Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences. 22. Dezember 2016 HSD. Physik. Schwingungen

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Transkript:

Physik Schwingungen

Zusammenfassung Mechanik Physik Mathe Einheiten Bewegung Bewegung 3d Newtons Gesetze Energie Gravitation Rotation Impuls Ableitung, Integration Vektoren Skalarprodukt Gradient Kreuzprodukt

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Schwingungen Ein Objekt schwingt hin und her. Periodische Bewegung: nach einer Zeit T wird die gleiche Bewegung durchlaufen. Hier: zunächst eindimensional.

Schwingungen Ein Objekt schwingt hin und her. Periodische Bewegung: nach einer Zeit T wird die gleiche Bewegung durchlaufen. Hier: zunächst eindimensional.

Schwingung Amplitude A 0

Schwingung 0 Periode T

Schwingung 0 Periode T

Schwingung Periode T 0

Schwingung 0 Frequenz f f = 1 T

Schwingung 0 Phase '

Schwingung Amplitude A Periode T Phase' 0 Frequenz f = 1 T

Differentialgleichung! Endlich!

2. Newton sches Gesetz Differentialgleichung - Hooke sches Gesetz F / x Die Kraft ist proportional zur Auslenkung eines Federsystems. x Es kann ein beliebiges Material sein - z.b. eine Eisenstange. F Die Linearität ist i.a. nicht für große Auslenkungen gültig.

2. Newton sches Gesetz Differentialgleichung - Hooke sches Gesetz Die Kraft ist proportional zur Auslenkung eines Federsystems. Hier: eindimensional gerechnet. F / x Kraft zeigt entgegen der Auslenkung F = k x Proportionalitätskonstante k heisst Federkonstante. Einsetzen in das 2. Newton sche Gesetz liefert eine Differentialgleichung. m d2 x dt 2 + k x =0

Differentialgleichung mit Hooke schem Gesetz m ẍ(t) = k x(t) ) ẍ(t)+ k m x(t) =0 Definiere k m =!2 0

Der harmonische Oszillator ẍ(t)+! 2 0 x(t) =0 mit k m =!2 0

Der harmonische Oszillator ẍ(t)+! 2 0 x(t) =0 Die Differentialgleichung legt die Bewegung des Schwingers für alle Zeiten fest. Die Differentialgleichung hat unendliche viele Lösungen. Eine Lösung stellt eine Bahnkurve x(t) dar. Eine einzelne Lösung wird durch Randbedingungen festgelegt. Durch die Ableitungen von x(t) sind auch v(t) und a(t) festgelegt.

Differentialgleichungen Beispiele Schrödingergleichung i~ @ @t = ~2 2m + V (Eine) Maxwell-Gleichung ~r ~ E = @ ~ B @t Wellengleichung 1 @ 2 u c 2 @t 2 @ 2 u @x 2 =0

Der harmonische Oszillator Eine Lösung Eine Lösung raten: x(t) = cos! 0 t Ableitung bilden: ẋ(t) =! 0 sin! 0 t ẍ(t) =! 2 0 cos! 0 t =! 2 0x(t) Einsetzen in die Differentialgleichung: ẍ(t)+! 2 0x(t) =! 2 0x(t)+! 2 0x(t) =0

Der harmonische Oszillator Eine Lösung m ẍ(t) = k x(t) ) ẍ(t)+ k m x(t) =0 Hier mal einsetzen:! 2 0x(t)+ k m x(t) = k m!2 0 x(t)! =0 ) k m =!2 0

Schwingungsfrequenz Je größer die Federkonstante desto höher die Schwingungsfrequenz Je größer die Masse desto kleiner die Schwingungsfrequenz In der Lösung steht eine Kreisfrequenz und keine Frequenz, weil das Argument des Kosinus im Bogenmaß ist. ) k m =!2 0! 0 =2 f 0 = 2 T

Kreisfrequenz Die Kreisfrequenz unterscheidet sich von der Frequenz um den Faktor 2π. Ansonsten würde das Argument des Sinus nach einer Periode nicht stimmen.! 0 =2 f 0 = 2 T

Schwingung Amplitude A Periode T Phase' 0 Frequenz f = 1 T

Schwingungsamplitude Noch eine Lösung Eine andere Lösung raten: x(t) =2 cos! 0 t Ableitung bilden: ẋ(t) =2! 0 sin! 0 t ẍ(t) =! 2 0 2 cos! 0 t =! 2 0x(t) Einsetzen in die Differentialgleichung:! 2 0x(t)+ k m x(t) = k m!2 0 x(t)! =0 Die Schwingungsfrequenz bleibt gleich!

Beliebige Amplitude x(t) =A cos! 0 t ẋ(t) =A! 0 sin! 0 t ẍ(t) =! 2 0 A cos! 0 t =! 2 0x(t)! 2 0x(t)+ k m x(t) = k m!2 0 x(t)! =0 Die Schwingungsfrequenz bleibt gleich

Schwingung Amplitude A Periode T Phase' 0 Frequenz f = 1 T

Allgemeine Lösung Auch mit Amplitude ist die Lösung noch nicht die allgemeinste Form. Die Schwingung kann noch zu einem beliebigen Zeitpunkt starten. Dazu wird die Phase explizit in die Lösung eingeführt. Auch die Phase ändert die Schwingungsfrequenz nicht. x(t) =A cos(! 0 t + ')

Randbedingungen Randbedingungen legen die konkrete Lösung fest. Zwei Parameter: Amplitude und Phase. Es werden zwei Gleichungen benötigt um die beiden Parameter festzulegen. z.b. Anfangsort x(0) und Anfangsgeschwindigkeit v(0). x(t) =A cos(! 0 t + ') Beschreibung Ort Geschwindigkeit Volle Auslenkung, in Ruhe In Nulllage,volle Geschwindigkeit In Nulllage, in Ruhe x(0) = A 0 v(0) = 0 x(0) = 0 v(0) = v 0 x(0) = 0 v(0) = 0

Randbedingungen x(t) =A cos(! 0 t + ') Geschwindigkeit einsetzen: Beschreibung Ort Geschwindigkeit Volle Auslenkung, in Ruhe x(0) = A 0 v(0) = 0 v(0) =! 0 A sin(! 0 0+')! =0 Ort einsetzen: ) ' =0 In Nulllage,volle Geschwindigkeit In Nulllage, in Ruhe x(0) = 0 v(0) = v 0 x(0) = 0 v(0) = 0 x(0) = A cos(! 0 0 + 0)! = A 0 ) A = A 0

Randbedingungen Ort einsetzen: x(t) =A cos(! 0 t + ') x(0) = A cos(! 0 0+')! =0 ) ' = 2 Beschreibung Ort Geschwindigkeit ) x(t) =A sin(! 0 t) Volle Auslenkung, in Ruhe In Nulllage,volle Geschwindigkeit x(0) = A 0 v(0) = 0 x(0) = 0 v(0) = v 0 Geschwindigkeit einsetzen: v(0) =! 0 A sin! 0 0 2 In Nulllage, in Ruhe x(0) = 0 v(0) = 0 ) A = v 0! 0 =! 0 A cos 0! = v 0

Randbedingungen x(t) =A cos(! 0 t + ') Geschwindigkeit einsetzen: Beschreibung Ort Geschwindigkeit Volle Auslenkung, in Ruhe x(0) = A 0 v(0) = 0 v(0) =! 0 A sin(! 0 0+')! =0 Ort einsetzen: ) ' =0 In Nulllage,volle Geschwindigkeit In Nulllage, in Ruhe x(0) = 0 v(0) = v 0 x(0) = 0 v(0) = 0 x(0) = A cos(! 0 0 + 0)! =0 ) A =0

Ort, Geschwindigkeit, Beschleunigung x(t) = cos! 0 t v(t) =ẋ(t) =! 0 sin! 0 t a(t) =ẍ(t) =! 2 0 cos! 0 t

Der harmonische Oszillator Zusammenfassung Differentialgleichung ẍ(t)+! 2 0 x(t) =0 Lösung x(t) =A cos(! 0 t + ') r k Schwingungsfrequenz! 0 = m

Molekülschwingungen Kohlendioxid! 0 = r k m Die Schwingungsfrequenzen hängen von der Stärke der Bindung und den Massen der schwingenden Atome ab. Bei größeren Molekülen können Molekülgruppen gegen den Rest schwingen. Die Schwingungsfrequenzen können mit IR-Spektroskopie vermessen werden. Die Schwingungsfrequenzen sind ein Fingerabdruck des Molekülsystems. Masse m : Bindungen mit Wasserstoff-Atomen haben höhere Frequenzen als Bindungen mit schweren Atomen (C, N, O). Federkonstante k : Dreifach- Bindungen haben höhere Frequenzen als zweifach- Bindungen als einfach-bindungen.