Gesundheitsmanagement in der niedersächsischen Landesverwaltung
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- Wolfgang Schumacher
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1 Gesundheitsmanagement in der niedersächsischen Landesverwaltung Stand: Sept.2004 Claudia Bindl
2 Überblick Strukturelle Rahmenbedingungen Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit Das Konzept von Gesundheitsmanagement - Kabinettsbeschluss, 81er Vereinbarung, Leitfaden Stand und Perspektiven der Umsetzung in der nds. Landesverwaltung
3 Der öffentliche Sektor im Wandel Modernisierungsdruck zahlreiche und umfassende Reformprozesse organisatorische Umstrukturierungen: Neuzuschnitt der Aufgaben, Zusammenlegen von DST, Auslagerungen, Teil-Privatisierungen, Auflösung von Behörden Personalabbau / Leistungsverdichtung Verschlechterung der Rahmenbedingungen: Verringerung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes drohende Verlängerung der Arbeitszeit neue Steuerungsmodelle (z.b. Kosten- und Leistungsrechnung, Zielvereinbarungen) Dezentralisierung Verlagerung von Kompetenzen und Verantwortung auf Ressortebene
4 Effekte und Auswirkungen von Rationalisierungsprozessen älter werdende Belegschaften mehr Autonomie und Entscheidungsspielräume höhere Arbeitsbelastungen aufgrund veränderter Arbeitsanforderungen Belastungen durch Zeitdruck, Arbeitsverdichtung Konfrontation mit neuen Aufgaben Anforderungen zur Verbesserung bisheriger Verfahren Frustration und Demotivation Verunsicherungen, Überforderungen gesundheitliche Beschwerden, Arbeitsunfähigkeit...
5 Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit
6 Zusammenhänge von Arbeit und Krankheit in epidemiologischen Studien Kombination von hohen Anforderungen und geringen Gestaltungsmöglichkeiten, insbesondere bei fehlender sozialer Unterstützung nicht Anwenden können vorhandener Qualifikationen Hohe Leistungsanforderungen und hoher Arbeitseinsatz bei ausbleibenden materiellen und immateriellen Gratifikationen Körperliche Zwangshaltungen, Zeitdruck, soziale Stressfaktoren (Bildschirmarbeit) Unvereinbare Anforderungen (Unterricht und Erziehung) bei hohem persönlichem Engagement (Lehrer) Zeitdruck, Akkordlohn Stressmechanismen Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Hohe Cholesterinwerte Depression (Karaseck und Theorell, 1990) Herzinfarkt u.a. Herz- Kreislauferkrankungen (J. Siegrist u.a, 2002) Muskel- und Skeletterkrankungen (Bericht der Expertenkommission betrieb. Gesundheitspolitik, 2002) Frühpensionierungen, u.a. Psychiatrische Erkrankungen, (Weber et al. 2001, Zbl. Arbeitsmedizin) Arbeitsunfälle (Theorell 1989)
7 Bedeutung des Führungsverhaltens in der Öffentlichen Verwaltung (Bertelsmann Stiftung, 1998) Negative Folgen für die Arbeitszufriedenheit und Fehlzeiten haben vor allem: Ungleichbehandlung durch direkten Vorgesetzten Entscheidungen ohne Rücksprache Festlegen von Arbeitsgebieten und Aufgaben ohne Beteiligung Nicht-Akzeptierte Informationspolitik
8 Modell des Zusammenhangs von Arbeit / Gesundheit und Leistung Relevante Aspekte der Arbeit für die Förderung der Gesundheit/ die Entstehung von Krankheit Arbeitsaufgabe und Arbeitsorganisation Mitgestaltung, Information und Kommunikation Führungsverhalten und Gratifikationssystem Unterstützende betriebliche Umwelt und Soziale Beziehungen Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung Leistung Qualität (Indikatoren) Quantität (Indikatoren) Relevante Aspekte der Person für die Förderung der Gesundheit/die Entstehung von Krankheit Qualifikation Leistungsbereitschaft/Motivation Work-Life-Balance Bewältigungsfähigkeiten, Selbstkompetenz Sozialkompetenz Körperliche Leistungsfähigkeit Gesundheitsriskante Verhaltensweisen Gesundheit/Krankheit (Indikatoren) Befragungsdaten: Zufriedenheit mit best. Merkmalen Fehlzeiten Gesundheitsmanagement als Interventionsstrategie
9 Anforderungen an zukunftsfähige Konzepte der Verwaltungsmodernisierung für alle erkennbare und nachvollziehbare Strategie der Modernisierungsaktivitäten umfassende Beteiligung der Beschäftigten in den Prozess der Modernisierung und Organisationsentwicklung systematische Vorgehensweise geeignete Instrumente der Steuerung konsequente Einbindung des Personalmanagements / Personalentwicklung Vernetzung mit anderen Reformbemühungen
10 Konzept von Gesundheitsmanagement Ziele Prinzipien Gesundheitsmanagement als Ansatz integrierter und beteiligungsorientierter Organisationsund Personalentwicklung mit dem Ziel Gesundheit Prozessmodell
11 Ziele des Gesundheitsmanagements Gesundheitsmanagement zielt darauf... Gesundheitsförderliche und motivierende Arbeits- und Organisationsbedingungen zu schaffen Die individuellen und kollektiven Ressourcen der Beschäftigten zu entwickeln und fördern belastende Arbeitsbedingungen und daraus resultierende Fehlbeanspruchungen verringern Individuelle und kollektive gesundheitsriskante Verhaltenweisen zu verringern GM unterstützt die Interessen der: Arbeitgeber: Steigerung der Dienstleistungsqualität, Produktivität, Anwesenheit und Leistungsfähigkeit Arbeitnehmer: gesundheits- und persönlichkeitsförderliche, motivierende Arbeitsbedingungen
12 Prinzipien für erfolgreiches Gesundheitsmanagement (1) Steuerung und Projektmanagement - Gesundheitsmanagement als Lernzyklus systematisch zielgerichtet geplant Ganzheitlichkeit - Gesundheitsmanagement berücksichtigt Arbeits- und Organisationsbedingungen individuelle Verhaltensweisen Partizipation - Gesundheitsmanagement erfordert die Beteiligung und Mitarbeit aller Leitung und Interessenvertretungen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Führungskräfte
13 Prinzipien für erfolgreiches Gesundheitsmanagement (2) Integration - Gesundheit als Organisationsziel Aufnahme ins Behördenleitbilder Berücksichtigung bei allen wichtigen Entscheidungen Einbindung in Programme / Konzepte Bestandteil von OE und PE Gender Mainstreaming - Gesundheitsmanagement ist geschlechtersensibel und fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern Analyse spezifischer Belastungs- und Bewältigungssituationen
14 Gesundheitsmanagement als Prozess
15 Vier-Felder-Schema: Ansatzpunkte des Gesundheitsmanagements Organisationsbezogen (verhältnisorientiert) Mitarbeiterbezogen (verhaltensorientiert) Verringerung von Belastungen Veränderung von Prozessabläufen (weniger Hierarchiestufen im Bearbeitungsprozess) Arbeitszeit- und Pausenregelung Aufgabenneustrukturierung Entspannung Rückenschule Persönliche Schutzausrüstung Aufklärung über Gefahren Entwicklung von Ressourcen Erhöhung des Handlungs- und Kontrollspielraums Verbesserung des Kooperationsklimas Erhöhung der Transparenz betrieblicher Entscheidungen Stressbewältigung Qualifizierung Kompetenztraining Nach: Mohr und Udris, in: Gesundheitspsychologie 1997
16 Stand und Perspektiven der Umsetzung in der nds. Landesverwaltung Chronologie Modellprojekte Steuerungsinstrumente Ausblick 2005
17 Chronologie der Ausbauphase
18 Geförderte Modellprojekte Anträge, davon 24 Modellprojekte ausgewählt: 13 im Projektverlauf fortgeschrittene Dienststellen und 11 mit dem Projekt beginnende Dienststellen Gesamtfördersumme für 2003: ca Euro Anträge, davon 30 Modellprojekte bewilligt: 24 Modellprojekte zur Weiterförderung 6 erstmals geförderte Projekte Gesamtfördersumme für 2004: ca Euro
19 Verteilung der Modellprojekte auf die Ressorts MF Projekt Finanzamt 2003: Aurich, Leer, Nienburg/Weser; Staatl. Baumanagement: Braunschweig, Munster MI MJ Bez.Reg. BS, Bildungsinstitut der Polizei Nds., Landespolizeipräsidium, Nds. Landesamt für Statistik, Nds. Ministerium für Inneres und Sport Amtsgericht Hannover, Amtsgericht Nordenham, Landgericht Aurich, JVA Braunschweig, Hannover, Meppen; Landessozialgericht Niedersachsen - Bremen mit 4 Sozialgerichten MK MS MU/MS MW MWK Kultusministerium Nds.Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Versorgungsamt Hannover, Landesbildungszentrum für Blinde Nds.Landesamt für Ökologie, Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg Straßenbauämter Stade, Lingen MHH,Universität Oldenburg, Universitätsbibliothek Hannover
20 Auswahlverfahren der Modellbehörden Anträge bis Stichtag Empfehlung von Projekten durch landesweite Steuerungsgruppe an MI Kriterien Problemdruck deutlich erkennbarer Einstieg in OE- und PE-Prozesse Umsetzung der Prinzipien Zeit-/Ablaufplan Bereitschaft eigene Mittel einzusetzen Erfolgswahrscheinlichkeit Unterschiedlichkeit der Behörde
21 Steuerungsinstrumente für Gesundheitsmanagement in der Landesverwaltung einheitliche konzeptionelle Grundlagen Leitfaden Vereinbarung nach 81 Nds. PersVG, Kabinettsbeschluss Landesweite Steuerungsgruppe Beratungsservice im Auftrag des MI Finanzielle Anreize durch MI Antrags- und Auswahlverfahren Antrags- und Einstiegsberatung durch Beratungsservice Prozessberatung durch interne / externe BeraterInnen Begleitung der Projekte im Netzwerk durch Beratungsservice Qualifizierung von Akteuren (z.b. im SiN) Einheitliches Evaluationsschema durch Steuerungsgruppe Evaluation durch den Beratungsservice
22 Perspektiven für 2005 Stand der Diskussion in der landesweiten Steuerungsgruppe Fortführung des Beratungsservices Begleitung der Projekte im Netzwerk Ausbau der Kompetenzen zur Projektbegleitung innerhalb der Landesverwaltung Ressortübergreifende Abstimmung bei der Ausweitung von GM in der Landesverwaltung Finanzierung / Anreizsystem Steuerung Qualitätsmanagement Beratung und Begleitung Qualifizierungsbausteine in Führungskräfteausbildung und In-House- Seminare Gesundheitsmanagement und Umstrukturierungsprozesse
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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