Konjunkturprognose der Chefvolkswirte der Sparkassen- Finanzgruppe 2018 Pressekonferenz am 30. Januar 2018 in Berlin
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- Bernd Schäfer
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1 Konjunkturprognose der Chefvolkswirte der Sparkassen- Finanzgruppe 2018 Pressekonferenz am 30. Januar 2018 in Berlin Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband
2 Gemeinsame Konjunkturprognose der Sparkassen- Finanzgruppe Mitwirkende Chefvolkswirte Uwe Burkert Dr. Cyrus de la Rubia Uwe Dürkop Jochen Intelmann Dr. Ulrich Kater Dr. Jürgen Michels Dr. Gertrud Traud Prof. Dr. Carsten Wesselmann Torsten Windels Institut LBBW HSH Nordbank Berliner Sparkasse Hamburger Sparkasse DekaBank Bayerische Landesbank Helaba KSK Köln NORD/LB Koordination: Dr. Holger Schulz DSGV Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband
3 Weltwirtschaftlicher Rahmen für die Prognose Annahmen für - Welthandel - Wechselkurse - Ölpreis Trotz Gegenwart vieler Risiken: Weltproduktion und Welthandel dürften 2018 erneut expandieren. Der IWF geht von einem globalen Produktionswachstum von 3,9 Prozent und einem Handelswachstum von 4,6 Prozent aus. Die Chefvolkswirte erwarten im Mittel für den Jahresdurchschnitt 2018 einen Wechselkurs von 1,15 US-Dollar pro Euro. Die Rohölpreise nehmen sie im Mittel mit 62 US-Dollar pro Barrel der Sorte Brent an. Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband
4 BIP in Deutschland 6 Bruttoinlandsprodukt Deutschland reale Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent Weiter überdurchschnittliches Wachstum des BIP 2018 im fünften Jahr in Folge ,9 2,2 2,3 Zehnjahres- Durchschnitt bei 1,3 % Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
5 Deutsche Wirtschaft 2018 im Überblick Kerndaten der Gemeinschaftsprognose Ist-Werte für Prognosen für ) 2018 Bruttoinlandsprodukt 2) +2,2 +2,3 Konsumausgaben der privaten Haushalte +2,0 +1,7 Konsumausgaben des Staates +1,4 +1,4 Bauinvestitionen +2,6 +2,5 Ausrüstungsinvestitionen +3,5 +5,5 Exporte +4,7 +4,9 Importe +5,2 +5,1 Erwerbstätige 3) Arbeitslosenquote 4) 5,7 5,4 Verbraucherpreise (HVPI) 5) +1,7 +1,8 Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 5) +1,3 +1,5 Sparquote 6) 9,7 9,8 1) Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes vom 11. Januar ) BIP und Untergliederungen: nicht kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in % 3) Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort im Inland, in Tausend 4) Arbeitslosenquote in der Definition der Bundesagentur für Arbeit, in % 5) Veränderung gegenüber Vorjahr in % 6) Sparquote der privaten Haushalte in % Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband
6 BIP im Euroraum 4 Bruttoinlandsprodukt Euroraum reale Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent 2 1,7 2,4 2,1 Weiterhin starkes Wachstum im neuen Jahr über zunehmende Breite des Länderspektrums 0-2 Zehnjahres- Durchschnitt bei 0,7 % Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband Quelle: Eurostat, 2017er Ist-Wert wird zeitgleich mit DSGV-PK veröffentlicht. Die meisten jüngeren Prognosen (IWF, Deka) gingen von 2,4 % aus, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Spk.-Fingr
7 Preisentwicklung im Euroraum und Deutschland Deutschland schon weiter voraus aber Preise nähern sich im gesamten Währungsgebiet dem Zielniveau an Richtiger Zeitpunkt für Normalisierung der Geldpolitik ist erreicht Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI), ggü. Vj. in % Kernrate (ohne Energie Nahrung, Alkohol, Tabak), ggü. Vj in % Deutschland Euroraum ,7 +1, ,8 +1, ,3 +1, ,5 +1,2 Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
8 Verfügbares Einkommen und Sparquote Verfügbares Einkommen und Sparquote 9,7 9,7 9, Stärkere Einkommensanstiege in den letzten Jahren als Basis für Steigerungen von Konsum und Ersparnis keine Reduzierung der Sparquote durch die Niedrigzinsphase Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband Sparquote in Prozent Verfügbares Einkommen in Mrd. Euro Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
9 Landesbank Baden-Württemberg Die Erde. Sie ist Ursprungsort und Heimat aller bekannten Lebewesen. Vom All aus betrachtet erkennt man ihre ganze Schönheit. Wer Großes vorhat, braucht den Blick aufs Ganze. Uwe Burkert, Chefvolkswirt und Head of LBBW Research
10 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 2 Deutsche Wirtschaft 2018 im Überblick. Kerndaten der Gemeinschaftsprognose Ist-Werte für ) Prognosen für 2018 Bruttoinlandsprodukt 2) +2,2 +2,3 Konsumausgaben der privaten Haushalte +2,0 +1,7 Konsumausgaben des Staates +1,4 +1,4 Bauinvestitionen +2,6 +2,5 Ausrüstungsinvestitionen +3,5 +5,5 Exporte +4,7 +4,9 Importe +5,2 +5,1 Erwerbstätige 3) Arbeitslosenquote 4) 5,7 5,4 Verbraucherpreise (HVPI) 5) +1,7 +1,8 Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 5) +1,3 +1,5 Sparquote 6) 9,7 9,8 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe 1) Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes vom 11. Januar ) BIP und Untergliederungen: nicht kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in % 3) Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort im Inland, in Tausend 4) Arbeitslosenquote in der Definition der Bundesagentur für Arbeit, in % 5) Veränderung gegenüber Vorjahr in % 6) Sparquote der privaten Haushalte in %
11 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 3 Deutschland: Bau- und Ausrüstungsinvestitionen. Reale Veränderung ggü. Vorjahr in % , ,5 2,6 2, Bauinvestitionen Ausrüstungsinvestitionen Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018: Prognose der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
12 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 4 Die Inflationserwartungen steigen wieder, die Geldpolitik ist noch expansiv. 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00-0,50-1, y5y Inflation Forwards EZB Satz für die Einlagefazilität EZB Hauptrefinanzierungssatz Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research
13 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 5 Der Inflationsausblick Deutschland und Euroraum bleibt im Rahmen des EZB-Zieles. 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0-0,5-1, HVPI EWU Y/Y CPI DEU Y/Y Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research
14 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 6 EWU: Beiträge der Gütergruppen zur Inflation 2,0 2,0 1,5 1,5 1,0 1,0 0,5 0,5 0,0 0,0-0,5-0,5-1,0-1,0 Jan. 13 Jul. 13 Jan. 14 Jul. 14 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Nahrung/Genuss Energie Nichtenergie Industr.-güter Dienstl. HVPI Y/Y Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research
15 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 7 Kommt die Inflation bald zurück? Nein. Digitalisierung, Globalisierung und Demografie sprechen dagegen. Digitalisierung Globalisierung Demografie: Alterspyramide Deutschland Inflation Kommt die Inflation bald zurück? Nein. Wir erwarten, dass das Inflationsziel der EZB von knapp unter 2% auf Basis der Kernrate zumindest bis 2020 nicht erreicht wird. Die anhaltende Globalisierung und demografische Aspekte sehen wir hier am Wirken. Die Güterpreisinflation sollte deshalb weiter sehr schwach bleiben (Hintergrund: Globalisierungseffekte, unterdurchschnittliche Investitionstätigkeit der Unternehmen und Ausgabeverhalten im Alter). Die Dienstleistungsinflation dürfte hingegen unabhängiger von der Globalisierung sein, Dienstleistungen dürften verstärkt im Alter nachgefragt werden. Allerdings halten wir es für gefährlich, Inflationsrisiken dauerhaft auszuschließen zu viele Unsicherheiten bezüglich der Erklärungszusammenhänge bestehen. Quelle: Bloomberg, LBBW Research
16 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 8 Wir verstehen zudem den Inflationsprozess zu einem Gutteil nicht mehr, nicht zuletzt wegen der Digitalisierung unser Volkswirtschaften. Kumulative Globale Inflation/Deflation (in %), Juli 2015 bis Juli 2017 Quelle: FT, LBBW Research.
17 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 9 Dynamische Preisgestaltung im E-Commerce gewinnt an Bedeutung Welche Bedeutung hat die dynamische Preisgestaltung für Ihr Unternehmen (in %)? Geringe Bedeutung Unregelmäßig, 9% 82 bei Bedarf Anpassungshäufigkeit und gründe bei dynamischer Preisgestaltung Preisverhalten von Wettbewerber 62 Hohe Bedeutung 38% Einmal pro Tag 13 Bestellverhalten Ausfallrisiko 8 26 Zwei- bis dreimal am Tag 3 Kundenprofil 5 Mittlere Bedeutung 53% Häufiger als zweibis dreimal am Tag Anpassungshäufigkeit (Angaben in %) 3 Sonstiges 15 Anpassungsgründe (Angaben in %) Quelle: Boniversum & bevh, aus: Die Wirtschaftslage im Interaktiven Handel B2C 2015/16
18 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 10 Automatisierung hat zu Lohnzurückhaltung in Deutschland beigetragen. Roboter werden vor allem im Verarbeitenden Gewerbe eingesetzt. Robotereinsatz pro 1000 Arbeitnehmer in lokalem Arbeitsmarkt in Deutschland, Das nimmt den Anreiz für die Unternehmen, hier neue Stellen zu schaffen. Die Angst um die Stellen hat aber wohl zur Lohnzurückhaltung der Arbeitnehmer beigetragen. Wenige hochqualifizierte Arbeitnehmer haben lohnmäßig durch Roboter profitiert. Damit sind Roboter wohl mit dafür verantwortlich, dass die Lohnquote in Deutschland tendenziell gesunken ist. Quelle: The rise of robots in the German labour market VOX, CEPR s Policy Portal
19 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 11 Deutschland ist innovativstes Land in Europa. Anzahl der Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt nach Ursprungsländern (2016) Deutschland wird in Sachen Patentanmeldungen nur noch von den großen Staaten USA, Japan und China übertroffen. Gemessen an der Bevölkerungsgröße sind allerdings Staaten wie die Schweiz und die skandinavischen Länder forschungsstark. Dauerhaft wird Europa nur im Forschungsverbund stark bleiben. Das gilt für die staatliche Forschung ebenso wie für multinationale Unternehmen USA Japan China Deutschland Südkorea Frankreich Schweiz Niederlande Vereinigtes Königreich Italien Schweden andere europ. Länder andere Länder Quelle: Statista, LBBW Research.
20 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 12 Deutschland: Ausgaben für F&E (Mrd. Euro) nach Sektoren in Mrd. Euro. 100 Unternehmen sind bereits jetzt die wichtigsten Träger von Innovation. Forschungsausgaben der Unternehmen mehr als doppelt so hoch wie beim Staat und den Institutionen ohne Erwerbszweck. Trend dürfte sich in der Wissensgesellschaft fortsetzen Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck Hochschulen Wirtschaft Quelle: Destatis, LBBW Research
21 Landesbank Baden-Württemberg LBBW Research für DSGV Seite 13 Megathema Digitalisierung: Bessere Netzinfrastruktur und höhere Rechtssicherheit auf dem Wunschzettel der Unternehmen. Die Breitbandinfrastruktur bleibt ganz oben auf der Wunschliste der Unternehmen. Breitbandinfrastruktur flächendeckend Rechtssicherheit wirtschaftlicher Datennutzung Vor allem der ländliche Raum gilt als Unterversorgt. Wird als Standortfaktor an Bedeutung noch zunehmen. Digitale Basiskompetenzen in allen Bildungsbereichen IT-Sicherheit Hier ist Deutschland zuletzt zurückgefallen. Nur 42% aller Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten haben Zugang zu schnellem Internet (mehr als 30 Mbit/sec.) Führend in Europa Dänemark (73%), Niederlande (65%), Schweden (64%) und sogar Portugal (58%). Verwaltungsverfahren für Unternehmen digitalisieren Fairen Wettbewerb sichern Zugang zur Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben Hürden im EU-Binnenmarkt verringern Quelle: Destatis, DIHK, LBBW Research
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