Kurzfassung Praktikumsbericht Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin Ostalb-Klinikum Aalen Institut für Psychologie und Pädagogik Masterstudiengang Psychologie Vorgelegt von: Sarah Mirabile Matrikelnummer: 840614 sarah.mirabile@uni-ulm.de Gesamtwörterzahl: 890
1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution In der Klinik für Psychosomatik und psychotherapeutische Medizin des Ostalb-Klinikum Aalen war ich vom 23.02.2015 bis zum 02.04.2015 für ein Vollzeitpraktikum der Gesamtdauer von 6 Wochen. 1.1.Beschreibung der Institution Die Klinik für Psychosomatik und psychotherapeutische Medizin in Aalen verfügt über 20 stationäre und 20 tagesklinische Therapieplätze. Behandelt werden Patienten mit psychosomatischen, somatopsychischen sowie psychoneurotischen Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Die Stationen haben jeweils ein integriertes Setting von Station und Tagesklinik, so dass Patienten auch aus dem stationären Setting in das tagesklinische Setting nach vier bis sechs Wochen wechseln. 1.2.Allgemeine Daten: Adresse, Mitarbeiter, Funktionsverteilung, etc. Adresse: Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin Ostalb-Klinikum Aalen Im Kälblesrain 1 73430 Aalen Das Behandlungskonzept ist an störungsspezifischen abteilungsinternen Leitlinien ausgerichtet und verknüpft indikationsbezogen psychodynamische und verhaltenstherapeutische Verfahren, ergänzt durch einen familientherapeutisch-systemischen Ansatz sowie kreativ- bzw. körpertherapeutische Angebote. Stationäre und tagesklinische Patienten bilden dabei eine gemeinsame Behandlungsgruppe. Die Leitung der gesamten Klinik für Psychosomatik und Psychotheutische Medizin fällt in den Aufgabenbereich von Herrn Dr. med. Askan Hendrischke. Für die Leitung der stationären Abteilung ist die Oberärztin Monika Enderle verantwortlich. Die Betreuung der Praktikanten fällt vor allem in den Arbeitsbereich der Psychol. Psychotherapeutin der Station, von Dr. sc. hum. Dipl.- Psych. Henricke Wiedersheim in meinem Fall. 1.3.Klientel 2
Die Angebote der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin zielen schwerpunktmäßig auf die Behandlung folgender Erkrankungen und Störungsbilder: Funktionelle Störungen ohne Organbefund (ICD-10 F45, F52) Körperliche Erkrankungen mit pszchosozialen Wechselwirkungen (ICD-10 F54) Essstörungen (ICD-10 F50) Psychische Störungen (ICD-10 F32, F33, F40, F41, F42, F48) Verarbeitungsprobleme bei schwerwiegenden Erkrankungen (ICD-10 F43.2, F62.8) Akute Belastungsreationen (ICD-10 F43.0) Posttraumatische Belastungsstörungen (ICD-10 F43.1) Quelle: www.psychosomatik-aalen.de 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Meine Tätigkeit und kritische Auseinandersetzung Ich war als Praktikantin auf der stationären Abteilung (Station 56) tätig. Während meines Praktikums nahm ich kontinuierlich an den folgenden Therapiebausteinen teil: - Psychodynamisch orientierte Gruppenpsychotherapie - Psychodrama / Rollenspiel - Fertigkeitentraining in der Gruppe - Psychoedukation in der Gruppe - Ressourcenorientierte Aufnahme- und Entlassgruppe - Körperpsychotherapie-Gruppe - Musiktherapie- und Kunsttherapie-Gruppe - Progressive Muskelentspannung nach Jacobson - Gruppenentspannung mit der Methode des Qi Gong - Genussgruppe / 5-Sinne-Gruppe Außerdem nahm ich regelmäßig an den täglichen Teambesprechungen, den Kurvenvisitenbesprechungen, den Visiten, den Intervisionsgruppen sowie an Supervisionsgruppen teil. Ich war in der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin zum dritten Mal als Praktikantin. Daher war die Zeit der Einarbeitung sehr gering und durfte sofort mit meinen Aufgaben anfangen. Durch meine vorherigen Praktika konnte ich in der Klinik vieles über psychodynamische Zusammenhänge, psychosomatisches Verstehen und im Einzel- und Gruppenkontakt mit Patienten zu arbeiten. Dank des Vertrauens und der Unterstützung des Teams 3
durfte ich in diesem dritten Praktikum selbständig mit Patienten arbeiten. Ich leitete zweimal eine psychodynamische Gruppensitzung und ca. sechsmal das manualisiertes Skills-Training für Borderline Patienten von Bohus und Wolf. Des Weiteren durfte ich auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson durchführen. Ich durfte auch unter Anleitung und Supervision selbstständig mit mehreren Patienten mit kontinuierlichen co-therapeutischen Einzelgesprächen arbeiten. Hierbei vertiefte ich beispielweise Aspekte der Lebensrückblicktherapie, arbeitete ich schwerpunktmäßig mit einer Traumapatientin und unterstützte ich mehrere Patienten in spezifischen Fragen. Des Weiteren nahm ich auch hospitierend an mehreren Einzelsitzungen sowie ambulanten Vorgesprächen teil. Meine Aufgabe war auch die EDV-gestützter Routine-Diagnostik zur Aufnahme und Entlassung. 2.1. Konkrete Darstellung der eigene Tätigkeit Meine Tätigkeit umfasste viele verschiedene Bereiche: In manchen war ich in einer beobachtenden Position, in anderen war ich aktiv und leitete die Gruppe. Montag: - Aufnahmegespräche und Erstinterviews - Diagnostik und Routine-Untersuchungen - Kreativverfahren: Musiktherapie Dienstag - Kreativverfahren: Musiktherapie - Fortbildung / Supervision - Psychodynamisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie - Progressive Muskelentspannung nach Jacobson - Kurvenvisite - Visite Mittwoch - Kurvenvisite - Visite - Skillstraining Donnerstag 4
- Kreativverfahren: Kunsttherapie - Psychodynamisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie - Genussgruppe Freitag - Skillstraining - Einzelsitzung mit Frau S. - Psychoedukation - Patientenvollversammlung - Einzelsitzung mit Herrn B. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Während meines Praktikums wurde ich zu jedem Zeitpunkt zuverlässig vom Team unterstützt und begleitet. Ich habe ein sehr gutes Zugehörigkeitsgefühl in diesem drei Praktika entwickeln können und hatte in alle therapeutisch relevanten Prozesse Einsicht. Meine Mentorin, Frau Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Henricke Wiedersheim, sowie die Oberärztin, Frau Dr. Med. Monika Enderle, waren heirbei ständig zur Unterstutzung anwesend und haben viel Zeit investiert, um mit mir über meinen Einschätzungen, Fragen und Erklärungen zu besprechen. Außerdem nahm ich an Teambesprechungen teil, bei denen ich regelmäßig nach meinen Ansichten gefragt wurde. Ich bin auch für die Möglichkeit sehr dankbar, alleine mit Patienten zu arbeiten. Es war eine kleine Herausforderung aber auch eine wertvolle Erfahrung für mich, wodurch ich auch lernte, wie wichtig das Konzept des Learning by doing ist. Durch diese wertvolle Erfahrungen konnte ich vor allem den adäquaten Umgang mit Patienten lernen, auch in unterschiedlichen Verfahren der Behandlung. Alles in allem ist dieses Praktikum jedoch wunderbar für tiefere Einblicke in die Arbeit als Psychotherapeut geeignet und ich wurde noch stärker motiviert, in den therapeutischen Bildungsweg weiterzulaufen. Die gute Arbeitsatmosphäre und Offenheit im Team machten das Praktikum zu einer angenehmen und produktiven Zeit. Die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin in Aalen würde ich alle Studenten jeder Zeit empfehlen. Sarah Mirabile Ulm, den 16.05.2015 5