Übung Nr. 13. Vorlesung Allgemeine Chemie II Teil Organische Chemie Frühjahrssemester Mi bzw. Fr
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- Felix Glöckner
- vor 7 Jahren
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1 Übung Nr. 13 Mi bzw. Fr Eliminierungen I Geben Sie für die untenstehenden Reaktionen die jeweiligen Produkte an! Um welche Namensreaktion handelt es sich? Welcher Typ Eliminierung liegt jeweils vor (E1, E2, E1 cb )? a) b) 2. Eliminierungen II Geben Sie für die untenstehenden Reaktionsschritte die jeweiligen Produkte an! Um welche Namensreaktion handelt es sich? Wie nennt man die Art der Reaktion? 3. Regioselektivität bei Eliminierungen Geben Sie für die untenstehenden Reaktionen die erwarteten Produkte an! Wie wird die Selektivität für das erste Produkt genannt, wie die für das zweite? 1/2
2 4. Produktselektivitäten Geben Sie für die untenstehenden Reaktionen die erwarteten Produkte an! Welchen Mechanismus erwarten Sie jeweils? 5. Synthese Geben Sie die Struktur der Zwischenprodukte Y und Z an! Wie sehen die Mechanismen für die einzelnen Reaktionsschritte aus? 2/2
3 Lösung zur Übung Nr Eliminierungen I a) Bei der Reaktion handelt es sich um den Hofmann-Abbau. Da bei der hinteren Ringseite die iso-propylgruppe in anti-stellung steht, kann eine anti-eliminierung nur an der vorderen Ringseite erfolgen. Dabei entsteht das gezeigte, acyclische Amin. Es handelt sich um einen E2-Mechanismus, da weder ein eine besonders gute Abgangsgruppe vorliegt die ein stabilisiertes Kation bilden könnte (benötigt für E1), noch kann ein stabilisiertes Anion (benötigt für E1 cb ) gebildet werden. b) Bei dieser Reaktion handelt es sich ebenfalls um einen Hofmann-Abbau. Da das von der Base abstrahierte Proton in -Stellung zur Carbonylgruppe steht, kann ein stabilisiertes Anion gebildet werden (zwei Grenzformeln sind möglich, Enolat sowie Carbanion). Deshalb verläuft diese Reaktion nach einem E1 cb -Mechanismus. 2. Eliminierungen II Es handelt sich um eine Pyrolyse-Reaktion: 1/3
4 3. Regioselektivität bei Eliminierungen In der ersten E2-Reaktion wird aufgrund der guten Abgangsgruppe im Übergangszustand die C-H und die C-I Bindung gleichzeitig gebrochen und das thermodynamisch stabilere, höher substituierte Olefin, das Saytzeff-Produkt, gebildet. In der zweiten E2-Reaktion liegt eine schlechte Abgangsgruppe vor. Der elektronenziehende Trimethylammoniumsubstituent (starker -I-Effekt) erhöht zudem die Acidität der benachbarten Wasserstoffatome. Daher wird im Übergangszustand zuerst die C-H Bindung gebrochen. Aufgrund der höheren Acidität des Wasserstoffs am sekundären C-Atom (weniger elektronenschiebende Substituenten) wird selektiv das niedriger substituierte Olefin, das Hofmann-Produkt, gebildet. Die selektive Bildung des Hofmann-Produktes wird durch Einsatz einer sterisch gehinderten Base (tbuok) unterstützt. 4. Produktselektivitäten Unter Einsatz der sterisch stark gehinderten Hünig-Base erfolgt eine E2-Eliminierung. Da die Eliminierung aus der anti-stellung erfolgt, entsteht das gezeigte E-Olefin. 2/3
5 Unter Verwendung eines sehr guten Nucleophils, wie dem gezeigten Thiolat, erfolgt selektiv eine S N 2-Substitution, wodurch der gezeigte Thioether erhalten wird. 5. Synthese Im ersten Reaktionsschritt wird zuerst in einer elektrophilen Addition das Iodonium gebildet, welches anschliessend intramolekular durch das Carboxylat geöffnet wird. Der dabei eingeführte Iod-Substituent kann unter Einsatz einer sterisch anspruchsvollen Base (DBU, Diazabicycloundecen) wieder eliminiert werden. Das dabei erzeugte Alken bildet unter Verwendung von N-Bromosuccinimid in einer weiteren elektrophilen Addition das Bromonium, welches anschliessend vom Methanol selektiv an dem höher substituierten Kohlenstoff geöffnet wird. Durch diese Reaktionssequenz kann das als Endprodukt gezeigte Lacton enantioselektiv synthetisiert werden. 3/3
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