Molekulare Simulation gekrümmter Grenzflächen von Fluiden

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Molekulare Simulation gekrümmter Grenzflächen von Fluiden"

Transkript

1 Molekulare Simulation gekrümmter Grenzflächen von Fluiden Martin Horsch, Jadran Vrabec und Hans Hasse Frankfurt am Main, 5. Oktober Thermodynamik-Kolloquium

2 Phasengrenzflächen (makroskopisch) Phasen sind Bereiche, in denen Ordnungsparameter konstant bleiben oder sich kontinuierlich ändern. Daraus folgt für die Grenzflächen: Sprunghafte Änderung mindestens eines Ordnungsparameters Echt zweidimensionale Struktur Hinreichende Beschreibung durch Krümmungsradien und Oberflächenspannung [ Eine Betrachtung auf molekularer Ebene kann nicht von einer solchen Vereinfachung ausgehen. Sie kann aber zu ihr hinführen 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse

3 Phasengrenzflächen (nach Gibbs) Die innere (dreidimensionale) Struktur der Phasengrenze bestimmt ihre Eigenschaften. Beziehungen der axiomatischen Thermodynamik gelten für effektive zweidimensionale Grenzflächen. take some point [ ] and imagine a geometrical surface to pass through this point and all other points which are similarly situated [ ] called the dividing surface [ ] all the surfaces which can be formed in the described manner are evidently parallel [J. W. Gibbs, On the equilibrium of heterogeneous substances (876/77), S. 8]. Die von Gibbs hergeleiteten Gesetze gelten allgemein. Die konkreten Werte können aber davon abhängen, wie der Grenzbereich zwischen den Phasen auf zwei Dimensionen projiziert wird, d.h. von der Wahl der trennenden Fläche. 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse

4 Durchmesser Nukleation und nanoskalige Tröpfchen μm nm Hyytiälä, 9. Mai 99 (Boy u. Kulmala) Uhrzeit Anzahl pro Volumen [cm - ] p p μ, p,t μ, p,t p, T freie Enthalpie CNT ( = ) Tropfengröße n* kritischer Nukleus (instabil) 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 5

5 Nukleation und nanoskalige Tröpfchen Der kritische Nukleus befindet sich im kanonischen Ensemble in einem stabilen Phasengleichgewicht für kleine Systemvolumina p p N, V, T N, V, T μ, p,t V freie Energie CNT ( = ) μ, p,t Druck Tropfengröße n* 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 6

6 Oberflächenspannung (Drucktensor) Mechanischer Ansatz («virial route»): Bakker-Buff-Gleichung innen N p außen dp ( z) z Irving-Kirkwood-Drucktensor fij sr ij pn( z) kt ( z) 4 zr { i, j } S( z) ij Krümmung senkt maßgeblich. Oberflächenspannung / LJTS-Fluid,8 Vrabec et al. (6, 8),7, Tropfengröße (Moleküle) 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 7

7 Oberflächenspannung (Testflächenansatz) Verzerrung des Systems (V konstant): Kanonische Zustandssumme ergibt U F Tln exp T 4,, f U U U O U Für infinitesimale Verzerrungen ist = ΔF/ΔA mit A = 4πQ + O(Q). Nichtlineare Terme entsprechen dem Beitrag von Fluktuationen. Krümmung beeinflusst kaum. Oberflächenspannung / εσ - LJTS-Fluid: T =,8 ε äquimolarer adius ρ / σ (Quelle: Sampayo et al., ) 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 8

8 Analyse sphärischer Dichteprofile Dichte / -,, LJTS-Fluid T =.75 äquimolarer adius 5 5 Abstand vom Schwerpunkt des Tropfens / Der thermodynamische Ansatz von Tolman (949) beruht auf den Größen äquimolarer adius ρ (direkt aus dem Dichteprofil) mit Γ ρ d ρ( ) ρ d ρ( ) ρ Laplaceradius = /Δp (mikroskopische Oberflächenspannung ) Dieser Variablensatz ist ungünstig, denn und damit sind unbekannt. ρ 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 9

9 Analyse sphärischer Dichteprofile Betrachtung verschiedener formaler Tropfenradien: Dichte / - äquimolarer adius ρ (direkt aus dem Dichteprofil).. LJTS-Fluid T =.75 äquimolarer adius 5 5 Abstand vom Schwerpunkt des Tropfens / Kapillaritätsradius κ = /Δp (planare Oberflächenspannung ) Laplaceradius = /Δp (mikroskopische Oberflächenspannung ) Der Kapillaritätsradius ist der molekularen Simulation sicher zugänglich. Kapillaritätsradius Ansatz: Verwende / = Δp/ statt /, den adius κ = /Δp statt. 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse

10 Der Ansatz von. C. Tolman 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse Kenngrößen ρ, und / Tolmanlänge: Tolmangleichung: eihenentwicklung in / : ρ ln ln T O

11 Umformung des Tolman-Ansatzes 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse Beziehung zwischen den beiden Notationen lim lim η ρ Δp ρ Δp Version in ρ, κ und / Tolmanlänge: Tolmangleichung: eihenentwicklung in / : Exzessäquimolarradius: Tolmangleichung: eihenentwicklung in / : ρ κ ρ η ln ln T ln ln η T O O η Kenngrößen ρ, und /

12 äquimolarer adius / σ Ergebnis der Gleichgewichtssimulationen adiales Paritätsdiagramm LJTS-Fluid κ (p-tensor) κ (ρ-profil) Für den Exzessäquimolarradius ergibt sich ein Betrag von.5 σ oder weniger. Überschlagsrechnung für : Abweichung vom planaren Wert liegt für > σ ( 4 nm) unter %, für > σ unter %. Dies bestätigt die Ergebnisse auf Grundlage der Testflächenmethode. Kapillaritätsradius / σ 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse

13 Nukleationsrate im übersättigten Dampf Anzahl relativ großer Tropfen Yasuoka und Matsumoto (998): Anzahl der entstehenden Tropfen mit >ℓ Molekülen pro Volumen und Zeit 4 CO T = 8,4 K =,4 '' Schwäche des Ansatzes: 85 5, 5. Oktober,6,9, simulierte Zeit in ns Im Laufe der Simulation sinkt die Übersättigung.,5 M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 4

14 Simulation bei konstanter Übersättigung Grand canonical molecular dynamics (GCMD) nach Cielinski: Vorgabe von μ, V und T Einsetzung und Herausnahme von Teilchen abwechselnd mit kanonischen MD-Schritten: P ins μ ΔEpot min, exp T λ V N P del μ ΔE min, exp T v λ pot Für μ > μ s (T) stellt sich dauerhaft ein übersättigter Zustand ein. 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 5

15 Simulation mit McDonald s Dämon wenn n > l (log.) Interventionsrate ln J l * n* CNT T =,7 S =,5 LJTS -5 LJTS 4 6 Interventionsgröße 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 6

16 Simulation mit McDonald s Dämon wenn n > l ΔGn ΔGn J dn exp J dn exp T T (log.) Interventionsrate ln J l * LJTS n* CNT T =,7 S =,5 CNT 4 6 Interventionsgröße 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 7

17 Ergebnis der Nukleationssimulationen Nukleationsrate / -4 (/m) / ,7,45,65,95,85,9 LJTS Nukleationsrate / -4 (/m) / LJTS T =,45 CNT -5 McDonald's Dämon van Meel et al.: FFS,,,,4,5 Übersättigung bzgl. 4 6 Übersättigung bzgl. p 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 8

18 Zusammenfassung Ausgangslage: Für die Oberflächenspannung sphärischer Grenzflächen liegen widersprüchliche Ergebnisse vor. Ohne genaue Kenntnis der Oberflächenspannung eines Tropfens ist es unmöglich, seinen Laplaceradius zu bestimmen. Der Ansatz von Tolman bleibt über den Kapillaritätsradius κ anwendbar. Für das LJTS-Fluid (Argon, Methan, ) ergibt sich für den Exzessäquimolarradius η ein Betrag von höchstens σ/, d.h. weniger als Å, und ein entsprechend geringfügiger Einfluss des adius auf. 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse 9

19 Zusammenfassung Ausgangslage: Für die Oberflächenspannung sphärischer Grenzflächen liegen widersprüchliche Ergebnisse vor. Ohne genaue Kenntnis der Oberflächenspannung eines Tropfens ist es unmöglich, seinen Laplaceradius zu bestimmen. Der Ansatz von Tolman bleibt über den Kapillaritätsradius κ anwendbar. Für das LJTS-Fluid (Argon, Methan, ) ergibt sich für den Exzessäquimolarradius η ein Betrag von höchstens σ/, d.h. weniger als Å, und ein entsprechend geringfügiger Einfluss des adius auf. Durch GCMD mit McDonald s Dämon kann die Nukleation in übersättigten Dämpfen stationär simuliert werden. Es ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit der klassischen Nukleationstheorie (d.h. = ). 5. Oktober M. T. Horsch, J. Vrabec und H. Hasse

Molekulare Simulation gekrümmter Dampf-Flüssigkeits-Grenzflächen

Molekulare Simulation gekrümmter Dampf-Flüssigkeits-Grenzflächen Molekulare Simulation gekrümmter Dampf-Flüssigkeits-Grenzflächen Dortmund, den 16. Juni 11 Martin Horsch, Enyuan Wu und Jadran Vrabec Phasengrenzflächen Phasen sind im phänomenologischen Verständnis die

Mehr

Molekulardynamik-Simulation realer Fluide in Nanokanälen

Molekulardynamik-Simulation realer Fluide in Nanokanälen Status- und Perspektivseminar des SFB 716 Molekulardynamik-Simulation realer Fluide in Nanokanälen Markt Irsee, 21. September 2009 Martin HORSCH und Jadran VRABEC SFB 716 Vortragsgliederung Modellierung

Mehr

Kolloquium Computational Molecular Engineering Kaiserslautern, 9. März 11 Martin Horsch

Kolloquium Computational Molecular Engineering Kaiserslautern, 9. März 11 Martin Horsch Molekulare Methoden für die Simulation von Prozessen an Phasengrenzflächen Kolloquium Computational Molecular Engineering Kaiserslautern, 9. März 11 Martin Horsch Phasengrenzflächen Phasen sind im phänomenologischen

Mehr

Die Tolmangleichung. Martin Thomas Horsch. Lehrstuhl für Thermodynamik Technische Universität Kaiserslautern

Die Tolmangleichung. Martin Thomas Horsch. Lehrstuhl für Thermodynamik Technische Universität Kaiserslautern Die Tolmangleichung Lehrstuhl für Thermodynamik Technische Universität Kaiserslautern Kaiserslautern, Richard C. Tolman (1881 1948) Tolman-Paradoxon (1917): Velocities greater than that of light.1 1932

Mehr

Molekulardynamiksimulation der Nukleation von CO2

Molekulardynamiksimulation der Nukleation von CO2 Molekulardynamiksimulation der Nukleation von CO Martin Horsch,1 Kai Langenbach,1, Stephan Werth,1 Stefan Eckelsbach,3 Jadran Vrabec3 und Hans Hasse1 1 Lehrstuhl für Thermodynamik, TU Kaiserslautern Chemical

Mehr

Molecular dynamics simulation of confined multiphasic systems

Molecular dynamics simulation of confined multiphasic systems VI. International Conference on Computational Fluid Dynamics Molecular dynamics simulation of confined multiphasic systems St. Petersburg, July 15, 2010 G. C. Lehmann, C. Dan, J. Harting, M. Heitzig, M.

Mehr

Simulation von Flüssigkeitsbrücken zwischen Nanopartikeln

Simulation von Flüssigkeitsbrücken zwischen Nanopartikeln Simulation von Flüssigkeitsbrücken zwischen Nanopartikeln Michael Dörmann, Hans-Joachim Schmid Lehrstuhl für Partikelverfahrenstechnik Universität Paderborn 03.04.2014 Agenda Motivation Methode Ergebnisse

Mehr

Landau-Theorie der Phasenumwandlung von Membranen

Landau-Theorie der Phasenumwandlung von Membranen Landau-Theorie der Phasenumwandlung von Membranen Vorbemerkung Vorbemerkung: Um Einblick in die thermodynamischen aber auch strukturellen Eigenschaften von Lipidschichten zu erhalten, ist die klassische

Mehr

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden.

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden. Fakultät für Physik der LMU München Prof. Ilka Brunner Vorlesung T4p, WS08/09 Klausur am 11. Februar 2009 Name: Matrikelnummer: Erreichte Punktzahlen: 1.1 1.2 1.3 2.1 2.2 2.3 2.4 Hinweise Die Bearbeitungszeit

Mehr

Transportkoeffizienten von Alkoholen und Wasser: Molekulare Simulation und Messungen mit der Taylor-Dispersions Methode

Transportkoeffizienten von Alkoholen und Wasser: Molekulare Simulation und Messungen mit der Taylor-Dispersions Methode ProcessNet Jahrestagung, 8 - September 9, Mannheim Transportkoeffizienten von Alkoholen und Wasser: Molekulare Simulation und Messungen mit der Taylor-Dispersions Methode Gabriela Guevara-Carrión, Jadran

Mehr

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden.

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden. Fakultät für Physik der LMU München Prof. Ilka Brunner Michael Kay Vorlesung T4, WS11/12 Klausur am 18. Februar 2012 Name: Matrikelnummer: Erreichte Punktzahlen: 1 2 3 4 5 6 Hinweise Die Bearbeitungszeit

Mehr

Van der Waals-Theorie und Zustandsgleichung

Van der Waals-Theorie und Zustandsgleichung Van der Waals-Theorie und Zustandsgleichung Eine verbesserte Zustandsgleichung für klassische Gase bei höheren Dichten liefert die Van der Waals-Gleichung. Diese Gleichung beschreibt auch den Phasenübergang

Mehr

Klausur-Musterlösungen

Klausur-Musterlösungen Klausur-Musterlösungen 9.7.4 Theoretische Physik IV: Statistische Physik Prof. Dr. G. Alber Dr. O. Zobay. Der in Abb. dargestellte Kreisprozess wird mit einem elektromagnetischen Feld ausgeführt. Abb..

Mehr

Moderne Theoretische Physik III (Theorie F Statistische Mechanik) SS 17

Moderne Theoretische Physik III (Theorie F Statistische Mechanik) SS 17 Karlsruher Institut für Technologie Institut für Theorie der Kondensierten Materie Moderne Theoretische Physik III (Theorie F Statistische Mechanik SS 7 Prof. Dr. Alexander Mirlin Musterlösung: Blatt 6

Mehr

Thermodynamik. Christian Britz

Thermodynamik. Christian Britz Hauptsätze der Klassische nanoskaliger Systeme 04.02.2013 Inhalt Einleitung Hauptsätze der Klassische nanoskaliger Systeme 1 Einleitung 2 Hauptsätze der 3 4 Klassische 5 6 7 nanoskaliger Systeme 8 Hauptsätze

Mehr

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Vorbereitung zur Diplomprüfung Theoretische Physik

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Vorbereitung zur Diplomprüfung Theoretische Physik Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Vorbereitung zur Diplomprüfung Theoretische Physik begleitend zur Vorlesung Statistische Mechanik und Thermodynamik WS 2006/2007 Prof. Dr. Dieter W. Heermann erstellt

Mehr

Vorlesung Statistische Mechanik: Ising-Modell

Vorlesung Statistische Mechanik: Ising-Modell Phasendiagramme Das Phasendiagramm zeigt die Existenzbereiche der Phasen eines Stoffes in Abhängigkeit von thermodynamischen Parametern. Das einfachste Phasendiagramm erhält man für eine symmetrische binäre

Mehr

Statistische Physik I

Statistische Physik I Statistische Physik I 136.020 SS 2010 Vortragende: C. Lemell, S. YoshidaS http://dollywood.itp.tuwien.ac.at/~statmech Übersicht (vorläufig) 1) Wiederholung Begriffsbestimmung Eulergleichung 2) Phänomenologische

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 05/6 Differentialgleichungen / Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen: () Erhöhung der

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel 14 Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 2017/18 14 Differentialgleichungen 1 / 41 Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen:

Mehr

Kompressible Strömungen

Kompressible Strömungen Kompressible Strömungen Problemstellungen: - Wie lassen sich Überschallströmungen realisieren? - Welche Windkanalgeometrie ist notwendig? - Thermodynamische Beziehungen in Überschallströmungen? - Unterschall

Mehr

PC V: Physikalische Chemie der Festkörper WS 2009/10 1. Einführung Kristallsymmetrie und physikalische Eigenschaften, Neumannsches Prinzip

PC V: Physikalische Chemie der Festkörper WS 2009/10 1. Einführung Kristallsymmetrie und physikalische Eigenschaften, Neumannsches Prinzip PC V: Physikalische Chemie der Festkörper WS 2009/10 1. Einführung Kristallsymmeie und physikalische Eigenschaften, Neumannsches Prinzip 2. Thermodynamik fester Körper Phänomenologische Thermodynamik (Potentiale,

Mehr

3. Thermodynamik Thermodynamik für Flüssigkeiten Thermodynamik für magnetische Systeme

3. Thermodynamik Thermodynamik für Flüssigkeiten Thermodynamik für magnetische Systeme 3. hermodynamik 1 3.1 hermodynamik für Flüssigkeiten 2 3.2 hermodynamik für magnetische Systeme 3 3.3 Koexistenzbedingungen, Phasenregel von Gibbs 4 3.4 hermodynamische Relationen 5 3.5 heorie von Lee

Mehr

4.5 KLASSISCHE FLÜSSIGKEITEN 85

4.5 KLASSISCHE FLÜSSIGKEITEN 85 4.5 KLASSISCHE FLÜSSIGKEITEN 85 σ / 2 σ / 2 Abbildung 4.9: Modell der harten Scheiben Wie wir sehen werden, besitzt dieses Modell mehrere Phasen und ist damit ideal zum Studium gewisser Eigenschaften solcher

Mehr

Paarverteilungsfunktion und Strukturfaktor Seminar: Weiche Materie

Paarverteilungsfunktion und Strukturfaktor Seminar: Weiche Materie 30.11.2007 Paarverteilungsfunktion und Strukturfaktor Seminar: Weiche Materie Johanna Flock Gliederung Einleitung Kurze Wiederholung Statistischer Mechanik Ensemble Statistische Beschreibung von Kolloid

Mehr

! #!! % & ( )! ! +, +,# # !.. +, ) + + /) # %

! #!! % & ( )! ! +, +,# # !.. +, ) + + /) # % ! #! #!! % & ( )!! +, +,# #!.. +, ) + + /)!!.0. #+,)!## 2 +, ) + + 3 4 # )!#!! ), 5 # 6! # &!). ) # )!#! #, () # # ) #!# #. # ) 6 # ) )0 4 )) #, 7) 6!!. )0 +,!# +, 4 / 4, )!#!! ))# 0.(! & ( )!! 8 # ) #+,

Mehr

Moleküldynamik. Modell: Klassische Mechanik Newtonsche Bewegungsgleichungen. = m a i

Moleküldynamik. Modell: Klassische Mechanik Newtonsche Bewegungsgleichungen. = m a i Mikroskopische Simulation der Molekülbewegungen Moleküldynamik Statistische Mechanik Modell: Klassische Mechanik Newtonsche Bewegungsgleichungen Makroskopische igenschaften des Systems (nergie, Temp, Druck,

Mehr

Thermodynamik (Wärmelehre) III kinetische Gastheorie

Thermodynamik (Wärmelehre) III kinetische Gastheorie Physik A VL6 (07.1.01) Thermodynamik (Wärmelehre) III kinetische Gastheorie Thermische Bewegung Die kinetische Gastheorie Mikroskopische Betrachtung des Druckes Mawell sche Geschwindigkeitserteilung gdes

Mehr

Statistische Thermodynamik I Lösungen zur Serie 11

Statistische Thermodynamik I Lösungen zur Serie 11 Statistische Thermodynamik I Lösungen zur Serie Verschiedenes 20 Mai 206 Barometrische Höhenformel: Betrachte die rdatmosphäre im homogenen Gravitationspotential M gz der rde Unter der Annahme, dass sich

Mehr

Benetzung planarer und strukturierter Oberflächen

Benetzung planarer und strukturierter Oberflächen Benetzung planarer und strukturierter Oberflächen Lehrstuhl für Thermodynamik Autumn School, SFB 926 Landau, den Benetzung: Die Young-Gleichung (Abbildungen: public domain) Dampf (v) Kontaktwinkel Flüssigkeit

Mehr

Molekulare Simulation

Molekulare Simulation Molekulare Simulation und Optimierung Martin Horsch Kaiserslautern, 16. September 2013 MSO-Workshop von ITWM und LTD Optimierung komplexer Systeme Optimierung komplexer Systeme mit einer großen Zahl von

Mehr

Klausur zur Statistischen Physik SS 2013

Klausur zur Statistischen Physik SS 2013 Klausur zur Statistischen Physik SS 2013 Prof. Dr. M. Rohlfing Die folgenden Angaben bitte deutlich in Blockschrift ausfüllen: Name, Vorname: geb. am: in: Matrikel-Nr.: Übungsgruppenleiter: Aufgabe maximale

Mehr

Mischphasenthermodynamik Prüfung

Mischphasenthermodynamik Prüfung Institut für Energie- und Verfahrenstechnik Thermodynamik und Energietechnik Prof. Dr.-Ing. habil. Jadran Vrabec ThEt Mischphasenthermodynamik Prüfung 06. 03. 2017 Teil 1 : Fragenteil Gesamte Bearbeitungszeit

Mehr

Molekulare Simulation von Ionen in wässrigen und nichtwässrigen

Molekulare Simulation von Ionen in wässrigen und nichtwässrigen ProcessNet Jahrestagung Karlsruhe, 13. September 2012 Molekulare Simulation von Ionen in wässrigen und nichtwässrigen i Elektrolytlösungen Steffen Reiser 1, Stephan Deublein 1, Jadran Vrabec 2, Hans Hasse

Mehr

Repetitorium QM 1 - Tag 5

Repetitorium QM 1 - Tag 5 Thermodynamik und 4. März 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Thermodynamik Hauptsätze der Thermodynamik 2 Zustandsgrößen Thermodynamik Hauptsätze der Thermodynamik Ziel: Beschreibung des makroskopischen Gleichgewichtszustandes

Mehr

1 Thermodynamik allgemein

1 Thermodynamik allgemein Einführung in die Energietechnik Tutorium II: Thermodynamik Thermodynamik allgemein. offenes System: kann Materie und Energie mit der Umgebung austauschen. geschlossenes System: kann nur Energie mit der

Mehr

= n + + Thermodynamik von Elektrolytlösungen. Wdhlg: Chemisches Potential einer Teilchenart: Für Elektrolytlösungen gilt: wobei : und

= n + + Thermodynamik von Elektrolytlösungen. Wdhlg: Chemisches Potential einer Teilchenart: Für Elektrolytlösungen gilt: wobei : und Elektrolyte Teil III Solvatation, elektrische Leitfähigkeit, starke und schwache Elektrolyte, Ionenstärke, Debye Hückeltheorie, Migration, Diffusion, Festelektrolyte Thermodynamik von Elektrolytlösungen

Mehr

Landau-Theorie. Seminar zur Theorie der Teilchen und Felder. Daniel Schröer

Landau-Theorie. Seminar zur Theorie der Teilchen und Felder. Daniel Schröer Landau-Theorie Seminar zur Theorie der Teilchen und Felder Daniel Schröer 1.Einleitung Um ein Problem der Statistischen Physik zu lösen, wird ein relevantes thermodynamisches Potential, wie beispielsweise

Mehr

Karlsruher Institut für Technologie Festkörperphysik. Übungen zur Theoretischen Physik F SS 10

Karlsruher Institut für Technologie Festkörperphysik. Übungen zur Theoretischen Physik F SS 10 Karlsruher Institut für Technologie Institut für Theoretische Festkörperphysik Übungen zur Theoretischen Physik F SS 10 Prof. Dr. G. Schön Lösungsvorschlag zu Blatt 2 Dr. J. Cole 30.04.2010 1. Van-der-Waals

Mehr

Bewegung im elektromagnetischen Feld

Bewegung im elektromagnetischen Feld Kapitel 6 Bewegung im elektromagnetischen Feld 6. Hamilton Operator und Schrödinger Gleichung Felder E und B. Aus der Elektrodynamik ist bekannt, dass in einem elektrischen Feld E(r) und einem Magnetfeld

Mehr

Carnotscher Kreisprozess

Carnotscher Kreisprozess Carnotscher Kreisprozess (idealisierter Kreisprozess) 2 p 1, V 1, T 1 p(v) dv > 0 p 2, V 2, T 1 Expansionsarbeit wird geleistet dq fließt aus Wärmebad zu dq > 0 p 2, V 2, T 1 p(v) dv > 0 p 3, V 3, T 2

Mehr

7 Monte Carlo-Simulationen

7 Monte Carlo-Simulationen 7 Monte Carlo-Simulationen Aufgabe 7.1: Das Lennard-Jones Potential, u(r) = 4ε [ (σ r )12 ( σ r ) 6 ], hat sich als ein recht brauchbares einfaches Modell für die effektive Paarwechselwirkung zwischen

Mehr

Stabilität des isotropen Kristallwachstums nach TILLER sowie nach MULLINS und SEKERKA

Stabilität des isotropen Kristallwachstums nach TILLER sowie nach MULLINS und SEKERKA tabilität des isotropen Kristallwachstums nach TIER sowie nach MUIN und EKERKA liederung 1. Definition von Wachstumsstabilität 2. Konstitutionelle Unterkühlung das TIER-Kriterium 3. Dynamische törungstheorie

Mehr

Probeklausur STATISTISCHE PHYSIK PLUS

Probeklausur STATISTISCHE PHYSIK PLUS DEPARTMENT FÜR PHYSIK, LMU Statistische Physik für Bachelor Plus WS 2011/12 Probeklausur STATISTISCHE PHYSIK PLUS NAME:... MATRIKEL NR.:... Bitte beachten: Schreiben Sie Ihren Namen auf jedes Blatt; Schreiben

Mehr

Zur Erinnerung. Stichworte aus der 13. Vorlesung: stationär: Kraft auf Elemente an Oberfläche der Flüssigkeit, steht senkrecht zur Oberfläche

Zur Erinnerung. Stichworte aus der 13. Vorlesung: stationär: Kraft auf Elemente an Oberfläche der Flüssigkeit, steht senkrecht zur Oberfläche Zur Erinnerung Stichworte aus der 13. Vorlesung: Hydrostatik: stationär: Kraft auf Elemente an Oberfläche der Flüssigkeit, steht senkrecht zur Oberfläche Druckkräfte F = p A sind isotrop kommunizierende

Mehr

Thermodynamik I Formeln

Thermodynamik I Formeln Thermodynamik I Formeln Tobi 4. September 2006 Inhaltsverzeichnis Thermodynamische Systeme 3. Auftriebskraft........................................ 3 2 Erster Hauptsatz der Thermodynamik 3 2. Systemenergie........................................

Mehr

Q i + j. dτ = i. - keine pot. und kin. Energien: depot. - adiabate ZÄ: Q i = 0 - keine technische Arbeit: Ẇ t,j = 0

Q i + j. dτ = i. - keine pot. und kin. Energien: depot. - adiabate ZÄ: Q i = 0 - keine technische Arbeit: Ẇ t,j = 0 Institut für hermodynamik hermodynamik - Formelsammlung. Hauptsätze der hermodynamik (a. Hauptsatz der hermodynamik i. Offenes System de = de pot + de kin + du = i Q i + j Ẇ t,j + ein ṁ ein h tot,ein aus

Mehr

f) Ideales Gas - mikroskopisch

f) Ideales Gas - mikroskopisch f) Ideales Gas - mikroskopisch i) Annahmen Schon gehabt: Massenpunkte ohne Eigenvolumen Nur elastische Stöße, keine Wechselwirkungen Jetzt dazu: Wände vollkommen elastisch, perfekte Reflektoren Zeitliches

Mehr

Thermodynamik für die Energie- und Verfahrenstechnik mittels molekularer und experimenteller Methoden

Thermodynamik für die Energie- und Verfahrenstechnik mittels molekularer und experimenteller Methoden Thermodynamik für die Energie- und Verfahrenstechnik mittels molekularer und experimenteller Methoden Jadran Vrabec et al. Forschungsgebiete am 1. Molekulare Modellierung und Simulation Stoffeigenschaften

Mehr

Einfache Modelle für komplexe Biomembranen

Einfache Modelle für komplexe Biomembranen Einfache Modelle für komplexe Biomembranen Hergen Schultze Disputation am 6. Oktober 2003 Institut für Theoretische Physik Georg-August-Universität Göttingen Φ[ q,p]= ih 1 7 3 7 Hergen Schultze: Einfache

Mehr

Ab-initio Thermodynamik

Ab-initio Thermodynamik Institut für Theoretische Physik Technische Universität Clausthal 4. Dezember 2004 Hintergrund Für kommende Transistorgenerationen ( 2013) müssen Oxide (z.b: Ba x Sr 1 x TiO 3 ) epitaktisch auf Halbleitern

Mehr

4. Strukturänderung durch Phasenübergänge

4. Strukturänderung durch Phasenübergänge 4. Strukturänderung durch Phasenübergänge Phasendiagramm einer reinen Substanz Druck Phasenänderung durch Variation des Drucks und/oder der Temperatur Klassifizierung Phasenübergänge 1. Art Phasenübergänge

Mehr

6.2 Zweiter HS der Thermodynamik

6.2 Zweiter HS der Thermodynamik Die Änderung des Energieinhaltes eines Systems ohne Stoffaustausch kann durch Zu-/Abfuhr von Wärme Q bzw. mechanischer Arbeit W erfolgen Wird die Arbeit reversibel geleistet (Volumenarbeit), so gilt W

Mehr

Winter-Semester 2017/18. Moderne Theoretische Physik IIIa. Statistische Physik

Winter-Semester 2017/18. Moderne Theoretische Physik IIIa. Statistische Physik Winter-Semester 2017/18 Moderne Theoretische Physik IIIa Statistische Physik Dozent: Alexander Shnirman Institut für Theorie der Kondensierten Materie Do 11:30-13:00, Lehmann Raum 022, Geb 30.22 http://www.tkm.kit.edu/lehre/

Mehr

Übungen zu Theoretische Physik IV

Übungen zu Theoretische Physik IV Physikalisches Institut Übungsblatt 4 Universität Bonn 02. November 2012 Theoretische Physik WS 12/13 Übungen zu Theoretische Physik IV Priv.-Doz. Dr. Stefan Förste http://www.th.physik.uni-bonn.de/people/forste/exercises/ws1213/tp4

Mehr

Einführung in die Boltzmann-Gleichung. Flavius Guiaş Universität Dortmund

Einführung in die Boltzmann-Gleichung. Flavius Guiaş Universität Dortmund Einführung in die Boltzmann-Gleichung Flavius Guiaş Universität Dortmund Antrittsvorlesung, 19.04.2007 INHALT 1 Herleitung der Boltzmann-Gleichung 2 Boltzmann-Ungleichung und Maxwell-Verteilung 3 H-Theorem

Mehr

Statistik für Punktprozesse. Seminar Stochastische Geometrie und ihre Anwendungen WS 2009/2010

Statistik für Punktprozesse. Seminar Stochastische Geometrie und ihre Anwendungen WS 2009/2010 Statistik für Punktprozesse Seminar Stochastische Geometrie und ihre Anwendungen WS 009/00 Inhalt I. Fragestellung / Problematik II. Ansätze für a) die Schätzung der Intensität b) ein Testverfahren auf

Mehr

Übungsscheinklausur,

Übungsscheinklausur, Mathematik IV für Maschinenbau und Informatik (Stochastik) Universität Rostock, Institut für Mathematik Sommersemester 27 Prof. Dr. F. Liese Übungsscheinklausur, 3.7.27 Dipl.-Math. M. Helwich Name:...

Mehr

Theorie der Wärme Musterlösung 11.

Theorie der Wärme Musterlösung 11. Theorie der Wärme Musterlösung. FS 05 Prof. Thomas Gehrmann Übung. Edelgas im Schwerefeld Berechne den Erwartungswert der Energie eines monoatomaren idealen Gases z. B. eines Edelgases in einem zylindrischen

Mehr

Virialentwicklung. Janek Landsberg Fakultät für Physik, LMU München. Janek Landsberg. Die Virialentwicklung. Verschiedene Potentiale

Virialentwicklung. Janek Landsberg Fakultät für Physik, LMU München. Janek Landsberg. Die Virialentwicklung. Verschiedene Potentiale Die Warum Fakultät für Physik, LMU München 14.06.2006 Die Warum 1 Die Der zweite Virialkoeffizient 2 Hard-Sphere-Potential Lennard-Jones-Potential 3 Warum 4 Bsp. Hard-Sphere-Potential Asakura-Oosawa-Potential

Mehr

Grundlagen der Physik II

Grundlagen der Physik II Grundlagen der Physik II Othmar Marti 12. 07. 2007 Institut für Experimentelle Physik Physik, Wirtschaftsphysik und Lehramt Physik Seite 2 Wärmelehre Grundlagen der Physik II 12. 07. 2007 Klausur Die Klausur

Mehr

2 Mikrokanonische Definition der Temperatur

2 Mikrokanonische Definition der Temperatur III Klassische Mechanik & Statistische Mechanik Begründung der Mikrokanonischen Mittelung Für Teilchensystem wie Gase und Flüssigkeiten, aber für klassische Spins, die durch einen meist dreikomponentigen

Mehr

Proseminar: Kosmologie und Astroteilchen Wintersemester 2011/12 Tobias Behrendt. Kosmologisches Standardmodell

Proseminar: Kosmologie und Astroteilchen Wintersemester 2011/12 Tobias Behrendt. Kosmologisches Standardmodell Proseminar: Kosmologie und Astroteilchen Wintersemester 2011/12 Tobias Behrendt Kosmologisches Standardmodell Übersicht Einführung und kosmologisches Prinzip ART und Metriken Robertson-Walker-Metrik und

Mehr

1 Massenwirkungsgesetz

1 Massenwirkungsgesetz 1 Massenwirkungsgesetz Zeige: Bei konstantem Druck und konstanter emperatur gilt für chemische Reaktionen der Art a 1 A 1 + a A + : : : a L A L b 1 B 1 + b B + : : : b R B R : K c (A i ) ai c (B j ) bj

Mehr

Ferienkurs Experimentalphysik II Elektro- und Thermodynamik. Thermodynamik Teil II. 12. September 2011 Michael Mittermair

Ferienkurs Experimentalphysik II Elektro- und Thermodynamik. Thermodynamik Teil II. 12. September 2011 Michael Mittermair Ferienkurs Experimentalphysik II Elektro- und Thermodynamik Thermodynamik Teil II 12. September 2011 Michael Mittermair Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 3 1.1 Kategorisierung von Systemen..................

Mehr

Kapitel 5. Kanonisches Ensemble. 5.1 Herleitung 1; E 1 =? 2; E 2 =?

Kapitel 5. Kanonisches Ensemble. 5.1 Herleitung 1; E 1 =? 2; E 2 =? Kapitel 5 Kanonisches Ensemble 5.1 Herleitung Abgesehen von der Legendre-Transformation S(E,, N) F (T,, N) besteht noch eine weitere Möglichkeit, die freie Energie zu berechnen, und zwar wiederum mittels

Mehr

Molekulare Modellierung und Simulation von Dampf-Flüssigkeits Gleichgewichten sicherheitsrelevanter Mischungen

Molekulare Modellierung und Simulation von Dampf-Flüssigkeits Gleichgewichten sicherheitsrelevanter Mischungen 1 Molekulare Modellierung und Simulation von Dampf-Flüssigkeits Gleichgewichten sicherheitsrelevanter Mischungen S. Miroshnichenko 1, T. Grützner 2, D. Staak 2, J. Vrabec 1 1 Lehrstuhl für Thermodynamik

Mehr

E 3. Ergänzungen zu Kapitel 3

E 3. Ergänzungen zu Kapitel 3 E 3. Ergänzungen zu Kapitel 3 1 E 3.1 Kritisches Verhalten des van der Waals Gases 2 E 3.2 Kritisches Verhalten des Ising Spin-1/2 Modells 3 E 3.3 Theorie von Lee und Yang 4 E 3.4 Skalenhypothese nach

Mehr

Thermodynamik I. Sommersemester 2012 Kapitel 2, Teil 2. Prof. Dr. Ing. Heinz Pitsch

Thermodynamik I. Sommersemester 2012 Kapitel 2, Teil 2. Prof. Dr. Ing. Heinz Pitsch Thermodynamik I Sommersemester 2012 Kapitel 2, Teil 2 Prof. Dr. Ing. Heinz Pitsch Kapitel 2, Teil 2: Übersicht 2 Zustandsgrößen 2.3 Bestimmung von Zustandsgrößen 2.3.1 Bestimmung der Phase 2.3.2 Der Sättigungszustand

Mehr

Das Mie Potenzial sowie die Form nach Lennard-Jones

Das Mie Potenzial sowie die Form nach Lennard-Jones Das Mie Potenzial sowie die Form nach Lennard-Jones Das Mie Potenzial [Mie.] und das Lennard-Jones Potenzial sind neben allen anderen Molekül Potenzialen wie Buckingham und Morse die bekanntesten Molekül

Mehr

PC I Thermodynamik und Transportprozesse

PC I Thermodynamik und Transportprozesse 20.06.2006 15:19 1 PC I Thermodynamik und Transportprozesse Kapitel 5 20.06.2006 15:19 2 V. Lösungen und Mischungen Im Winter des Jahres 1729 setzte ich Bier, Wein, Essig und Salzwasser in großen offenen

Mehr

Repetition Carnot-Prozess

Repetition Carnot-Prozess Wärmelehre II Die Wärmelehre (bzw. die Thermodynamik) leidet etwas unter den verschiedensten Begriffen, die in ihr auftauchen. Diese sind soweit noch nicht alle aufgetreten - Vorhang auf! Die neu auftretenden

Mehr

κ Κα π Κ α α Κ Α

κ Κα π Κ α α Κ Α κ Κα π Κ α α Κ Α Ζ Μ Κ κ Ε Φ π Α Γ Κ Μ Ν Ξ λ Γ Ξ Ν Μ Ν Ξ Ξ Τ κ ζ Ν Ν ψ Υ α α α Κ α π α ψ Κ α α α α α Α Κ Ε α α α α α α α Α α α α α η Ε α α α Ξ α α Γ Α Κ Κ Κ Ε λ Ε Ν Ε θ Ξ κ Ε Ν Κ Μ Ν Τ μ Υ Γ φ Ε Κ Τ θ

Mehr

7. Kritische Exponenten, Skalenhypothese

7. Kritische Exponenten, Skalenhypothese 7. Kritische Exponenten, Skalenhypothese 1 Kritische Exponenten, Universalitätsklassen 2 Beziehungen zwischen den kritischen Exponenten 3 Skalenhypothese für die thermodynamischen Potentiale G. Kahl (Institut

Mehr

Lösungen zu Übungsblatt 1

Lösungen zu Übungsblatt 1 Maike Tormählen Übung 1, 11.4.213 Lösungen zu Übungsblatt 1 Aufgabe 1: Large Extra Dimensions & lanck-länge Die Newtonsche Gravitation ist hinreichend, um fundamentale Größen wie die lanck- Länge in diversen

Mehr

Die freie Energie wird also bei konstantem Volumen und konstanter Temperatur minimal

Die freie Energie wird also bei konstantem Volumen und konstanter Temperatur minimal Die freie Energie wird also bei konstantem Volumen und konstanter Temperatur minimal 7.2 Die Enthalpie Die Enthalpie H ist definiert als H = U + pv, womit wir für die Änderung erhalten dh = pdv + TdS +

Mehr

Die Einsteinsche Feldgleichung

Die Einsteinsche Feldgleichung Die Einsteinsche Feldgleichung Volker Perlick ZARM, Univ. Bremen, Germany Eisenbahnfriedhof Uyuni, Bolivien Heraeus-Seminar 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie Potsdam, 11 März 2015 Newton Einstein

Mehr

[ ε] = J m Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen. ε = ΔW. Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf.

[ ε] = J m Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen. ε = ΔW. Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf. 6.4 Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf. effektive Kräfte nur in Grenzschichten. Oberflächenspannung Energie nötig, um Molekül von innen

Mehr

Grundlagen der statistischen Physik und Thermodynamik

Grundlagen der statistischen Physik und Thermodynamik Grundlagen der statistischen Physik und Thermodynamik "Feuer und Eis" von Guy Respaud 6/14/2013 S.Alexandrova FDIBA 1 Grundlagen der statistischen Physik und Thermodynamik Die statistische Physik und die

Mehr

[ ε] = J m Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen. ε = ΔW. Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf.

[ ε] = J m Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen. ε = ΔW. Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf. 6.4 Phänomene an Flüssigkeitsgrenzflächen Kräfte von Nachbarmolekülen heben sich in der Flüssigkeit auf. effektive Kräfte nur in Grenzschichten. Oberflächenspannung Energie nötig, um Molekül von innen

Mehr

Thermodynamik gekrümmter Grenzflächen

Thermodynamik gekrümmter Grenzflächen Thermodynamik gekrümmter Grenzflächen Kapillarität und Arbeit Wir schauen zuerst den Prozess an, dass mechanische Arbeit in einem kapillären System verrichtet wird: Die allgemeine Definition thermodynamischer

Mehr

Theorie Parameterschätzung Ausblick. Schätzung. Raimar Sandner. Studentenseminar "Statistische Methoden in der Physik"

Theorie Parameterschätzung Ausblick. Schätzung. Raimar Sandner. Studentenseminar Statistische Methoden in der Physik Studentenseminar "Statistische Methoden in der Physik" Gliederung 1 2 3 Worum geht es hier? Gliederung 1 2 3 Stichproben Gegeben eine Beobachtungsreihe x = (x 1, x 2,..., x n ): Realisierung der n-dimensionalen

Mehr

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden.

Erreichte Punktzahlen: Die Bearbeitungszeit beträgt 3 Stunden. Fakultät für Physik der LMU München Prof. Ilka Brunner Dr. Andres Collinucci Vorlesung T4, WS10/11 Klausur am 16. Februar 2011 Name: Matrikelnummer: Erreichte Punktzahlen: 1 2 3 4 5 6 Hinweise Die Bearbeitungszeit

Mehr

u v w v = 1 w u w u v schon in der Mathematik gesehen?

u v w v = 1 w u w u v schon in der Mathematik gesehen? Die Kettenregel für die Thermodynamik Ziel ist die in der Thermodynamik benutzten Differentiationsregeln die auf den ersten Blick nicht denen aus der Mathematik ähneln doch als dieselben zu beschreiben

Mehr

Adsorption an Festkörpern

Adsorption an Festkörpern Adsortion an Festkörern Anreicherung eines Stoffes findet im wesentlichen nur an der Festköreroberfläche statt. Die Lage der Grenzfläche ist damit sehr genau bestimmt. Nicht nur die Größe der für die Adsortion

Mehr

Repetition Carnot-Prozess

Repetition Carnot-Prozess Wärmelehre II Die Wärmelehre (bzw. die Thermodynamik) leidet etwas unter den verschiedensten Begriffen, die in ihr auftauchen. Diese sind soweit noch nicht alle aufgetreten - Vorhang auf! Die neu auftretenden

Mehr

Übungen zur Statistischen Mechanik Wintersemester 2007/08 Übungsblatt 9, Ausgabe , abzugeben bis

Übungen zur Statistischen Mechanik Wintersemester 2007/08 Übungsblatt 9, Ausgabe , abzugeben bis UNIVERSITÄT KONSTANZ Fachbereich Physik Prof. Dr. Matthias Fuchs Raum P 907, Tel. (07531)88-4678 E-mail: matthias.fuchs@uni-konstanz.de Übungen zur Statistischen Mechanik Wintersemester 2007/08 Übungsblatt

Mehr

Klausur Wärmelehre E2/E2p SoSe 2016 Braun. Formelsammlung Thermodynamik

Klausur Wärmelehre E2/E2p SoSe 2016 Braun. Formelsammlung Thermodynamik Klausur Wärmelehre E2/E2p SoSe 2016 Braun Name: Matrikelnummer: O E2 O E2p (bitte ankreuzen) Die mit Stern (*) gekennzeichneten Aufgaben sind für E2-Kandidaten vorgesehen - E2p-Kandidaten dürfen diese

Mehr

Elektromagnetische Felder und Wellen: Klausur

Elektromagnetische Felder und Wellen: Klausur Elektromagnetische Felder und Wellen: Klausur 2008-2 Name : Vorname : Matrikelnummer : Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3: Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6: Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9: Aufgabe 10: Aufgabe

Mehr

Kapitel 3. Statistische Definition der Entropie. 3.1 Ensemble aus vielen Teilchen

Kapitel 3. Statistische Definition der Entropie. 3.1 Ensemble aus vielen Teilchen Kapitel 3 Statistische Definition der Entropie 3.1 Ensemble aus vielen Teilchen Die Überlegungen dieses Abschnitts werden für klassische Teilchen formuliert, gelten sinngemäß aber genauso auch für Quantensysteme.

Mehr

Vorlesung Statistische Mechanik: N-Teilchensystem

Vorlesung Statistische Mechanik: N-Teilchensystem Virialentwicklung Die Berechnung der Zustandssumme bei realen Gasen ist nicht mehr exakt durchführbar. Eine Möglichkeit, die Wechselwirkung in realen Gasen systematisch mitzunehmen ist, eine Entwicklung

Mehr

= Energiedichte Volumen G V, Kapillarkraft zwischen einer starren Ebene und einer Kugel FK r

= Energiedichte Volumen G V, Kapillarkraft zwischen einer starren Ebene und einer Kugel FK r ormelsammlung Kontaktmechanik & eibungsphysik WS 8/9 Prof Popov Elementare Behandlung des Kontaktproblems Elastische Energiedichte G ε, (G ist Schubmodul, ε - Scherdeformation) ε Elastische Energie Eel

Mehr

WS 2014/15 FINITE-ELEMENT-METHODE JUN.-PROF. D. JUHRE

WS 2014/15 FINITE-ELEMENT-METHODE JUN.-PROF. D. JUHRE 2.5 ANFANGSRANDWERTPROBLEM DER ELASTOMECHANIK Charakterisierung Die Zusammenfassung der in den vorangehenden Folien entwickelten Grundgleichungen des dreidimensionalen Kontinuums bildet das Anfangsrandwertproblem

Mehr

d) Das ideale Gas makroskopisch

d) Das ideale Gas makroskopisch d) Das ideale Gas makroskopisch Beschreibung mit Zustandsgrößen p, V, T Brauchen trotzdem n, R dazu Immer auch Mikroskopische Argumente dazunehmen Annahmen aus mikroskopischer Betrachtung: Moleküle sind

Mehr

Elastizität und Bruchmechanik J-Integral auf ein dreidimensionales Kontinuum

Elastizität und Bruchmechanik J-Integral auf ein dreidimensionales Kontinuum Elastizität und Bruchmechanik 008 - J-Integral auf ein dreidimensionales Kontinuum Gruppe C Christian Schmiedel (30009) Markus Vöse (301004) Piotr Zakaszewski (30104) Jens Wintering (305609) 18. Juli 008

Mehr

Wechselkurse und Finanzmarkt-Indizes

Wechselkurse und Finanzmarkt-Indizes 8. Mai 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Wechselkurse Einführung Wechselkurs US Dollar - Deutsche Mark Statistischer Prozess 2 Reinjektion Eigenschaften der Fluktuationen von x(τ) 3 Diffusion auf Finanzmärkten

Mehr

Das Ising-Modell ist ebenso wie das Modell der harten Scheiben ein Modell mit einer enormen Vielfalt von physikalischen Phänomenen.

Das Ising-Modell ist ebenso wie das Modell der harten Scheiben ein Modell mit einer enormen Vielfalt von physikalischen Phänomenen. Kapitel 6 Klassische -Spin Systeme 6. Das Ising-Modell Das Ising-Modell ist ebenso wie das Modell der harten Scheiben ein Modell mit einer enormen Vielfalt von physikalischen Phänomenen. Das Ising-Modell

Mehr

Theoretische Physik 25. Juli 2013 Thermodynamik und statistische Physik (T4) Prof. Dr. U. Schollwöck Sommersemester 2013

Theoretische Physik 25. Juli 2013 Thermodynamik und statistische Physik (T4) Prof. Dr. U. Schollwöck Sommersemester 2013 Theoretische Physik 25. Juli 2013 Thermodynamik und statistische Physik (T4) Klausur Prof. Dr. U. Schollwöck Sommersemester 2013 Matrikelnummer: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 Summe Punkte Note: WICHTIG! Schreiben

Mehr