Überblick. Emotionstheorien, die sich direkt auf Darwin beziehen: McDougall (1908) Plutchik (1958) Projekt einer Evolutionären Psychologie
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- Ulrike Sachs
- vor 8 Jahren
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1 Überblick Emotionstheorien,diesichdirektaufDarwinbeziehen: McDougall(1908) Plutchik(1958) Projekteiner EvolutionärenPsychologie
2 KritisierenSiedieTheorievonEkmanausSichtder Verhaltensökologie. WiewürdeEkmandaraufantworten? WasverstehtmanuntereinemInstinktnachMcDougall? WorausbestehenInstinkte(Teilprozesse/Komponenten)? WelcheInstinktekennenSie? WelcheInstinktenehmeneineSonderstellungein? WiesindEmotioneninderTheorievonMcDougall definiert? WelcheFunktionenhabenEmotionen? WiewerdenInstinkteausgelöst?
3 WilliamMcDougall( ) verließmit14jahredieprivatschulein England,umdasdamalsberühmte deutschegymnasiumzubesuchen (=>Weimar) mit15jahrenstudentinmanchester. mit17allewerkedarwinsgelesen. MedizinstudiuminCambridge(vor allemnervensystem&gehirn ). ProfessorinHarvard,Nachfolgervon WilliamJames. Hauptwerk: IntroductiontoSocial Psychology (1908;letzte,31.Auflage, 1960erschienen). Ziel:EvolutionärePsychologie, aufbauendaufdarwin
4 DieInstinkttheorienachMcDougall Instinkt=angeborene,bereichsspezifische,psychische Disposition. bereichsspezifischheißt:spezifischfüreinbestimmtes Anpassungsproblem. InstinktesinddurchspezifischeHandlungsimpulseund Emotionengekennzeichnet. Kontinuitätzwischentierischerundmenschlicher Evolution. =>InstinkteauchbeimMenschen
5 DieInstinkttheorienachMcDougall WirdefiniereneinenInstinktalseineererbteoderangeborene psychophysischedisposition,diedafürverantwortlichist,dass ihrbesitzerobjekteeinerbestimmtenklassewahrnimmtund ihnenaufmerksamkeitschenkt[kognitiverteilprozess],imfalleder WahrnehmungeinessolchenObjektseineemotionaleErregung ganzbestimmterqualitäterlebt[affektiverteilprozess]undinbezug auf[dasobjekt]inganzbestimmterweisehandeltoderzumindest denimpulszueinersolchenhandlung[motivationalerteilprozess] erlebt (McDougall,1908/1960,p.25).
6 DieInstinkttheorienachMcDougall AfferenteKomponente: AngeboreneAuslöserderInstinktreaktion,dieweiterverarbeitetwerden (sensorischeundkognitiveprozesse) Funktion:Anpassungsproblemerkennen,Aufmerksamkeitaufrecht erhalten ZentraleKomponente: Emotion:VerteilungderNervenimpulseaufviszeraleOrgane(Herz, Lunge,Blutgefäße,usw.),dievonemotionalenQualitätenbegleitet werden(w.james), eigentümlichetönungendeserlebens FunktionderphysiologischenKomponente:Ausführungder Instinkthandlungzuunterstützen FunktiondesErlebensaspekt:informiertIndividuumüberQualitätseiner instinktivenhandlungsimpulse=>ermöglichtregulationdes Handlungsimpulses EfferenteKomponente: HandlungsimpulsundEmotionsausdruck FunktiondesEmotionsausdruck:sozial kommunikativefunktion(macht Handlungsimpulssichtbar),instinktauslösendeFunktion(Mitfühlen)
7 FunktionderInstinkte FunktionvonInstinkten: DurchderSituationangemesseneAktivierungbestimmter HandlungsimpulsewerdenHandlungenmotiviert,diesichinder EvolutionalspassendeAntwortaufwiederkehrendeAnpassungsprobleme erwiesenhaben(z.b.fluchtbeigefahr). InstinktesindprimäreAntriebefüralleHandlungen! DieInstinktesinddirektoderindirektdieprimären AntriebsquellenjedermenschlichenTätigkeit Derkomplexe intellektuelleapparatselbstderhöchstentwickeltenpsycheist nureinmittelzudiesenzielen,istbloßdasinstrument,durch dasdieseimpulseihrebefriedigungzuerlangensuchen McDougall(1908/1960,S.38)
8 7Hauptinstinkte
9 Fluchtinstinkt fürfastalletierartenüberlebensnotwendig. oftderstärksteinstinkt.
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11 beimäßigerabweichungvomgewohnten. StarkeAbweichung=>Furcht. Funktion:Objekt/Situationerkennenundeventuell andereinstinkteauslösen(z.b.fliehen). BesondersbeimMenschen=>Grundlagefür Wissenschaft&Religion.
12 Sonderstellung:Nimmtan,dassderzeitandere Instinktprozesselaufen. AuslöseristdieBehinderungdieser Handlungsausführung HilftZielederübrigenInstinktezuerreichen. Quellevon Reserveenergie
13 ErmöglichenGruppenlebenohneständige Rangkämpfe.
14 AndersalsdieübrigenInstinktedientderElterninstinkt nichtderselbsterhaltung,sonderndererhöhungder (inklusiven)fitness.
15 AlternativeAuslösungderInstinktedurch Mitfühlen (sympathy) Mitfühlen : Unspezifischeangeborene Disposition/Tendenz Neigung,alsFolgeder Wahrnehmungvon Instinktverhaltenbei Artgenossendasselbe instinktiveverhaltenunddie damitassoziiertenemotionen undhandlungsimpulsezu zeigen Trittbeigeselliglebenden Gattungenauf.
16 Vorteilvon Mitfühlen WennandereausderGruppeflüchten,kannesadaptiv sein,auchzuflüchten=>herdenverhalten kannheuteaberauchnegativsein=>panik WennandereausderGruppeNeugierverhaltenzeigen, kannesadaptivsein,auchneugierverhaltenzu zeigen
17 TeilevonInstinktensindmodifizierbar InstinktauslöserundInstinkthandlungsindmodifizierbar. Nichtmodifizierbar:zentralerTeil(inkl.affektive Komponente)undHandlungsimpuls AngeboreneAuslöser SpezifischeangeboreneAuslöser Mitfühlen ModifizierteunderlernteAuslöser AssoziierteAuslöser SpezialisierteAuslöser ÄhnlicheAuslöser
18 ModifizierbarkeitderAuslösereize SpezifischeangeboreneAuslöser BeiFurcht:PlötzlicheGeräusche,plötzlicherVerlustvonHalt;extreme AbweichungenvomGewohnten Mitfühlen DasfürFurchtoderNeugiercharakteristischeVerhaltenvon ArtgenossenistAuslöserdesselbenInstinkts AssoziierteAuslöser ObjekteoderEreignisse,dieursprünglichkeineEmotionauslösten, lösenaufgrundvonassoziationemotionaus(werdenalsozu konditioniertenstimuli=>klassischeskonditionieren. ÄhnlicheAuslöser ObjekteoderEreignisse,dieeinemnatürlichenoderkonditionierten Auslöserähnlichsind,lösenEmotionaus(Generalisierung) SpezialisierteAuslöser VonverschiedenenVarianteneinesAuslöserseinerbestimmten EmotionverursachenaufGrundvonSpezialisierungnurnocheinige Emotion(Reizdiskrimination)
19 SekundäreEmotionenI: KomplexeEmotionen KomplexeEmotionen = MischungenausprimärenEmotionen. ähneltvermischungvongrundfarbenzu unterschiedlichenfarbtönen. Beispiele: Bewunderung(MischungausStaunenundUnterwürfigkeit) Dankbarkeit(MischungausZärtlichkeit,entstandendurchMitfühlen,und Unterwürfigkeit). Hass(MischungausÄrger,Furcht&Ekel)
20 SekundäreEmotionenII: AbgeleiteteEmotionen AbgeleiteteEmotionen = affektivereaktionenaufvermutetenoder wahrgenommenenerfolgodermisserfolgeiner (instinktiven)handlungstendenz(deshalb abgeleitet ). Beispiele: Zuversicht,Hoffnung,Angst,Hoffnungslosigkeit,Verzweiflung. (prospektiv) Enttäuschung,Bedauern,Reue,Kummer. (retrospektiv) KönnennichtdurchprimäreEmotionen gemischt werden,daneuedimension:lust/unlust. Funktion:instinktivenHandlungsimpulse verstärken/abschwächen.
21 BeispielfürabgeleiteteEmotionen GruppePolarforscherngeht50kmvorNahrungsdepot derproviantaus.ziel:depoterreichen. Wettergut=>Zuversicht Wetterschlechter=>Hoffnung Wetternochschlechter=>Angst Wetterwirklichschlecht=>Hoffnungslosigkeit Wichtig:Handlungszieländertsichnicht,nurdie EinschätzungderChanceaufErfolg/Misserfolg.
22 KurzzusammenfassungMcDougall 7Hauptinstinkte(Flucht,Neugier, )mitdazugehörigen Emotionen. Instinkteaktiviertdurch: spezifischeauslöser gelernteauslöser Mitfühlen SekundäreEmotionen: KomplexeEmotionen=Mischungen(wiebeiFarben). AbgeleiteteEmotionen=Lust/Unlust bestimmtdurcherfolgs /Misserfolgseinschätzung stärken/schwächenhandlungsimpulse
23 RezeptionMcDougall sehrgroßeaufmerksamkeit. ( SocialPsychology wurdein31auflagengedruckt ). MurrayundCattell(Persönlichkeitspsychologie)haben McDougallsehrstarkübernommen. AberauchKritik: Instinktkontroverse (ca )
24 KritikanMcDougall Behavioristen: GegenmentalistischeKonzeption GegengenetischeVerankerung. VorwurfdeszirkulärenArgumentes: WarumistderMannausdemFenstergesprungen? WeilerdenInstinkthatte,Selbstmordzubegehen. WoherwissenSie,dasserdiesenInstinkthatte? WeilerausdemFenstergesprungenist InflationärerGebrauchdesInstinktbegriffes:bis1924angeblich Instinktevorgeschlagen. MeisteKritikistnicht(mehr!)aufMcDougallanwendbar McDougallaktuell;Urheberder EvolutionärenPsychologie
25 EmotionstheorievonPlutchik(1958) Einederbekanntestenneueren evolutionspsychologischenemotionstheorien. VereinfachteFassung dertheorievonmcdougall. SystematisierungmittelsgrundlegenderPostulate.
26 Postulate 1. EmotionenhabeneinegenetischeGrundlage 2.EmotionensindgrundlegendeFormenderAnpassung,dieinder einenoderanderenformaufallenstufenderphylogenetischen Leiteridentifiziertwerdenkönnen. 3.EmotionensindkomplexeKettenvonReaktionenmit stabilisierendenrückmeldeschlaufen,dieeineartvonhomöostase desverhaltensherstellen. 4.EsgibtachtgrundlegendeEmotionen. 5.DieÄhnlichkeitsbeziehungenzwischendenprimärenEmotionen könnenineinemdreidimensionalenstrukturellenmodelldargestellt werden. 6.AlleanderenEmotionensindMischungenoderKombinationender primärenemotionen.
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29 VergleichzurInstinkttheorienachMcDougall McDougall: Angeborene Auslöser Wahrnehmung Kognition EmotionHandlungsimpuls Biologische Funktion Plutchik: Auslösendes Ereignis Kognitive Einschätzung GefühlHandlungsimpuls Biologische Funktion
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31 BiologischeFunktionbeiPlutchik: allebiologischenorganismenmüssen: Nahrungfinden&aufnehmen Abfallstoffeausscheiden Verletzungenvermeiden sichreproduzieren zwischenbeutetierundraubtierunterscheiden zwischenpotentiellengefährtenundfeindenunterscheiden etc. wiedieseaufgabenerfülltwerdenvariiertzwischenden Artensehrstark. DiebiologischeFunktionistjedochinvariant!
32 ...daherpostuliertplutchik8fundamentaleadaptive Verhaltensweisen... Schutzsuche:Gefahr&Schadenvermeiden(z.B.Flucht,Rückzug...). Zerstörung:Hindernissebeseitigen,diederBefriedigungwichtiger BedürfnisseimWegestehen. Fortpflanzung:Reproduktion/Austausch&Vermischungvon genetischemmaterial(z.b.sexualität). Reintegration:WidererlangenvonetwasWichtigem,dasman besessenhatte. Einverleiben/Akzeptieren:AkzeptierenvonStimuli,diedem Individuumzuträglichsind;Nahrungsaufnahme. Zurückweisen:AusscheidenschädlicherDinge. Erkunden:InformationüberUmgebungerlangen. Orientierung:BeiKontaktmitneuen/fremdenObjekten.
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34 SekundäreEmotionen MischungderprimärenEmotionen=>sekundäre Emotionen. Mischung2primäreEmotionen= Dyade. Mischung3primäreEmotionen= Triade.
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36 Dyaden&Konflikt Dyaden:2Primäremotionenmischensich: primäredyade:direktbenachbarteemotionen(siehebild) sekundäredyade:einedazwischenliegendeemotion. z.b.ärger+freude=>stolz tertiäredyade:zweidazwischenliegendeemotionen. z.b.furcht+ekel=>scham Konflikt:EntgegengesetzteEmotionen=>Immobilisierungdes Handelns. z.b.ärger+furcht=>konfliktzwischenfliehen&angreifen.
37 Primäremotionen+Intensität =>3dimModell
38 KurzzusammenfassungPlutchik 8Primär(oderBasis )emotionen. SekundäreEmotionendurchMischung +unterschiedlicheintensität=>3dimensionalesmodell. genetischegrundlagevonemotionen ModellderRückmeldeschleifen/Homöostasedes Verhaltens. sieheauch:postulate
39 KurzzusammenfassungTheoriender BasisemotionenGrundannahmen: 1.BestimmteEmotionen(Primär oderbasisemotionen) beruhenaufpsychophysischenmechanismen,diesich zurlösungbestimmteranpassungsproblemeentwickelt haben. 2.AlleübrigenEmotionenleitensichvondiesenab. (Mischung,sekundäreEmotionen). Vertreter: McDougall,Plutchik,Ekman,
40 KritikanBasisemotionenHauptkritik: 1.Heterogenitätder Listen derbasisemotionen. 2.WenigüberzeugendeempirischeBelegefürdie spezifischenannahmen,insbesonderedasses besondere, ausgezeichnete Emotionengibt.
41 1. KritikanBasisemotionen: Heterogenitätder Listen FehlendeÜbereinstimmungzwischenverschiedenenAutoren, welchesdiebasisemotionensind(meyeretal.,1999,s.159,tab.9) unddurchwelchekriterienmansiebestimmt. NochwenigerÜbereinstimmungbeidenBasiskomponentenvon sekundärenemotionen Aber: Übereinstimmungauchnichtsoschlecht.Z.B.werdenFurcht/Angst, Ärger,Ekel,Kummer/Traurigkeit,Freuderelativeinheitlichalsprimär angesehen. VergleichmitderAufstellungdesPeriodensystemsderElemente/ Chemie: Verwirrung,dieinderChemiedamalsherrschte
42 2.KritikanBasisemotionen: EmpirischeBelege SindBasisemotionentatsächlichgrundlegend? WiesonichtLust/UnlustalsnochgrundlegendereDimension? BiologischeFunktionensindzwarplausibel,abernichtnachgewiesen. FunktionierenBasisemotionenwirklichso,wieangenommen? EmpirischeÜberprüfungenzeigen: dasseinbestimmtesmerkmal(z.b.mimischerausdruck)auchin AbwesenheitvonEmotionvorkommenkann. dassbestimmtemerkmalebeibestimmtenemotionennichtvorkommen (z.b.handlungsimpulsbeifreude).
43 Fazit: KritikanBasisemotionen Kritikheißtnichtunbedingt,dasseskeineBasisemotionen gibt,aberderenexistenzmussbessergesichertwerden. EinHauptproblemistden besonderen, ausgezeichneten CharakterderBasisemotionen nachzuweisen
44 Moderne EvolutionärePsychologie DiemoderneEvolutionspsychologieverstehtsichnichtals eigenständigedisziplinodersubdisziplinderpsychologie(wiez.b. diekognitions,emotions odersozialpsychologie),sondernalseine Perspektive,dieaufalleSubdisziplinenangewendetwerdenkann,da immergefragtwerdenkann,wiesichbestimmtemechanismenim LaufederPhylogenesealsAnpassungenandieUmweltentwickelt haben Ziel:Merkmale/DispositionendesMenschenalsProduktder Evolutionzuverstehen. Buss,D.M.(1999).Evolutionarypsychology.Thenewscienceofthemind.Boston,MA:AllynandBacon.
45 Annahmen... WeitverbreiteteAnnahmei.d.Psychologie: EsgibtbereichsunspezifischeAllzweckmechanismen, wie: Lernen,Denken,Nachahmung,etc.
46 Evolutionäre,psychischeMechanismen (EP Mechanismen) GrundlegendeMöglichkeitenderArchitekturmenschlichenDenkens,Fühlen, Handelns: Allzweckmechanismen: gegenstandsunabhängig bereichsunspezifisch inhaltsfrei =>z.b. Lernen, Denken, Nachahmung ModularerAufbau: spezialisiert,spezifisch,dafüreffizient lösenbestimmteanpassungsprobleme => EP Mechanismen
47 Evolutionäre,psychischeMechanismen (EP Mechanismen) EvolutionärepsychischeMechanismen: LösteinspezifischesProblemdesindividuellenÜberlebens,dasin derevolutionaufgetretenist(biologischefunktion) AkzeptiertnurbestimmteKlassenvonEingangsinformationen Outputstellt(a)EingangfürandereMechanismen(b)Regulation physiologischervorgänge(c)produktionvonsichtbaremverhalten höhereeffizienzderbereichsspezifischenmoduleim VergleichzuAllzweckmechanismen(Spielkonsolevs.PC) Belegefürevolutionär psychischenmechanismenfalls: Mechanismusistinterkulturellbeobachtbar LöstAnpassungsproblemeffizient ExistenzkannnichtdurchZufallerklärtwerden (Mechanismusmussnichtangeborensein:Lerndisposition,o.ä.)
48 Nebenbemerkung Evolutionäre,psychischeMechanismen (EP Mechanismen)sehrähnlichzuInstinktbegriffvon McDougall.
49 Beispiel:Eifersucht SpezifischeswiederkehrendesAnpassungsproblem:vermuteteoder tatsächlicheuntreuedespartners/partnerin. Interkulturell:trittinallenKulturenbeiMännernundFrauenauf. Verhalten:EifersuchtkanngravierendeVerhaltenkonsequenzenhaben (EinerderHauptgründefürMordinEhenundfürMordüberhaupt!) Auslöser:Situationseinschätzung BedrohungderBeziehungdurch dritte SexuelleEifersucht: derdurchdiewahrgenommenebedrohungeinerwertgeschätzten BeziehungoderPosition[durcheinenRivalenodereineRivalin]ausgelöst wirdundverhaltenmotiviert,dasdaraufabzielt,dieserbedrohung entgegenzuwirken.eifersuchtist sexuell,wenndiewertgeschätzte BeziehungsexuellerNaturist (Daly,WilsonundWeghorst,1982,p.12).
50 SexuelleEifersucht PhysiologischeProzessewerdenaufGewaltvorbereitet; esentstehtderwunsch,denrivalenabzuschrecken,zu verletzenoderzuermorden,ebensoderwunsch,den Partnerzubestrafenoderzuverlassen,undderWunsch, sichselbstimwettbewerbumdenpartnerattraktiverzu machen;dasgedächtniswirdzumzweckderanalyse der[beziehungs ]Vergangenheitaktiviert... (Tooby& Cosmides,1990,p.410). Mechanismuskönntesichherausgebildethaben,daer diewahrscheinlichkeiterhöhenkönnte,dassdieeigenen Geneweitergegebenwerden(inklusiveFitness).
51 Nebenbemerkung EifersuchterstaunlicherweiseoftnichtalsBasisemotionangesehen, sondernalssekundäreemotion(z.b.ärger+furcht+depression). ( dieszeigtdieprobleme,diesichbeiderbestimmungvon Basisemotionenstellen )
52 Partnerwahl Geschlechtsunterschiede,dienichtdurchLernerfahrung begründetsind:inpraktischallengesellschaftensind MännerineinerPartnerschaftälteralsFrauen. EvolutionspsychologischeErklärungdurch unterschiedlicheziele,diefürdiemännerundfrauen selektiertwurden: MännerkonntenihreGenemithöhererWahrscheinlichkeit weitergeben,wennsiejunge,gesundefrauenaufderhöhe ihrerfruchtbarkeitwählten. FrauenwarenhingegenaufMännerangewiesen,diedieKinder ernährtenunddamitihrüberlebensicherten.sieachtendeshalb aufstatus,dermitdemalterdermännertendenziellgrößer wird.
53 Partnerwahl Männertendierenwahrscheinlicheherzugesunden FrauenaufderHöheihrerFruchtbarkeit. PräferenzfürattraktiveFrauen,weilAttraktivität(z.B.Symmetrie desgesichtsoderbestimmtesverhältnistaille/hüfte;keine VerunreinigungenderHaut)einIndikatorfürdieJugendlichkeit undgesundheitunddamitauchfruchtbarkeiteinerfrauist (empirischumstritten). attraktivefrauverleihtdemmannauchsozialenstatus. Frauentendierenwahrscheinlicheherzugesunden MännernmitStatus,KraftundAusdauer. AnzeichenfürGesundheitwieSymmetriedesGesichtsrelevant. Vorallemaber:sozialerStatus,KraftundAusdauereines Mannes,weildiesebedeuten,dassKinderbessereChancen haben.
54 SexuelleEifersucht Einschätzung,dassdieBeziehungzumSexualpartner/in durcheinendrittenbedrohtist,hatunterschiedliche Konsequenzen FürdenMann: kannsichseinervaterschaftnichtsicherseinkann( mama s baby,papa smaybe ) Gefahr :KindereinesanderenMannesaufziehen =>keineweitergabeeigenergene. wichtig:sexuelletreuederfrau FürdieFrau: Ressourcen,diederMannerbringt,sicherneigenesÜberleben unddasdereigenenkinder. Gefahr :MannstelltRessourcenfüreineandereFrauund derenkinderzurverfügung. wichtig:emotionaltreue,teilenvonressourcen.
55 Teisman&Mosher heterosexuelle,studentischePaare Rollenspiel:vorgestellteoderschonerlebteKonfliktsituation(mitEifersucht) darstellen. VordemRollenspielInterviewzuGründenderEifersucht=>Klassifikationin: 1.sexuell 2.VerlustvonZeit&AufmerksamkeitdesPartners... Ergebnis:Frauenwähltenöfter(2),Männer(1).
56 Bussetal.(1992) FragenderfolgendenArt: WaswürdeSieehereifersüchtigmachen: a)dievorstellung,dassihrepartnerin/ihrpartnermiteineranderen PersonIhresGeschlechtsGeschlechtsverkehrhat; b)dievorstellung,dassihrepartnerin/ihrpartnereinetiefeemotionale BindungzueineranderenPersonIhresGeschlechtsherausbildet. 83%derweiblichenVpnwähltenAlternativeb), 60%dermännlichenVpnwähltenAlternativea) Männer Frauen a)sexaffäre b)tiefe Bindung Buss,D.M.,Larsen,R.J.,Westen,D.,&Semmelroth,J.(1992).Sexdifferencesinjealousy:Evolution, physiology,andpsychology.psychologicalscience,3,
57 Kritikanevolutionspsychologischen Eifersuchts Theorien TrotzdernichttrivialenBefundewurdeaberauchKritikan derevolutionspsychologischensichtdereifersucht geäußert. White&Mullen(1989): WarumrichtensichdieGewalttatenhäufiggegendie(angeblich) untreueehefrauundnichtnurgegendenrivalen? WarumfindetsicheinähnlichesMusterderEinschränkung weiblichersexualitätnichtbeiphylogenetischverwandtenarten? WeiblicheAffenz.B.habenmehrereSexualpartner. EsgibtevolutionäreAlternativenzurgewalttätigenEifersuchtals MethodederAbsicherungderVaterschaftssicherheit. Beispiel:Nicht gewalttätigemännersolltenevolutionärbegünstigt sein,dasieeinnichtsohohesrisikotragen,dassihrepartnerinsie verlässt.warumhabensichdiesemöglichkeitennichtdurchgesetzt? White,G.L.,&Mullen,P.E.(1989).Jealousy:Theory,research,andclinicalstrategies.New York:GuilfordPress.
58 Fragen,dieSiejetztbeantwortenkönnen! WassindInstinkte? WiewerdenEmotionennachMcDougallausgelöst? WasistdieBeziehungvonEmotionund Handlungsimpuls(Motivation)nachMcDougall? WasistdieFunktionvonEmotionensowiedereinzelnen Komponenten? WelcheBasisemotionengibtes? WieentstehtemotionaleVielfaltausden Basisemotionen? WielässtsichamBeispielvonEifersuchtdiebiologische FunktionvonEmotionenverdeutlichen?
59 Fragen,dieSiejetztbeantwortenkönnen! WelcheTeilkomponentenvonInstinktensindmodifizierbar? Wasverstehtmanunterprimären/sekundärenEmotionen? ErläuternSiedenBegriff abgeleiteteemotionen. WelcheKritikwurdeanderTheorievonMcDougallgeübt? BeschreibenSiediezentralenAnnahmenderTheorievonPlutchik. WasverstehtmanunterDyaden?WelcheArtenlassensichunterscheiden? WaswurdeinsbesondereanderTheorievonPlutchikundähnlichenAnsätzen kritisiert?
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