Praktikumsbericht - Kurzfassung - Stefanie Hetzer Master Psychologie Matrikelnummer: 769251 Bericht über ein abgeleistetes Praktikum in der Institutsambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Ulm vom 31.08.2015 05.02.2016 Anzahl der Wörter: 1149
Inhalt: 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung 1.1. Beschreibung der Institution 1.2. Adresse, Aufgaben und Angebote der Institution 1.3. Arbeitsweise der Institution 2. Darstellung des Tätigkeitsfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit 2.2. Einführung in die eigene Tätigkeit 2.3. Darstellung der eigenen Tätigkeit 2.4. Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung 1.1. Beschreibung der Institution Im Rahmen meines Masterstudiums Psychologie an der Universität Ulm habe ich mich dazu entschlossen, mein Berufspraktikum in der Institutsambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) der Universitätsklinik Ulm zu verbringen. KJP Ulm ist in Ulm und im Alb-Donau-Kreis zuständig für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Störungen aller Art. 1.2. Adresse, Aufgaben und Angebote der Institution Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm befindet sich am Safranberg Ulm, genauer in der Steinhövelstr. 1-5 in 89075 Ulm. Das Aufgabenspektrum der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie umfasst die regionale Versorgung (Ulm und Alb- Donau-Kreis), die überregionale Zuständigkeit für seltene und schwer zu behandelnde
kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder, die Beteiligung an der psychiatrischen Ausbildung der Studierenden und die Psychotherapieweiterbildung für Postgraduierte sowie Aktivitäten in verschiedenen Forschungsbereichen. Die Aufgabe der Institutsambulanz umfasst vor allem die Diagnostik kinder- und jugendpsychiatrischer Störungsbilder sowie die ambulante kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung. Um die ambulante Versorgung der Patienten sicherzustellen, werden in der Institutsambulanz zusätzlich zu regelmäßigen Wiedervorstellungsterminen außerdem gruppentherapeutische Interventionen angeboten. Ein weiteres Angebot der Institutsambulanz sind spezielle Sprechstunden. 1.3. Arbeitsweise der Institution Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Ulm versucht in allen Fällen möglichst interdisziplinär, vernetzt und multimodal zu arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, finden regelmäßige Visiten, Übergaben und interne Besprechungen statt. Als Universitätsklinik mit Lehrauftrag spiel hier außerdem die Aus- Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter eine große Rolle. Auch die multimodale Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Psychologen und Pädagogen wird hier großgeschrieben und durch ein umfangreiches kreativtherapeutisches Angebot sowie die angegliederte Klinikschule ergänzt. 2. Darstellung des Tätigkeitsfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Ich konnte bereits während meines Bachelor-Studiums Erfahrungen im klinischen und pädagogischen Bereich sammeln, zum einen in der Erwachsenenpsychiatrie und zum anderen in einem Förderzentrum für Kinder. Um besser beurteilen zu können, ob ich später lieber mit Kindern und Jugendlichen oder mit Erwachsenen arbeiten möchte, wollte ich nun unbedingt noch einmal ein längeres Praktikum in einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche verbringen. Mein Ziel für das Praktikum war es, meine Vorkenntnisse aus dem Studium zur Diagnostik und Therapie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter zu fundieren. 2.2. Einführung in die eigene Tätigkeit Nach meiner Begrüßung in der KJP wurden mir zunächst das Gelände und die verschiedenen Gebäude gezeigt und mein Schlüssel sowie die Zugangsdaten zu Internet, SAP und Email übergeben. In den ersten beiden Wochen ging es dann vor allem darum, viel zu hospitieren und die Abläufe der Institutsambulanz sowie mein Tätigkeitsfeld kennen zu lernen. 2.3. Darstellung der eigenen Tätigkeit
Während der ersten beiden Wochen konnte ich viel bei verschiedenen Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen sowie den Psychotherapeuten in Ausbildung hospitieren. Ich konnte weiterhin verschiedene psychologische Untersuchungen verfolgen und mich intensiv in unterschiedliche diagnostische Verfahren einarbeiten. Auch erste Screening-Verfahren wurden mir zu Auswertung übertragen und ich durfte bereits meine ersten Befunde schreiben. Nach einer entsprechenden Einarbeitung durfte ich schließlich selbst testpsychologische Verfahren durchführen. Zu meinen Aufgaben gehörte auch die Erstellung eines Testbefunds, der eine allgemeine Beschreibung des Testverfahrens und eine sachliche, deskriptive Beschreibung der Ergebnisse sowie manchmal auch eine Interpretation der Ergebnisse und eine zusammenfassende Beurteilung sowie eine Verhaltensbeobachtung während der Testsituation enthält. Diese Befunde mussten in die jeweilige Akte des Patienten eingepflegt werden und zur kassentechnischen Abrechnung auf dem entsprechenden Bogen dokumentiert werden. Eine meiner Hauptaufgaben war es außerdem, Fragebögen auszuwerten und den entsprechenden Befund zu schreiben. Zu meinen Aufgaben gehörte des Weiteren die regelmäßige Kontrolle und Pflege des Testarchivs sowie das Einpflegen neuer Testverfahren Während meiner Zeit in der KJP in Ulm konnte ich außerdem regelmäßig an verschiedenen Seminaren und Fortbildungen teilnehmen. 2.4. Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Insgesamt kann ich mich eigentlich nur positiv über das Praktikum in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm äußern. Besonders im Bereich der Diagnostik konnte ich durch meine Aufgaben während des Praktikums enorme Kenntnisse sammeln. Ich hatte immer das Gefühl, selbständig agieren zu können und mir wurden immer wieder in angemessenem Tempo anspruchsvollere Aufgaben übertragen und so Kompetenzen vermittelt. Durch die multimodale und interdisziplinäre Arbeit in der KJP Ulm konnte ich schnell erkennen, wie wichtig eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen ist. Vor allem die regelmäßigen Visiten waren sehr interessant. Durch die angebotenen Seminare und Fortbildungen konnte ich außerdem enorm viel Fachwissen zu verschiedenen Störungsbildern sammeln. In den regelmäßigen Praktikantensitzungen (einmal wöchentlich eine große Sitzung mit allen PIAs und Praktikanten sowie zusätzlich einmal wöchentlich eine kleine Sitzung nur zwischen Praktikantin und zuständiger Betreuerin ) konnten eventuelle Probleme, Fragen aber auch Anregungen sofort geklärt und besprochen werden. Auch in den ersten Wochen der der Hospitation nahmen sich die Ärzte und Psychologen immer Zeit, die Fälle entweder kurz vor- oder nach- zu besprechen und offene Fragen zu klären. Mein einziger Kritikpunkt betrifft die Zeiten des Leerlaufs, die sich in meinen ersten Wochen teils ergaben.
3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Insgesamt kann ich ein Praktikum in der Institutsambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm jedem empfehlen, der sich für die ambulante Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen interessiert. Dabei sollte man als Praktikant/in der KJP in jedem Fall genug Interesse an der störungsspezifischen Diagnostik und den entsprechenden Testverfahren mitbringen. Ist man motiviert genug, sich in die testpsychologischen Verfahren einzuarbeiten, so bekommt man in der KJP innerhalb kürzester Zeit die Möglichkeit geboten, selbständig zu arbeiten und die Diagnostik in den unterschiedlichsten Störungsbereichen durchzuführen. Auf die Betreuung der Praktikanten/innen wird hier sehr viel Wert gelegt und man wird schnell und unproblematisch in das Team integriert und hat die gleichen Rechte aber auch Pflichten wie alle anderen. Als Praktikant/in sollte man keine Scheu haben, die Ärzte und Psychologen gerade in den ersten Wochen anzusprechen und so viel wie möglich zu hospitieren um möglichst schnell einen Einblick in die Abläufe der Ambulanz zu bekommen. Diese Scheu wird einem aber sowieso sehr schnell genommen, da in der gesamten Einrichtung eine sehr lockere und angenehme Atmosphäre herrscht. Mein einziger Verbesserungsvorschlag an die Institutsambulanz der KJP in Ulm wäre es, Praktikanten/innen nicht während des Sommerlochs aufzunehmen, weil es dann in den ersten Wochen zu größeren Zeiten des Leerlaufs kommen kann. Diese Zeit kann allerdings auch gut genutzt werden, um sich bereits in die verschiedenen Testverfahren einzuarbeiten. Alles in allem hatte ich eine sehr schöne Zeit in der Institutsambulanz in Ulm und kann mir sehr gut vorstellen nach meinem Studium hier die Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin zu absolvieren. Ulm, den 07.02.2016 Stefanie Hetzer