Markets Weekly

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1 Seite 1 von 5 Aktienmärkte DAX tritt auf der Stelle Dow Jones mit neuem Rekord Der DAX kommt nicht wirklich vom Fleck. Die Pläne der (möglichen) zukünftigen Bundesregierung liefern keine Impulse für eine deutliche Verbesserung der Wachstumsperspektiven (s. Seite 3). Bereits am Sonntag wird sich auf dem Sonder-Parteitag der SPD entscheiden, ob Verhandlungen zur Bildung einer Großen Koalition aufgenommen werden. Die überraschend veröffentlichten Eckzahlen von BASF sorgten immerhin für eine freundliche Tendenz zum Wochenschluss. Der Chemiekonzern meldete einen deutlichen Gewinnanstieg für das Jahr 2017, weshalb der Aktienkurs am Donnerstag um 2,7 % zulegen konnte. Die Börsen in den USA präsentierten sich weiterhin freundlich. Der Dow-Jones-Index konnte am Mittwoch erstmals in seiner Geschichte über der Marke von Punkten schließen. Unterstützung erhielt der Markt von guten Konjunkturdaten (s. unten) und der Entscheidung von Apple, in den USA neue Jobs schaffen zu wollen. Dank der Steuerreform kann der Technologiekonzern Gewinne aus dem Ausland in die USA zurückholen und dort investieren. Die Belastung der US-Banken durch die Steuerreform (s. Seite 2) wurden von der Börse hingegen als einmaliger Effekt interpretiert. Renten & Volkswirtschaft US-Industrieproduktion über Erwartungen Die Industrieproduktion in den USA konnte im Dezember um 0,9 % ggü. dem Vormonat zulegen. Dieser Zuwachs lag deutlich über den Erwartungen des Marktes von + 0,4 %. Gleichzeitig stieg die Kapazitätsauslastung in der US-Industrie an. Sollte die Auslastung weiter steigen, so dürften Erweiterungsinvestitionen folgen. Angesichts dieser guten Wirtschaftsdaten aus den USA überrascht die Schwäche des US-Dollars. Am Mittwoch notierte sein Wechselkurs zum Euro sogar bei 1,23 USD/EUR. So stark war der Euro zuletzt im Dezember Die Erwartung, dass die EZB demnächst irgendwelche Änderungen an ihrer Geldpolitik vornehmen könnte, überwiegt somit die Stärke der US-Wirtschaft.

2 Seite 2 von 5 Quartalsberichte der Unternehmen US-Banken werden durch Steuerreform belastet Citigroup: Der Quartalsbericht der Bank zeigte Licht und Schatten. So musste die Bank im vierten Quartal Sonderabschreibungen in Höhe von 22 Mrd. US-Dollar vornehmen, die sich aus der Steuerreform in den USA ergeben. Die Citigroup hatte im Rahmen der Finanzmarktkrise hohe Verluste hinnehmen müssen, die als aufgeschobene Steuerguthaben mit späteren Gewinnen verrechnet werden konnten. Durch die Steuerreform fällt dieser Effekt nun weg. Als Folge dieser Abschreibungen musste die Bank einen Quartalsverlust von 18,3 Mrd. US-Dollar ausweisen. Operativ lief das Quartal für die Citigroup jedoch sehr gut und übertraf die Erwartungen der Marktteilnehmer. Treiber dieser Entwicklung waren steigende Erträge im Privatkundengeschäft in Asien und Lateinamerika. An der Börse wurden die Milliarden-Abschreibungen als Einmaleffekt und damit als erledigt angesehen. Der Kurs der Citi-Aktie startete am Dienstag mit einem Aufschlag von fast 2 %. Bis zum Handelsschluss blieb hiervon noch ein Zuwachs von 0,3 % übrig. Goldman Sachs: Die Bank litt ebenfalls unter hohen Abschreibungen (4,4 Mrd. US-Dollar) aufgrund der Steuerreform in den USA. Hierdurch musste Goldman Sachs zum ersten Mal seit 2011 wieder einen Quartalsverlust (1,9 Mrd. US-Dollar) ausweisen. Operativ lief es bei der Bank insgesamt ordentlich. Auffällig war jedoch ein Einbruch der Erträge aus dem Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen um rund 50 %. Hierbei muss aber auch berücksichtigt werden, dass die überraschende Wahl von Donald Trump im vierten Quartal 2016 für hohe Umsätze gesorgt hatte. Das Zahlenwerk von Goldman Sachs löste an der Börse keine Begeisterung aus. Der Aktienkurs gab am Mittwoch um 1,9 % nach. J.P.Morgan: Auch diese US-Bank musste aufgrund der Steuerreform Abschreibungen vornehmen. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fielen diese mit 2,4 Mrd. US-Dollar aber recht gering aus. Aus diesem Grund konnte J.P.Morgan trotzdem einen Quartalsgewinn von 4,2 Mrd. US-Dollar (Vorjahresquartal: 6,7 Mrd. US-Dollar) ausweisen. Zu diesem Ergebnis trugen Zuwächse im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie in der Vermögensverwaltung bei. Das Handelsgeschäft entwickelte sich hingegen wie bei Goldman Sachs rückläufig. Die Börse reagierte am Freitag der Vorwoche freundlich auf die Nachrichten. Der Kurs der Aktie legte um 1,7 % zu. Chinas Wirtschaft wächst wie erwartet kräftig Auch die Industrieproduktion und die Umsätze im Einzelhandel legen weiter zu Wie erwartet legte die Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im vierten Quartal auf Jahresbasis um 6,8% zu. Im Gesamtjahr 2017 wuchs das BIP insgesamt um 6,9%. Große Marktreaktionen gab es nach Veröffentlichung der Zahlen nicht, da die Erwartungen der Marktteilnehmer fast genau getroffen wurden. Der A-Shares-Index der Börse in Shanghai schloss danach am Donnerstag mit + 0,87 % etwas höher. Auch der Anstieg der Industrieproduktion im Dezember um 6,2% und die Steigerung der Einzelhandelsumsätze um 9,4%, jeweils im Vergleich zum Vorjahr, wurden so erwartet. Damit bewegten sich alle Daten im Rahmen der Vorgaben, welche die Regierung in Peking gemacht hatte. Für 2017 hatte die Staatsführung ein Wachstum von 6,5 % bis 7,0 % prognostiziert, was nun mit 6,9 % erfüllt wurde.

3 Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,6 % - 0,2 % + 1,8 % + 14,5 % EuroStoxx ,7 % + 0,3 % +/- 0,0 % + 9,9 % Dow Jones ,7 % + 4,9 % + 12,4 % + 31,4 % S&P ,1 % + 4,0 % + 9,2 % + 23,2 % Sondierungs-Ergebnisse lösen wenig Begeisterung aus Pläne der Großen Koalition bringen kaum wirtschaftliche Impulse wenn es überhaupt so kommt Nach zähen Verhandlungen haben sich Union und SPD im Rahmen ihrer Sondierungsgespräche zur Bildung einer Großen Koalition auf verschiedene Eckpunkte verständigt. Aus Sicht der Märkte blieb hierbei der große Wurf aus. So enthält das Sondierungs-Ergebnis keine einschneidenden Reformen, keine Investitionsprogramme für neue Technologien und keine Steuersenkungen. Die deutlichste Maßnahme ist die geplante (teilweise) Abschaffung des Solidaritätszuschlages, was den Privaten Konsum weiter stabilisieren könnte, aber keinen Wachstumsimpuls bewirken wird. Für Verwirrung sorgte eine Textpassage zur Abschaffung der Abgeltungssteuer auf Zinserträge. Möglicherweise plant die Politik eine Stärkung der Aktienkultur, indem Zinsen in Zukunft steuerlich anders behandelt werden sollen als Dividenden und Kursgewinne. Ob es konkret so kommen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen. Zunächst muss der Parteitag der SPD zustimmen, ob überhaupt Verhandlungen zur Bildung einer Großen Koalition aufgenommen werden sollen. Wenn ja, dann könnte es durch diese Verhandlungen noch zu leichten Veränderungen bei den Plänen kommen, aber nicht zu einschneidenden Verschiebungen. Stimmt der Parteitag dagegen, dann wird sich die Union an einer Minderheitsregierung versuchen. Neuwahlen im Jahr 2018 wären damit aber nicht ausgeschlossen. Bitcoin sinkt zeitweilig unter die Marke von US-Dollar Pläne zur Regulierung und sogar zum Handelsverbot setzen Kryptowährung unter Druck Im Dezember 2017 hatte der Wechselkurs des Bitcoins einen Höchststand bei US-Dollar erreicht. In dieser Woche sank der Kurs zeitweilig unter US-Dollar. Hintergrund sind Überlegungen der Notenbanken, den Handel regulieren zu wollen. Als nicht-regulierte Währung kann Bitcoin bisher für Geldwäsche benutzt werden. In Südkorea wird sogar ein Handelsverbot diskutiert. Ausgewählte wichtige Termine : ifo-geschäftsklimaindex (Deutschland) : Notenbank-Sitzung (Euroraum)

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