Markets. Mai Das große Bild. Konjunktur. Private Exzellenz. Seit Stand:

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1 Seite 1 von 8 Das große Bild Alle Themen, welche die Märkte in den letzten Wochen bewegten, hängen in irgendeiner Form mit US-Präsident Donald Trump zusammen. Für viel Bewegung sorgte der Handelsstreit mit China, den er mit seiner Zollpolitik angezettelt hatte. Die Androhung neuer Zölle sorgte immer wieder zu Verkäufen während Signale der Entspannung sofort zu Käufen am Aktienmarkt führten. Zuletzt überwogen hierbei solche Entspannungssignale. So kündigte die Regierung in Peking an, ihre Märkte weiter für ausländische Anbieter und Investoren öffnen zu wollen als bisher. Parallel dazu flammte der Konflikt zwischen den USA und Russland erneut auf. Den Hintergrund bildete der Krieg in Syrien. Präsident Trump erließ neue Sanktionen gegen Russland, wodurch es zu deutlichen Kursverlusten an der Börse in Moskau kam. Zusätzlich beschossen die USA Ziele in Syrien mit Raketen, wobei Syriens Machthaber Assad ein Verbündeter Russlands ist. Direkt nach dem Beschuss gab Präsident Trump bekannt, dass keine weiteren Maßnahmen folgen sollen. Hierdurch kam es an den Märkten zu einer Erholung. Insgesamt erweckten die Ereignisse den Eindruck, dass zwar einerseits Zeichen gesetzt werden sollen, aber andererseits keine Seite ein Interesse an einer schwerwiegenden Eskalation der Konflikte hat. Unter dem Strich wollen die USA ihre Handelsbeziehungen weder zu China noch zu Russland zum Erliegen kommen lassen. Die Kurse der erfolgsverwöhnten Technologie-Aktien (z.b. Facebook, Amazon) erlebten zuletzt einigen Gegenwind. Während Amazon von Präsident Trump für seine marktbeherrschende Stellung kritisiert wurde, wurde Facebook-Gründer Marc Zuckerberg vor den US-Kongress zitiert. Aus unserer Sicht hatte seine Anhörung jedoch eher symbolischen Charakter. Ob die jüngsten Entwicklungen tatsächlich zu einer Belastung für die Unternehmen führen werden, muss weiter beobachtet werden. Die Politik in Europa liefert derzeit keine Impulse. Die vorhandenen Probleme (z.b. Regierungsbildung in Italien, Verteilung von Flüchtlingen, Reform der EU) sind aber auch nicht gelöst. Losgelöst von den genannten Themen entwickelt sich die Konjunktur stabil. Die Stimmungsindikatoren waren zuletzt etwas rückläufig, was die Entwicklung jedoch nicht in Frage stellt. Vor diesem Hintergrund erwarten wir weiterhin gute Nachrichten von den Unternehmensgewinnen. In den USA sollten die Gewinne aufgrund der Steuerreform sogar deutlich ansteigen. Konjunktur Wie erwähnt, fielen die Stimmungs-indikatoren zuletzt etwas schwächer aus. So gaben sowohl die Einkaufsmanager-indices, als auch der ZEW- Index und ifo-geschäftsklimaindex nach. Vor allem die Erwartungskomponenten entwickelten sich rückläufig, da die Sorgen der Unternehmen und Analysten aufgrund des schwelenden Handelskonflikts und den geopolitischen Risiken zunahmen. Hierbei darf jedoch nicht vergessen werden, dass diese Indices zu Beginn des Jahres historische Rekordwerte erreicht hatten.

2 Seite 2 von 8 Insofern geben diese Rückgänge keinen Anlass zur Sorge. Zwar ist nicht mit einer Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik zu rechnen, da der Zenit überschritten wurde, allerdings liegen die Werte der Indikatoren weiterhin klar im Wachstumsbereich. Der Arbeitsmarkt zeigt sich sowohl diesseits des Atlantiks als auch in den USA in guter Verfassung. Die Veröffentlichung der jüngsten Daten zeigte, dass sich die Arbeitslosenquote der Europäischen Union mit 8,5 Prozent auf dem tiefsten Niveau seit September 2008 befindet. Mit einer Quote von 3,8 Prozent kann in Deutschland bereits von Vollbeschäftigung gesprochen werden. In den USA verharrt die Arbeitslosenquote seit einigen Monaten bei 4,1 Prozent und damit ebenfalls auf einem historisch niedrigen Niveau. Das positive konjunkturelle Umfeld schlägt sich auch in den Wachstumszahlen der Volkswirtschaften nieder. Hierbei hat die Wirtschaftsleistung von China gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 6,8 Prozent zugelegt und liegt damit leicht höher als das von der Regierung vorgegebene Wachstumsziel. Für die USA rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2018 mit einer Zunahme um 2,9 Prozent. Hierbei unterstützt auch die verabschiedete US-Steuerreform, da so Investitionen und Konsumausgaben beflügelt werden. Für Deutschland rechnet der IWF mit einem Wachstum von 2,5 Prozent und für die Eurozone wird ein Wert von 2,4 Prozent prognostiziert. Unsere Prognosen fallen bisher etwas vorsichtiger aus. Nach Vorlage der Daten zum ersten Quartal aus den USA und Europa werden wir unsere Schätzungen erneut überprüfen. Zinsen Die Kurse von Euro-Staatsanleihen konnten von der zwischenzeitlichen Unsicherheit am Aktienmarkt profitieren. Sie waren als sicherer Hafen gesucht. Bis Anfang April legten deshalb die Kurse von Bundesanleihen weiter zu. Spiegelbildlich sank die Rendite der zehnjährigen Papiere bis auf 0,5 %, nachdem sie im Februar fast 0,8 % erreicht hatte. In den letzten Tagen setzte jedoch eine Gegenbewegung ein. Hintergrund war ein Anstieg der marktbasierten Inflationserwartungen. Insbesondere in den USA sorgte der Anstieg des Ölpreises für die Erwartung einer höheren Teuerung (s. Grafik). Als Inflationserwartungen auf Sicht von fünf Jahren Euroraum USA

3 Seite 3 von 8 Konsequenz stieg die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf fast 3 % an. Ende März hatte dieser Wert noch bei 2,75 % gelegen. Bundesanleihen wurden von dieser Bewegung mitgezogen und ihre Rendite stieg auf aktuell 0,6 % an. Parallel dazu hatte die US-Notenbank (Fed) am 21. März die Leitzinsen erhöht. Im mittlerweile veröffentlichten Protokoll dieser Sitzung war nachzulesen, dass die Notenbanker aufgrund der Steuerreform einen Anstieg des Wachstums und der Inflation in den USA erwarten. Wir gehen deshalb unverändert davon aus, dass die Fed im laufenden Jahr den Leitzins noch zweimal erhöhen wird. Für den Euroraum bleiben wir bei unserer Erwartung eines langsamen Zinsanstiegs im weiteren Jahresverlauf. Die Betonung liegt hierbei weniger auf Anstieg sondern mehr auf langsam, denn alles andere wird die EZB nicht zulassen. Wahrscheinlich ist, dass sie ihr Anleihenkaufprogramm im September nicht abrupt beenden, sondern dass sie es mit einem geringeren Volumen verlängern wird. Die Notenbank wird im Rahmen ihrer Reinvestitionen (Zinsen und Erlöse aus fälligen Anleihen aus ihrem Bestand werden neu angelegt) ohnehin nach Einstellung der Nettokäufe weiterhin als Käufer am Markt auftreten. Somit wird sie eine gewisse Kontrolle über die Renditeentwicklung behalten. Aktien An den Aktienmärkten kam es im April zu einer starken Erholungsbewegung. Nachdem der DAX Ende März noch ein Einjahres-Tief bei Punkten markiert hatte, legte er anschließend wieder auf über Punkte zu. Auch der Dow Jones konnte Kursgewinne erzielen und knackte die Punkte-Marke. Treiber dieser Erholungsbewegung waren Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Raketenabschüsse der USA ließen die Märkte nahezu kalt. Währenddessen ist die Berichtssaison für das erste Quartal angelaufen. In den USA starteten die Bankhäuser mit der Bekanntgabe der Ergebnisse und überraschten mit hohen Gewinnen aufgrund der gestiegenen Handelsvolumen an den Märkten. Die Schwankungsintesität gemessen an der Volatilität ist zwar leicht zurückgegangen, befindet sich aber weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als im vergangenen Jahr. Zwar zeigten sich die Marktteilnehmer zuletzt wieder erleichtert, allerdings sind die Probleme vor allem in Bezug auf den Handelskonflikt nicht gelöst. Die Ausnahmeregelung der US-Importzölle auf Stahl und Aluminium gilt vorerst nur bis zum 1. Mai. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel werden auf ihren USA-Besuchen unter anderem über dieses Thema mit US-Präsident Donald Trump reden. Jede Andeutung dieser Akteure über die weiteren Vereinbarungen werden die Investoren auf die Goldwaage legen. Somit kann es auch in den nächsten Woche zu Kursausschlägen kommen und wir rechnen damit, dass die Volatilität sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen wird. Da wir bis Mitte des Jahres aufgrund der vergangenen Kursabschläge nicht mit einer so starken Erholungsbewegung rechnen, passen wir unsere Prognosen zum 30. Juni an. Unsere Prognosen bis zum Ende des Jahres behalten wir allerdings unverändert bei, da wir weiterhin von einer guten konjunkturellen Lage ausgehen, welche die Aktienmärkte unterstützen dürfte.

4 Seite 4 von 8 Entwicklung ausgewählter Aktienindices in den letzten 12 Monaten

5 Seite 5 von 8 Währungen & Rohstoffe Wie auch in den Vormonaten tendierte der Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar in der Spanne von 1,22 bis 1,25 US-Dollar je Euro. Zwischenzeitlich zeigte sich der US-Dollar nach Veröffentlichung des Protokolls der letzten US-Notenbanksitzung etwas fester, da die Mitglieder mit einer steigenden Inflation und einem höheren Wirtschaftswachstum rechnen. Auch wir erwarten einen festeren Wechselkurs des US-Dollars. Als sicherer Hafen war Gold zuletzt gefragt. Geopolitische Risiken und der schwelende Handelskonflikt der USA ließen den Preis des Edelmetalls Mitte April wieder auf über US-Dollar je Feinunze steigen. Der Umstand, dass die USA nach den Raketenabschüssen auf syrisches Gebiet keine weiteren Militäraktionen planten und, dass es im Handelsstreit Entspannungssignale gab, sorgten dafür, dass der Goldpreis zuletzt wieder auf unter US-Dollar je Feinunze fiel. Der Ölpreis legte zuletzt weiter zu. Ein Grund für diesen Anstieg ist der Rückgang der Ölreserven in den Industriestaaten. Diese sanken im Zeitraum von Januar 2017 bis Februar 2018 um fast 300 Millionen Barrel. Zudem ließen die genannten geopolitischen Risiken, vor allem der Konflikt zwischen Russland und den USA im Zuge des Giftgasanschlags in Syrien, den Ölpreis weiter steigen. Die größten ölexportierenden Länder hielten sich zudem an die vereinbarten Förderbeschränkungen und berieten sich über eine mögliche Verlängerung. Dies sorgte dafür, dass ein Barrel der Sorte Brent zwischenzeitlich mehr als 74 US-Dollar kostete. Dies ist der höchste Preis seit über drei Jahren.

6 Seite 6 von 8 Prognosen im Überblick Wachstum Bruttoinlandsprodukt e Deutschland 1,9 % 2,2 % 2,0 % Euroland 1,8 % 2,5 % 2,0 % USA 1,5 % 2,3 % 2,0 % Welt 3,2 % 3,6 % 3,6 % Inflationsraten e Deutschland 0,5 % 1,8 % 1,9 % Euroland 0,2 % 1,5 % 1,7 % USA 1,3 % 2,1 % 2,3 % Zinsen Euroland/Deutschland Aktuell e e EZB-Leitzins 0,00 % 0,00 % 0,00 % 3-Monats-Geld* - 0,36 % - 0,30 % - 0,30 % 6-Monats-Geld* - 0,36 % - 0,25 % - 0,25 % Bundesanleihe 2 Jahre - 0,57 % - 0,60 % - 0,45 % Bundesanleihe 10 Jahre 0,63 % 0,85 % 0,95 % Währungen & Rohstoffe Aktuell e e US-Dollar/Euro 1,22 1,22 1,17 Gold (Feinunze in USD) Öl (Sorte Brent, Barrel in USD) 74, Aktienmärkte Aktuell e e e DAX EuroStoxx Dow Jones S&P (zuvor ) (zuvor 3.650) (zuvor ) (zuvor 2.800) e = erwartet / bisherige Werte in Klammern / * Zinssätze im Interbankenhandel

7 Seite 7 von 8 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkassen Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Ihr Ansprechpartner für: Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen Patrick Paech Telefon: patrick.paech@sparkasse-bremen.de

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