Ausbildungsmarketing im Handwerk
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- Christoph Kappel
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1 Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln Ausbildungsmarketing im Handwerk Roter Teppich für Auszubildende? Verden, 16. Juli 2014 Rolf Richard Rehbold Das DHI e.v. wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie von den Wirtschaftsministerien der Bundesländer und vom Deutschen Handwerkskammertag. FBH 2012 FBH 2014
2 Zitiertext Rehbold, R. R. (2014): Ausbildungsmarketing im Handwerk. Roter Teppich für Auszubildende? Vortrag vom in Verden/Aller. FBH FBH
3 Vorstellung Geschäftsstelle Technik Organisation Qualifizierung Beruf, Bildung und Arbeit Handwerkswirtschaft und Recht HPI FBH LFI itb ifh FBH FBH
4 Ausgangspunkt: Rückläufige Bewerberzahlen und drohender Fachkräftemangel Entwicklung der Mittelwerte der Bewerberzahlen im Metallhandwerk von 2005 bis 2011 (nach Betriebsgruppengrößen) 30 22,5 n= < 5 MA 5 - < 10 MA 10 - < 20 MA 20 - < 49 MA 50- < 100 MA < 250 MA 15 7, Vgl. auch Buschfeld, D./ Rehbold, R. R./ Rotthege, S. (2013): Maßnahmen zur Fachkräftesicherung im Handwerk: Von der Ansprache potenzieller Nachwuchskräfte bis zur Qualifizierung älterer Arbeitnehmer. In: Bizer, K./ Thomä, J. (Hrsg.): Fachkräftesicherung im Handwerk. Aus der Reihe: Bizer, K. (Hrsg. d. Reihe): Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, Band 90, Duderstadt 2013, S FBH 2014
5 Einladung zum Perspektivenwechsel im Kontext der Fachkräftesicherung Anstatt... Die Bewerber von heute sind nicht ausbildungsreif Wenn einer die Ausbildung abbricht, dann weil er kein Durchhaltevermögen hat sollen folgende Fragen im Zentrum der heutigen Diskussion stehen: Was können wir als Betriebe tun, um die Karriere in unserem Handwerksberuf attraktiver zu machen? Wie können wir als Betriebe Perspektiven bieten? Ich muss als Meister sehen, dass der Laden läuft... da kann ich mich nicht um Personalentwicklung kümmern Wie können wir dafür sorgen, dass Auszubildende ihre Ausbildung erfolgreich zu Ende führen und im Beruf weieter arbeiten FBH FBH
6 Was können Betriebe (Verbände, Innungen) tun? Zukunftsaufgaben geordnet im Lebenszyklus Hinkommen Wollen Hinkommen Können Bleiben Wollen Bleiben Können berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung FBH 2014
7 Berufliche Orientierung Hinkommen Wollen berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung Junge Menschen für die duale Ausbildung, für das Handwerk im Allgemeinen und das XY-Handwerk im Besonderen begeistern Neue Zielgruppen erschließen Perspektiven / Karrierewege aufzeigen Fortbildungen oberhalb der Meisterebene Meisterausbildung mit bundeseinheitlichen Ordnungsgrundlagen (HW) Fortbildungen unterhalb der Meisterebene Duale Berufsausbildung mit bundeseinheitlichen Ordnungsgrundlagen (Betriebliche Ausbildung + Berufsschule) Vorberufliche Bildung FBH 2014
8 Berufliche Orientierung Bitte gib an, wie wichtig dir die folgenden Eigenschaften eines Berufes oder Tätigkeit nach dem Studium sind (1="sehr wichtig", 6="völlig unwichtig") - TOP 5 Gymnasium Realschule Hauptschule/Werkrealschule 1. Sicherheit des Arbeitsplatzes 1. Bezahlung 1. Bezahlung 2. Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten 2. Sicherheit des Arbeitsplatzes 2. Sicherheit des Arbeitsplatzes 3. Bezahlung 3. abwechslungsreiche Tätigkeiten 3. Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten 4. abwechslungsreiche Tätigkeiten 4. Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten 4. abwechslungsreiche Tätigkeiten 5. Familienfreundlichkeit 5. Teamarbeit 5. Familienfreundlichkeit Rehbold, R. R. (2012): Berufsorientierung im Zeitalter von Web 2.0 Gestaltungsoptionen für Angebote zur beruflichen Orientierung vor dem Hintergrund zielgruppenspezifischen Anforderungen. In: Kölner Zeitschrift für Wirtschaft und Pädagogik, Jg. 27, Heft 53, Köln 2012, S
9 Berufliche Orientierung Wenn ich mich über meine berufliche Zukunft und die Berufs- und Studienwahl informieren möchte, dann finde ich hilfreich... (1=sehr hilfreich,...6=überhaupt nicht hilfreich) n= Bei Gymnasiasten: 1. Praktikum machen, 2. Internetrecherche, 3. Uni/FH besuchen, 4. Eltern fragen, 5. Mit Freunden reden Bei Realschülern: 1. Praktikum machen, 2. Eltern fragen, 3. Internetrecherche, 4. Mit Freunden reden, 5. Ausbildungsmesse besuchen Bei Hauptschülern: 1. Praktikum machen, 2. Eltern fragen, 3. Lehrer fragen, 4. Internetrecherche, 5. BIZ besuchen Rehbold, R. R. (2012): Berufsorientierung im Zeitalter von Web 2.0 Gestaltungsoptionen für Angebote zur beruflichen Orientierung vor dem Hintergrund zielgruppenspezifischen Anforderungen. In: Kölner Zeitschrift für Wirtschaft und Pädagogik, Jg. 27, Heft 53, Köln 2012, S
10 Berufliche Orientierung Bitte gib an, wie wichtig dir die folgenden Punkte bei der Gestaltung von Internetangeboten zur Berufs- oder Studienorientierung sind (1="sehr wichtig"; 6="völlig unwichtig") TOP 5 Gymnasium 1. Konkrete Darstellung von Karrierewegen 2. Links zu Unternehmensseiten/ Universitäten 3. Aussagen von Azubis über Erfahrungen 4. Ausführliche Texte zu Tätigkeiten 5. Interaktive Tests Realschule 1. Konkrete Darstellung von Karrierewegen 2. Aussagen von Azubis über Erfahrungen 3. Links zu Unternehmensseiten/ Universitäten, 4. Ausführliche Texte zu Tätigkeiten 5. Konkrete Ausbildungsplatzangebote Hauptschule/ Werkrealschule 1. Konkrete Ausbildungsplatzangebote 2. Aussagen von Azubis über Erfahrungen 3. Konkrete Darstellung von Karrierewegen 4. Ausführliche Texte zu Tätigkeiten 5. Videos zum Ausbildungsberuf und der Tätigkeiten Rehbold, R. R. (2012): Berufsorientierung im Zeitalter von Web 2.0 Gestaltungsoptionen für Angebote zur beruflichen Orientierung vor dem Hintergrund zielgruppenspezifischen Anforderungen. In: Kölner Zeitschrift für Wirtschaft und Pädagogik, Jg. 27, Heft 53, Köln 2012, S
11 Rekrutierung Kommen Wollen, Kommen Können und Bleiben Können berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung Bewerber hinsichtlich Ihrer Stärken und Schwächen einschätzen und beraten (selbst wenn man sie nicht einstellt?) Bewerbermanagement Imagepflege Instrumente der Personalauswahl Neue Zielgruppen mit anderen Voraussetzungen FBH 2014
12 Qualität in der Ausbildung Bleiben Wollen, Bleiben Können und Kommen Wollen Hinkommen Wollen Hinkommen Können Bleiben Wollen Bleiben Können berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung Qualität der Ausbildung sicher stellen Ausbildungsabbrüche vermeiden Auszubildende binden (Perspektiven aufzeigen) Leistungswettbewerbe FBH 2014
13 Qualität in der Ausbildung Bleiben Wollen, Bleiben Können und Kommen Wollen berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung Qualität der Ausbildung sicher stellen Quelle: entscheidung/buch_grundl_bwl.php Prozessqualität Outputqualität Transfer Inputqualität Outcomequalität z.b. Expertise des Ausbilders (auch methodisch!!) z.b. Interaktionsqualität, Medienqualität, Methodenqualität,... z.b. Qualität der Lernergebnisse nach Lernaufgabe,... z.b. Kompetenz im beruflichen Alltag FBH 2014
14 Qualität in der Ausbildung Ausbildungsqualität als Marketinginstrument - Kommen Wollen! FBH 2014
15 Vertragslösungen: Problemlage und Ursachen Was wissen wir Untersuchungen über Vertragslösungen (ungleich Abbrüche!!!) Quelle: Uhly, A.: Zur vorzeitigen Lösung von Ausbildungsverträgen. Ein Überblick über die Datenlagerung. Vortrag vom FBH FBH
16 Vertragslösungen: Problemlage und Ursachen Was wissen wir aus anderen Untersuchungen über Ausbildungsabbrüche Quelle: Uhly, A.: Zur vorzeitigen Lösung von Ausbildungsverträgen. Ein Überblick über die Datenlagerung. Vortrag vom FBH FBH
17 Vertragslösungen: Ursachenanalyse Wo können Fehler liegen - Beispiele für die Vielfältigkeit möglicher Ursachen Fehlende Konfliktfähigkeit oder leichte Reizbarkeit "Häufung der Aussage: Ich werde gemobt" Unangebrachte Umgangsformen im Betrieb "Häufung der Schlichtungen mit Rechtsbeistand" Betriebe halten sich nicht an Vorschriften Eltern haben falsches Bild von Leistung ihrer Kinder FBH FBH
18 Vertragslösungen: Problemlage und Ursachen Was wissen wir aus Untersuchungen über Ausbildungsabbrüche Zwischenfazit Es findet gegenseitige Schuldzuschreibungen statt und die Wirkung der möglichen Maßnahmen wird weitgehend unterschiedlich eingeschätzt Wenn Betriebe Situation verbessern wollen, ist in einem ersten Schritt einmal wichtig, sich auf die Perspektive der Azubis einzulassen und Potenziale zu überprüfen (möglicherweise entgegen der derzeitigen Einschätzung), z.b. im Bereich Nachhilfe, Verständnis zeigen Politische Forderung nach Berufsorientierung müssen flankiert werden durch eigene Maßnahmen, die daran ansetzen, was Betriebe besser machen können. Dazu Prozessbetrachtung und kritische Selbstreflexion Einzelförderung ist wichtig. (Vgl. Auch Hahn / Twardy 1992, S24) Aufbrechen der Teufelskreise (vgl. S 28): Fehlen und/oder Verhaltensauffälligkeiten führen zu schlechten Leistungen, Motivationstiefs und umgekehrt FBH FBH
19 Bindung und Weiterbildung Bleiben Können und Wollen berufliche Orientierung Rekrutierung Ausbildung Bindung und Weiterbildung Mitarbeitergespräche Mittel- und langfristige Personalplanung Langfristige Nachfolgeplanung für Führungskräfte Planung von Karrierewegen der Mitarbeiter Information der Mitarbeiter über Weiterbildungsangebote Schriftliche Stellenbeschreibungen Mitarbeiterbeurteilungen Dokumentation besuchter Weiterbildungen Aktive Suche von Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter Sonstige:????????? Karrierewege ermöglichen und Perspektiven aufzeigen Mitarbeiter binden Arbeitsfähigkeit präventiv sicher stellen Weiterqualifizierung planen und umsetzen Unternehmensnachfolger frühzeitig qualifizieren Personal im Verbund von Betrieben austauschen? FBH 2013
20 Einsatz von Personalentwicklungsmaßnahmen, nach Betriebsgrößen Mittel- und langfristige Personalplanung Information der Mitarbeiter über WB-Angebote Aktive Suche von WB-Angeboten für MA 50 Planung von Karrierewegen der MA Dokumentation besuchter WB 37, , <250 MA N= <100 MA N= <50 MA N= <20 MA N= <10 MA N = <5 MA N = 22 6 Vgl. auch Buschfeld, D./ Rehbold, R. R./ Rotthege, S. (2013): Maßnahmen zur Fachkräftesicherung im Handwerk: Von der Ansprache potenzieller Nachwuchskräfte bis zur Qualifizierung älterer Arbeitnehmer. In: Bizer, K./ Thomä, J. (Hrsg.): Fachkräftesicherung im Handwerk. Aus der Reihe: Bizer, K. (Hrsg. d. Reihe): Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, Band 90, Duderstadt 2013, S FBH 2014
21 Literatur Buschfeld, D./ Rehbold, R. R./ Rotthege, S. (2013): Maßnahmen zur Fachkräftesicherung im Handwerk: Von der Ansprache potenzieller Nachwuchskräfte bis zur Qualifizierung älterer Arbeitnehmer. In: Bizer, K./ Thomä, J. (Hrsg.): Fachkräftesicherung im Handwerk. Aus der Reihe: Bizer, K. (Hrsg. d. Reihe): Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, Band 90, Duderstadt 2013, S Rehbold, R. R. (2013): Herausforderungen in der beruflichen Bildung Maßnahmen zum Umgang im Kontext demografischer Entwicklungen. In: ZWH (Hrsg.): Demografie- Beratung im Handwerk. Handbuch. Düsseldorf 2013, S Rehbold, R. R. (2012): Berufsorientierung im Zeitalter von Web 2.0 Gestaltungsoptionen für Angebote zur beruflichen Orientierung vor dem Hintergrund zielgruppenspezifischen Anforderungen. In: Kölner Zeitschrift für Wirtschaft und Pädagogik, Jg. 27, Heft 53, Köln 2012, S Rehbold, R. R./ Wahnschaffe, K.: Zielgruppenspezifische Gestaltung von Web-2.0- Angeboten zur Ansprache von Jugendlichen in der beruflichen Orientierung. Aus der Reihe: Arbeitshefte zur berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung. Heft A18. Als Download unter FBH 2014
22 Kontakt Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln Rolf R. Rehbold Venloer Str OG, Raum Köln Telefon: Web: FBH FBH
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