Verkehrsstrompotenziale einer möglichen Autobahn A16/ B87

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Transkript:

Fazit und Empfehlungen Verkehrsstrompotenziale einer möglichen Autobahn A16/ B87 Leipzig - Spreewalddreieck - Frankfurt (Oder) Berlin, 13. Dezember 2010 PTV AG

Dokument-Informationen Kurztitel: Auftraggeber: Auftragnehmer: Verkehrsstrompotenziale A16/ B87 Industrie- und Handelskammer Cottbus Geschäftsbereich Standortpolitik Goethestraße 1 03046 Cottbus PTV Planung Transport Verkehr AG Dresden Cunnersdorfer Straße 25 01189 Dresden Tel.: +49 351 40 909 0 Fax: +49 351 40 909 24 E-Mail: dresden@ptv.de Unterauftragnehmer: Regionomica GmbH Friedrichstraße 94 10117 Berlin Erstellungsdatum: 13.12.2010 Tel.: +49 30 28 44 49 0 Fax: +49 30 28 44 49 17 E-Mail: goebel@regionomica.de PTV AG Dez/10

Inhalt Inhalt 1 Untersuchungsaufgabe... 1 2 Prognose 2025... 3 2.1 Prognosenullfall... 3 2.2 Planfall 1-2025... 4 2.3 Planfall 2-2025... 6 2.4 Planfall 3-2025... 7 3 Fazit... 9 4 Empfehlungen... 12 PTV AG Dez/10 Seite I/II

Tabellen Tabellen Tabelle 1: Netzfälle und Zeithorizonte... 2 Tabelle 2: Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der B87 im Prognosenullfall 2025... 3 Tabelle 3: Schwerverkehr auf der B87 Prognosenullfall 2025... 4 Tabelle 4: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der B87 im Planfall 1... 5 Tabelle 5: Schwerverkehr auf der B87 Planfall 1-2025... 5 Tabelle 6: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der B87 im Planfall 2... 6 Tabelle 7: Schwerverkehr auf der B87 Planfall 2-2025... 7 Tabelle 8: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der A16 im Planfall 3... 8 Tabelle 9: Schwerverkehr auf der A16 Planfall 3-2025... 8 PTV AG Dez/10 Seite II/II

Untersuchungsaufgabe 1 Untersuchungsaufgabe Die gegenwärtige Infrastrukturanbindung der Region Südbrandenburg an die benachbarten Regionen sowie an die internationalen Wirtschaftszentren ist nach Einschätzung der IHK Cottbus nicht auf einem anforderungsgerechten Stand. Wenn auch in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur geflossen sind, werden vor allem die überregionalen Verbindungen, deren Funktion von Bundesautobahnen wahrgenommen wird, noch als deutlich entwicklungsbedürftig bewertet. Bereits vor einigen Jahren hat sich eine von der Wirtschaft unterstützte Initiative für den Bau einer neuen Bundesautobahn (der A16) vom Wirtschaftsraum Leipzig in die Lausitz eingesetzt. Im Ergebnis dieser Initiative war die schrittweise Umsetzung der in der Verkehrsuntersuchung für eine Fernstraßenverbindung Leipzig - Lausitz (LeiLa-Studie) beschriebenen Maßnahmen vorgesehen. Nach dem derzeitigen Stand und aufgrund der neueren Planungen des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung ist festzustellen, dass sowohl die Betrachtungen der damaligen Studie als auch die aktuellen Erkenntnisse aus den Prognosen des Wirtschaftsverkehrs eine erneute Überprüfung der Verkehrspotenziale einer möglichen Bundesautobahn A16 erforderlich machen. Gegenstand der Verkehrsuntersuchung ist die Ermittlung, Darstellung und Bewertung der Verkehrspotentiale, welche eine Fernverkehrsverbindung von Leipzig über das Autobahndreieck Spreewald nach Frankfurt (Oder) und weiter nach Polen nutzen würden. Als Ergebnis der Untersuchung sollen auf der Grundlage verkehrsplanerischer Berechnungsverfahren die vorhandenen und zu erwartenden Verkehrsströme auf einer neuen Bundesautobahn A16 ermittelt werden. Dabei sollen sowohl die regionalen Verlagerungspotenziale als auch zusätzlich generierbare überregionale Verkehre zwischen dem Wirtschaftsraum Leipzig und der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) (Bundesgrenze D/ PL) sowie im Transitverkehr in West-Ost- und Süd-Ost-Richtung durch die Region Südbrandenburg berücksichtigt werden. Der Streckenverlauf der neuen Bundesautobahn A16 ist an die Streckenführung der derzeitigen Bundesstraße B87 von Leipzig bis zur Bundesgrenze zwischen Deutschland und Polen anzulehnen. Zu untersuchen sind dabei die Verkehrspotenziale einer Bundesautobahn A16 und im Vergleich dazu die Wirkungen eines durchgängigen Ausbaus der bestehenden Bundesstraße B87 mit allen Ortsumgehungen gemäß Bundesverkehrswegeplanung. PTV AG Dez/10 Seite 1/13

Untersuchungsaufgabe Zur Ermittlung der Verkehrspotenziale einer möglichen Fernverkehrsverbindung von Leipzig über das Autobahndreieck Spreewald nach Frankfurt (Oder) und weiter nach Polen soll eine verkehrsplanerische Modellrechnung durchgeführt werden. Als Datengrundlagen dafür sind die aktuellen Prognosen des Bundes, die Gesamtverkehrsprognose für die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Landesverkehrsprognose des Freistaates Sachsen zu berücksichtigen. Die Ermittlung der Verkehrsstrompotenziale basiert auf einem Verkehrsmodell, welches das Verkehrsgeschehen im Untersuchungsraum für Analyse und Prognose abbildet. Entsprechend der Aufgabenstellung wurden im Rahmen der Verkehrsuntersuchung die in der folgenden Tabelle dargestellten Zeithorizonte und Netzfälle betrachtet. Netzfall Jahr 2010 Jahr 2015 Jahr 2025 Jahr 2030 Ist-Zustand Ist-Zustand mit BBI Analyse Analyse + BBI B87 im Bestand Nullfall Nullfall Nullfall Ausbau B87 2+1 RQ 15,5 Planfall 1 Planfall 1 Planfall 1 Ausbau B87 2x2 RQ 20 Planfall 2 Planfall 2 Planfall 2 Neubau A16 RQ 28 Planfall 3 Planfall 3 Tabelle 1: Netzfälle und Zeithorizonte In dieser Kurzfassung werden Auszüge aus dem Gesamtbericht zu den Ergebnissen der Prognose 2025, das Fazit und Empfehlungen zusammengestellt. PTV AG Dez/10 Seite 2/13

Prognose 2025 2 Prognose 2025 2.1 Prognosenullfall Die Entwicklung der Verkehrsnachfrage 2025 gegenüber dem Analysejahr 2010 fällt nicht einheitlich aus. Während auf den Autobahnen infolge der Verkehrszunahme im Fernverkehr deutliche Steigerungen zu verzeichnen sind, sind die Verkehrsbelastungen auf der B87 teilweise rückläufig. Im Prognosenullfall 2025 ist die Bundesautobahn A10 bei Michendorf mit 110.00 Kfz/24h belegt. Im Bereich Ludwigsfelde beträgt die Verkehrsbelastung 78.000 Kfz/24h. Die Verkehrsströme des Fernverkehrs nehmen gemäß Bundesprognose weiter zu, was sich in den Verkehrsbelastungen widerspiegelt. Analog steigt die Verkehrsbelastung auf der A12 am Grenzübergang zu Polen auf 38.000 Kfz/24h. Die folgende Tabelle gibt die Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der B87 gegenüber dem Analysejahr 2010 wieder. In der Anlage 1 ist das Ergebnis der Verkehrsumlegung für den Prognosenullfall 2025 in Form einer Verkehrsmengenkarte grafisch dargestellt. Abschnitt DTV Mo-Fr in Kfz/24h 2025 2010 Differenz 2025-2010 Leipzig - Eilenburg 15.000 10.000 +5.000 (+50%) Eilenburg - Torgau 12.000 9.000 +3.000 (+33%) Torgau - Herzberg 5.000 4.000 +1.000 (+25%) Herzberg - Luckau 4.000 4.000 0 Luckau - Lübben 10.000 8.000 +2.000 (+25%) Lübben - Beeskow 5.000 5.000 0 Beeskow - Frankfurt 11.000 10.000 +1.000 (+10%) Tabelle 2: Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der B87 im Prognosenullfall 2025 Im Prognosenullfall 2025 sind in Brandenburg im Wesentlichen stagnierende bis rückläufige Verkehrsbelastungen auf der B87 zu verzeichnen. Ursache hierfür ist die rückläufige Einwohnerentwicklung, welche maßgeblich den regionalen Verkehr beeinflusst. Im Prognosenullfall werden keine Verbesserungen der Infrastruktur im Zuge der B87 unterstellt. Aufgrund der fehlenden Attraktivität, werden für den Prognosenullfall im Jahr 2025 keine relevanten Veränderungen in der Verkehrsnachfrage und den Verkehrbelastungen gegenüber dem Istzustand im Korridor der B87 erwartet. PTV AG Dez/10 Seite 3/13

Prognose 2025 Zuwächse im Verkehrsaufkommen sind im Abschnitt Beeskow - Frankfurt (Oder) sowie zwischen Leipzig und Torgau zu verzeichnen. Ursache für ersteres sind die zunehmenden Verkehre von und nach Polen aufgrund der unterstellten Veränderungen (Aufhebung der Beschränkungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit, Ausbau der Infrastruktur in Polen). Im Abschnitt Leipzig - Torgau liegt die Nachfragesteigerung in der positiven Entwicklung im Wirtschaftsraum Leipzig begründet. Hier werden zusätzliche Potenziale generiert (Flughafen, Post, Messe, BMW, Porsche), die bis nach Brandenburg ausstrahlen können. Die B87 partizipiert im Prognosenullfall 2025 nicht von den Entwicklungen des Fernverkehrs, sondern ist regional geprägt vom stagnierenden regionalen Personenverkehr. Daraus resultieren moderate Steigerungen der Schwerverkehrsanteile. Abschnitt SV Mo-Fr in Kfz/24h SV-Anteil Leipzig - Eilenburg 2.000 13% Eilenburg - Torgau 2.000 17% Torgau - Herzberg 1.000 20% Herzberg - Luckau 1.000 25% Luckau - Lübben 1.000 10% Lübben - Beeskow 1.000 20% Beeskow - Frankfurt 1.000 9% Tabelle 3: Schwerverkehr auf der B87 Prognosenullfall 2025 2.2 Planfall 1-2025 Im Planfall 1 ist ein Ausbau der B87 nach RQ 20 zwischen Leipzig und Eilenburg und nach RQ 15,5 im Abschnitt zwischen Eilenburg bis Frankfurt (Oder) unterstellt. In der Anlage 2 ist das Ergebnis der Verkehrsumlegung für den Planfall 1-2025 in Form einer Verkehrsmengenkarte grafisch dargestellt. Im Planfall 1 ist die Bundesautobahn A10 bei Michendorf mit 107.000 Kfz/24h belegt. Dies entspricht einem Rückgang um 3.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall. Im Bereich Ludwigsfelde beträgt die Verkehrsbelastung 75.000 Kfz/24h, was einen Verkehrsrückgang um 3.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall bedeutet. Ursache sind Verkehrsverlagerungen von der A9/ A10/ A12 auf die B87. Die Verkehrsbelastung auf der A12 am Grenzübergang zu Polen nimmt um ca. 1.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall zu. Hier wirkt sich die bessere Erreichbarkeit der Region aus. Verkehr in Richtung Polen nutzt verstärkt den Grenzübergang A12. PTV AG Dez/10 Seite 4/13

Prognose 2025 Die folgende Tabelle gibt die Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der B87 im Planfall 1 gegenüber dem Prognosenullfall 2025 wieder. DTV Mo-Fr in Kfz/24h Abschnitt Planfall 1 Differenz Planfall 1 - Nullfall Entwicklung Leipzig - Eilenburg 25.000 +10.000 67% Eilenburg - Torgau 17.000 +5.000 42% Torgau - Herzberg 9.000 +4.000 80% Herzberg - Luckau 8.000 +4.000 100% Luckau - Lübben 14.000 +4.000 40% Lübben - Beeskow 10.000 +5.000 100% Beeskow - Frankfurt 16.000 +5.000 45% Tabelle 4: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der B87 im Planfall 1 Die B87 weist für das Jahr 2025 im Planfall 1 mit einem Regelquerschnitt RQ 15,5 abschnittsweise Verkehrsbelastungen von 8.000 bis 25.000 Kfz/24h auf. Gegenüber dem Prognosenullfall resultiert aus dem Ausbau ein Verkehrswachstum zwischen 40 Prozent und 100 Prozent. Im Planfall 1 sind gegenüber dem Prognosenullfall deutliche Zunahmen der Verkehrsbelastung auf der B87 zu verzeichnen. Durch den Ausbau der B87 verkürzt sich für die Gemeinden entlang der B87 die Reisezeit und damit wird die Erreichbarkeit verbessert. Dies spiegelt sich in den prognostizierten Verkehrsverlagerungen wieder. Der Schwerverkehrsanteil beträgt zwischen 9 Prozent südlich Frankfurt (Oder) und 25 Prozent bei Herzberg. Aufgrund der kürzeren Reisezeiten stellt diese Variante für den Schwerverkehr eine Alternative gegenüber der Verbindung über die A9/ A10/ A12 dar. Auch der regionale Pkw-Verkehr profitiert von den kürzeren Reisezeiten, was sich in höheren Verkehrsbelastungen widerspiegelt. Für den überregionalen Pkw-Verkehr ist die Verbindung über die Autobahnen A9/ A10/ A12 die günstigere. Dieser nutzt die B87 daher nur wenig. Aufgrund dessen sind die Schwerverkehrsanteile in diesem Planfall am höchsten. Abschnitt SV Mo-Fr in Kfz/24h SV-Anteil Leipzig - Eilenburg 2.000 13% Eilenburg - Torgau 2.000 17% Torgau - Herzberg 1.000 20% Herzberg - Luckau 1.000 25% Luckau - Lübben 1.000 10% Lübben - Beeskow 1.000 20% Beeskow - Frankfurt 1.000 9% Tabelle 5: Schwerverkehr auf der B87 Planfall 1-2025 PTV AG Dez/10 Seite 5/13

Prognose 2025 2.3 Planfall 2-2025 Im Planfall 2 ist ein durchgängiger Ausbau der B87 nach RQ 20 unterstellt. Die Anlage 4 enthält das Ergebnis der Verkehrsumlegung für den Planfall 2-2025 in Form einer Verkehrsmengenkarte. Im Planfall 2 ist die Bundesautobahn A10 bei Michendorf mit 105.000 Kfz/24h belegt. Im Bereich Ludwigsfelde beträgt die Verkehrsbelastung 74.000 Kfz/24h. Dies bedeutet einen Verkehrsrückgang um 5.000 Kfz/24h bzw. 4.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall. Die Ursache sind Verkehrsverlagerungen von der A9/ A10/ A12 auf die B87. Die Verkehrsverlagerungen sind in Form einer Differenzdarstellung in der Anlage 5 grafisch dargestellt. Die Verkehrsbelastung auf der A12 am Grenzübergang zu Polen nimmt um 2.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall zu. Hier wirkt sich die weiter verbesserte Erreichbarkeit der Region aus, die mit dem höheren Ausbaustandard gegeben ist. Die folgende Tabelle gibt die Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der B87 im Planfall 2 gegenüber dem Prognosenullfall 2025 wieder. DTV Mo-Fr in Kfz/24h Abschnitt Planfall 2 Differenz Planfall 2 - Nullfall Entwicklung Leipzig - Eilenburg 29.000 +14.000 93% Eilenburg - Torgau 20.000 +8.000 67% Torgau - Herzberg 11.000 +6.000 120% Herzberg - Luckau 10.000 +6.000 150% Luckau - Lübben 16.000 +6.000 60% Lübben - Beeskow 12.000 +7.000 140% Beeskow - Frankfurt 18.000 +7.000 64% Tabelle 6: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der B87 im Planfall 2 Auf der B87 beträgt der DTV Mo-Fr abschnittsweise zwischen 10.000 Kfz/24h und 29.000 Kfz/24h. Der Anteil des Schwerverkehrs beträgt zwischen11 bis 20 Prozent. Abschnitt SV Mo-Fr in Kfz/24h SV-Anteil Leipzig - Eilenburg 5.000 17% Eilenburg - Torgau 3.000 15% Torgau - Herzberg 2.000 18% Herzberg - Luckau 2.000 20% Luckau - Lübben 2.000 13% PTV AG Dez/10 Seite 6/13

Prognose 2025 Abschnitt SV Mo-Fr in Kfz/24h SV-Anteil Lübben - Beeskow 2.000 17% Beeskow - Frankfurt 2.000 11% Tabelle 7: Schwerverkehr auf der B87 Planfall 2-2025 Im Planfall 2 sind sowohl gegenüber dem Prognosenullfall als auch dem Planfall 1 Zunahmen in der Verkehrsbelastung zu verzeichnen. Durch den Ausbau der B87 auf 2 x 2 Fahrstreifen und die höhere Entwurfsgeschwindigkeit verkürzen sich die Fahrzeiten für die Region weiter. Zudem wird im Zusammenhang mit dem Ausbau und der Kapazität der E30 auf polnischer Seite die Achse für den Fernverkehr attraktiver, was sich in einer höheren Verkehrsbelastung widerspiegelt. 2.4 Planfall 3-2025 Der Planfall 3 beinhaltet einen Neubau der A16 nach RQ 28. In der Anlage 6 ist das Ergebnis der Verkehrsumlegung für den Planfall 3-2025 in Form einer Verkehrsmengenkarte grafisch dargestellt. Im Planfall 3 ist die Bundesautobahn A10 bei Michendorf mit 100.000 Kfz/24h belegt. Im Bereich Ludwigsfelde beträgt die Verkehrsbelastung 69.000 Kfz/24h. Das bedeutet einen Verkehrsrückgang in diesen Abschnitten um 10.000 Kfz/24h bzw. 9.000 Kfz/24h gegenüber dem Prognosenullfall. Die Verkehrsentlastung des südlichen Berliner Ringes fällt im Planfall 3 am stärksten aus. Die Verkehrsverlagerungen sind in Form einer Differenzdarstellung in der Anlage 7 grafisch dargestellt. Die Verkehrsbelastung auf der A12 am Grenzübergang zu Polen beträgt 41.000 Kfz/24h und liegt damit um 3.000 Kfz/24h über dem Prognosenullfall. Im Planfall 3 sind gegenüber allen anderen Planfällen deutliche Zunahmen der Verkehrsbelastung zu verzeichnen. Durch den Neubau der A16 mit 2 x 2 Fahrstreifen und die großzügigen Trassierungsmöglichkeiten durch den Einsatz des RQ 28 verkürzen sich die Fahrzeiten für die Region weiter. Damit wird die Region besser erreichbar, was sich in einer höheren Verkehrsbelastung im Korridor Frankfurt (Oder) - Leipzig ausdrückt. Zudem wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der A2 als Teil der Europastraße E30 auf polnischer Seite die Achse für den Fernverkehr attraktiver. Hierdurch werden Verkehre von der südlich des Planungsgebietes geführten E40 auf die nördlich des Planungsgebietes verlaufende E30 verlagert. Dies bedeutet ebenso eine Verkehrszunahme, welche sich auf der A16 widerspiegelt. Mit der A16 wird eine neue leistungsfähige Verbindung zwischen den beiden Europastraßen E30 und E40 geschaffen. Dies führt zu großräumigen Verkehrsverlagerungen, welche sich in der Verkehrsbelastung der A16 widerspiegeln. PTV AG Dez/10 Seite 7/13

Prognose 2025 Die folgende Tabelle gibt die Entwicklung der Verkehrsbelastung auf der Bundesautobahn A16 im Planfall 3 gegenüber dem Prognosenullfall 2025 wieder. DTV Mo-Fr in Kfz/24h Abschnitt Planfall 3 Differenz Planfall 3 - Nullfall Entwicklung Leipzig - Eilenburg 38.000 +23.000 153% Eilenburg - Torgau 25.000 +13.000 108% Torgau - Herzberg 20.000 +15.000 300% Herzberg - Luckau 19.000 +15.000 375% Luckau - Lübben 24.000 +14.000 140% Lübben - Beeskow 19.000 +14.000 280% Beeskow - Frankfurt 19.000 +8.000 73% Tabelle 8: Entwicklung der Verkehrsbelastung 2025 auf der A16 im Planfall 3 Auf der A16 betragen die abschnittsweisen Verkehrsbelastungen zwischen 19.000 Kfz/24h und 38.000 Kfz/24h. Dies bedeutet abschnittsweise eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Verkehrsbelastungen gegenüber dem Prognosenullfall. Abschnitt SV Mo-Fr in Kfz/24h SV-Anteil Leipzig - Eilenburg 8.000 21% Eilenburg - Torgau 6.000 24% Torgau - Herzberg 5.000 25% Herzberg - Luckau 5.000 26% Luckau - Lübben 5.000 21% Lübben - Beeskow 5.000 26% Beeskow - Frankfurt 5.000 26% Tabelle 9: Schwerverkehr auf der A16 Planfall 3-2025 PTV AG Dez/10 Seite 8/13

Fazit 3 Fazit Gegenstand der vorliegenden Verkehrsuntersuchung ist die Ermittlung, Darstellung und Bewertung der Verkehrspotentiale, die eine Fernverkehrsverbindung von Leipzig über das Autobahndreieck Spreewald nach Frankfurt (Oder) und weiter nach Polen nutzen würden. Dazu wurden für insgesamt vier Zeithorizonte und sechs Netzfälle folgende Aspekte untersucht. Verkehrsnachfrage Reisezeiten Erreichbarkeiten Verbindungsfunktionen Wirtschaftliche Effekte Umwelteffekte Auf der B87 werden bei einem Ausbau mit 2+1 Fahrstreifen gemäß RQ 15,5 zwischen 8.000 Kfz/24h bis 25.000 Kfz/24h gebündelt. Für einen unterstellten Ausbau der B87 mit 2x2 Fahrstreifen gemäß RQ 20 werden bis 29.000 Kfz/24h prognostiziert. Im Falle des Neubaus einer A16 betragen die Verkehrsstärken zwischen 19.000 Kfz/24h und 40.000 Kfz/24h. Das Straßennetz der übrigen Bundes- und Landesstraßen im Planungsraum sowie die bestehenden Ortsdurchfahrten im Zuge der B87 werden vom Verkehr entlastet. Mit dem Ausbau einer leistungsfähigen Verbindung zwischen Leipzig und Frankfurt (Oder) wird eine attraktive Alternativroute zum staugefährdeten Berliner Ring für den Fernverkehr zur Verfügung gestellt. Aufgrund der kürzeren Verbindung im Verkehr zwischen Nordost- und Südwest-Europa kommt es zu Verkehrsverlagerungen und Entlastungen des südlichen Berliner Ringes. Zum Prognosehorizont 2030 wurden die höchsten Entlastungswirkungen bei einem unterstellten Neubau der A16 berechnet. Der südliche Berliner Ring kann abschnittsweise um ca. 9 Prozent von 102.000 Kfz/24h auf 93.000 Kfz/24h östlich des AK Schönefeld und bis 13 Prozent von 85.000 Kfz/24h auf 74.000 Kfz/24h östlich des AD Nuthetal entlastet werden. Aufgrund der kürzeren Fahrtzeiten gegenüber vorhandenen Routen ist die A16/ B87 eine attraktive Variante der Verbindung zwischen den Europastraßen E30 und E40 und besitzt damit das Potenzial, eine Verbindungsfunktion im Europäischen Verkehrsnetz wahrzunehmen. Mit einem Ausbau der B87 wird die Verbindung zwischen den Oberzentren Leipzig, Frankfurt (Oder) und Cottbus gestärkt. Gegenüber der heutigen Ausbauqualität verringert sich die Reisezeit auf der B87 zwischen den Oberzentren Leipzig und Frankfurt (Oder) um mehr als Stunde auf etwa 2 Stunden und 20 Minuten im Falle PTV AG Dez/10 Seite 9/13

Fazit einer vierstreifigen Bundesstraße, bzw. auf etwa 2 Stunden im Falle des Neubaus einer A16. Ebenfalls verbessert sich durch einen hochwertigen Ausbau der B87 die Verbindung zwischen den Mittelzentren Eilenburg, Torgau, Herzberg, Lübben und Beeskow. Die Reisezeiteinsparungen zwischen benachbarten Mittelzentren betragen durchschnittlich 15 Prozent. Mit dem Ausbau der B87 bzw. dem Neubau der A16 wird die Erreichbarkeit der Region verbessert. Für ca. 670.000 Einwohner verkürzt sich im Falle des Neubaus einer A16 die Reisezeit zur nächsten Autobahnanschlussstelle. Das bedeutet eine Verbesserung für jeden zweiten Einwohner in der Region. Sowohl der Transitverkehr als auch der Regionalverkehr profitieren von der schnellen Verbindung durch die Lausitz. Diese ermöglicht kürzere Fahrzeiten für alle Verkehrsteilnehmer. Bereits mit Realisierung des Ausbaus der B87 mit RQ 15,5 werden durch die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der B87 spürbare Reisezeiteinsparungen für den Wirtschaftsverkehr erzielt. Insgesamt summieren sich die jährlichen Reisezeiteinsparungen zum Prognosehorizont 2030 bei einem Ausbau der B87 mit RQ 15,5 auf 4,4 Mio. Stunden, bei einem Ausbau der B87 mit RQ 20 auf 5,8 Mio. Stunden und bei einem Neubau der A16 auf 6,3 Mio. Stunden. Mit den Einsparungen an Reisezeit sind auch Einsparungen an Zeitkosten verbunden. Die Einsparungen summieren sich zum Prognosehorizont 2030 je nach unterstellter Ausbau-/ Neubauvariante auf einen jährlichen Betrag von 250 Mio. Euro, 290 Mio. Euro bis zu 340 Mio. Euro. Dies hat hauptsächlich für die wirtschaftliche Entwicklung der Region große Bedeutung. Durch den Ausbau der B87 bzw. den Neubau der A16 kann das Unfallgeschehen positiv beeinflusst werden. Insbesondere durch die Verlagerung des Verkehrs aus den Ortschaften heraus, sind potenziell zum Prognosehorizont 2030 jährlich bei einem Ausbau der B87 nach RQ 15,5 bis zu 150 Unfälle mit Personenschäden und 640 Unfälle mit Sachschäden bei einem Ausbau der B87 nach RQ 20 bis zu 110 Unfälle mit Personenschäden und 480 Unfälle mit Sachschäden bei einem Neubau der A16 bis zu 170 Unfälle mit Personenschäden und 580 Unfälle mit Sachschäden vermeidbar. Hieraus resultieren zum Prognosehorizont 2030 je nach unterstellter Ausbau-/ Neubauvariante Einsparungen an Unfallkosten in Höhe von 9,9 Mio. Euro, 8,7 Mio. Euro bzw. bis zu 14 Mio. Euro jährlich. PTV AG Dez/10 Seite 10/13

Fazit Verbunden mit den Einsparungen an Reisezeit und Verkehrsleistung geht für den einzelnen Verkehrsteilnehmer eine Einsparung an Kraftstoff und CO 2 -Emissionen einher. Aufgrund der Leistungsfähigkeit der untersuchten Trasse kommt es zu Verkehrsverlagerungen von anderen Straßen auf die B87/ A16 und des Weiteren zu einer Induzierung von Neuverkehren. In der Betrachtung des Planungsraumes insgesamt fallen die Umwelteffekte daher unterschiedlich aus. Während zum Prognosehorizont 2030 mit Ausbau der B87 nach RQ 15,5 eine Reduzierung der in die Region eingetragenen CO 2 -Emmissionen um 80.000 Tonnen pro Jahr bzw. bei einem Ausbau nach RQ 20 um 81.000 Tonnen pro Jahr möglich ist, erhöhen sich im Falle des Neubaus der A16 die CO 2 -Emissionen im Planungsraum um 123.000 Tonnen pro Jahr. PTV AG Dez/10 Seite 11/13

Empfehlungen 4 Empfehlungen Im Ergebnis der vorliegenden Potenzialuntersuchung wird empfohlen, die B87 zwischen der Stadt Frankfurt (Oder) und der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen wieder vollständig in das Blaue Netz des Landes Brandenburg aufzunehmen. Das Blaue Netz ist ein Teilnetz des Bundesstraßennetzes mit gehobenem Qualitätsstandard, hohem Sicherheitsniveau und eigenem Erkennungswert. Die Netzmaschen des Blauen Netzes ziehen überdurchschnittlich viel Fernverkehr auf sich und verbinden hochrangige zentrale Orte miteinander. Darüber hinaus zeichnen sie sich besonders aus bei der Verbesserung der Verbindungs- und Erreichbarkeitsqualitäten sowie der Förderung der Regionalen Wachstumskerne und der Verkehrsbündelung. Bis zum Jahr 2007 war die B87 vollständig im Blauen Netz enthalten. Im Zuge der im Jahr 2007 erfolgten Überprüfung des Blauen Netzes wurde der Abschnitt der B87 zwischen der Bundesautobahn A13 und der Landesgrenze aus dem Blauen Netz herausgenommen, da für ihn die erforderliche große Netzwirkung nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Das Ergebnis der vorliegenden Potenzialstudie zeigt, dass die gesamte B87 bei einem anforderungsgerechten Ausbau sowohl hinsichtlich der prognostizierten Verkehrsbelastungen im Regional- und Fernverkehr als auch in Hinblick auf die Erreichbarkeits- und Verbindungsqualität eine herausragende Bedeutung besitzt. Weiterhin kann die B87 bei einem entsprechenden Ausbau auch entscheidend zur Entwicklung des Regionalen Wachstumskerne Westlausitz, Frankfurt (Oder) - Eisenhüttenstadt und Cottbus beitragen. Auf der Grundlage der Richtlinien für die Integrierte Netzgestaltung ist der B87 die Verbindungsfunktionsstufe I (großräumige Verbindung von Oberzentren zu Metropolregionen und zwischen Oberzentren) zuzuordnen. Dem entsprechend sollte der Ausbau der B87 nach der Kategorie Landstraße (LS I) erfolgen. Daraus und aus der empfohlenen vollständigen Einordnung der B87 in das Blaue Netz folgt, dass die B87 künftig als Kfz-Straße ausgewiesen werden muss und keine Nutzung durch langsam fahrende Kfz erfolgen kann. Um eine angemessene Fahrgeschwindigkeit zu gewährleisten sind, entsprechend den Dimensionierungsgrundsätzen für Straßen des Blaue Netzes, der Dimensionierung Straßenquerschnitte zu Grunde zu legen, auf denen unter Verkehrslast Pkw-Fahrgeschwindigkeiten von mindestens 80 km/h erreicht werden können. Der Ausbau der Knotenpunkte sollte dem entsprechend sowie unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit teilplanfrei erfolgen. Die Realisierung aller die B87 betreffenden Maßnahmen aus der Liste des vordringlichen Bedarfs Bundesverkehrswegeplan 2003 ist für einen leistungsfähigen Aus- PTV AG Dez/10 Seite 12/13

Empfehlungen bau der B87 unentbehrlich. Vorgezogen werden sollten die Maßnahmen OU Herzberg mit einer Länge von 9,6 km und OU Lübben mit 10,1 km Länge (Vordringlicher Bedarf - neue Vorhaben mit besonderem naturschutzfachlichem Planungsauftrag). Hier werden durch die Verlagerung der Durchgangsverkehre aus den Ortsdurchfahrten auf die Ortsumfahrungen deutliche Entlastungswirkungen für die Innenstädte, Verbesserungen hinsichtlich der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs sowie erste Verbesserungen für die Erreichbarkeit der Region mit den sich anschließenden positive Effekten auf die Wirtschafts- und Tourismusentwicklung erwartet. Die für die A16/ B87 prognostizierten Verkehrsstärken von 19.000 Kfz/24h bis 40.000 Kfz/24h liegen im Grenzbereich eines mehrbahnigen Querschnittes bzw. der Autobahnwürdigkeit. Somit lässt sich allein auf der Grundlage der prognostizierten Verkehrsstärken kein Ausschlusskriterium für den Neubau einer Bundesautobahn zwischen Frankfurt (Oder) und Leipzig ableiten. Das Ergebnis der Potenzialstudie zeigt, dass sich bei einem Ausbau der bestehenden B87 mit einem 2 x 2 bzw. 2 + 1 Fahrstreifen bereits spürbare Verkürzungen der Reisezeit eintreten. Das führt insbesondere für den Wirtschaftsverkehr zu einer wirksamen Reduzierung der Zeitkosten. Für eine endgültige Entscheidung zur Wahl Querschnittes bzw. des Ausbaus der A16/ B87 sind weiterführende Untersuchungen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit erforderlich. Diese Untersuchungen sollten den Charakter einer Voruntersuchung tragen und Varianten zur Linienführung und Querschnittsgestaltung sowie zur Notwendigkeit von Ingenieurbauwerken und Verknüpfungspunkten umfassen. Weiterhin sind Konfliktanalysen hinsichtlich der Umweltverträglichkeit, Raumordnung, Landschaftsschutz sowie eine Kosten-Nutzen-Berechnung notwendiger Bestandteil dieser Voruntersuchungen. Ziel ist Vorauswahl einer Vorzugsvariante. Für die gesamte Trasse der A16/ B87 sollte unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit eine abschnittsweise angepasste Dimensionierung herausgearbeitet werden, welche einen machbaren Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit darstellt. Im Ergebnis dieser Untersuchungen soll letztendlich abgeleitet werden, in welchen Abschnitten ein Aus- bzw. Neubau der B87 entweder mit 2 x 2 Fahrstreifen oder 2 + 1 mit Fahrstreifen möglich bzw. erforderlich ist. PTV AG Dez/10 Seite 13/13

Anlagen PTV AG Dez/10