Reduzierung des Kfz-Verkehrs durch Dipl.-Ing. Norman Niehoff Fotos:,
Potsdam kurz vorgestellt 2
Potsdam entwickelt sich Einwohner 240 000 230 000 220 000 210 000 Vergangenheit Prognose >200 000 Einwohner 2027 220 123 208 224 +48 526 Einwohner + 28,3 % (zum Basisjahr 2016) 200 000 190 000 180 000 171 597 184 504 196 652 186 359 192 952 198 297 Zudem auch starkes Wachstum der Nachbargemeinden 170 000 160 000 155 354 168 651 177 748 2010 bis 2016 Prognose 2016 bis 2035 150 000 Prognose 2014 bis 2035 140 000 2010 2015 2020 2025 2030 2035, Bereich Statistik, 2018 3
B1 - Zeppelinstraße Verkehrsbelastung vor Maßnahmenbegin [Kfz/24h], 4
B1 - Zeppelinstraße Handlungserfordernis regelmäßige Überschreitung der Grenzwerte für Luftschadstoffe Beschluss für Untersuchung nach geeignete Maßnahmen zur Senkung der Luftschadstoffbelastung 5
Suche nach geeigneten Maßnahmen Betrachtung der Stellschrauben Verkehrs- zusammen- setzung Verkehrsqualität Verkehrsmenge Luftqualität 6
Resultierende Empfehlung Reduktion Kfz-Verkehr durch Straßenraumumgestaltung Vorher Nachher Bildquelle: 7
Umsetzung als Maßnahmenpaket vorbereitende Maßnahmen Werder-Potsdam: Taktverdichtung Buslinien 631/580 Bhf. Charlottenhof: Erweiterung Bike+Ride-Anlage Pirschheide innerorts: Verlängerung Busspur Zeppelinstraße: Tempo 30 (ganztags bzw. nachts) Bhf. Pirschheide Bhf. Pirschheide: Qualifizierung Park+Ride-Anlage Geltow, 8
Umsetzung als Maßnahmenpaket Neuaufteilung des Straßenraums Zeppelinstraße: Markierung Radfahrstreifen stadtauswärts Herstellung von zusätzlichen Querungseinrichtungen Zeppelinstraße: Reduzierung Kfz-Fahrstreifen Forststraße-Kastanienallee: Markierung ÖPNV-Spur KP Kastanienallee: Busschleuse Pirschheide innerorts: Verlängerung Busspur Bhf. Pirschheide Geltow, 9
Resultierende Empfehlung Reduktion Kfz-Verkehr durch Straßenraumumgestaltung Reaktionen überwiegend negativ, z.b.: Umland fühlt sich ausgegrenzt, Vorwurf Arroganz / Egoismus Potsdamer fürchten Verkehrszunahme auf anderen Routen Autofahrer prognostizieren Dauerstau Landesregierung hinterfragt die zukünftige Funktionsfähigkeit der Bundesstraße B1 Wirtschaftsverbände warnen vor drohenden Insolvenzen Verkehrsbetriebe können Fahrpläne nicht mehr absichern Polizei hat Bedenken bezüglich der Verkehrssicherheit Stadtverordnetenversammlung beschließt im Okt.2015 Modellversuch 10
Vorbereitung des Modellversuchs Evaluationskriterien (1) Luftqualität: - Luftschadstoffbelastungen - Modellberechnung auf Grundlage aktueller Verkehrsdaten (2) Unfälle: - polizeilich erfasste Straßenverkehrsunfälle (3) ÖPNV: - Verspätungszeiten des ÖPNV - Ein- und Aussteiger des ÖPNV - P+R-Auslastung am Bhf. Potsdam Pirschheide (4) Kfz-/Radverkehr: - Dauerzählstellen für Kfz- und Radverkehr (einschl. Aussagen zum Auftreten von Überstauungen) - Kfz-Reisezeiten entlang der Zeppelinstraße 11
Juli 2017 Fotos: Barbara Plate 12
Ergebnisse des Modellversuchs Veränderung der Verkehrsaufkommen DTVMo-Fr Differenz Zu-/ Abnahme nachweisebare Reduzierung der Verkehrsaufkommen Zeppelinstr. moderate Verkehrszunahmen im Nebennetz Veränderungen sowohl im Stadt- Umland- als auch im Binnenverkehr, Kartengrundlage: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA (bearbeitet) http://www.openstreetmap.org/ 13
Ergebnisse des Modellversuchs durchschnittliche Fahrzeit von Kfz, Geltow Breite Str., 14
Ergebnisse des Modellversuchs Veränderung der Luftschadstoffsituation NO 2 -GB +1 µg/m³ NO 2 -GB <+1 µg/m³ Messstelle Zeppelinstraße: Jahresmittelwert für NO 2 im Jahr 2017 bei 34 µg/m³ NO 2 -GB <+1 µg/m³ NO 2 -GB +1 µg/m³ NO X -Zusatzbelastung Zunahme 6 bis 10 µg/m³ Zunahme 2 bis 5 µg/m³ Veränderung um 1 µg/m³ Abnahme 2 bis 5 µg/m³ Abnahme 6 bis 10 µg/m³ Kartengrundlage: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA (bearbeitet) http://www.openstreetmap.org/ Wirkung im Netz: weitgehend Reduktion der Belastungen NO 2 -Zunahme durch zusätzliche Verkehrsaufkommen im Nebennetz ca. 1 µg/m³ aber Bestandswerte dort jeweils deutlich unter dem NO 2 -Grenzwert. Maßnahmenwirkung insgesamt aus lufthygienischer Sicht positiv! 15
Ergebnisse des Modellversuchs Resümee nachweisbar positive Wirkung auf die Luftschadstoffsituation wichtiger Beitrag für die aktuelle und zukünftige Einhaltung der Grenzwerte keine unverhältnismäßigen negativen verkehrliche Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr sowie den ÖPNV positive Sekundäreffekte für den Fuß- und Radverkehr Aber: Neue Auseinandersetzung mit Bürgern angrenzender Wohnquartiere mit Kritik an dortiger Verkehrszunahme 16
Ergebnisse des Modellversuchs weiteres Vorgehen Verwaltung prüft, mit welchen Maßnahmen die Überführung des Modellversuchs in einen dauerhaften Zustand vollzogen werden kann. Schwerpunkte dabei sind: Umgang mit Ausweichfahrten im Umfeld der Zeppelinstraße Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Alternativen zur Kfz-Nutzung für den Pendlerverkehr ggf. notwendige Anpassungen entlang der Zeppelinstraße Insgesamt wird aber klar: 17
Auch durch einen Eingriff in die Leistungsfähigkeit von Straßen sind Luftverbesserungen möglich. Dipl.-Ing. Norman Niehoff Fotos:,