Markets. Weekly. vom
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- Gert Bösch
- vor 5 Jahren
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1 Aktienmärkte Immer noch keine echten Fortschritte Die Verhandlungen zwischen Peking und Washington über eine Einigung im Handelsstreit laufen weiter. Eine Eskalation und die Einführung von weiteren Strafzöllen ist weniger wahrscheinlich geworden. Zudem konnte ein erneuter Regierungsstilstand in den USA abgewendet werden (siehe Seite 3). Dies sorgte zu Beginn der Börsenwoche für leichte Kursgewinne. Die Nachrichten, dass Auto- Importe aus Europa als Sicherheitsrisiko eingestuft werden könnten oder das US-Präsident Trump zur Finanzierung seiner Mauer den Notstand ausrufen könnte, belasteten die Kurse wiederum. Hieran konnten auch gute Quartalsberichte nichts ändern (siehe Seite 2). Weiterhin ungelöst sind allerdings auch die Brexit-Verhandlungen. Premierministerin Theresa May hat das britische Unterhaus um mehr Zeit für Nachverhandlungen mit der EU gebeten. Es ist weiterhin unklar, ob es ihr gelingt weitere Zugeständnisse von der EU zu erhalten. Eine zweite Abstimmung im britischen Parlament soll wohl am 27. Februar stattfinden. Renten und Volkswirtschaft Neuwahlen in Spanien Deutsche Wirtschaft stagniert Das spanische Parlament hat den Haushaltsentwurf der Regierung von Ministerpräsident Sanchez abgelehnt. Dieser hat daraufhin Neuwahlen ausgerufen. Bisher reagierten die Kapitalmärkte noch nicht auf die Nachrichten. Die Unsicherheit über die Ergebnisse der Neuwahlen haben jedoch das Potenzial, die Kurse von spanischen Staatsanleihen zu belasten. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung Deutschlands um 0,2 Prozent im dritten Quartal stagnierte das Wachstum nun im vierten Quartal. Damit ist Deutschland knapp einer technischen Rezession, die mit zwei Quartalsrückgängen in Folge definiert ist, entkommen. Belastend wirkte sich erneut der schwache Außenhandel aus, während der Konsum und die Investitionen einen positiven Beitrag leisteten.
2 Die Quartalsberichte der Unternehmen im Fokus Airbus überrascht - Allianz erhöht die Dividende - ThyssenKrupp enttäuscht die Aktionäre Airbus: Der Luft- und Raumfahrtkonzern stand in den letzten Wochen gleich mehrfach im Fokus der Anleger. Zum einen wurde bekannt, dass Airbus einen Milliardenauftrag für Kampfjets aus Deutschland erwartet. Zum anderen legte der Konzern seine Quartalsergebnisse vor. Dank vieler Aufträge für zivile Flugzeuge konnte der Umsatz um rund 3,7 Milliarden auf 63,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Insgesamt lieferte Airbus in 2018 etwa 800 Flugzeuge aus. Der operative Gewinn legte sogar um rund 2,6 Milliarden Euro auf 5,8 Milliarden Euro zu. Auch der Auftragsbestand entwickelte sich in den letzten Monaten positiv. Airbus wäre demnach für mehrere Jahre ausgelastet. Lediglich beim Großraumflugzeug A380 mangelt es an Aufträgen, weshalb die Produktion für den Riesenjet eingestellt werden soll. Daraufhin gab der Konzern zuletzt bekannt, dass mehrere tausend Beschäftigte von dem Produktionsstop betroffen seien. Die Aktie stieg aufgrund der überwiegend positiven Nachrichten am Donnerstag um 3,2 Prozent an. Allianz: Das vierte Quartal 2018 brachte bei der Versicherung einigen Gegenwind. Während der Umsatz ggü. dem Vorjahresquartal um 3,3 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro zulegen konnte, stagnierte das operative Ergebnis bei knapp 2,8 Milliarden Euro. Da die Vorquartale aber besser ausgefallen waren, war das Gesamtjahr 2018 ein voller Erfolg. Mit 11,5 Milliarden Euro wurde das höchste operative Ergebnis in der Geschichte der Allianz erreicht. Aus diesem Grund schlägt der Vorstand eine Erhöhung der Dividende von 8 Euro auf 9 Euro je Aktie vor. Bereits am Abend vor der Vorlage des Quartalsberichts wurde zusätzlich ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. An der Börse kam deshalb der Eindruck auf, dass es gar nicht besser werden könne. Der Kurs der Allianz-Aktie legte deshalb am Freitagvormittag nur leicht zu. Deutsche Börse: Als einer der wenigen Gewinner ging die Aktie der Deutschen Börse in 2018 mit einem Wertzuwachs aus dem Jahr. Die höheren Handelsaktivitäten spiegeln sich auch in den Zahlen des Konzerns wieder. In 2018 stieg demnach der Überschuss um 17 Prozent auf eine Milliarde Euro. Die Umsätze konnten um 13 Prozent gesteigert werden. Dabei profitierte die Deutsche Börse vor allem von den hohen Schwankungen an den Märkten im vergangenen Jahr. Allerdings rechnet der Konzern für das aktuelle Jahr lediglich mit einem Umsatzwachstum von 5 Prozent im Vergleich zu Am Donnerstag verlor die Aktie daher 3,0 Prozent ihres Wertes. ThyssenKrupp: Der Stahlkonzern steckt mitten in einer Restrukturierungsphase und strebt eine Trennung der beiden Bereiche Industriegüter und Werkstoffe in zwei unabhängige Firmen an. Im abgelaufenen Quartal konnten die Umsätze um 3 Prozent auf rund 8 Milliarden Euro gesteigert werden. Der operative Gewinn fiel hingegen im Vergleich zum Vorquartal um rund 100 Millionen auf 168 Millionen Euro. Dieser Gewinneinbruch ist vor allem auf die Stahlsparte zurückzuführen, die unter dem Niedrigwasser des Rheins und der schwächelnden Automobilbranche litt. Zwar rechnet der Konzern, auch aufgrund eines verbesserten Auftragsbestandes, mit einer Steigerung des operativen Gewinns im laufenden Jahr, die Investoren reagierten aber enttäuscht auf die Quartalszahlen. Die Aktie verlor am Dienstag deshalb um 4,5 Prozent an Wert. Der Abwärtstrend setzte sich in den Folgetagen weiter fort. Seite 2 5
3 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,6 % + 2,2 % - 2,8 % - 10,1 % EuroStoxx ,0 % + 4,2 % - 0,7 % - 5,6 % Dow Jones ,1 % + 6,4 % + 1,4 % + 2,2 % S&P ,5 % + 6,3 % + 1,6 % + 1,8 % Die USA im Fokus Fortschritte in den Handelsgesprächen Erneuter US-Shutdown abgewendet Inflation sinkt Der US-Handelsbeauftragte Lighthizer und US-Finanzminister Mnuchin waren in Peking, um über den schwelenden Handelsstreit zu verhandeln. Als Deadline schwebt der 1. März in den Köpfen der Verhandlungspartner. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden können, träten neue US-Strafzölle auf die Einfuhren chinesischer Waren in Kraft. Dies würde den Welthandel und damit auch die konjunkturelle Entwicklung erheblich schwächen. Da die Rede von einem produktiven Treffen war, unterstützte die Hoffnung auf eine Einigung oder eine Verlängerung der Frist bis zur Wochenmitte die Aktienmärkte. Auch US-Präsident Donald Trump zeigte sich offen für eine mögliche Verlängerung der Frist von 60 Tagen. Vom Tisch sind die Strafzölle aber nicht. So könnten Autoimporte aus Europa sogar als Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA eingestuft werden. Ein weiterer Regierungsstillstand konnte vorerst verhindert werden. Die Demokraten und Republikaner haben sich auf eine neue Haushaltsfinanzierung geeinigt. Der Kompromiss sieht lediglich rund 1,4 Milliarden US-Dollar für die Grenzsicherung vor. Trump forderte ursprünglich 5,7 Milliarden Dollar für den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko. Aus diesem Grund spielt er nun mit dem Gedanken, den nationalen Notstand auszurufen. Die US-Inflation lag im Januar bei 1,6 Prozent (Vormonat: 1,9 Prozent). Damit ist die Teuerung deutlich zurückgegangen und wieder unter den Zielbereich der US-Notenbank gefallen. Daher ist es nur folgerichtig, dass die Währungshüter es in diesem Jahr langsamer angehen lassen und weitere Zinserhöhungen nicht in Stein gemeißelt sind.... Ausgewählte wichtige Termine ZEW Konjunkturerwartung (Deutschland) Einkaufsmanagerindizes (Euroraum) Ifo Geschäftsklimaindex (Deutschland) Seite 3 5
4 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.... Aktienmärkte und Rohstoffe: Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- und Portfoliomamagement volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken und Rentenmärkte: Björn Mahler Chefanalyst Wertpapier- und Portfoliomanagement volkswirtschaftliche Analysen: Patrick Paech Wertpapier-Analyst Seite 4 5
5 Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Veröffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaubnis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen oder Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten.... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Am Brill Bremen Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd sascha.otto@sparkasse-bremen.de Seite 5 5
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