Ansprüche indigener Völker auf Rückführung rechtswidrig ausgeführten Kulturgutes

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1 Veröffentlichungen aus dem Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg Kerstin Asmuss Ansprüche indigener Völker auf Rückführung rechtswidrig ausgeführten Kulturgutes Eine Untersuchung für Ansprüche aus Art. 5 UNIDROIT- Konvention 1995 und aus allgemeinem Völkerrecht 36 Nomos

2 Veröffentlichungen aus dem Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg herausgegeben von Prof. Dr. Thomas Bruha und Prof. Dr. Stefan Oeter Band 36

3 Kerstin Asmuss Ansprüche indigener Völker auf Rückführung rechtswidrig ausgeführten Kulturgutes Eine Untersuchung für Ansprüche aus Art. 5 UNIDROIT- Konvention 1995 und aus allgemeinem Völkerrecht Nomos

4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 2010 ISBN Auflage 2011 Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

5 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 15 Erster Teil: Einleitung 19 I. Die Federkrone des Moctezuma 19 II. Kulturgüter indigener Völker im illegalen Kunsthandel Der illegale Handel mit Kunst und Kultur Bedeutung für indigene Völker 24 III. Einführung in die Problematik Rückführungsverfahren nach Art Rechtliche Stellung indigener Völker 27 a. Aktivlegitimierung indigener Völker für Ansprüche aus Art b. Rechtssubjektivität indigener Völker im gegenwärtigen Völkerrecht 28 c. Gang und Grenzen der Untersuchung 30 Zweiter Teil: Völkerrechtlicher Status indigener Völker 35 I. Definition indigener Völker Der Indigenitätsbegriff 35 a. Etymologie 35 b. Definitionen in Wissenschaft und Praxis 35 (1.) Vorschlag des UN-Sonderberichterstatters Cobo 35 (2.) Anayas Verwurzelungsbegriff 37 (3.) Die Daes-Definition 38 (4.) Art. 1 ILO-Konvention Nr (5.) Kritische Auseinandersetzung 40 (a.) Methodologik 40 (b.) Inhaltliche Merkmale 41 (I.) Objektive Kriterien 41 (II.) Subjektives Element 46 (6.) Zwischenergebnis Das Selbstbestimmungsrecht 48 a. Implikationen des Selbstbestimmungsrechtes 49 b. Das Volk als Träger des Selbstbestimmungsrechtes Minderheitenschutz 56 7

6 4. Exposition zur Rechtsstellung indigener Völker im Völkerrecht 57 a. Selbstbestimmungsrecht und Schutzbedürfnis indigener Kulturen 57 b. Verhältnis zum Minderheitenrecht und Anwendbarkeit des Volksbegriffes im Sinne des Art. 1 UN-Charta auf indigene Völker Arbeitsdefinition 63 II. Völkerrechtssubjektivität indigener Völker Rechtlicher Status indigener Völker im geschriebenen Völkerrecht 64 a. Völkerrechtlicher Schutz indigener Völker: eine historische Perspektive 64 (1.) Naturrecht 64 (2.) Positivismus und die post-westfälische Völkerrechtsordnung 66 (3.) Der Einfluss der Kolonialzeit auf den völkerrechtlichen Status indigener Völker 67 (4.) League of Nations 68 b. Die Entwicklung des Minderheitenschutzes 69 c. Die Gewährleistung von Menschenrechten in internationalen Abkommen und ihre Bedeutung für indigene Völker 72 (1.) Internationaler Pakt über Bürgerliche und Politische Rechte (a.) Selbstbestimmung als kollektives Menschenrecht 73 (I.) Kollektivrechtliches Element 75 (i.) Wortlaut 76 (ii.) Historische Auslegung 76 (iii.) Systematik 77 (iv.) Teleologie 78 (v.) Verfahrensrecht und Rechtsprechung des UN- Menschenrechtsausschusses 79 (vi.) Abwägung 82 (II.) Anwendbarkeit des Art. 27 IPBürg auf indigene Völker 83 (III.) Zusammenfassung 84 (2.) Instrumente der International Labour Organization zum Schutz indigener Völker 84 (3.) Banjul Charter on Human and Peoples Rights (4.) Etablierung des United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues 92 (5.) UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples

7 2. Zusammenfassung 96 III. Zusammenfassung zum völkerrechtlicher Status indigener Völker 97 Dritter Teil: I. II. III. IV. Aktivlegitimierung indigener Völker für Rückführungsersuchen aus Art. 5 de lege lata Die 1995 als Rechtsgrundlage für Rückführungsersuchen Entstehungsgeschichte Rechtsnatur und Transformationserfordernis Verhältnis zur UNESCO-Konvention Aktivlegitimierung für Rückführungsansprüchen nach Art Auslegung des Art. 5 unter Berücksichtigung des Schutzbedürfnisses indigener Völker durch die Berücksichtigung des Schutzbedürfnisses der Kultur indigener Völker Indigenous communities im Sinne der Auslegung 107 a. Wortlautgrenze 107 b. Entstehungsgeschichte und Intention 107 c. Konventionssystematik 110 Die als Ausprägung eines allgemeinen Rechtsgrundsatzes Einleitung zum Rechtsinstitut der allgemeinen Rechtsgrundsätze 112 a. Vom ius gentium bis zur Rechtsprechungspraxis der Gegenwart 113 b. Art. 38 Abs. 1 lit. c IGH-Statut: Ableitung allgemeiner Rechtsgrundsätze 114 c. Exkurs: Allgemeine Rechtsgrundsätze als Völkerrechtsquelle und Verhältnis zum Völkergewohnheitsrecht 118 d. Zusammenfassung Rückführung widerrechtlich ausgeführten Kulturgutes als allgemeine Rechtsüberzeugung Rückführung widerrechtlich verbrachten Kulturgutes indigener Völker als Gegenstand allgemeiner Rechtsüberzeugung 125 a. Bestimmungen auf nationaler Ebene 125 (1.) Der Native American Graves and Repatriation Act 125 (2.) Instrumente des australischen Rechts 125 b. Generalisierbarkeit

8 V. 4. Die als Ausdruck eines allgemeinen Rechtsgrundsatzes und Anwendbarkeit auf den Schutz indigener Völker Zwischenergebnis 128 Zusammenfassung zur Anwendbarkeit des Art. 5 UNIDROIT- Konvention auf indigene Völker 128 Vierter Teil: I. II. Ansprüche indigener Völker auf Rückführung widerrechtlich ausgeführten Kulturgutes nach dem Vorbild des Art. 5 Problempunkte der Anwendung des Art. 5 auf indigene Völker Völkerrechtssubjektivität Prozessfähigkeit Materiellrechtliche Aspekte des Art Gang der Untersuchung 131 Völkerrechtssubjektivität indigener Völker aus ungeschriebenem Völkerrecht Völkerrechtssubjektivität indigener Völker aus Völkergewohnheitsrecht Völkerrechtssubjektivität indigener Völker aus einem allgemeinen Rechtsgrundsatz 134 a. Anwendbarkeit des Rechtsinstituts im konkreten Fall 134 b. Staatenpraxis im Umgang mit indigenen Völkern: kursorischer Überblick 135 (1.) Neuseeland 135 (2.) Australien 137 (3.) Lateinamerika 140 (a.) Spanischsprachige Regionen 140 (b.) Brasilien 142 (c.) Anerkennung indigenen Kommunitärrechts und ihre Grenzen 144 (d.) Der Awas Tingni-Fall 145 (e.) Zusammenfassung 147 (4.) Nordamerika und Kanada 148 (5.) Annäherung an afrikanische Ansätze 152 (6.) Selbstbestimmungsrechte in Skandinavien 154 c. Kohärente Rechtsprinzipien 155 (1.) Grundsätzliche Feststellungen

9 (2.) Die Rechtsposition indigener Völker im Landrecht und ihre Bedeutung für die Ableitbarkeit kultureller Rechtssubjektivität 157 (3.) Zusammenfassung Schlussfolgerung für den völkerrechtlichen Status indigener Völker nach Maßgabe gemeinsamer Rechtsüberzeugungen 158 III. Partielle Völkerrechtssubjektivtät indigener Völker These zur partiellen Völkerrechtssubjektivität indigener Völker im Kulturgüterrecht 159 a. Ausgangspunkt der Erwägungen 159 (1.) Vergleich mit der Rechtslage im internationalen Investitionsschutzrecht 161 (2.) Übertragbarkeit auf die rechtliche Situation indigener Völker 162 (3.) Kulturelle Selbstbestimmungsrechte als normatives Gebot der Anerkennung partieller Völkerrechtsfähigkeit 163 b. Parallele Entwicklungen im Völkerrecht 163 (1.) Einleitung 163 (2.) Die Entwicklung des Individualrechtsschutzes im Völkerrecht 164 (3.) Begründungsansätze partieller Völkerrechtssubjektivität des Individuums und kritische Würdigung 168 (4.) Zwischenergebnis zum völkerrechtlichen Status des Einzelnen 174 c. Bedeutung der Menschenrechte für die völkerrechtliche Situation indigener Völker 175 d. Argumente in der Diskussion um die Teilrechtssubjektivität indigener Völker 176 (1.) Die Bedeutung indigener Kulturen für das kulturelle Erbe der Menschheit 176 (2.) Die Theorie von der absoluten Staatssouveränität und ihre Revision 177 (3.) Politische und gesellschaftliche Aspekte und die Bedeutung hoheitlicher Terrtiorialintegrität 179 (4.) Spezifische Interessen indigener Völker und Kulturgüterrecht als Kollektivrecht 181 (5.) Abwägung Zusammenfassung

10 IV. V. Konsequenzen partieller Völkerrechtssubjektvität indigener Völker im Funktionalitätszusammenhang der Kohärenz von Völkerrecht und nationaler Rechtsordnung 184 a. Das Problem 184 b. Schutz von Kulturgütern indigener Völker im amerikanischen Recht 185 (1.) Konzeption des Native American Graves and Repatriation Act 185 (2.) Kritische Würdigung im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf Ansprüche nach dem Vorbild des Art. 5 UNIDROIT- Konvention 186 c. Zusammenfassung Harmonisierung mit der Rechtslage im nationalen Recht Erwägungen des Prozessrechts auf Völkerrechtsebene Schlussfolgerung 188 Schwierigkeiten der Anwendung des Art. 5 auf indigene Völker im Hinblick auf die materiellrechtlichen Vorgaben der Konvention und Lösungsansätze Zeitlicher Anwendungsbereich gemäß Art. 10 Abs. 2 UNIDROIT- Konvention Sachlicher Schutzbereich 189 a. Der Kulturgutbegriff der 189 b. Anwendbarkeit auf Kulturgüter indigener Völker Rechtswidrige Ausfuhr von Kulturgut gemäß Art. 5 Abs a. Rechtswidrigkeit der Ausfuhr 192 b. Qualifikationstatbestände gemäß Art. 5 Abs. 3 UNIDROIT- Konvention 195 c. Analoge Anwendung auf Drittstaatenexport Rechte zur Verweigerung der Rückführung 200 a. Verjährungseinrede gemäß Art. 5 Abs. 5 UNIDROIT- Konvention 200 b. Rückführungsverweigerungsrechte im Lichte der Internationalisierung von Kunst und Kultur 201 (1.) Vom national wertvollen Kulturgut zum internationalen ordre public culturel 201 (2.) Topoi der Abwägung über den Verbleib von Kulturgut bei begründetem Rückführungsanspruch 205 (a.) Physische Bestandssicherung 205 (b.) Erhalt des informatorischen Wertes

11 (c.) Zugang für Öffentlichkeit und Wissenschaft 207 (3.) Kritische Würdigung im Hinblick auf die Bedeutung des Ansatzes für den Schutz von Kulturgütern indigene Völker 208 c. Zusammenfassung Rechtsfolge 210 a. Sachenrechte an zurückgeführtem Kulturgut 210 (1.) Die Bestimmung der kulturellen Identität von Kulturgütern nach der 210 (2.) Sachzuordnung im Völkerrecht 211 (3.) Kollisionsrecht 213 (a.) Bestimmungen des internationalen Privatrechts 213 (I.) Allgemeine Grundsätze des geltenden Rechts 213 (II.) Gesamtverweisung und inländischer ordre public (III.) Ausländisches intertemporales Privatrecht und Korrekturmöglichkeiten: Sonderproblem des im kolonialgeschichtlichen Zusammenhang verbrachten Kulturgutes (b.) Das Prinzip der lex originis als Sonderanknüpfung für Kulturgüter 218 (I.) Das Herkunftsprinzip im Lichte des internationalen Rechts 218 (II.) Verankerung der lex originis in der 221 (c.) Die Theorie des genuine link 223 (d.) Kritische Würdigung im Hinblick auf die Bedeutung der Kultur für indigene Völker 225 (e.) Zusammenfassung 227 (4.) Anerkennung ausländischen Eigentumserwerbs durch die 228 (a.) Europäisches internationales Sachenrecht und Rechtslage in Deutschland 229 (I.) Europarecht 229 (II.) 9 KultGüRückG und kollisionsrechtliche Bedeutung 230 (b.) Bedeutung für zurückgeführte Kulturgüter indigener Völker 231 (c.) Zusammenfassung 232 b. Adressat zurückgeführten Kulturgutes

12 c. Gutglaubensmaßstab 233 d. Kompensationsleistungen gemäß Art. 6 UNIDROIT- Konvention 235 (1.) Angemessenheit der Entschädigung 235 (2.) Regressansprüche des Staates gemäß Art. 6 Abs e. Rechtliche und tatsächliche Sicherung der Rückführung 236 f. Finanzierung von Verfahren zur Rückführung von Kulturgütern indigener Völker Zusammenfassung 238 Fünfter Teil: Abschließende Erwägungen und Zusammenfassung 239 I. Alternative Lösungsansätze Die Rechtsfigur der Responsibility to Protect und ihre Bedeutung für den Schutz kultureller Minderheiten Erhalt des kulturellen Erbes der Menschheit als Menschenrecht 241 II. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 242 III. Summary 249 Literaturverzeichnis