaushaltes der DRV Westfalen) ca. 126 Mio. Euro Haushaltsansatz für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben ca. 82 Mio. Euro 6
7 Ausgangssituation bei der Finanzierung der Rehabilitation Finanzierung der medizinischen Rehabilitation durch die gesetzlich festgelegten Rehabilitationsträger Rund 70 % der Gesamtfinanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen und die Rentenversicherung Monistische Finanzierung der medizinischen Rehabilitation Duale Finanzierung im Krankenhausbereich 7
8 Schematische Darstellung der Einnahmen- und Ausgabenstruktur einer Rehabilitationseinrichtung Ausgaben Personalaufwendungen Materialaufwendungen Investitionsaufwendungen Einnahmen Anzahl der Vergütungstage * Vergütungssatz 8
9 Rechtliche Ausgangslage 19 Abs. 4 S.2, 35 S. 2 Nr. 4 SGB IX Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit angemessene Vergütung (Äquivalenzprinzip) Kostendeckungsprinzip Markttransparenz 9
10 Rechtliche Ausgangslage Abschluss von Belegungsverträgen nach 21 SGB IX nur mit Einrichtungen, die die erforderlichen Qualifikationen (Qualität) im Sinne des SGB IX besitzen die auf dieser Basis unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit kostendeckend arbeiten deren Preise für das Angebot den Preisen anderer Einrichtungen gleicher Art und Güte innerhalb bestimmter Varianzen nachvollziehbar entsprechen 10
11 Reha Rating Report 2009 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) Ziel Erhöhung der Transparenz des Rehabilitations- und Vorsorgemarktes Verfahren Verarbeitung von Informationen des BDPK, DEGEMED, Prognos, Daten des statistischen Bundesamtes, Auswertung von Jahresabschlüssen von Einrichtungen 11
12 Ergebnisse des Reha Rating Report 2009 Verringerung der Anzahl der stationären Reha- und Vorsorgeeinrichtungen um 9,5 % auf 1255 Kliniken Ansteigen der Fälle um 17 % Ansteigen der Belegungstage um 10 % Absinken der Verweildauer um 6 % Erhöhte Insolvenzgefahr bei 24 % der Kliniken Schließen der wirtschaftlich schwachen Kliniken (rund 16 % bis 2020) 12
13 Ergebnisse des Reha Rating Report 2009 durch Verringerung der Anzahl der Kliniken (Marktbereinigung) verbessert sich die Lage der verbleibenden Kliniken Nachfrage nach Rehabilitation steigt durch die Alterung der Bevölkerung langsame Erholung bis ,3 % Fälle mehr als 2006 durch Verweildauerreduktion in Krankenhäusern und Komplexpauschalen engere Verzahnung von akut-stationären und Reha-Leistungen 13
14 Reha Rating Report 2009 Trügerische Erholung? hohe Tarifabschlüsse Folgen des Gesundheitsfonds Finanzmarktkrise Wirtschaftskrise aber Herausforderungen und Chancen der Zukunft steigender Bedarf an medizinischen Reha-Leistungen wegen Alterung der Bevölkerung, Anhebung des Renteneintrittsalters stärkere Nachfrage nach AHB und ambulanten Leistungen wachsende Qualitätstransparenz 14
15 Was wünscht sich ein Leistungserbringer von einem Vergütungssystem? Berücksichtigung der Schweregrade Transparenz Leistungsgerechtigkeit Kurzum: Adäquate Bezahlung geleisteter Qualität 15
16 Innovative Ansätze zur leistungsgerechten Vergütung Zwei unterschiedliche Projekte zur Entwicklung eines Reha-Klassifikationssystems I. Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK) Prof. Müller-Fahrnow, Charité Berlin Finanzierung: - 3 große Reha-Träger: Mediclin, Median, Paracelsus - Beteiligung der DRV (Datenlieferung und Beteiligung auserwählter Kliniken) Projektansatz: Rehabilitanden in behandlungshomogene Gruppen mit Definition therapeutischer Behandlungsinhalte für diese Gruppen (in Anlehnung an das Leitlinien-Konzept der DRV) 16
17 Innovative Ansätze zur leistungsgerechten Vergütung Zwei unterschiedliche Projekte zur Entwicklung eines Reha-Klassifikationssystems II. Rehabilitations-Behandlungsgruppen (RBG) Prof. Neubauer, Institut für Gesundheitsökonomie München (IFG) Finanzierung: - mehrere große Krankenkassen und KH-Verbände Projektansatz: Rehabilitanden in kostenhomogene Gruppen (40 % der Kosten fallabhängig) 17
18 Innovative Ansätze zur leistungsgerechten Vergütung RBG Vergleich der Projekte zur Fallgruppenbildung in der Reha - kostenhomogene Behandlungsgruppen als Grundlage für fallbezogene Vergütung - ökonomische Homogenität und medizinische Plausibilität als Hauptzielgrößen - empirische Entwicklung über ökonomische Analyse der Ist-Situation in Stichproben von Reha-Einrichtungen - verwaltungsarmes Zuordnungsverfahren über Routinedaten - ökonomisch orientierte Gruppenbildung auf Basis variabler Kosten - Orientierung an medizinischen Leistungen - KTL-Leistungen nicht einbezogen 18 RMK - typische Rehabilitandengruppen mit definiertem, homogenem Behandlungsbedarf als Instrument des Qualitätsmanagements - Ziele sind bedarfsorientierte Soll-Behandlungsstandards, die leitlinien-/evidenz-basiert im Expertenkonsens erstellt werden sollen - Gruppenbildung über nach ETM gruppierte KTL-Leistungen und Patientenmerkmale - Auswertung von (bundesweit repräsentativen) Routinedaten; ergänzt durch Erhebungen in Reha-Einrichtungen - Modellierung von Bedarfs- und Therapieklassen mit Zusammenhanganalysen
19 Rehabilitation rechnet sich! rund 80 % der Rehabilitanden entrichten nach einer medizinischen Rehabilitation im nachfolgenden Zweijahreszeitraum lückenlos oder mit Unterbrechungen Beiträge nach 5 Monaten hat sich die Rehabilitation aus vermiedenen Erwerbsminderungsrenten amortisiert schon nach 3 Monaten hat sich die Rehabilitation aus vermiedenen Erwerbsminderungsrenten und eingezahlten Beiträgen amortisiert 19
20 Münster, Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 20
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