Die Medienberatung NRW ist ein Angebot des Medienzentrums Rheinland und des LWL-Medienzentrums für Westfalen.

Transkript

1 Rheinland und des LWL-Medienzentrums für Westfalen.

2 Auf dem Weg zu einem Leseförderkonzept 2 Mein (fast einziges) Lieblingsbuch ist mein Biobuch. Ich mag es, denn es ist ganz neu, glänzend weiß, mit vielen Bildern, Fotos und humorvollen Zeichnungen. Und es ist auf Englisch. Ich gehe auf eine Europaschule. Dort haben wir fünf Fächer auf Englisch - all diese Bücher sind neu und farbig. Ich glaube, die Bücher in englischen Schulen sind besser. Mara (15) Viele Schulbücher sind verdreckt und schmutzig. Wenn man sich beschwert, sagt der Lehrer: "Mecker nicht rum!" Und wenn man selber eins beschädigt, muss man ein neues kaufen. Franziska (13) Berliner Morgenpost Fundsachen zwischen den Zeilen

3 Gute Gründe für ein Leseförderkonzept 3 Eine positiv besetzte Lesekultur an einer Schule fördert den Lesehunger. Festgelegte und wiederkehrende Lesehighlights im Schuljahr machen das Lesen zu einem coolen Event. Lesen ist eine Schlüsselqualifikation für viele Bereiche des Lebens und des Lernens. Die Lesekompetenzen vieler Kinder- und Jugendlicher sind nicht zufriedenstellend ausgeprägt. Bei der Qualitätsanalyse wird ein Leseförderkonzept verlangt.

4 ... noch mehr Gründe 4 Fächerübergreifende Absprachen zur Leseförderung stärken den Kompetenzaufbau der deutschen Sprache in allen Fächern. Systematisch eingesetzte Diagnoseverfahren erleichtern die Einrichtung individueller Fördermaßnahmen. Differenzierte Leseangebote sprechen unterschiedliche Lesetypen an, setzen bei den Stärken der Kinder und Jugendlichen an und unterstützen individuelle Lernwege. Beteiligungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel bei der Auswahl des Lesestoffs, steigern deren Lesemotivation. Verbindliche Absprachen mit der Bibliothek, mit den Eltern und mit anderen Partnern bringen Synergieeffekte.

5 5 Lesekompetenz, Lern- und Medienkompetenz strukturieren Ich verschaffe mir einen Überblick über den zu lesenden Text und meine damit verbundene Fragestellung. recherchieren Ich entnehme Informationen aus unterschiedlichen Texten, vom Sachbuch über das Lexikon bis zum Hypertext. kooperieren Ich tausche mich mit meinen Mitschülern über ihr Textverständnis aus. produzieren Ich setze mich kreativ mit Texten auseinander, setze sie in andere Medienformate um und schreibe auch selbst. präsentieren Ich lese vor oder präsentiere meine Ergebnisse im Internet.

6 6 Motivation wecken individuelle Leseerlebnisse ermöglichen Lesevorlieben bei Lektüreauswahl berücksichtigen Lesevorbilder finden kreativ mit Texten umgehen außergewöhnliche Leseaktionen planen

7 7 Förderliche Leseumgebung schaffen Eine Leseecke im Klassenraum Leseparadies oder Leseoase Regelmäßige (Vor-)Leserunden Lesenächte Leserallyes Klassen- und Schulbibliothek Buchausstellungen

8 8 Wege zum selbstständigen Lesen eröffnen Projekte und Gruppenarbeiten Arbeitsgemeinschaften Rechercheaufgaben Zertifikat Rechercheprofi einführen

9 9 Heterogenität berücksichtigen Jungen lesen anders Sachbücher einbeziehen Abenteuer- und Fantasygeschichten lesen auf unterschiedliches Lesetempo Rücksicht nehmen Migranten haben eine andere Lernbiographie Sprachenlernen systematisieren eigene Textproduktion einbeziehen Literatur aus Herkunftsländern lesen

10 10 Eltern einbeziehen wichtige Vorbildfunktion machen Lesestoff verfügbar vermitteln erste Leseerfahrungen Unterstützung anbieten durch Elternabende in der Bibliothek Büchertische am Elternsprechtag Ausbildung zu Vorlesepaten zur Verfügung stellen von Literaturlisten

11 Bausteine eines Leseförderkonzepts 11 Umgang mit Fachtexten Leseförderung in allen Fächern Gezielte Hinführung zur Entschlüsselung von Fachtexten ist notwendig z. B. bei Fachwörtern, Nominalisierungen, Komposita, Genitiven und Passiven nicht nur Fließtexte, auch Tabellen und Diagramme einbeziehen

12 12 Schulformbezug beachten Lesen lernen in der Grundschule Lesekompetenz entwickeln in der Sek I. Qualitätsoffensive Hauptschule z. B. Tageszeitungen im täglichen Unterricht Leseförderung im Berufskolleg z. B. Fachtexte bearbeiten

13 13 Kooperation mit einer Bibliothek Stärkung des Schulprofils Synergieeffekte nutzen Medienboxen Unterricht in der Bibliothek Besuch einer Veranstaltung (Bilderbuchkino, Autorenlesung) Arbeitshilfen im Internet Qualifizierungsangeboten der Initiative

14 14 Kontakt: Dagmar Missal Medienberatung NRW LWL Medienzentrum für Westfalen Fürstenbergstraße Münster T missal@medienberatung.nrw.de

15 15 Bildnachweis: Folie 7: Cornelia Metzl (learn:line-fotowettbewerb 2003) Folie 8: Foto-AG der Goethe-Schule Harry Handschuh (learn:line-fotowettbewerb 2003) Folie 9: Foto 1: Helmut Heimbach (learn:line Fotowettbewerb 2003) Foto 2: Andreas Weinhold (learn:line Fotowettbewerb 2004) Folie 10: Bernd Nolte (learn:line-fotowettbewerb 2004) Folie 11: Ausschnitt aus Powerpoint Präsentation von Rehse/Nwweling, 2006 Folie 12: Foto 1: Julian Stratenschulte (learn:line-fotowettbewerb 2003) Foto2: Wolfgang Meier (learn:line-fotowettbewerb 2002) Folie 13: Marianne Schäfer-Obendiek (learn:line-fotowettbewerb 2003)