Update. Kompetenzprofil eines Coaches
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- Damian Schräder
- vor 6 Jahren
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1 Update Kompetenzprofil eines Coaches Coaching ist in der Praxis etabliert und in seiner Wirksamkeit bestätigt. Was ein Coach an Kompetenzvoraussetzungen mitbringen muss, um wirksam zu sein, scheint hingegen jeder für sich und damit immer wieder neu zu definieren. Sicherlich ist jeder Coach aufgrund seines persönlichen und beruflichen Erfahrungshintergrundes anders. Dennoch suchen Auftraggeber und Coachee nach Anhaltspunkten, ob ein Coach die erforderlichen Kompetenzen mitbringt. Zertifizierungen sind auf dieser Suche nach dem richtigen Coach eine Minimalanforderung. Auffallend in der Diskussion über das Kompetenzprofil eines Coachs ist, dass es vielfach detaillierte Auflistungen individueller Kompetenzen des Coachs gibt, jedoch wenig systematische Kompetenzprofile wie beispielsweise das Kompetenzprofil Einzel-Coaching von der Forschungsstelle Coach-Gutachten Hamburg. Kompetenzkataloge scheinen oftmals willkürlich und sind in ihrer Aussage paradox. Sie betonen den Ratgeber- und Expertenstatus des Coachs. Ein systematischer Ansatz hingegen hat das Leitbild vom Coach als Sparingspartner mit einem klaren Kompetenzprofil, welches persönliche Facetten aufnimmt. Das Kompetenzprofil ist insofern ein Qualitätsstandard, der eine Aussage über das professionelle Handeln des Coachs ermöglicht. In dem nachfolgenden Update wird eine Systematik für Kompetenzprofile von Coachs bereitgestellt. Sie soll potenziellen Auftraggebern und Coachees als Bewertungsmaßstab für die Auswahl eines Coachs dienen. Gleichermaßen ist sie ein Reflexionsangebot an Coachs für ihr eigenes Kompetenzprofil.
2 Was ein Kompetenzprofil aussagt Das Kompetenzprofil eines Coachs erfasst die erforderlichen berufsrelevanten Kompetenzen, die sie oder er für einen Coaching-Prozess benötigt. Diese sind nicht nur als Anforderungen formuliert, sondern auch in ihrer Ausprägung festgelegt. So ist der nachgewiesene hohe Wirksamkeitsfaktor Beziehungsqualität zwischen Coach und Coachee meistens in einer stärkeren Ausprägung erforderlich als das Fachwissen. Die Einschränkung auf die berufsrelevanten Kompetenzen betont, dass gezielt die Kompetenzen beschrieben werden, die für den Coaching-Prozess wichtig sind. Anforderungsprofil und Kompetenzprofil sind somit zwei Seiten der gleichen Medaille und müssen aufeinander abgestimmt sein. Ist das weitgehend der Fall, ermöglicht das Kompetenzprofil die Aussage darüber, dass ein Coach seine Tätigkeit beherrscht. Der Kompetenzbegriff aus verhaltensorientierter Perspektive Die vielen unterschiedlichen Definitionen des Kompetenzbegriffs sind für eine Systematisierung nicht hilfreich. In ihrer Vielfalt und Unübersichtlichkeit lassen sie sich kaum erfassen, sind entsprechend schwer messbar. In der Annahme des Kompetenzbegriffs als die Summe des Wissens, der Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der motivationalen Leistungsvoraussetzungen eines Coachs wird die Voraussetzung für eignungsdiagnostische Begutachtung hergestellt. Kompetenz im Sinne von Eignung lässt sich als Verhalten in einer konkreten Ausprägung prüfen. Die Messung ist insofern herausfordernd, da Verhalten immer mehrere Arten von Kompetenzen umfasst. Kommunikative, soziale, methodische, fachliche um nur einige zu nennen. Hinzu kommt, dass Kompetenzen nicht beobachtbar sein müssen, obwohl sie durchaus vorhanden sein können. Für die Begutachtung eines Coachs ist insofern ein klares Profil der berufsrelevanten Kompetenzen grundlegend eine Art Leitbild eines professionell handelnden Coachs. In dieses Leitbild fließen sowohl die Kompetenzen ein, die jeder Coach mitbringen sollte, als auch die persönlichen Besonderheiten, die letztlich vom Auftraggeber gezielt nachgefragt werden können.
3 Wie wird das Kompetenzmodell genutzt? Ein Kompetenzmodell übersetzt das Kompetenzprofil eines Coachs auf der Handlungsebene. Es ist die grundlegende Voraussetzung für die Operationalisierung der Kompetenzen in messbares Verhalten. Dieses Kompetenzmodell nimmt vier Kompetenzbereiche auf, die in einem Coaching-Prozess relevant sind. Kommunikative Kompetenz Motivation und Interesse Methodische Kompetenz Wissen Sprachliche Fertigkeiten Beziehungsqualität Einstellung/Haltung Werte Diagnostische Fähigkeiten Prozessgestaltung Fachwissen/ Forschung Überfachliche Kenntnisse Nachfolgend erhalten Sie exemplarisch eine Beschreibung der konkreten Fähigkeiten und Fertigkeiten aus den jeweiligen Kompetenzbereichen mit der Möglichkeit, die Ausprägung zu bestimmen. Kommunikative Kompetenz Sprachliche Fähigkeiten Bewusste verbale Kommunikation o o o o o Stimmige nonverbale Kommunikation o o o o o Verständliche Sprache und Schrift o o o o o Einsatz von Fragetechniken o o o o o Hypothesen formulieren und prüfen o o o o o Aktiv zuhören o o o o o Gesprächsführung nach Rogers o o o o o Feedback geben o o o o o Beziehungsqualität Wahrnehmungssensibilität o o o o o Wertschätzung o o o o o Empathisches Verhalten o o o o o Authentisch und ehrlich im Kontakt o o o o o Bewusste Kommunikation o o o o o Konstruktive Konfliktklärung o o o o o Vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre o o o o o
4 Methodische Kompetenz Diagnostische Fähigkeiten Sprachanalyse o o o o o Einsatz diagnostischer Instrumente o o o o o Selbst- und Fremdwahrnehmung o o o o o Analyse von Gedankenkonstruktionen o o o o o Selbstreflexion o o o o o Erkennen von Projektionen/Übertragungen o o o o o Schreiben von Gutachten o o o o o Prozessgestaltung Prozessorientierter Methodeneinsatz o o o o o Vielfältige Methoden beherrschen o o o o o Ressourcenorientiertes Vorgehen o o o o o Auftragsklärung o o o o o Klärung von Coaching-Zielen o o o o o Emphatische Prozesssteuerung o o o o o Visualisierung im Coaching-Prozess o o o o o Motivation und Interesse Einstellung/Haltung Offene Haltung o o o o o Neutrale Perspektive o o o o o Selbstmotivation o o o o o Neugierde o o o o o Unterstützende Position o o o o o Beratende Anteile o o o o o Werte Vertrauen o o o o o Verantwortung o o o o o Ehrlichkeit o o o o o Freiheit o o o o o Wertschätzung o o o o o Harmonie o o o o o Erfolg o o o o o
5 Wissen Fachwissen/Forschung Aktuelle Erkenntnisse über Coaching o o o o o Differenziertes Hintergrundwissen über Bezugswissenschaften o o o o o Wissen über Verhaltensänderungen o o o o o Methodenwissen o o o o o Kontextwissen (z.b. Unternehmen, Universität, Institution, Familie) o o o o o Vertragsgestaltung o o o o o Überfachliche Kenntnisse Systemisches Wissen o o o o o Kenntnisse über Organisationen o o o o o Führungserfahrungen o o o o o Erlebte Rollenvielfalt o o o o o Allgemeinwissen o o o o o Kulturspezifisches Wissen o o o o o Tipp Das Update Kompetenzprofil eines Coachs kann als Entscheidungshilfe für einen Coaching-Auftrag genutzt werden. Idealerweise formulieren der Auftraggeber und der Coachee gemeinsam ein Anforderungsprofil an den Coach und stellen dieses seinem Kompetenzprofil gegenüber. Die Ausprägungen der Anforderungen geben dem Auftraggeber die Möglichkeit, individuelle Schwerpunkte zu setzen, was sie oder er für besonders wichtig hält. Erfüllt ein Coach nicht alle Anforderungen, stellt das nicht seine Kompetenz in Frage. Vielmehr ist für beide Seiten offensichtlich, welche Handlungserwartungen ein Coach in welchem Maß erfüllen kann und welche nicht im Mittelpunkt stehen. Für die Beteiligten gilt prüfen Sie regelmäßig Ihr Profil! Mehr dazu finden Sie in unserem: Qualifizierungsprogramm für Fach- Produkttrainer und Servicetechniker
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