BÜROQUALITÄT BAU, BETRIEB UND DIE SICHT DER NUTZER
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- Hansi Goldschmidt
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1 Institut für Facility Management Kompetenz in Workplace Management BÜROQUALITÄT BAU, BETRIEB UND DIE SICHT DER NUTZER 2. Symposium MENSCHEN IN RÄUMEN Fraunhofer Institut für Bauphysik, Stuttgart, 3. Mai
2 Ausgangslage 2
3 Missverständnisse und Irrtümer zu Büroarbeitswelten 3
4 Hintergrund Vorliegende Studien zum Zusammenhang von Büroumgebung und Gesundheit/Wohlbefinden basieren vorwiegend auf Querschnitt-Designs, Laborexperimenten oder auf Fallstudien ohne Kontrollgruppen 4
5 Ziel und Design der Studie Effekte von Veränderungen der Büroraumumgebung auf Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzenden Quasi-experimentelle Untersuchung mit 4 Experimentalgruppen und Kontrollgruppe 5
6 Studiendesign Vorher-Befragung Veränderung / Umzug Nachher-Befragung 4 Organisationen Vorher-Befragung Nachher-Befragung Keine Veränderung Kontrollgruppe 6
7 Stichproben Org. Branche Veränderung Anzahl Betroffene A B Umzug und Zentralisierung (von 2 auf 1 Standort) Konzeptänderung, Umzug innerhalb des Gebäudes n pre n post n längsschnitt C Technologie Umzug D Mode Konzeptänderung KG Immobilienverwaltung Finanzdienstleister Finanzdienstleister Keine Veränderung
8 Vom Gruppenbüro zum Multi-Space Büro (Konkol et al., in Vorb.: Leitfaden für gesundheitsförderliche Büroräume) 8
9 Veränderung der Bürogrösse A B C D KG Bürogrösse (Median soziale Dichte) Vorher Nachher 9
10 Gesundheit: keine Haupt- oder Interaktionseffekte (log-transformiert) Mittelwert vorher Mittelwert nachher Organisation A Organisation B Organisation C Organisation KG 10
11 Arbeitszufriedenheit: Interaktionseffekt Zeit x Organisation Organisation A Organisation B Organisation C Organisation D Organisation KG 2 1 Mittelwert vorher Mittelwert nachher 11
12 Arbeitsbereichszufriedenheit: Interaktionseffekt Zeit x Organisation Organisation A Organisation B Organisation C Organisation D Organisation KG Mittelwert vorher Mittelwert nachher 12
13 Arbeitsumgebungszufriedenheit: Interaktionseffekt Zeit x Organisation Organisation A Organisation B Organisation C Organisation KG Mittelwert vorher Mittelwert nachher 13
14 Diskussion Untersuchung von 4 ähnlichen Veränderungen zeigen: Effekte von Büroraumveränderungen zeigen sich für psychisches Wohlbefinden (Zufriedenheit) nicht aber für Gesundheit (psychosomatische Beschwerden) Effekte treten nicht gleichartig, sondern in verschiedenen Organisationen unterschiedlich auf Veränderung der Bürostruktur kann positive oder negative Folgen haben 14
15 Einflussfaktoren im Workplace Management auf die psychische Gesundheit Windlinger et al.,
16 Office Ecology Modell: System von wechselseitigen Beziehungen Business/ Hauptaktivitäten Führungssystem Vision, Strategie Kultur Führung Soziale Beziehungen... Aufbau- und Ablauforganisation Arbeitstätigkeiten Struktur und Prozesse Aufgabengestaltung Arbeitsteilung... Prozess Die Prozessphasen von Arbeitsplatzplanung/ - design Change Management... Ökonomische Vorgaben Gesetzliche Normen und und Ziele Vorgaben Unterstützungsfunktionen Workspaces Funktionalität Ausstattung Layout, Raumstruktur... Technologie Informations- und Kommunikationstechnologien Bürotechnologie Gebäudetechnologie... Services FM-Services, BGF Services Initiativen, Aktionen, Kurse Dienstleistungen... Der Mensch am Arbeitsplatz Physiologische Aspekte Psychologische Aspekte Soziale Aspekte Windlinger et al., 2014 auf der Basis von Becker & Steele,
17 Personal: Kostenintensivste Ressource Durchschnittliche Lebenszykluskosten eines Bürogebäudes 6.5% 8.5% 85.0% Gehälter Gebäudeerstellung Andere (Unterhalt, M&E, Ausstattung und Möbel) Quelle: CABE (2005): The impact of office design on business performance. Gestaltung der Arbeitsumgebung als Investition in die Mitarbeitenden 17
18 Fundamentale Strategien zur Gestaltung der Arbeitsumgebung (O'Neill, 1998; Vischer, 1996) Kostenmodell: Minimierung und Optimierung der Kosten (z. B. Flächen einsparen) Fokus auf Flächen, Kosten Flächeneffizienz Investitionsmodell: Arbeitsumgebung zur Unterstützung der Arbeitsaufgaben und prozesse Fokus auf Flächen, Nutzer, Tätigkeiten, Arbeitsleistung, Wohlbefinden, Kosten Mehrwert Flächeneffektivität
19 Flächenanteile pro Arbeitsplatz Windlinger, 2012 Flächenanteile stehen in keiner statistisch nachweisbaren Beziehung zu Zufriedenheit, Gesundheit, Arbeitsleistung 19
20 Verhältnis Arbeitsplatzfläche geteilte Fläche und Bürotyp Windlinger, 2012 Flächenverhältnisse und Bürotyp stehen in keiner statistisch nachweisbaren Beziehung zu Zufriedenheit, Gesundheit, Arbeitsleistung 20
21 Qualität liegt im Auge des Betrachters Zufriedenheit, Gesundheit und Arbeitsleistung können nicht auf räumliche Parameter zurückgeführt werden sondern beruhen auf der Wahrnehmung der Nutzenden 21
22 Einflüsse auf Arbeitsleistung, Gesundheit und Zufriedenheit Windlinger, 2012 Substantielle Effekte der Arbeitsumgebung auf allen untersuchten Ergebnisdimensionen 22
23 Einflussgrössen der Arbeitsumgebung und Arbeitsgestaltung Arbeitszufriedenheit Gesundheit Selbsteinschätzung der Arbeitsleistung Rang 1 Aufgabenvielfalt Geschlecht Aufgabenvielfalt Zunehmende Wichtigkeit (Effektstärke) Arbeitsplatzqualität Überlastung Ablenkungen Kontrolle über Arbeitsumgebung Innenraumklima Überlastung Soziale Dichte Handlungsspielraum Ablenkungen Angemessenheit der Arbeitsumgebung Arbeitsplatzqualität Geschlecht Ablenkungen Alter Arbeitsumgebung Arbeitsgestaltung Windlinger,
24 Betriebliche Aspekte: Post-Occupancy Evaluation (POE) Nutzer- und nutzungsorientierte Evaluation von Settings in der Benutzungsphase POE verweisen auf die Notwendigkeit einer Kultur von Feedback, Benchmarking und Review in Bezug auf die Ziele des Kunden (Bordass et al., 2001, p. 144) POE sind ein wichtiger Bestandteil evidenz-basierter Gestaltung 24
25 POE als kontinuierlicher Verbesserungsprozess Qualität Strategische Ziele und Benefits 25
26 Wer macht eine Post Occupancy Evaluation (POE)? n = 420 Architekten und Designer führen umfassende POE durch führen formale POE durch 1 5 führen keine POE durch 71 konsultieren keine Literatur 68 stimmen zu dass mehr Evidenz notwendig ist Quelle: Sailer et al
27 Fazit: Evidenzbasiertes Workplace Management Evidenzbasierte Konzepte und Bewirtschaftung Kosten im Vergleich zur Bausumme sehr gering Führt zu strukturiertem Lernprozess («intelligenter Kunde» bzw. evidenzbasierte Lösungen) Quelle: Brodbeck, 2008, S. 8 27
28 Literaturhinweise Windlinger, L., Konkol, J., Schanné, F., Sesboüé, S., & Neck, R. (2014). Gesundheitsförderliche Büroräume. Wissenschaftliche Grundlagen zum Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Büroraumgestaltung sowie dem begleitenden Veränderungsprozess. Bern: Gesundheitsförderung Schweiz. Verfügbar unter: grundlagen/publikationen/bgm/berichte/bericht_004_gfch_ _- _Gesundheitsfoerderliche_Bueroraeume.pdf Janser, M., Windlinger, L., Leiblein, T., Hofmann, T., Wallbaum, H., Feige, A., Cui, Y. Y., & Lange, S. (2015). Leitfaden für Nachhaltige Bürogebäude. Verfügbar unter: Windlinger, L., Konkol, J., Janser, M., Schanné, F., Lange, S., & Cui, Y. Y. (2016). Die 20 hartnäckigsten Missverständnisse und Irrtümer zu Büroarbeitswelten. In L. Windlinger, S. Hofer, B. Keller Foletti, R. Schlegel, & I. Arnold Moos (Eds.), Tagungsband zum Symposium "FM here we go! Standortbestimmung einer Milliardenbranche" (S ). Wädenswil: ZHAW, Institut für Facility Management. Verfügbar unter: Windlinger, L., Konkol, J., Sterner, C., & Zurkinden, R. (2016). Bedeutung der Büroumgebung im BGM: Gestaltung von Büros und der begleitende Veränderungsprozess. In M. A. Pfannstiel & H. Mehlich (Eds.), Betriebliches Gesundheitsmanagement. Konzepte, Maßnahmen, Evaluation (S ). Wiesbaden: Springer. 28
29 Vielen Dank. Vielen Dank. Prof. Dr. Lukas Windlinger Institut für Facility Management Zürcher Hochschule für Angewand Wissenschaften 29
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